Archiv der Kategorie: BUCH

Lesenswerte Bücher

Florence Foster Jenkins: Die wahre Geschichte

“Die Leute mögen ja sagen, ich konnte nicht singen, doch niemand kann behaupten, dass ich es nicht getan habe.“ Dieser Satz von Florence Foster Jenkins dürfte recht gut erklären, warum die “untalentierteste Sängerin aller Zeiten“ auch über 70 Jahre nach ihrem Tod sehr viel populärer ist, als die meisten gefeierten Sangeskünstler ihrer Zeit.

Florence Foster Jenkins: Die wahre Geschichte

Foster Jenkins Schallplatten-Aufnahmen von Arien wie “Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen“ aus Mozarts „Zauberflöte“ und vor allem das Stück „Adele’s Laughing Song“ (“Mein Herr Marquise“ aus “Die Fledermaus“ von Johann Strauss) sind noch heute Hits. Als optimale Ergänzung zu einem mit Meryl Streep und Hugh Grant optimal besetzten Film, über die New Yorker Jahre sowie Florence Foster Jenkins‘ legendäres Konzert in der Carnegie Hall, erscheint eine Biografie.

Florence Foster Jenkins: Die wahre Geschichte

Das Buch versucht die Jugend von Foster Jenkins zu rekonstruieren und dabei Spekulationen zu vermeiden. Nicht völlig sicher ist, ob sie tatsächlich von ihrem ersten Ehemann Frank Thornton Jenkins mit Syphilis angesteckt wurde. Doch die zu Anfang des letzten Jahrhunderts weit verbreitete, aber tot geschwiegene Krankheit, sowie die von Quacksalbern als ebenso nutzlose wie gefährliche Gegenmaßnahme verordnete Einnahme von Quecksilber, könnte dazu geführt haben, dass das Gehör so weit geschädigt war, dass Foster Jenkins “sich selbst für melodisch“ hielt.

Florence Foster Jenkins: Die wahre Geschichte

Die Biographie von Nicholas Martin und Jasper Rees ist zugleich ein spannendes Stück Zeitgeschichte. Für das Buch spricht auch die gut ausgewählte Bebilderung, die zur Hälfte aus historischen Fotos und Dokumente sowie aus Film-Bildern besteht.

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Blake Snyder: Rette die Katze!

Das Hauptproblem dieses hochgelobten Ratgebers ist, dass es dem Verfasser Blake Snyder zwar gelang eine ganze Menge der von ihm mit verfasste Drehbücher an große Hollywood-Studios zu verkaufen, realisiert wurden jedoch lediglich Mac Millionär – Zu clever für ’nen Blanko-Scheck und Stop! Oder meine Mami schießt!. Beide Filme sind alles andere als Blockbuster und erhielten fast ausschließlich negative Kritiken. Doch für sein Drehbuch zu Stop! Oder meine Mami schießt!, in dem Sylvester Stallone die Hauptrolle spielte, wurde Snyder immerhin mit der “Goldenen Himbeere“ ausgezeichnet.

Blake Snyder: Rette die Katze!

In seinem “ultimativen Buch übers Drehbuchschreiben“ führt Snyder immer wieder Beispiele aus seinen nicht verfilmten Drehbüchern an, um zu untermauern, wie der perfekte Erfolgsfilm auszusehen hat. Noch sehr viel starrer als Drehbuch-Guru Syd Field legt Snyder fest, auf exakt welcher Seite des Drehbuchs “Setup“, “Debatte“, “B-Story“ und natürlich die beiden Plotpoints stattzufinden haben. Als Untermauerung seine Thesen dienen ihm unvergessliche Filme wie Natürlich Blond oder Miss Undercover. Wer sich nicht an Snyders “Beat-Sheet“ hält, dem droht der kommerzielle Misserfolg oder (schlimmer noch) er kann gleich fürs europäische Kino schreiben.

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Der Titel des Buchs “Rette die Katze!“ bezieht sich darauf, dass am Anfang jedes erfolgreichen Films, der Held eine Art kleine Heldentat begehen sollte, um sich bei Publikum einzuschmeicheln. Diese Idee ist alles andere als neu und William Goldman, der mit Zwei Banditen, Der Marathon-Mann und Die Unbestechlichen einige echte Klassiker geschrieben hat, griff 1966 in seinem zweiten verfilmten Drehbuch darauf zurück. In der Eröffnungsszene von Ein Fall für Harper charakterisiert er Paul Newman als Privatdetektiv auch dadurch, dass dieser als er morgens keinen Kaffee mehr hat, einen alten Kaffeefilter von gestern aus dem Mülleimer fischt und diesen aus der Not geboren ökologisch korrekt erneut benutzt. In seinem ebenso informativen wie amüsanten Sachbuch Das Hollywood Geschäft beschreibt Goldman, wie positiv das Kinopublikum auf diese kleine Szene reagierte. Dies Buch und Goldmans Wer hat hier gelogen? seien allen angehenden Drehbuchschreibern wärmstens empfohlen.

