Alle Beiträge von Heiner Lünstedt

©TOM – 30 Jahre Touché

Bereits am 28. November 1991 erschien ein Cartoon von Thomas Körner in der taz. Das Thema war “Der Papst in Grönland“ und nicht völlig unerwartete blieb die Zunge des Heiligen Vaters beim Küssen des Bodens an einer Eisscholle kleben.

©TOM – 30 Jahre Touché

Eine Woche danach startete der Zeichner als ©TOM seine nicht nur aus einer Zeichnung bestehende Strip-Serie Touché mit einer wohl autobiografischen und durchaus philosophischen Pointe. Der unpünktliche Schüler (Thomas?) Körner wird vom Lehrer mit einem dummen Spruch getadelt: “Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben!“ Daraufhin kontert Körner mit einer noch dümmeren Bemerkung: “Mein Leben ist ein durch und durch masochistisches.“ Touché!

©TOM – 30 Jahre Touché

Der Lappan Verlag veröffentlicht zuverlässig ziegelsteinförmige Bücher, sobald ©TOM (oder gelegentliche Urlaubsvertreter wie Rattelscheck, F. W. Bernstein, Jamiri oder Rudi Hurzlmeier) 500 neue Strips beisammen haben. Aktuell ist der Band 8500 Touché erschienen.

©TOM – 30 Jahre Touché

Ebenfalls bei Lappan wird jetzt auch 30 Jahre Touché mit einem gebundenen Buch gefeiert, das zugleich Katalog einer noch bis zum 7. November auf der Caricatura in Kassel gezeigten Jubiläumsausstellung ist. Zum Abdruck kommen nicht nur zahlreiche Strips, einige davon sogar in Farbe, sondern ©TOM gewährt auch Einblick in seine Produktionsmethoden. So ist zu erfahren, dass sein schlimmster Tag ist Donnerstag ist, weil er dann gleich zwei Touchés an die taz liefern muss.

©TOM – 30 Jahre Touché

©TOM stellt aber auch sein umfangreiches Personal vor. Dieses besteht u. a. aus der Baumumarmerin, der guten Fee, die im Akkord Wünsche ohne Rücknahmegarantie erfüllt, sowie aus Hanni und Nanni, die im Auftrag des Herren beständig an fremden Türen klingeln. Am beliebtesten ist nach wie vor die Post-Oma, die beständig am Schalter ansteht, um auch nach der Einführung des Euros “Eine eine Mark Marke!“ zu kaufen.

©TOM – 30 Jahre Touché

Populär sind aber auch die Bademeister, die ©TOM meist montags zeichnet, da der Beckenrand als “festes Bühnenbild“ schnell zu Papier gebracht ist und Ideen dann wie von selbst kommen. So taucht plötzlich ein Exkollege auf, der die Bademeister als “Systembüttel!“ beschimpft, da er jetzt bei den “Quertauchern“ ist. Das Leben schreibt vielleicht nicht immer die besten Pointen, doch gelegentlich hilft es dabei.

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Moonlighting – Das Model und der Schnüffler

Lange bevor er bei uns einem kleineren Publikum durch seine Blake Edwards-Komödien Blind Date und Sunset bekannt wurde, war Bruce Willis ab 1985 die Attraktion der TV-Serie Moonlighting.  Diese erreichte uns auf RTL unter dem Titel Das Model und der Schnüffler erst fünf Jahre später 1990 nach dem Erfolgen der ersten beiden Stirb Langsam-Filme.

Moonlighting - Das Modell und der Schnüffler

Eigentlich sollte diese vergnügliche Mischung aus Krimi, Drama und Romanze das große Comeback von Cybill Shepherd werden. Diese war vor allem durch ihre Zusammenarbeit mit dem Regisseur Peter Bogdanovich in The Last Picture Show kurzzeitig populär geworden. In Moonlighting spielt sie das ehemalige Model Maddie Hayes, das plötzlich feststellt, dass ihr Unternehmensberater sie um ihr Vermögen betrogen hat.

