Alle Beiträge von Heiner Lünstedt

Peter Lindbergh: Untold Stories

Der 1944 im polnischen Lissa geborene Peter Lindberg war einer der bekanntesten Fotografen. Auf seinen in Vogue, Vanity Fair oder The New Yorker veröffentlichten Bildern tummelten sich Stars. Ihm gelangen es Topmodels wie Linda Evangelista, Naomi Campbell und Cindy Crawford gemeinsam zu fotografieren, wodurch er deren Popularität noch befeuerte. Doch seine Bilder waren keine glamourösen, gestochen scharf aufgenommene Hochglanz-Produkte, sondern er bevorzugte Schwarzweiß und einen rauen, körnigen Look.

Peter Lindbergh: Untold Stories

Die Eröffnung der ersten von ihm selbst kuratierten Ausstellung im Kunstpalast Düsseldorf erlebte der im September 2019 verstorbene Lindberg noch selber. Untold Stories, der Titel dieser Werkschau, unterstreicht, dass es dem Fotografen nicht darum ging schöne Menschen in ebensolchen Klamotten zu zeigen, sondern vielmehr um fast schon intime Momentaufnahmen, die etwas erzählen und zu eigenen Interpretationen einladen.

Peter Lindbergh: Untold Stories

Der Katalog zur Ausstellung ist beim Taschen Verlag im angemessenen Großformat von 27 x 36 cm erschienen. Auch hier war Lindbergh direkt beteiligt: “Das vom Fotografen ausgewählte Naturpapier – ein spezielles, dünnes Blatt mit weicher, offener Oberfläche – ist ein bewusstes ästhetisches Statement Lindberghs für die Wiedergabe seiner Fotos“.

Peter Lindbergh: Untold Stories

Zum Abdruck kommen Bilder von erstaunlich menschlich wirkenden Promis wie Nicole Kidman, Uma Thurman, Robin Wright, Jessica Chastain oder Jeanne Moreau. Neben einem Gespräch mit Lindbergh enthält das Buch noch eine Art ungereimtes Gedicht vom Filmemacher Wim Wenders, der den Fotografen feiert, weil dieser “die Gegenwart beschworen und geformt hat“.

40 Jahre Taschen

Unter dem Motto, halb so groß und halb so teuer ist zum 40. Geburtstag von Taschen eine Neuauflage des Buchs Peter Lindbergh: On Fashion zum Preis von 20 Euro erschienen. Dank eines neuen Layouts kommen die Abbildungen trotz des kleineren Formats von 16 x 22 cm sehr gut zur Geltung.

“Peter Lindbergh: Untold Stories“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

“Peter Lindbergh: Untold Stories” bei ebay kaufen, hier anklicken

„Peter Lindbergh: On Fashion“ als preiswerte Jubiläums-Ausgabe bei AMAZON bestellen, hier anklicken

 

Blade

Seinen ersten Auftritt hatte der von Marv Wolfman und Gene Colan geschaffene Blade 1973 als Nebenfigur der Marvel-Comicserie Tomb of Dracula. Die tragische Entstehungsgeschichte der Figur: Blades Mutter wird kurz vor seiner Geburt von einem blutsaugenden Arzt getötet und daher widmet Blade sein Leben dem Kampf gegen den Vampirismus.

Blade

Nachdem er etwas später von Graf Dracula angeknabbert wurde, stellt Blade fest, dass er immun gegen Vampirbisse ist. Die Figur, die damals eine ziemlich große, gelbe Sonnenbrille und eine Afrofrisur trug, war so erfolgreich, dass sie schon recht bald auch einmal an der Seite von Spider-Man kämpfen durfte.

Blade

Seit Anfang der achtziger Jahre versuchte Marvel in Zusammenarbeit mit Roger Cormans New Line Pictures einen Low-Budget-Film aus Blade zu machen. Anfang der neunziger Jahre war eine TV-Serie im Gespräch und seit 1994 wird am Drehbuch zum Blade-Film gebastelt. Für die Titelrolle kamen u. a. Ice-T und Laurence Fisburne in Fragen, aber als das Budget 1998 auf 30 Millionen Dollar anwuchs, kam nur noch ein Darsteller in Frage: Wesley Snipes, der zuvor schon für ein Film-Projekt mit Marvels Black Panther im Gespräch war.

Blade

Der Film beginnt im Jahre 1967. Eine lebensgefährlich an der Halsschlagader verletzte Frau wird in ein Krankenhaus eingeliefert und bringt kurz vor ihrem Tode noch einen Sohn zur Welt. Dieser ist nun sowohl mit übermenschlichen Kräften als auch mit der Gier nach Blut ausgestattet. Tageslicht ist nicht das große Problem für ihn und so eine Sonnenbrille kann doch auch ganz schön cool aussehen, siehe Men in Black.

