Archiv der Kategorie: COMIC

Die neusten Comicalben auf dem Markt!

Drachenritter

Onkel Dagobert, Donald und seine drei Neffen haben sich zu einem gemütlichen Picknick ins Grüne begeben. Plötzlich öffnet sich das Tor in eine andere Dimension und die Ducks werden von grausamen Morgs auf Kampfdrachen entführt und in deren mittelalterlicher Fantasy-Welt zu Sklavendiensten gezwungen. Doch Tick, Trick und Track gelingt die Flucht mit Hilfe von drei Drachenbabys und sie schließen sich den Widerstandskämpfern um den Krieger Brendon an.

Drachenritter

Auf über 160 Seiten, unterteilt in 12 Kapiteln, erzählen Byron Erickson, der Kreativdirektor von Egmont, und der italienische Starzeichner Giorgio Cavazzano (Spider-Man in Venedig), ein Schüler von Romano Scarpa, eine für Disney-Verhältnisse sehr ungewöhnliche Fantasy-Geschichte. Erinnerungen werden wach an Arzach von Moebius oder an Bone von Jeff Smith und natürlich an Der Herr der Ringe. Doch das sehr eigenständige Artwork und Seitenlayout von Cavazzano macht Drachenritter zu sehr viel mehr als einem Versuch auf der populären Fantasy-Welle zu surfen.

Drachenritter

Ursprünglich war die Geschichte als Fortsetzungsserie zur Revitalisierung der ins Straucheln geraten Micky Maus-Comichefte geplant. Die Drachenritter landeten jedoch schließlich in Die tollsten Geschichten von Donald Duck, sehr zum Missvergnügen einiger dogmatischer Barksisten. Die Gesamtausgabe ist optimal gestaltet und präsentiert die komplette Saga in einem etwas kleineren, besser zum Zeichenstil passenden, Format. Als Ergänzung gibt es noch einige sehr schöne Cavazzano-Skizzen und aufschlussreiche Interviews, die Wolfgang J. Fuchs mit den Schöpfern der Serie führte.

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Spider-Man in Venedig

J. Jonah Jameson ist (mal wieder) nicht sonderlich begeistert von seinem Fotografen Peter Parker, dessen Bilder von Spider-Man arg nach Selbstauslöser aussehen. Daher (und weil er gerade ein Gratisticket von einem Reisebüro erhielt) schickt der väterliche Verleger Parker nach Italien, was diesen sehr freut, denn er hat genug von maskierten Spinnern. Doch urplötzlich befindet er sich inmitten des Karnevals von Venedig…

Spider-Man in Venedig

Nicht nur diese originelle Ausgangssituation ist untypisch an Spider-Man in Venedig, auch das Kreativ-Team überrascht. Autor und Zeichner stammen aus Italien und waren recht häufig für die dortigen Disney-Comics tätig. Während Tito Faraci auch Geschichten für Dylan Dog verfasst, ist Giorgio Cavazzano einer der besten amtierenden Disney-Zeichner und betrat bereits Neuland als er Familie Duck die epische Fantasy-Geschichte Drachenritter erleben ließ. Bei Cavazzano sieht Peter Parker jetzt ein wenig wie Corto Maltese aus, was natürlich sehr gut zum Schauplatz passt.

Spider-Man in Venedig

Die Begegnung zwischen italienischen und amerikanischen Comicstil verläuft inhaltlich und formal äußerst spannend. Daher ist es sehr erfreulich dass die 24-seitige Geschichte um das Geheimnis des venezianischen Glases noch durch einen ebenso umfangreichen “Hinter den Kulissen“-Teil mit Bleistiftskizzen, schwarzweißen Seitenlayouts und Fotovorlagen ergänzt wurde.

