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Die besten Filme

Bruce Lee: Die Todeskralle schlägt wieder zu

Lange vor Jackie Chan versuchte sich der sonst eher für bierernste Martial-Arts stehende Bruce Lee in seinem letzten vollendeten Film an einer Karate-Komödie. Der „Humor“ am Anfang des Filmes, als Bruce Lee auf dem Flughafen von Rom ankommt, erschließt sich weder in der deutschen noch in der englischen Fassung. Leute, die in derselben Sprache sprechen wie er selbst, werden vom guten Bruce einfach nicht verstanden. Auch die dann folgende Stadtrundfahrt durch die italienische Hauptstadt wirkt ein wenig lahm und aufgesetzt.

Bruce Lee: Die Todeskralle schlägt wieder zuDoch nachdem diese erste etwas zähe halbe Stunde überstanden ist und Bruce ein China-Restaurant vor bösen Gangstern retten soll, geht es doch noch ganz gut ab. Es folgen immer wieder Kämpfe, die nicht nur beeindruckend choreographiert wurden, sondern auch viele kleine Gags enthalten. Recht lustig ist hierbei das die Filmmusik. Wenn diese nicht gerade bei Ennio Morricone geklaut wurde, erinnert  sie oft an das Pink Panther-Thema. Seltsamerweise hat Blake Edwards später in seinen Inspector-Clouseau-Filmen mit Peter Sellers einige Szenen aus Die Todeskralle schlägt wieder zu persifliert.

Bruce Lee: Die Todeskralle schlägt wieder zu
Erwähnenswert ist noch das Finale im Kolosseum. Hier trifft Bruce Lee auf Chuck Norris (Walker Texas Ranger), dem er zunächst einige Büschel Brusthaare ausreißt. Beide liefern sich dann einen Fight, der schnell vergessen lässt, dass alles nur im Studio vor einer Fototapete stattfand. Die Todeskralle schlägt wieder zu ist vielleicht nicht der beste Film mit Bruce Lee. So ist z. B. das ebenfalls 1973 entstandene Werk Der Mann mit der Todeskralle sehr viel opulenter und auch aufwendiger inszeniert. Doch der unterhaltsamste Bruce Lee-Film ist zweifelsohne Die Todeskralle schlägt wieder zu.

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Letters from Iwo Jima

Nachdem Clint Eastwood mit Flags of Our Fathers einen verhalten kritischen und chaotisch strukturierten Film über US-Heldenpropaganda im Zweiten Weltkrieg drehte, wechselte er direkt im Anschluss an die Dreharbeiten die Fronten. Letters from Iwo Jima spielt am selben Kriegsschauplatz. Der Film schildert die blutige Schlacht um die Pazifikinsel Iwo Jima jedoch aus der Sicht der japanischen Soldaten, die vergeblich versuchen einen technisch weit überlegenen und oft unmenschlich operierenden Gegner aufzuhalten.

Letters from Iwo Jima

Hauptfiguren des sich an erst kürzlich aufgefundene Soldatenbriefe orientierenden Films sind der besonne Generalleutnant Tadamichi Kuribayashi (Ken Watanabe aus Batman Returns und Inception) und der Bäcker Saigo, der hofft zu überleben, um einmal seine neugeborene Tochter sehen zu können. Kuribayashi, der genau wie der ihm unterstellte Baron Nishi, ein Olympia-Sieger im Springreiten, die USA bereist hat und das Land bewundert, weiß dass er keine Chance gegen die Hightech-Armee hat. Er setzt aber trotzdem alles daran, es den US-Streitkräften so schwer wie möglich zu machen…

Letters from Iwo Jima

Eastwood stellt in kurzen (diesmal aber sinnvollen) Rückblenden die Hauptfiguren vor und lässt sich Zeit die Ruhe (und Angst) vor dem Sturm zu schildern. Die dann folgenden Kampfszenen wirken ähnlich drastisch wie in Der Soldat Ryan. Doch im Gegensatz zu seinem damals regieführenden Produzenten Steven Spielberg gelang Eastwood ein trotz seiner nicht gerade kurzen Laufzeit durchgehend bewegender Film über die Schrecken des Krieges.

