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Die heißesten DVDs und Blu-rays

Der Spion, der aus der Kälte kam

Alec Leamas ist während der Hochphase des Kalten Kriegs Leiter der West-Berliner Abteilung des britischen Geheimdienstes. Er soll Hans-Dieter-Mundt, den Chef der Ost-Berliner Gegenspionage, außer Gefecht setzen. Dafür wird ein raffinierter Plan ausgearbeitet: Leamas wird scheinbar entlassen und spielt nach außen den zutiefst verbitterten Alkoholiker, damit ihn die Gegenseite als Überläufer anheuert. Der Plan scheint aufzugehen, doch dabei verfängt Leamas sich in den nebulösen Systemen der Geheimdienste…

Der Spion, der aus der Kälte kam ist ein schwarzweißer Film, der mitten im Kalten Krieges entstand und diesen auch als Hauptthema behandelt. Schwarzweißmalerei betreibt der Film dabei jedoch ganz gewiss nicht. Dies liegt zum einen an der Romanvorlage von John Le Carré (Die Libelle), die seinerzeit ein Bestseller war. 007-Glamour gibt es nicht beim Spionage-Insider Le Carré, der während des Kalten Krieges u. a. in Deutschland für den Britischen Geheimdienst spionierte. Seine Geschichten verbreiten eine gehörige Portion Depressivität und Melancholie, sowie die Erkenntnis, dass niemand den Kalten Krieg gewinnen kann. Die Hauptsache war, dass dieser „Krieg“ nicht heiß wurde. 

Der Amerikaner Martin Ritt war der richtige Regisseur für “Der Spion, der aus der Kälte kam“. Dieser stand als Linker auf Hollywoods Schwarzer Liste und hatte dadurch quasi Berufsverbot. (Später verarbeitete er seinen Frust darüber zum Film Der Strohmann mit Woody Allen.) Ritt glorifizierte weder die britischen Spionage-Bürokraten noch verteufelt er die ostdeutschen Geheimdienstler. Außerdem gelang ihm in englischen Filmstudios eine ausgezeichnete Rekonstruktion der Atmosphäre an der innerdeutschen Grenze in Berlin.  

Doch das größte Plus des Films ist – neben der beeindruckenden Schwarzweiß-Fotographie – der Hauptdarsteller. Wohl kein anderer Schauspieler kann derart souverän Alkoholiker und gebrochene Charaktere verkörpern wie Richard Burton. Hinzu kommen die meisterlichen Dialoge des Filmes: “Ist Ihre Handschrift leserlich?“ “Ja, außer an Wochenenden.“

Bei Filmjuwelen ist ein vorbildlich aufgemachtes Mediabook mit Blu-ray und DVD erschienen. Es enthält dieses Bonusmaterial: Interview mit Richard Burton (33:39 min, wie alle Extras, wahlweise mit deutschen Untertiteln), Interview mit Drehbuchautor John le Carré (39:00 min), Kommentar zu ausgewählten Szenen von Kameramann Oswald Morris (39:55 min), Doku: Das Leben und Werk von John le Carré (59:17 min), Audio-Unterhaltung zwischen Regisseur Martin Ritt und Filmhistoriker Patrick McGilligan (48:59 min), Galerie der Bühnenausstattung (2:32 min), Originaltrailer (1:29 min), Deutscher Trailer (1:40 min), sowie und ein 16-seitige Booklet mit Texten von Roland Mörchen.

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Aus einem deutschen Leben

Im Januar 1979 wurde die US-Serie Holocaust Die Geschichte der Familie Weiss, die in den dritten Programmen der ARD in einer gekürzten Version gezeigt wurde, zu einem großen Erfolg. Danach kam die Frage auf, warum in Deutschland keine ähnlich aufrüttelnde filmische Auseinandersetzung mit der Ermordung der Juden durch die Nationalsozialisten entstanden ist.