Blake Snyder: Rette die Katze!

Dies gilt nur bedingt für Blake Snyders Rette die Katze!, das nicht nur dank seines Umfangs von knapp 200 Seiten reichlich dünn ausgefallen ist. Das Buch kommt manchmal arg besserwisserisch daher und hat hauptsächlich gegen Ende hin, wenn es darum geht wie Agenten und Produzenten zu finden sind, doch noch einen gewissen Gebrauchswert. Achja, fast schon vergessen, der Tipp sich auf Geschichten zu konzentrieren, deren Quintessenz sich in einem markanten Satz zusammenfassen lässt, ist dann vielleicht doch noch 20 Euro wert.

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MARVEL Absolut alles, was du wissen musst

Der Verlag Dorling Kindersley hat bereits einige beeindruckend bebilderte Bücher zu den Marvel-Superhelden veröffentlicht. Zuletzt erschien dort das übersichtlich gegliederte Avengers Lexikon der Superhelden.

MARVEL Absolut alles, was du wissen musst

MARVEL Absolut alles, was du wissen musst hingegen verfolgt einen anderen Ansatz. Genau wie zuvor bereits das im selben Verlag erschienene STAR WARS Absolut alles, was du wissen musst sind hier die kurzen Texte fast noch wichtiger als die Bebilderung.

MARVEL Absolut alles, was du wissen musst

Auf knallbunt (gelegentlich auch hochkant) layouteten Doppelseiten wird versucht so viele “Fun Facts“ bzw. „nutzloses Wissen“ wie möglich unterzubringen. So sind im Buch etwa die stärksten Sprüche des Hulk, die bösartigsten Gangster-Bosse, die Marvel-Kampfklassiker oder die Geheimnisse von S.H.I.E.L.D. zu finden.

MARVEL Absolut alles, was du wissen musst

Obwohl aktuell im Kino auftretende Marvel-Heroen wie Black Panther, Doctor Strange oder Ant-Man innerhalb der einzelnen Kapitel eine große Rolle spielen, stammt die Bebilderung ausschließlich aus Comicheften. Das Resultat ist weniger ein übersichtlich angeordnetes Nachschlage-Werk sondern eine chaotisch-poppige Präsentation amüsanter Einzelinformationen. Der Informationsgehalt ist dabei allerdings längst nicht so hoch wie der Unterhaltungswert.

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Das Walt Disney Filmarchiv. Die Animationsfilme 1921–1968

Nachdem bereits im selben Riesen-Format von 42 x 31 cm voluminöse Bildbände zu Stanley Kubrick, Charlie Chaplin und James Bond erschienen sind, erweitert der Taschen Verlag seine Archiv-Reihe um Bücher über Walt Disneys Animationsfilme. Im Zentrum des 620-seitigen ersten Bandes stehen jene Filme, die zu Disneys Lebzeiten entstanden sind.

Das Walt Disney Filmarchiv. Die Animationsfilme 1921–1968

Etwas kurz kommen dabei seine ersten Cartoons mit Micky, Donald und Goofy, die in einem weiteren Band gewürdigt werden. Taschen hat bereits das voluminöse Buch Walt Disney’s Mickey Mouse: Die ultimative Chronik veröffentlicht. Doch ansonsten wird im Filmarchiv ein ebenso umfassender wie auch überraschender Überblick über das Lebenswerk Walt Disneys geboten.

Das Walt Disney Filmarchiv. Die Animationsfilme 1921–1968

Das Buch hält sich nicht lange mit Disneys Herkunft und Privatleben auf. Stattdessen beschäftigt sich The Disney Film Archive ausgiebig mit dem schöpferischen Prozess, der mit primitiven Kurzfilmen wie den Laugh-O-grams begann und spätesten ab Ende der 30er-Jahre den Animationsfilm zur auch kommerziell erfolgreichen Kunstform machte. Disneys erster Langfilm Schneewittchen und die sieben Zwerge wurde zu einem der größten Blockbuster seiner Zeit.

Das Walt Disney Filmarchiv. Die Animationsfilme 1921–1968

Dem Herausgeber Daniel Kothenschulte ist es wichtig nicht nur die Erfolgsgeschichte Walt Disneys zu dokumentieren. Er weist auch auf Filme hin, die im Schatten von kommerziellen Erfolgen wie Peter Pan, Mary Poppins oder dem letzten noch von Walt Disney persönlich produzierten Animationsfilm Das Dschungelbuch stehen. Im Vorwort widerspricht Kothenschulte energisch der allgemein herrschenden Auffassung Disney hätte zwischen Bambi (1942) und Cinderella (1950) nichts Bedeutendes produziert.

