Archiv der Kategorie: BUCH

Lesenswerte Bücher

Ralph Ruthe: Soll das so dunkel? – Das Grillbuch

Bereits als Schüler schrieb Ralph Ruthe (Kenn ich von Facebook!) Texte und Gags für das Volksbank-Kundenheft “Mike“ und später für die “Käpt´n Blaubär“-Comics. Mit eigenen durchaus unverwechselbaren knuffigen Zeichnungen feierte er erste Erfolge mit gefakten Anzeigen, die in MAD erscheinen. Anschließend folgten Comicalben zu Themenkomplexen wie “Computer“ oder “Ballermann“ aber auch eigene Serien wie “Schweinskram“ oder “Frühreif!“.

Ralph Ruthe: Soll das so dunkel? – Das Grillbuch

Zu einem großen Erfolg wurde die Cartoon-Reihe “Shit happens!“, die in Zeitungen, auf Ruthes Homepage und in Form von Hardcoverbänden bei Carlsen erscheint. Innerhalb dieser Reihe hat sich im Laufe der Zeit ein Ensemble von höchst unterschiedlichen Charakteren formiert. Ruthe ist aber auch weiterhin offen für Experimente. So war Synchron-Sprecher im Disney-Film “Zoomania“, hat Cartoons auf Latein und gemeinsam mit der Kabarettistin Luise Kinseher auch auf Bayrisch veröffentlicht.

Ralph Ruthe: Soll das so dunkel? – Das Grillbuch

Ein dankbares Thema für Gags aller Art ist natürlich auch der von Baumärkten und Discountern immer stärker befeuerte deutsche Volkssport des Grillens. Zusammen mit dem Autor und Standup-Comedian Markus Barth (nicht verwandt mit Mario B.) hat Ruthe in einem Büchlein in Cartoons, Texten und Sketchen allerlei Komisches zusammengetragen.

Ralph Ruthe: Soll das so dunkel? – Das Grillbuch

Hart am Rande der Realität wird hier geschildert, wie Frauen versuchen ihre Lebensabschnittspartner davon abzuhalten, ein Vermögen in überdimensionierten Hightech-Grills anzulegen. Gegenargumente wie, dass man ja sparen kann, indem auf Gemüse und Salate verzichtet wird oder nur vorgewürztes Billigfleisch auf den Grill kommt, ziehen kaum.

Ralph Ruthe: Soll das so dunkel? – Das Grillbuch

Als Ratgeber taugt das Büchlein durchaus. Ich persönlich denke nach der Lektüre ernsthaft über die Anschaffung eines Kontakt-Grills nach. Dieser ist bei Partys recht praktisch, da er anscheinend über einen Sprach-Chip verfügt und die Gäste miteinander bekannt macht.

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John Grisham: Der Gerechte

Die Geschichten, die John Grisham in Büchern wie „Das Komplott„, „Anklage“ oder „Verteidigung“ aus der oft recht wunderlichen Welt der US-Justiz erzählte, waren zumeist spektakulär doch dabei trotzdem glaubhaft. Mit “Der Gerechte“ wagt sich der ehemalige Rechtsanwalt weiter als bisher ins Reich der Fiktion und Phantasie vor. Wohl auch daher bleibt der Schauplatz, eine US-Großstadt mit hoher Kriminalitätsrate und einer fast komplett korrupten Polizei, namenslos.

John Grisham: Der Gerechte

Bei dem “gerechten“ Titelhelden Sebastian Rudd handelt es sich um einen nicht mehr ganz jungen ziemlich abgebrühten Anwalt. Dieser hat großes Interesse an Fällen, bei denen er sich mit den Herrschenden anlegen kann. Wenn Machtmissbrauch und Willkür im Spiel sind, dann ist es Rudd relativ egal, ob er von seinen Mandaten auch wirklich bezahlt wird. Das “Büro“ des Anwalt befindet sich in einem Lieferwagen und ein ehemaliger Klient, den Rudd nur “Partner“ nennt, steht ihm als Assistent aber auch Bodyguard zur Seite. Stärker als sonst bei Grisham üblich, erfährt der Leser diesmal sehr viel mehr über das Privatleben der Hauptfigur. Rudd war verheiratet und hat einen kleinen Sohn, doch seine Ex-Gemahlin lebt mittlerweile mit einer Frau zusammen. Entspannung findet Rudd beim Besuch von Mixed martial arts Kämpfen und einen der örtlichen Cage Fighter promoted er auch. Großes Interesse hat Rudd aber auch an der frisch geschiedenen Klassenlehrerin seines Sohns…

