Alle Beiträge von Heiner Lünstedt

Der kleine Nick erzählt vom Glück

Die Abenteuer des kleinen Nicks dienten bereits vier Realverfilmungen als Vorlage. Doch trotz aller Bemühungen und Erfolge –  Der kleine Nick mit Kad Merad aus Willkommen bei den Sch’tis mobilisierte 2009 in Frankreich über 4 Millionen Kinobesucher – ist es nur unzureichend gelungen René Goscinnys pointierte Geschichten, die Jean-Jacques Sempé so unvergleichbar locker illustrierte, auf Spielfilmlänge zu strecken.

Dem Animationsfilm Der kleine Nick erzählt vom Glück hingegen gelingt es scheinbar mühelos sein Publikum 82 Minuten lang zu fesseln. Nah orientiert am Zeichenstil von Sempé werden nicht nur einige der schönsten Episoden mit dem kleinen Nick und seinen Freunden in Bewegung versetzt, sondern zugleich wird auch die Entstehungsgeschichte der Erfolgsserie erzählt.

Basierend auf einem Drehbuch, das Goscinnys Tochter Anne gemeinsam mit Michael Fessler schrieb, wird gezeigt, wie sich Sempé und Goscinny 1955 in Paris anfreundeten. Die Animationen ihrer Geschichten vom kleinen Nick sind zunächst in Skizzenform zu sehen. Langsam werden die Bilder konkreter und farbiger, wodurch sehr ansprechend der Kreativprozess verdeutlicht wird.

Anne Goscinny hatte zuvor bereits mit der Zeichnerin Catel bei einer Comicbiografie über ihren Vater zusammengearbeitet. Auch der Animationsfilm erzählt von René Goscinnys Jugend in Argentinien und von den regelmäßigen Besuchern bei seiner jüdischen Familie in Frankreich, die nicht mehr möglich waren, als die Nazis Frankreich besetzten. Dass einige Verwandte Opfer des Holocaust wurden, wird einfühlsam und kindgerecht thematisiert.

Ein wichtiges Thema des Films ist die Kreativität und daher wird auch von Goscinnys Jahren in New York erzählt, in denen er sich mit Harvey Kurtzman und weiteren Künstlern des Satiremagazins MAD anfreundete. Über Jean-Jacques Sempé ist zu erfahren, dass dieser sehr unter der Trunksucht seines Vaters litt.

Dem Animationsfilm erzählt so ansprechend wie anregend vom kleinen Nick, sowie von seinen beiden Vätern. Ich habe den Film in einer gut von Jung und Alt besuchten Nachmittagsvorstellung gesehen und es war deutlich zu spüren, dass Der kleine Nick erzählt vom Glück dies Publikum erreicht hat.      

Zum Film ist auch ein sehr schönes Buch erschienen.

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On the Line

Vom Starruhm, den Mel Gibson sich durch großartige Leistungen in den Mad-Max– und Lethal Weapon-Filmen, sowie durch seine Regie-Oscar für Braveheart erarbeitet hat, ist nur noch sehr wenig übriggeblieben. In Machete Kills und The Expendables 3 war er zwar als Schurke zu sehen, doch schauspielerisch gab er weiterhin Vollgas.

Bemerkenswert ist auch die kleine aber saftige Nebenrolle die Gibson im Actionfilm Dangerous spielte. Hier sorgt als Psychiater der von Clint Eastwoods Sohn Scott gespielten Hauptfigur für einige komödiantische Glanzlichter und wirkt dabei so, als wäre er selbst sein bester Patient.

In On the Line ist Mel Gibson endlich wieder in einer Hauptrolle zu sehen und kann voll aufdrehen. Als Elvis Cooney, der nicht durchgehend sympathische Moderator einer nächtlichen Radio-Talksendung, bekommt er es mit einem anonymem Anrufer zu tun, der seine Ehefrau und die kleine Tochter gekidnappt hat.