Das Walt Disney Filmarchiv. Die Animationsfilme 1921–1968Um dieser These entgegen zu wirken, enthält  das Buch ausführlich kommentierte und reich bebilderte Kapitel zu den Kurzfilm-Zusammenstellungen Saludos Amigos, The Three Caballeros, Make Mine Music, Fun and Fancy Free (Fröhlich, frei, Spaß dabei), Melody Time (Musik, Tanz und Rhythmus) und The Adventures of Ichabod and Mr. Toad, die zumeist nur unter Schwierigkeiten als Heimkino-Editionen aufzutreiben sind.

Das Walt Disney Filmarchiv. Die Animationsfilme 1921–1968

In diese Rubrik gehört auch der umstrittene doch tricktechnisch eindrucksvolle Misch-Film Song of the South (Onkel Remus‘ Wunderland) von 1946, der auf einer Südstaaten-Plantage spielt und seit VHS-Zeiten auch in den USA nicht mehr erschienen ist. Mit diesem oft des Rassismus bezichtigten Films beschäftigt sich der Trickfilm-Papst Leonard Maltin in einem die Fakten sorgsam abwägenden Text.

Das Walt Disney Filmarchiv. Die Animationsfilme 1921–1968

Neben der exklusiven Bebilderung, auch zu den während des Zweiten Weltkriegs produzierten Propaganda-Filmen oder den in Zusammenarbeit mit Wernher von Braun entstandenen TV-Spezials über die Eroberung des Weltraums, sind es die von verschiedenen Trickfilm-Experten verfassten sehr aufschlussreichen (in einem Extraheft als deutsche Übersetzung beiliegen) Texte, die für dieses schöne Buch sprechen.

Walt Disney Filmarchiv - 40th Anniversary Edition

Das 40. Verlagsjubiläum von Taschen wird mit der Veröffentlichung von 40 Büchern zum Preis von jeweils 20 Euro gefeiert. Darunter befindet sich auch eine Neuausgabe des Disney-Archivs. Doch leider fehlen beim preiswerten auf 510 Seiten eingedampften Archiv einige wichtige Kapitel. Somit bleibt die hochpreisige Archiv-Erstausgabe weiterhin unverzichtbar, wenn sich umfassend über Walt Disneys Animationsfilme informiert werden soll.

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The Stanley Kubrick Archives

Nachdem 2005 eine mit 42 x 31 cm deutlich großformatigere (und mit 150 Euro sehr viel hochpreisigere und dennoch bereits vergriffene) Version dieses voluminösen Werkes erschien, danach eine “Volksausgabe“ des Prachtbandes The Stanley Kubrick Archives.

The Stanley Kubrick Archives

Diese wurde zusätzlich noch um die Interview-CD abgespeckt, ist aber dennoch ein lange andauerndes Fest für alle Freunde des Meisterregisseurs.

The Stanley Kubrick Archives

Die erste Hälfte des Breitwand-Bandes ist durchaus entbehrlich, auch wenn Herausgeberin Alison Castle in ihrem Vorwort schreibt, dass Kubricks “Filme selbst fraglos das bedeutendste Archivmaterial darstellen.“ Doch im Zeitalter der immer preisgünstiger werdenden DVDs und Streaming-Möglichkeiten ist eine 250-seitige Fotostrecke mit Standbildern aus allen Kubricks Filmen wie Dr. Seltsam, 2001: Odyssee im Weltraum oder Shining nur noch bedingt spannend.

The Stanley Kubrick Archives

Dafür ist die zweite Hälfte des Buches umso interessanter. Hier erfährt und sieht der Leser (bzw. begierige Blätterer) Bilder von Requisiten, Plakaten, Drehbuchseiten und Set-Entwürfen auch zu Kubricks ungeliebten Monumentalspektakel Spartacus und zu seinen unvollendeten Projekten wie Napoleon oder dem schließlich von Steven Spielberg realisierten Film A. I. – Künstliche Intelligenz.

The Stanley Kubrick Archives

Doch nicht nur die Bebilderung spricht für sich, sondern auch inhaltlich wird einiges geboten. Die zahlreichen im Buch enthaltenen Interviews mit Kubrick stammen aus all seinen Schaffensperioden (die deutsche Übersetzung befindet sich in einer 80-seitigen Beilage) und zeigen, dass es falsch ist, wenn behauptet wird, der Regisseur hätte nur höchst ungern über seine Filme gesprochen.