Flags of our Fathers

Dieser schnitt an der Kinokasse sogar besser ab als Flags of our Fathers, obwohl die Farben so blass waren, dass es fast wie Schwarzweiß wirkte und nur die japanische Originalfassung mit Untertiteln gezeigt wurde. Auf DVD gab es zu Letters from Iwo Jima seltsamerweise eine deutsche Tonspur.

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Flags of Our Fathers

Es ist eins der bekanntesten Fotos überhaupt und zeigt wie sechs US-Soldaten anscheinend unter großen Schwierigkeiten einen Mast mit einer Flagge aufrichten. Das Bild entstand im Februar 1945 auf dem Mount Suribachi, der auf der japanischen Pazifikinsel Iwo Jima lag und Schauplatz einer blutigen Schlacht war. Das Foto wurde in den USA sehr häufig abgedruckt (und diente später auch als Vorlage für ein National-Monument), um zu zeigen, dass die amerikanischen Streitkräfte langsam aber sicher dabei waren den Zweiten Weltkrieg zu gewinnen. Drei jener sechs US-Soldaten überlebten die Schlacht um Iwo Jima und tourten anschließend durch ihr Heimatland um für Kriegsanleihen zu werben.

Flags of our Fathers

Doch das vom Fotografen Joe Rosenthal aufgenommene Bild zeigt lediglich das zweite Hissen der US-Flagge, das unter relativ ungefährlichen und sicheren Bedingungen durchgeführt werden konnte. Ein hoher Militär wollte die zuerst gesetzte Fahne als Souvenir haben und befahl einen Austausch der Flagge. Somit hatten die drei durch die USA tingelnden Soldaten mehr oder weniger große Schwierigkeiten damit, sich als Helden feiern zu lassen und vor großem Publikum einen Pappmaché-Felsen zu stürmen. James Bradley, der Sohn eines der “Fahnenhisser“, schrieb einen Bestseller über seine Recherchen zur Vergangenheit seines Vaters.

Flags of our Fathers

Clint Eastwood verwandelte das Buch in einen verhalten kritischen Film, der in bleichen Bildern und durch eine auf vielen Zeitebenen spielende etwas wirr anmutende Erzählstruktur versucht sein Thema langsam einzukreisen. Flags of our Fathers soll zeigen, dass viele Menschen ein Bild vom Heldentum in sich herumtragen, dem sie unmöglich gerecht werden können. Doch diese Aussage erscheint etwas lauwarm. Sehr viel spannender ist es, wenn ganz nebenbei gezeigt wird, wie naive junge Männer für Propagandazwecke eingesetzt werden (und einer der drei Soldaten, der scheue Indianer Ira Hayes, dadurch in den Alkoholismus getrieben wurde).

Letters from Iwo Jima

Zum selben Thema drehte Eastwood gleich anschließend den Film Letters from Iwo Jima, der die selben Ereignisse aus japanischer Sicht schildert und sehr viel interessanter ausfallen ist.

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Hereafter – Das Leben danach

Clint Eastwood hatte sich nach dem grandiosen Gran Torino als Darsteller (erst einmal) verabschiedet und wollte fortan als Regisseur nur noch Filme drehen, die ihm wichtig sind. Mit Invictus – Unbezwungen gelang ihm ein warmherziger Film über Nelson Mandelas Kampf gegen die Apartheid in Südafrika. Doch was reizte Eastwood 2010 daran, eine erschreckend konventionelle Spielberg-Produktion über die Konversationen mit Toten in Szene zu setzen?

Hereafter – Das Leben danach

Hereafter – Das Leben danach erzählt gleich drei Geschichten, die sich langsam aber sicher aufeinander zu bewegen. In San Francisco arbeitet George Lonneman (Matt Damon) als Lagerist, obwohl er einst viel Geld dadurch verdiente, dass er bei Berührung von Menschen mit deren verstorbenen Freunden und Verwandten Kontakt aufnehmen konnte. Doch diese Fähigkeit bescherte George kein Glück, denn es ist ihm unmöglich eine Beziehung zu führen.