Der Film ist eine One-Man-Show von Gibson, der am Telefon alles dransetzt, um den sich mittlerweile im Studio befindlichen Anrufer davon zu überzeugen, seine Familie zu verschonen. Dem französische Regisseur Romuald Boulanger gelang es immer weiter an der Spannungsschraube zu drehen. Doch – ohne zu viel zu spoilern – sei noch verraten, dass die Auflösung der Story zwar recht überraschend und auch halbwegs logisch ist, mich zugleich aber auch enttäuscht hat.  

Die Blu-ray von SquareOne Entertainment enthält neben dem 104-minütigen Hauptfilm, noch ein Making Of (2:29 min, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln), sowie den Kurzbericht “Love The Director“ (1:36 min) und den deutschen Trailer (2:39 min)

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Der kleine Nick

Da ich als Jugendlicher die in den 60er-Jahren von René Goscinny geschriebenen und von Jean-Jacques Sempé sehr locker illustrierten Geschichten nicht gelesen hatte, fiel mir der Zugang ziemlich schwer als vor einer Weile unter den Titel Neues vom kleinen Nick weitere zuvor verschollene Episoden aus dem Nachlass des Asterix-Autors erschienen sind. Die 2009 entstandene Verfilmung hingegen zog mich sofort in ihren Bann.

Bereits der Vorspann ist eine einzige Pracht. Der deutsche Hollywood-Komponist Klaus Badelt (The Time Machine) schrieb eine Musik wie sie französischer kaum denkbar ist und dazu gab es simple aber schöne Animationen von Sempés Zeichnungen in Form eines Pop-Up-Buches zu sehen. Der dann folgende Film ist die knallbunt bebilderte und äußerst liebenswerte nostalgische Schilderung einer Jugend in den 50er-Jahren. Nicht ohne Grund begeisterte Der kleine Nick in Frankreich über 4 Millionen Kinobesucher.

Als rote Handlungsfäden dienen dem Film die Ängste des kleinen Nicks (gute Wahl: Maxime Godart) davor ein Geschwisterchen zu bekommen – was dieser durch das Anheuern eines Killers verhindern will – sowie die ziemlich tapsigen Versuche von dessen Vater (großartig: Kad Merad aus Willkommen bei den Sch’tis) endlich befördert zu werden.

Durch den Wechsel zwischen kindlicher und erwachsener Perspektive entstand ein äußerst vielschichtiger Film, der zudem noch durch ein hübsches Asterix-Zitat erfreut und zum Ende hin halbwegs autobiografisch davon erzählt, wie René Goscinny beschloss Humorist zu werden.

2014 folgte die mit derselben Besetzung gedrehte Fortsetzungen Der kleine Nick macht Ferien und 2021 entstand mit Der kleine Nick auf Schatzsuche ein weiterer Realfilm. 2022 entstand unter den Titel Der kleine Nick erzählt von Glück ein Animationsfilm, der sich auch mit den Lebensgeschichten von Goscinny und Sempé beschäftigte.

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Jede Sekunde zählt – The Guardian

Ben Randall, einer der besten Rettungsschwimmer der US-Küstenwache, verliert bei einem Einsatz sein ganzes Team. Daher soll er gegen seinen eigenen Willen erst einmal eine Auszeit nehmen und wird an die Akademie der Küstenwache versetzt, um den Nachwuchs zu unterrichten. Durch knallharte Unterrichtsmethoden verschreckt er Schüler und Kollegen. Besonders der leistungsorientierte Collegeboy Jake Fischer ist Randall ein Dorn im Auge…

Neu ist diese Geschichte vom ausgebrannten Profi und dem arroganten Jungschnösel ganz gewiss nicht, auch wenn die US-Küstenwache bisher von Hollywood noch keinen Werbespot im Stil von Top Gun spendiert bekam. Doch vor dem Hintergrund einer (im Gegensatz zum Militär) unzweifelhaft nützlichen Organisation machen die paramilitärischen Drillspielchen durchaus Spaß. Inmitten der klischeehaften Story gibt es hin und wieder sogar ein paar richtig hübsche Momente.