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Manfred Schmidt: Reisereportagen

Zum 100. Geburtstag von Manfred Schmidt (1913 – 1999) zeigte das Wilhelm Busch Museum die Ausstellung “Nick Knatterton und andere Abenteuer“. Der Lappan Verlag, der bereits eine schöne Gesamtausgabe der Comic-Abenteuer des Meisterdetektivs Knatterton herausbrachte, widmet sich mit diesem Buch einem anderen Kapitel im Leben von Manfred Schmidt.

Manfred Schmidt: Reisereportagen

Dieser hatte seinen Nick Knatterton Anfang der 50er Jahre entwickelt um sich lustig zu machen über jene Comics, “wo den handelnden Personen textgefüllte Blasen aus Mund, Nase, Ohren oder Stirn quollen, je nachdem ob sie etwas sagten, hörten, rochen oder gar dachten.“ Doch die in der Quick veröffentlichten Geschichten von Nick Knatterton erwiesen sich als derart erfolgreich, dass Schmidt nichts anderes übrig blieb als sie ständig fortzuführen. Auf dem Höhepunkt des Comic-Erfolgs entstand 1959 der Kinofilm  “Nick Knattertons Abenteuer – Der Raub der Gloria Nylon“.

Manfred Schmidt: Reisereportagen

Doch nachdem er mit seinen bebilderten Reisereportagen ein neues Tätigkeitsfeld fand, das den Lesern der Illustrierten genauso viel Freude bereitete, gelang ihm schließlich der Knatterton-Ausstieg. Manfred Schmidt war schon immer gerne gereist. Nachdem er “am Ende des vorigen Krieges ziemlich viel herumgeflogen wurde“ mied er das Flugzeug. Daher erforscht er in seinen amüsanten Berichten eher die nähere Umgebung wie die Nacktbadestrände in Kampen auf Sylt oder den Touristenrummel am Rhein. In Begleitung seiner “Frau Meier“ bereist er immerhin Nordafrika und sehr gerne immer wieder sein geliebtes Paris, wo er sich recht erfolglos (aber resultierend in einem sehr lustigen Bericht) als Maler am Montmartre versuchte.

Manfred Schmidt: Reisereportagen

Schmidts Reisereportagen erschienen in einer Millionenauflage auch in diversen Buch-Zusammenstellungen. Die Texte haben sich erstaunlich gut gehalten. Manchmal wecken sie nostalgische Gefühle, wirken dabei aber niemals antiquiert. Schmidt erweist sich als scharfer Beobachter, der ewiggestriges Gedankengut ebenso treffsicher anprangert wie er Lokale oder Cafés findet, in denen er es sich gut gehen lassen konnte. Während er seine Nick Knatterton Abenteuer und Pointen mühsam am heimischen Zeichentisch zusammenbasteln musste, konnte er die Inspirations-Örtlichkeiten für seine Reisereportagen frei (auch von eigenen Auslagen) wählen. Wenn er etwa in Paris das Opfer einer tückischen Bande wurde, die ihn tänzelnd ausraubte, dann hatte er nicht nur eine schöne Story namens “Der Brieftaschentango von Pigalle“ beisammen, sondern konnte sich seine finanziellen Verluste von der Quick erstatten lassen.

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Die James Bond Romane von Ian Fleming

1953 erschien mit CASINO ROYALE der erste Roman mit James Bond. Ingesamt wurden 14 James-Bond-Bücher von Ian Fleming veröffentlicht.

James Bond: Casino Royale

Das Erste  wurde gleich dreimal verfilmt. Bereits 1954 entstand ein  TV-Film mit Peter Lorre als Schurke Le Chiffre. 1967 folgte eine durchgeknallte Parodie mit Peter Sellers und David Niven. 2006 absolvierte Daniel Craig seinen ersten Auftritt als 007 im Film Casino Royale.

Bereits 1954 ließ Ian Fleming in LEBEN UND STERBEN LASSEN James Bond ein weiteres Abenteuer erleben.

James Bond: Leben und sterben lassen

Das Buch diente knapp 30 Jahre später als Vorlage für den ersten 007-Auftritt von Roger Moore. Wer daher in diesem Roman rasante Boots-Verfolgungsjagden, einen geköpften Doppeldecker-Bus oder einen todesmutigen Lauf über die Rücken einiger Krokodile sucht, wird leider nicht fündig.

Flemings mit Science-Fiction-Elementen nicht geizende 007-Geschichte MOONRAKER folgte 1955.

James Bond: Moonraker

James Bond bricht in Ian Flemings Roman nicht wie Roger Moore 1979 im Kino in den Weltraum auf, sondern verhindert “nur“, dass ein scheinbarer Wohltäter (mit deutschen Wurzeln!) London mit seinem Raketen-Projekt in Schutt und Asche zerlegt.