Hereafter – Das Leben danach

Die erfolgreiche französische Journalistin Marie Lelay (Cécile de France) hat in Thailand zwar eine Tsunami-Katastrophe überlebt, doch die damit verbundene Nahtod-Erfahrung führte dazu, dass sie ihr Leben in Paris nicht mehr in den Griff bekam. In London muss der 12-jährige Marcus erleben, wie sein Zwillingsbruder Jason bei einem Unfall ums Leben kommt und er versucht danach alles Mögliche um mit ihm Kontakt aufzunehmen.

Hereafter – Das Leben danach

Verfasst hat diese Ansammlung von Klischees über das Leben nach dem Tode immerhin Peter Morgan, der Experte für anspruchsvolle Polit-Dramen wie Die QueenFrost/Nixon. oder The Crown. Auch hier bleibt nach Sichtung des Films unklar, warum uns Morgan ein so vorhersehbares Fantasy-Mischmasch servierte und dieses auch noch erschreckend lahm enden ließ.

Hereafter – Das Leben danach

Als Regisseur versuchte Clint Eastwood zu retten, was zu retten ist. Die internationalen Schauplätze hat er in schönen Bildern eingefangen, der von ihm komponierte Soundtrack sorgt für die passende Stimmung und die Darsteller machen ernste Gesichter, wenn sie dumme Dinge sagen.

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Mystic River

Im Bostoner Arbeiterviertel East Buckingham werden die drei Kinder Jimmy Markum, Sean Devine und Dave Boyle von zwei angeblichen Polizisten wegen einer Bagatelle aufgegriffen. Dave wird „verhaftet“ und in ein Auto gezerrt. Anschließend wird er von den beiden Männern in einem Kellerraum mehrere Tage vergewaltigt.

Mystic River

25 Jahre später wird die 19-jährige Tochter von Jimmy (Sean Penn) brutal ermordet. Bei seinen Ermittlungen findet der jetzt für die Polizei arbeitende Sean (Kevin Bacon) zahlreiche Indizien, die andeuten, dass der psychisch immer noch unter den Folgen der Kinderschändung leidende Dave (Tim Robbins) den Mord begangen hat.

Mystic River

In diesem auch als spannender Thriller funktionierenden Film stellen sich die von Sean Penn und Kevin Bacon verkörperten Figuren immer wieder die Frage, wie ihr Leben verlaufen wäre, wenn sie anstelle von Dave in den Wagen gezerrt worden wären. Doch anstatt mit ihren Freund offen darüber zu reden, verbringen sie so wenig Zeit wie möglich miteinander und ihre Wege kreuzen sich erst wieder durch tragische Umstände.

Mystic River
In seinem zuvor entstandenen etwas konventionelleren (aber durchaus gelungenen) Film Blood Work, der ebenfalls nach einem Drehbuch von Brian Helgeland (Ritter aus Leidenschaft) entstand, spielte Clint Eastwood auch noch die Hauptrolle. Bei Mystic River begnügt er sich 2003 damit den Film mit viel Sinn für atmosphärische Details zu inszenieren. Das Resultat ist ganz sicher eins der gelungensten Werke im abwechslungsreichen Oeuvre Eastwoods.

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Million Dollar Baby

Frankie Dunns (Clint Eastwood) Leben dreht sich um den Boxring. Er hat Boxer trainiert und diesen eingehämmert auf ihre Deckung zu achten. Hinter seiner harten Schale verbirgt sich ein sehr weicher Kern, denn Dunn zögerte immer, wenn es darum ging seine Schützlinge gegen starke Gegner antreten zu lassen.

