Alle Beiträge von Heiner Lünstedt

Die Maske des Zorro

Wohl jeder kennt die Legende vom scheinbar feigen Edelmann, der über sich hinauswächst, sobald er schwarze Klamotten und eine Maske trägt. Für die Regie dieser Neuverfilmung von 1998 war zunächst war Robert Rodrigues (From Dusk Till Dawn) vorgesehen, der bereits bei Desperado erfolgreich mit Antonio Banderas zusammengearbeitet hatte.

Statt Rodriguez kam Martin Campbell zum Einsatz. Dieser stand in GoldenEye und Casino Royale zwei Darstellern bei ihren James-Bond-Debüts zur Seite. Außerdem bescherte er Mel Gibson mit Auftrag Rache ein Comeback als Actionheld und mit Memory gelang ihm ein Film mit Liam Neeson, der in angenehmer Erinnerung bleibt.    

Weil sich bei Die Maske des Zorro nichtversucht wird, die Legende neu zu erfinden, sondern die Geschichte ernst genomen wurde, bekommt der Zuschauer die wohl bisher gelungenste Film-Version des zeitlosen Stoffes zu sehen. Anthony Hopkins ist großartig als der Ur-Zorro, der nach etlichen Jahren Gefängnis den Heißsporn Banderas zu seinem Nachfolger ausbildet.

James Horner liefert wieder einen mitreißenden Soundtrack, der manchmal nur aus klatschenden Händen und stampfenden Füßen besteht. Die große Entdeckung des Films war seinerzeit jedoch Catherine Zeta-Jones, die die heißblütige Tochter des ersten Zorros spielt. Banderas und Zeta-Jones legen bei einer großen Ballszene einen atemberaubenden Tanz hin, der schon fast eine Art Vorspiel ist.

Dies und eigentlich alles hätte auch ein Robert Rodrigues nicht besser hinbekommen! Da war es nicht weiter verwunderlich, dass acht Jahre später die ebenfalls sehr gelungene Fortsetzung Die Legende des Zorro folgte.

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Memory – Sein letzter Auftrag

Es war 2008 eine echte Überraschung als Liam Neeson in 96 Hours eine Rolle annahm, die 30 Jahre zuvor Charles Bronson oder Chuck Norris gespielt hätten. Als Einmann-Kommando räumte er in Paris im Alleingang mit albanischen Zuhältern und arabischen Harems-Betreibern auf. Dies hatte Folgen und Neesons Filmauswahl – zuletzt bewegte er sich in Ice Road als Trucker auf sehr dünnem Eis – ließ immer mehr in Vergessenheit geraten, dass der Nordire einst für Schindlers Liste eine Oscar-Nominierung erhalten hatte.

Auch in Memory ist Neesons Rolle wieder arg klischeehaft ausgefallen. Er spielt den sehr erfolgreichen Profikiller Alex Lewis, dessen Erinnerungsvermögens immer stärker nachlässt und der sich daher allerlei Dinge auf die Arme schreibt. Lewis versucht noch einen letzten Auftrag auszuführen und kommt dabei dem FBI in die Quere. Doch da ein Kinderschänder-Ring zerschlagen werden soll, zieht man nach allerlei Hickhack an einem Strang…

Memory basiert auf dem belgischen Thriller De Zaak Alzheimer von 2003, der bei uns den schönen Titel Totgemacht – The Alzheimer Case bekam. Wohl auch dank dieser Vorlage verläuft die Story etwas weniger vorhersehbar als in den meisten neueren Neeson-Filmen. Die Story ist nicht nur auf den Hauptdarsteller zugeschnitten. In ergiebigen Nebenrollen sind Guy Pierce und Monica Bellucci, sowie Neesons Landsmann Ray Stevenson (Punisher: War Zone) zu sehen.

Auch die Regie ist in guten Händen, denn Martin Campbell stand in GoldenEye und Casino Royale zwei Darstellern bei ihren James-Bond-Debüts zur Seite. Außerdem revitalisierte er den Peitschenmann Zorro und bescherte Mel Gibson mit Auftrag Rache ein Comeback als Actionheld. Campbell gelang auch mit Memory ein Film, der in angenehmer Erinnerung bleibt.    