Weiter ging es 1956 mit DIAMANTENFIEBER.

James Bond: Diamantenfieber

Das Buch sollte erst 15 Jahre später verfilmt werden. Für den siebten (und höchstwahrscheinlich schlechtesten) Film der offiziellen Reihe kehrte Sean Connery, nachdem er in Im Geheimdienst ihrer Majestät von George Lazenby abgelöst wurde, als James Bond zurück.

Ian Flemings fünfter 007-Roman LIEBESGRÜSSE AUS MOSKAU ist möglicherweise sein bester. Dies sah auch John F. Kennedy so, der das Werk als eins seiner Lieblingsbücher bezeichnete und dadurch James Bond einen großen Popularitätsschub verschaffte.

James Bond: Liebesgrüße aus Moskau

Als Terence Young das Buch 1963 recht werkgetreu verfilmte. war die markanteste Änderung, dass im Kino nicht die Russen die Bösewichte sind. Hinter dem mörderischen Komplett steckte jetzt, anstelle der real existierenden sowjetischen Killer-Behörde SMERSCH, die frei erfundene internationale Terror-Organisation S.P.E.C.T.R.E. (SPecial Executive for Counter-intelligence, Terrorism, Revenge and Extortion), die ihren ersten literarischen Auftritt erst in Feuerball haben sollte.

Es war kein Zufall, dass 1962 nicht der erste 007- Roman Casino Royale verfilmt wurde. Als Start der James-Bond-Film-Serie wurde DR. NO adaptiert was ganz sicher daran lag, dass das 1958 erschienene Buch auch heute noch eine sehr spannende Lektüre ist.

James Bond: Dr. No

Im Gegensatz zu vielen späteren Filmen wurde der Roman im Kino fast 1:1 umgesetzt, was sicher auch daran lag, dass Fleming bei den Dreharbeiten immer mal wieder vorbeischaute.

Ian Flemings GOLDFINGER von 1959 ist vielleicht der am perfektesten konzipierte 007-Roman.

James Bond: Goldfinger

Als das Buch  1964 verfilmt wurde, ergänzte das Drehbuch Ian Flemings Roman-Prosa um einen mittlerweile legendären Dialog. James Bond: „Erwarten Sie von mir, dass ich rede?“ Goldfinger: „Falsch, Mr. Bond. Ich erwarte von Ihnen, dass Sie sterben.“

Flemings achtes James-Bond-Buch IN TÖDLICHER MISSION (1960) enthält keinen durchgehenden Roman, sondern fünf Kurzgeschichten. Situationen, Personen und die Titel der Stories, die bei uns einst gesammelt als James Bond greift ein oder Tod im Rückspiegel veröffentlicht wurden, dürften Freunden der 007-Filme bekannt vorkommen.

James Bond: In tödlicher Mission

Die Kurzgeschichte Im Angesicht des Todes hat mit dem gleichnamigen Film nur den Schauplatz Paris gemein. Aus In tödlicher Mission übernahm die Verfilmung nicht nur den Titel, sondern auch die Hauptfigur, die von Carole Bouquet verkörperte Melina Havelock, die den Tod ihrer Eltern mit Pfeil und Bogen bzw. Armbrust rächen will. Mit Daniel Craigs zweiten James Bond Film hat die Kurzgeschichte Ein Quantum Trost nur den Titel gemein. Aus der Kurzgeschichte Risiko wurden Elemente in den 007-Film In tödlicher Mission übernommen.  Aus der Story Die Hildebrand-Rarität stammt das Schiff Wavekrest und der von Anthony Zerbe verkörperte Milton Krest im Bond-Film Lizenz zum Töten.

Nach Casino Royale ist FEUERBALL das am häufigsten verfilmte Buch von Ian Flemings.

feuerball

Der Roman basiert auf einer Geschichte, die Fleming zunächst gemeinsam mit den Autoren Kevin McClory, Jack Whittingham, Ivar Bryce und Ernest Cuneo als Drehbuch für eine geplante TV-Serie verfasste. Als diese nicht zustande kam, machte Ian Fleming daraus schließlich 1961 seinen neunten James-Bond-Roman. McClory und Whittingham verklagten ihn daraufhin, was dazu führte, dass sie bei der 1965 entstandenen Verfilmung als Produzenten und Drehbuchautoren genannt wurden. Ein Resultat dieses Rechtsstreits war, dass Feuerball schließlich 1983 nochmals unter dem Titel Sag niemals nie außerhalb der „regulären“ Serie verfilmt wurde und als Krönung des Ganzen Sean Connery nach 12-jähriger Pause als James Bond zurückkehrte!