John Grisham: Der Gerechte

In “Der Gerechte“ konzentriert sich Grisham nicht auf einen großen Fall, sondern erzählt viele oft auch recht witzige Geschichten, die gelegentlich auch mit dem Privatleben von Rudd zusammenhängen. Diese Stories wurden so geschickt verzahnt, dass auch dieses Buch von Grisham wieder in Windeseile durchgelesen war. Zwar wäre eine TV-Serie über Sebastian Rudd wünschenswert, doch es bleibt zu hoffen, dass Grisham sich in seinen nächsten Büchern wieder neue interessante Hauptfiguren ausdenkt.

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Terry Gilliam: Gilliamesque

Wer an Monty Python denkt, dem fällt nicht unweigerlich das Gesicht von Terry Gilliam ein. Ganz im Gegensatz zu John Cleese, Eric Idle, Michael Palin, Terry Jones oder Graham Chapman ist Gilliam alles andere als eine Rampensau. Bei den TV-Sendungen, Filmen und Live-Auftritten der Pythons hielt er sich eher im Hintergrund. Doch Gilliams Animationsfilmchen machten Monty Python’s Flying Circus zu etwas einzigartigen. Oft endeten die skurrilen Sketche nicht mit einer Pointe, sondern gingen nahtlos in einen von Gilliams seltsamen Cartoon über.

Terry Gilliam: Gilliamesque

Bei Terry Gilliam sind die Dinge, die er vor und nach seiner Zeit bei den Pythons erlebt und realisiert hat, sehr viel interessanter als bei seinen fünf britischen Kollegen. Der 1940 in Minnesota geborene Gilliam lebte zunächst den amerikanischen Traum. Er war begeisterter Pfadfinder und liebte Hollywood, Disneyland aber auch das MAD-Magazin. Ihm gelang es in Kontakt mit den MAD-Gründers Harvey Kurtzman zu treten und in New York für dessen Nachfolge-Magazin Help! zu arbeiten. Dort lernte er Woody Allen, Robert Crumb aber auch John Cleese kennen.

Terry Gilliam: Gilliamesque

Obwohl Gilliam bereits erste Erfolge in seiner Zeit in New York feierte, hielt es ihn nicht in den USA. Bei einer Reise durch Europa empfand er London als idealen Lebensmittelpunkt. Die politische Entwicklung in den USA Ende der 60er Jahre bestätigte ihn schließlich darin Engländer zu werden. Der Rest ist (Film-)Geschichte. Terry Gilliam nutze seine Monty-Python-Erfahrungen und –Verbindungen um sehr eigene Kinofilme zu realisieren. Selbst wenn nicht alle seine Werke die Wucht von Brazil erreichten, so gelang es Gilliam immer wieder, das Publikum zu überraschen und zum Staunen zu bringen.

Terry Gilliam: Gilliamesque

Genauso verhält es sich auch mit Gilliams “pre-posthumen Memoiren“, die sehr viel mehr zu bieten haben als eine Unmenge von Anekdoten. Das Buch ist durchgehend farbig und oft sehr verrückt in Terry Gilliams unverwechselbaren Stil bebildert. Besonderes Augenmerk legt er dabei auf seine Entwurfszeichnungen, die er auch ausführlich kommentiert. Gillamesque ist ein Fest für alle Freunde von Monty Python, von Terry Gilliams filmischen Höhenflügen und von opulenten Bilderbüchern.