Die Blu-ray von Splendid Film enthält neben dem 109-minütigen Hauptfilm noch Videokonferenzen mit Liam Neeson (6:51 min), Guy Pierce (3:50 min), Monica Belluci (2:10 min) und Martin Campbell (4:40 min), sowie den US-Trailer (2:10 min)

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Entgleist

Eines nicht so schönen Tages gerät das Leben von Charles Schine (Clive Owen) gewaltig aus den Fugen. Der leitende Angestellte einer Werbeagentur in Chicago muss morgens einen Vorortszug später nehmen und lernt dadurch die ebenfalls verheiratete Bankerin Lucinda Harris (Jennifer Aniston) kennen. Sie bleiben in Kontakt und beginnen schließlich eine Affäre. Doch schon während ihres ersten Schäferstündchens werden sie vom brutalen Erpresser Philippe LaRoche (Vincent Cassel) überrascht, der alles dransetzt, um Charles wie eine Weihnachtsgans auszunehmen.

In seinem Hollywood-Debüt gelang dem schwedischen Regisseur Mikael Håfström (Evil) 2005 ein spannender Thriller irgendwo zwischen Eine verhängnisvolle Affäre und Cape Fear. Der Film ist bis in die Nebenrollen bestens besetzt. Vincent Cassel (Die purpurnen Flüsse) ist als LaRoche wahrhaft bedrohlich und kann in Sekundenschnelle von charmant auf rücksichtslos umschalten. Der ansonsten eher den Helden gebende Clive Owen (King Arthur) braucht als Charles Schine hingegen schon eine ganze Weile bis er die Initiative ergreift, während die sonst eher in Komödien auftretende Jennifer Aniston hier auch einmal in einer dramatischen Rolle zu sehen ist.

Entgleist verfügt über zahlreiche überraschende Wendungen, überspannt erst in den allerletzten Szenen ein wenig den Bogen und ist als Plädoyer für eheliche Treue allerbestens geeignet.

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Source Code

Die Grundidee ist eigentlich ganz schön blöd: Wenn ein Mensch stirbt sind in seinem Hirn noch Erinnerungen von maximal acht Minuten Länge gespeichert, die mittels neuster Technologie nicht nur abgerufen, sondern von besonderen Menschen sogar nacherlebt werden können. Doch genau wie in Tony Scotts ähnlich gelagerten Thriller Déjà Vu geht auch Drehbuchautor Ben Ripley einen Schritt weiter und lässt den durch den die nähere Vergangenheit erforschenden Zeitreisenden aktiv ins Geschehen eingreifen.

Doch aus dieser Mischung aus Matrix, Und täglich grüßt das Murmeltier, Time Tunnel und 24 macht David Bowies Sohn Duncan Jones (Moon) einen mitreißenden sehr spannenden und menschlich anrührenden Trip, der beim ersten Betrachten äußerst rasant alle logischen Bedenken hinter sich lässt. Der vielseitige Jake Gyllenhaal ist in diesem Action-Trip deutlich besser auf gehoben als im schwachsinnigen Prince of Persia. Er spielt den US-Helikopterpiloten Colter Stevens, der sich plötzlich nicht mehr in Afghanistan, sondern in einem Nahverkehrszug befindet, der in acht Minuten durch einen Anschlag in die Luft gesprengt wird.

Doch Source Code ist keine reiner Männer-Actionfilm, sondern verfügt über gleich zwei sehr starke weibliche Hauptfiguren. Noch mehr als im ähnlich gelagerten (aber deutlich blödsinnigeren) Eagle Eye ist Michelle Monaghan hier die stark in die Handlung eingebundene Gefährtin des an seinen Sinnen zweifelnden Helden, während Vera Farmica (Up in the Air) die Wandlung von der coolen Einsatzleiterin zur mitfühlenden Schicksalsgöttin glaubhaft rüberbringt. Source Code mag in der Mitte etwas arg chaotisch sein und ein oder zwei Schlusspointen zuviel haben, ist jedoch ein interessant gefilmter kompakter utopischer Thriller wie er leider viel zu selten im Kino zu sehen ist.

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TransSiberian

Nachdem er einen gespenstisch abgemagerten Christian Bale in The Machinist auf einen Höllentrip schickte, war vom Regisseur Brad Anderson (Blood) nicht unbedingt ein relativ gradliniger Thriller zu erwarten, der hauptsächlich in einem Zug spielt. Doch der gebürtige Amerikaner reist für sein Leben gerne und war schwer fasziniert von einer Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn. Seine eigenen Erfahrungen und Beobachtungen verarbeitete Anderson zu einem Drehbuch und den Feinschliff lieferte ein weiterer Trip auf der über 9.000 km langen Trasse der längsten Bahnstrecke der Welt.

Jessie (Emily Mortimer) ist mit ihrem Mann Roy (Woody Harrelson) nach China zu einem kirchlichen Hilfsprojekt geflogen. Da Roy ein absoluter Eisenbahnfreak ist, tritt das amerikanische Pärchen die Rückreise per Bahn an. Im Zug lernen sie die den Spanier Carlos und seine amerikanische Freundin Abby. Dieser betätigt sich als Drogenschmuggler und versteckt seine Ware im Gepäck von Jessie. Dies ruft den russischen Polizist Grinko (Ben Kingsley) auf den Plan, der sehr viel gefährlicher ist als seine freundliche Fassade vermuten lässt.  

Anderson gelang ein äußerst atmosphärischer Thriller, der ganz nebenbei auch noch interessante Psychogramme seine Hauptfiguren abliefert. Während Woody Harrelson seine ungewohnte Rolle als religiös bewegter Sonnyboy problemlos wuppt und Ben Kingsley den schon aus Sexy Beast bekannten Wolf im Schafspelz spielt, hat die aparte Britin Emily Mortimer (Match Point, Mary Poppins´Rückkehr) zweifelsohne den interessantesten Part. Wir erfahren nach und nach, dass Jessie vor ihrer Hochzeit mit dem gutmütigen Roy ein wildes, böses Mädchen war und daher den Annäherungsversuchen des feurigen Carlos (Eduardo Noriega) nicht völlig abgeneigt ist. 

Der Film fasziniert vor allem in den Szenen an Bord der Transsibirischen Eisenbahn, die Erinnerungen an die Hitchcock-Klassiker Eine Dame verschwindet oder Der Fremde im Zug wecken. Daher ist es fast etwas schade, dass die Geschichte durch ein paar Landgänge in russische Winterwelten sowie ein übertrieben knalliges Finale unnötig aufgemotzt wurde.

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Midnight Meat Train

Der auf den großen Durchbruch hoffende Fotograf Leon durchstreift das nächtliche New York. Dabei ist er besonders fasziniert von einem schweigsamen Hünen, der tagsüber als Schlachter arbeitet und abends in wenig besetzten U-Bahn-Abteilen verschwindet. Besteht eine Verbindung zwischen dem mysteriösen Metzger und den Menschen, die regelmäßig in der U-Bahn verschwinden?

Lange hat es gedauert bis 2008 nach Hellraiser und Candymans Fluch endlich wieder ein Werk von Clive Barker angemessen verfilmt wurde. The Midnight Meat Train basiert auf der gleichnamigen Kurzgeschichte aus Barkers ersten Book of Blood von 1984. Der Film macht aus der Hauptfigur – in der literarischen Vorlage ein frustrierter vom Moloch New York genervter Angestellter – einen Fotografen, der nach möglichst aufsehenerregenden Motiven sucht und dessen Erwartungen weit übertroffen werden.

Die Hauptrolle im vom Japaner Ryuhei Kitamura (Godzilla: Final Wars) visuell aufregend in Szene gesetzten Film spielt Bradley Cooper (Hangover, Silver Lignings), die restlichen Parts sind mit Leslie Bibb, Brooke Shields und Roger Bart ebenfalls gut besetzt. Der Knaller ist jedoch der zuvor als Profi-Fußballer erfolgreiche (13 Platzverweise!) Brite Vinnie Jones (Snatch, X-Men 3), der für die Rolle des allnächtlich sein blutiges Handwerk verrichtenden Schlächters nicht nur über die passende massive Statur verfügt, sondern durch seinen gleichgültigen Gesichtsausdruck das nackte Grauen verbreitet.

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Batman: Der Kult

Ganz auf einer Stufe mit Frank Millers kurz zuvor entstandenen Batman-Meisterwerken The Dark Knight Returns und Year One steht dieser Comic nicht. Doch dem ansonsten auch als Zeichner tätigen Jim Starlin und dem vor allen für seine gruseligen Bilder im Magazin Creepy oder der DC-Serie Swamp Thing bekannten Bernie Wrightson gelang 1988 ebenfalls ein äußerst einflussreicher Batman-Comic.

In ihrer vierteiligen Miniserie The Cult erzählen Starlin und Wrightson auf über 200 Seiten davon, wie es dem angeblich schon seit mehreren Jahrhunderten auf Erden wandelnden Diakon Blackfire gelingt, Gothams Obdachlose um sich zu scharen und dazu zu bringen kleine Gauner zu ermorden. Als sich Batman in die städtische Kanalisation begibt, um den Spuk ein Ende zu machen, hat das katastrophale Folgen für den Dunklen Ritter.

Durch Drogen und Folter gelingt es Blackfire den Fledermausmann zu brechen und zu einem Teil seiner Gefolgschaft zu machen. Diese tritt an, um in Gotham scheinbar für Recht und Ordnung zu sorgen. Doch der Diakon will Chaos entfesseln, um die Ordnungskräfte zu destabilisieren und die Stadt unter seine Kontrolle zu bringen. Als Batman versucht wieder er selbst zu werden, überschreitet er die Grenzen seiner körperlichen und geistigen Belastungsbarkeit…

Starlin erzählt seine hochspannende Geschichte geschickt verschachtelt, während Wrightson diese mit großartiger morbider Grafik und ungewöhnlichem Seitenlayout in Szene setzt. Nicht unerwähnt bleiben soll auch die gelegentlich ganz schön grelle Farbgebung von Bill Wray, die dazu beiträgt, dass The Cult zu einem außergewöhnlichen Werk wurde, das Comics wie Batman: Knightfall und Filme wie The Dark Knight Rises maßgeblich beeinflusste.

Nachdem Batman: Der Kult 1989 beim Hethke Verlag in vier Softcover-Alben erschienen ist, hat Panini den Klassiker in neuer Übersetzung als gebundene DeLuxe Edition im Format 19 x 28 cm herausgebracht.

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Die ultimative Spider-Man-Comic-Kollektion

Im sogenannten Golden Age (1938 – 1955) des Superhelden-Comics wurden nur ein oder zwei Seiten benötigt um die Entstehungsgeschichte von Superman oder Batman zu erzählen. Als Marvel sein Silver Age (1956 – 1972) einläutete verwendete der Verlag nur unwesentlich mehr Raum darauf, um zu erklären, wie die Fantastischen Vier durch einen Raketenabsturz ihre Superkräfte erhielten.

Doch im August 1962 erzählten Stan Lee und Steve Ditko in Amazing Fantasy 15 schon etwas ausführlicher, wie der junge Peter Parker von einer radioaktiven Spinne gebissen wurde und erfuhr, dass die so erlangte Macht auch große Verantwortung mit sich bringt. Erst nach sechs Comicseiten ist erstmals das rotblaue Spinnenkostüm zu bewundern. Doch ein absolutes Novum stellte das im Oktober 2000 erschienene erste Heft der Serie Ultimate Spider-Man dar. Obwohl es mit 46 Comicseiten doppelt so dick wie die meisten US-Hefte war, konnte diesmal das Spider-Man-Kostüm nur auf dem Cover bewundert werden.

Im Innenteil lassen sich der US-Starautor Brian Michael Bendis und der Zeichner Mark Bagley (Spider-Man: Die Geschichte eines Lebens) sehr viel Zeit um Peter Parkers Alltag zu schildern. Der hochintelligente Schüler wird als Bücherwurm verlacht. Trost und Liebe findet er jedoch bei Onkel Ben und Tante May, sowie bei seiner Mitschülerin Mary Jane, die er in der klassischen Spider-Man-Serie erst sehr viel später kennenlernen sollte.

Erst am Ende des ersten Ultimate Spider-Man-Hefts erkennt Peter Parker, dass er Superkräfte besitzt und klebt an der Decke. Ein Kostüm hingegen ist noch lange nicht in Sicht. Dadurch, dass jeder Leser bereits weiß, dass Parker noch tolle Dinge im Spinnen-Outfit erleben wird, kann sich Bendis natürlich sehr viel mehr Zeit mit Peter Parkers Geschichte lassen und diese sensibler vertiefen als dies Stan Lee 1962 beim erstmaligen Vorstellen eines neuen Helden möglich war.

Die Serie schlug in den USA wie eine Bombe ein. Das erste Heft war sofort ausverkauft und wird mittlerweile hoch gehandelt. Marvel ließ dann anschließend Die Ultimativen X-Men, Die ultimativen Fantastischen Vier und dann auch noch The Avengers als Die Ultimativen auf die Leserschaft los. Brian Michael Bendis schrieb in 18 Jahren mehr als 250 Hefte mit seinem Ultimate Spider-Man.