In Ian Fleming Roman DER SPION, DER MICH LIEBTE taucht James Bond erst im letzten Drittel der Geschichte auf.

James Bond: Der Spion, der mich liebte

Dennoch ist der spannend erzählte Roman sehr lesenswert. Hauptfigur und Erzählerin ist die junge Kanadierin Vivienne Michel, die auf einer Vespa-Tour durch die US-Provinz in ein arges Schlamassel gerät. Der Roman bekam schlechte Kritiken, woraufhin Fleming verhinderte, dass in Großbritannien eine Taschenbuch-Ausgabe erschien und verfügte, dass für eine etwaige Verfilmung nur der Titel verwendet werden darf. Dennoch dürften die metallischen Zähne von Mr. Sol Horror die Inspiration für den von Richard Kiel sowohl in Der Spion, der mich liebte als auch in Moonraker verkörperten Beißer gewesen sein.

Nachdem er im Roman Der Spion, der mich liebte nicht sonderlich erfolgreich versuchte Neuland zu betreten  gab Ian Fleming in seinem elften 007-Buch IM GEHEIMDIENST IHRER MAJESTÄT den Fans wieder alles, was den Reiz der Reihe ausmacht.

James Bond: Im Geheimdienst ihrer Majestät

Fleming schrieb das Buch 1963 in seinem Haus Goldeneye auf Jamaika, während nebenan die Dreharbeiten zum ersten 007-Film Dr. No stattfanden. Daher tritt die Hauptdarstellerin Ursula Andress kurz im Roman auf. Außerdem wird erstmals erwähnt, dass James Bond genau wie Sean Connery Schotte ist. Die Hauptrolle im Film Im Geheimdienst ihrer Majestät übernahm dann jedoch der Australier George Lazenby.

Der 1964 erschienene James- Bond-Roman MAN LEBT NUR ZWEIMAL erzählt eine sehr viel interessantere und auch spannendere Geschichte als der drei Jahre später entstandene gleichnamige Kinofilm.

JAMES BOND: MAN LEBT NUR ZWEIMAL

Das Buch ist eine direkte Fortsetzung von Im Geheimdienst ihrer Majestät, in dem James Bond heiratete und schon kurz darauf durch den schurkischen Ernst Stavro Blofeld zum Witwer gemacht wurde. Dieser heimtückische Mordanschlag hat James Bond in ein tiefes Trauma gestürzt, was dazu geführt hat, dass er zwei Missionen vermasselte. Dennoch denkt sein Vorgesetzter M nicht daran ihn in den Ruhestand zu versetzen, sondern er schickt 007 auf eine Mission nach Japan, die zu einem tödlichen Selbstfindungstrip wird.

Ian Flemings zwölfter und letzter 007-Roman DER MANN MIT DEM GOLDENEN COLT erschien 1965 acht Monate nach dem Tode des Autors.

JAMES BOND: DER MANN MIT DEM GOLDENEN COLT

Für die 1974 entstandene Verfilmung wurde recht wenig aus dem Buch übernommen. Doch Christopher Lee – ein entfernter Verwandter von Ian Fleming – kommt dem im Roman beschriebenen Mann mit dem goldenen Colt recht nahe.

Flemings letztes 007-Buch OCTOPUSSY erschien posthum und enthält vier bereits vorab veröffentlichte Kurzgeschichten von unterschiedlicher Qualität. Genau wie schon bei der Story-Sammlung In tödlicher Mission ist auch hier festzustellen, dass Fleming eher ein Roman- als ein Kurzgeschichten-Autor war.

JAMES BOND: OCTOPUSSY

Der Inhalt der ersten  Geschichte spielt eine kleine Rolle im 1983 entstandenen gleichnamigen 007-Kinofilm Octopussy, denn Maud Adams verkörpert in der Titelrolle die Tochter der Hauptfigur Dexter Smythe. Auch die zweite Geschichte Der Besitz einer Dame fand Verwendung im Drehbuch von Octopussy. Geschildert wird hier wie James Bond bei der Sotheby’s-Versteigerung einer Kostbarkeit des legendären Goldschmiedes Peter Carl Fabergé einen russischen Agenten aufspürt. Die dritte Geschichte Der Hauch des Todes, um eine junge osteuropäische Frau, die am Cello über mehr Talent als am Scharfschützen-Gewehr verfügt, inspirierte den gleichnamigen Film. Die letzte 10-seitige Story 007 in New York ist wenig mehr als die Beschreibung der touristischen Highlights in Manhattan. Es wirkt fast ein wenig so, als wenn Fleming hier quasi als Entschuldigung noch das kalorienreiche Rezept für „Rührei James Bond“ angefügt hat.