Moonlighting - Das Modell und der Schnüffler
Maddie bleibt wenig mehr, als die ruinöse Detektei City of Angels, die von einem gewissen David Addison (Bruce Willis) geleitet wird. Sobald Addison auftaucht, kommt Stimmung in den ansonsten noch arg konventionellen Pilotfilm. Die dann folgende Serie legt deutlich an Tempo zu und wird immer mehr zur Bruce-Willis-Show. Fairerweise muss allerdings auch gesagt werden, dass Cybill Shepherd eine sehr gute Sparringspartnerin für Willis abgibt. Erstaunlich echt wirkt ihre zur Schau gestellte Mischung aus Antiparthie und Faszination, mit der sie diesem ebenso leichtlebigen wie pointensicheren Zeitgenossen begegnet.

Moonlighting - Das Modell und der Schnüffler

Gelobt werden soll auch die äußerst gelungene deutsche Synchronisation mit Emma Thompsons Stammsprecherin Monica Bielenstein als Maddie und Ronald Nitschke, dessen großartiges Timing sofort vergessen lässt, dass Manfred Lehmann als deutsche Stimme von Bruce Willis nicht zur Verfügung stand. Mit Philine Peters-Arnolds wurde auch eine markante Stimme für die gerne am Telefon reimende Vorzimmer-Dame Agnes DiPesto alias „MissTopisto“ (Allyce Beasley) gefunden.

Moonlighting - Das Modell und der Schnüffler

Lange vor Ally McBeal wird  hier unglaublich erfrischendes, völlig unberechenbares Fernsehen präsentiert, das mit überraschenden oft auch surrealen Einfällen garniert wird. So gibt es z. B. die in Schwarzweiß gedrehte und von Orson Wlles anmoderierte Episode The Dream Sequence Always Rings Twice. Das Meisterstück der Serie ist die Folge Atomic Shakespeare, in der Maddie und David urplötzlich im mittelalterlichen Italien auftauchen. Dort legen sie eine köstliche Parodie auf Shakespeares Der Widerspenstigen Zähmung und die gezwirbelten Texte großer Dichter hin, die nicht jeden begeistern. So reagierte  mancher Bürger Paduas desinteressiert auf Knittelverse: “Ihr verwechselt mich mit jemanden, den das schert.“

Moonlighting - Das Modell und der Schnüffler

Das große Kunststück bei der Serie ist, dass die in Kinoqualität in Szene gesetzte Geschichten voller Spannung und Romantik nicht dadurch neutralisiert wird, dass es Maddie und David völlig bewusst ist, die Hauptdarsteller einer TV-Serie zu sein. In Lunar Eclipse, der 66. und letzten Episode. ist zu sehen, wie die Kulissen abgebaut werden. In den letzten Minuten versuchen Maddie und David noch zu heiraten, um  dadurch zu verhindern dass Moonlighting nach fünf Staffel abgesetzt wird.

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Anatomie 1 & 2

Abgesehen von Komödien und Historiendramen werden in Deutschland kaum Genrefilme produziert. Regisseur Stefan Ruzowitzky ist allerdings Österreicher und hatte 1998 mit dem schrägen Heimatfilm Die Siebtelbauern in seiner Heimat große Erfolge gefeiert.

Anatomie 1 & 2

Er war ganz angetan als die neu gegründete deutsche Sektion von Columbia Pictures ihm daraufhin nicht nur die Regie für einen deutschen Horrorfilm anbot, sondern er auch noch das Drehbuch verfassen durfte. Ruzowitzky erzählt in Anatomie von einer Gruppe Elite-Medizinstudenten, die bei einem begehrten Seminar in Heidelberg einer Verschwörung der sogenannten Antihippokraten auf die Spur kommen.