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I saw a film today, oh boy!: Enzyklopädie der Beatlesfilme

Nicht eben wenige Bücher wurden bereits über die Beatles geschrieben, doch ihr Einfluss auf das Kino blieb darin bisher meist nur ein Randgebiet. Jörg Helbig hat diese Lücke jetzt geschlossen. In seinem im Schüren Verlag erschienenen Buch I saw a film today, oh boy! – das ist ein Zitat aus dem Song A Day in the Life – hat Helbig eine beeindruckende Menge von Fakten zu über 200 Filmen “von, mit und über die Beatles“ zusammengetragen.

I saw a film today, oh boy!: Enzyklopädie der Beatlesfilme

Dabei beschäftigt sich der Autor nicht nur mit den fünf “offiziellen“ Beatles-Filmen A Hard Day‘s Night (1964), Help! (1965), Magical Mystery Tour (1967), Yellow Submarine (1968) und Let it be (1970), an denen alle Fab Four mitwirkten. Auch Dokumentationen wie Martin Scorseses George Harrison: Living in a Material World oder All you need is Klaus (Voormann), sowie Film-Biografien wie Backbeat und Nowhere Boy, werden ausführlich besprochen.

I saw a film today, oh boy!: Enzyklopädie der Beatlesfilme
Berücksichtigung finden aber auch Filme, in denen nur ein Beatle auftrat, wie etwa Caveman oder How I won the War, sowie Werke, in denen Kompostionen von John, Paul, George oder/und Ringo eine wichtige Rolle spielten, wie etwa Leben und Sterbel lassen, I am Sam, Vanilla Sky oder Across the Universe. Hinzu kommen nicht realisierte Filme, wie Stanley Kubricks Realverfilmung von Der Herr der Ringe mit Paul als Frodo, Ringo als Sam, George als Gandalf und John als Gollum, oder Filme die noch nicht fertiggestellt wurden, wie etwa eine geplante Adaption des Comics Der fünfte Beatle: Die Brian Epstein Story.

I saw a film today, oh boy!: Enzyklopädie der Beatlesfilme

Jörg Helbig legt den Titel seines Buchs sehr großzügig aus und nimmt auch Musikvideos oder TV-Sendungen mit in seine Enzyklopädie der Beatlesfilme auf. So werden auch die Auftritte der Beatles in der Ed Sullivan Show akribisch beschrieben. Auch Simpsons-Folgen, in denen Beatles als Trickfilm Figuren auftraten, werden gelistet und analysiert. Interessant ist das Buch aber durch die Beschreibung von absoluten Raritäten wie Bravo-Beatles-Blitztournee, einem 34-minütigen Film des Filmtrupp des Kommandos der Schutzpolizei Hamburg von 1966.

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Auf eine Bebilderung wurde aus linzenztechnischen Gründen verzichtet, doch dafür gibt es als Anhang noch eine Chronologie der Filmveröffentlichungen, eine Zuordnung der biographischen Spielfilme zum behandelten Zeitraum, sowie eine Übersicht der manchmal mehrmals eingesetzten Darsteller, die einen der Beatles verkörperten. Ein Lexikon wie dieses hat auch im Zeitalter von Google absolute Berechtigung!

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Stephen King: The Stand

In einem geheimen Militärlabor wurde eine biologische Waffe namens “Captain Trips“ entwickelt. Das gefährliche Grippevirus bricht aus und verbreitet sich weltweit. 99,4 % der Menschheit kommen qualvoll zu Tode und in den USA leben nur noch einige tausend Menschen. Während der dämonische Randall Flagg seine kriminelle Gefolgschaft in Las Vegas versammelt, brechen einige Individualisten – getrieben von seltsamen Träumen – zu einer idyllischen Kleinstadt in Nebraska auf um von dort aus den Widerstand zu organisieren…

Stephen King: The Stand
1978 erschien mit The Stand – Das letzte Gefecht Stephen Kings vierter Roman. Neben Es enthält The Stand wohl die erinnerungswürdigsten Charaktere und spannendsten Situationen, die King jemals zu Papier brachte. Zwölf Jahre später wurde eine um 400 Seiten erweiterte Version des zuvor auch nicht gerade dünnen Buchs, veröffentlicht. Im Vorwort des dicken Wälzers erzählt Stephen King, wie ihn seinerzeit die Verlags-Buchhalthaltung vorrechnete, dass sich ein durch den großen Umfang des Buchs bedingter hoher Ladenpreis nicht rechnen würde. Widerwillig fügte sich King und verglich die von ihm gekürzte Buch mit einem Cadillac, “dessen Chromteile man entfernt und dessen Farbe man bis aufs stumpfe Metall abgeschmirgelt“ hatte.

