Archiv der Kategorie: BUCH

Lesenswerte Bücher

Pierre Brice: Winnetou und ich

Wer mehr über die Karl-May-Filme der 60er Jahre erfahren möchte, dürfte von diesem Buch etwas enttäuscht sein. Erst auf Seite 230 plaudert Pierre Brice ein wenig über die Dreharbeiten zu Der Schatz im Silbersee im damaligen Jugoslawien. Schon am Flughafen traf er Ralf Wolter und Eddie Arendt. Alle Darsteller und Teammitglieder wurden gute Freunde und waren glücklich, als sie erfuhren, dass im nächsten Jahr bei Winnetou 1. Teil die “Familie wieder zusammenkommen würde“.

Nur an einem Kollegen lässt der ansonsten schlimme Zeitgenossen eher aussparende Pierre Brice kein gutes Haar. Die Zusammenarbeit in den drei Filmen mit Steward Granger als Old Surehand muss für ihn eine absolute Katastrophe gewesen sein: “Abends schrieb er in seinem Hotelzimmer das Drehbuch um, kürzte die Rollen der anderen und machte seine größer. Kurz, er hatte die Macht übernommen.“ Da muss es Pierre Brice natürlich ganz besonders gefreut haben, als Grangers Ehefrau (“eine ehemalige Miss Belgien“) eines Abends an seine Hoteltür klopfte und getröstet werden wollte.

Doch wie gesagt, über die Karl May Filme ist ansonsten nicht allzu viel zu erfahren. Über den ansonsten eher verschwiegenen Menschen Pierre Brice gibt das Buch aber durchaus Auskunft. Recht ausführlicher und teilweise als Interview mit sich selbst schreibt Brice über seine für ihn sehr erfreulichen Tätigkeiten bei den Festspielen in Elspe und Bad Segeberg, über seine Zeit beim Militär, über seine Anfänge beim Theater und beim Film sowie über seinen Hilfskonvoi für bosnische Kinder.

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Marie Versini: Ich war Winnetous Schwester

Neben Pierre Brice und Lex Barker ist Marie Versini zweifelsohne die einprägsamste Gestalt der bundesdeutschen Karl May-Verfilmungen und das obwohl sie die Rolle der Nscho-tschi nur in zwei Filmen (Winnetou 1. Teil und Winnetou und sein Freund Old Firehand) verkörperte.

Michael Petzel, der auch den Bildband Marie Versini – Geliebte Nscho-tschi zusammenstellte, beschreibt in seinem lesenswerten Vorwort wie das „ebenso wild wie sanft erscheinende Mädchen“ den „Buben bei ihrem Anblick so glänzende Augen“ verschaffte, dass sie „sie in ihre Träume mitnahmen“. Dies geschah jedoch auf einer sorgsam versteckten Ebene, denn „das mannhafte Abenteuer verdeckte die erotische Dimension“.

Im reich bebilderten Buch beschreibt Marie Versini unterstützt von ihrem Ehemann .sehr lebendig und bunt durcheinandergewürfelt ihre Erlebnisse während der Dreharbeiten und sonstige Ereignisse aus ihrem Leben. So erfahren wir, wie es der 23-jährigen Französin erging als sie nach einer strapaziösen Reise nach Jugoslawien sofort Nscho-tschis Sterbeszene spielen musste.

Ihren durch Mario Adorf verkörperten Mörder lernte sie dann erst sehr viel später kennen. Interessant ist auch was sie über die damalige Indianerbegeisterung der Deutschen schreibt, etwa wenn sie von einem jungen Studenten erzählt, der grausige Indianerrituale – etwa sich aufhängen bis „unter dem Gewicht das Fleisch reißt“ – zelebrierte. Somit ist das Buch also nicht nur für eingefleischte Karl May-Fans geeignet.

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Winnetou I – Das Drehbuch

Nach der Aufregung um den Kinderfilm Der junge Häuptling Winnetou, dem “kulturelle Stereotypen“ oder auch “kulturelle Aneignung“ vorgeworfen wurden, sah es eine Weile so aus, als wenn die Karl-May-Filme aus den Sechziger in der Versenkung verschwinden werden.

An dieser Stelle sei nur kurz angemerkt, dass Pierre Brice ganz gewiss kein Apache war, doch die westdeutschen Erfolgsfilme sich seinerzeit respektvoller (mit der vielleicht nicht immer voll verinnerlichten) mit der Kultur der indigenen Bevölkerung der heutigen USA auseinandergesetzt haben, als die meisten zeitgleich entstandenen Hollywood-Western.