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Jan Reiser: Sticks & Fingers – Basement Blues

1996 kreierte Jan Reiser (De Gschicht vom Brandner Kasper) die Figuren Sticky & Fingers für die Jugendseite der Süddeutschen Zeitung. Die beiden unermüdlichen Rockstars in Spe sind fest entschlossen in die Fußstapfen & Keith, John & Paul und Slash & Axl zu treten. Die Figuren hatten auch zahlreiche Auftritte im Münchner Gratis Magazin Comicaze (besonders empfehlenswert ist hier die Ausgabe # 16 zu der Reiser Cover und sieben Seiten beisteuerte).

Jan Reiser: Sticks & Fingers - Basement Blues

Die Kurzgeschichten und Strips mit Sticky und Fingers überzeugten sowohl durch Gags als auch durch den äußerst ausgereiften Funny-Zeichenstil. Etwas Skepsis kam auf als zu erfahren war, dass Reiser in seinem ersten Album eine durchgehende Geschichte erzählen wollte und nicht einfach sein ohnehin schon reichlich vorhandenes (und voll überzeugendes) Material etwas überarbeitet einem größeren den süddeutschen Raum sprengenden Publikum zugänglich machen wollte.

Jan Reiser: Sticks & Fingers - Basement Blues

Doch das Resultat, das jetzt aus rechtlichen Gründen Sticks & Fingers heißt, kann voll überzeugen. Reiser, der selbst Bassist in der Band Steep ist, erzählt in einer Art Prequel zu seinen früheren Comics wie sich die im selben Haus wohnenden Sticks und Fingers kennen lernen, die Band The Burp gründen, die leckere Bassistin Bo anmustern und ihren ersten großen chaotischen Auftritt hinlegen. Die Story rockt, die Gags grooven und als Zugabe gibt es noch reichlich gut eingefangenes Münchner Lokalkolorit.

Der kleine Lord

Aktuell ist im Münchner Knesebeck Verlag eine von Jan Reiser prachtvoll illustrierte Ausgabe von Frances Hodgson Burnetts Klassiker Der kleine Lord erschienen.

Lurchis Luftpost

Aktuell hat Reiser mit Lurchis Luftpost das 165te „lustige Salamanderheft“ gezeichnet und führt damit, die seit 1937 bestehende Traditionsserie fort.

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De Gschicht vom Brandner Kasper

Der 72-jährige Büchsenmacher Brandner Kasper soll vom Boandlkramer (alias Gevatter Tod) in den Himmel geleitet werden. Doch der lebensfrohe Bergbewohner denkt überhaupt nicht daran seine Heimat am Tegernsee zu verlassen. Mit Kirschwasser überredet er Gevatter Tod zu einem Kartenspiel und trotzt ihm achtzehn zusätzliche Lebensjahre ab. Dies kommt bei Petrus nicht besonders gut an und dem listigen Kasper wird der Himmel auf Probe angeboten.

De Gschicht vom Brandner Kasper

Der Münchner Schriftsteller Franz von Kobell verfasste die Geschichte vom Brandner Kasper 1871 für die Fliegenden Blätter. Genau wie Ludwig Thomas‘ Münchner im Himmel wurde sie in zahlreichen Versionen immer wieder revitalisiert und zu einem festen Bestandteil des weißblauen Mythenschatzes.

De Gschicht vom Brandner Kasper

Der Zeichner Jan Reiser trug bereits für die Diplomarbeit seines Kommunikationsdesign-Studiums bayrische Sagen zusammen und illustrierte diese. Doch ganz besonders beeindruckt hatte ihn der Brandner Kasper und dies vor allem durch die häufig ausgestrahlte Fernsehfassung der Inszenierung des Münchner Residenztheaters. Einen bleibenden Eindruck hinterließ Toni Bergers durchaus grausige Verkörperung des Boanlkramer. Daher war Jan Reiser hocherfreut als er durch die Edition Buntehunde die Möglichkeit erhielt aus De Gschicht vom Brandner Kasper ein Bilderbuch zu machen.

De Gschicht vom Brandner Kasper

Kobells in Mundart verfaßter (und auch für Zugereiste durchaus nachvollziehbarer) Text kommt dabei komplett zum Abdruck. Der genau wie die Hauptfigur vom Tegernsee stammende Reiser setzt in seinen Zeichnungen gelegentlich – etwa beim Kartenspiel zwischen Kasper und dem Boandlkramer – auch Comic-Stilmittel ein. Das verwundert nicht weiter, denn nahezu zeitgleich erschien beim Ehapa Verlag sein Comic-Album Sticks und Fingers. Reisers Bilder vom Brandner Kasper fangen die leicht nostalgische Atmosphäre eines ländlichen von Kriegswirren bedrohten Bayerns sehr gut und sind daher eine optimale Ergänzung zu Kobells unsterblicher Geschichte von der Unsterblichkeit.

Der kleine Lord

Im Münchner Knesebeck Verlag ist eine von Jan Reiser prachtvoll illustrierte Ausgabe von Frances Hodgson Burnetts Klassiker Der kleine Lord erschienen.

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Aktuell hat Reiser mit Lurchis Luftpost das 165te „lustige Salamanderheft“ gezeichnet und führt damit, die seit 1937 bestehende Traditionsserie fort.

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Bouncer

Eigentlich sollte François Boucq (Teufelsmaul, Die Frau des Magiers) eine Comicgeschichte mit dem schon reichlich gealterten Westernhelden Blueberry gestalten. Doch der Sohn von Jean-Michel Charlier, dem bereits verstorbenen Schöpfer dieser erfolgreichen Figur, hatte Bedenken, dass es dabei ein wenig zu esoterisch zugehen könnte. Daher stoppte er das vom Blueberry-Zeichner Jean Giraud alias Moebius angeschobene Projekt.

Bouncer Gesamtausgabe

Doch Boucq setzte trotzdem ab 2001 eine Western-Serie in Szene. Als Verbündeten fand er den gebürtigen Chilenen Alejandro Jodorowsky (El Topo), der nicht nur als Filmemacher tätig ist. Jodrowsky hat für Moebius schon die durchgeknallten Abenteuer geschrieben, die der Privatdetektiv John Difool gemeinsam mit seinem Betonpapagei Dipo erlebt. Boucq schuf gemeinsam mit Jodorowsky bereits die Serie Mondgesicht.

Bouncer

Der Western Bouncer bedient auf den ersten Blick die Klischees des Genres. Dabei kommt die knapp nach dem Ende des Sezessionskrieges angesiedelte Geschichte nicht ohne Härten aus, denn es muss ja schließlich erklärt werden, warum der Held nur noch über einen Arm verfügt. Dies steht im Zusammenhang mit einer ganz schön abgefahrenen Familiengeschichte.

Bouncer

Bouncers Mutter “Aunty Lola“ war eine der “wildesten Huren des ganzen Westen“ und sie brachte im Laufe ihrer “Karriere“ drei Söhne zur Welt, ohne sich dafür zu interessieren, wer die jeweiligen Väter waren. Bouncer war der jüngste der Brüder und verlor seinen linken Arm, als er mit seinen Brüdern Blake und Ralton im Clinch um einen gemeinsam in einem grausamen Beutezug erbeuteten riesigen Diamanten lag.

Bouncer

In den beiden ersten Bänden Ein Diamant fürs Jenseits und Die Gnade der Henker wird die tragisch endende Geschichte der Brüder erzählt. Schreiber & Leser startet seine neue Gesamtausgabe mit einem gebundenen Doppelband dieser beiden Abenteuer, der auch noch über einen sehr schön zusammengestellten Anhang mit Einzelillustrationen (teilweise sogar auf Klapptafeln) verfügt. Der ungewöhnliche Western lebt nicht nur von Jodorowkys deftiger Geschichte, sondern auch von Francois Boucqs Fähigkeit durch verzerrte Gesichter und ungewöhnliche Landschaftsbilder für Stimmung zu sorgen.

Bouncer

Der zweite Band der Gesamtausgabe enthält mit Die Gerechtigkeit der Schlangen, Die Rache des Einarmigen und Die Beute der Wölfinnen gleich drei Alben, die eine durchgehende Geschichte erzählen. Anfangs sieht es gut aus für den Bouncer, denn er heiratet die ehemalige Prostituierte Noémie und arbeitet als Henker in Barro City. Doch obwohl seine Mitbürger darauf bestehen, dass er diese Tätigkeit ausübt, verachten sie ihn dafür. Doch sozialer Aufstieg ist in Sicht, denn der mysteriöse immer eine Maske tragende Lord Diabolo will ihm seinen Saloon vererben…

Bouncer

Doch das Glück ist nicht von Dauer, Noémie verlässt ihn und Bouncer flüchtet sich in die Opium-Höhle von Yin Li, die ihn liebt. Seinen Job als Henker wird der einarmige Revolverheld so schnell nicht los und zudem erfährt er auch noch, wer sein Vater ist. Alle Handlungsfäden laufen in einem furiosen Finale zusammen und wecken Vorfreude auf weitere Abenteuer des Bouncers.

Bouncer

Der dritte Band der Gesamtausgabe enthält leider kein Bonusmaterial, doch die beiden zusammenhängenden Geschichten Die schwarze Witwe und Doppelherz zeigen Jodorowsky und Boucq auf der Höhe ihrer Kunst. Das Ensemble – allen voran der völlig durchgeknallte Axe Head (Nomen est omen) und seine halbwüchsige Familien-Bande (auch hier sagt der Name fast schon alles) – verbreitet eine bedrohlich-surreale Atmosphäre.

Bouncer

Auch fürs Herz (bzw. fürs Doppelherz) werden mit der neuen Lehrerin von Barro City und einer Matriarchin, die in einer inmitten von Felsspalten gelegenen feudalen Villa haust, ganz schwere Geschosse aufgefahren. Der Bouncer hat erhebliche Schwierigkeiten der komplizierten Lage Herr zu werden. Dank großer Spannung, und souveräner Ignorierung von Western-Klischees ist dieser Zweiteiler ein Höhepunkt der Serie, der von vom großen Finale From Hell and Back getoppt wurde, mit dem sich Jodorowsky 2013 von Bouncer verabschiedete.

Bouncer

Boucq setzt Bouncer mittlerweile ab Band 10 Der Fluch des Goldes im Alleingang fort und Schreiber & Leser bringt auch diese neuen bisher bei uns noch nicht erschienenen Abenteuer in Einzelbänden heraus.

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Blau ist eine warme Farbe

Clementine führt das mehr oder weniger geordnete Leben einer Schülerin und ist äußerst aufgeregt als sich ein etwas älterer Junge für sie interessiert. Doch kurz bevor sie ihr erstes Rendezvous mit Thomas hat, sieht sie eine aufregende junge Frau mit blauen Haaren, die eng umschlungen mit ihrer Freundin durch die Stadt schlendert. Ein Blick von Emma und Clementine schmilzt dahin. Sie versucht zwar eine Beziehung mit Thomas einzugehen, doch die blauen Haare von Emma gehen ihr nicht mehr aus dem Sinn.

Blau ist eine warme Farbe

Emma interessiert sich auch für Clementine, hat jedoch das Problem, dass sie in einer festen Beziehung lebt und außerdem Angst davor, dass die Vorliebe der um einige Jahre jüngeren Clementine für das eigene Geschlecht nicht von Dauer sein wird. Dennoch kommt es zu einer ersten Liebesnacht, die Julie Maroh ebenso einfühlsam wie erotisch in Szene setzt. Doch das Hauptthema von Marohs teilweise autobiographischem Comic, den sie mit 19 begann und an dem sie fünf Jahre arbeitete, ist die Intoleranz mit der Clementines familiäres und soziales Umfeld auf ihre Beziehung mit Emma reagiert.

Blau ist eine warme Farbe

Blau ist eine warme Farbe ist ebenso interessant erzählt wie gestaltet. In einer farbig kolorierten Rahmenhandlung liest Emma das Tagebuch ihrer verstorbenen Freundin Clementine. Deren Aufzeichnungen setzt Julie Maroh in schwarzweiße Bilder um, wobei sie lediglich blau als Schmuckfarbe einsetzt, zunächst für den Pullover von Thomas und dann nur noch für die Haare von Emma. 2011 erhielt der Comic auf dem Festival in Angoulême, wo Julie Maroh heute lebt, den Publikumspreis. Die Krönung hätte die Verfilmung vom franco-tunesischen Regisseur Abdellatif Kechiche sein können, die 2013 auf den Filmfestspielen von Cannes sogar die Goldene Palme erhielt.

Blau ist eine warme Farbe

Julie Maroh kamen die im Film sehr viel breiter als im Comic ausgespielten Sexszenen wie die heterosexuellen Phantasien von Lesben-Porno-Fans vor. Sehr viel schlimmer ist jedoch, dass der überlange dreistündige Film äußerst respektlos mit der gut und mitreißend erzählten Comicvorlage umgeht. Nicht nur der Name der Hauptfigur, die jetzt Adèle heißt, auch das Ende wurde ohne ersichtlichen Grund geändert. Außerdem wurde die Geschichte durch überlange Tanzszenen und sinnlose Dialoge unnötig gestreckt. Einzig die talentierte Hauptdarstellerin Adèle Exarchopoulos kann überzeugen und es ist zu hoffen, dass der Film manchen Zuschauer zum sehr viel besseren Comic greifen lässt.

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Bilder vom Comic Café vom 20.05.2018

Hier einige Impressionen von meinem Comic Café, das am Sonntag den 20. Mai 2018 im Münchner Werkstattkino stattfand.

Zu Gast: Franz Gerg

Franz Gerg ist einer der besten Comic-Zeichner Deutschlands. Der Szene blieb er weitestgehend unbekannt, da er fast ausschließlich Werbe-Comics zeichnet, diese jedoch auf einem international konkurrenzfähigen Niveau.

Bilder vom Comic Café vom 20.05.2018

Franz Gerg studierte drei Jahre an der Berufsfachschule für Grafik und Werbung in München und begann dann als Werbegrafiker zu arbeiten.

Bilder vom Comic Café vom 20.05.2018

1983 begann er mit der Arbeit an Max & Luzie, einem Werbe-Comic für die Allianz-Versicherungsgesellschaft, der bis Ende 2002 lief.

Bilder vom Comic Café vom 20.05.2018

Seit Anfang 2004 gehört Franz Gerg zum Künstlerteam des Sparkassen-Werbecomics KNAX.

Bilder vom Comic Café vom 20.05.2018

Zwischen 2004 und 2007 produzierte er außerdem den Comic Eddie Erdmann für die Kinderzeitschrift Eddie des Fertighausbauers SchwörerHaus.

Bilder vom Comic Café vom 20.05.2018

Wir waren sehr erfreut uns mit Franz Gerg im Comic Café über seine bisherigen und künftigen Werke unterhalten zu können.

Bilder vom Comic Café vom 20.05.2018

Im Rahmen der Veranstaltung stellte außerdem Andi Papelitzky seinen neuen Comic BOUNTILUS vor.

COMICS LESEN!

Fester Bestandteil des Programms ist die Expertenrunde “Comics lesen!“ die sich als Prüfstand für Neuerscheinungen versteht. Regelmäßig und kontrovers diskutiert Gastgeber Heiner Lünstedt in lockerer Runde über aktuelle Comics. Diesmal waren der Comiczeichner Rolf Boyke (alias boy), Rainer Schneider (Comicaze) und Igor Barkan (Zombiac) zu Gast.

Bilder vom Comic Café vom 20.05.2018

Diese Comics stehen zur Debatte:

Die Biografie zu ELVIS PRESLEY von Philippe Chanoinat und Fabrice Le Hénanff ist bei Salleck erschienen.

Hier die Wertung der Expertenrunde:

Bilder vom Comic Café vom 20.05.2018

In einem Band seiner mittlerweile auf 30 Ausgaben angewachsenen Reihe Künstler Biographien in Comicform hat sich Willi Blöß mit VINCENT VAN GOGH beschäftigt.

Hier die Wertung der Expertenrunde:

Rolf Boyke (alias boy), Rainer Schneider (Comicaze) und Igor Barkan (Zombiac

 

Danach fand wie immer ein gemütliches Beisammensein im Fraunhofer statt.

Bilder vom Comic Café vom 20.05.2018

Hier noch einige Skizzen, die Rolf Boyke während der Veranstaltung gemacht hat:Bilder vom Comic Café vom 20.05.2018Die nächsten Termine sind der 1. Juli und der 22. Juli 2018!

GAST AM 22. JULI IST DER MAD-ZEICHNER I. ASTALOS!

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Riad Sattouf: Esthers Tagebücher

Der aus Syrien stammende Zeichner und Filmregisseur Riad Sattouf arbeitete auch für Charlie Hebdo, dort erschien seine Cartoon-Reihe La Vie secrète des jeunes. Bei uns dürfte er vor allem durch seine im Knaus Verlag veröffentlichte Reihe Der Araber von morgen bekannt sein. Hier erzählt Sattouf aus seiner Jugendzeit. Diese verbrachte er als Sohn einer Französin und eines Syrers, der in Paris studiert hatte, in Libyen, Syrien und gelegentlich in der Bretagne. Scheinbar aus der Sicht eines Kindes vergleicht er hier erfrischend subjektiv und ideologiefrei das Leben in der westlichen mit dem in der arabischen Welt.

Riad Sattouf: Esthers Tagebücher

Ähnlich geht Sattouf in der Serie Esthers Tagebuch vor, die wöchentlich im Nachrichtenmagazin L’Obs zum Abdruck kommt. Die Reihe ist auf einen längeren Zeitraum angelegt. Sattouf verarbeitete die tatsächlichen Erlebnisse und Beobachtungen eines 10-jährigen Mädchens aus seinem Bekanntenkreis zu Onepagern.

Riad Sattouf: Esthers Tagebücher

Der Comic erzählt davon, wie wichtig es für Esther ist, endlich ein i-Phone zu besitzen. Daher hat sie fest beschlossen, dass ihre Kinder schon zur Geburt Smartphones bekommen werden. Während ihr großer Bruder Antoine endlich eine Fußballerfrisur haben möchte, leidet Esther darunter im Gegensatz zu ihren angesagten Mitschülern keine “Wurzeln in irgendeinem fremden Land“ zu haben.

Riad Sattouf: Esthers Tagebücher

Riad Sattouf bleibt dran an seinem Thema und schildert im zweiten Band wie das Esther, kurz nach ihrem 11. Geburtstag von einem Journalisten interviewt wird, da die Comic-Geschichten über sie einiges an Aufmerksamkeit erregt haben. Sie wird über den Wahrheitsgehalt der Geschichten befragt und bedauert es nach dem Gespräch nicht richtiggestellt zu haben, dass Disneys Rapunzel mittlerweile nicht mehr ihr Lieblingsfilm ist.

Riad Sattouf: Esthers Tagebücher

Auf den ersten Blick wirkt Esthers Tagebuch wie ein zumeist heiterer Blick auf Schule und Familienleben. Doch Sattoufs Comic bietet einen interessanten Blick auf den westeuropäischen Alltag und verfügt dabei über mehr Tiefe (und Untiefen) als auf den ersten Blick zu vermuten ist. So beschäftigt sich Esther auch intensiv mit Themen wie Religion und Terror: “Ich habe gehört, die Terroristen sterben so gern, weil sie glauben, im Paradies warten Frauen auf sie, die ihnen was kochen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand so einen Schwachsinn glaubt“.

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Der Gourmet: Auf den Spuren feiner Kochkunst

In diesem Band schildern der Autor Masayuki Kusumi und der leider bereits verstorbene Zeichner Jiro Taniguchi (Vertraute Fremde, Die Sicht der Dinge, Die Wächter des Louvre) in 13 Kapiteln weitere kulinarische Erlebnisse von Goro Inokashira. Genau wie im ersten Band Der Gourmet: Von der Kunst alleine zu genießen vermeidet es der Handlungsreisende immer wieder dieselben Restaurants aufzusuchen.

Der Gourmet: Auf den Spuren feiner Kochkunst

Neugierig begibt er sich in neue Umgebungen und probiert ihm unbekannten Speisen. Meist ist er in Tokio unterwegs. Dort isst er peruanisch (und trinkt Inca-Cola) im Tokioer Shinjuku-Bezirk, staunt über die feine Küche in der Uni-Mensa und versucht sich in einer Seitengassea n Pizzai. In Paris hingegen stellt er fest, dass die algerische Küche große Ähnlichkeiten mit der japanischen hat.

Der Gourmet: Auf den Spuren feiner Kochkunst

Auch diesmal gibt es wieder ein Kapitel, in dem Jiro die Rolle des beobachtenden Konsumenten verlässt und sich überraschenderweise einmischt. Als er mitbekommt, wie ein Vorgesetzter, der mit seinen Mitarbeitern abends essen geht, einen seiner Untergebenen sehr lautstark und penetrant dazu auffordert Alkohol zu trinken, platzt Jiro der Kragen. Der abstinent lebende Gourmet schreitet ein und schreckt auch vor einer Schlägerei nicht zurück…

Jiro Taniguchi: Der Gourmet

Wie keinem anderen Comic-Künstler gelang es Jiro Taniguchi durch detailfreudige Bilder einmal mehr auf die nur scheinbar kleinen Dinge des Alltags aufmerksam zu machen und den Leser aufzufordern, nicht sich nur auf ausgetretenen Pfaden zu bewegen, sondern sich jeden Tag neu überraschen zu lassen.

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Warlord

1980 eröffnete Mike Grells Warlord bei Ehapa die 58-bändige Kiosk-Reihe Die großen Phantastic-Comics, in der auch Brian Bollands Camelot 3000 erschienen ist.

Warlord

Doch gegen Don Lawrences unter demselben Label erscheinende hyperrealistisch gezeichnete Serie Storm sahen die schlicht kolorierten und auf Albumformat aufgeblasenen Reprints von US-Heften eher blass aus. Doch immerhin erschienen seinerzeit insgesamt 15 Warlord-Alben, so dass die Serie eine gewisse Popularität hat und Cross Cult eine Neuauflage wagen konnte.

Warlord

In den USA debütierte Warlord 1975 bei DC in Heft 8 der Reihe 1st Issue Special, die dazu diente neue Comic-Konzepte zu testen. Mike Grell, der zuvor für DC an Superboy gearbeitet hat, stellt hier seinen neuen Helden Travis Morgan vor, der als Pilot der US Air Force bei einer Spionage-Mission über Russland angeschossen wird. In der Nähe des Nordpols muss er per Fallschirm abspringen und landet seltsamerweise in einer Welt unterhalb der Erdoberfläche, die von Dinosauriern und Barbaren bevölkert wird.

Warlord

Das an den Barbaren Conan und die Romane von Edgar Rice Burroughs erinnernde Konzept ging voll auf. Im Gegensatz zu vielen in 1st Issue Special vorgestellten Comics ging Warlord tatsächlich in Serie. Bis 1989 erschienen 133 Hefte und 2009 gab es einen kurzlebigen Neustart. Bei Cross Cult erscheinen in einem schönen Sammelband neben dem Debüt aus 1st Issue Special die ersten zehn Hefte der Serie im Original-US-Format. Das Nachwort liefert interessante Fakten über Mike Grell, der viel von sich selbst in die Figur des Warlords einbrachte und dessen detailfreudigen Zeichnungen jetzt in schwarzweiß viel besser zur Wirkung kommen.

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