Blade

Nach dem kurzen Epilog geht es dann zurück in die Gegenwart und der nun herangewachsene Blade muss erst einmal eine von Vampiren betriebene Disco auseinandernehmen, denn in diese werden unfreiwillige Blutspender gelockt. Hierbei geht es ganz schön zur Sache, die Untoten zerplatzen was die Spezialeffekte hergeben. Kurz bevor Blades Aufräumarbeiten beendet sind, tauchen die Ordnungskräfte auf und die Knallköpfe vom Police Department bringen eine der verkohlten Leiche natürlich direkt in die Gerichtsmedizin.

Blade

So ziemlich jeder, der an Filmen dieser Art interessiert ist, weißt was nun folgt: Der Untote wird natürlich wieder lebendig, killt einen bekittelten Nebendarsteller und macht sich über die knackige Pathologin Karen (N´Bushe Wright, ein Name, den man sich merken müßte, aber nicht kann) her. Doch schon taucht Blade wieder auf und rettet die zum Glück nur leicht angeknabberte Medizinerin.

Blade

Er bringt sie zu seinem väterlichen Rocker-Freund, der, da dies ja eine prima Rolle für einen abgetakelten Country-Sänger ist, von Kris Kristofferson gespielt wird und anscheinend ausschließlich in einer Garage wohnt. Dieser sogenannte „Whistler“ betreut nicht nur Blades Fuhr- und Waffenpark, sondern versorgt ihn auch noch mit den immer größer werdenden Dosierungen eines Blutserums, das jetzt auch von Karen dringend benötigt wird.

Blade

Doch auch die Gegenseite ist nicht faul: Die führenden Vampirfürsten sind besorgt über das Massaker in der Disco, die dem aufstrebenden Nachwuchsfürsten Deacon Frost (Stephen Dorff) gehört. Frost hingegen hält rein gar nichts vom Oberfürsten Dragonetti (Udo Kier, unser Mann in Hollywood), der ganz diplomatisch möchte, daß die Vampire möglichst unauffällig herumwandeln um nicht in Konflikt mit den Lebenden zu kommen. Frost will nun sehr viel lieber den Blutgott La Miagra wieder auf die Erde holen. Nachdem Dragonetti von Frost nicht nur beide Beißer gezogen bekommt, sondern auch noch im Sonnenaufgang explodierte, steht einer Suche nach dem Buch von Erebus, in dem etwas über ein Miagra-Ritual zu erfahren ist, nichts außer Blade mehr im Wege.

Blade
Tja, soviel Story passt natürlich nicht in 90 Minuten und daher bringt es der Film auf eine fast zweistündige Laufzeit, wobei sich Blade in Sachen Härte durchaus mit From Dusk Till Dawn messen kann. Auch ansonsten macht das Ding verdammt viel Spaß, was natürlich Folgen hatte.

Blade II

Auch in der drei Jahre später entstandenen Fortsetzung zeigte Wesley Snipes wieder vollen Körpereinsatz und ließ sich nur recht selten doubeln. Leider wurde Blade II nicht mehr von Stephen Norrington inszeniert, der den ersten Film optisch sehr ansprechend und rasant in Szene gesetzt. Statt einer Fortsetzung zu Blade übernahm er jedoch die Regie bei einer Comic-Verfilmung von Alan Moores Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen.

Blade II

Der Mexikaner Guillermo del Toro (Shape of Water) hingegen fiel seinerzeit durch seine seltsamen Horrorfilme Cronos und Mimic auf. Durch Blade II sollter er für seine Hellboy-Filme qualifizieren. Das Drehbuch schrieb wieder David S. Goyer, mit seiner wirklich interessanten Geschichte, das Genre zwar nicht neu erfand, aber auch den zweiten Film deutlich über durchschnittliches Blockbuster-Niveau hob.

Blade II
Diesmal muss sich der Daywalker Blade mit seinen vampirischen Gegnern gegen eine noch gefährlichere Rasse verbünden. Diese sogenannten Reaper machen nicht nur Jagd auf Menschen, sondern werden sogar den Blutsaugern gefährlich. Daher macht Blade gemeinsame Sache mit einer vampirischen Eliteeinheit, dem sogenannten „Bloodpack“, zu der auch das hübsche Töchterlein Nyssa (Leonor Varela) des Obervampirs gehört. Zunächst muss sich Blade den Respekt dieser Truppe verdienen und auch während der Kämpfe gegen die Reaper ist er sich niemals sicher, ob er den Vampiren wirklich trauen kann.

Blade II
Dies bietet natürlich genügend Anlass für abgefahrene Charaktere (mit an Bord ist neben Thomas Kretschmann auch der spätere Hellboy Ron Perlman) und ausgiebige Action. Etwas seltsam mutet an, dass der von Kris Kristofferson gespielte Whistler wieder dabei ist.

