Green Lantern war 2011 der erste Versuch des Comicverlages DC einen potentiellen Blockbuster über einen Superhelden zu drehen, der nicht Batman oder Superman heißt.
Der Film hält sich an den Comic-Neustart von 1959 (seinen ersten Auftritt hatte Green Lantern bereits 1940). Es wird erzählt wie der Testpilot Hal Jordan einen mysteriösen nahezu Allmächtigkeit verleihenden Ring von einem im Sterben liegenden Alien erhält und sich dadurch in eine Green Lantern verwandelt, ein Mitglied einer galaktischen Green Man Group die für Frieden und Gerechtigkeit im Universum sorgen soll.
Hierbei war Regisseur Martin Campbell eine sehr gute Wahl. Der gebürtige Neuseeländer etablierte mit Pierce Brosnan in GoldenEyeund Daniel Craig in Casino Royale bereits zwei Darstellern als James Bond. Außerdem verschaffte er 1998 dem etwas angestaubten fechtenden Reiter Zorro ein grandioses Kino-Comeback. Campbell ist also der richtige Mann, um etwas Neues (oder etwas auf neu getrimmtes Altes) an den Kinobesucher zu bringen.
Auch der Kanadier Ryan Reynolds ist als Hal Jordan eine gute Wahl und das weniger weil er durch seine Auftritte in Blade: Trinity, Wolverineund dem skurrilen Paper Man bereits Superhelden-Erfahrung mitbrachtet. Vielmehr hatte Reynolds sich langsam zu einem wirklich interessanten Schauspieler entwickelt, man denke nur an seine grandiose One Man Show in Buried oder seine tragikomische Darstellung eines in die Jahre gekommenen Aufreißers in Adventureland.
Reynolds verkörpert glaubhaft sowohl den eindimensionalen Helden als auch denjenigen, der daran zweifelt ob er auf dem richtigen Weg ist. Obwohl auch die restliche Besetzung mit Mark Strong, Angela Bassett, Tim Robbins und allen voran Peter Sarsgaard als Anti-Laterne mit Vater-Komplex, erlesen ist und die Spezialeffekte rocken, spielte der Film nur wenig mehr als sein Budget von 200 Millionen Dollar wieder ein. Ryan Reynolds kehrte zurüch zu Marvel und brillierte in zwei Filmen als Deadpool.
Weiter geht es mit der der Collector’s Edition von Blueberry. Nicht optimal ist nach wie vor das gewählte matte Papier. In der alten Ausgabe, den Blueberry-Chroniken, gab es leuchtendere Farbe und besser zu erkennenden Konturen der Zeichnungen. In zwei der drei in diesem Band enthaltenden Comic-Alben kam eine andere Kolorierung zum Abdruck, die “bunter“ doch insgesamt weder schlechter noch besser ist. Auch das geänderte Lettering (bei identischer Übersetzung ist weder Fort- noch Rückschritt). Hier wäre mehr drin gewesen.
Doch meiner Meinung nach überwiegen die Vorteile. Die Collector’s Edition präsentiert die Comics in einem geringfügig größeren Format, aber mit einem sehr viel interessanteren Bonusmaterial, als dies in den Blueberry-Chroniken der Fall war. Die begleitenden Texte dokumentieren die Entstehungsgeschichte der Comics und machen dadurch die Lektüre zu einem noch intensiveren Erlebnis.
Der Comic-Inhalt entspricht Band 3 der Blueberry-Chroniken. Zum Abdruck kommt mit Das Halbblut und Die Spur der Navajos der Abschluss des fünfbändigen Epos Fort Navajo. Dem Autor Jean-Michel Charlier gelang hier ein spannender Western im Stil von John Fords Kavallerie-Trilogie mit sehr viel Sympathien für die Indianer. Die sich eher an erwachsene Leser richtende Geschichte ist auch eine gute Einführung vom eigenwilligen (Anti-?) Helden Mike Blueberry.