Stephen King: The Stand
Illustrationen von Bernie Wrightson

Daher war Stephen King froh, als er das Buch 1990 noch einmal überarbeiten konnte. Er brachte nicht nur fast alle Chromteile wieder an, sondern ergänzte das Buch auch noch um zwölf Illustrationen von Bernie Wrightson. Dieser hatte bereits eine Comic-Adaption des von King geschriebenen Kinofilms Creepshow gezeichnet und dessen Buch Der Werwolf von Tarker Mills illustriert. Wrightsons Bebilderung fehlt leider in Heynes Neuauflage der Langfassung von The Stand, die dank größer Schrift jedoch deutlich lesefreundlicher ist.

Stephen King: The Stand

Nicht unerwähnt bleiben sollen noch zwei interessante Adaptionen. 1994 entstand ein vierteiliger TV-Film nach einem Drehbuch von Stephen King, der auch eine kleine aber markante Nebenrolle übernahm. Regie führte Mick Garris, der sich durch die King-Verfilmung Sleepwalkers für den Job qualifizierte und danach, z. B. in Riding the Bullet, immer wieder zum King of Horror zurückkehrte. The Stand überzeugt durch die hochkarätige Besetzung (u. a. Gary Sinise, Molly Ringwald und Rob Lowe), die aufwändige Inszenierung sowie vor allem durch die wirklich spannende Geschichte und dürfte die beste TV-Verfilmung eines Buchs von Stephen King sein.

Stephen King: The Stand

Ebenso bemerkenswert ist eine aus 31 US-Heften bestehende Comic-Adaption von The Stand aus dem Hause Marvel, die 2008 gestartet wurde und vier Jahre später komplett vorlag. Der Autor Roberto Aguirre-Sacasa adaptierte für den Comic nahezu komplett die verlängerte Version der epischen Romanvorlage. Diese setze der Zeichner Mike Perkins auf 1.152 fotorealistisch gestalteten und meist sehr breiten Panels in Szene (der erweiterte Roman umfasste “nur“ 1.138 Seiten). Mittlerweile gibt es bei Panini eine aus drei Bänden bestehende Hardcover-Edition des Comics und eine 10-teiligen Neu-Verfilmung von The Stand.

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Keith Richards: Life

Es hat etwas gedauert bis ich endlich diese nicht eben dünne Schwarte komplett bewältigt habe. Doch während der Monate in der das Buch angelesen herumlag, musste ich immer wieder an den grandiosen Auftakt von Keith Richards Autobiografie Life denken.

Keith Richards: Life

Hier beschreibt er kurz aber sehr eindringlich, wie die noch nahezu völlig unbekannten Rolling Stones auf einem Trip durch die USA waren und sich mit spontanen Gigs mühsam über Wasser hielten, zugleich aber auch die schwarzen Wurzeln des Blues und des Rock‘n Rolls fanden. Nicht ohne Grund waren Radiohörer in den USA anfangs überrascht, dass die Stones keine Schwarzen sondern Milchbubis aus England waren.

Keith Richards: Life

Erst nach diesem ersten Kapitel, das die wildesten Jahre der Stones schildert, beginnt Richard aus seiner Jugendzeit in im Armenviertel Dartford in den Nähe von London zu erzählen und dieser Teil schleppt sich etwas. Doch danach kommt Life wieder richtig in Fahrt. Unterstützt vom Journalisten James Fox, zahlreichen Zeitzeugen, aber auch von Einträgen aus seinen teilweise durch Auktionen zurückgekauften Tagebüchern, setzt sich eine faszinierende Musiker-Biographie zusammen.