Dieser prachtvolle Bildband ist ein Beleg dafür, wie groß immer noch das Interesse an den im ehemaligen Jugoslawien und in bundesdeutschen Studios gedrehten Winnetou-Filmen ist. Das Vorwort zum Buch über stammt von keinem Geringen als Mario Adorf, der immer noch von meist älteren Menschen angesprochen wird, die “mit verschämten Lächeln und um späte Verzeihung bittend gestehen“, dass sie ihn in ihrer Jugend gehasst haben, weil er in Winnetou I als schurkischer Santer Klekih-petra und Nscho-tschi erschossen hat.

Ein weites Vorwort stammt von Matthias Wendlandt, der seinerzeit seinen Vater Horst auf die Idee brachte Karl-May Filme zu produzieren und diesen zum Dank dafür oft zu den Dreharbeiten begleiten durfte. Das großformatige Buch entstand in Zusammenarbeit im Rialto Film. Es enthält nicht nur die Originalseiten des den kompletten Drehbuchs zu Winnetou 1. Teil, sondern beschreibt und zeigt durch mehr als 600 Fotos wie daraus einer der erfolgreichsten deutschen Filme wurde.

Zur Sprache kommen auch die Auseinandersetzungen vor der Produktion, bei denen es darum ging, ob der nach Der Schatz im Silbersee zweite Winnetou-Film eine originalgetreue Adaption von Karl Mays literarischer Vorlage oder – wie Horst Wendlandt es wollte – ein nicht allzu sehr “im Indianermilieu verhafteter Film“, der “zu 80% unter Weißen spielen“ werden sollte.

Der schließlich auf die Leinwand gebrachte Kompromiss erfreute seinerzeit 10 Millionen Kinobesucher und hat sich – untermalt von der majestätischen Musik Martin Böttchers – in seiner eigenwilligen Mischung aus Pathos, Humor und Action gar nicht so schlecht gehalten.

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Peter Bergting: Drachen und Ungeheuer  

Zuletzt gestaltete Peter Bergting für den Klassiker Ronja Räubertochter von Astrid Lindgren ein – laut Oettinger Verlag – “einzigartiges modernes Cover“. Neben seiner Tätigkeit als Illustrator ist der Schwede auch im Comicbereich tätig. So arbeitete er seit zwanzig Jahren mit Mike Mignola an Serien wie Baltimore oder Frankenstein: New World zusammen und startete mit The Portent eine eigene Fantasy-Serie.

Im Vorwort seines Bildbands Ungeheuer outet sich der 1970 geborene Bergting als Horror-Nerd, den die Bücher von Stephen King und Tobe Hoopers Blutgericht in Texas lebenslänglich prägten und der einen großen Teil seiner Jugend damit verbrachte sich auf die Suche nach Videocassetten mit ungekürzten Versionen von Splatter-Filmen wie Tanz der Teufel oder Hellraiser zu begeben.

Doch Bergting konsumierte nicht nur, sondern zeichnete eigene Versionen von “Geistern, Vampiren, Zombies und anderen Geschöpfen der Finsternis“, wie der Untertitel des Bildbands lautet. Zudem beschäftigte er sich auch mit den literarischen Vorlagen von Dracula oder Frankensteins Monster, sowie den mystischen Welten von H. P. Lovecraft.

All diese Vorlieben packte Bergting in ein Buch, das optisch und inhaltlich eine Pracht ist. Dabei gelang ihm sowohl eine nahezu vollständige Übersicht zu den wichtigsten Horror-Elementen, wie Clowns, Werwölfe oder kopflosen Reiter, aber auch eine durch die eigenständigen Bilder und die anekdotenreichen Texte sehr persönliches Buch.

Vielleicht etwas weniger vielfältig, aber nicht minder faszinierend ist ein zweiter, ähnlich gestalteter Bildband, in dem sich Peter Bergting “von Fàfnir bis Smaug“ mit Drachen beschäftigt. Auch hier gibt es interessante Textbeiträge zur Mythologie aber auch darüber, dass Bergting “hunderte von Drachen, vor allem für das Rollenspiel Dungeons and Dragons“ gezeichnet hat.