Blade II

Doch wer genau aufgepasst hat, bemerkte dass Whistlers Tod im ersten Teil nicht direkt im Bild zu sehen war. Jetzt erfahren, wir dass er seitdem von Vampiren in einem Tank voller Blut als Haustier gehalten wurde. Doch abgesehen von dieser etwas idiotischen Idee bietet auch der zweite Blade-Film wieder beste und garantiert nicht blutarme Unterhaltung.

Blade Trinity

Der dritte Teil folgte 2004 und bekam den schönen Titel Blade Trinity. Der Daywalker entlarvt diesmal nicht nur ein perverses Regierungsprojekt, das die Blutsauger ruhigstellen und mit Blut versorgen soll, sondern er hat auch noch den Ur-Vampir Dracula (Dominic Purcell) zum ultimativen Gegner. Verstärkung findet er in einer unbekümmerten Horde von High-Tech-Vampirjägern. In einem Penthouse über den Dächern von New York kommt es schließlich zum blutigen Showdown…

Blade Trinity

Diesmal muss sich der eher grimmige Einzelkämpfer Blade als Teamplayer mit einigen jugendlichen Vampirjägern umgeben, die direkt aus der TV-Serie Buffy stammen könnten. Nach dem durchaus innovativen Stephen Norrington und dem routinierten Guillermo del Toro gibt diesmal David S. Goyer, der Drehbuch-Autor der ersten beiden Blade-Filme (und von Batman Begins), hier sein Regie-Debüt.

Blade Trinity

Er setzt seine (im Gegensatz zu den ersten beiden Teilen) nicht sonderlich raffiniert erzählte Geschichte in rasant geschnittene Bilder um und unterlegt diese einmal mehr mit greller Rockmusik. Das diesmal nicht in Prag sondern in Vancouver gedrehte Resultat bietet zwar überhaupt nichts Neues – außer vielleicht etwas mehr und teilweise wirklich zündenden Humor, für den hauptsächlich Ryan Reynolds (Deadpool) zuständig ist, kann sich aber in seiner insgesamt sehr unpathetischen Direktheit sehen lassen.

Blade

Nicht unerwähnt bleiben soll auch noch die kurzlebige aber recht unterhaltsame TV-Serie Blade mit Sticky Fingaz in der Titelrolle, die ebenfalls von David S. Goyer entwickelt wurde und es 2006 nur auf 12 Episoden brachte.

„Blade“ als DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Blade – Trilogie“ als Blu-ray bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Blade – Trilogie“ als DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Blade“ als Blu-ray bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Blade 2“ als DVD bei Amazon bestellen, hier anklicken

„Blade 2“ als Blu-ray bei Amazon bestellen, hier anklicken

„Blade 3“ als DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Blade 3“ als Blu-ray bei AMAZON bestellen, hier anklicken

Die TV-Serie „Blade“ als DVD-Box bei AMAZON bestellen, hier anklicken

 

Underworld

Wer hätte das gedacht? Während wir unseren täglichen Geschäften nachgehen tobt im Verborgenen und im Untergrund schon seit Hunderten von Jahren ein Krieg zwischen Vampiren und Werwölfen, die  auch Lykaner genannt werden. Im Zentrum des Konfliktes steht die Blutsaugerin Selene, die als Elite-Soldatin einen jungen Mediziner gegen die Werwölfe verteidigt und dabei einigen düsteren Geheimnissen auf die Spur kommt.

Underworld

Der Look von Underworld erinnert an The Crow und tatsächlich sollte Len Wiseman zunächst tatsächlich die dritte Fortsetzung von Alex Proyas Comic-Verfilmung inszenieren. Doch dem Videoclip-Regisseur schwebte für sein Kinodebüt eine eigene Geschichte vor, die zur völligen Überraschung aller Beteiligten auch noch auf das Interesse der britischen Darstellerin Kate Beckinsale (Pearl Harbor) stieß.

Underworld

Das 2003 für ein überraschend geringes Budget von etwas über 20 Millionen Dollar produzierte Resultat kann sich in der Tat sehen lassen. Zwar ist die Story für eine Laufzeit von über 2 Stunden etwas dünn und an herumballernden Lack- und Lederfetischisten herrschte in letzter Zeit im Kino wahrlich kein Mangel. Doch Spaß macht diese actionreiche Mischung aus Blade und Matrix schon und da verwunderte es nicht weiter, dass zwei Jahre später Underworld: Evolution folgte.

Underworld

Der zweite Teil erzählt wie es weitergeht mit der Vampirin Selene und dem Werwolf-Vampir-Mischling Michael, die trotz der schon Jahrhunderte andauernden Fehde ihrer beiden Arten mehr als Sympathie füreinander empfinden. Bemerkenswert ist, dass die in Osteuropa angesiedelte Geschichte diesmal nicht (wie der erste Teil) in Budapest, sondern rund um Vancouver verfilmt wurde.

Underworld

Das Resultat steht voll in der Tradition des ersten Teils. Die Bilder sind also wieder recht kalt und blaustichig, Kate Beckinsale ist sehr eng in Lack und Leder eingeschnürt (aber trotzdem höchst beweglich) und beständig ist die nächste Explosion zu erwarten.

