Anscheinend sind die Abenteuer, die Donald mit seinen Neffen in Entenhausen oder dem Rest der Welt erlebt, nicht mehr zeitgemäß, zumindest für sehr junge Leser. Daher bekam der Erpel anstelle seines Matrosenanzugs einen Hoddie verpasst und ist als Young Donald Duck im Alter von Tick, Trick und Track. Der junge Donald interagiert mit deutlich verjüngten Versionen von Daisy, Minnie und Goofy.
Die erste Geschichte Immer ich! Vom Pech verfolgt erzählt davon, wie Donald versucht die von der Bank übernommene Farm von Oma Duck zu retten und sich zugleich an dem Elite-Internat PRIMA bewähren muss, das ihm nur aus Versehen ein Stipendium gewährt hat. Fast schon subversiv ist der Einsatz von Micky Maus als Mitschüler, der so gutmütig ist, dass er nicht nur dem aufbrausenden Donald auf dem Keks geht.
Auch die klassische Comicform wurde aufgegeben. Zwar gibt es gelegentlich noch Sprechblasen doch hauptsächlich wurde auf “Fließtext“ gesetzt. Dadurch können Comic-Fans lesen lernen. Es besteht aber auch die Gefahr, dass Comic-Muffel plötzlich Freude an Geschichten mit Sprechblasen finden…
Obwohl es in der Welt von Young Donald Duck nur so von weiblichen Figuren wimmelt – ein netter Neuzugang ist die in Donald verschossene kleine Dolly – bietet die Reihe “Lesespaß“ der Lustigen Taschenbücher auch noch eine Alternative. Minnie & Daisy Spypower ist ähnlich gestrickt, doch bei der Kolorierung dominiert (neben Lila) die Farbe rosa. Keine Ahnung, wer da die Zielgruppe sein soll…
Für den kleineren Geldbeutel oder auch als Mitbringsel bringt Taschen zum Preis von jeweils 7,99 Euro kleine broschierte 12 x 17 cm große Bücher heraus, die sich auf jeweils knapp 200 Seiten mit bekannteten Comic-Helden beschäftigen.
Der Psychologe William Moulton Marston erfand nicht nur Wonder Woman, sondern auch den Lügendetektor. Daher trägt seine Heldin mit mythologischen Background auch ein Lasso, das alle zwingt die Wahrheit zu sagen. Moulton, der in trauter Lebensgemeinschaft mit Ehefrau und Geliebter, sowie deren Kindern lebte, nannte die Amazone zunächst “Suprema, the Wonder Woman“.
Als Wonder Woman hatte sie Ende 1941 schließlich ihren ersten Auftritt im Heft All Star Comics # 8. Darin rettete sie den jungen Flieger Steve Trevor, der sie weg von ihrer nur von Frauen bevölkerten Paradiesinsel (die später “Themyscira“ genannt werden sollte) mitten hinein in die Wirren des Zweiten Weltkrieges bringen sollte.
Ab 1944 kämpfte Wonder Woman beim Verlag DC auch immer wieder an der Seite von Superman und Batman. Nachdem sie zuvor Gastauftritte in der Zeichentrickserie Super Friends absolvierte, entstanden zwei nicht gesendete TV-Pilotfilme (1967 mit Ellie Wood Walker und 1974 mit Cathy Lee Crosby als blonde Wonder Woman). 1975 startet schließlich eine erfolgreiche TV-Serie mit Lynda Carter als Wonder Woman, die anfangs noch zur Zeit des Zweiten Weltkrieges spiele, danach jedoch in die damalige Gegenwart verlegt wurde. In Zack Snyders Batman V Superman: Dawn of Justice war Gal Gadod als Wonder Woman zu sehen und 2017 bekam sie einen eigenen Kinofilm.
Wonder Woman wird gemeinsam mitBatman und Superman (zu denen auch Little Books erschienen sind) weiterhin ein einflussreicher Trivial-Mythos bleiben und diese Little Books informieren bestens darüber, wie sich diese Helden erfolgreich in den Jahrzehnten behaupten konnten.
Für den kleineren Geldbeutel oder auch als Mitbringsel bringt Taschen zum Preis von jeweils 7,99 Euro kleine broschierte 12 x 17 cm große Bücher heraus, die sich auf jeweils knapp 200 Seiten mit bekannteten Comic-Helden beschäftigen.
Batman mag beliebter sein, doch der erste richtig erfolgreiche Superheld war Superman, der 1938 auf dem Cover und im Heft Action Comics # 1 sein Debüt feierte. Obwohl er die nächsten Titelbilder nicht mehr schmückte, war es ausschließlich ihm zu verdanken, dass die Auflage von des Comichefts auf über 500.000 Exemplare anstieg und sich kontinuierlich der Millionengrenze näherte.
Die Zeichnungen der ersten Superman-Stories wirken noch etwas primitiv, die Geschichten jedoch nicht. In seinen ersten Stories setzt sich Superman mit sozialen Problemen, korrupten Politikern oder etwa einem Lynchmob auseinander. Dem Erfolg tat dies keinen Abbruch, ganz im Gegenteil: Bereits im Sommer 1939 erhielt Superman ein eigenes Heft. Der Erfolg setzte sich im Radio, als Trickfilm, als Fortsetzungsreihe fürs Kino im Fernsehen, als Broadway-Musical und schließlich als millionenschwerer Blockbuster fort.
Taschens Little Book dokumentiert die meisten dieser Phasen, legt jedoch den Hauptaugenmerk auf die Comicgeschichten. So ist zu sehen wie Superman in Frank Millers The Dark Knight Returns als treudoofer Mitarbeiter der US-Regierung karikiert wird oder 1993 für eine Weile gestorben war. Doch natürlich ist der Mann aus Stahl unverwüstlich und wird weiterhin für Wahrheit, Gerechtigkeit und das Wohl der Menschheit kämpfen.
Superman wird gemeinsam mit Batman und Wonder Woman (zu denen auch Little Books erschienen sind) weiterhin ein einflussreicher Trivial-Mythos bleiben und diese Little Books informieren bestens darüber, wie sich diese Helden erfolgreich in den Jahrzehnten behaupten konnten.
Für den kleineren Geldbeutel oder auch als Mitbringsel bringt Taschen zum Preis von jeweils 7,99 Euro kleine broschierte 12 x 17 cm große Bücher heraus, die sich auf jeweils knapp 200 Seiten mit bekannteten Comic-Helden beschäftigen.
Batman dürfte hier wohl der beliebteste DC-Heroe sein. In einem kurzen in deutsch, englisch und französisch abgedruckten Essay versucht Herausgeber Paul Lewitz die Frage “Warum lieben wir Batman?“ zu beantworten. Das restliche Büchlein zeigt dann chronologisch geordnet Bildbeispiele aus der wechselhaften Geschichte des Dunklen Ritters.
Zu bestaunen gibt es markante Bildbeispiele aus den Batman-Comics, angefangen vom ersten Auftritt 1939 in Ausgabe 27 des Hefts Detective Comics bis hin zu den im “Modern Age“ entstandenen Geschichten, die Frank Miller, Tim Sale oder Jim Lee in Szene setzten Doch natürlich finden auch die einflussreiche alberne TV-Serie mit Adam West sowie die Kinofilme von Tim Burton und Christopher Nolan Berücksichtigung. Doch die Comics bilden den Schwerpunkt des Büchleins und das ist gut so!
Batman wird gemeinsam mit Superman und Wonder Woman (zu denen auch Little Books erschienen sind) weiterhin ein einflussreicher Trivial-Mythos bleiben und diese Little Books informieren bestens darüber, wie sich diese Helden erfolgreich in den Jahrzehnten behaupten konnten.
Benedict Taschen betrieb bereits als Jugendlicher einen schwunghaften Handel mit Comics. 1980 gründete er in Köln einen Verlag und eröffnete einen Laden. Zunächst konzentrierte er sich auf das Verkaufen und Verlegen mit Comics. Doch nach einigen Jahren stellte er fest, dass es lukrativer war, sich auf Kunstbücher und Bildbände zu konzentrieren.
Seitdemn ist viel geschehen. Sonderauflagen von Norman Mailers Reportage-Bildband MoonFire: The Epic Journey of Apollo 11 und des BILD-Buchs lagen echte Mondsteine bei. Immer noch im Angebot zum Preis von 4.000 Euro ist das 2004 erschienene 33 Kilo schwere Buch GOAT – Greatest Of All Times über Muhammad Ali. Doch Taschen verlegt nicht nur riesige Bücher zu entsprechenden Preisen, die auch als Spekulationsobjekt taugen. So erscheint fast jedes Buch des Verlags nach einer Weile als erschwingliche aber ebenfalls sehr geschmackssicher aufgemachte Neu-Edition.
Das 40. Verlagsjubiläum von Taschen wird mit der Veröffentlichung von 40 Büchern zum Preis von jeweils 20 Euro gefeiert. Die Hardcover-Bände im Format von 15,6 x 21,7 cm bieten mehr als 500 Seiten mit deutschen, englischen und französischen Texten und sorgfältig ausgewählter Bebilderung. Dabei handelt es sich meistens um Neuausgaben von zuvor veröffentlichten, relativ hochpreisigen Büchern. Die Jubiläumsbände können hier direkt beim Verlag bestellt werden.
Neben kleinformatigen Editionen von Peter Lindberghs Fotoband On Fashion erscheinen neben der LP-History Rock Covers auch Bücher zu Leben und Werk von Jean-Michel Basquiat, Egon Schiele oder Gaudí.
Hinzu kommt ein umfassender Überblick zu den Verpackungsaktionen von Christo und Jeanne-Claude. Hierin findet bereits die noch gar nicht realisierte Verhüllung des Pariser Arc de Triomphe Berücksichtigung.
Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang auch die Neuauflage des Bildbands zu Jamie Hewlett (Tank Girl, Gorillaz). Dank eines neuen Layouts und des von 424 auf 512 Seiten erweiterten Umfangs kommen trotz des kleineren Formats einige der Abbildungen sogar größer zum Abdruck. Wichtiger noch ist, dass knapp 30 weitere sehr sehenswerte Werke von Hewlett enthalten sind.
Erschienen ist auch eine Neuausgabe von Das Walt Disney Filmarchiv. Die Animationsfilme 1921–1968. Doch leider fehlen bei der preiswerten von 620 auf 510 Seiten eingedampften Neuausgabe einige wichtige Kapitel. Somit bleibt die hochpreisige Archiv-Erstausgabe weiterhin unverzichtbar, wenn sich umfassend über Walt Disneys Animationsfilme informiert werden soll.
Ein Bildband von Noel Daniel ist märchenhaft von hinten und vorne, denn wer das Buch aufschlägt findet die Werke der Gebrüder Grimm vor und wer es umdreht, kann in einer Hans-Christian-Andersen-Anthologie blättern.
Wir werden an dieser Stelle über weitere Bücher dieser bemerkenswerten Reihe informieren, denn es sind auch preiswerte Neueditionen von The Star Wars Archivesund dem Walt Disney Filmarchiv erschienen.
Überraschenderweise war eine Ente die erste Marvel-Comicfigur, die im Mittelpunkt eines aufwändigen Film-Spektakels stand. 1986 – mehr als 20 Jahre bevor das Marvel Cinematic Universe mit Iron Manstartete – produzierte George Lucas – der sich persönlich dafür einsetzte dass die Comicversion zu Star Wars bei Marvel erschien – eine als Blockbuster geplante Verfilmung der Serie Howard the Duck.
Regie führte Willard Huyck, der gemeinsan mit Lucas und seiner Ehefrau Gloria Katzam das Drehbuch von American Graffiti ge schrieben hatte. Der Film basiert auf einer eher Insidern bekannten Comicfigur, die 1973 von Steve Gerber und Val Mayerik erfunden wurde. Seitdem spukt sie sporadisch im Marvel-Universum herum.
Der Film erzählt wie Howard von seinem Enten-Planeten plötzlich per Energiestrahl auf die Erde geschickt wird. In Cleveland, Ohio lernt er Beverly Switzler (Lea Thompson aus Zurück in die Zukunft spielte einige Jahre später auch die Mutter des Comic-Lausbuben Dennis the Menace) und ihre New-Wave-Frauenband Cherry Bomb kennen. Außerdem rettet er die Erde vor einer außerirdischen Bedrohung.
Sein Budget von 37 Millionen Dollar spielte der Film gerade so eben wieder ein, was nicht weiter verwunderte. Das Enten-Kostüm, in dem ein Liliputaner steckte und die nicht allzu bewegliche Gesichtsmaske sind eher albern (genau wie viele der Gags), Spaß macht Howard the Duck trotzdem.
So gibt es neben einem hemmungslos herumkaspernden Tim Robbins und einen abgedreht bedrohlichen Jeffrey Jones im großen Finale noch ein richtig gutes Stop-Motion-Monster, irgendwo zwischen Ray Harryhausen und H. P. Lovecraft. Der schmalzige Soundtrack vom James-Bond-Komponisten John Barry fügt sich nahtlos ins überhaupt nicht zusammenpassende Gesamtkonzept ein.
Die Blu-ray von Koch Media enthält neben dem 110-minütigen Film noch diese Extras: „Howard“ – Die Story“ (12:52 min) + „Howard“ – Ein Blick zurück“ (26:21 min) – Zwei Dokus von Laurent Bouzereau aus dem Jahre 2008, die sich auch mit dem Mißerfolg des Films beschäftigen; “News-Featurette“ (1:38 min); “Stunts“ (2:43 min); “Special Effects“ (3:11 min); “Musik“ (3:08 min); “Duckumentary“ (1:48 min); Deutscher Trailer (1:18 min); Zwei US-Teaser (0:58 min + 1:33 min) und Galerie mit 63 Bildern.
2016 schien bei der belgischen Traditionsserie alles fabelhaft zu laufen. In Band 55 (bei uns # 53) Der Zorn des Marsupilamis kehrte das von André Franquin geschaffene gelbschwarze Fabeltier mit dem langen Schwanz zu Spirou und Fantasio zurück. Jetzt hätte es wieder so weitergehen können, wie in der Hochphase der Serie.
Doch die reguläre Reihe wurde danach erst einmal nicht fortgeführt. Stattdessen gab es allerlei (gelungene) Experimente rund um das Spirou-Universum. Emilé Bravo setzte mit Spirou oder die Hoffnung seine Reihe mit den Jugend-Abenteuern des während des Zweiten Weltkriegs ein politisches Gewissen entwickelnden Pagen fort.
Der Spanier José Luis Munuera (Die Campbells), der von 2004 bis 2008 regulärer Zeichner von Spirou & Fantasio war, überraschte ab 2017 mit frisch-fröhlichen Abenteuern des tollpatschigen Schurken Zyklotrop, der sich als alleinerziehender Vater bewähren muss. Ins selbe Horn stößt das Team BeKa und David Etien, das 2019 den Grafen von Rummelsdorf in einem in den 40er-Jahren spielenden Soloabenteuer antreten lässt, um die Codes der von den Nazis entwickelte Dekodierungs-Maschine Enigma zu knacken.
Nicht unerwähnt bleiben soll in diesem Zusammenhang aber auch das großartige Abenteuer Sein Name war Ptirou. Yves Sente und Laurent Verron erzählten hierin 2017 die fiktive Lebensgeschichte jenes Schiffsjungen, der Rob-Vel bei einer Transatlantikreise zur Entwicklung von Spirou anregte. Ein Jahr später gelang Flix mit Spirou in Berlinein in der DDR spielendes Abenteuer, das mittlerweile auch in Belgien und Frankreich erschienen ist.
Man sollte meinen, dass bei so viel Spirou kaum noch Platz für das Team von Der Zorn des Marsupilamis bleibt. Doch Autor Fabien Vehlmann (Allein) und Zeichner Yoann schufen in der Zwischenzeit allerlei Kurzgeschichten für das Spirou-Magazin. Diese wurden gebündelt im Carlsen-Band Die tollsten Abenteuer von Spirou veröffentlicht.
Besonders viel Aufsehen erregte eine Story, die 2016 entstand, als in den Kinos der Film Batman v Superman: Dawn of Justicestartete. Vehlmann und Yoann erzählen davon, wie Spirou den Milliardär Bruce Waynn in Potham besucht. Dieser zeigt ihm die Geheimnisse der Batguy-Höhle und nimmt ihn mit auf einen Trip in seinem Batflitzer.
Spirou lehnt es ab, Batguy als “Pagen-Boy“ zu assistieren und wird zu Superpage (im Original Supergroom). Während des Einsatzes findet er heraus, dass viele der Verbrechen, die Batguy bekämpft, erst durch das rücksichtslose Vorgehen von Waynns Konzern ausgelöst wurden.
Die Story kam bei den Lesern so gut an, dass der Superpage im Juni 2016 sogar das Cover der 4080. Ausgabe des Spirou-Magazins zierte und ein weiteres Kurzabenteuer mit dem nur geringfügig maskierten Pagen präsentiert wurde. Hierin bringt dieser sogar Tim und Struppizu Fall, bzw. ein Werbeschild mit Hergés Helden.
2020 erschien das erste Album mit Superpage, der hierin gegen Schurken, und weitere maskierte Helden ankämpft. Am schlimmsten sind jedoch die Verbrechen des Großkapitals, durch die der bezahlbare Wohnraum in Brüssel immer knapper wird.
Thematisch passend kommt Yoanns Grafik diesmal sehr viel lockerer daher. Seine Layouts lassen an US-Superhelden-Hefte oder Mangas denken. Es bleibt spannend, wie sich Superpage im Umfeld der zahlreichen unterschiedlichen Spirou-Versionen behaupten wird.
Ein halbes Jahr nachdem Carlsen seine Reihe Bibliothek der Comic-Klassiker mit einem Band über Dik Brownes Hägar gestartet hat, folgt ein voluminöses Buch mit den ersten Abenteuern von Hal Fosters Prinz Eisenherz. Enthalten sind die vom 13. Februar 1937 bis zum 23. August 1942 veröffentlichten Sonntagsseiten, die erzählen, wie sich der junge Wikinger-Prinz aus Thule seine ersten Sporen im Dienste von König Artus verdient.
Diese prallen Abenteuergeschichten wurden bei uns schon etliche Male veröffentlicht, am schönsten sicherlich in der mittlerweile fast abgeschlossenen Gesamtausgabe von Bocola. Alexander Braun (Anime fantastisch, Krazy Kat) liefert in seinem lesenswerten Nachwort “Hal Foster: Kein Freund der Comics und doch einer seiner Großmeister“ interessante Informationen zur Entstehungsgeschichte des Klassikers.
Hal Foster hat sich als erfolgreicher Werbegrafiker nur sehr widerwillig darauf eingelassen aus Edgar Rice Burroughs Tarzan-Geschichten eine Comic-Serie zu machen. Foster wollte auf keinen Fall, dass Sprechblasen den Gesamteindruck seiner Zeichnung störten.
Er hatte nicht viel Freude daran, die ohne Berücksichtigung der tatsächlichen Flora und Fauna Afrikas verfassten Tarzan-Geschichten umzusetzen. Daher griff Hal Foster zu, als sich ihm die Möglichkeit bot, eine eigene Comic-Serie zu starten. Bei Prinz Eisenherz bemühte er sich darum historisch akkurat zu sein.
Carlsens Prinz-Eisenherz-Band steckt in einem sehr schön von Thomas Gilke gestalteten Schuber und es darf sich auf weitere Bände zu E. C. Segars Popeye, Claire Bretéchers Die Frustrierten, Quinos Mafalda und Manfred Schmidts Nick Knatterton gefreut werden.
In den ersten beiden Bänden von Superman: Das erste Jahr erzählte Frank Miller (Batman: The Dark Knight Returns) eine sehr eigenwillige Version von einer sehr viel längeren Zeit als dem ersten Erdenjahr des Kryptoniers. In der Schulzeit versuchte der junge Clark Kent den schwachen Mitschülern beizustehen, ohne die Klassenrüpel durch seine Superkräfte ernsthaft zu verletzten.
Einige Jahre später meldete er sich erst einmal freiwillig zur Navy, wird schon recht bald ehrenhaft entlassen und verliebt sich in die Nixe Lori Lemaris. Der die Miniserie abschließende dritte Band hingegen nimmt nur wenig Bezug auf die zuvor erzählten Ereignisse.
Erzählt wird von Supermans ersten Heldentaten in Metropolis, sowie von seinen Begegnungen mit jenen Charakteren, die ihn künftig beschäftigen werden. Er rettet Lois Lane, entwickelt aber auch Gefühle für Wonder Woman.
Bereits beim ersten Treffen mit Lex Luthor wird hingegen sofort klar, dass hier zwei Erzfeinde aufeinandertreffen. Unklar ist jedoch, was Superman von Batman halten soll und umgekehrt.
Sehr ansprechend in Szene gesetzt wurde das Ganze vom begnadeten John Romita Jr. (Kick-Ass). Daher geht es voll in Ordnung, dass Panini diesen höchstwahrscheinlich nicht zum Klassiker taugenden Comic im Rahmen seiner Black-Label-Reihe in drei Hardcover-Bänden im Überformat von 25 x 32 cm veröffentlicht.
Es ist erfreulich, dass der in New York lebende Ire Garth Ennis (The Boys) immer wieder an jenen Tatort zurückkehrt, an dem er 2001 mit der Storyline Welcome Back, FrankMarvels Antihelden The Punisher zu einen glaubhaften Charakter machte, der mit drastischen Maßnahmen gegen Gewalttäter vorgeht. Zugleich erzählt Ennis, der ein Faible für Militär-Geschichte hat – siehe auch seine Serie War Stories – auch von Frank Castles Einsätzen in Vietnam, die ihn prägten und auf seine Arbeit als Punisher vorbereiteten.
Dies brachte Ennis auf die interessante Idee den Punisher mit einer russischen Variante seiner selbst zu konfrontieren. Im Gegensatz zu Castle war Valery Stephanovich schuld daran, dass er seine Familie verloren hat. Der Militärdienst in Afghanistan hatte ihn traumatisiert und in den Alkohol getrieben, was in einem Unfall mit tödlichem Ausgang resultierte. Sein ehemaliger Vorgesetzter Pronchenko war dafür verantwortlich, dass – abgesehen von ihm – alle Kameraden seiner Einheit brutal ermordet wurden. Als Stephanovich dies herausfand, bekam sein Leben wieder einen Sinn…
Konstantin Pronchenko hatte die Einheit an die Mudschahedin verraten und ist nach dem Ende des Afghanistan-Kriegs in den USA zu einem mächtigen Paten der Russenmafia in New York aufgestiegen. Dabei hat er sich niemals selbst die Finger schmutzig gemacht, ja noch nicht einmal den von ihm angeordneten Gewalttaten beigewohnt. Als sich Valery Stephanovich aufmacht, um dies zu ändern, findet er in dem Punisher einen ebenso verständnisvollen wie tatkräftigen Verbündeten.
Geschickt wechselt Ennis die Zeitebenen, erzählt realitätsnah vom Schicksal der einfachen russischen Soldaten im Afghanistan-Krieg. Auch der Ehefrau des Gangsters Pronchenko verpasst er eine interessante Vorgeschichte und das melancholische Ende wirkt noch lange nach. Dies ist auch dem US-Zeichner Jacen Burrows (Neonomicon) zu verdanken, der mit Ennis bereits bei der ersten Crossed-Geschichte zusammenarbeitete. In Punisher: Soviet reicht die Qualität seiner Grafik fast an die Arbeiten seines Vorgängers, dem kongenialen Ennis-Zeichner Steve Dillon (Preacher) heran.
Nicht unerwähnt bleiben sollen auch noch die von Paolo Rivera sehr ansprechend im Stile von russischer Propaganda-Kunst erstellten Titelbilder der aus sechs Heften bestehenden Miniserie. Punisher: Soviet ist überigens auch im vierten Band der Collection mit den Punisher-Comics von Garth Ennis enthalten.