Doch tatsächlich kam bereits ein Jahr vor Holocaust (und nahezu ein halbes Jahrhundert vor The Zone of Interest) ein deutscher Film in die Kinos, der das Thema nicht minder eindringlich behandelte, allerdings ausschließlich aus der Täterperspektive erzählt wurde. Basierend auf dem Roman Der Tod ist mein Beruf von Robert Merle setzte Theo Kotulla in Aus einem deutschen Leben wichtige Stationen aus dem Leben des KZ-Kommandanten Rudolf Höß in Szene.

Im Gegensatz zu Guido Knopps ZDF-Dokus wie Hitlers Helfer beschäftigt sich Kotullas Film sehr damit, wie aus einem jungen Mann nicht nur ein überzeugter Nazi, sondern ein skrupellos alles Menschliche beiseiteschiebender Verbrecher werden konnte. In der ersten Hälfte folgt der Film nur bedingt der lückenhaft überlieferten Biografie von Rudolf Höß. Daher trägt die Hauptfigur den Namen Franz Lang, den Rudolf Höß benutzte, als dieser vergeblich versuchte nach dem Krieg unterzutauchen. Losgelöst vom „tatsächlichen Höß“ versucht Theo Kotulla jenes Lebensgefühl voller Selbstzweifeln zu vermitteln, das etliche junge Deutsche in die Fänge der Nazis getrieben hat.

Der Film beginnt 1914 und zeigt den jungen Franz Lang, der zunächst vergeblich versucht Soldat zu werden. Nachdem ihm dies gelingt, wird er für seine Tapferkeit ausgezeichnet, lebt jedoch nach dem Ersten Weltkrieg in Armut. Recht eindringlich zeigt Kotulla, wie der eigenbrötlerische Lang daran scheitert, sich kollegial in die Arbeitswelt einzufügen und schließlich bei der SA landet, wo er Karriere macht.

Den jungen Lang spielt Kai Taschner, der jedoch vom Hauptdarsteller Götz George synchronisiert wird. Dies wirkt etwas befremdlich, ist aber auch schon mein einziger Kritikpunkt an diesem Film, in dem Götz George eine der besten darstellerischen Leistungen seiner bemerkenswerten Karriere erbringt. Obwohl George als Lang häufig rücksichtslos vorgeht, wird jederzeit klar, dass in seinem (wie es heute wohl heißt) “Mindset“ kein anderes Handeln im Angebot ist.

Wenn in Aus einem deutschen Leben gezeigt wird, wie Lang bzw. Höß schließlich 1941 die Leitung des KZ Ausschwitz übernimmt, orientiert sich der Film sehr nah an den tatsächlichen Ereignissen. Kotulla konnte hierzu an Originalschauplätzen im Stammlager Ausschwitz und im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau drehen.

Dennoch wurde der Film “ab 12 Jahren“ freigegeben, denn es wird nicht das Unmögliche versucht und Bilder für das unvorstellbare Grauen gesucht, dem die KZ-Häftlinge täglich ausgesetzt waren. Im Zentrum der Handlung steht Götz George, der einen erstaunlicherweise niemals unsympathisch wirkenden Karrieristen verkörpert, der ein wichtiges Rädchen im Getriebe des Holocausts war.

Bei Filmjuwelen ist eine vorbildlich aufgemachte Blu-ray-Edition erschienen, die als Bonus noch den 1968 mit dem Bundesfilmpreis ausgezeichneten Kurzfilm “Vor dem Feind“ von Theo Kotulla (18:09 min), den deutscher Trailer (4:08 min) und ein 28-seitige Booklet mit Texten von Oliver Bayan enthält.