Underworld

So richtig spannend ist das alles zwar nicht mit diesen sehr komplizierten verwandtschaftlichen Beziehungen, die zum Werwolf-Vampir-Konflikt führten, aber einen gewissen Unterhaltungswert hat es schon.

Underworld

Bereits der Prolog von Underworld Evolution erzählte vom vor Hunderten von Jahren ausgebrochenen Konflikt zwischen  Vampiren und  Lykaner. Die zweite Fortsetzung der angeblich ohnehin als Trilogie geplanten Reihe ist zugleich auch Prequel und spielt komplett in der mittelalterlichen Vergangenheit.

Underworld

Nachdem Len Wiseman erfolgreich Stirb langsam 4.0 inszenierte, überließ er die Regie bei Underworld – Aufstand der Lykaner dem Production-Designer Patrick Tatopoulos, war aber als Produzent und Autor weiterhin beteiligt. Auch Wisemans so überaus elegant in Lack und Leder kämpfende Gattin Kate Beckinsale war (abgesehen von einem die Geschichte sehr schön abrundenden Gastauftritt) nicht mehr beteiligt. Rhona Mitra (Doomsday, Boston Legal) übernahm die weibliche Hauptrolle. Rein optisch ist das nicht unbedingt ein Rückschritt, auch wenn es im Mittelalter zwar bereits Leder aber leider noch keinen Lack gab.

Underworld

Rhona Mitras Rolle fiel jedoch deutlich konventioneller aus als Kate Beckinsales Part. Sie spielt Sonja, die Tochter vom Obervampir Viktor (wieder sehr beeindruckend: Bill Nighy), und muss immer wieder vom Lykaner Lucian gerettet werden. In dieser Rolle, die er auch schon in den beiden ersten Underworld-Filmen spielte überrascht einmal mehr der Brite Michael Sheen.

Underworld

Kaum zu glauben, dass der Darsteller dieses beängstigend wilden und leidenschaftlichen Werwolfs auch Tony Blair in Die Queen und David Frost in Frost/Nixon verkörperte. Insgesamt macht die gradlinig vorangetriebene Geschichte von Underworld – Aufstand der Lykaner deutlich mehr Spaß als der eher wirre Underworld Evolution.

„Underworld“ als „Extended Version“ auf DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Underworld“ als Blu-ray bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Underworld“ bei ebay kaufen, hier anklicken

„Underworld Evolution“ als DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Underworld Evolution“ als Blu-ray bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Underworld 3 – Aufstand der Lykaner“ als DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Underworld 3 – Aufstand der Lykaner“ als Blu-ray bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Underworld: Awakening“ als DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Underworld: Awakening“ als Blu-ray bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Underworld: Awakening“ in 3D als Blu-ray bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Underworld: Blood Wars“ als DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Underworld: Blood Wars“ als Blu-ray bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Underworld: Blood Wars“ in 3D als Blu-ray bei AMAZON bestellen, hier anklicken

 

Buffy

Bereits ein Jahr nachdem 1997 die von Joss Wheadon (Avengers) kreierte Serie startete, gab es Comics mit der Vampirjägerin und ihren Mitstreitern. In den USA erschienen diese bei Dark Horse und zeitnah wurden bei uns einige davon bis 2001 als Hefte beim Carlsen Verlag veröffentlicht. Es handelte hier nicht um Comic-Adaption der TV-Episoden, sondern die neuen Stories entstanden in Absprache mit den Schöpfern der Serie.

Buffy

2003 wurde Buffy nach 7 Staffeln mit 144 Episoden beendet, doch im Comic ging es weiter. Nach Story-Entwürfen von Joss Wheadon wurden bei Dark Horse weitere Seasons in Comic-Form erzählt. Dies endete 2018 mit einer recht kurzen nur aus 4 Heften bestehenden 12. Staffel. Alle diese Comics erschienen in Deutschland bei Panini in Form von Paperback-Sammelbänden.

Buffy

Dies ist auch beim Buffy-Neustart der Fall, der in den USA bei den Boom! Studios erscheint. Während beim geplanten TV-Relaunch die Rolle der Buffy von einer neuen jüngeren Darstellerin gespielt werden soll, handelt es sich in den Boom!-Comics bei der Vampirjägerin ohne Zweifel um Sarah Michelle Gellar. Auch ihre Freunde Willow und Xander scheinen den zugehörigen Darstellern Alyson Hannigan und Nicholas Brendon wie aus dem Gesicht geschnitten zu sein.

Buffy

Die sehr lebendig wirkende Grafik des Neustarts von Dan Mora kann wirklich überzeugen, während die Geschichte von der bisher hauptsächlich als Koloristin aufgefallenen Jordie Bellaire noch ausbaufähig ist. Zwar setzt die “Scooby Gang“ jetzt moderne Technik ein, doch ansonsten kann die nicht nur gestraffte sondern auch geänderte Schilderung von Buffy ersten Wochen in Sunnydale noch nicht so recht überzeugen.