Anatomie 1 & 2
Anatomie besticht nicht nur durch seine sorgfältige und spannende Machart, sondern auch durch die guten Darsteller. Neben bereits bekannten Größen wie Franka Potente (Lola rennt) und Benno Führmann (Die Bubi Scholz Story) ist es vor allem Anna Loos, die als nur scheinbar einfältige Blondine überzeugt.

Anatomie 1 & 2

Der gut funktionierende Horrorfilm wurde mit 2 Millionen Besuchern zu einem soliden Kinohit. Dennoch war Stefan Ruzowitzk überrascht, als die Columbia von ihm eine Fortsetzung erwartete. Doch er nutzte die Chance um 2003 voller bildgewaltiger Wucht und mit erzählerischer Finesse von einem noch viel ehrgeizigeren Projekt der Antihippokraten zu erzählen.

Hauptfigur ist der junge Arzt Jo Hauser (Barnaby Metschurat), der voller Enthusiasmus nach Berlin zu einem Krankenhaus-Praktikum aufbricht. Er kommt in einer sympathischen Wohngemeinschaft von philippinischen Krankenschwestern unter, findet aber auch schnell Anschluss an eine Gruppe junger Elite-Medizinern.

Anatomie 1 & 2

Diese wird vom charismatischen Beinahe-Nobelpreisträger Professor Müller-LaRousse (Herbert Knaup) zu Höchstleistungen angetrieben. Nach ersten vielversprechenden Experimenten mit künstlichen Muskel-Implantaten werden die Selbstversuche der Truppe jedoch immer abgefahrener und gefährlicher…

Anatomie 1 & 2

Franka Potente ist diesmal nur in einer Nebenrolle zu sehen, doch die Fortsetzung ist bis in die kleinsten Rollen mit Heike Makatsch, Wotan Wilke Möhring, Frank Giering,  August Diehl und Rosel Zech  optimal besetzt. Stefan Ruzowitzky gelang nicht nur ein weiterer großartiger deutschsprachiger Horrorfilm, sondern auch eine Fortsetzung, die dem Vorgänger in nahezu allen Belangen haushoch überlegen ist.

Anatomie 1 & 2

Eine Doppelbox von „justbridge entertainment“ präsentiert beide Filme auf DVD und erstmals auch als Blu-ray. Das Bonusmaterial ist gegenüber den Erstveröffentlichungen etwas abgespeckt, kann sich aber sehen lassen. Zum ersten Teil gibt es diese Extras: Kurzes Making of (4:52 min); Bericht über Spezial-Makeup (2:26 min); Zwei entfallene Szenen (3:14 min + 1:45 min); Storyboard/Szenevergleich bei der Seziertisch-Szene mit Anna Loos (3:10 min); Interviews mit Stefan Ruzowitzky (3:37 min), Jakob Claussen (2:37 min), Andrea Wilson (2:23 min), Franka Potente (5:19 min), Benno Fürmann (3:00 min), Anna Loos (1:23 min) und Holger Speckhahn (2:23 min). Auf der Scheibe von “Anatomie 2“ Teil ist ein Making Of (16:48 min) und der Trailer (1:00 min) enthalten.

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lten.

 

Reminiscence – Die Erinnerung stirbt nie

Die Bilder vom überfluteten Miami, in dem in naher Zukunft das Leben trotz Hochwasser weiter seinen Gang geht, bleiben noch lange hängen. Die Geschichte, die kaum auf diesen Background eingeht und reichlich blödsinnig endet, hingegen ist schnell vergessen.

Reminiscence – Die Erinnerung stirbt nie

An den Schauspielern liegt dies noch am wenigsten. Hugh Jackman spielt als Privatdetektiv Nick Bannister einmal mehr sein beträchtliches Charisma aus. Ihm gelingt es beinahe glaubhaft zu machen, dass er durch eine seltsame Maschinerie seinen Klienten ermöglichen kann, lebensecht in alten Erinnerungen zu schwelgen.

