Alle Beiträge von Heiner Lünstedt

Alfred Hitchcock: Der Mann aus London

Über Alfred Hitchcock sind garantiert nicht zu wenige Bücher erschienen, man denke nur an François Truffauts Interview-Buch Mr. Hitchcock, wie haben Sie das gemacht? oder Paul Duncans prachtvollen bei Taschen erschienen Bildband. Dennoch fasziniert die Idee einer ausführlich in Comicform erzählten Biografie.

Alfred Hitchcock: Der Mann aus London

Autor ist Noël Simsolo, der auch bereits Comicbiografien zu Truffaut oder Napoleon verfasste. Als Zeichner fungiert Dominique Hé, der bereits zusammen mit Simsolo an einer Serie mit dem vielsagenden Titel Pornhollywood arbeitete. Als Rahmenhandlung dient eine fiktive Plauderei, die Hitchcock 1954 in Cannes mit seinen ebenfalls in Hollywood sehr erfolgreichen Landsmann Cary Grant führt.

Alfred Hitchcock: Der Mann aus London
Erste Seite aus „Alfred Hitchcock: Der Mann aus London“

Der Comic räumt dem Leben Hitchcocks mit 300 auf zwei Bände verteilten Seiten verhältnismäßig viel Raum ein. Nach der Lektüre von Teil 1 Der Mann aus London entsteht der Eindruck, dass eine Straffung, sowie die Konzentration auf wesentliche Aspekte nicht geschadet hätten. Die breit ausgespielten Anekdoten über die Dreharbeiten zu längst vergessenen Stummfilmen wollen nicht so recht zünden, während der Entstehungsgeschichte von Hitchcocks britischen Meisterwerken wie Die 39 Stufen oder Eine Dame verschwindet verhältnismäßig wenig Raum eingeräumt wird.

Alfred Hitchcock: Der Mann aus London
Schlüsselszene aus „Jung und Unschuldig“

Doch es gibt auch immer wieder Lichtblicke. Großartig ist die Visualisierung einer Schlüsselszene aus Hitchcocks unterschätzten Frühwerk Jung und Unschuldig von 1937. Auf einer Doppelseite gelingt es Dominique Hé sehr gut, die in einer sehr langen durchgehenden Einstellung realisierten Entlarvung des Täters als Comic-Sequenz umzusetzen.

Der Mann aus London

Unter dem Titel Der König von Hollywood folgt ein zweiter Band, der sich mit Hitchcocks Erfolgsjahren in den USA beschäftigt.

Alfred Hitchcock: Der Herr von Hollywood
Erste Seite aus „Alfred Hitchcock: Der Herr von Hollywood“

Zwar drehte Hitchcock seinen erfolgreichsten Film Psycho 1960 in Schwarzweiß, dennoch hätte es sich angesichts der Technicolor-Pracht seiner Meisterwerke Vertigo, Die Vögel oder Marnie angeboten, den zweiten Band der Comic-Biografie in Farbe zu veröffentlichen.

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Quentin Tarantino: Es war einmal in Hollywood

Quentin Tarantinos neunter und maßgeblich vorletzter Film Once Upon a Time … in Hollywood war ein Geniestreich. Nun hat das Filmwunderkind die Romanfassung dazu nachgelegt- ergänzt diese um einige wertvolle Informationen und Innenansichten der Hauptfiguren- und debütiert damit als Autor. In einem Interview bekannte sich Tarantino dazu, ein Fan nachträglich verfasster „Bücher zum Film“ zu sein, da er noch die Zeit vor der VHS-Videokassette erlebt hat, in der Filmfans gezwungen waren, auf dieses Medium zurückzugreifen.

Quentin Tarantino: Es war einmal in Hollywood

Um es vorwegzunehmen: Vor der Lektüre des Buchs sollte der Film gesehen werden. Tarantino setzt voraus, dass der Leser Figuren und Ereignisse kennt. Im Film ist so gut wie nichts über Charles Manson zu erfahren, obwohl dieser der Dreh- und Angelpunkt in der Geschichte ist. Im Buch gibt es zumindest ein Kapitel über den Sektenführer und späteren Massenmörder, dies beschäftigt sich mit dessen Freundschaft zum Beach-Boy-Mitglied Dennis Wilson und seinen verzweifelten Bemühungen beschäftigt, als Rockmusiker Erfolg zu haben.

Quentin Tarantino: Es war einmal in Hollywood

Auch die Innenwelt der anderen Hauptfiguren nimmt Tarantino genauer unter die Lupe. Es ist mehr zu erfahren über den abgehalfterten, ehemaligen Westernserienstar Rick Dalton (Leonardo DiCaprio) mit Alkoholproblemen, über sein Stuntdouble und Saufkumpanen Cliff Booth (Brad Pitt) sowie über Roman Polanskis Gattin Sharon Tate (Margot Robbie). Hierbei bedient Tarantino sich der Sicht des allwissenden Erzählers, der jeden Standpunkt einnehmen und in jede Person hineinsehen kann (zumindest letzteres ist eine Qualität, die dem Medium Film naturgegeben abgeht).

Quentin Tarantino: Es war einmal in Hollywood

Tarantinos Romandebüt liest sich wie ein Drehbuch und ist stets im Präsenz geschrieben. Es gibt teilweise überflüssige Anmerkungen zum Verhalten der Protagonisten, sowie natürlich geniale Dialogen. Ein Schwachpunkt ist, dass einige Charaktere und Handlungsstränge buchstäblich ins Leere aufen und nicht wieder aufgegriffen werden. So verwundert es, dass der Werdegang von Cliff Booths Kampfhündin Brandy und deren Verbindung mit Cliff Booth im Buch ausführlich geschildert wird, ansonsten jedoch keine Funktion hat.

Quentin Tarantino: Es war einmal in Hollywood

Um nicht zu spoilern, werde ich zumindest über die Funktion der Manson-Morde (die ja im Film durch eine simple Hausverwechslung und der Wehrhaftigkeit derer Besitzer vereitelt werden) an dieser Stelle schweigen. Trotz einiger Schwächen muss hervorgehoben werden, dass Tarantinos erster Roman beste Unterhaltung liefert. Seine Beobachtungsgabe und sein Händchen für eindringliche Sequenzen ist auch in Buchform großes Kino und dürfte nicht nur für Fans erfreuen.

Quentin Tarantino: Es war einmal in Hollywood

Vielleicht der größte Pluspunkt des Buches ist Tarantinos persönlicher Einblick in die Filmwelt und das Hollywood des Jahres 1969. Jede Seite pulsiert nur so von Informationen über echte und hinzugedichtete Filme, Anekdoten und Skandale. Wie immer schreibt Tarantino die Geschichte ein wenig um. Man spürt seine Liebe zum Kino und zum Filmemachen. Es darf sich auch auf Tarantinos Sachbuch über den Film der 70er-Jahre mit dem Titel Cinema Speculation gefreut werden.

Matthias Schäfer

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Thank You for Smoking

Nick Naylor (Aaron Eckhart) hat eigentlich einen ziemlichen Scheißjob. Er ist Star-Lobbyist der US-Tabakindustrie und steht somit beständig im Zielfeuer der öffentlichen Kritik. Doch Nick schießt ganz schön scharf zurück. Er kann zwar selten seine mit ihm diskutierenden Kontrahenten überzeugen, doch dank seines Charmes fast immer das TV-Publikum.

Thank You for Smoking

So richtig entspannen kann sich Nick mit seinen beiden besten Freunden, die den gleichen Job für die Alkohol- und die Waffenindustrie ausüben. Das Trio streitet nach dem verdienten Feierabend gerne darüber, wer es von ihnen am Schlimmsten treibt und den teuflischsten Arbeitgeber hat.

Thank You for Smoking

Jason Reitman (dem Sohn von Ivan drehte auch Ghostbusters: Legacy) gelang eine erstaunlich unterhaltsame Komödie über ein US-Tabuthema. Der bis in die kleinsten Rollen sehr gut besetzte Film, sondert immer mal wieder äußerst bissige satirische Spitzen ab, z. B. über den krebskranken Marlboro-Mann oder die in Hollywoodfilmen beständig rauchenden Schurken und Europäer.

Thank You for Smoking

Reitmans Film dürfte sowohl Rauchern als auch Nichtrauchern gefallen, denn er handelt nur oberflächlich vom Nikotin. Recht plastisch werden die Mechanismen einer Medien-Demokratie vorgeführt, bei der es am wenigsten darum geht, was für die Allgemeinheit am besten ist. Viel wichtiger ist es Argumente möglichst unterhaltsamsten an den Zuschauer zu bringen und dabei gut auszusehen.

Thank You for Smoking

Nebenbei erzählt Thank You for Smoking auch vom geschiedenen Vater Nick Naylor, der um den Respekt seines kleinen Sohnes kämpft, also das übliche US-Schmalzzeug. Doch diese eher entbehrlichen Versatzstücke stören nicht weiter und verbauen kaum die Sicht auf eine insgesamt überraschend bissige US-Komödie.

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Ghostbusters: Legacy

Mit Ghostbusters gelang Ivan Reitman 1984 eine einzigartige Mischung aus Komödie und Fantasy-Horror. Die Spezialeffekte sehen auch heute noch großartig aus, doch ohne den unberechenbar-trockenen Humor von Bill Murray als zynischer Parapsychologe Dr. Peter Venkman wäre Ghostbusters wohl kaum zum Klassiker geworden.

Ghostbusters: Legacy

Die fünf Jahre später entstandene Fortsetzung konnte nicht an den Charme des Originals anknüpfen, obwohl mit einem diesmal etwas lustlos wirkenden Murray, sowie seinen Mitstreitern Dan Aykroyd, Harold Ramis, Ernie Hudson und Sigourney Weaver die komplette Originalbesetzung dabei war. Das von weiblichen Geisterjägern erzählende 2016er-Remake war deutlich weniger peinlich.

Ghostbusters: Legacy

Doch es ist sehr erfreulich, dass ein weiterer Versuch gewagt wurde, den Mythos wiederzubeleben. Ghostbusters: Legacy beschreitet überraschende Wege und erinnert durch seine liebevolle Rekonstruktion der Atmosphäre aus zeitnah zu Ghostbusters entstandenen Spielberg-Produktionen wie Poltergeist oder The Goonies an die Netflix-Erfolgsserie Stranger Things.

Ghostbusters: Legacy

Zugleich könnte der Film aber auch Ghostbusters: The Next Generations heißen, denn auf dem Regiestuhl hat jetzt Reitmans für sehr eigenständige Filme wie Thank You for Smoking, Juno oder Up in the Air bekannte Sohn Jason Platz genommen. Hinzu kommt noch, dass im Zentrum der Geschichte die Tochter und die Enkel des seinerzeit vom mittlerweile verstorbenen Harold Ramis gespielten Geisterjägers Dr. Egon Spengler stehen.

Ghostbusters: Legacy

Die alleinerziehende Callie Spengler (Carrie Coon) zieht mit ihren Kindern Phoebe (Mckenna Grace) und Trevor (Finn Wolfhard) in die Bruchbude ihres Vaters, die sich in der Nähe der Kleinstadt Summerville befindet. Während es dort zu mysteriösen Vorfällen kommt, entdecken die Jugendlichen zugleich hilfreichen Utensilien ihres Großvaters, was sie langsam aber sicher zu den neuen Ghostbusters macht.

Ghostbusters: Legacy

Es soll hier nicht ausgeplaudert werden, ob es zu Gastauftritten von Murray, Aykroyd, Hudson oder dem Marshmallow Man kommt, ob es vielleicht sogar einem am Computer wiederbelebten Harold Ramis zu sehen gibt und ob mitten im Nachspann auch noch Sigourney Weaver auftaucht.

Doch es sei verraten, dass der Film auch ohne derartige nostalgische Gimmicks viel Spaß macht und der erstaunlich vergnügliche Auftakt zu einem neuen Zeitalter der Ghostbusters wurde. 2024 kam die direkte Fortsetzung Ghostbusters: Frozen Empire in die Kino.

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Eternals

Wenn erst der 26. Kino-Beitrag zum Marvel Cinematic Universe von uralten Göttern erzählt, die als “Ewige“ (= Eternals) bereits vor den Menschen auf der Erde lebten, so passt dies durchaus zur Chronologie der Comicvorlage. Gemeinsam mit Stan Lee schuf der Zeichner Jack Kirby Anfang der 60er-Jahre in kürzester Zeit fast alle bedeutenden Marvel-Superhelden wie die Fantastic Four. die Avengers oder die X-Men.

Eternals

Während Stan Lee dafür fast allein den Ruhm einfuhr, wechselte Kirby 1970 zu DC, fand dort aber auch nicht sein Glück und kehrte 1976 zu Marvel zurück. Neben einer Adaption von Stanley Kubricks 2001: Odyssee im Weltraum schuf er dort – mehr als ein Jahrzehnt nach Hulk, Thor und Iron Man  – schuf er die Eternals. Hierbei handelt es sich um edle Recken, die im Auftrag von riesigen uralten Göttern, den Celestials, an jene Orte des Universums geschickt wurden, an denen ihre Saat aufgegangen ist und Leben entstanden ist.

Eternals

Doch da die Wege auch dieser Götter unergründlich sind, schufen die Celestials zusätzlich noch die Deviants, gefährliche sich rasch vermehrende Wesen, von denen keines dem anderen gleicht. Auf der Erde versuchen die Eternals die Deviants zu bekämpfen, ohne dabei die Entwicklung der immer stärker zur Selbstzerstörung neigenden Menschheit zu beeinflussen,

Eternals

Die Handlung des Kinofilm Eternals erstreckt sich über einen Zeitraum von fünf Jahrtausenden und stellt dabei zehn neue Marvel-Helden mit teilweise gewaltigen Kräften vor. Regie führte Chloé Zhao, die den Job noch vor ihrem Oscar-Erfolg mit Nomadland erhalten hatte. Sie setzt auf starke weibliche Charaktere, die unterschiedlich temperiert von Angelina Jolie, Salma Hayek und Gemma Chan kraftvoll auf die Leinwand gezaubert werden.

Eternals

Auffallend ist, dass die Eternals in der Originalfassung mit verschiedenen Dialekten sprechen. Globaler besetzt war wohl noch kein Marvel-Film. Für eins der wenigen humoristischen Highlights sorgt Kumail Nanjiani, der als Eternal Kingo seine Unsterblichkeit nutzt, um eine lange andauernde sich angeblich über etliche Generationen erstreckende Karriere im indischen-Kino zu machen. Sein selbstberauschter Gesichtsausdruck bei einer prächtig in Szene gesetzten Bollywood-Tanznummer ist großartig.

Eternals

Selbst bei einer Spieldauer von 157 Minuten bleibt vor lauter Zeitsprüngen und Zweifeln daran, ob die Celestials wirklich gute Götter sind, kaum Zeit für Verknüpfungen mit den anderen Marvel-Filme, was gut zu verkraften ist. Weniger erfreulich ist jedoch, dass Humor – abgesehen von den Auftritten von Nanjiani und dem aus dem Trailer bekannten Moment mit dem zerstörten Ikea-Tisch – eher Mangelware ist.

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Batman: Im Zeichen der Fledermaus

Die vorliegende Anthologie ist der zweite Band der US-Geschichten aus Batman: Gotham Nights von 2020. Während  im ersten Band, der bei uns unter dem Titel Die Nächte von Gotham erschienen ist, noch Batman allgegenwärtig war, stehen jetzt auch andere Charaktere im Focus der Geschichten.

Batman: Im Zeichen der Fledermaus

In insgesamt 15 Storys dreht es sich um die Stadt Gotham City und ihre Bewohner: Kriminelle und Helden: Hier haben alle ihren Auftritt. Two-Face, Joker, Clayface, Killer Croc, Pinguin, Lord Death Man u.a auf der Seite der Schurken und alle Robins, Red Hood, Supergirl, Wonder Woman, Green Lantern, Batwoman, Batgirl, Creeper und Catwoman auf der Seite von Batman.

Batman: Im Zeichen der Fledermaus

Die Bandbreite überzeugt – sei es, dass Batman in seiner ganz klassischen Rolle als Meisterdetektiv brillieren muss, oder dass Damian am „Bring-Dein-Kind-zur-Arbeit-mit“-Tag sein Recht einfordert.

Batman: Im Zeichen der Fledermaus

Das hohe Niveau der Geschichten weiß zu überzeugen – ebenso die Zeichnungen.

Norbert Elbers

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An American Werewolf in London

Nach Kentucky Fried Movie, Ich glaub´ mich tritt ein Pferd und Blues Brothers schien der Regisseur John Landis (¡Drei Amigos!) auf Komödien festgelegt zu sein. Doch er überraschte mit einem ungewöhnlich blutigen Horrorfilm, der die durch den 1941 entstandenen Klassiker The Wolfman definierten Genre-Regeln zwar ironisierte, sie zugleich aber auch bloody ernst nahm. American Werewolf überzeugt aber auch, weil  Landis glaubhafte und sympathische Charakteren ins Zentrum seines Films stellte, deren Schicksal den Zuschauer nicht kalt lässt.

An American Werewolf in London
Cover C

Hauptpersonen sind die  jungen US-Amerikaner David Kessler (David Naughton) und Jack Goodman (Griffin Dunne), die Rucksack-Urlaub in Europa machen. Auf einer Wanderung durch das nebelige Wales werden sie von einem seltsamen Wesen angefallen. Dabei kommt Jack zu Tode, während David drei Wochen später in einem Londoner Krankenhaus aufwacht. Er verliebt sich in seine Krankenschwester Alex (Jenny Agutter) und zieht zu ihr. Alles könnte so schön sein, wenn David nicht immer wieder sein toter Freund Jack erscheinen und dazu raten würde, Selbstmord zu begehen, möglichst noch vor dem nächsten Vollmond…

An American Werewolf in London
Cover B

Das Drehbuch zu American Werewolf schrieb John Landis bereits als er Ende der 60er-Jahre als junger Mann für zwei Jahre in Europa bei zahlreichen Filmproduktionen als Stuntman oder Produktionsassistent dabei war. Ein Sinti-Begräbnis in Jugoslawien inspirierte ihn ebenso wie Londoner Kinos, die den ganzen Tag klassische Cartoons zeigten. Als er mehr als ein Jahrzehnt bei der Vorbereitung zu seinem Werwolf-Film feststellen musste, dass dieselben Filmtheater mittlerweile Pornofilme zeigten, musste er umdenken.

An American Werewolf in London
Covere E

Genau wie Joe Dante in seinem zeitgleich entstandenen Werk The Howling, das ebenfalls den Werwolf-Mythos in die Gegenwart versetzte, drehte auch Landis einen gefakten (aber sehr viel komischeren) Sexfilm, den er im Hintergrund einer wichtigen Szene in einem Pornokino laufen ließ. Anfangs arbeitete an The Howling auch der Maskenbildner Rick Baker mit. Doch da dieser Landis versprochen hatte, den American Werewolf zu realisieren, wechselte er zu dessen Team, als die Vorproduktion nach Jahren der Unsicherheit tatsächlich begann. Seiner bei Tageslicht in allen Details realisierte,  sehr schmerzhaften anmutende Verwandlungsszene gelang Baker so meisterlich, dass er dafür mit dem Oscar prämiert wurde.

An American Werewolf in London
Cover D

Bei Turbine ist eine liebevoll ausgestattete Mediabook-Edition von American Werewolf erschienen. Die limitierte Edition gibt es mit den sieben hier abgebildeten Cover-Varianten. Das schönste Motiv wurde extra vom Comiczeichner Timo Wuerz (Black Metal, Lula & Yankee) angefertigt. Doch auch die zahlreichen Dokus auf der Bonus-Blu-ray sowie das 54-seitige Booklet können voll überzeugen. Im Rahmen seines fundiert zusammengestellten Textes beschäftigt sich Gerd Neumann auch erstaunlich detailliert mit den Werbeanzeigen, die im Hintergrund einer beeindruckend realisierten Szene zu sehen sind, die in den langen Gängen der Londoner U-Bahn spielt.

An American Werewolf in London
Cover F

Bei der deutschen Erstaufführung nahm sich der Verleiher die Freiheit eine nicht unwichtige Szene, in der David kurz vor dem Finale ein letztes Mal mit seiner Familie in den USA telefoniert, einfach aus den Film herauszuschneiden. Für die DVD-Veröffentlichung wurde diese Sequenz wieder eingefügt, es kam allerdings mit Pascal Breuer ein anderer Synchronsprecher zum Einsatz. Turbine hat sich die Mühe gemacht, den ursprünglichen Sprecher Norbert Langer für eine Neusynchronisation der Szene zu verpflichten. Nicht korrigiert wurde jedoch jene amüsante  Sequenz, in der David von Alex durch ihre kleine Wohnung geführt wird. Wenn sie ihm im Original ihren kleinen Abstellraum mit den Worten “the Closet“ zeigt, ist auf der deutschen Tonspur immer noch “die Toilette“ zu hören…

An American Werewolf in London
Cover A von Timo Wuerz

Extras: Audiokommentare von David Naughton & Griffine Dunne sowie vom Filmexperten Paul Davis (wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln), Das Vermächtnis der Bestie – mit John Landis, David Naughton, Joe Dante u.v.m. (77:18 min), Artefakte des American Werewolf (7:58 min), Das Geheimnis des Werwolfs (11:24 min), Storyboard-Filmvergleich der Verwandlung (2:38 min), American Werewolf im Keller von Bob Burns (4:08 min), Piccadilly Circus – damals & heute (6:19 min), Ein amerikanischer Regisseur in London (11:41 min), Der Ruf des Werwolfs (11:26 min)

An American Werewolf in London
Cover G mit Japan-Artwork

Fürchte den Mond (97:37 min), Fear on Film – Talk mit John Carpenter, John Landis & David Cronenberg (25:40 min), Post Mortem – Talk mit John Landis (39:09 min). Interview mit John Landis (18:20 min), Interview mit David Naughton (12:37 min), Making an American Werewolf (5:15 min), Monster Maker Rick Baker (11:14 min), Casting der Klaue (10:59 min), Outtakes (3:08 min), howdown-Storyboard-Filmvergleich (2:28 min), Galerie mit sehr schönen Fotos zu Musik (3:45 min), US-Trailer (2:53 min + 2:04 min), TV-Spots (1:02 min), Radio-Spots (2:39 min), Deutscher Trailer (2:27 min)

An American Werewolf in Paris

Auch zur Fortsetzung An American Werewolf in Paris hat Turbine eine liebevoll ausgestattete Mediabook-Edition mit einem schönen  Cover von Timo Wuerz veröffentlicht.

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Frankenstein – Die ultimative Monster-Collection

In den 30er-Jahren starteten die vom deutschstämmigen Carl Laemmle gegründeten Universal Studios eine Filmreihe, die durch die Verknüpfung ihrer Geschichten durchaus als Vorbild für das Marvel Cinematic Universe bezeichnet werden kann. Den Reigen der Universal Monsters eröffnete 1931 Todd Browning mit Dracula. Die Titelrolle spielte der in der Heimat des Vampirfürsten geborene Ungar Bela Lugosi. Dessen weitere Karriere wäre weniger tragisch verlaufen, wenn er im selben Jahr auch das zweite große Universal Monster gespielt hätte.

Frankenstein – Die ultimative Monster-Collection

Doch die Rolle von Frankensteins Monster ging an den als William Henry Pratt geborenen Engländer Boris Karloff. Regie führte der ebenfalls aus Großbritannien stammende James Whale, der mit Frankenstein ein Franchise lostrat, das Koch Films pünktlich zu Halloween 2021 mit einer ansprechend präsentierten Blu-ray-Collection feiert. In 4K-Qualität enthalten sind alle sieben bei Universal entstandenen Filme mit der Anfang des 19. Jahrhunderts von Mary Wollstonecraft Shelley geschaffenen Kreatur.

Frankenstein – Die ultimative Monster-Collection

Universals erster Frankenstein-Film beginnt mit einem Auftritt des Schauspielers Edward Van Sloan, der auch den Dr. Waldmann spielt. Van Slon steht vor einem geschlossenen Vorhang und warnt die Zuschauer „im Auftrag Mr. Carl Laemmle“ davor, dass der Film sie schockieren könne. Er weist darauf hin, dass jetzt die letzte Gelegenheit wäre, das Kino zu verlassen. Doch das genaue Gegenteil trat ein und das Publikum strömte in den Film. James Whale hatte diesen im Stile deutscher Stummfilm-Klassiker wie Das Cabinet des Dr. Caligari oder Fritz Langs Metropolis kraftvoll in Szene gesetzt.

Frankenstein – Die ultimative Monster-Collection

An einer Fortsetzung hatte Whale zunächst kein Interesse. Er ließ sich erst darauf ein, als ihm völlige künstlerische Freiheit garantiert wurde. Das Resultat war 1935 an der Kinokasse zwar weniger erfolgreich, ließ künstlerisch den Vorgänger jedoch weit hinter sich. Die Titelrolle in Frankensteins Braut spielte Elsa Lanchester, die in einem Prolog auch als Mary Shelley zu sehen war. Der Film wirktr vor allem durch die überdrehten Auftritte von Ernest Thesiger als Doctor Pretorius zwar gelegentlich wie eine Parodie, hat aber auch rührende Momente, vor allem in jener Szene, in der Karloffs Monster in einem blinden Eremiten einen Freund findet.

Frankenstein – Die ultimative Monster-Collection

Danach sah es so aus als wenn Schluss wäre mit den Universal Monsters, denn der risikofreudige Carl Laemmle hatte sein Studio durch riskante Finanz-Manöver verloren. Die neuen Eigentümer hatten kein Interesse an Horrorfilmen. Doch als ein fast bankrottes Kino in Los Angeles sich durch nächtliche Doppel-Vorstellungen von Dracula und Frankenstein sanieren konnte, wurde umgedacht.

Frankenstein – Die ultimative Monster-Collection

Jetzt wurde sogar erwogen in Farbe zu drehen. Basil Rathbone (Die Abenteuer des Robin Hood ) spielte 1939 Frankensteins Sohn und Boris Karloff hatte seinen letzten Kinoauftritt als das von Jack Pierce so markant geschminkte Monster. Auch durch den von Lionel Atwill mit viel Spielfreude verkörperten, nicht durch seine Armprothese zu bremsenden, Polizeioffizier Inspektor Krogh wurde der Film zu einer Steilvorlage für Mel Brooks Parodie Frankenstein Junior.

Frankenstein – Die ultimative Monster-Collection

Trotz des Erfolgs vonFrankensteins Sohn, der auch die Kritiker überzeugte, sollte erst 1942 ein weiterer Frankenstein-Film in die Kinos kommen. Ein Jahr zuvor war Lon Chaney Jr. als The Wolf Man zum neuen Star unter den Universal Monsters aufgestiegen. Daher übernahm er in The Curse of Frankenstein (in Österreich erhielt der Film den seltsamen Titel Frankenstein kehrt wieder) die Rolle von Karloff, während Sir Cedric Hardwicke als Dr. Ludwig Frankenstein und Bela Lugosi als dessen Assistent Ygor zu sehen waren. Das Resultat war guter Durchschnitt und hinterließ keinen bleibenden Eindruck.

Frankenstein – Die ultimative Monster-Collection

Curt Siodmak, der 1933 aus Deutschland geflohene Autor von The Wolf Man, war selbst überrascht, als er den vom ihm nur im Scherz vorgeschlagenen Filmtitel Frankenstein Meets the Wolf Man tatsächlich in ein Drehbuch verwandeln sollte. Dies gelang ihm wie gefordert in kürzester Zeit und gab Bela Lugosi die Möglichkeit (endlich?) als Frankensteins Monster aufzutreten. Der mit Folklore-Einlagen garnierte  Film ist vor allem bemerkenswert, weil hier – genau wie mehr als sechs Jahrzehnte später im Marvel Cinematic Universe – Charaktere aus verschiedenen Filmen aufeinander losgelassen wurden.

Frankenstein – Die ultimative Monster-Collection

Das Konzept ging auf und zog drei weitere Crossover-Filme nach sich, die es immer toller trieben. Ein Jahr später war 1944 in The House of Frankenstein sogar wieder Boris Karloff dabei. Diesmal jedoch nicht als Monster, sondern in der Rolle des verrückten Wissenschaftlers Dr. Gustav Niemann. Das Monsters spielte diesmal der aus der Serie Rauchende Colts als Barkeeper Sam bekannte Glenn Strange, während J. Carrol Naish als buckliger Assistent und zudem auch noch John Carradine als Graf Dracula mit von der Partie waren. Das Resultat ist als Flickwerk von nur bedingt zusammenpassenden Bestandteilen das filmische Gegenstück zu Frankensteins Monster.

Frankenstein – Die ultimative Monster-Collection

Im selben Stil ging es ein Jahr später in House of Dracula weiter. Wieder dabei waren Chaney Jr, Carradine und Strange, sowie Dorfbewohner mit  Fackeln. Fast schon die einzige Variante ist die attraktive Jane Adams in der Rolle der buckeligen Assistentin Nina. Der durchaus krönende Abschluss dieser kleinen Crossover-Reihe war die köstliche (leider nicht in der Collection enthaltene) Komödie Abbott and Costello Meet Frankenstein in der Lon Chaney Jr. und Glenn Strange ihre Rollen straight spielten, während Bela Lugosi ein letztes Mal als Graf Dracula zu sehen war. Nach dem Krieg ließ das Interesse an Horrorfilmen nach und erst ein Jahrzehnt später ging es in Großbritannien mit Frankensteins Fluch weiter, doch das ist eine andere Geschichte.

Frankenstein – Die ultimative Monster-Collection

“Frankenstein – Die Ultimative Monster Collection“ enthält auf sechs Blu-rays die hier besprochenen sieben Filme in 4K-Qualität, sowie mit deutscher und englischer Tonspur. Zu allen Filmen gibt es sehr informative deutschsprachige Audiokommentare von Rolf Giesen. Hinzu kommen weitere Audiokommentare, Dokumentationen, Trailer, Galerien mit Werbematerialien und Super-8-Kurzfassungen. Die schön aufgemachte Box enthält außerdem noch die hier abgebildeten Plakate als Artcards im Format 14 x 19 cm, sowie ein Buch mit einer von Rolf Giesen zusammengestellten Frankenstein-Chronologie und Mary Shelleys Roman-Vorlage als Fischer-Taschenbuch.

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Asterix und der Greif

Mit Osteuropa wurde ein Gebiet gefunden, das Asterix und Obelix bisher noch nicht bereist haben. Dort soll es ein legendäres Wesen geben. “Halb Adler, halb Löwe mit Pferdeohren, eine echte Legende“. So beschreibt es Cäsars zu wirren Theorien neigender Geograf Globulus, bei dessen Äußeres sich der Zeichner Didier Conrad am gerne Kontroversen lostretenden Schriftsteller Michel Houellebecq (Unterwerfung) orientiert hat.

Asterix und der Greif

Cäsar würde zwar gerne “Zirkusspiele mit so einem Ungeheuer“ wie dem Greif veranstalten, um sich “beim Pöbel beliebt zu machen“. Doch der Imperator ist unsicher, ob er Globulus trauen kann, denn auf der Basis von dessen Studien schrieb er seinem Werk “Der gallische Krieg“, dass in Germanien Einhörner leben. Autor Jean-Yves Ferri (Die Rückkehr aufs Land) verwandelt diese per Untertitel als „authentisch“ gekennzeichnete Begebenheit in den von Cäsasr vorgetragenen Gag: “Das hat mir auf allen Foren kritische Kommentare eingebracht.“

Asterix und der Greif

Ein netter Einfall, der in der Tradition des meisterlichen Asterix-Autors René Goscinny steht und daran erinnert, dass in der römischen Antike ein Marktplatz als Forum bezeichnet wurde. Es ist zu vermuten, dass Goscinny auch die Idee gefallen hätte, einen römischen Legionär, dem es verdächtig vorkommt, dass die Sonne jeden Morgen im Osten aufgeht, den Namen Fakenius zu geben.

Asterix und der Greif

Wenn es darum geht lustige Namen für die Römer zu finden, hat sich der seit Gallien in Gefahr als Asterix-Übersetzer tätige Klaus Jöken eine beachtliche Routine erarbeitet. So hat er sich für ein einzelnes Panel mit Regengus, Sausundbraus, Alpenflus, Abschiedsgrus und Sagleiseservus bemerkenswerte Neuschöpfungen ausgedacht. Doch ansonsten sind originelle Ideen bei Asterix und der Greif eher Mangelware.

Asterix und der Greif

Recht hübsch ist der Einfall, Idefix sich einem Rudel von Wölfen anschließen zu lassen. Wenn sich Obelix daraufhin wie ein überbesorgter Vater aufführt und sich sogar eine Romanze verkneift, weil „sein Herz einem kleinen Hund gehört“, wird es jedoch eher albern als lustig.  Auch die Idee von einer Amazonen-Armee zu erzählen, deren Männer die Hausarbeit erledigen, ist eher gut gemeint als gut.

Asterix und der Greif
Alle Abbildungen: © 2021 LES ÉDITION ALBERT RENÉ / GOSCINNY – UDERZO

Als Abenteuergeschichte funktioniert das Album durchaus. Erzählt wird von einer Legion Cäsars, die in Richtung Osten aufbricht um den Greif zu suchen, dort jedoch auf Asterix, Obelix und Miraculix trifft. Dies führt zu turbulenten Verwicklungen, die Conrad ansprechend winterlich in Szene gesetzt hat. Wenn das Album dazu führt, dass sich mancher Leser mit den sehr viel besseren Asterix-Frühwerken beschäftigt, hat es seine Schuldigkeit getan.

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Stargate

Mit seinem ersten Hollywood-Film Universal Soldier gelang Roland Emmerich 1992 ein erfolgreicher Action-Kracher. Doch da seine Mutter die Baller-Orgie mit Jean-Claude Van Damme und Dolph Lundgren ziemlich abstoßend fand, ließ er ein Fantasy-Abenteuer folgen, dessen Auftakt viel Indiana-Jones-Flair verbreitet.

Stargate

Die als Mediabook veröffentlichte Blu-ray von Stargate enthält zahlreiche Dokus, in einer davon kommt Erich von Däniken ausführlich zu Wort. Dessen Pseudowissenschaft der Prä-Astronautik hat Emmerich und seinen Co-Autor Dean Devlin zu einer abenteuerlichen Geschichte inspiriert.

Stargate

1928 wurde bei Ausgrabungen in Ägypten ein mysteriöses Artefakt gefunden. Es dauert etliche Jahrzehnte bis herausgefunden wird, dass es sich dabei um ein Portal handelt. Durch dies reisten einst Außerirdische, deren Technologie es ermöglichte die Pyramiden zu bauen. Der angebliche Sonnengott Ra versklavte die ägyptische Bevölkerung, die schließlich gegen ihn revoltierte und das “Stargate“ in der Wüste vergraben hat.

Stargate

Der Wissenschaftler Daniel Jackson (James Spader) knackt den Code des Tors zu den Sternen und bricht mit einer militärischen Einheit in eine fremde Welt auf. Kommandant der Truppe ist Colonel O’Neil, den Kurt Russell markant und zackig verkörpert. Die Reibung zwischen den sehr unterschiedlichen Charakteren von Jackson und O’Neil verleiht dem manchmal etwas formelhaft erzählten Abenteuer Würze.

Stargate

Stargate war so erfolgreich, dass der Film einer langlebigen TV-Serie als Vorlage diente. Diese entstand ohne die Beteiligung von Emmerich und Devlin, die eine Fortsetzung bevorzugt hätten. Der Kinofilm Stargate hat sich dank seiner opulenten Ausstattung und der sorgfältigen Machart sehr gut gehalten, wie die Neuedition belegt.

Stargate

Das Mediabook enthält die 121-minütige Kinoversion und den eine Viertelstunde längeren Director’s Cut. Hinzu kommt ein umfangreiches Bonusmaterial: Impressionen von den Dreharbeiten (52:02 min, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln), Making Of von 2002 (23:33 min); Stargate: History Made (22:19 min), Gibt es ein Stargate? (12:11 min, hier kommt auch Erich von Däniken zu Wort), Bericht über die Produktion (17:18 min); Hinter den Kulissen (6:03 min), Gag Reel (3:13 min), Interviews mit Roland Emmerich (2:52 min), Kurt Russell (2;13 min) und James Spader (2:20 min), Deutscher Trailer (2:39 min), US-Trailer (2:38 min), Galerien mit 91 Bildern und 151 Entwurfszeichnungen

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