Alle Beiträge von Heiner Lünstedt

Pretty in Pink

Der größte finanzielle Erfolg des Produzenten John Hughes war zweifelsohne die 1990 entstandene Familienkomödie Kevin – Allein zu Hause, die knapp 500 Millionen Dollar einspielte. Zuvor drehte Hughes als Regisseur mit 16 Candles (Das darf man nur als Erwachsener) und The Breakfast Club zwei ebenso amüsante wie sensibel erzählte Filme über Teenager, die von Zukunftsängsten und ihrem Gefühlsleben geplagt werden. Diesem von ihm kreierten Genre blieb Hughes auch als Produzent treu. 1986 und 1987 schrieb er die Drehbücher zu zwei von Howard Deutch inszenierten Filmen, die für mich seine Meisterwerke sind.

Pretty in Pink

Im Zentrum von Pretty in Pink steht Molly Ringwald als unangepasste Andie Walsh. Das aus einfachen Verhältnissen stammende Mädchen eckt bei ihren Mitschülern an, weil es anstelle von Marken-Produkten originell kombinierte Second-Hand-Klamotten trägt. Ihr bester Freund ist Duckie Dale (Jon Cryer). Dieser ist heillos in sie verschossen und alles andere als begeistert, als sich der smarte Blane McDonnagh (Andrew McCarthy) für Andie interessiert. Diese geht mit dem aus einer wohlhabenden Familien stammenden Blane auf eine Fete. Dort muss Andie erleben, wie der Ober-Schnösels Steff McKee (James Spader) sich sehr arrogant über sie lustig macht, ohne dass Blane eingreift. Zur Freunde von Duckie wird Andie klar, dass eine Beziehung mit Blane nicht in Frage kommt…

Ist sie nicht wunderbar?

Wer Pretty in Pink zum ersten Mal sieht, gewinnt den Eindruck, dass der Film von Anfang an eine moderne Version von Aschenputtel werden sollte. Ursprünglich war jedoch ein Happy End für die „Proletarier“ Andie und Duckie geplant. Dies stieß in Previews jedoch auf völliges Unverständnis. Das Test-Publikum liebte zwar den Auftakt des Film, wollte jedoch, dass Andie und Blane ein Paar werden. Daher nahm John Hughes in Windeseile einige Änderungen an seimem Drehbuch vor.

Ist sie nicht wunderbar?

Andrew McCarthy, der sich gerade für eine Theater-Rolle eine Glatze geschoren hatte, wurde eine potthässliche Perücke aufgesetzt und nach einem Drehtag hatte Howard Deutch das neue Ende im Kasten. Bei der Nachbearbeitung sorgte Hughes auch dafür, dass auch Ducky am Ende des Filmes nicht leer ausgeht und gab auch ihm  eine Abschlussball-Romanze.

Pretty in Pink

Es ist durchaus ergreifend, wenn Andie und Blane alle Problemen überwinden und zusammenkommen. Doch einen noch stärkeren Moment hat John Cryer, als  er den Zuschauer fragend anblickt, nachdem ihn die alleine tanzende Kristy Swanson (“Buffy, die Erste“) nett angelächelt hat. Nach sehr kurzer Bedenkzeit traut sich Ducky auf die Tanzfläche…

Pretty in Pink
Kristy Swanson

Bereits ein Jahr nach Pretty in Pink produzierte und schrieb John Hughes mit Ist sie nicht wunderbar! eine weitere Teenager-Dreiecks-Geschichte, die wieder von Howard Deutch in Szene gesetzt wurde. Die Romanze spielt im selben Milieu, geht jedoch in eine völlig andere Richtung und das Resultat ist nicht minder wunderbar!

Pretty in Pink

Erstmals auf Blu-ray wird “Ist sie nicht wunderbar?“ von Paramount Home Entertainment in einer “John Hughes 5-Movie Collection“ veröffentlicht. Neben „Pretty in Pink“ sind auch noch „She’s having a Baby“, „Ferris macht blau“ und „Ein Ticket für Zwei“ enthalten, die alle drei von Hughes geschrieben, produziert und inszeniert wurden. Zu „Pretty in Pink“ gibt interessantes Bonusmaterial: “Filmmaker Focus – Doku von 2020“ (7:38 min, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln) “The Lost Dance – Das ursprüngliche Ende – Doku von 2006“ (12:15 min) und der US-Trailer (1:27 min).

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Ist sie nicht wunderbar?

Bereits ein Jahr nach Pretty in Pink produzierte und schrieb John Hughes eine weitere Dreiecks-Geschichte, die ebenso amüsant wie sensibel von Teenagern erzählt,  die von Zukunftsängsten und ihrem Gefühlsleben geplagt werden. Nachdem Hughes nicht mit der ursprünglich vorgesehenen Regisseurin Martha Coolidge klar kam, wurde auch Ist sie nicht wunderbar? von Howard Deutch in Szene gesetzt.

Ist sie nicht wunderbar?

Im Zentrum steht der sowohl als Künstler als auch als Automechaniker talentierte Keith Nelson. Sein bester Kumpel ist die ebenfalls zu den Außenseitern der Highschool gehörende Watts. Sie ist eine begnadete Schlagzeugerin und hat kein Verständnis dafür, dass auch Keith für die allseits beliebte Amanda Jones schwärmt. Als Amanda Schluss mit ihrem aus reichen Hause stammenden Freund Hardy macht, sieht Keith seine große Chance und es gelingt ihm tatsächlich Amanda zu einem Date zu überreden…

Ist sie nicht wunderbar?

Die Geschichte spielt zwar im selben Milieu wie Pretty in Pink, geht jedoch in eine völlig andere Richtung. Mehr als dass durch den Film Lea Thompson und Howard Deutch zu einem heute immer noch verheirateten Paar wurden, sei hier nicht verraten. Die scheinbare Hauptrolle der Amanda Jones spielt die durch Zurück in die Zukunft zum Star gewordene Lea Thompson. Sie hatte zunächst kein Interesse daran, in einer Highschool-Romanze mitzuspielen. Doch nachdem sie in Howard the Duck neben einer albernen vermenschlichten Ente aufgetreten war und der frühe Marvel-Film böse floppte, wurde Ist sie nicht wunderbar? zum Rettungsanker für ihre Karriere.

Keith Nelson wurde von Eric Stoltz gespielt, der bereits zuvor bei Zurück in die Zukunft einige Drehtage an der Seite von Lea Thompson absolvierte. Doch Stoltz verstand den Film als Drama und spielte Marty McFly entsprechend. Regisseur Robert Zemeckis war entsetzt und tauschte Stoltz gegen den sehr viel lustigeren Michael J. Fox aus. Doch in Ist sie nicht wunderbar? ist Stoltz großartig. Unterstützt von Nebendarstellern, wie den väterlichen John Ashton oder den freakigen Elias Koteas, überzeugt Stoltz als eine Figur, in die John Hughes sehr viel von seinem eigenen Charakter einfließen ließ.

Ist sie nicht wunderbar?

Der eigentliche Star des Films ist aber ganz eindeutig Mary Stuart Masterson, die sehr sensibel eine Watts spielt, die sich ruppig gibt, um nicht verletzt zu werden. Sie gerät in emotionale Grenzbereiche, als sie sich von Keith dazu überreden lässt, ihn zu seinem großen Rendezvous zu chauffieren, obwohl sie selbst in ihn verliebt ist. Doch bevor Keith mit Emma loszieht, zeigt Watts ihrem Schulfreund noch, wie sie sich einen richtigen Kuss vorstellt. Ganz große Kino!

Ist sie nicht wunderbar?

Erstmals auf Blu-ray wurde “Ist sie nicht wunderbar?“ von Paramount Home Entertainment in einer “John Hughes 5-Movie Collection“ veröffentlicht. Neben „Pretty in Pink“ sind auch noch „She’s having a Baby“, „Ferris macht blau“ und „Ein Ticket für Zwei“ enthalten, die alle drei von Hughes geschrieben, produziert und inszeniert wurden. Zu „Ist sie nicht wunderbar?“ gibt interessantes Bonusmaterial: Ein Gespräch mit Howard Deutch von 2021 (6:46 min), ein Making of von 2006 (7:46 min), ein Bericht über die Besetzung von 2006 (13:27 min) und John Hughes im Gespräch mit Kevin Bacon von 1986 (10:50 min)    

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Moonfall

Es ist sehr erfreulich, dass Roland Emmerich, der Meister des Wohlfühl-Katastrophenfilms, mit Werken wie Anonymus, Stonewall oder Midway – Für die Freiheit immer wieder ungewohnte Wege abseits des Blockbuster-Kinos beschritten hat. Doch es ist nicht minder bemerkenswert, dass Emmerich es nicht lassen kann, immer wieder mit voller Wucht bildgewaltig davon zu erzählen, wie tatkräftige Individualisten gegen den scheinbar sicheren Weltuntergang ankämpfen.

Moonfall

Bei Moonfall ist der Titel Programm, denn unser treue Satellit verlässt nach über vier Milliarden Jahren urplötzlich seine Umlaufbahn. Es erscheint unmöglich zu sein, den in wenigen Wochen zur Katastrophe führenden Kollisionskurs des Mondes noch umzuleiten. Doch zum Glück gibt es die beiden Astronauten Jocinda Fowler (Halle Berry) und Brian Harper (Patrick Wilson), die bereits 2011 bei einer NASA-Mission in der Nähe des Monds mit seltsamen Phänomenen konfrontiert wurden und in Windeseile eine Rettungsmission auf die Beine stellen.

Moonfall

Emmerich lässt auch diesmal wieder einem scheinbaren Underdog zum Helden werden. In der Rolle des mit erstaunlich viel physikalischen Wissen gesegneten Verschwörungstheoretikers K.C. Houseman ist der Brite John Bradley zu sehen. Dieser spielte zuvor in Game of Thrones den schrulligen, aber sehr belesenen Samwell Tarly, der in der letzten Staffel der Serie viel Gelächter bei seinen Waffengefährten erntete, als er Demokratie als Konzept für die Zukunft vorgeschlagen hatte.

Moonfall

Die gut funktionierende Chemie zwischen Berry, Wilson und Bradley sorgt in Moonfall für Humor. Da die beiden Astronauten, nachdem sie mit einem Space Shuttle zur Rettungsmission aufgebrochen waren, zudem auf der Erde noch Kinder aus gescheiterten Ehen zurückgelassen haben, kann Emmerich fröhlich zwischen Weltraum und Weltuntergang hin und her schalten.

Moonfall

Dabei gelingen ihm aberwitzige Momente, deren Wirkung  – etwa bei einer Springflut in Los Angeles – anfangs noch durch nicht sonderlich überzeugende Spezialeffekte ausgebremst wird. Doch als die Geschichte immer abgefahrener wird, ist es die solide Arbeit der Trickexperten, durch die Emmerichs wilde Fantasien fast schon glaubhaft wirken.

Moonfall

Es sei noch gespoilert, dass Roland Emmerich am Ende von Moonfall versucht in die Fußstapfen von Visionären wie Stanley Kubrick oder Christopher Nolan zu treten und dabei nicht völlig scheitert. Somit darf sich schon auf den nächsten Weltuntergang gefreut werden…

© 2022 LEONINE Studios

Die Blu-ray von Leonine enthält neben dem 131-minütige Hauptfilm noch „Against Impossible Odds: Making Moonfall“ (Drei Dokus, insgesamt 58:40 min), „Exploring the Moon: Past, Present and Future“ (26:29 min), „Dr. K.C. Houseman Speaks the Truth!“ (Vier Clips mit John Bradley, insgesamt 7:49), „Sounds oft he Moon“ (6:42 min), sowie den deutschen Trailer (2:20 min).

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Auclair: Simon vom Fluss

1973 startete in Tintin eine Serie, die so gar nicht zum kinderfreundlichen Konzept des frankobelgischen Comic-Magazin passen wollte. Geboten wurden dort formelhafte Geschichten in eskapistischen Genre-Serien wie Rick Master, Michel Vaillant oder Dan Cooper.

Auclair: Simon vom Fluss

Simon du Fleuve hingegen spielt in einer dystopischen Zukunft, die bedrohlich nah und glaubhaft wirkt. Zugleich beschwor der Autor und Zeichner Claude Auclair aber auch die Schönheit der Natur. Erst in der zweiten Episode (bzw. Strophe) seiner ersten Simon-Geschichte Die Ballade des Rotschopfs wurde klar, dass sich die Handlung nicht auf einer alles andere als überbevölkerten Erde in grauer Vorzeit abspielte, denn im Hintergrund des ersten Panels sind gewaltige Strommasten zu sehen.

Wie es dazu kam, dass die Menschheit in primitiven Verhältnissen lebt, in der das Recht des Stärkeren gilt, erzählt Auclair als Rückblende in seiner zweiten Story Der Clan der Zentauren. Absolut untypisch für die Veröffentlichung in einem eher konservativen Comic-Magazin, thematisiert Auclair die Proteste der 68er-Bewegung, die gegen den kriegstreibenden Imperialismus der Großmächte demonstrierten.

Zwar kam es nicht zum Atomkrieg, doch Kämpfe um Rohstoffe und Explosionen sozialer Sprengstoffe zerstörten die alte Ordnung. Die Menschen wurden wieder zu Jägern, Sammlern, Bauern, Nomaden, Söldnern oder Clan-Chefs. Simon, den Auclair mit einer 1973 alle andere als üblichen langen blonden Haartracht ausstattete, versucht seinen Platz in dieser unsicheren Umgebung zu finden und die herrschenden Verhältnisse zu verbessern.

Bei uns erschien Auclairs Comic erstmals 1981 im Fachmagazin Comixene unter dem Titel Marc Simon und wurde dort auf dem Cover als “SF-Epos“ und “düstere Utopie“ angepriesen. Zwei Jahre später startete Carlsen die Serie als Simon: Zeuge der Zukunft und veröffentlichte alle neun auch in Frankreich erschienenen Alben.

Auclair: Simon vom Fluss

Doch erst die dreibändige Gesamtausgabe von Cross Cult enthält den kompletten Simon, denn hier ist auch die erste Geschichte Die Ballade des Rotschopfs enthalten. Diese durfte nach dem Abdruck in Tintin aufgrund rechtlicher Probleme nicht als Album veröffentlicht werden. Angeblich handelt es sich um ein Plagiat von Jean Gionos Roman Das Lied der Welt. Doch für Auclair war die Geschichte eine Hommage, die er Giono gewidmet hat.

Auclair: Simon vom Fluss

Wie von Auclair ursprünglich gewünscht, kommt Die Ballade des Rotschopfs nicht farbig wie in Tintin sondern in Schwarzweiß zum Abdruck. Der erste Band der Gesamtausgabe enthält zudem in Farbe noch die beiden Alben Der Clan der Zentauren und Die Sklaven, die zeigen was für Fortschritte der Zeichner Auclair in kurzer Zeit machte.

Auclair: Simon vom Fluss

Hinzu kommt ein 36-seitiges Dossier von Patrick Gaumer, das sehr lebendig die Comic-Welt der frühen 70er-Jahre beschwört, aus der Simon vom Fluß hervorging. Sehr interessant ist auch das Vorwort von Andreas C. Knigge (1001 Comics), dem immer noch sehr deutlich die Begeisterung anzumerken ist, die ihn vor vierzig Jahren als Co-Herausgeber der Comixene dazu brachte, Auclairs Comic in einem Fachmagazin zu veröffentlichen.

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Dangerous

Clint Eastwood ließ seinen 1986 geborenen Sohn Scott Nebenrollen in seinen Filmen Flags of Our Fathers, Gran Torino und Invictus spielen. Anschließend startete der Sohn der Kinolegende mit markanten Auftritten in Suicide Squad und der Fortsetzung von Pacific Rim eine eigene Karriere.

Dangerous

Nachdem Scott Eastwood eine intensive Darbietung als Schurke in Guy Ritchies Cash Truck ablieferte, tritt er in Dangerous in die Fußstapfen bzw. Kinderschuhe seines Vaters, denn er spielt eine Rolle, die vor einigen Jahrzehnten wohl auch sein Vater angenommen hätte. Der Film bezieht einen Teil seines Reizes daraus, dass der Eindruck entsteht der anerkannte Filmemacher Clint Eastwood spiele wieder die Hauptrolle in einem gradlinigen Actionfilm.

Dangerous

Doch über den recht überzeugend die Selbstzweifel eines Killers auf Entzug an den Zuschauer bringenden Scott Eastwood hinaus, hat Dangerous auch noch eine kleine aber saftige Nebenrolle für Mel Gibson im Angebot. Dieser sorgt als Psychiater der Hauptfigur für einige komödiantische Glanzlichter und wirkt meist so, als wäre er selbst sein bester Patient.

Dangerous

Eine gute Wahl für die Rolle des durchgeknallten Oberschurken im schicken Mantel und mit kühner Frisur ist Kevin Durand (Wolverine, Real Steel). Recht treffend beschreibt ihn die. Dialogzeile: “Scheiße, der mit den vielen Zähnen ist wieder da!“ Auch wenn die tolle Famke Janssen (X-Men, GoldenEye) leider nur wenig zu tun hat, bietet Dangerous genug Action und Thrill für einen entspannten Feierabend.

Dangerous

Die Blu-ray von Koch Films enthält neben dem 99-minütigen Hauptfilm noch dieses Bonusmaterial: Featurettes zur Story (4:37 min, wie alle Extras, wahlweise mit deutschen Untertiteln), dem Cast (4:58 min) und der Produktion (6:52 min), Behind the Scenes-Bildergalerie (1:02 min), Deutscher Trailer (1:20 min) und US-Trailer (1:59 min)

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Naoki Urasawa: Asadora!

Die zwölfjährige Asa wird von ihren Eltern oft übersehen, da diese noch zehn weitere Kinder haben. Doch als 1959 in der Bucht von Ise ein Taifun tobt, wächst das kleine Mädchen über sich hinaus. Sie reaktiviert einen kriminell gewordenen ehemaligen Fliegerhelden, mit dem sie gemeinsam  Lebensmittel an die obdachlos gewordene Bevölkerung verteilt…

Naoki Urasawa: Asadora!

Naoki Urasawa wurde durch seine mitreißend in Szene gesetzten epischen Serien Monster, 20th Century Boys und Billy Bat zum Manga-Superstar. Diesen Ruf festigt er mit Asadora!, denn hier macht er wieder das, was er am besten kann.

Naoki Urasawa: Asadora!

Pointiert und spannend erzählt Urasawa eine in sich abgeschlossene Story, die Bestandteil einer epischen Geschichte ist und mit einem überraschenden Cliffhanger endet. Carlsens erster Asadora!-Band enthält die Kapitel 1 bis 8, die ab 2018 wöchentlich im japanischen Manga-Magazin Big Comic Spirits zum Abdruck kamen.

Naoki Urasawa: Asadora!

Carlsen veröffentlicht die restlichen Bände von Asadora! im Vierteljahrestakt. Die in ihrem Entstehungsland bereits komplett erschienene Serie erzählt “die Lebensgeschichte einer Japanerin vom Ise-Wan-Taifun von 1959 bis in die Gegenwart 2020“.

Naoki Urasawa: Asadora!

Dabei wird sich Naoki Urasawa nicht nur mit der Historie seines Landes beschäftigen, sondern auch wieder mit Mythen und Monstern.

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Twin Peaks auf DVD + Blu-ray

1990 schrieb David Lynch Fernsehgeschichte. In seiner Serie Twin Peaks ging es nur scheinbar um die Aufklärung des Mordes an der Schülerin Laura Palmer. Sehr viel stärker als an einer Krimi-Handlung war Lynch daran interessiert, den Zuschauer nach allen Regeln der Kunst zu verwirren und bekannte Film-Klischees in neue Zusammenhänge zu setzen.

Twin Peaks
Video-Box aus USA

Zu einer deutschen Video-Veröffentlichung kam es nicht, doch in den USA und Großbritannien erschienen zeitnah allerlei oft recht liebevoll aufgemachte VHS-Editionen.

Twin Peaks auf DVD + Blu-ray
Britische VHS-Box von 1995

Bei uns sollte es bis 1995 dauern, bis RTL plus und schließlich Tele 5 die Serie ausstrahlen. Der große Erfolg blieb aus, doch es bildete sich eine kleine aber treue Fangemeinde.

Twin Peaks auf DVD + Blu-ray

2003 schließlich erschien endlich – stilvoll in Plastik eingepackt – die erste Twin Peaks-Season auf DVD. Die Aufmachung war großartig, denn es gab eine Art Klarsicht-Schuber-Box, die mit einem Foto von Laura Palmer als strahlende Highschool-Queen bedruckt war. Die eigentlich DVD-Box hingegen zeigt Laura als Wasserleiche. Die Box enthielt nicht nur (wie in den USA) die erste aus nur sieben Folgen bestehende Staffel, sondern auch noch den von Lynch inszenierten Pilotfilm.

Twin Peaks auf DVD + Blu-ray

Die zweite Staffel mit den Episoden 8 bis 29 wurden Jahre 2006 und 2007 zunächst in zwei weiteren Boxen nachgereicht.

Twin Peaks auf DVD + Blu-ray

Die zweite dieser Boxen enthält immerhin etwas Bonusmaterial, wie Interviews mit den Regisseuren Stephen Gyllenhaal und Tim Hunter sowie Einführungen durch die Log Lady.

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Zeitgleich erschien auch der Kinofilm Twin Peaks – Fire Walk with Me auf DVD, der 2012 erstmals auf Blu-ray veröffentlicht wurde.Die 2018 bei Studiocanal erschienene Blu-ray enthält neben einer Featurette (7:26 min) und dem US-Trailer (1: 38 min) einen sehr aufschlussreichen deutschsprachigen Audiokommentar von Marcus Stiglegger (Dario Argento:  Anatomie der Angst, Pop & Kino). Der Film liegt auch der Blu-ray-Edition Twin Peaks – The Entire Mystery bei. Hier gibt 91 Minuten mit Outtake in sehr guter Bildqualität, sowie kurze Interviews mit Ray Wise, Sheryl Lee, Moira Kelly und Mädchen Amick.

Twin Peaks auf DVD + Blu-ray

2007 wurde eine Komplett-Box mit allen Episoden und reichlich  Bonusmaterial veröffentlicht, die sich Definitive Gold Box Edition nannte. 2014 erschien auf Blu-ray eine toll aufgemachte Edition namens The Entire Mystery, die auch den Kinofilm veröffentlich t und zeigt, dass die Serie immer noch fasziniert!

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Extras der “Definitive Gold Box DVD Edition“: Einführung zu David Lynch“: Eine Ansammlung von Interviews mit allen möglichen Beteiligten (außer David Lynch), wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln; „In Plastikplane gewickelt“: Zwei “Twin Peaks“-Fans führen ein Telefon-Interview mit Mark Frost (14:37 min);  “17 Stück Kuchen“: Interview mit der damaligen Besitzerin über den Dreh im Mar-T-Diner, auch bekannt als „RR“ (9:48 min); Sprachunterricht für den Roten Raum mit dem “tanzenden Zwerg“ Michael J. Anderson (3:40 min);  “Postkarten“: Interviews mit Kyle MacLachlan, Piper Laurie, Mädchen Amick, Dana Ashbrook, Richard Beymer, Peggy Lipton, Everett McGill, Ray Wise, Michael Horse, Sheryl Lee, Michael J. Anderson, Kimmy Robertson, Wendy Robie, Grace Zabriskie, Miquel Ferrer, Don Davis und Al Strobel (insgesamt 58:59 min); Audio-Kommentare der Regisseure Duwayne Dunham, Leslie Linka Glatter, Tina Rathbone, Tim Hunter und Caleb Deschanel der Drehbuchautoren Robert Engels, und Harley Peyton, des leitenden Kameramanns Frank Byers und des Ausstatters Richard Hoover, wahlweise mit deutschen Untertiteln; Einführung der Log-Lady zu jeder Episode (insgesamt 7:26 min), wahlweise in deutscher oder englischer Sprache;  Hinweise auf Drehbuch-Anmerkungen als Texttafel zu jedem Episodenkapitel

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Reinhard Kleist: The Secrets of Coney Island

Doch vor allem die großen permanenten Jahrmärkte Steeplechase Park, Dreamland und Luna Park zogen das Publikum an. Hier gab es neben Fahrgeschäften und Imbissständen auch etwas zweifelhafte Attraktionen wie inszenierte Großbrände, ausschließlich von Liliputanern bewohnte Zwergen-Dörfer und gelegentlich wurde schon einmal ein Elefant vor zahlendem Publikum erschossen.

Reinhard Kleist: The Secrets of Coney Island

Anfang der 60er-Jahre wurden die Vergnügungsparks vom sozialen Wohnungsbau verdrängt. Das heutige Coney Island bietet nur noch ein schwaches Glimmern vom einstigen “feurigen Funkel“, das schon Maxim Gorki faszinierte und Reinhard Kleist (Cash, Der Boxer, Der Traum von Olympia) 2007 zu seinem Comic The Secrets of Coney Island inspirierte. Seit er 1994 erstmals New York besuchte, ist Kleist dem morbiden Charme von Coney Island verfallen.

Bereits in seinem Comic Amerika und in dem kleinen Heftchen Steeplechase baute er den bestenfalls noch mit halber Kraft arbeitenden Vergnügungspark ein. Das Kernstück von Kleists aus drei Short Stories bestehenden Comic The Secrets of Coney Island ist zweifelsohne der Trilogie-Auftakt Coopers Show. Hier geht es um einen jungen Mann, der in einer “Magic Show“ als Schwertschlucker auftritt. Doch der eher unscheinbare Coop fühlt sich inmitten der ansonsten in Coney Island ansässigen Freaks etwas fehl am Platz. Hierfür gibt es auch eine Erklärung, doch als Coop schließlich das Geheimnis seiner Herkunft erfährt, kommt es zu einer Tragödie…

Reinhard Kleist: The Secrets of Coney Island

Bevor er in der letzten Geschichte Thunderbolt noch einen Epilog zu Coopers Show nachliefert, erzählt Kleist in Coney Island Angel von seltsamen Erlebnissen, die Mickey Rourke möglicherweise während der Dreharbeiten zu Alan Parkers Angel Heart in einer Bar hatte.

Reinhard Kleist: The Secrets of Coney Island

Coney Island überzeugt sowohl durch Storytelling als auch durch die atmosphärischen Zeichnungen und ist zugleich eine Einladung den einst “Worlds greatest Playground“ genannten Ort zu besuchen, bevor dieser gänzlich verschwindet.