Bergting fertigte für das Buch über dreißig Gemälde von den bekanntesten Drachen aus Literatur, Film und Rollenspiel an. Enthalten sind prächtige Bilder von Katla aus Astrid Lindgrens Die Brüder Löwenherz, Fuchur aus Die unendliche Geschichte, Haku aus Chihiros Reise ins Zauberland oder dem Drachen, in dem sich die böse Fee Malefiz in Walt Disneys Dornröschen verwandelt.

Hinzu kommen zahlreichen Entwurfszeichnungen, sowie Abbildungen von bekannten Drachentötern. Einziges Manko ist, dass mit Balerion, Drogon, Rhawgal und Viserion für meinen Geschmack etwas viele Drachen aus Game of Thrones enthalten, zumal es sich dabei – wie deren Schöpfer George R. R. Martin zitiert wird – um “keine richtigen Drachen, das ist sicher“ handelt, sondern laut Bergting um “Wyern, da sie keine Vorderbeine haben“.     

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Walt Disney: Stolz und Vorurteil

Dass Micky, Donald und Goofy Auftritte in Adaptionen von bekannten Büchern auftreten, ist keine Seltenheit. Dies geschah immer wieder in den Lustigen Taschenbüchern und 2004 spielte das Trio die Hauptrolle in einer Zeichentrick-Version von Alexandre Dumas Die drei Musketiere.

Daher überrascht es nicht sonderlich, wenn aktuell ein wunderschön bebildertes Buch erscheint, in dem Micky, Donald und Goofy 20.000 Meilen unter dem Meer mit Kapitän Nemo konfrontiert werden. Etwas schade ist, dass dabei nicht auf den von Harper Goff so unvergesslich designten Look des Unterseebootes Nautilus aus der 1954 entstandenen Disney-Realverfilmung zurückgegriffen wurde.

Bemerkenswert ist auch, dass der im Film als Ungeheuer auftretende Krake hier unseren Freunden helfend zur Seite steht. Für die Rolle des Kapitän Nemo wurde mit Daniel Düsentrieb eine durchaus passende Disneyfigur “gecastet“.

Zwei zeitgleich bei BÄNG! Comics veröffentlichte Bücher zeigen, wie vielfältig einsetzbar die Freunde und Verwandten von Micky und Donald sind. Die Auswahl der beiden weiteren “disneyfizierten“ Werke überrascht, denn es sind literarische Klassiker, die sich mit großen Gefühlen beschäftigen.

Dabei erstaunt es, wie gut Minnie Bennet und Mr. Micksey ihre Hauptrollen in einer zwar simplifizierten aber dennoch den Ton des Originals treffenden dreißigseitigen Adaption von Jane Austens Stolz und Vorurteil spielen.

In den Titelrollen der Disney-Version von Louisa May Alcotts Little Women überzeugen Minnie, Daisy und Klarabella nicht minder. Dass dieses Bilderbuch nicht unter dem bei uns bekannten Titel Betty und ihre Schwestern veröffentlicht wurde, dürfte daran liegt, dass Disneys Mäuse und Enten (aber auch die Kühe) meist nicht direkt verwandt sind.

Daher sind in den Bilderbüchern die Little Women Betty, Meg, Jo und Amy keine Schwestern, sondern Cousinen, die nicht bei ihrer Mutter, sondern zusammen mit ihrer Oma (Duck) leben. Auch die fünf Bennet-Kinder sind in Disneys Stolz und Vorurteil keine Schwestern, sondern ebenfalls Cousinen, die auf dem Anwesen ihres Onkels Dagobert leben. Seltsam, aber so steht es geschrieben.

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John F. Kennedy – Das geheime Tagebuch: Europa 1937

Lange bevor John F. Kennedy 1961 Präsident der USA wurde, besuchte er als junger Mann gleich dreimal Deutschland. Bei seiner ersten Europa-Reise war er 1937 gemeinsam mit seinem Kumpel Lem Billings im eigens dafür über den Atlantik transportierten eigenen Cabrio unterwegs und führte er Tagebuch. Die sorgfältig editierten nicht immer einfach zu entziffernden Aufzeichnungen von JFK erscheinen in der Reihe Das vergessene Buch des Wiener DVB Verlags, in der auch Dorothy Thompsons Erlebnissbericht I saw Hitler! veröffentlicht wurde.