Buffy

Während Buffy im Clinch mit dem Freund ihrer Mutter liegt, taucht der Vampir Spike diesmal vor seinem Kollegen Angel auf. Willow hingegen lebt von Anfang an in einer offen lesbischen Beziehung, während die TV-Serie sehr einfühlsam in vielen Episoden von ihrem Coming Out erzählt. Im Gegensatz zur TV-Serie zeigt sich der Comic weniger an den Charakteren und stärker an Horror-Action interessiert.

Buffy

Doch das kann ja noch besser werden, denn der erste Panini-Sammelband Schule ist die Hölle enthält lediglich den Inhalt von vier US-Comicheften. Damit der Umfang dennoch stimmt, gibt es als Zugabe noch knapp 30 Seiten mit diversen teilweise sehr schönen Variant-Covern, die sich oft auf beliebte Episoden beziehen und den Fans der Serie viel Freude bereiten dürften.

„Buffy the Vampire Slayer: Bd. 1: Schule ist die Hölle“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Buffy: Staffel 8 – Teil 1″ als Comic bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Buffy: Staffel 12″ als Comic bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Buffy: Die komplette Serie“ auf DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken

Das Kino von Tim Burton

Unter dem Motto “Mondbeglänzte Zaubernächte“ hat sich Christian Heger bereits 2010 umfassend auf über 400 Seiten mit Tim Burton auseinandergesetzt. Grundlage des Textes war seine “Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades des Doktors der Philosophie“. Anschließend schrieb Heger unter dem Motto “Die rechte und die linke Hand der Parodie“ eine „kulturwissenschaftliche Monographie“ über Terence Hill und Bud Spencer.

Das Kino von Tim Burton

Nachdem dieses Buch vergriffen war, schob Heger eine überarbeitete 2. Auflage hinterher. Da Tim Burton im letzten Jahrzehnt mit Dark Shadows, Frankenweenie, Big Eyes, Die Insel der besonderen Kinder und Dumbo nicht untätig war, lag eine “durchgesehene und erweiterte“ Neuauflage von “Mondbeglänzte Zaubernächte“ nahe. Die neuen Filme handelt Heger auf knapp zehn Seiten kurz, fundiert und erfrischend subjektiv ab.

Das Kino von Tim Burton

Sehr viel umfassender ist seine Auseinandersetzung mit Burtons zuvor entstandenen Arbeiten, die der Zahn der Zeit weitestgehend in Ruhe gelassen hat. Ausführlich wird die Entstehungsgeschichte von bildgewaltigen Werken wie Batman Returns, Sleepy Hollow oder Corpse Bride erzählt, die trotz ihrer sehr speziellen Machart und Erzählstruktur zu großen Erfolgen wurden. Hegers interpretiert und analysiert diese Filme sehr interessant und niemals abgehoben. So lässt er etwa durchblicken, dass ihm bei Sweeny Todd das permanente Gesinge ganz schön auf den Geist geht. Lediglich die vielen Zitate, die er  im englischsprachigen Originaltext belassen hat, stören ein wenig den Lesefluss.

Das Kino von Tim Burton

Hinzu kommen noch Informationen über Burtons Jugend, Frühwerk und die für ihn sehr deprimierende Zeit in der Zeichentrickabteilung der Walt Disney Company. Dass er dort eine niedliche Füchsin für Cap und Capper animieren musste, frustierte ihn schwer. Doch immerhin legte er hier die Grundsteine für seine späteren Kinofilme Frankenweenie und Nightmare before Christmas. Christian Hegers Buch lädt dazu ein sich erneut oder auch erstmalig auf das Werk von Tim Burton einzulassen, denn er belegt schlüssig, dass es hier immer wieder etwas Neues zu entdecken gibt.

Dieses BUCH bei AMAZON bestellen, hier anklicken

Tim Burton: Sweeney Todd

Eigentlich mag Tim Burton keine Musicals, doch als er am Broadway Stephen Sondheims Sweeney Todd sah, guckte er sich das Stück gleich noch ein zweites Mal an und begann eine Verfilmung ins Auge zu fassen. Dies verwundert nicht, denn die Geschichte vom mordenden Barbier aus der Fleet Street strahlt die selbe morbide Romantik aus wie Washington Irvings von Burton in beeindruckende Filmbilder umgesetzte Legende von Sleepy Hollow.

Tim Burton: Sweeney Todd

Höchstwahrscheinlich hat es diesen Sweeney Todd nie gegeben, doch einige Zeitungen berichteten im London des 18. Jahrhunderts über den dämonischen Barbier, der 160 Menschen anstatt sie zu rasieren umbrachte und von seiner Komplizin Margery Lovett zu Fleischpasteten verarbeiten ließ. Diese Geschichte wurde schließlich zu einigen Theaterstücken verarbeitet und auf Todds praktischerweise gleich mit einer seine Opfer in den Keller entsorgenden Kippvorrichtung versehenen Friseursessel wurde zum festen Bestandteil der Legende.