Künstlerisch ist bemerkenswert, dass sich Jean Giraud Anfang 1965 beim Zeichnen von Das Halbblut eine Auszeit gönnte, um sich in Mexiko vom Stress zu erholen, der auch damit zusammenhing, dass die Texte von Charlier oft erst sehr kurzfristig fertig wurden. Als Ersatz sprang Girauds Lehrmeistes Joseph Gillian alias Jijé (Jerry Spring) ein, der die Seiten auch signierte. Interessant sind in diesem Zusammenhang auch die beiden in diesem Band abgedruckten auf dem Postweg verloren gegangenen Seiten von Jijé, die völlig anders aussehen als die neugezeichneten Varianten davon, die in Pilote und den Alben zum Abdruck kamen.
Den Abschluss des Bandes bildet das 1966 entstandene Album Der Sheriff, das bemerkenswert weil untypisch für die Serie ist. Zum einen wird hier ein klassischer in einer Kleinstadt spielender Western, irgendwo zwischen High Noon und Rio Bravo, erzählt und zum anderen auch noch eine in sich abschlossene Geschichte, die nicht Teil eines Zyklus ist.
In diesem Zusammenhang gefällt auch der von Volker Hamann (Reddition) zusammengestellte Anhang über die deutsche Veröffentlichungsgeschichte von Blueberry. Hier geht es um die frühen 70er-Jahre, als die Western-Serie im Magazin ZACK erschien. Dort kam Der Sheriff im Gegensatz zur Serie um Fort Navajo nicht zum Abdruck.
Stattdessen erschien die Geschichte als Band 4 der Reihe ZACK Comic Box und war das erste deutsche Blueberry-Album. Während der gewählte Titel Der Mann mit dem Silberstern eine originalgetreuere Übersetzung als Der Sheriff war, wurde dem deutschen Leser Girauds prachtvolles Titelbildgemälde (das auch diesen Band der Collector’s Edition ziert) vorenthalten und stattdessen ließ man – wahrscheinlich von Dieter Kalenbach (Turi & Tolk) – das identische Motiv noch einmal unspektakulärer neu zeichnen.
Obwohl ich die von Juanjo Guarnido gezeichneten Blacksad-Comics liebe, ist mir der Einstieg in diesen ebenfalls prachtvoll zu Papier gebrachten epischen Comic nicht ganz leicht gefallen.
Die detailreich bunten Bilder von sehr armen und sehr reichen Menschen scheinen nicht so recht zu den wohl ironisch gemeinten Texten (“Die Armen sind arm dran!“) von Alain Ayroles (Mit Mantel und Degen) zu passen und nachdem knapp die Hälfte der 145 Seiten gelesen waren, legte ich den erwartungsvoll begonnenen übergroßen Prachtband erst einmal beiseite.
Doch die erneute Lektüre belehrte mich eines Besseren. Fast schien es so, als wenn Ayroles den Zeichner auf Seite 56 für eine ganze Weile von der Leine gelassen hatte. Ganz ohne Worte erzählt Guarnido auf zwölf großartig in Szene gesetzten Seiten von einer spanischen Expedition quer durch den südamerikanischen Dschungel, den die Konquistadoren damals in Indien vermuteten.
Die Suche nach Eldorado im frühen 17. Jahrhundert scheint erfolgreich zu verlaufen, doch wie vieles in diesem Comic trügt der Schein, zumal die Bauten der Ureinwohner erstaunlich europäisch aussehen…
Doch nicht nur optisch erstaunt der Comic, denn in der zweiten Hälfte stellt Alain Ayroles fast alles, was er zuvor erzählt – und Guarnido gezeichnet hat – völlig in Frage. Es kommt zu erstaunlichen Erkenntnissen, es stellt sich aber auch die Frage, wie weit diesem Don Pablos aus Segovia überhaupt zu trauen ist.
Die Figur dachte sich der spanische Autor und Satiriker Francisco de Quevedo 1626 für seine – nach eigenen Worten “kurzweilige Geschichte“ Der abenteuerliche Buscón aus. Der Roman endete damit, dass Don Pablos nach Indien, also Südamerika, reiste und eine Fortsetzung sollte folgen. Hier ist sie!
Sicher trug auch der Erfolg von Tim Burton 1999 entstandenen Kinofilm Sleepy Hollow mit Johnny Depp dazu bei, dass die Erzählung von Washington Irving eine 14 Jahre später eine TV-Serie inspirierte.
1781 wird Ichabod Crane (Tom Mison), der als Agent im Auftrag von George Washington unterwegs ist, von einem mysteriösen Reiter angegriffen. Crane kann diesen zwar enthaupten, aber nicht töten und wacht 2013 in der Nähe des Ortes Sleepy Hollow auf. Die Polizistin Abigail Mills (Nicole Beharie), deren Vorgesetzter Sheriff August Corbin (Clancy Brown) kurz zuvor anscheinen vom selben kopflosen Reiter enthauptet wurde, beginnt nach anfänglichen Zweifeln Ichabod Crane zu glauben.
Mills erzichtet sogar darauf ihre Ausbildung beim FBI anzutreten und bleibt in Sleepy Hollow. Dort hat es im Laufe der Jahrzehnte immer wieder übersinnliche Phänomene gegeben, die Abigails Schwester Jenny (Lyndie Greenwood) so schwer verstörten, dass sie in eine psychiatrische Anstalt gesteckt wurde.
Da auch noch Crane Ehefrau Katrina als Hexe, diverse Freimaurerer und weitere Reiter der Apocalypse durch Sleepy Hollow spuken, gibt es eine Menge zu erzählen. Den Pilotfilm inszenierte Len Wiseman (Underworld, Stirb Langsam 4.0) als atmosphärischen Horror-Thriller. Da die Chemie zwischen Tom Mison und Nicole Beharie stimmt und neben Gruselelementen auch der Humor nicht zu kurz kommt, brachte es die Serie bis 2017 auf vier Staffeln mit insgesamt 62 Episoden.
Der junge Matt Murdock ist völlig außer sich, nachdem er gesehen hat, wie sein Vater der einst gefeierte Boxer Jack „The Devil“ Murdock als Schuldeneintreiber für einen Gangster arbeitet. Der kleine Matt gerät dadurch in einen Unfall, bekommt eine Chemikalie ins Auge und erblindet. Seine Fähigkeit zu hören hat sich danach jedoch drastisch gesteigert. Während Matt versucht mit seiner Blindheit klarzukommen, beginnt Jack Murdock wieder mit dem Boxen, wird jedoch nach erfolgreichem Comeback umgebracht.
Diese Entstehungsgeschichte des wohl „realistischsten“ Marvel-Superhelden bildet zwangsläufig 2003 den Anfang des Films und wird ein wenig lustlos absolviert, um so schnell wie möglich den erwachsenen und von Ben Affleck gespielten Matt Murdock alias Daredevil zu zeigen.
Sehr gut visualisiert ist allerdings jener Moment, in dem der gerade erblindete Matt Murdock im Krankenhaus durch den Wiederhall von Geräuschen plötzlich doch „sehen“ kann und über einen Sonarsinn verfügt. In den wohl besten Szenen des Filmes ist der erwachsene Matt durch die Geräusche von Regen plötzlich in der Lage seine geliebte Elektra zu „sehen“ und diese entzieht sich ihm schließlich indem sie einen Regenschirm aufspannt.
Ansonsten bietet Daredevil eher wenig Überraschungen und harkt seine finalen Höhepunkte etwas zu vorhersehbar ab. Visuell wirkt der von absoluten Fans der Comic-Figur, wie Regisseur Mark Steven Johnson (Ghost Rider) realisierte Film insgesamt einheitlicher als kurz zuvor Sam Raimis Spider-Man oder Bryan Singers X-Men, wobei inmitten aller Stilisierung doch ein realistisch anmutendes New York durchschimmert.
Die Schauspieler sind sorgfältig im Sinne von Frank Millers Comicvorlage ausgewählt, bieten dadurch allerdings auch kaum Überraschungen, selbst wenn im Falle von Michael Clarke Duncan als Kingpin einmal die Hautfarbe gewechselt wurde. Ein kleines Highlight liefert Colin Farrell als durchgeknallter Bullseye, etwas mehr von seiner Energie und seinem Wahnsinn hätte dem ganzen Film gutgetan.
Der um eine halbe Stunde längere Director´s Cut feiert anschließend auf DVD seine Premiere und ist eindeutig die bessere Version. Jetzt zeigt der Film mehr Realismus durch Matts Tätigkeit als Anwalt. Er setzt seine geschärften Sinne als Lügendetektor ein und muss einen von Coolio verkörperten hoffnungs- und mittellosen Klienten verteidigen.
Im Director´s Cut haben Nebenfiguren, wie der von Jon Favreau verkörperte Foggy Nelson, mehr Entfaltungsmöglichkeiten. Die Action – wie etwa Daredevils spielerischer Kampf mit Elektra oder sein finaler Fight mit dem Kingpin – hat deutlich an Dynamik gewonnen. Es fielen jedoch auch Szenen weg, wie etwa Matt Murdocks Beichte und seine Liebesnacht mit Elektra. Dennoch stellt die Frage, warum der Film für seine Kinoauswertung derart verstümmelt wurde.
Der Auftragskiller Chev Chelios erwacht mit einem unangenehmen Gefühl im Kopf und findet eine DVD mit der Aufschrift “Fuck You“ vor. Als er diese abspielt, erfährt er, dass er vergiftet wurde und nur noch kurze Zeit zu leben hat. Doch Chev, der eigentlich aufhören wollte zu morden um sich voll und ganz seiner Freundin Eve zu widmen, entdeckt ein Gegenmittel. Solange er möglichst hektisch in Bewegung ist, bleibt er am Leben. Daher startet Chev einen unaufhaltsamen Rachefeldzug quer durch Los Angeles.
Mit der Figur von Frank dem Transporter empfahl sich der ehemalige englische Turmspringer Jason Statham als dynamischer und intelligenter Actionheld, dem die Dumpfbackigkeit von Van Damme, Norris oder Stallone völlig abgeht. Auch als Chev liefert Statham 2006 eine überzeuge Performance und nie kommt der Gedanke auf, dass er in seinen Actionszenen, diesmal eher Baller- als Kloppereien (aber auch eine unvergessliche öffentliche Erotikszene!) gedoubelt wurde.
Crank kommt schnell zur Sache, legt ein sehr hohes Tempo vor, dass der Film hält aber kaum noch steigert. Das Duo Neveldine/Taylor (Gamer) konzipierte sein Erstlingswerk als eine Art Remake von Speed, “nur anstelle eines Busses ist es hier ein Typ“. Immer mal wieder werden hübsche optische Spielereien wie ironische Untertitel oder Split-Screen platziert. Dies ist eher Spaß an der Freude als die Suche nach einem eigenen Stil. Zwischendrin geht es ganz schön derbe zu, doch der meist recht gutartige Humor dämpft die Splattrigkeit ein wenig.
Insgesamt ist Crank ein großer aber alles andere als jugendfreier Spaß, der drei Jahre später in Crank 2: High Voltage nahtlos weiterging. Erneut muss es Chev zwischen etlichen Verfolgungsjagden in aller Öffentlichkeit – diesmal auf einer Pferderennstrecke – mit seiner Freundin Eve (wieder mit Spaß dabei: Amy Smart) treiben, denn Reibung lädt die Batterien seines künstlichen Herzens auf.
Neveldine / Taylor garnieren den Film wieder mit Google-Earth-Luftaufnahmen und sinnfreien Zwischentiteln wie 9 Sekunden später, zeigt aber auch im scheinbar ungünstigsten Moment einige Momente aus Chevs Kindheit. Bei einer Schießerei in einem Stripschuppen lassen sie konsequenterweise nicht nur Blut sondern auch Silikon spritzen. Doch bei aller Splattrigkeit bleibt immer Raum für ein Späßchen wie etwa einen Zweikampf im Godzilla– Style.
Somit spricht rein gar nichts gegen Crank 3, außer dass er auch nach mehr als einem Jahrzehnt nicht entstanden ist. Ghost Rider: Spirit of Vengeance war 2012 der (bisher?) letzte Film des Duos Neveldine/Taylor.
Mit der Erfindung des Computerspiels Slayer hat Milliardär Ken Castle (Michael C. Hall) Fiktion und Wirklichkeit auf grausame Weise miteinander verbunden: In brutalen Kämpfen treten zum Tode Verurteilte als Spielfiguren gegeneinander an – fremdgesteuert durch den Spieler. Ganz vorne mit dabei ist Held Kable (Gerard Butler), gelenkt von Teenager Simon, der auch für das Leben seiner Frau und seiner Tochter verantwortlich ist. Seine einzige Chance zu überleben ist der Ausstieg aus dem Spiel. Eine Untergrundbewegung soll ihm dabei helfen…
Nachdem Gerard Butler einige romantische Komödien wie Die nackte Wahrheit gedreht hatte, versuchte er sich wieder als ähnlich harter Brocken wie der Spartaner Leonidas in 300. Doch während Butlers Justiz-Thriller Gesetz der Rache nach starken Auftakt immer lächerlicher wurde, bietet der utopische Action-Reißer Gamer eine temporeich aufbereitete Mischung aus Action, verrückten visuellen Einfälle sowie eine Prise Sozialkritik.
Das Regie-Duo Mark Neveldine und Brian Taylor konnte bereits in den beiden Crank-Filmen allerlei sarkastisch-satirische Einfälle platzieren, ohne an Jason Stathams Image als solider Action-Darsteller zu kratzen. Ähnlich verhält es sich mit “Gamer“, wenn beim Showdown Dexter Michael C. Hall als entfesselnd aufspielender Schurke den Schlusskampf in eine Tanzeinlage mit Männerballett verwandelt und Gerard Butler trotzdem als harter Brocken dagegenhält. Neveldine und Taylor gelingt es mit Gamer ihren Ruf als Macher von unorthodoxen aber höllisch spannenden Actionfilmen zu festigen. Ghost Rider: Spirit of Vengeance war 2012 der (bisher?) letzte Film des Duos.
Extras der Blu-ray: Audiokommentar von Mark Neveldine und Brian Taylor , ohne deutsche Untertitel, Inside the Game: Controlling Gamer – Making Of (79:45 min, wie alle übrigen Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln), First Person Shooter: The Evolution of Red (18:46 min), The Doobie-ness Cut Trailer (2:42 min), Behind the Scenes (12:05 min), TV-Spots (1:34 min) und Kinotrailer (2:05 min); Interviews mit Gerard Butler (4:32 min), Michael C. Hall (7:16 min), Amber Valletta (5:39 min), Alison Lohman (2:39 min) ,Terry Crews (6:35 min), Milo Ventimiglia (5:00 min), Chris „Ludacris“ Bridges (3:31 min), Brian Taylor & Mark Neveldine (10:49 min), ICon Mode (die Regisseure erklären den Film) + Interaktive Cheat Codes
Der Motorrad-Stuntfahrer Johnny Blaze (Nicolas Cage) geht einen teuflischen Pakt mit Mephistopheles (Peter Fonda) ein: Um seinen an Krebs erkrankten Vater zu retten, verkauft er dem Teufel seine Seele und trennt sich von Roxanne Simpson (Eva Mendes), der großen Liebe seines Lebens.
Dadurch wird Johnny zu einem berühmten Draufgänger, der immer todesmutigere Stunts wagt. Doch in der Nacht ist er dazu verdammt, zum Ghost Rider zu mutieren – dem Kopfgeldjäger des Satans, der böse Seelen in die Hölle verfrachtet. Außerdem soll er Blackheart (Wes Bentley), den machthungrigen Sohn von Mephistopheles, stoppen…
1972 schuf der nicht ohne Grund „Haus der Ideen“ genannte Marvel-Verlag einen sehr ungewöhnlichen Helden namens Ghost Rider. In der Comic-Version schloss Johnny Blaze seinen Pakt mit dem Teufel um einen an Krebs erkrankten Freund zu retten, der dann dennoch bei einem Motorrad-Stunt starb. In der Kinoversion ist es Blazes Vater, der dann zwar nicht an Krebs, sondern ebenfalls nach einem Motorrad-Stunt stirbt.
Abgesehen davon, dass der Ghost Rider wirklich cool aussieht, hielt sich sein Potential für ebenso coole Geschichten eher in Grenzen und die Figur konnte sich nicht dauerhaft etablieren, verschwand aber auch nicht völlig von der Bildoberfläche der Comics. Doch was schon bei dem eher unbekannten Marvel-Helden Blade klappte, gelang 2007 auch ganz passabel bei Ghost Rider.
Die Verfilmung durch Mark Steven Johnson (Daredevil) mit Comic-Fan Nicolas Cage in der Titelrolle eine glanzvolle Besetzung mit Eva Mendez, Peter Fonda als Teufel und dem immer sehenswerten Sam Elliott als Ur-Ghost Rider punkten. Der Film schlug sich überraschend wacker an der Kinokasse und der eher simpel gestrickte Höllentrip, den es fürs Heimkino auch als verlängerte Fassung gibt, macht durchaus Spaß.
Fünf Jahre später kehrte Nicolas Cage noch einmal als Ghost Rider zurück. Diesmal standen nur circa 50 statt 100 Millionen zur Verfügung. Wer die Erwartungen runter schraubt, kann an diesem gänzlich anders gelagerten Film durchaus seinen Spaß haben. Als Regisseure konnten Mark Neveldine und Brian Taylor verpflichtet werden, die in beiden Crank-Filmen mit Jason Staham wilde durchaus innovative Action bot und auch beim deutlich schwächeren Gamermit Gerard Butler nicht völlig versagten.
Doch leider waren Neveldine/Taylor diesmal nicht für das Drehbuch zuständig und konnte ihren speziellen Inszenier- und Erzählstil leider nur gebremst und punktuell einsetzen. Ghost Rider: Spirit of Vengeance war der (bisher?) letzte Film des Duos.
Die Besetzung kann sich sehen lassen. Während Anthony Head (Giles aus Buffy) nur kurz dabei ist und Highlander“ Christopher Lambert als Kuttenmönch sein Gesicht hinter Tätowierungen versteckt, wurde mit Ciarán Hinds ein passabler “neuer Teufel“ gefunden.
Sehenswert ist der Film auch wegen Idris Elba, der als trinkfester Geistlicher gut aufdreht. Als wüster Action-Trip taugt der zweie Ghost Rider durchaus, wobei er in 3D besonders gut kommt.
Die Meerschweinchen Darwin, Blaster und Juarez sind das Top-Team der G-Force, einer Einheit von speziell abgerichteten Tieren, die im Auftrag des FBI geheime Missionen erfüllen sollen. Gemeinsam mit dem Maulwurf Speckles und der Fliege Mooch versuchen sie herauszubekommen, was der skrupellose Industrielle Leonard Saber plant. Doch als der Einsatz scheitert, soll die G-Force aufgelöst werden. Die Meerschweinchen können entkommen, landen jedoch (zunächst) in einer Tierhandlung.
Diese für Disney realisierte Jerry-Bruckheimer-Produktion von 2009 bietet Action am laufenden Band, und den gewohnt pompösen Soundtrack (Trevor Rabin), parodiert zugleich aber auch (ein wenig) den oft etwas größenwahnsinnigen Stil der Filme des Krawall-Moguls. Das Resultat, das im Original zudem noch Stars wie Nicolas Cage Penélope Cruz, Jon Favreau oder Steve Buscemi als Sprecher der G-Force-Mitglieder auffährt, ist nicht nur überraschend witzig, sondern geriet mit einer Spieldauer von nur 88 Minuten auch noch erstaunlich kompakt.
Was den Film jedoch zu mehr als einer halbwegs unterhaltsamen Angelegenheit macht, ist der Einsatz der 3D-Technik, die wohl noch nie so vollendet wie hier zu sehen war. Auch die Szenen ohne Spezialeffekte haben eine unglaubliche Tiefe (wozu allerdings die berüchtigte hektische Bruckheimer-Schnitttechnik etwas zurückgefahren werden musste, denn es dauert immer eine kleine Weile bis sich vor dem Auge des Betrachters die Plastizität einer Szene voll entfaltet).
Zusätzlich – und das ist neu! – wurden im unteren und oberen Bereich des projizierten Bildes noch schwarze Balken platziert. Auf diese scheinbar nicht “bespielten“ Bereiche dehnt sich, wenn es besonders rasant zur Sache geht, die Handlung aus. Dadurch wird die Illusion erweckt, dass Figuren oder Gegenstände die Leinwand verlassen, und im wahrsten Sinne des Wortes der Rahmen gesprengt. Leider ist G-Force fürs Heimkino nur in den USA und in Australien auf 3D erschienen.
In viereinhalbjähriger Arbeit realisierte der kalifornische Filmstudent Shane Acker den 10-minütigen Animationsfilm “9“. Zuerst wollte er Stop-Motion-Technik verwenden, doch dann arbeitete er sich in die Computer-Animation ein. Der Film spielt vor dem Hintergrund einer apokalyptischen Welt und erzählt von den abenteuerlichen Erlebnissen einer aus Sackleinen zusammengenähten Stoffpuppe.
9 wurde 2005 für den Kurzfilm-Oscar nominiert, was Tim Burton auf den Film aufmerksam machte. Dieser sprang als Produzent für einen abendfüllenden 9-Kinofilm ein und ließ Shane Acker zusammen mit Pamela Pettler, der Drehbuchautorin von Butons Corpse Bride, ein komplette Universum entwickeln, das Erklärungen lieferte für die im Kurzfilm als geheimnisvoll belassenen Zustände. Jetzt erlebt das 9-Stoffmännchen seine Abenteuer vor dem Hintergrund einer durch Amok laufende Maschinen komplett entvölkerten Welt.
Wer mag kann sich darüber aufregen, dass dem im Original ohne Dialoge auskommenden Film auch durch den Einsatz von Hollywood-Stars wie Elijah Wood oder Jennifer Connelly als Sprecher jeglicher Charme ausgetrieben wurde. Doch obwohl einige aus Fantasy-Filmen bekannten Klischees zum Einsatz kamen, ist der 80-minütige 9 dennoch – gerade für einen Trickfilm – ungewöhnlich düster geraten. Dies schlug sich wohl auch darin nieder, dass er in unseren Kinos kaum gezeigt wurde, obwohl der Film den Zuschauer in eine faszinierende Welt eintauchen lässt.
Extras der Blu-ray: Audiokommentar von Autor/Regisseur Shane Acker, Animationsregisseur Joe Ksander, Head of Story Ryan O’Loughlin und Cutter Nick Kenway , wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln; Making of (16:28 min), Auf Tour mit Shane Acker (5:36 min), Der Look von „#9“ (13:12 min), Auftritt des CGI-Animation-Teams (:54 min), Der Kurzfilm „# 9“ von 2005 (10:33 min), wahlweise mit Audiokommentar vom Regisseur, U-Control: Bild-im-Bild mit interaktiven Zusatzinformationen während der Film läuft, Unveröffentlichte Szenen (7:24 min)