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Reinhard Kleist: Havanna

Das Etikett “Graphic Novel“, mit der in letzter Zeit verstärkt versucht wird Comics auch im Buchhandel prominent zu platzieren, wurde diesmal eher dezent auf der Rückseite des Bandes platziert und ist auch nicht wirklich treffend für das neue Werk von Reinhard Kleist (Cash, Der Boxer, Der Traum von Olympia). Bei Havanna handelt es sich vielmehr um eine Mischung aus persönlichem Reisebericht und Skizzenbuch in der Tradition von Joe Saccos Palästina, Craig Thompsons Tagebuch einer Reise oder Guy Delisles Pjöngjang.

Reinhard Kleist: Havanna

Am 9. März 2008 brach Kleist zu einer vierwöchigen Reise durch Kuba auf. Er hatte sich zuvor mit Spanischkurs und “haufenweise Büchern“, sowie durch Kontakte zur “sehr freundlichen Botschaft in Berlin“ aber auch zu Exilkubanern, auf die Reise vorbereitet. Seine Impressionen bringt er in schwarzweißen oder stimmungsvoll kolorierten Einzelillustrationen aber auch in kurzen Comic-Einschüben zu Papier.

Reinhard Kleist: Havanna

Er vermittelt den Eindruck eines Landes dessen Bevölkerung zwar unter allerlei Repressionen leidet (von denen die Internet-Zensur á la China noch das kleinste Problem ist), trotzdem aber seine Lebensfreude nicht eingebüßt hat und bezüglich des neuen “Maximo Leader“ Raúl Castro sogar gewisse Hoffnungen hegt.

Reinhard Kleist: Havanna

Kleist ist sich natürlich bewusst, dass er nur einen sehr subjektiven und höchst unvollkommenen Eindruck vermitteln kann. Er thematisiert auch dies und führt in einigen Comics fiktive Diskussionen mit dem seinerzeit durch allerlei Plakate immer noch allgegenwärtigen Fidel Castro, den Kleist kurz darauf ins Zentrum eines biografischen Comics stellte.

Reinhard Kleist: Castro

Dessen Foto aus der Parteizeitung entgegnet Kleist noch beim Abflug: “Was hast Du schon gesehen von unserem Land? Was maßt du dir ein Urteil an?! Letztlich bist du nur ein Tourist…“ In den Kurzcomics von Kleist klingt jedoch an, dass viele Kubaner auch gerne einmal Touristen wären…

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Hervé Bournis: Das kleine Rockbuch

Ein Comic ist Das kleine Rockbuch eigentlich gar nicht, zumindest meistens. Der Franzose Hervé Bournis zeigt (ihm) wichtige Situationen und Stationen der Rockgeschichte. Chronologisch gegliedert von der Erfindung der Jukebox (1915) bis hin zu Britney S. (“Du hast uns zum Tanzen (ein bisschen) und zum Lachen (sehr) gebracht“) präsentiert Bournis in lockeren schwarzweißen Zeichnungen eine bunte Collage aus Plattencovern, Fakten, Zitaten und Kuriositäten.

Hervé Bournis: Das kleine Rockbuch

Eingeflochten sind persönliche Erlebnisse, die teilweise auch von Gastzeichnern realisiert wurden, oder “Pop Battles“ bei denen Bournis Musiker wie David Bowie gegen Lou Reed oder Nirvana vs. Pixies antreten lässt. Das alles ist natürlich eine höchst subjektive Zusammenstellung, die auch auf die französische (aber natürlich nicht auf die deutsche) Musikgeschichte eingeht.

Bournis zeigt ganz nebenbei, dass Rockmusik kein rein akustisches Erlebnis ist, sondern das Auge durchaus mithört und Cover oder Outfits oft länger in Erinnerung bleiben als die zugehörigen Sounds. Das kleine Rockbuch lädt eher zum Blättern und Stöbern ein als zur hochkonzentrierten Lektüre. Es erinnert an eine gute mit Sachverstand gefüllte Jukebox und erscheint thematisch passend im Singleformat, inklusive einem Loch im Cover.

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