Tim Burton: Sweeney Todd

Der Autor Christopher Bond machte aus Sweeney Todd schließlich eine tragische Figur im Stile von Alexandre Dumas´ Der Graf von Monte Christo. Von jetzt an rächt sich der hintergangene Barbier am Richter Turpin, der ihn grundlos 15 Jahre in den Knast steckte, sowie Frau und Kind raubte. Diese Version wiederum verarbeitete Broadway-Veteran Stephen Sondheim, der bereits die Songtexte zur West Side Story schrieb, zu einem hübsch morbiden Musical (das auch in Kevin Smiths Jersey Girl eine gewisse Rolle spielt). Musikalisch orientierte sich Sondheim – thematisch durchaus passend – an den Soundtracks vom Hitchcock Hauskomponisten Bernard Herrmann (Vertigo, Marnie).

Tim Burton: Sweeney Todd

Die Titelrolle in Burtons Filmversion übernahm  2008 – für wohl niemanden wirklich überraschend – Johnny Depp, nachdem ihm ein Kollege seiner ehemaligen Band The Kids attestierte, dass er tatsächlich singen könne. Ebenfalls nicht sonderlich verwunderlich ist, dass Margery Lovett von Burtons damaliger Lebensgefährtin Helena Bonham Carter als Mischung aus der von ihr gesprochenen Corpse Bride-Puppe und Elsa Lanchesters Frankensteins Braut gespielt wird. Johnny Depp ist herrlich unberechenbar als Sweeney Todd (und auch als Sänger), die Nebenrollen werden (bis zu ihrem bitteren Ende) markant von Alan Rickman, Timothy Spall und Borat Sacha Baron Cohen gespielt.

Tim Burton: Sweeney Todd

Insgesamt sieht Sweeney Todd ganz unverkennbar aus wie ein weiteres Tim-Burton-Gesamtkunstwerk, was ja eher gut als schlecht ist. Bei aller immer wieder aufblitzenden Ironie und der kindlichen Freude am Massakrieren ist doch so viel Pathos und Tragik eingearbeitet, dass das Schicksal von Sweeney Todd niemanden kalt lässt.

„Sweeney Todd“ als DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Sweeney Todd“ als Blu-ray bei AMAZON bestellen, hier anklicken

Den Soundtrack mit den Highlights aus „Sweeney Todd“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

Den Soundtrack zu „Sweeney Todd“ als „Deluxe Complete Edition“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Sleepy Hollow“ als DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken

Charlie und die Schokoladenfabrik

Die einst florierende Schokoladenfabrik des geheimnisvollen Willy Wonka nimmt nach 15 Jahren wieder ihren Betrieb auf und soll erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. In fünf der ausgelieferten Schokoladentafeln befinden sich goldene Eintrittskarten, die ihren Besitzern eine Vip-Tour mit Wonka garantieren. Der aus ärmsten Verhältnissen stammende Charlie Bucket findet eins dieser Tickets und bricht gemeinsam mit vier verzogenen Gören zu einer Magical Mystery Tour ins Schlaraffenland auf.

Charlie und die Schokoladenfabrik

Tim Burton (Nightmare before Christmas) gelang vor allem im ersten Teil des Filmes ein sehr eigener Zugang zur Geschichte, er blieb aber zugleich dem Geiste von Roald Dahl populären Kinderbuch absolut treu. Der ach so edle Charlie und seine arme Verwandtschaft hätten auch ganz leicht furchtbar weihnachtskitschig wirken können. Doch Burton gelingt das Kunststück eine Art fröhliche Armut zu zeigen, deren Darstellung trotzdem nie denunzierend oder verharmlosend wirkt.

Charlie und die Schokoladenfabrik

Johnny Depps mal wieder sehr spielfreudige und marottenhafte Darstellung von Willy Wonka erinnert mehr als einmal an Michael Jackson (auch wenn seine Figur Kinder verabscheut) und sein Süßwarenimperium an Neverland. Die immer wieder vom selben Darsteller (Deep Roy) verkörperten Hundertschaften von Oompa Loompas und ihre Danny Elfman-Songs sind eher Geschmackssache und auf Dauer etwas ermüdend. Zwar ist Charlie und die Schokoladenfabrik nicht Burtons absolutes Meisterwerk aber ganz sicher ein weiterer schillernder Mosaikstein im bunten Oeuvre des spleenigen Mainstream-Filmers.