Keith Richards: Life

Die sprunghafte halbwegs chronologische Erzählstruktur ist hier eher Segen als ein Fluch. Ausführlich, aber in kurzen Häppchen serviert, schildert Richards, wie er sein Gitarrenspiel immer weiter verfeinerte. Natürlich erzählt er auch, wie es ihm im Gegensatz zu etlichen namhaften Zeitgenossen gelang, trotz zahlloser (großteils wohl überwundener) Süchte immer noch monatelang auf Tour gehen zu können und mittlerweile eine nahezu intakte Familie zu haben. Besondere Berücksichtigung findet natürlich immer wieder die komplizierte und wechselhafte Beziehung zu Mick Jagger, der für Richards mittlerweile mehr ein Bruder als ein Freund ist.

Keith Richards: Life

Das Buch ist eher ein Sampler mit etlichen Hits und ein paar Durchhängern, als ein Konzeptalbum. Zugleich macht es aber Appetit darauf, sich einige nicht völlig zu Unrecht vergessene Stones-Alben wie etwa Bridges to Babylon noch einmal genau anzuhören, um darauf Keith-Richards-Perlen wie How can I stop neu zu entdecken.

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Tom Jones: Over the Top and back

Am Anfang seiner Autobiografie schildert Tom Jones den Tiefpunkt seiner Karriere. Anfang 1983 trat er in einem Vorort von Boston in einem Highway-Restaurant mit einer Dinnershow zweimal pro Abend auf. Anschließend fuhr er so schnell wie möglich nach Boston. Dort ging er gut essen und trinken, bevor er sich in sein Luxus-Hotel zurückzog. In diesem Jahr hatte Jones an 134 Abende solche Auftritte. Er sang Medleys aus seinen alten Hits, da er seit 10 Jahren keinen neuen mehr hatte.

Tom Jones: Over the Top and back

Naja, den Absturz eines ehemaligen Weltstars stelle ich mir schon etwas drastischer vor. Doch später kommt Tom Jones im Buch auf diesen Abschnitt zurück und erzählt, dass er seinerzeit dadurch, dass er weiterhin in den besten Restaurants und Hotels verkehrte, nicht mitkriegte bzw. verdrängte, dass die Veranstaltungsorte seiner Konzerte immer schäbiger wurden.

Tom Jones: Over the Top and back

Richtig spannend ist das Buch, wenn Tom Jones voller Details und Anekdoten seinen Aufstieg vom Musik-begeisterten Sohn eines Bergarbeiters aus Wales zum in allen Genres sattelfesten Sänger von Rock-, Soul-, Blues- oder Country-Hits beschreibt. Der Leser ist dabei, wenn er darum kämpft, It’s not unusual singen zu dürfen, oder als er befürchtet, sich mit Burt Bacharachs durchgeknallter Nummer What’s new Pussycat? zu blamieren. Auch der legendäre Moment, als während eines Auftritts von Tom Jones zum ersten Mal ein Damen-Höschen auf der Bühne landete (und die anschließende Schlüpfer-Lawine), werden angemessen gewürdigt.

Tom Jones: Over the Top and back

Sehr viel spannender als die manchmal etwas zu ausführlich geschilderten Geschichten über den Ankauf von immer neuen und noch größeren Eigenheimen in Großbritannien oder Los Angeles, sind natürlich lustige Details aus Tom Jones Freundschaft zu Elvis. Dieser folgte Tom Jones bis unter die Dusche um ihm einen neuen Hit vorzusingen.

Tom Jones: Over the Top and back

Recht glaubhaft beschreibt Tom Jones sich selbst als bodenstämmig gebliebenen Jungen aus Wales, der am liebsten im Pub abhängt und um andere Drogen als Alkohol einen großen Bogen macht. Er blieb mit seiner ersten Jugendliebe Linda verheiratet (und wohl auch halbwegs treu, über außereheliche Affären ist im Buch nicht zu erfahren) und machte seinen Sohn Mark zu seinem Manager und engsten Berater. Da Tom Jones seit Anfang der 60er Jahre durchgehend im Geschäft ist, wird seine Autobiografie zu einer spannenden Zeitreise durch mehr als ein halbes Jahrhundert Pop-Musik.