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Micky, Donald, Goofy – Die drei Musketiere

Micky, Donald und Goofy träumen schon seit ihrer Kindheit davon. königliche Musketiere zu werden. Kater Karlo, der heimtückische Hauptmann der Musketiere, plant anstelle von Königin Minnie über Frankreich zu herrschen. Daher setzt er das vermeintlich unfähige Trio als Leibwächter der Königin ein…

Dieser Zeichentrickfilm entstand 2004. Er wurde in Hollywood geplant, in den DisneysToon Studios in Sydney realisiert und erlebte seine Premiere auf DVD. Das Resultat kann sich tricktechnisch durchaus sehen lassen. Die Geschichte bedient sich nur sehr lose bei Alexandre Dumas und wurde „garniert“ mit einigen nur selten passenden Gesangsnummern, für deren Melodien sich Bruce Broughton bei bekannten klassischen Musikstücken bediente.

Bemerkenswert ist, dass Kater Karlo in der Schurkenrolle erstmals seit seinen ersten Auftritten in den ersten Disney-Cartoons wieder ein Holzbein hat und dies der erste abendfüllende Film mit Micky, Donald und Goofy ist. Insgesamt ist ein liebenswerter Film ohne größere Überraschungen und Glanzlichter.

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The Marvels

Im Zentrum des 33. Films des Marvel Cinematic Universe stehen drei Superheldinnen. Da The Marvels jedoch die Fortsetzung zu Captain Marvel von 2019 ist, spielt Kamala Khandie Hauptrolle. Ihr zu Seite stehen Teyonah Parris, die als Monica Rambeau bereits bei Disney+ eine wichtige in WandaVision hatte, während Iman Vellani als Kamala Khan alias Ms. Marvel bereits eine eigene Serie hat.

Auch Regie – Nia DaCosta drehte zuvor den gelungenen Horrorfilm Candyman – und Drehbuch sind fest in weiblicher Hand. Das Trio traf ein paar etwas seltsame kreative Entscheidungen. So gibt es mit Aladna eine Art Musical-Planeten, auf dem die Landessprache Gesang ist und Captain Marvel als Prinzessin verehrt wird.

Hinzu kommt noch ein zweiter Musical-Bezug, denn bei der merkwürdigsten Szene des Films ist Barbara Streisand mit der Schnulze Memory aus Cats zu hören. Was die Katzen dazu im Film anstellen, möchte ich nicht verraten, weil es ohnehin nahezu unbeschreiblich ist.   

Zwar verwundert der Verlauf der Geschichte recht häufig, doch es macht Spaß den drei Hauptdarstellern dabei zuzusehen, wie sie sich langsam aber sicher zu einem schlagkräftigen Team formieren und gegen die von Zawe Ashton ebenfalls recht charismatisch verkörperte Kree-Schurkin Dar-Benn antreten. Ein weiteres Plus des Films sind die souveränen Auftritte von Samuel L. Jackson als Nick Fury, die machen albernen Moment neutralisieren.  

© 2023 Marvel

Die Blu-ray von Disney enthält neben dem 105-minütigen Film noch dieses Bonusmaterial: Audiokommentar von Nia DaCosta und Spezialeffekt-Künstlerin Tara DeMarco, wie alle Extras, wahlweise mit deutschen Untertiteln, Kurzdoku “Die Verschränkung“ (10:57 min), “Die Produktionstagebücher“ (5:30 min), “Pannen vom Dreh“ (1:59 min), sowie vier zusätzliche Szenen (insgesamt 5:48 min)

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Supergirl (1984)

Im Streaming-Zeitalter werden immer weniger DVDs und Blu-rays verkauft. Um dennoch Nachschub für die meist nicht mehr ganz jungen Sammler und ihre großen Silberling-Bibliotheken zu produzieren, veröffentlichen von Labels wie Wicked Vision, Turbine Medien oder Plaion liebevoll aufgemachte aber nicht ganz billige Mediabooks, die so manchen Klassiker erstmals auf Blu-ray präsentieren.

Neu aufgelegt werden häufig Filme aus den Achtzigern und oftmals nicht gerade die erfolgreichsten oder “besten“ Werke, sondern eher “Guilty Pleasures“. Ein gutes Beispiel hierfür ist die aufwändig produzierte und mit Stars wie Peter O’Toole oder Mia Farrow prominent besetzte DC-Comicverfilmung Supergirl, die 1984 in den Kinos nicht einmal die Hälfte ihres Budgets von 35 Millionen Dollar einspielte.

Wer wie ich damals im Kino war, wunderte sich über die seltsame Ausrichtung, des im Windschatten der erfolgreichen Superman-Filme mit Christopher Reeve entstandenen ersten großen Kinoauftritts eines weiblichen Superhelden.

Der Film zielte offensichtlich weniger auf Actionfreunde, sondern eher auf junge Zuschauerinnen. Die Produzenten vermuteten, dass diese ganz entzückt wären, wenn zu sehen ist, wie die frisch auf der Erde gelandete kostümierte Heldin an einem Blümchen schnuppert und entzückt vor Freude gen Himmel abhebt.

Ähnlich albern geriet auch der Kern der Handlung, bei dem es zwar irgendwie um die Suche nach der Kraftquelle von Supergirls Heimat Argon City geht, doch hauptsächlich darum, dass sowohl die Heldin als auch die in einer Geisterbahn hausende Hexe Selena (gibt Vollgas: Faye Dunaway) scharf auf den Gärtner Ethan (nunja: Hart Bochner) sind.

Cover A

In diesem nicht gerade geschickt konstruierten Umfeld verpufften leider die wirklich guten Bestandteile des Films. Dazu gehören die großzügig angelegten Studiokulissen von Argon City, die guten oft mit Miniaturkulissen realisierten Spezialeffekte, das heroische Soundtrack-Leitmotiv von Jerry Goldsmith und vor allem die in ihrem Supergirl-Kostüm niemals albern wirkende Helen Slater.

Cover B

Ein optimal aufgemachtes Mediabook bietet aufgeschlossenen und toleranten Filmfans die Möglichkeit sich die guten und die peinlichen Momente von Supergirl in voller Pracht zu Gemüte zu führen. Enthalten sind neben der 93-minütigen deutschen Kinofassung noch zwei mit 124 Minuten (internationale Langfassung) und 139 Minuten (Director’s Cut) deutlich längere, aber nicht wirklich bessere Versionen.

Hinzu kommt ein von Fays Dunaway moderiertes 50-minütiges Making of, sechs Trailer, einige britische TY-Spots, eine 22-minütige selbstlaufende Zusammenstellung von Storyboards, eine Galerie mit 264 Abbildungen von internationalen Werbematerialien (darunter ein lustiges “Cut-Out Paper Doll Book“), sowie ein 20-seitiges Booklet mit einem Text von Christian Heiß, der sich hauptsächlich mit den Supergirl-Comics beschäftigt.     

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Diabolik wird gejagt

Um den über Leichen gehenden Meisterdieb Diabolik und seine geliebte Lady Eva Kant endlich dingfest zu machen, hat sich Inspektor Ginko einen besonders raffinierten Plan ausgedacht. Er hat einige tänzerisch begabte Polizistinnen als “Smaragd-Ballett“ auf Tournee geschickt und diese mit wertvollen Edelsteinen behängt.

Diabolik bleibt daraufhin nichts Anderes übrig, als sich als Polizist zu verkleiden und die jungen Damen mitsamt ihrem Schmuck zu kidnappen. Der Plan geht zwar auf, doch Ginko hat Sender in den Schmuck einbauen lassen. Dadurch kann er das geheime Versteck von Diabolik orten und stürmen. Diabolik entkommt zwar, muss aber Eva zurück lassen…

Beim zweiten Teil der Kino-Trilogie über den italienischen Fumetto-Antihelden Diabolik ist zwar wieder Miriam Leone als coole Eva Kant dabei, doch der Hauptdarsteller Luca Marinelli wurde durch Giacomo Gianniotti (Grey’s Anatomy) ersetzt. Auch diesmal orientierte sich das brüderliche Regie-Duo Marco und Antonio Manetti wieder sehr nah an der Comicvorlage.