Bei Kevin Costner ist der abgeklärte Ben Randall natürlich bestens aufgehoben und auch Ashton Kutcher überzeugt als Ehrgeizling. Wenn sich zwischen den beiden Männern so langsam eine Art von Freundschaft aufbaut und sie dies mit einer Prügelei in einer Navy-Bar feiern, kommt sogar echtes John-Ford-Feeling auf. Auch die Liebesgeschichte zwischen Kutcher und der aparten Melissa Sagemiller ist eine nette Ergänzung. Zuletzt übertreibt es der mit 140 Minuten nicht ganz kurze Film allerdings und versäumt es inmitten der Hektik von allerlei Rettungseinsätzen ein halbwegs rechtzeitiges Ende zu finden.

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Tanguy und Laverdure Collector’s Edition

Es wird immer wieder übersehen, dass der meisterliche Zeichner Albert Uderzo zeitgleich mit den Abenteuern von Asterix – ebenfalls am 29. Oktober 1959 in der ersten Ausgabe des Magazins Pilote – auch noch eine zweite gänzlich andere Comic-Serie an den Start brachte.

Auch die Abenteuer der tollkühnen französischen Militärpiloten Michel Tanguy und Ernest Laverdure haben mittlerweile Klassikerstatus. Die Serie erscheint noch heute und inspirierte zwei TV-Serien, sowie den aufwändigen französischen Kinofilm Sky Fighters. Die Geschichten stammen vom ungemein produktiven Autor Jean-Michel Charlier (Blueberry), der im Rahmen seiner Recherchen für die 1947 gestartete Fliegerserie Buck Danny seinen Pilotenschein gemacht hatte.

Charliers Geschichten sind aus heutiger Sicht etwas arg militaristisch geraten, auch wenn ein immer wieder aufblitzender Humor dies etwas neutralisiert. Für lustige Einlagen sorgt der tollpatschige Laverdure, den Albert Uderzo nach seinem Ebenbild gestaltet hat. Diese Figur ist ein angenehmer Kontrast zum heldenhaften und etwas steifen Tanguy.

1959 – Veröffentlichung in Pilote

Bereits das erste Tanguy & Laverdure-Abenteuer, das sich über die beiden Alben Die Schule der Adler und Für Ehre und Vaterland erstreckt, ist sehr viel mehr als ein Werbeprospekt für die französische Fliegerstaffel. Wie kaum einem anderen Autoren von Abenteuer-Comics gelingt es Charlier echte menschliche Dramen zu erzählen.

2009- Gesamtausgabe

Bereits 2009 veröffentlichte die Egmont Comic Collection eine schön aufgemachte Gesamtausgabe, die schon lange vergriffen ist. Jetzt erscheint dort anstatt einer Neuauflage eine optimierte Collector’s Edition mit sehr viel mehr Hintergrundinformationen, wobei leider nicht auf die deutsche Veröffentlichungen unter den Titeln Rolf Randers & Miki Kabel und Mick Tangy eingegangen wird.

2022- Collector’s Edition

Während der erste Band der alten Egmont-Ausgabe auch noch das Album Gefahr im Himmel enthielt, ist in der neuen Edition nur das Abenteuer Die Schule der Adler enthalten. Der Comic wurde neu koloriert. Durch die sehr viel satteren Farben kommen die filigranen Zeichnungen von Uderzo zwar gelegentlich etwas weniger gut zur Geltung, doch insgesamt sieht der Comic durch die Neukolorierung besser denn je aus.

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Lucky Luke: Rantanplans Arche

Der Zeichner Achdé und der Szenarist Julien Berjeaut alias Jul haben bereits bei den drei gut gelungenen Lucky-Luke-Alben Das gelobte Land, Ein Cowboy in Paris und Fackeln im Baumwollfeld zusammenarbeitete. Daher waren die Erwartungen bei der nächsten Zusammenarbeit des Duos recht hoch.

Die Wahl des nicht so recht in den Wilden Westen passenden Themas Tierwohl weckt jedoch nur wenig Vorfreude, zumal die damit zusammenhängenden Diskussionen über die richtige Ernährung gegenwärtig schon allerlei Restaurantbesuche und sogar die Aufrechterhaltung mancher Freundschaften erschwert haben.