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Stephen King: Basar der bösen Träume

Mit diesem Buch legt Stephen King seine sechste Sammlung von Kurzgeschichten vor. Enthalten sind 20 Stories, die King zuvor bereits in US-Magazinen oder als e-book vorab veröffentlichte, daher werden im Impressum auch 16 Übersetzer genannt. Es fällt auf, wie stark sich King seit seiner ersten 1980 veröffentlichten Story-Sammlung “Nachtschicht“ weiter entwickelt hat.

Stephen King: Basar der bösen Träume

Die Anthologie eröffnet die Geschichte “Raststätte Mile 81“, die von einem mörderischen Auto erzählt und ein wenig in der Tradition von Kings klassischen Werke wie “Christine“ oder “Trucks“ steht, weil King sich hier stärker an Horror-Filmen als am wirklichen Leben orientiert. Doch im Gegensatz zu vielen von Kings Romanen, mündet diese durchaus spannende Geschichte in ein originelles Finale.

Stephen King: Basar der bösen Träume

In vielen der Geschichten lässt Stephen King aber auch Lebenserfahrung mit einfließen, am stärksten vielleicht in “Der kleine grüne Gott der Qual“. Nachdem King 1999 von “einem Kerl in einem Van“ angefahren wurde, folgten einige Jahre sehr mit sehr schmerzhafter Physiotherapie und langsamer Genesung. Auch davon erzählt er in der Geschichte, betont aber in seiner Einleitung, dass die Geschichte zwar der Versuch ist “mit etwas abzuschließen“, er jedoch nicht Schriftsteller geworden ist “um seine Lebensbeichte abzulegen“, sondern vor allem um zu unterhalten.

Stephen King: Basar der bösen Träume

Überhaupt ist es sehr erfreulich, dass King zu jeder seiner Geschichten eine kleiner aber oft sehr erhellende Einleitung verfasst hat. Dadurch werden schwächere Beiträge wie zwei (möglicherweise auch unter der deutschen Übersetzung leidende) Lyrik-Versuche, oder eine ohne Baseball-Grundkenntnisse kaum verständliche Geschichte erträglich. Doch ansonsten enthält das Buch nur wenige Aussetzer, sondern mit “Kleiner böser Junge“, dem humoristischen “Feuerwerksrausch“ oder der etwas arg unverhohlen für Amazons Kindle werbenden Story “Ur“ einige der besten Kurzgeschichten Kings. Es ist erfreulich, dass er auch dieses Feld weiterhin unermüdlich beackert!

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Terry Brooks: Shannara

Wie viele Studenten las auch Terry Brooks J. R. R. Tolkiens “Der Herr der Ringe“ am College und war schwer beeindruckt. Tolkien hat das Genre Fantasy zwar nicht erfunden, doch er prägte es sehr stark. Fortan war klar, dass ein anständiges phantstisches Epos aus drei Bänden zu bestehen hatte sowie in einer mittelalterlichen Welt mit Zwergen, Elfen, Zauberern und Dämonen spielen musste. Mit am stärksten orientierte sich Terry Brooks an den tolkienschen Regeln, als er Ende der Siebziger Jahre seine Trilogie um “Das Schwert von Shannara“ verfasste.

Terry Brooks: Shannara

Auch wenn diese Bücher auf einer Erde spielen, die von einem Atomkrieg verwüstet wurde, mutet “Das Schwert von Shannara“ teilweise schon fast wie eine Nacherzählung von “Der Herr der Ringe“ an, was dem Erfolg jedoch keinen Abbruch tat. Terry Brooks gab seine Anstellung als Anwalt auf und konzentrierte sich auf seine Tätigkeit als Autor. Im Laufe seiner bemerkenswerten Karriere verfasste er auch die 6-bändige Reihe um das magische Königreich Landover, sowie Buchadaptionen der Filme “Hook“ und “Star Wars – Episode I“.