Million Dollar Baby

Daher verließen ihn viele später erfolgreiche Boxer und andere Manager haben Ruhm und Geld geerntet. Seit einiger Zeit trainiert schon eine gewisse Maggie Fitzgerald (Hilary Swank) in Dunns Trainingscenter. Sie ist mit mehr als 30 Jahren eigentlich schon zu alt für eine Box-Karriere, doch ihre Hartnäckigkeit beeindruckt Dunn…

Million Dollar Baby

Zunächst sieht es so aus wenn Clint Eastwood hier eine weibliche Rocky-Variante, ergänzt um ein von ihm selbst verkörpertes sentimentales Portrait eines langsam in Rente gehenden Box-Trainers, präsentieren will, doch der erste Eindruck täuscht. Trotzdem ist Million Dollar Baby nicht ohne Schwächen und ein leichter Rückschritt gegenüber Mystic River, der vorherigen Regiearbeit Eastwoods.

Million Dollar Baby

Einen eher aus dem Kino als aus dem Leben entnommenen Charakter wie den unnahbar wirkenden Frankie Dunn, der in Maggie langsam aber sicher einen Ersatz für die eigene entfremdete Tochter sieht, spielt Eastwood natürlich schon fast im Blindflug. Dies scheint ihm auch bewusst zu sein, daher schickt er Dunn als Variante zu seinen sonstigen ähnlichen Rollen täglich in die Kirche. Doch auch durch kurze theologische Diskussionen mit dem genervten Pfarrer wird Dunn nicht wirklich zu einer runderen Persönlichkeit.

Million Dollar Baby

Auch der seltsamerweise Oscar-prämierte Morgan Freeman als Maggies etwas weniger harter und etwas herzlicher zweiter Mentor ist eher klischeehaft. Doch das gleicht die völlig zu Recht mit einem Oscar ausgezeichnete Hilary Swank (Boys Don´t Cry) als Maggie locker aus, die voller Dynamik und Humor aber durchsetzt mit tragischen Zwischentönen die hartnäckige Maggie verkörpert.

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Invictus – Unbezwungen

Ein Jahr nachdem er 2008 mit Gran Torino eine grandiose Vorstellung als Darsteller gab, schien der Regisseur Clint Eastwood bei seinem nächsten Projekt auf Nummer Sicher zu gehen. Mit einem Film über die Apartheid in Südafrika (bzw. dem Ende davon) dürften in den USA die entsprechenden Betroffenheitsgefühle geweckt werden, zumal der Schauplatz nicht direkt vor der eigenen Haustür liegt.

Invictus - Unbezwungen

Passend dazu ist der väterliche Morgan Freeman, der schon zweimal sehr glaubhaft den lieben Gott spielte, eine allzu offensichtliche Wahl für die Darstellung eines übermenschlich guten Nelson Mandela. Das hätte ganz schön ins Auge bzw. auf die Nerven gehen können, auch weil Morgan Freemans Filmfiguren oft so erhaben wirken, dass ihnen kaum noch Alltäglichkeiten wie Klo-Besuche zuzutrauen sind. Es wäre auch für dem größten Gutmenschen etwas zu viel gewesen, Freeman zwei Stunden lang dabei zuzusehen, wie er den Märtyrer im Knast gibt, der auf seine Freilassung verzichtet, weil ihm dies politische Mäßigung abverlangt hätte.

Invictus - Unbezwungen

Doch zum Glück geht Eastwood mit Invictus einen völlig anderen Weg. Sein auf dem Buch Playing the Enemy: Nelson Mandela and the Game That Made a Nation von John Carlin basierender Film beginnt im Jahre 1994 als Mandela bei den ersten freien Wahlen zum Präsidenten von Südafrika gewählt wurde. Seine Kampfgenossen erwarten von ihm, dass er nun den Spieß umdreht. Doch Mandela feuert keine Regierungsangestellten nur wegen ihrer blassen Hautfarbe.

Invictus - Unbezwungen

Clint Eastwood konzentriert sich innerhalb der Geschichte hauptsächlich auf zwei Randgebiete, die zugleich auch beliebte Genres des US-Kinos sind. Recht heimisch dürfte er sich in der Welt der Leibwächter des Präsidenten gefühlt haben, schon durch seine überzeugende Darstellung eines Bodyguards in Wolfgang Petersens In the Line of Fire. In kurzen aber markanten Szenen zeigt Eastwood hier eine Macho-Welt in der ehemals Unterdrückte, die sicher nicht zufällig an Black-Panther-Aktivisten erinnern, plötzlich mit ehemaligen Gegnern – knüppelharten weißen Spezialagenten – zusammenarbeiten müssen.