Die James Bond Romane von Ian Fleming

Dank der neu übersetzten, ungekürzten und chronologisch veröffentlichten Ausgabe von Cross Cult kommt der Leser in den ungefilterten Genuss des Ur-James-Bonds und erlebt den begnadeten Erzähler Ian Fleming. Eine echte Augenweide sind die neuen Cover, die vom amerikanischen Illustrator Michael Gillette stammen und diese neue Edition zu einem absoluten Must Have für jeden echten James-Bond-Fan machen. Flemings 14 James-Bond-Bücher sind auch etwas preiswerter als Gesamtausgabe in einem schmucken Schuber zu erwerben.

James Bond: Trigger Mortis

Cross Cult setzt seine chronologisch veröffentlichte James-Bond-Reihe fort. Anschließend erschienen mit Colonel Sun von Robert Markham und Kernschmelze von James Gardner, die ersten der mittlerweile bereits knapp dreißig 007-Romane, die nicht von Fleming stammen. Parallel dazu veröffentlichte Cross Cult mit  Trigger Mortis – Der Finger Gottes, Ewig und ein Tag und Mit der Absicht zu töten auch die nostalgisch angehauchte James-Bond-Trilogie von Anthony Horowitz und die Double-O-Romane von Kim Sherwood .

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Ferdinand von Schirach: Terror – Ihr Urteil

Der Autor Ferdinand von Schirach, der auch Strafverteidiger ist, hat sich für sein Theaterstück “Terror“ ein alles andere als abwegiges Szenario ausgedacht. Ein Terrorist zwingt die Piloten einer Passagiermaschine der Lufthansa Kurs auf ein mit 70.000 Fußballfans voll besetztes Stadion zu nehmen. Gegen den Befehl seiner Vorgesetzten schießt der Kampfpilot Lars Koch das Flugzeug ab und alle 164 Passagiere sterben. Major Koch muss sich vor Gericht verantworten.

Ferdinand von Schirach: Terror - Ihr Urteil

Das Theaterstück spielt ausschließlich im Gerichtssaal. Während die Staatsanwältin dem Soldaten vorwirft, sich zum Herren über Leben und Tod aufgeschwungen zu haben, argumentiert der Verteidiger damit, dass Major Koch in unseren Zeiten des Terrors gar nicht anders hätte handeln dürfen, um weitere potentielle Attentäter abzuschrecken. Die Argumente beider Juristen sind durchaus stichhaltig, und am Ende der Vorstellung dürfen die Theaterbesucher abstimmen.

Ferdinand von Schirach: Terror

Schirach hat sowohl ein Ende mit Freispruch, wie auch eins mit Verurteilung verfasst. Das Stück hatte im Oktober 2015 Premiere und seitdem gab es weltweit über 40 Inszenierungen, Eine Webseite des Bühnenvertriebs listet wie das Publikum bisher gevotet hat. Dass von den 157.000 Schöffen nur knapp 60 % für Freispruch (Stand 13.10.2016) gestimmt haben, zeigt wie gut Schirach die Argumente beider Seiten zum Ausdruck gebracht hat.

Ferdinand von Schirach: Terror
Burghart Klaußner, Florian David Fitz, Martina Gedeck, Lars Eidinger © ARD Degeto/RBB/Julia Terjung

Am 17. Oktober 2016 lief in der ARD eine Verfilmung, die drei Tage zuvor auch in ausgewählten Kinos gezeigt wurde und mittlerweile auch auf DVD vorliegt. Die Besetzung des TV-Films mit Burghart Klaußner als Richter, Martina Gedeck als Staatsanwältin und Forian David Fitz als Angeklagter ist hochkarätig. Im Anschluss an die Ausstrahlung konnten auch hier die Zuschauer abstimmen, die allerdings mit sehr viel größerer Mehrheit (86,0 %!) als das Theater-Publikum für den Freispruch von Major Koch stimmten.

Ferdinand von Schirach: Terror

Der Film funktioniert auch bestens als Hörspiel, was eine Veröffentlichung von “Der Hörverlag“ beweist, die zudem noch – genau wie die DVD – den Vorteil hat, dass hier am Ende sowohl der Freispruch wie auch die Verurteilung zu hören sind.

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Dietmar Dath: Superhelden. 100 Seiten

Mit gleich 10 Bänden hat der Reclam Verlag seine Reihe “100 Seiten“ gestartet. Der Name ist natürlich Programm, denn diese Bücher hören tatsächlich mit Seite 100 auf (und – was ungewöhnlich ist – sie beginnen tatsächlich mit Seite 1). Unter den Motto “persönlich geschrieben“ und “modern gestaltet“ werden hier Themen wie Jane Austen, Ötzi, Twin Peaks, Menschenrechte, Ovid, JFK aber auch Asterix oder Superhelden “unterhaltsam präsentiert“. Weitere Bände sind bereits angekündigt.