Im Gegensatz zu seinem hauptsächlich kulturell interessierten Kumpel Billings, beschäftigte sich JFK bereits auf seiner ersten Europareise sehr stark mit der politischen Situation vor Ort. Gerne nahm er einheimische Anhalter in seinem Auto mit und führte mit ihnen angeregte Gespräche. Daraus zog er oftmals recht seltsame Schlussfolgerungen, wie: “Faschismus ist das Richtige für Deutschland und Italien, Kommunismus für Russland und Demokratie für Amerika und England“ oder „Die Städte (am Rhein) sind alle sehr reizend, was zeigt, dass die nordischen Rassen den romanischen gewiss überlegen zu sein scheinen. Die Deutschen sind einfach zu gut – deshalb schließt man sich gerne gegen sie zusammen, um sich zu schützen…“

Die Lektüre des nicht allzu umfangreichen Tagebuchs lohnt sich aber auch, weil es einem sehr lebendigen und direkten Eindruck in die damaligen Verhältnisse bietet. Bemerkenswert ist auch, dass der aus einer sehr wohlhabenden Familie stammende JFK immer wieder gezwungen war, Filialen von American Express aufzusuchen, um seine Barschaften aufzustocken. Dass er und Billings oft in zweifelhaften Absteigen übernachteten, rückt ihren Trip in die Nähe einer Interrail-Reise.

Neben den Aufzeichnungen von JFK ist auch das Tagebuch von Lem Billings enthalten der mit sehr viel mehr Worten die selben Eindrücke wie JFK zu Papier brachte. Hinzu kommen aussagekräftige Fotos von der ersten Reise, so wie ein interessanter Text von Oliver Lubrich, der auch über die beiden weiteren Deutschland-Trips des späteren Präsidenten informiert.

1939 war es JFK bei seiner zweiten Reise durch seine Beziehungen als Botschaftersohn möglich, nicht nur nach Deutschland, sondern auch nach Danzig zu reisen. Damals notierte er sehr hellsichtig: „Sollte sich Deutschland zum Krieg entschließen, wird es versuchen Polen in die Rolle des Aggressors zu drängen und sich dann ans Werk zu machen.“ 1945 schließlich beobachtete der mit dem „Purple Heart“ dekorierte Kriegsheld JFK als Reporter die Potsdamer Konferenz. Alle diese Erlebnisse und Beobachtungen flossen mit ein in seine bemerkenswerte „Ich bin ein Berliner“-Rede.

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Aliens – Die Entstehungsgeschichte

Nach seinem sorgfältig recherchierten und prachtvoll bebilderten Buch über die Entstehungsgeschichte von Ridley Scotts Alien ließ der 2021 verstorbene Jonathan Rinzler ein ähnlich gehaltvolles Buch über die Fortsetzung des Science-Fiction-Klassikers folgen. Der Dreharbeiten von Aliens fanden ebenfalls in britischen Filmstudios statt, doch die Probleme die James Cameron dort hatte waren andere.

Ridley Scott hatte zuvor zwar zahlreiche Werbespots, doch nur einen Spielfilm gedreht, doch als Engländer hatte er kaum Probleme mit der britischen Crew. Ganz anders war es beim US-Regisseur Cameron, der 1985 mit seiner als Produzentin fungierenden Ehefrau Gale Anne Hurd und einem eigenen Team nach England.

Da Terminator, der vorherige Film von Cameron und Hurd noch nicht in den britischen Kinos angelaufen war, wurden der Regisseur und die Produzentin von den Studiotechnikern nicht für voll genommen. Dies wurde nicht besser, als der Workaholic Cameron versuchte, die in Großbritannien üblichen Teepausen zu verbieten, um den engen Drehplan einzuhalten.

Jonathan Rinzler beschreibt in seinem Buch, wie die Lage am Set eskalierte und wie die Kreativkräfte dennoch wieder zusammenfanden. Durch opulente Bebilderung dokumentiert Rinzler auch, wie Cameron parallel zu den Dreharbeiten fast ohne Computerunterstützung beeindruckende Spezialeffekte mit Miniaturmodellen von Raumschiffen und militärischen Gerätschaften in Szene setzte.    

Das Resultat ist ein dynamischer Science-Fiction-Film mit einer Sigourney Weaver, die zwar Waffen hasste, doch als Ripley mit vollem Einsatz den damals im Action-Kino alles andere als üblichen Prototyp einer selbstbewussten und tatkräftigen Frau spielte.

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Dorothy Thompson: Ich traf Hitler!