Terry Brooks: Shannara

1982 kehrte Brooks nach “Shannara“ zurück und mit seiner zweiten Trilogie “Die Elfensteine von Shannara“ gelang es ihm, sich ein wenig freizuschwimmen vom übermächtigen Tolkien. Das die Hauptfigur Will Ohmsford, der Enkel des Helden von “Das Schwert von Shannara“ ist, mutet noch etwas vertraut an. Doch einen interessanten zwischenmenschlichen Touch bekommt das Buch dadurch, dass Will seine Mission zur Rettung eines heiligen Baums gemeinsam mit zwei Frauen, der Elfenprinzessin Elessedil und der etwas weniger aristokratischen Zigeunerin Eretria, zu bestehen hat.

Terry Brooks: Shannara

Terry Brooks schrieb danach noch eine Unmenge weiterer Shannara-Romane, doch bezeichnenderweise war es die Elfensteine-Trilogie, die als erstes verfilmt wurde. MTV produzierte auf der Basis der Bücher eine neunteilige Serie, die auch nicht ganz ohne Bezüge zu Tolkien auskommt, denn John Rhys-Davies alias Gimli ist in der Rolle von Eventine Elessedil zu sehen. Ein Foto aus der TV-Serie mit Poppy Drayton als Amberle ziert auch das Titelbild der preiswerten neuen 736-seitigen Taschenbuch-Gesamtausgabe von “Die Elfensteine von Shannara“.

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Helen Fielding: Bridget Jones – Verrückt nach ihm

Helen Fieldings Bridget-Jones-Romane “Schokolade zum Frühstück“ und “Am Rande des Wahnsinns“ waren Ende des letzten Jahrtausends große Erfolge. In Tagebuch-Form schildert Fieldings „Heldin“ Bridget Jones darin, wie sie verzweifelt versucht ihr Gewicht zu reduzieren und den Mann fürs Leben zu finden. Fielding gelang eine höchst vergnügliche Mischung aus Gesellschafts-Satire und Love Story. Die Bücher wurden 2001 und 2004 recht ansprechend mit Renée Zellweger, Hugh Grant und Colin Firth verfilmt.

Helen Fielding: Bridget Jones - Verrückt nach ihm

Danach war es eine ganze Weile still um Bridget Jones. Immer wieder war etwas von einem dritten Film namens „Bridget Jones’s Baby“ zu hören. Dieser hat jedoch nichts mit Helen Fieldings dritten Bridget-Jones-Roman zu tun, der bereits 2013 erschienen ist. In “Verrückt nach ihm“ hat Bridget bereits zwei Kinder, aber keinen Ehemann mehr. Ihr geliebter Mr. Darcy wurde bei seiner Tätigkeit als Anwalt für Menschenrechte im Sudan durch eine Landmine getötet.

Helen Fielding: Bridget Jones - Verrückt nach ihm
Helen Fielding

Die mittlerweile 50 Jahre alte Bridget versucht ihren Kindern eine gute Mutter zu sein und füllt weiterhin fleißig ihr Tagebuch mit ihren Sehnsüchten und kleinen Selbstbetrügereien. Doch es gelingt ihr sich auf 60 kg herunter zu trainieren, eine Filmfirma für ein von ihr verfasstes Drehbuch zu interessieren und – wichtiger noch! – durch unermüdliches Twittern einen 20 Jahren jüngeren Boyfriend zu finden. Roxster scheint der perfekte Partner zu sein, doch kann das wirklich gut gehen?

Helen Fielding: Bridget Jones - Verrückt nach ihm

Helen Fieldings Humor ist auch in diesem Buch wieder mitreißend, doch im Gegensatz zu den beiden ersten Romanen mit Bridget Jones ist “Verrückt nach ihm“ nicht durchgehend komisch. Es mischen sich auch immer wieder ernsthafte Überlegungen in die heitere sehr realitätsnahe Handlung. Genau wie wohl auch Fielding scheint Bridget gereift zu sein, sie neigt mehr dazu sich selbstkritisch zu betrachten ohne gleich Minderwertigkeitskomplexe zu bekommen. Der Leser lacht seltener über Bridget und noch häufiger mit ihr. Das Buch ist die optimale Vorlage für einen vierten Bridget-Jones-Film!

Bridget Jones' Baby

Übrigens hat Helen Fielding nun auch noch einen weiteren Roman namens „Bridget Jones‘ Baby“ verfasst, der nach dem Filmstart erscheint.

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