„Charlie und die Schokoladenfabrik“ als DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken 

„Charlie und die Schokoladenfabrik“ als Blu-ray bei AMAZON bestellen, hier anklicken 

Die CD mit Danny Elfmans Filmmusik bei AMAZON bestellen, hier anklicken 

Das BUCH nach dem der Film entstand bei AMAZON bestellen, hier anklicken

Tim Burton: Big Fish

Seit etlichen Jahren schon hat Will Bloom kein Wort mehr mit seinem Vater Edward gewechselt. Dieser hatte ihm als Kind phantastische Geschichten bis zum Abwinken erzählt, was schließlich dazu führte, dass Will seinem Vater kein einziges Wort mehr glaubte. Als Edward jedoch im Sterben liegt, besucht Will ihn und findet dabei heraus, dass in dessen bunten Geschichten doch mehr Wahrheit steckt als er jemals glauben wollte…

Tim Burton: Big Fish

In einzigartiger Weise vermischt Tim Burton 2003 in Big Fish die „realistische“ Rahmenhandlung um den sterbenden Edward (Albert Finney) mit dessen unglaublich phantasievollen Erzählungen (hier spielt Ewan McGregor mit naivem Charme den jungen Edward). Wie bei Burton nicht anders zu erwarten, bilden die mal wieder sehr ungewöhnlich bebilderten märchenhaften Geschichten den Kern des Filmes und die gelegentlich eingestreuten „realistischen“ Szenen sind (abgesehen vom wirklich ergreifenden Finale) wenig mehr als Übergänge zur nächsten bunten Story.

Tim Burton: Big Fish

Big Fish überrascht immer wieder und verzaubert das Publikum durch ungewöhnliche Einfälle (von denen hier nichts verraten werden soll). Tim Burton fühlt sich sichtlich wohl in den Geschichten um Zirkusfreaks, verschwundenen Städten und eigentlich harmlosen Riesen. Er bleibt sich in diesem Film treu ohne sich zu wiederholen.

Diesen Film als DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken

Diesen Film als Blu-ray bei AMAZON bestellen, hier anklicken 

„Big Fish“ bei ebay kaufen, hier anklicken

Die CD mit Danny Elfmanns Filmmusik bei AMAZON bestellen, hier anklicken

Das BUCH nach dem dieser Film entstand bei AMAZON bestellen, hier anklicken

Tim Burton: Sleepy Hollow

Bereits 1949 machte Walt Disney aus der Erzählung The Legend of Sleepy Hollow von Washington Irving einen Zeichentrickfilm, der in den USA gemeinsam mit einer ebenfalls halbstündigen Trickfilm-Version von Kenneth Grahames Der Wind in den Weiden in die Kinos kam. In diesem Zeichentrickfilm kommt Ichabod Crane als neuer Dorfschullehrer in das Städtchen Sleepy Hollow und macht sogleich der schönen Katrina van Tassel den Hof.

Sleepy Hollow

Dies erregt Zorn beim Nebenbuhler Brom Bones. Dieser verkleidet sich daher als kopfloser Reiter. Er erschreckt dadurch den armen Ichabod so stark, dass dieser aus Sleepy Hollow flüchtet. Damit sich das Publikum trotz des ziemlich grausig in Szene gesetzten kopflosen Reiters nicht allzu stark gruselt, wurde seinerzeit Bing Crosby als singender Erzähler angeheuert.

Tim Burton: Sleepy Hollow

1999 nahm sich Tim Burton ebenfalls dieser Legende an. Vor seiner Zeit als Regisseur hatte er als Zeichner für Disney gearbeitet. Doch nach einigen fruchtbaren Lehrjahren ging er lieber eigene Wege und dreht Meisterwerke wie Batman Returns oder Nightmare before Christmas. Diese Filme haben meist eine düster-romantische Stimmung und daher qualifizierte sich Burton als Regisseur den Film Sleepy Hollow, dessen erster Drehbuch-Entwurf vom Spezialeffekt-Künstler Kevin Chucky Yagher stammt.

Tim Burton: Sleepy Hollow

Nachdem seine beiden Filme Ed Wood und Mars Attacks schlecht liefen, trommelte Burton einige seiner Lieblings-Darsteller zusammen und drehte seinen ersten “richtigen“ Horrorfilm. Bei ihm ist Crane (Johnny Depp) kein schlichter Dorfschullehrer, sondern ein etwas steifer, stark an den neusten wissenschaftlichen Errungenschaften interessierter Polizist im New York des Jahres 1799. Crane geht seinen Vorgesetzten ziemlich auf die Nerven und wird daher in das Örtchen Sleepy Hollow gesendet, um eine Mordserie aufzuklären. Anders bei Disney ist die Story über Katarina (Christina Ricci) und Brom (Casper Van Dien) bei Burton nur eine sehr kleine Episode innerhalb des Films, doch es wurden viele visuelle Elemente des Zeichentrickfilms eingearbeitet.

Tim Burton: Sleepy Hollow

Burton hatte bereits in der Werbung zum Film ankündigen lassen, dass Köpfe rollen werden und er stand zu seinem Wort. Mit fast schon kindlichem Vergnügen lässt er den kopflosen Reiter durch beeindruckend-düstere Kulissen traben und immer wieder kopflose Leichen hinterlassen. Obwohl es allerlei Splatter zu sehen gibt, suhlt sich der Film nie in blutigen Details, sondern der Schrecken ist unverzichtbarer Bestandteil eines konsequent gestalteten Gesamtkunstwerks.