Superhelden. 100 Seiten
Bei den Superhelden ist der “unterhaltsame Präsentator“ Dietmar Dath. Dieser ist als Filmkritiker der FAZ, aber auch als Verfasser der Graphic Novel “Mensch wie Gras Wie“, ausreichend qualifiziert und schreibt auch keinen Blödsinn. Das Büchlein ist alles andere als eine trockene Einführung in die Materie, sondern vielmehr ein fröhliches Nerd-Geschreibe. Ein gewisses Grund-Interesse und –Wissen am bzw. zum Thema sollte der Leser schon mitbringen. Zwar verweist Dath auch auf die Wechselwirkung zwischen Comic und Film, wobei er ganz besonders auf “Iron Man“ eingeht, doch hauptsächlich springt er munter von einem persönlichen Superhelden-Comic-Highlight wie Alan Moores “Swamp Thing“ zum nächsten, wie Grant Morrisons “Mastermen“. Dabei hat er fast mehr Freude am Nacherzählen als am Interpretieren.

Superhelden. 100 Seiten

Konsequent wäre es da gewesen, wenn die sehr kurze Liste mit Literaturtipps (auf Seite 101) nicht nur das übliche Sekundär-Zeugs aufgezählt hätte, sondern gleich die angesprochenen Comics, inklusive ihrer Verfügbarkeit in Deutschland. Doch dafür lockern einige wirklich interessante Diagramme das Buch auf. So ist zu erfahren, dass sowohl bei Marvel wie auch bei DC ein Viertel der Superhelden weiblichen Geschlechts sind, Marvel jedoch über ein doppelt so großes Ensemble wie DC verfügt. Insgesamt ist das Buch so etwas wie das Gegenstück zu einem Plausch mit jemanden, der ein interessantes Hobby hat und ebenso gerne wie gut darüber erzählt.

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Fil: Mitarbeiter des Monats

Plötzlich lernt der sich irgendwie als Punker fühlende Nick die tolle Jackie kennen. Erst kann es der Jüngling gar nicht fassen, dass sich so eine atemberaubende Schönheit mit einem Totalausfall wie ihm abgibt. Doch als er Jackies Wohnung betritt, die “auf eine beruhigende Art mit Müll angefüllt“ ist, wird Nick klar, dass Jackie ihre Schönheit nicht zu Kopf gestiegen ist. Schließlich liegen bei ihr “Essensreste, Bierflaschen, aber auch Steine, Holzbretter, Spiegelscherben und blutige Mullbinden“ herum. Sie ist “eine von uns – wer auch immer wir waren“.

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Doch ganz so einfach läuft es nicht mit den Beiden. Jackie lässt Nick nach langen schweigsamen Spaziergängen immer wieder in ihre Wohnung. Doch dort zeigt sie sich eher an ihren Katzen als an Nick interessiert, der aber immerhin “mit einer schlecht gelaunt zuckenden Erektion“ neben ihr schlafen darf. Das geht eine ganze Weile so, und Nick hofft auf mehr, doch dann eröffnet Jackie ihm, dass es gut wäre, wenn sie sich “eine Weile nicht sehen“ würden. Schweren Herzens hält sich Nick an die ihm verordnete dreimonatige Trennungsfrist. Als er sich jedoch danach bei wieder bei ihr meldet, ist Jackie mit jemand anderem zusammen, der “nicht so kompliziert“ ist.

Fil: Mitarbeiter des Monats
© Marion Strencioch

Dieses wohl fast jedem Leser bekannt vorkommende Beziehungs-Kuddelmuddel, inklusive  dem in jungen Herzen vorherrschenden Mischmasch aus Depressivität und Unbekümmertheit, beschreibt Fil Tägert sehr wirklichkeitsnah. Daher ist zu vermuten ist, dass er in seinem nach Pullern im Stehen zweiten Roman etliche autobiografische Bestandteile eingearbeitet hat. Das Buch ist nicht so durchgehend komisch, wie ein Live-Auftritt von Fil oder seine Comics mit Didi & Stulle, doch die Mischung aus Spaß und Ernst stimmt. Ein wenig wirkt Mitarbeiter des Monats als wenn Charles Bukowski Der Fänger im Roggen geschrieben hätte, doch Vergleiche wie diese hinken, denn Fil ist auch als Literat einzigartig.

Fil: Worte über Orte

Mit Worte über Orte liegt mittlerweile ein drittes Buch von Fil vor.

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