“Als ich Adolf Hitlers Zimmer betrat, war ich der festen Überzeugung, dem künftigen Diktator von Deutschland zu begegnen. Keine fünfzig Sekunden später war ich mir ziemlich sicher, dass dies nicht der Fall war. So lange dauerte es in etwa, um die verblüffende Bedeutungslosigkeit dieses Mannes zu ermessen, der die Welt in Atem hielt.“

Dies schrieb die Journalistin Dorothy Thompson, nachdem sie im Dezember 1931 versuchte Hitler im Berliner Hotel Kaiserhof zu interviewen. Doch dies gestaltete sich schwierig, “denn man kann mit Hitler kein Gespräch führen. Er redet die ganze Zeit so, als wäre er auf einer Massenveranstaltung, (…) In jeder Frage sucht er nach einem Motiv zu dem er loslegen kann.“

Dennoch verfasste Thompson für den Cosmopolitan einen vielbeachteten Artikel über ihr “Interview“ und verwendete diesen es als Grundlage für ihren Bestseller I saw Hitler!. Der Erfolg ihrer Texte schlug sich auch daran nieder, dass sie im August 1934 als erster amerikanischer Journalist aus Nazideutschland ausgewiesen wurde. Auch darüber schrieb Dorothy Thompson einen Zeitungsartikel. Good-Bye to Germany ist ebenfalls in diesem Buch enthalten.

Genau wie John F. Kennedy – Das geheime Tagebuch: Europa 1937 erscheint auch I saw Hitler! als sorgfältig editierte Ausgabe in der Reihe Das vergessene Buch des Wiener DVB Verlags. Zum Abdruck kommt die als Buch veröffentlichte Version des Textes über die Begegnung mit Hitler, die um eine 80-seitige kommentierte Bildstrecke zum “Aufstieg einer Partei und einen Führer“ ergänzt wurde. Neben einer Wachsfigur von Hitler, gibt es hier auch spitze Dolchringe für den Straßenkampf der SA zu sehen.

All dies relativiert die aus heutiger Sicht blauäugige Formulierung Thompsons, die damals angeblich “keine fünfzig Sekunden“ brauchte, “um die verblüffende Bedeutungslosigkeit“ Hitlers zu erkennen. Sie sah in ihm zwar auf Anhieb “Den Kleinen Mann“, spekulierte aber auch: “Vielleicht liegt darin, und gerade darin, das Geheimnis seines enormen Erfolges.“

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Alien – Die Entstehungsgeschichte

“Wenn man sich das überlegt, ist es schon beeindruckend, Ridley Scott hatte erst einen Spielfilm in seinem Leben gemacht. Er war vor allem bekannt durch seine TV-Werbespots. Ron Cobb hatte nie an einem größeren Film mitgearbeitet. HR Giger hatte überhaupt noch nie einen Film gemacht. Dan O’Bannon hatte erst einen Film hinter sich. Ich selbst keinen einzigen. Und da waren wir und werkelten an einem Film, über den manche Leute sagten, dass er größer als Star Wars werden könnte! Wir waren alle um die dreißig und noch unerfahren. Das war ein verrücktes Gefühl.“

Dies Zitat stammt von Ronald Shusett, in dessen Wohnung Dan O’Bannon Mitte der Siebziger einige Wochen auf dem Sofa schlief, nachdem Alejandro Jodorowskys Pläne über eine Verfilmung von Dune – Der Wüstenplanet grandios gescheitert waren. Shusett und O’Bannon schrieben in dieser Zeit am Drehbuch zu Alien, das bei Walter Hill (Nur 48 Stunden) landete. Dieser fand es – bis auf zwei recht blutige Sequenzen – ziemlich unterirdisch. Trotz zahlloser Kämpfe um Konzept, Design und Budget entstand ein absoluter Filmklassiker.

Der 2021 verstorbene Jonathan Rinzler hat sich als Autor von opulenten Büchern über die Entstehung von Filmen einen Namen gemacht. Da er dabei auch recherchierte, wie sich die Drehbücher im Laufe der Produktionsgeschichte änderten, war er der ideale Autor für den Comic The Star Wars – Die Urfassung. Hier spekuliert er darüber, wie “Episode IV“ ausgesehen hätte, wenn George Lucas 1974 gleich nach dem Ende der Dreharbeiten von American Graffiti grünes Licht zur Realisierung bekommen hätte.