Neben dem 105-minütigen Hauptfilm enthält die Blu-ray zu „Sleepy Hollow“ noch die Dokus „Blick hinter die Legende“ (30:02 min) und „Gedanken über Sleepy Hollow“ (11:25 min). Zu Halloween 2023 erschien der Film bei Paramount auch als 4K UHD im Steelbook.

Tim Burtons „Sleepy Hollow“ als 4K UHD – Steelbook bei AMAZON bestellen, hier anklicken

Tim Burtons „Sleepy Hollow“ als Blu-ray bei AMAZON bestellen, hier anklicken

Tim Burtons „Sleepy Hollow“ als DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Sleepy Hollow – Die komplette Serie“ auf DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Sleepy Hollow – Staffel 1“ auf DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Sleepy Hollow – Staffel 2“ auf DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Sleepy Hollow – Staffel 3“ auf DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Sleepy Hollow – Staffel 4“ auf DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken

Das alte, finstere Haus

William Castle produzierte zwar auch Roman Polanskis Rosemary´s Baby, doch wenn er selbst inszenierte ging es eher brachial zu. An subtilen Horror zeigte Castle wenig Interesse und arbeitete lieber mit Gimmicks. So ließ er Kinositze vibrieren, Pappskelette durch die Säle fliegen oder bot den Zuschauern, an vor der Vorführung gratis Lebensversicherungen abschließen.

Das alte, finstere Haus

Mit Der unheimliche Mr. Sardonicus startet Koch Media eine William Castle Collection. Für diesen 1961 entstandenen Horror-Film hatte sich Castle den “Punishment Poll“ ausgedacht, durch den das Publikum den Eindruck haben sollte, über das Ende des Films abzustimmen. Als zweiter Beitrag der Castle Collection folgt ein eher untypischer Film, ganz ohne Gimmick.

Das alte, finstere Haus

Da Anhang der 60er-Jahre sowohl William Castle als auch die durch Dracula mit Christoper Lee zu Weltruhm gekommenen britischen Hammer Film Productions eine Neuverfilmung der klassischen Horror-Komödie The Old Dark House planten, beschloss man die Kräfte zu bündeln. Castle übernahm in den englischen Bray Studios die Regie und Hammer sorgte für eine gute Besetzung (allen voran Robert Morley aus Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten) und sehenswerte Kulissen.

 Das alte, finstere Haus

Doch während James Whale (Frankenstein) 1932 nach einer Romanvorlage von J. B. Priestley ein sowohl skurriler als auch unberechenbarer Geisterhaus gelang, ist Castles Neuverfilmung eher im albernen Bereich angesiedelt. Das lag sicher auch daran, dass ein komplett neues Drehbuch geschrieben wurde, das den Film in die Richtung von Arsen und Spitzenhäubchen trimmen und zugleich eine Jugendfreigabe ermöglichen sollte.

 Das alte, finstere Haus

Es gab allerlei nette Details zu bestaunen, dazu gehört neben einem durchgeknallten Arche-Noah-Bastler auch ein sehenswerter Vorspann, der vom Cartoonisten Charles Addams gestaltete wurde, da dieser durch den Klassiker The Old Dark House zu seiner Addams Family inspiriert wurde. Doch insgesamt wollte das Remake nicht so recht zünden und verlor zudem noch einen Großteil seines Reizes, als es in den USA nur in Schwarzweiß gezeigt wurde. Dennoch ist es mehr als erfreulich, dass im Rahmen der William Castle Collection diese ungewöhnliche Kooperation zwischen englischen und US-Horror ansprechend dokumentiert wird.

Das alte, finstere Haus

Die Edition von Koch Media enthält den 86-minütigen Film auf DVD und auf Blu-ray, wahlweise in Farbe oder in Schwarzweiß. Hinzu kommt sehr interessantes Bonusmaterial: “Not too spooky“ –  Der britische Darsteller und Autor Jonathan Rigby plaudert recht launig und sehr kenntnisreich über den Film (28:37 min, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln): “House and Castle“ – Hammer-Experte Dr. Paul Frith liefert ergänzende Infos  (7:22 min), Deutscher Vorspann (1:34 min), Englischer Trailer (2:47 min) und eine Galerie mit 29 Fotos, Plakaten und Werbematerialien.

„Das alte, finstere Haus – William Castle Collection # 2“ als Blu-ray + DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Kennwort Kätzchen – William Castle Collection # 3“ als Blu-ray + DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Der unheimliche Mr. Sardonicus – William Castle Collection # 1“ als Blu-ray + DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„William Castle“ bei ebay kaufen, hier anklicken

„Hammer-Edition – Alle 20 DVDs“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken