Alle Beiträge von Heiner Lünstedt

Punisher: Der König der Killer

Eine Figur wie der grimmige Punisher passt nur bedingt in ein von Disney erworbenes Marvel-Universum, zumal sich reale Söldner und zweifelhafte Gruppierungen mit dessen Totenkopf-Emblem schmücken. Daher wurden in den USA ab 2019 keine weiteren Comics mit dem Rächer Frank Castle veröffentlicht.

Doch jetzt gibt es einen Neustart, der die umstrittene Figur neu definieren soll. Mit dem Autoren Jason Aaron wurde keine schlechte Wahl getroffen, denn dieser hatte bereits einige Punisher-Comics geschrieben, die Steve Dillon zeichnete. Dillon brachte mit Welcome Back, Frank die wohl beste Frank-Castle-Storyline aller Zeiten zu Papier. Diese wurde gerade bei Panini im Rahmen einer Gesamtausgabe der von Garth Ennis geschriebenen Punisher-Comics neu veröffentlicht.

Aarons Punisher-Neustart The King of Killers macht einen etwas durchwachsenen Eindruck, ist aber zum Glück auch nicht der Versuch die Figur zum Disney-Prinzen zu machen. Frank Castle gerät in die Fänge des Ninja-Kults Die Hand, den einst Frank Miller für eine Daredevil-Serie erfunden hatte. Die Erzpriesterin der weltweit operierenden Organisation möchte den Punisher anheuern und hat als Argumentationshilfe dessen ermordete Familie revitalisiert…

Der vorliegende Band enthält die erste Hälfte von Aarons Miniserie und macht nur bedingt gespannt auf die Fortsetzung. Grafisch ist die Chose jedoch nicht uninteressant, was weniger an den routinierten realistischen Zeichnungen von Star-Wars-Zeichner Jesús Saiz liegt.

Sehr viel interessanter sind die von Paul Azaceta (Outcast) in einem völlig anderen experimentellen Stil realisierten Rückblenden, in denen Aaron interessante Details aus der Jugend von Frank Castle nachliefert. Ob er auch etwas Bedeutendes zur Zukunft des Punishers beisteuern wird, bleibt noch abzuwarten. Das neue Totenkopf-Emblem mit Hörnern ist jedenfalls nicht der Bringer…   

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Red Heat

Walter Hill hatte 1982 mit Nur 48 Stunden nicht nur Eddie Murphy zum Star gemacht, sondern auch gleich ein neues Filmgenre geschaffen: Das Buddy-Movie. Hier gehen sich zwei unterschiedliche Charaktere, meist Cops, in der ersten Hälfte des Filmes aufs ausgiebigste auf den Keks, um sich dann in der zweiten Hälfte des Filmes zusammenzuraufen, ihren Fall mit Karacho zu lösen und sich dabei auch noch andauernd das Leben zu retten.

Nachdem 1988 in Alien Nation bereits ein Außerirdischer als Partner für James Caan verpflichtet worden war, konnte schließlich im selben Jahr auch noch das letzte Tabu gebrochen werden und James Belushi musste mit einem Russen zusammenarbeiten. Da Walter Hill damals sehr viel besser in Form war als bei seiner später entstandenen 48 Stunden-Fortsetzung wurde Red Heat ein rundum erfreulicher Film, der so geschickt Ironie und Action ausbalancierte, dass es schließlich sogar eine Dreherlaubnis für Moskau gab. Diese kam jedoch zu spät, da Budapest bereits als Double hergehalten hatte und das wirkliche Moskau daher nur recht kurz am Anfang und am Ende von Red Heat zu sehen ist.

James Belushi als sarkastischer Gegenpart zu Arnie funktionierte so gut, dass er nach Red Heat gleich noch ein weiteres unkonventionelles Buddy-Movie drehte: In K 2 – Mein Partner mit der feuchten Schnauze war sein Buddy ein deutscher Schäferhund. Auch Arnies nächster Film, Zwillinge mit Danny de Vito, kann getrost als Buddy-Movie bezeichnet werden.