Reminiscence – Die Erinnerung stirbt nie

Als Femme Fatale Mae agiert Rebecca Ferguson (Doctor Sleeps Erwachen, Mission: Impossible 5, 6 + 7) angemessen geheimnisvoll. Die interessanteste Rolle hat jedoch Thandiwe Newton, die als Bannisters abgebrühte Assistentin Emily fassungslos miterleben muss, wie ihr Chef nicht damit aufhören kann in die die Erinnerungen fremder Menschen einzutauchen, um herauszufinden, wohin die von ihm begehrte Mae verschwunden ist.

Reminiscence – Die Erinnerung stirbt nie

Reminiscence ist das Regiedebüt von Lisa Joy, von der auch das Drehbuch stammt und die maßgeblich zum Erfolg der HBO-Serie Westworld beigetragen hat. Trotz der teilweise atemberaubend originellen Bilder verbreitet der Film kaum Spannung und kann in keiner Sekunde bei den allzu offensichtlichen Vorbildern Blade Runner, Strange Days und Inception mithalten.

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Candyman

Lose basierend auf Clive Barkers Shortstory The Forbidden gelang Bernard Rose 1992 ein moderner Klassiker des Horror-Kinos. Candyman’s Fluch erzählt von einem Sklaven, der vor 100 Jahren bestialisch ermordete wurde und zurückkehrt, sobald sein Name fünfmal vor einem Spiegel ausgesprochen wird…

Candyman

1995 und 1999 folgten zwei nicht weiter bemerkenswerte Fortsetzungen. Doch jetzt hat sich Jordan Peele (Get Out, Wir, Lovecraft Country) der Sache angenommen. Als Drehbuchautor und Produzent hat er eine aufregende Mischung aus Sequel und Reboot angeschoben.

Candyman

Schauplatz des Geschehens ist wieder das ehemals berüchtigte Chicagoer Wohnghetto Cabrini–Green in dem einst der Candyman sein Unwesen trieb. Jetzt haben sich dort besser situierte Mieter wie der Künstler Anthony (Yahya Abdul-Mateen II) und seine Freundin, die Galeristin Brianna (Teyonah Parris) angesiedelt.

Candyman

Anthony erfährt von der Candyman-Legende und benutzt diese als Inspiration für seine Kunst, was fatale Folgen für die Betrachter seiner Werke und die Menschen in seinem Umfeld hat. Der Ur-Candyman Tony Todd ist auch wieder kurz in der Rolle seines Lebens zu sehen.

Candyman

Doch der neue Film hat die Legende dahingehend ergänzt, dass im Laufe der Jahrzehnte durch rassistische Exzesse immer wieder neue Candymans generiert wurden. Im Sinne des Originals gelang der aufstrebenden Regisseurin Nia DaCosta, die aktuell den Superheldenfilm The Marvels inszeniert, ein kraftvolles Black-Live-Matter-Statement, vergisst dabei aber auch nicht Horror-Spannung zu verbreiten.

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Evolution

17 Jahre nach seinem Megaerfolg Ghostbusters setzte Ivan Reitman ein ähnliches Projekt in Szene. Diesmal versuchte er jedoch nicht einer Horror-Geschichte Lacher abzutrotzen, sondern wollte das Genre Science-Fiction veralbern. Das klappte nur mäßig und Evolution spielte 2001 wenig mehr als seine Herstellungskosten von 80 Millionen ein.

Evolution

Dennoch ist der Film durchaus sehenswert. Die vier Hauptdarsteller David Duchovny, Orlando Jones, Seann William Scott und Julianne Moore sind zwar sympathisch aber nur selten komisch und ein unberechenbarer Charakter wie Bill Murray fehlt hier. Immerhin absolviert dessen Ghostbusters-Kumpel Dan Aykroyd eine leider nur mäßig komischen Gastauftritt.

Evolution

Aufhänger des Films ist ein Meteoriten-Einschlag in der Wüste von Arizona. Der Himmelskörper transportierte allerlei Einzeller, die rasch in alle möglichen Richtungen mutieren. Dies ist eine Steilvorlage für den meisterlichen Spezialeffekt-Künstler Phil Tippett in dessen Studio achtzehn verschiedene Monster entwickelt wurden, die immer noch sehr sehenswert sind.