Dass in den USA bereits 1866 ein Tierschutzverein gegründet wurde, spielt in diesem Comic nur am Rande eine Rolle. Die völlig fiktive Geschichte handelt vom idealistischen Vegetarier Ovid Byrde, der auch einen wohlbekannten nicht eben intelligenten Hund zum Mitglied der Menagerie seines Gnadenhofs machte. Warum es sich bei dieser Farm um “Rantanplans Arche“ (so der korrekt übersetzte Titel des Albums) handeln soll, bleibt unklar.

Berechtigte Frage.

Es ist keineswegs albumfüllend, wenn sich abwechselnd über den etwas naiven Ovid, sowie über dessen rückständige Zeitgenossen lustig gemacht wird. Dabei ist die Überlegung beim beliebten Brauch “Teeren und Federn“ künftig Laub statt Gefieder zu verwenden, noch eine der originelleren Ideen in diesem Comic.

Um doch noch etwas Würze in die Geschichte zu bringen, wird noch von einer Goldmine, einem mexikanischen Schurken mit dem originellen Namen Tacos, sowie von einem Generationskonflikt unter Indianern erzählt. Bei der Lektüre kommt der Gedanke auf, ob eine Diskussion mit (noch) guten Freunden über Sinn und Unsinn des Fleischkonsums nicht vielleicht amüsanter ist, als dieser Comic.   

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Mr. Bug Goes to Town

In den Kindertagen des Zeichentrickfilms waren Max und Dave Fleischer, deren Eltern aus Österreich stammten, lange Zeit erfolgreicher als Walt Disney. Mit Koko the Clown, Betty Boop und Popeye the Sailor standen ebenso interessante wie markante Charaktere im Zentrum der Fleischer-Cartoons.

Doch auch tricktechnisch hatten die Brüder anfangs die Nase vorn. Lange vor Disney setzten sie das Rotoskopie-Verfahren ein, bei dem Realfilmaufnahmen den Trickfilmzeichnern als Vorlage für realistische Bewegungsabläufe dienten. Manchmal wurde allerdings auch einfach durchgepaust.

Bemerkenswert ist auch das von den Fleischers entwickelte Table-Top-Verfahren, bei dem die handgezeichneten Figuren vor im Studio aufgebauten Miniaturkulissen abgefilmt wurden. Diese zwar sehr wirkungsvoller aber auch besonders aufwändige Methode setzten die Fleischers nur sehr sparsam ein, etwa 1936 im Farbfilm Popeye the Sailor Meets Sindbad the Sailor.

1939 gelang es den Fleischer kurz nach Disneys Schneewittchen und die sieben Zwerge und noch vor Pinocchio einen abendfüllenden Zeichentrickfilm in die Kinos zu bringen. Gullivers Reisen lief in den US-Kinos so erfolgreich, dass Paramount 1941 bereit war, zu Weihnachten einen weiteren langen Zeichentrickfilm der Fleischers zu starten.

Das Resultat war Mr. Bug Goes to Town. In England hieß der Film Hoppity Goes to Town und erzählt vom Grashüpfer Hoppity, der nach New York zurückkehrt, um seine Insektenfreunde zu besuchen. Doch deren mitten in der expandierenden Großstadt gelegener Lebensraum wird durch Baumaßnahmen, aber auch den hinterhältigen (an den Komiker W. C. Fields) erinnernden Käfer C. Bagley Beetle bedroht.

Ähnlich wie schon bei Gullivers Reisen gibt auch in auch in Mr. Bug goes to Town zahlreiche Szenen, die tricktechnisch außergewöhnlich gut gelungen und von einer handwerklichen Perfektion sind, die heute gar nicht mehr bezahlbar wäre. So sind durch die Kombination von scheinbar riesigen rotoskopierten Menschen und den von Hand animierten kleinen Insekten einige sehr spannende Szenen entstanden. Doch auch diesmal gelingt es den Fleischers nur bedingt den Zuschauer emotional ins Geschehen hineinzuziehen.

Ein Misserfolg wurde Mr. Bug goes to Town jedoch hauptsächlich, weil der Film kurz vor dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor fertig wurde und Paramount aus nicht wirklich nachvollziehbaren Gründen entschieden hatte, die Abenteuer von Hoppity und seinen Freunden doch nicht zu Weihnachten in die Kinos zu bringen.

Eine neue DVD-Edition, die unter dem Titel Hoppity kommt zurück erschienen ist, zeigt, dass der zweite abendfüllende Film der Fleischers immer noch sehr sehenswert ist. Grundlage der Veröffentlichung ist eine deutsche Bearbeitung aus den 70er-Jahren, die von Eberhard Storeck realisiert wurde. Die deutsche Stimme von Willi, dem Freund der Biene Maja, betrieb dazu einen recht großen Aufwand. Er ließ die Songs neu auf Deutsch einsingen und verwendete den Original-Soundtrack von Leigh Harline, soweit dies möglich war.

Doch anscheinend lag keine isolierte Musik-Tonspur vor und daher musste bei den Passagen, in denen deutsche Dialoge platziert wurden, improvisiert werden. Storeck traf hier eine ungewöhnliche Entscheidung, denn wenn im Film deutsche Stimmen zu hören sind, erklingen gelegentlich Soundtrack-Häppchen, bei denen es sich eindeutig um die Melodien Whistle While You Work und Someday My Prince Will Come aus Disneys Schneewittchen handelt. Kurz ist auch etwas Musik aus Cinderella zu hören.

Die Bildqualität der deutschen DVD ist erstaunlich gut. Daher ist es schade, dass für Storecks Fassung ein neuer deutscher Vorspann produziert wurde, der nur aus Texttafeln besteht. In der US-Fassung, die zum Glück in mäßiger Bildqualität ebenfalls auf der DVD zu finden ist, gibt es während die Credits zu lesen sind, hingegen eine atemberaubende Kamerafahrt durch eine von Modellbauern gebastelte Table-Top-Skyline von New York zu sehen.        

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Max Fleischer: Gullivers Reisen

Dave und Max Fleischer haben österreichische Wurzen und sind so etwas wie die ewigen Zweiten des Zeichentrickfilms. Die Brüder hatten das Pech, dass ihnen, ganz im Gegensatz zu Walt Disney, die Rechte an ihren erfolgreichsten Trickfilmfiguren Popeye und Superman nicht gehörten und sie somit vom lukrativen Zusatzgeschäft ausgeschlossen waren. 

1939 gelang es ihnen mit Ach und Krach (und Disneys Pinocchio im Nacken) den zweiten abendfüllenden Zeichentrickfilm nach Disneys Schneewittchen und die sieben Zwerge in die Kinos zu bringen. Technisch ist Gullivers Reisen außergewöhnlich gut gelungen und von einer handwerklichen Perfektion, die heute gar nicht mehr bezahlbar wäre.

Inhaltlich kann der Film, der nur von Gullivers erster Reise zu den Zwergen erzählt und seine weiteren Reisen ignoriert, leider nicht mit den sehr viel sorgfältiger erzählten Werken Walt Disneys mithalten. Allzu oft wird auch deutlich, dass die Fleischers versuchen den Look von Schneewittchen zu kopieren, ohne jedoch den Zuschauer auch emotional ins Geschehen hineinzuziehen.

Daher war der heimliche Star des Films war nicht der hyperealistisch gezeichnete aber nur bedingt als Sympathieträger funktionierende Gulliver, sondern der allerlei Kapriolen veranstaltende liliputanische Stadtausrufer Gabby, mit dem die Fleischer noch acht kurze Cartoons drehten. Einige davon sind im Bonusmaterial der deutschen DVD- und Bl-ray-Editionen enthalten.

Gullivers Reisen lief in den US-Kinos so erfolgreich, dass Paramount bereit war, Weihnachten 1941 mit Mr. Bug goes to Town einen weiteren langen Zeichentrickfilm der Fleischers in die Kinos zu bringen.

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Popeye the Sailor

Der Spinatmatrose Popeye war bereits in Elzie Segars Comicserie Thimble Theater von der Nebenfigur zur Hauptattraktion aufgestiegen. Eine ähnliche Karriere machte er auch im Zeichentrickfilm. 1933 trat er in einem Betty Boop-Cartoon der Brüder Max und Dave Fleischer auf, schlug voll ein und bekam gleich seine eigene Serie.

Im Gegensatz zu den epischen Abenteuern, die Segar in seinen Comic-Geschichten erzählte, kämpfte Popeye in den Trickfilmen meist mit seinem Konkurrenten Bluto um die angebetete Olive Oil, die er erst erobern kann nachdem er eine Büchse Spinat verdrückt hat. Trotz dieser sich wiederholenden Struktur überzeugten die Fleischer-Cartoons durch originelle Einfälle, sympathische Figuren, mitreißende Musik und meisterliche Animation.

Nachdem zuvor nur wahllos zusammengestellte DVD-Collections mit “Popeye“-Cartoons in sehr schlechter Bildqualität (und mit einer teilweise auch noch unterirdisch schlechten deutschen Synchronisation) erschienen sind, hat Warner die ersten 60 meist schwarzweißen Popeye-Cartoons aus den Jahren 1933 bis 1938 sehr schön restauriert. Garniert mit hochinteressanten Extras wurden diese Trickfilmjuwelen in eine hübsche Box gepackt. Diese Edition wird wohl nie in Deutschland erscheinen, doch die US-DVDs laufen auch problemlos auf deutschen Playern.

Ab 1936 entstanden auch drei sehr aufwendig animierte längere farbige Trickfilme mit Popeye. Diese wurden in den Kinos teilweise sogar größer angekündigt, als der danach folgende Hauptfilm. Mit Popeye the Sailor Meets Sindbad the Sailor und Popeye the Sailor Meets Ali Baba’s Forty Thieves befinden sich unter den sechzig chronologisch geordneten Cartoons auch die ersten beiden dieser Filme.

Hier machten die Fleischer-Brüder besonders ausgiebig Gebrauch von dem so genannten Table-Top-Verfahren, bei dem die handgezeichneten Figuren vor im Studio aufgebauten Miniaturkulissen abgefilmt wurden. Die daraus resultierende räumliche Tiefe kann noch stärker beeindrucken als das zeitgleich von Walt Disney entwickelte Multiplane-Verfahren mit mehreren gemalten Hintergrundebenen.

Auch die auf dieser DVD-Box enthaltenen frühen Fleischer-Cartoons aus der Out of the Inkwell-Serie zeigen, dass die Fleischer-Brüder in den 20erJahren tricktechnisch (aber auch erzählerisch) sehr viel weiter waren als Disney.

Extras der DVD-Box“ Popeye the Sailor: 1933-1938″: “I Yam What I Yam: The Story of Popeye the Sailor Man“ (43:22 min), eine sehr schön zusammengestellte Dokumentation über alle Stationen innerhalb der Comic-, Film- und TV-Karriere des Spinatmatrosen, „Forging the Frame: The Roots of Animation 1900-1920“ (31:00 min), ein hochinteressanter Bericht über die Anfänge des Animationsfilms, besonders interessant sind die langen Ausschnitte aus Winsor McCays „How a Mosquito Operates“ (1912) und „The Sinking of the Lusitania“ (1918), „Mining the Strip: Elzie Segar and Thimble Theatre“ (8:40 min), Bericht über den Efinder von Popeye, „Me Fickle Goyl, Olive Oyl: The World’s Least Likely Sex Symbol“ (4:21 min), Bericht über Popeyes Objekt der Begierde, „Wimpy the Moocher: Ode to the Burgermeister“ (4:31 min), Bericht über Popeyes hamburger-verschlingenden Kumpel, „Sailor’s Hornpipes: The Voice of Popeye“ (9:30 min), Bericht über die verschiedenen Sprecher von Popeye