Red Heat zeigt darüber hinaus auch erstmals einen darstellerisch wirklich geforderten Schwarzenegger. Für seine Rolle als Russe Danko, der nach Chicago kommt um einen Drogenbaron in seine Heimat zu überführen und die USA mit erheblichen Misstrauen beäugt, hat Arnie sich immerhin Greta Garbos Arroganz aus Ninotschka (USA 1939, Regie: Ernst Lubisch) zum Vorbild genommen und er bringt dadurch einen für westliche Zuschauer glaubhaften Russen zustande.

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Argo

Wenn sich ein Drehbuchautor diese Geschichte ausgedacht hätte, wäre er in Hollywood höchstwahrscheinlich nicht zum Zuge damit gekommen. Am 4. November 1979 wurde die US- Botschaft in Teheran gestürmt und fanatisierte iranische Studenten nahmen 52 Amerikaner als Geiseln. Sechs Botschaftsangestellten gelang es zu fliehen und der kanadische Botschafter versteckte sie in seinem Haus. Der CIA-Agent Tony Mendez hatte eine wahnwitzige Idee, wie seine sechs Landsleute ohne Anwendung von Gewalt zurück in die USA reisen könnten.

Mendez macht sich auf nach Hollywood und bedient sich der Hilfe des Planet der Affen-Maskenbildners John Chambers um ein gefaktes Science-Fiction-Filmprojektnamens Argo in Gang zu bringen. Zwei Jahre zuvor wurden für Star Wars einige Szenen in der Wüste Marokkos gedreht und daher scheint es plausibel zu sein, wenn Mendez als angeblicher Produzent des angeblichen kanadischen Filmes Argo in den Iran reist, um dort nach exotischen Drehorten Ausschau zu halten. Ob es jedoch den iranischen Behörden plausibel erscheint, wenn Mendez allein in Teheran als Produzent einreist und anschließend gemeinsam mit einen sechsköpfigen “Filmteam“ wieder ausreist, wird sich noch zeigen…

Mit seiner dritten Regiearbeit gelang Ben Affleck ein ebenso amüsanter wie hochspannender Film. Die Szenen in Hollywood mit Alan Arkin als ausgefuchsten Produzenten und John Goodman als jovialem Maskenbildner sind schreiend komisch. Im hochspannenden Finale hingegen wird nachvollziehbar die bedrückende Unsicherheit von Menschen vermittelt, die nicht wissen ob sie in ihr Heimatland zurückreisen dürfen oder hingerichtet werden.

Affleck erzählt seine Geschichte ganz ohne politische Hetze und glorifiziert auch den CIA nicht, sondern lässt dort einen Haufen Bürokraten um die Wette intrigieren. Beeindruckend ist auch, dass Ben Affleck, der 2002 in Der Anschlag noch Tom Clancys CIA-Mann Jack Ryan gradlinig heroisch spielte, die Hauptrolle des Tony Mendez als fast schon schüchternen Individualisten anlegt, der sich daran macht seinen “besten schlechten Plan“ gewaltfrei in die Tat umzusetzen. Im Nachspann werden die Darsteller den tatsächlichen Personen gegenübergestellt und die Ähnlichkeit ist frappierend. Auf den weiteren Verlauf von Ben Afflecks Karriere bin ich mehr als gespannt!

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Astalos: Going Mad!

Der Zeichner Ivica Astalos sorgte ab 1975 zusammen mit Chefredakteur Herbert Feuerstein dafür, dass das sich die deutsche Ausgabe des Satiremagazin MAD zeitweilig besser verkaufte als die Originalversion in den USA. Doch mittlerweile wurde MAD sowohl in den USA als auch bei uns eingestellt.

Doch der 1954 in Kroatien geborene Astalos macht im Eigenverlag voller Elan weiter. Dort hat er bereits fünf Bände mit unveröffentlichten MAD-Beiträgen herausgebracht. Ebenfalls dort erschienen sind seine Zarenthron Geschichten, bei denen es sich um ebenso bitterböse wie treffsicheren Cartoons über den wahnsinnigen Putin und dessen lupenreinen Steigbügelhalter Schröder handelt.

Aktuell hat Astalos eine Autobiografie in Cartoon-Form veröffentlicht. In seinem bewährten MAD-Stil – angeblich wollte Feuerstein von ihm etwas, das “gut gemeint, aber unsicher im Strich“ ist – gelingt Astalos das Kunststück, nicht nur alle wichtigen Stationen seines Lebens zu thematisieren, sondern diesen auch noch gelungene Gags abzutrotzen.

Wir sind dabei wie Astalos fast Fix-und-Foxi-Zeichner geworden wäre, wenn Rolf Kauka nicht seinen Verlag verkauft hätte und in die USA abgedampft wäre. Wir erleben, wie Astalos den seinerzeit auch als Erotik-Verleger tätigen Feuerstein kennenlernte.

Es sind intime Details über ihre Zusammenarbeit zu erfahren, die regelmäßig in Frühjahrsdepressionen mit Selbstmordplänen gipfelte.

Sehr kleinformatig zum Abdruck kommen dabei auch Arbeitsproben aus allen Schaffensphasen von Astalos, der nicht nur für MAD einige Folgen von Spion & Spion zeichnete, sondern auch Entwürfe zu den Titelbildern von 150 Ausgaben von Micky Maus und den Lustigen Taschenbüchern anfertigte.  

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Die Sprechblase

Die Sprechblase erscheint seit 1978 als Magazin für den Freund und Sammler der neunten Kunst. Nach dem frühen Tod von Verleger Norbert Hethke am 13. April 2007 und der Einstellung des Verlagsprogramms hat das traditionsreiche Magazin eine neue Heimat gefunden. Mit der Nr. 211 erschien es erstmals unter der Leitung von Gerhard Förster.

Originalzitat Norbert Hethke: “Der Förster ist ein guter Mann, aber er kommt vom 100sten ins 1000ste. Er braucht jemanden an seiner Seite. Allein wird der nie fertig.“ Nun, unter welchen Umständen auch immer, Förster ist immer wieder fertig geworden undmittlerweile liegt die 36, von ihm verantwortete Ausgabe vor.

Spätestens jetzt ist es an der Zeit auch hier ein paar lobende Worte darüber zu verlieren, was Förster in den letzten vierzehn Jahren geleistet hat. Unter Norbert Hethke war Die Sprechblase ein als Fachmagazin garnierter Verlagsprospekt, in dem immer mal wieder erstaunliche Dinge wie etwa eine vom Insider Peter Wiechmann verfasste Serie über die Kauka-Comics. Doch zentrales Thema waren die Werke vom “AllmächtigenHansrudi Wäscher.  

Die 247. Ausgabe der Sprechblase enthält ein breites Spektrum an Fachartikel, so geht es diesmal um das Comeback von Lee Falks The Phantom, Alan Moores Swamp Thing, Hugo Pratts Ernie Pike, die Kauka-Serie Tom & Biber, den Coverkünstler Ertugrul Edirne, die bei Bocola erscheinenden illustrierten wunderschön illustrierten Abenteuergeschichten von Enid Blyton und (so viel Eigenwerbung darf sein), um den von Gerhard Förster zusammengestellten zweiten Band der Gesamtausgabe von Walter Neugebauers Winnetou.  

Vergleich zwischen Original von Rino Albertarelli und Bearbeitung von Brocca.

Außerdem starten in der neuen Sprechblase zwei bemerkenswerte Comics, die als Fortsetzung veröffentlich werden. In den 40er-Jahren adaptierten der Zeichner Rino Albertarelli und der Szenarist Federico Pedrocchi Goethes Faust für das italienische Disney-Magazin Topolino. In der Sprechblase wird eine neue Version präsentiert, bei der sich der Illustrator und Kolorist Jörn „Brocca“ Krug recht viel Freiheiten genommen hat.

Sehr viel werkgetreuer kommt ein bemerkenswerter Westerncomic zum Abdruck. Basierend auf einem Sachbuch von William Wellman, das mit dem Massaker am Wounded Knee endet. erzählt Alberto Giolitti in großartigen Bildern die Geschichte der Indianerkriege, die in der Comicversion allerdings bereits mit Schlacht am Little Bighorn ihren Abschluss findet. Diese Serie erschien zuerst in Großbritannien im Magazin Ranger und anschließend bei uns in der Heftreihe Kobra. Alberto Giolittis Illustrationen kamen aber auch in Fix und Foxi bei einer Prosa-Version der Serie zum Einsatz.

Version aus Fix und Foxi

Gerhard Förster hat sich nicht nur um gute Bildvorlagen für den ersten deutschsprachigen Komplettabdruck von Blut auf der Prärie gekümmert, sondern auch noch auf zwölf (!) Seiten eine hochinteressante Einführung zur Serie geschrieben, in der er Artikel auch über Giolittis Leben und Werk berichtet. In den nächsten beiden Sprechblasen geht es dann weiter mit Blut auf der Prärie, Faust und dem bunten Reigen aus der wunderbaren Welt der Comics!    

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Die Entdeckung der Currywurst

Hamburg kurz vor Kriegsende: Lena Brückner, deren Mann und Sohn im Kriegseinsatz sind, lernt den jungen Marinesoldaten Hermann kennen. Sie verbringen eine Nacht zusammen und Lena bietet ihm danach an, sich weiterhin in ihrer Wohnung zu verstecken, während sie tagsüber im Versorgungsamt arbeitet. Ihr tristes Leben ist auf einmal voller Leidenschaft. Als plötzlich der Krieg zu Ende ist, verschweigt sie Hermann dies, denn er hat ihr ja auch nicht erzählt, dass er Frau und Kind hat…

Ach ja, in Uwe Timms auch schon als Comic adaptierter Novelle geht es natürlich auch noch um die Erfindung bzw. Entdeckung der Currywurst, doch dies Ereignis (das anderen Legenden zufolge in Berlin oder im Ruhrpott stattfand) wird nur ganz am Rande dieser Liebesgeschichte erzählt. Genauso verhält es sich mit dem historischen Hintergrund, den die Regisseurin Ulla Wagner eher beiläufig (aber ganz gewiss nicht verharmlosend) vermittelt. Ein Aufenthalt im Luftschutzkeller, der penetrante Blockwart aber auch die Freude an einer Zigarette vom Schwarzmarkt führen dazu, dass sich Lena und Herrmann noch stärker zueinander hingezogen fühlen.

Durch das hanseatische Understatement in der manchmal etwas zähen Erzählstruktur vermittelt der Film die Leidenschaft in der Beziehung zwischen Lena und Hermann – trotz der guten darstellerischen Leistungen von Barbara Sukowa und Alexander Khoun – nur bedingt. Doch als Gegenpol zu krachigen protzig ausgestatteten und eigentlich überflüssigen Kriegsepen wie es sie in TV (Dresden) oder Kino (Der Untergang) zuhauf gibt, taucht diese unaufgeregt in Szene gesetzte Geschichte (die zum Ende dann doch noch an Witz und Tempo gewinnt, schließlich muss ja noch die Currywurst entdeckt werden) allemal.

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Winshluss: Pinocchio

Carlo Collodis 1881 erstmals erschienene Geschichte vom hölzernen Bengele Pinocchio hat sich als äußerst solider Mythos erwiesen. Obwohl Walt Disneys Trickfilmversion von 1940 ein bis heute unübertroffener Höhepunkt des Genres ist, blieb noch reichlich Raum für weitere Interpretationen des Stoffes, wobei wir über die Verfilmung von (und leider auch noch mit) Roberto Benigni oder das Disney-Remake von Robert Zemeckis besser schweigen wollen.

Winshluss, der unter seinem richtigen Namen Vincent Paronnaud Co-Regisseur von Marjane Satrapis äußerst gelungener Verfilmung ihres Comics Persepolis war, hat die Tatsache dass es zahllose Versionen von Pinocchio gibt in seine Comicversion eingearbeitet. Daher wechseln von Kapitel zu Kapitel fröhlich die Zeichenstile. Dabei hat der Leser bzw. Betrachter (Text ist eher Mangelware) oft den Eindruck besonders prachtvoll gestaltete Sonntagsseiten von klassischen Comicserien in den Händen zu halten.

Inhaltlich hingegen wird ganz schön starker Tobak geboten. So ist Pinocchios Schöpfer Geppetto bei Winshluss alles andere als ein rührender alter Spielzeugmacher, sondern versucht dem Militär seine lebendige Puppe als Kampfroboter anzudrehen. Noch stärker als über Disneys Pinocchio macht sich Winshluss über dessen ersten abendfüllenden Zeichentrickfilm lustig. In einer Rahmenhandlung gehen die sieben Zwerge alles andere als pfleglich mit dem im Glassarg ruhenden Schneewittchen um.