Evolution

Die Blu-ray von Koch Films steckt in einem schönen Steelbook und enthält neben dem 101-minütigen Hauptfilm noch einige interessante Extras der Blu-ray: Audiokommentar von Ivan Reiman David Duchovny, Orlando Jones und Seann William Scott (wie alle Extas wahlweise mit deutschen Untertiteln, Making Of (15:03 min), Visuelle Effekte (10:15 min), geschnittene Szenen (15:33 min), Animierte Storyboards (23:12 min), Storyboard-Vergleiche (23:12 min), vier Trailer, sowie eine Galerie mit 74 Plakaten und Fotos.  

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What if…?

Seit 1977 erzählt Marvel in der Comic-Serie What if alternative Superhelden-Geschichten. Hier finden sich Antworten auf brennende Fragen, wie was passiert, wenn Spider-Man Mitglied der Fantastic Four wäre, wenn Captain America zum US-Präsident werden würde oder Loki den Hammer von Thor schwingen könnte.

What if…?

Der Sinn dieser Comic-Spekulationen erschließt sich nur einer relativ kleinen Zielgruppe von Marvel-Nerds. Doch die Filme des Marvel Cinematic Universe dürften mittlerweile Milliarden von Zuschauern erreicht haben. Daher erscheint es nur logisch, wenn auf Disney+ eine Serie gestreamt wird, die in halbstündigen Episoden darüber spekuliert, was auf der Leinwand auch hätte geschehen können.

What if…?

What if…? wurde in einer aufwändigen Animationstechnik realisiert, die es ermöglicht, die aus dem Kino bekannten Darsteller und Szenerien wie ganz sorgfältig von Hand gezeichnet wirken zu lassen. Am 11. August 2021 versuchte die erste Episode die Frage “Was wäre, wenn Captain Carter die Erste der Avengers geworden wäre?“ zu beantworten.

What if…?

Als Antwort wird ein Action-Trip präsentiert, der zeigt wie Steve Rogers von einem Hydra-Agenten angeschossen wird, kurz bevor ihm das Supersoldaten-Serum verabreicht wird. Da das Experiment nicht mehr zu stoppen ist, lässt sich Peggy Carter die Substanz verabreichen. Plötzlich verfügt sie über gewaltige Kräfte. Doch sind die Militärs bereit eine Frau einzusetzen, um den Zweiten Weltkrieg zu gewinnen?

What if…?

In der Originalfassung der Episode sind die Stimmen von Hayley Atwell als Agent Carter und die Stimmen von fast allen Darstellern aus dem Kinofilm Captain America: The First Avenger wie Samuel L. Jackson oder Jeremy Renner zu hören. Nur Chris Evans konnte nicht dafür gewonnen werden, den nicht zu Captain America gewordenen Steve Rogers zu sprechen…

What if…?

What if…? läuft im Wochentakt auf Disney+ und es ist immer erst Mittwochs zu erfahren, welches Türchen zu einem alternativen Universum diesmal geöffnet wird. Nach dem grandiosen Auftakt war die zweite Episode eine ziemliche Enttäuschung.

What if…?

Hier wurde die gar nicht so brennende Frage gestellt, was passiert wäre, wenn  T’Challa zu Star Lord geworden wäre? Es sei gespoilert, dass in dieser Episode zwar Black Panther doch weder Gamora noch Drax, Groot und Rocket dabei sind.

What if…?

Unter den neun Episoden der ersten Staffel von What if…? befinden sich Gurken wie Was wäre, wenn Doctor Strange statt seiner Hände sein Herz verloren hätte? Spaßig hingegen ist die Antwort auf Was wäre, wenn Thor ein Einzelkind gewesen wäre? Ein großartiges Mini-Epos fragt kurz und bündig Was wäre, wenn … Zombies!?

What if…?

Mittlerweile gibt es übrigens auch schon Lego-Minifiguren zu den alternativen What-If-Charakteren wie Captain Carter oder  Captain America als Zombie.

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Der Mann mit der Stahlkralle

Emotional distanziert und traumatisiert kehrt Charles Rane 1973 nach sieben Jahren Kriegsgefangenschaft aus Vietnam in seine texanische Heimat zurückkehrt. Nichts ist mehr, wie es war. Seine Frau und sein Sohn haben ein neues Leben begonnen. Doch dann wird die Familie Opfer eines brutalen Raubüberfalls, den der an der Hand verstümmelte Rane als einziger überlebt. Mit Stahlkralle und abgesägter Schrotflinte begibt er sich auf einen blutigen Rachefeldzug…

Der Mann mit der Stahlkralle

Ein Jahr nachdem er das Drehbuch zu Taxi Driver schrieb, beschäftigte sich Paul Schrader in Der Mann mit der Stahlkralle (ein ziemlich blöder deutscher Titel, im Original heißt der Film Rolling Thunder) mit dem Schicksal von Vietnam-Heimkehrern. Im Gegensatz zu John Rambo kehrt Charles Rane in ein recht luxuriöses Leben zurück, denn seine Heimatstadt hat für ihn gesammelt. Er bekommt einen neuen Cadillac und 2555 Silberdollar, einen für jeden Tag, den er in vietnamesischer Gefangenschaft verbrachte. Mit der attraktiven Linda (sehenswert: Linda Haynes) ist bereits ein äußerst attraktiver Ersatz für seine Ehefrau in Sicht.

Der Mann mit der Stahlkralle

Doch auch ohne den brutalen Raubüberfall hätte Charles Rane reichlich Schwierigkeiten gehabt, sich im Alltag wieder zurechtzufinden und schottet sich gegen seine Mitmenschen ab, was der klobige William Devane (Alfred Hitchcocks Familiengrab, The Dark Knight Rises) in der Hauptrolle sehr sensibel rüberbringt. Richtig ausleben kann sich erst, als er am Ende des Films zusammen mit einem Army-Kumpel (lässt es in einer frühen Rolle richtig krachen: Tommy Lee Jones) in voller Uniform und bestens bewaffnet ein Bordell stürmt.

Der Mann mit der Stahlkralle

Es ist nicht verwunderlich, dass diese mitreißende Mischung aus Drama, Erotik und blutiger Action einer der Lieblingsfilme von Quentin Tarantino ist und dieser ihn in seinem Sachbuch Cinema Speculation ausgiebig analysiert.

Der Mann mit der Stahlkralle

Extras der Blu-ray: Audiokommentar von Paul Schrader (ohne deutsche Untertitel), Interview mit Darstellerin Linda Haynes (10:03 min, wahlweise mit deutschen Untertiteln), Bildergalerie mit 34 Fotos und Plakaten, US-Trailer (2:06 min), wahlweise mit Kommentar von Eli Roth, TV-Spot (0:30 min)

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A History of Violence

Tom Stall (Viggo Mortensen) wird unvermutet zum Helden, als er zwei Gangster bei einem Raubversuch erschießt. Doch seine Ruhmestat führt zu unerwünschter Aufmerksamkeit in der Unterwelt. Die irischen Mafiosi Carl Fogarti (Ed Harris) und Richie Cusack (William Hurt) behaupten, dass sie Tom von früher kennen. Fogarty belästigt Toms Frau und seine Kinder, wodurch er zu einer blutigen Auseinandersetzung gezwungen wird, um seine Familie zu beschützen…

A History of Violence

Basierend auf einer Graphic Novel von John Wagner und Vince Locke (deutsche Ausgabe bei Panini) drehte David Cronenberg (Dead Zone) 2005 mit A History of Violence zugleich einen seiner gradlinigsten wie auch blutigsten Filme. Die Geschichte vom unberechenbaren Biedermann muss den unberechenbaren Filmemacher von Werken wie Crash, eXistenZ oder Spider gereizt haben.