Diese Serie veröffentliche Panini zunächst in 70 Heften und dann in 22 Sammelbänden. Ab September 2022 startete Die ultimative Spider-Man-Comic-Kollektion. Im Zweiwochentakt erscheinen 35 Hardcover-Bände mit einem durchgehenden Panorama-Buchrücken, der “mächtig Schwung ins Bücherregal“ bringen soll.

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Post Americana

Dieser dystopische Comic macht Hoffnung für die nahe Zukunft, denn hierin geht unsere halbwegs zivilisierte Welt erst am Ende des 23. Jahrhunderts durch von tektonische Verschiebungen und Erdbeben unter.

Doch so manche Komponente der Geschichte wecken Zweifel daran, ob der Autor und Zeichner Steve Skroce wirklich exakt recherchiert hat oder seine Informationen einfach nur aus Werken der Trivialkultur wie Mad Max, The Walking Dead oder dem Texas Chainsaw Massacre bezogen hat.

Andererseits hat Steve Skroce bereits Großes geleistet. Er arbeitete mit den Geschwistern Wachowski bei der Matrix-Trilogie und weiteren Filmen zusammen. Als Zeichner einer von Brian K. Vaughn (Y – The Last Man) geschriebenen Miniserie absolvierte er ein perfektes Training für Post Americana. Vaughan erzählt in We Stand on Guard davon, dass im Jahre 2112 sich das Klima so verändert, dass dadurch die Wasservorräte der USA zur Neige gehen und daher versucht wird, Kanada zu besetzen.

Auch in seiner Eigenproduktion Post Americana traut der Kanadier Skroce den Bewohnern der USA nicht über den Weg. Er erzählt von einer gewaltigen Bunkeranlage namens The Bubble, in der im Falle einer Katastrophe die hellsten Köpfe des Landes daran arbeiten sollen, die alte Ordnung wiederherzustellen. Doch stattdessen verbarrikadiert sich dort der Geldadel und feiert weiter Partys. Im apokalyptischen Ödland formiert sich Widerstand, der von der jungen Carolyn angeführt wird, die Spezial-Prothesen an Armen und Beinen trägt.

Trotz markanter Auftritte von Kannibalen und Mutanten setzt Steve Skroce nicht nur auf Splatter, sondern lässt auch geisteskranke Superhelden auftreten. Seine Geschichte steht immer wieder kurz davor völlig durchzuknallen und seine Bilder quellen über vor lauter ganz schön kranker Details.

Variantcover von Geof Darrow

Passend dazu stammt eines der Variant-Cover zu Pax Americana von Skroces großem Vorbild Geof Darrow (Hard Boiled). Post Americana ist zwar nicht der große ökologische Weckruf, aber immerhin ein ganz schön subversiver Katastrophen-Comic.

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Stephen King: Im Kabinett des Todes

1993 schrieb Stephen King in Vorwort seiner dritten Kurzgeschichtensammlung Alpträume: „Sollte es je einen neuen Kurzgeschichtenband geben, so wird er ausschließlich aus Geschichten bestehen, die bis jetzt weder geschrieben noch ausgedacht sind, und ich glaube es wird erst in einem Jahr das Licht der Welt erblicken, das mit einer Zwei anfängt.“ Er sollte recht behalten, denn erst 2002 hatten sich bei King genug Stories angesammelt, um ein weiteres Buch zu füllen.

Ein absolutes Highlight befindet sich leider nicht unter den vierzehn neuen Kurzgeschichten, zu denen auch ein 80-seitiger Besuch in der öden Fantasy-Welt vom Revolvermann Roland gehört. Verwunschene Hotelzimmer (die Story Zimmer 1408 wurde mittlerweile verfilmt), Déjà vu-Erlebnisse und bedrohliche Gemälde, die sich im Laufe der Zeit verändern, sind die schon ein wenig ausgelutschten Bestandteile der Stories. Auch Kings immer wieder aufblitzende Meisterschaft im Beschreiben und Platzieren von scheinbaren Nebensächlichkeiten, die meist interessanter als die ganze Geschichte sind, kann hier leider nicht viel retten.

Stephen King bekennt sich im Vorwort zu Im Kabinett des Todes dazu, dass er sich immer wieder verpflichtet fühlt Kurzgeschichten zu schreiben, um diese „fast ausgestorbene Kunstform“ am Leben zu erhalten. Beim Schreiben von ein bis zwei Kurzgeschichten im Jahr hat King zunehmend das Gefühl „seinen Verpflichtungen nachzukommen.“ Wenn er so weitermacht, hat der Leser beim Abarbeiten von Kings Büchern auch immer mehr dieses Gefühl.

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