Auch Rinzlers Buch über die Entstehungsgeschichte von Alien enthält zahlreiche Auszüge aus den verschiedenen Drehbuch-Versionen. Zudem durfte der Autor durfte sich einige Stunden mit dem Alien-Regisseur Ridley Scott unterhalten, und dieser stellte ihm seine Storyboards zum Film zur Verfügung. Davon kam einiges im Buch zum Abdruck und es erstaunt, was für ein talentierter Zeichner Ridley Scott ist. Außerdem hatte Rinzler Zugang zu den Tagebüchern des 2014 verstorbenen HR Giger. Diese belegen, wie stark der exzentrische Schweizer Künstler mit der Welt von Hollywood fremdelte. Doch Giger war auch klar, dass es für ihn keine bessere Werbung geben würde, als ein wirklich erschreckendes Kinomonster.

Das Resultat ist ein wuchtiger 330-seitiger Bildband, in dem die etwas kleingedruckten aber äußerst spannenden Texte mindestens so wichtig sind, wie die Fotos und Entwurfszeichnungen.         

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Cinema präsentiert 100 Jahre Walt Disney

In letzter Zeit hat Panini allerlei Filmbücher veröffentlicht, die von “Europas größter Film-Lifestyle-Zeitschrift“ Cinema zusammengestellt wurden. Ich persönlich war sehr positiv von dem in dieser Reihe erschienenen Buch Inside James Bond überrascht, da es auch inhaltlich punkten kann.

Beim ersten Durchblättern von 100 Jahre Walt Disney kam wenig Vorfreude auf. Schon nach wenigen Seiten waren Bilder aus Disneyland, König der Löwen und der Hamburger Musical-Inszenierung von Die Eiskönigin zu sehen. Das weckte ungute Erinnerungen an die von Thomas Gottschalk moderierte Disney-Jubiläumsshow auf RTL, die sich nur am Rande mit der Historie der Company beschäftigte.

Doch das Cinema-Buch wird dem auf dem Cover verkündeten Anspruch gerecht, den “Weg vom Maus-Haus zum Entertainment-Giganten“ zu beschreiben. Allerdings ist es nicht ganz einfach diesen auf 24 Seiten beschriebenen Weg zu folgen. Dieser wird immer wieder von “Facts, Hintergründen und Interviews“ unterbrochen, die offensichtlich völlig willkürlich vom Layouter im Buch platziert wurden.

Der Großteil des Buchs beschäftigt sich jedoch – thematisch durchaus passend – mit den “100 besten Filmen“. Dabei wird der Begriff „Disney“ sehr großzügig ausgelegt und auch Produktionen aus den Bereichen Pixar, Classic Hollywood, Marvel, Star Wars oder 20th Century (Fox) berücksichtigt werden.

Die 100 Filme erhalten auch eine Bewertung, wobei es nicht allzu kritisch zugeht. Bereits Reinhold Reitberger schrieb 1979 in seiner bei Rowohlt erschienenen Bildmonografie zu Walt Disney, dass – nachdem Richard Schickel in The Disney Version am sauberen Studio-Image gerüttelt hatte – sich künftige Autoren, die auf eine ansprechende Bebilderung Wert legen, im Text “drauf angewiesen sind, sich eine gewisse Mäßigung aufzuerlegen.“

Daher hält sich auch dieses Buch zurück und beschreibt (und bebildert) eher die positiven Aspekte und die gelungenen Filme. Bei aller Kritik an der Auswahl der besprochenen Filme – inklusive meiner Verwunderung darüber, dass die erste Version von Arielle, Cinderella, Bambi oder Lilo & Stitch in der Bewertung nur vier von fünf Punkte erhalten haben – möchte ich mich auf diesem Wege noch dafür bedanken, dass auch ein Film Aufnahme in die Top Hundred fand, der mit bisher völlig entgangen war.

2022 erlebte mit Chip und Chap: Die Ritter des Rechts auf Disney+ ein Film seine Premiere, der auf der gleichnamigen Zeichentrickserie mit den bei uns als Ahörnchen und Behörnchen bekannten Nagetieren, die Mitglieder einer tierischen Rettungstruppe sind. In der neuen Filmversion agiert das Duo in unserer realen Welt ist, wobei Chip weiterhin eine Zeichentrickfigur ist, während Chap als 3D-Animation-Auftritt. Das Resultat ist ein ziemlich verrücktes und tricktechnisch spektakuläres Update von Roger Rabbit, wobei  der Hase auch einen Gastauftritt absolviert.    

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