„Blow Me Down! The Music of Popeye“ (10:02 min),“Popeye in Living Color: A Look at the Color Two-Reelers“ (5:47 min), „Me Lil‘ Swee’Pea: Whose Kid is He Anyway?“ (3:52 min), Bericht über Olives Ziehsohn, „Et Tu, Bluto? Cartoondom’s Heaviest Heavy“ (4:40 min), Bericht über Popeyes Rivalen, der später in Brutus umgetauft wurde, Bonus-Cartoons aus den Kindertagen des Zeichentrickfilms: „Colonel Heeza Liar at the Bat“ (1915), „Krazy Kat Goes A-Wooing“ (1916), „Domestic Difficulties“ (1916, Mutt and Jeff), „Bobby Bumps Puts a Beanery on the Bum“ (1918), „Feline Follies“ (1919, Felix the Cat ), „The Tantalizing Fly“ (1919, Koko the Clown), 6 Fleischer-Cartoons aus der Reihe „Out of the Inkwell“: „Modeling“ (1921), „Invisible Ink“ (1921), „Bubbles“ (1922), „Jumping Beans“ (1922) , „Bedtime“ (1923) und „Trapped“ (1923), 4 weitere Fleischer-Cartoons: „A Trip To Mars“ (1924), „Koko Trains ‚em“ (1925), „Koko Back Tracks“ (1927), „Let’s Sing with Popeye“ (1933)

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Simon Schwartz: Life Bizarre

Simon Schwartz (Packeis) setze seine zunächst in der Wochenzeitung Der Freitag veröffentlichte Comic-Reihe Vita Obscura ab 2019 im FAZ-Magazin fort. Hier suchte man seinerzeit einen Ersatz für die lässig hingehauenen Karikaturen des verstorbenen Modeschöpfers Karl Lagerfeld.

Schwartz zeichnete für die FAZ weitere unglaubliche Biografien im Stile jener knallbunten Sonntagsseiten, die Anfang des letzten Jahrhunderts das Medium Comic in den USA populär machten. Dass bereits mehr als 50 neue Folgen von Vita Obscura erschienen sind, war für den avant-verlag Anlass unter dem Titel Life Bizarre einen zweiten Sammelband zu veröffentlichen.

Enthalten sind wieder skurrile Lebensläufen von großen Unbekannten, die Simon Schwartz in ständig wechselnden Stilen zu Papier gebracht hat. Die Ausnahme dabei sind halbwegs bekannte Personen der Zeitgeschichte wie Ub Iwerks, der Erfinder der Micky Maus, oder der große Hoffnungsträger der Ost-SPD Ibraim Böhme, dessen wirklicher Vorname Manfred Otto lautete und der seit 1968 für die Stasi tätig war.

Die meisten der Frauen und Männer, die im Zentrum der Comics von Schwartz stehen, sind völlig unbekannt geblieben, obwohl sie beachtliche Dinge geleistet haben. So radelte der indische Maler P. K. Mahanandia mehr als 7.000 Kilometer, um in Schweden seiner großen Liebe einen Antrag zu machen. Das Paar lebt noch heute glücklich zusammen.

Doch Happy Ends sind in den Comics von Schwartz eher Mangelware. Victoria Woodhull wurde 1872 nicht US-Präsidentin, sondern landete im Knast. Die Lehrerin Annie Taylor brachte es nicht zu Wohlstand, obwohl sie sich mit 63 Jahren in einem Fass die Niagarafälle herunterstürzte. Tragisch ist auch das Schicksal der Schaufensterpuppe Cynthia, die zu einem Star im Radio, im Film und im öffentlichen Leben wurde, nachdem sie 1937 auf dem Cover des Magazins Life zu sehen war, doch in einem Schönheitssalon zu Bruch ging…        

Aber auch beachtliche Leistungen in Sachen Unfähigkeit werden von Schwartz gewürdigt. So überlebte der Sonnenkönig Ludwig XIV. seine drei Leibärzte, obwohl diese ihm das Leben durch Aderlässe, das Ziehen aller Zähne sowie dem Verabreichen einer Bouillon aus Schlangenpulver, Pferdemist und Weihrauch nicht gerade versüßten.

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