Eine gute Vergleichsmöglichkeit bietet eine bei Plaion veröffentlichte Special Edition von Diabolik wird gejagt. Diese enthält neben einer Blu-ray und einer DVD auch ein 132-seitiges Taschenbuch mit dem 1964 erschienenen vierzehnten Diabolik-Comic.

Die gradlinig-spannende Geschichte der Giussani-Schwestern und die schlichten schwarzweißen Zeichnungen von Enzo Facciolo können immer noch fesseln. Die Handlung und den Look des Comics haben die Manettis teilweise fast 1:1 auf die Leinwand gebracht.

Einen Unterschied gibt es jedoch. Da innerhalb der Geschichte Diaboliks von Valerio Mastandrea verkörperter Gegenspieler Inspektor Ginko eine große Rolle spielt, wurde auch ihm eine Frau an die Seite gestellt. Für die erstmals im Diabolik-Comic # 22 auftretende sehr populäre Figur der Altea di Vallenberg konnte keine Geringere als Monica Bellucci verpflichtet werden!

Die Blu-ray von Plaion enthält neben dem 111-minütigen Hauptfilm noch eine Backstage-Doku (17:28 min, wahlweise mit deutschen Untertiteln) und den deutschen Trailer (1:18 min)

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23 – Nichts ist so wie es scheint

Mit seinem ersten Kinofilm Nach Fünf im Urwald gelang Hans-Christian Schmid 1995 ein Überraschungserfolg, der die Karriere seiner Hauptdarstellerin Franka Potente in Gang brachte. Schmids nächste Regie- und Drehbucharbeit war keine leicht zugängliche sympathische Familienkomödie, sondern ein ganz schöner Klotz von einem Film.

Basierend auf tatsächlichen Ereignissen und mit dem großartigen August Diehl (Inglourious Basterds, The King’s Man: The Beginning) in seiner ersten Filmrolle erzählt 23 – Nichts ist so wie es scheint vom hochintelligenten 19-jährigen Karl Koch, der sich von seiner Umwelt immer mehr abkapselt, um sich als einer der ersten Hacker zu betätigen und Gedanken über die angebliche Weltherrschaft der Illuminaten, sowie der alles verbindenen magischen Zahl 23 zu widmen.   

Als 23 – Nichts ist so wie es scheint 1998 in die Kinos kam, wirkte die von Schmids Team sorgfältig rekonstruierte (Computer-) Welt der Achtziger bereits ganz schön anachronistisch. Das hat sich mittlerweile natürlich potenziert, doch die zentralen Themen “Big Brother“ und “Verschwörungstheorien“ sind aktuell wie noch nie. Daher ist es sehr erfreulich, dass Turbine Medien den Film nach einem Vierteljahrhundert erstmals auf Blu-ray veröffentlicht.

Auch das Bonusmaterial kann sich sehen lassen: Audiokommentar von 2001 mit Hans-Christian Schmid, Autor Michael Gutmann, sowie den Produzenten Jakob Claussen und Thomas Wöbke, Hauptdarsteller August Diehl erinnert sich nach 23 Jahren an “23“ (13:29 min), Hans Heinrich Hübner, ein Hacker-Kollege Karl Koch erzählt von damals (44:45 min), Schriftsteller Christopher Weidner informiert über die Illuminaten (26:56 min), Gesprächsrunde über Karl Koch und „Illuminatus!“ (18:36 min), Interviews mit Hans-Christian Schmid (4:11 min), sowie den Darstellern August Diehl (3:31 min), Fabian Busch (2:54 min), Jan-Gregor Kremp (2:13 min) und Dieter Landuris (2:24 min), Making-of Featurette (4:14 min); Hinter den Kulissen (4:18 min) und der Trailer (1:46 min)

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Peeping Tom – Augen der Angst

1960 kamen im Abstand von zwei Monaten Filme in die Kinos, die von jungen sympathischen Männern handeln, die – wahrscheinlich aufgrund von schwer gestörten Elternteilen – zu Frauenmördern geworden sind.

Der von Alfred Hitchcock im Stile seiner billig produzierten TV-Serie gedrehte Psycho schockierte zwar dadurch, dass die scheinbare Hauptdarstellerin Janet Leigh (bzw. die von ihr verkörperte Marion Crane) bei einem grandios inszenierten Mord unter der Dusche umgebracht wurde, bevor der Film so richtig losging. Dennoch pder gerade dadurch wurde der schwarzweiße Schocker zu Hichcocks erfolgreichsten Film.

Im zwei Monate zuvor gestarteten Peeping Tom schockierte der britische Starregisseur Michael Powell (Der Dieb von Bagdad) ebenfalls dadurch, dass eine prominent besetzte Figur Mitten im Film brutal ermordet wurde. Zuvor drehte Powell mit der Tänzerin Moira Shearer seine erfolgreichen Ballettfilme Die roten Schuhe und Hoffmanns Erzählungen. Auch in Peeping Tom hat Shearer noch kurz die Gelegenheit ihr tänzerisches Können zu demonstrieren, bevor das von ihr verkörperte Starlet Vivian brutal ermordet wird.

Der als Kameramann bei seichten britischen Komödien und als Fotograf von softpornografische Postkarten tätige Mark Lewis ersticht Vivien mit einem präparierten Stativ. Dabei filmt er, wie Vivien zu Tode kommt und schaut sich diese und weitere ähnliche Aufnahmen daheim immer und immer wieder an. Der Österreicher Karlheinz Böhm spielte den Mörder so sanft und leidend, dass er die Zuschauer zu seinen Komplizen machte. Michael Powell setzte Peeping Tom in knalligem Eastman-Color kunstvoll und ohne Splatter in Szene. Doch die britische Presse schüttete Kübel voller Hass über den Film aus und die Karriere von Powell war beendet.

Dies war bei Karlheinz Böhm ähnlich. Der Star der Sissi-Trilogie wollte durch den britischen Thriller sein Image ändern und wurde nach Peeping Tom kaum noch für anspruchslose Rollen verpflichtet, ähnlich wie Anthony Perkins, der nach Psycho fast nur noch in Fortsetzungen des Hitchcock-Klassikers und weiteren Horrorfilmen zu sehen war. Doch Peeping Tom hat ein Happy End. Der 1990 verstorbene Michael Powell erlebte noch, wie sein einst verhasster Film durch Unterstützung von Martin Scorsese ein neues aufgeschlossenes Publikum fand und in die Liste der besten Filme des letzten Jahrhunderts aufgenommen wurde.        

Als der Film 2006 erstmals auf DVD erschien, wurde hierfür eine neue deutsche Fassung angefertigt, die sich stärker an der Originalfassung orientiert. Doch der ganz große Nachteil dabei war, dass nicht die Stimme von Karlheinz Böhm zu hören ist, der sich 1960 selbst synchronisierte, sondern mit Martin Lohmann ein neuer Sprecher zum Einsatz kam. Die neue Edition von Studiocanal präsentiert Peeping Tom auf DVD, Blu-ray und 4K Ultra HD in einer bestens restaurierten Version mit beiden deutsche Fassungen.  

Bonusmaterial der Blu-ray: Audiokommentar von Filmwissenschaftler Ian Christie (wie alle Extras, wahlweise mit deutschen Untertiteln), Intro von Martin Scorsese (2007, 2:05 min), Gespräch mit Sir Christopher Frayling (27:43 min), “Take me to your Cinema: Das Vermächtnis von Peeping Tom“ (37:18 min), “Über die Restaurierung“ (14:47 min), “The Eye of the Beholder“ (18:14 min), Interview mit Thelma Schoonmaker, der Witwe von Michael Powell (2007, 10:18 min), zwei englischer Trailer (2:27 min + 1:03 min), Galerie mit 26 schwarzweißen Fotos und ein 32-seitiges Booklet mit Texten David Parkinson

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Der Biss der Schlangenfrau

Der junge schottische Archäologe Angus Flint (Peter Capaldi) findet auf dem Grundstück der Schwestern Eve und Mary Trent (Catherine Oxenberg + Sammi Davis) einen riesigen Schlangenschädel. Durch die Bekanntschaft mit den beiden Mädchen, deren Eltern erst kürzlich ganz plötzlich verschwunden sind, lernt Flint den jungen Landadeligen Lord James D’Ampton, der vom damals noch gänzlich unbekannten Hugh Grant verkörpert wird.

Ein Vorfahre des Lords soll einst einen weißen Lindwurm getötet haben, dem es nach jungfräulichen Frischfleisch dürstete. Dieses Ereignis wird alljährlich ganz groß gefeiert und dabei ist auch die mitreißende von Emilio Perez Machado and Stephen Powys interpretierte folkloristische Mördernummer The D’Ampton Worm zu hören. Zur selben Zeit taucht eine mondäne Lady (unvergesslich: Amanda Donahue) auf, deren ganzes Wesen gefährlich an eine Schlange erinnert…

Blu-ray Cover A

Zunächst scheint es sich bei Der Biss der Schlangenfrau, der 1988 nach einem eher unbekannten Spätwerk des Dracula-Autors Bram Stoker entstand, um einen ganz soliden kleinen ländlichen Horrorfilm im Stile der Hammer Studios zu handeln. Doch langsam aber sicher gibt der Regie-Exzentriker Ken Russell (Tommy, Gothic), ähnlich wie in seinem ebenfalls recht straight startenden Horrorfilm Der Höllentrip, immer mehr Vollgas.

Die Handlung wird im weiteren Verlauf immer wieder unterbrochen von verwirrenden äußerst blasphemischen Traumsequenzen, die von Russell in eindrucksvolle Bilder in Musicvideo-Ästhetik inszeniert wurden. Der mit sympathischen Schauspielern besetzte und nicht ohne Ironie inszenierte Film mündet in ein wirklich spannendes Finale und liegt als gut ausgestattete Blu-ray vor.

Mediabook

Bonusmaterial der Blu-ray: Drei Audiokommentare von Ken Russell + von Lisi Russell und dem Filmhistoriker Matthew Melia + von Christoph N. Kellerbach und Tom Burgas, die Dokus: „Worm Food“ über die Spezialeffekte (27:06 min), „Cutting for Ken“ über den Schnitt (9:30 min) und „Mary; Mary“- Gespräch mit Sammi Davis (15:39 min), sowie “Trailer from Hell“ mit Dan Ireland (2;42 min), Bildergalerie (3:03 min) und englischer Trailer (2:11 min)

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Mädchen Mädchen!

2001 – zwei Jahre nachdem der US-Film American Pie zu einem Welterfolg wurde – entstand auch in Deutschland eine gelegentlich derbe Komödie über Teenies und ihr “erstes Mal“. Diesmal standen jedoch – wie der Titel bereits ankündigt – junge Frauen im Mittelpunkt, allerdings nicht nur zwei, sondern ein Trio, also Mädchen, Mädchen, Mädchen!

Zwar gibt es auch hier allerlei eher schlüpfrige Szene (Stichwort: Fahrradsattel), doch genau wie in American Pie werden die Probleme der drei Hauptfiguren dabei durchaus ernst genommen. Häufig haben die Mädchen letztendlich die Lacher auf ihrer Seite und die vermeintlich coolen Macker entpuppen sich als reichlich peinlich.

Aus heutiger Sicht wirken manche Sequenzen dennoch etwas befremdlich. Unter anderen verwundert es etwas, dass die Hauptfiguren Mitglieder einer Volleyball-Mannschaft sind, deren Sponsor anscheinend ein Bettenhaus ist, das erwartet, dass die Spielerinnen den Slogan “Wohlfühl Matratze“ vorne auf den Trikot tragen.

Booklet zur Blu-ray

Einer Edition von Turbine, die Mädchen Mädchen! erstmals auf Blu-ray präsentiert, liegt ein wie ein Teeniemagazin aufgemachtes Booklet bei. Dies enthält ein sehr interessantes, aktuelles Interview mit Dennis Gansel (Die Welle, Jim Knopf), der gefragt wird, warum seinerzeit “ausgerechnet ein junger Mann einen Film über drei Schülerinnen auf der Jagd nach dem ersten Orgasmus und der großen Liebe drehen durfte.“

Da seine Schulzeit damals noch nicht allzu lange zurücklag, fühlte sich der 26-jährige Gansel von der Geschichte angesprochen und auch in der Lage sie zu verfilmen. Er hatte gerade als seinen ersten Film den preisgekrönten ProSieben-Politthriller Das Phantom mit Jürgen Vogel gedreht und entschied sich für die Komödien-Regie, um zu beweisen, dass er “breit aufgestellt“ ist.

Ein weiteres Kriterium war, dass Gansels damalige Freundin Maggie Peren die Co-Drebuchautorin von Mädchen, Mädchen! war. Genau genommen hatte Perren zusammen mit Christian Zübert (Der Fall Collini) das Drehbuch des – zwar immerhin mit Ryan Reynolds, Mia Farrow und Ryan O’Neal besetzten, aber nicht allzu erfolgreichen – US-Films Coming Soon so umgearbeitet, dass die Story nach Deutschland passt.

Auch darin, dass die sympathischen Darsteller Mädchen Mädchen! dem großen Vorbild American Pie. so manchen derben Moment doch irgendwie liebenswert machen. Diana Amft, Felicitas Woll und die damals 16-jährige Karoline Herfurth spielten hier ihre ersten Hauptrollen. Hinzu kommen Max Riemelt, Florian Lukas, Henning Baum und Elyas M’Barek in seinen ersten, aber sehr kleinen, Filmauftritt.

Nachdem Mädchen Mädchen! knapp zwei Millionen Kinobesucher amüsierte kehrten Diana Amft und Karoline Herfurth auf die Leinwand zurück. Nicht dabei ist Felicitas Woll, da sie die Hauptrolle in der Serie Berlin, Berlin spielte. Woll wurde ganz passabel von der Bravo TV-Moderatorin Jasmin Gerat vertreten. Rund um diese drei sympathischen Darstellerinnen werden recht geschickt verzahnte Episoden erzählt, die sich um “Loft und Liebe“ drehen. Dabei gehen nicht alle Geschichten so aus wie es der an ähnlichen Komödien geschulte Zuschauer erwartet. Insgesamt entstand so eine leichte aber nicht blöde Komödie, die manchmal sogar etwas überrascht.

Die Blu-ray zu „Mädchen Mädchen!“ von Turbine enthält neben dem Booklet noch diese Extras: Einleitung von Dennis Gansel (0:41 min), Audiokommentar mit Regisseur Dennis Gansel und Darstellerin Diana Amft, Interview mit Dennis Gansel (25:01 min), Hinter den Kulissen (8:11 min), Entfernte Szenen, inklusive alternativem Ende (11:40 min, wahlweise mit Audiokommentar von Dennis Gansel, der auch über die „Wohfühl-Matratze-Trikos“ aufklärt), Castingszenen (5:32 min), Teamfilm (8:32 min), Interviews mit Cast & Crew (11:06 min) und der Trailer (1:54 min)        

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