A History of Violence

Die urplötzlich ausbrechende Gewalt lässt an Quentin Tarantinos Pulp Fiction denken (Cronenberg vermeidet dabei jedoch jegliche Ironie). Die Kleinstadt, in der Tom Stall als geachteter Bürger lebt, wirkt in ihrer Gelecktheit fast so bedrohlich wie Ed Harris in seiner Gangsterrolle.

A History of Violence

Extras der DVD: Audiokommentar von David Cronenberg (wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln), „Gewaltakte“ – ein 66-minütiges sehr ausführliches Making-Of, „Violence’s History“: USA-Version vs. Internationale Version (1:22 min), Featurette „Zu kommerziell für Cannes“ (8:53 min), Das Unmaking-Of der Szene 44 (8:53 min), Nicht verwendete Szene 44 (2:39 min), wahlweise mit Audiokommentar von David Cronenberg, US-Kinotrailer (2:26 min)

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Die unendliche Geschichte

Der kleine Bastian wird regelmäßig von seinen Klassenkameraden schikaniert. Auf der Flucht vor ihnen rettet er sich eines Tages in ein Antiquariat, wo er einem alten Buchhändler begegnet, der ihn vor einem geheimnisvollen Buch warnt. Bastian kann nicht widerstehen und „leiht“ sich das Buch mit dem seltsamen Titel heimlich aus, um es auf dem dunklen Dachboden der Schule zu lesen.

Die unendliche Geschichte

Er gerät in eine abenteuerliche Reise durch Phantasiens Welt der Winzlinge, Rennschnecken, Felsenbeißer und Glücksdrachen, die vom Untergang bedroht ist und verzweifelt nach einem Retter sucht. Phantasien scheint verloren, doch dann begreift Bastian, welche Rolle er in der unendlichen Geschichte spielen kann…

Die unendliche Geschichte

Mit einem Budget von 60 Millionen DM entstand 1984 in den Bavaria Filmstudios die seinerzeit teuerste deutsche Filmproduktion. Regie führte Wolfgang Petersen, der zuvor schon mit Das Boot bewiesen hatte, dass er Großproduktionen stemmen kann, die auch international Beachtung finden. Doch genau wie es bei Das Boot Zoff mit Lothar-Günter Buchheim, dem Autor der Romanvorlage, geben hatte, war auch Michael Ende nicht zufrieden mit dem, was Wolfgang Petersen aus seinem Buch gemacht hatte.

Die unendliche Geschichte

Das Hauptproblem war zweifelsohne, dass Petersen, der auch das Drehbuch verfasste, nur die erste Hälfte des Romans adaptierte, Dadurch ist ein eher konventioneller Fantasy-Film entstanden ist, der in erste Linie als Leistungsschau des westdeutschen Kinos gedreht wurde. Die Rechnung ging durchaus auf, denn Petersen inszenierte ein Jahr später in den Bavaria Filmstudios den US-Science-Fiction-Film Enemy Mine und machte danach Karriere in Hollywood.

Die unendliche Geschichte

Wer seinerzeit Die unendliche Geschichte im Kino sah, war fasziniert von der liebevoll ausgestatteten Fantasy-Welt und danach enttäuscht über die DVD- und Blu-ray-Veröffentlichungen. Diese orientierten sich an der leicht gekürzten US-Fassung, die zudem noch Teile von Klaus Doldingers Soundtrack durch elektronische Pop-Musik von Giorgio Moroder ersetzt hatte. Doch mittlerweile liegt zum Glück komplett und in guter Bildqualität dieser immer noch sehr sehenswerte deutsche Filmklassiker auf DVD- und Blu-ray vor.

Die unendliche Geschichte

Extras der DVD:  Making Of von 1984 (16:45 min), Doku zur Restaurierung (8:52 min),  Musik-Video The NeverEnding Story von Limahl (3:44 min)

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