Diese visuell höchst aufregende aber teilweise auch ganz schön derbe Version von Pinocchio erhielt 2009 auf dem 36. „Festival International de la Bande Dessinée“ in Angoulême den Preis für das beste Album. Diesem Votum schloss sich 1 ½ Jahre später die Jury des 14. Internationalen Comic-Salon Erlangen an und wählte den Prachtband zum “besten internationalen Comic“. Nachdem die gebundene Erstausgabe von 2009 schon lange vergriffen ist, hat der avant-verlag eine Neuausgabe als Softcover veröffentlicht.

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Martin Scorsese: The Blues

Diese von Martin Scorsese präsentierte DVD-Box erschien 2003 und enthält 7 Filme mit über 10 Stunden Musik und Musikgeschichte von 7 Regisseuren. Jeder stellt hier seine ganz persönlichen Vorlieben der Bluesmusik vor.

Feel Like Going Home
R: Martin Scorsese
ca. 80 min
Sorsese beginnt mit der Musik des Missisippi Deltas, wo alles mit Robert Johnson, Son House und Leadbelly begann. Mit Muddy Waters ziehen wir nach Chicago. Der Bluesgitarrist Corey Harris folgt diesen Spuren, sogar bis nach Afrika (Mali) zu den Ursprüngen dieser Musik.

The Soul Of A Man
R: Wim Wenders
ca. 99 min
Hier werden wir mit drei großen Bluesmusikern bekannt gemacht: Blind Willie Johnson und Skip James aus den späten 20igern. Den Originalaufnahmen aus dieser Zeit stellt Wenders neue Einspielungen von Marc Ribot, Bonnie Raitt und Lou Reed u. a. gegenüber. Von J.B. Lenoir werden bisher unveröffentlichte Filmdokumente gezeigt.

Warming By The Devil´s Fire
R: Charles Burnett
ca. 89 min
New Orleans. in dieser Stadt haben W.C. Handy, Son House und Ma Rainy den Blues. „Between heaven and hell“ der Konflikt zwischen Gospelmusik und Blues wird hier aufgezeigt.

Red, White & Blues
R: Mike Figgis
ca. 92 min
London als Stadt des Blues? Ja, Mike Figgis führt uns in das England der 60iger. Alexis Korner, John Mayall, Eric Clapton und die Stones entdecken hier den Blues und bringen Ihn nach Amerika zurück. Eine unbekannte, neue Musik für die weißen Collegeboys.

The Road To Memphis
R: Richard Pearce
ca. 89 min
Mit dem Bus auf den Weg nach Memphis. Es geht zur Beale Street und dem Plattenstudio Sun Records von Sam Phillips (Elvis) bis wir in einem Blueskonzert von Ike Turner, Rosco Gordon und B.B. King landen.

Godfathers And Sons
R: Marc Levin
ca. 96 min
Chicago, the Blues goes electric. Die Plattenfirma Chess nimmt Muddy Waters, Willie Dixon, Howling Wolf, Koko Taylor und viele andere unter Vertrag und der Siegeszug des Blues auf der Elektrogitarre beginnt. Die „alten“ Bluesmusiker treffen hier auf den HipHop.

Piano Blues
R: Clint Eastwood
ca. 89 min
Die Vorliebe von Eastwood ist der Blues auf dem Piano. Von Art Tatum bis Ray Charles, von Dave Brubeck bis Fats Domino, die Vielfalt dieser Musik wird hier dokumentiert. Live dabei Dr. John, Pinetop Perkins und der große Ray Charles. Wir sehen und hören noch mal den verstorbenen Ray Charles mit der amerikanischen Nationalhymne – als Blues.

Wer immer noch Lust auf den Blues hat, jede DVD (bis auf Piano Blues) enthält noch eine Einzelauswahl der Songs und viele, viele Bonus – Material. Eine großartige Box und man wünscht sich sofort, das es nicht die letzte dieser Art bleibt.

Jason Schramm

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Kim Schmidt: Local Heroes

Als der gebürtige Flensburger Kim Schmidt 1997 seine Cartoon-Reihe Local Heroes startete, hatte er bereits vierzehn Jahre für das Anzeigenblatt Moin Moin den Comicstrip Öde über einen Faulenzer und eine schrullige Oma gezeichnet. Als Schmidt diese Serie nach mehr als 1.000 Episoden beendete, feierte er dies 2017 mit der wuchtigen Gesamtausgabe Das war Öde.

Doch die Local Heroes leben weiter und feiern aktuell ihr 25-jähriges Jubiläum. Wöchentlich erscheinen Schmidts Cartoons in allen der mehr als zwanzig Zeitungen des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlags und im Bauernblatt Schleswig-Holstein. Mittlerweile liegen im Verlag Flying Kiwi auch 22 Sammelbände mit den Local Heroes vor. Die aktuelle Ausgabe trägt den schönen Titel Meer geht immer.

Die Serie spielt in einer Welt, die ohne Zweifel in Norddeutschland liegt und von Tieren bevölkert wird, die sich mal mehr und mal weniger wie Menschen benehmen. Schmidts Gags Gags zünden in diesen Umfeld immer. Meine persönlichen Favoriten sind die mit Tiernasen versehenen Eigenheimbewohner, die versuchen sich mit den in ihrem Vorgarten ansässigen Maulwürfen zu arrangieren.

Dies ist nicht einfach, denn die mit Erdwärme handelnden Maulwürfe melden Auffahrunfälle mit dem Rasenmäher sofort bei der Polizei oder verkleiden sich zum Fasching als Haifische und ziehen durch die gepflegten Rasenflächen ihre Bahnen. Doch auch zu Möwen, Kühen, Hühnern und im Punk-Stil geschorenen Schafen, die es nach Sylt zieht, fällt Kim Schmidt allerlei Verrücktes ein. Daher darf sich auf weitere 25 Jahre mit den Local Heroes gefreut werden.

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Avatar: The Way of Water

Bereits nach seinem Erfolgsfilm Titanic ließ sich James Cameron zwölf Jahre Zeit bevor er sich wieder auf den Regiestuhl setzte. Avatar – Aufbruch nach Pandora toppte mit knapp drei Milliarden Dollar das Einspielergebnis des Schiffsbruchs-Dramas und Cameron wartete danach sogar 13 Jahre bis er die lange angekündigte Fortsetzung folgen ließ.

Optisch ähnelt Avatar: The Way of Water seinem Vorgänger und der Film lässt sich Zeit um davon zu erzählen, wie der zum blauhäutigen Alien gewordene ehemalige Soldat Jake Sully (Sam Worthington) auf Pandora heimisch geworden ist und mit seiner Na’vi-Gefährtin Neytiri (Zoe Saldana) drei Kinder bekommen hat. Es dauert eine ganze Weile, bis ein weiterer Angriff von irdischen Rohstoffjägern erneut die Ökologie von Jakes neuer Heimat bedroht.

Jakes flüchtet zusammen mit seiner Familie zu einem Na’vi-Inselstamm, der im Einklang mit dem Meer lebt. Dieser Drehbucheinfall ist für James Cameron ein willkommener Vorwand, um seine Darsteller – darunter als Neuzugänge Kate Winslet und Cliff Curtis – dazu zu verdonnern Tauchkurse zu besuchen und zudem die Motion Capture Technik so zu verfeinern, dass jetzt auch unter Wasser Vorlagen für am Computer weiterverarbeitete Bilder gedreht werden können.

Dies erscheint etwas albern, doch das Resultat gibt Cameron Recht und im Kino ist schnell vergessen, dass ein Animationsfilm gezeigt wird. Die sensible Sorgfalt mit Cameron Jakes Kinder vorgestellt wurden, führt dazu, dass der Zuschauer im weiteren Verlauf immer mehr um das Leben dieser sympathischen Aliens aus dem Computer bangt. Hinzu kommt noch eine gut sichtbar hinter Science-Fiction-Elementen versteckte Anti-Walfang-Botschaft.

Es sollte auch noch erwähnt werden, dass die fantasievolle Geschichte es auch ermöglichte den großartig von Stephen Lang verkörperten und eigentlich im ersten Teil verstorbenen Schurken Colonel Miles Quaritch wieder in die Handlung zu integrieren. Avatar: The Way of Water wird in absehbarer Zeit auf Disney+ landen und dort – nicht nur mangels 3D – einen Großteil seiner Wirkung als mitreißendes Kinoereignis einbüßen.

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