Invictus - Unbezwungen

Noch ausführlicher wird vom erfolglosen fast ausnahmslos aus weißen Spielern bestehenden südafrikanischen Rugby-Team erzählt. Diese sogenannten “Springboks“ wurden von den schwarzen Zuschauern im Stadion als Relikt der Apartheid angesehen und ausgepfiffen. Als 1995 die Rugby-Weltmeisterschaften in Südafrika stattfanden, machte es sich Mandela zur Chefsache die “Springboks“ und deren Kapitän Francois Pienaar (Matt Damon) aufzupäppeln.

Invictus - Unbezwungen

Clint Eastwood kann ganz sicher vorgeworfen werden, dass er die südafrikanischen Verhältnisse gelegentlich allzu stark amerikanisiert. So erinnern das Amtszimmer des Präsidenten an das “Oval Office“ und die Diskussionen unter den Regierungsmitgliedern an einschlägige Film- oder TV-Darstellungen der Verhältnisse im Weißen Haus. Auch die Mär vom Erfolg im Sport durch den alle Rassenschranken überwunden werden können, wurde schon einige Male zu häufig (und in Invictus vielleicht ein wenig zu ausführlich) erzählt.

Invictus - Unbezwungen

Doch zum Glück sind dies nur Zutaten zu einem insgesamt sehr schlüssigen und äußerst warmherzigen Film. Dankbar darf man dem Regisseur dafür sein, dass er die Angst vor einem Anschlag auf den Präsidenten per Zivilflugzeug sehr hübsch ins Leere laufen lässt. Einige Male dürfte kaum ein Auge trocken bleiben. Etwa wenn der Film zeigt wie das elitäre Rugby-Team von Mandela dazu verdonnert wird mit schwarzen Ghetto-Kindern zu trainieren und dann – im wahrsten Sinne des Wortes – spielerisch Berührungsängste überwunden werden.

Invictus - Unbezwungen

In Erinnerung bleibt auch Matt Damons Gesichtsausdruck als er jene kleine Gefängniszelle aufsucht, in der Nelson Mandela jahrelang inhaftiert war oder jene kurze Szene, die zeigt, dass es plötzlich für eine weiße Mittelschichtfamilie kein Problem mehr ist die schwarze Hausangestellte mit zum Rugby-Finale ins Stadion zu nehmen. Es erstaunt einmal mehr was für ein reifer Regisseur (und Mensch!) aus dem einstigen Darsteller wortkarger Revolvermänner geworden ist.

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Project Power

Netflix erfreute seine Abonnenten anfangs mit allerlei Marvel-Serien wie Daredevil oder Jessica Jones. Doch da es neue Marvel-Serien künftig nur noch auf Disney+ gibt, hat Netflix einen Deal mit Mark Millar eingefädelt. Millarworld-Comics wie Space Bandits, Prodigy oder The Magic Order entstanden bereits in Zusammenarbeit mit Netflix-Designern.  Verfilmungen sind allerdings noch nicht in Sicht.

Project Power

Daher produziert Netflix eigene Filme mit Superhelden-Appeal wie 6 Underground mit Ryan Reynolds (Deadpool) oder The Old Guard mit Charlize Theron als Anführerin eine Truppe unsterblicher Söldner. Es wird aber auch am Rande des Marvel Cinematic Universe gewildert, indem die Gebrüder Anthony und Joe Russo, die das furiose Double-Feature Avengers: Infinity War und Avengers Endgame in Szene setzten, Thor Chris Hemsworth in Tyler Rake: Extraction auf eine bleihaltige Mission schickten.

Project Power

In die selbe Kerbe haut die Netflix-Produktion Project Power. Die Grundidee klingt durchaus vielversprechend: In New Orleans kursieren Drogen, die Superkräfte verleihen. Doch um welche speziellen Fähigkeiten es sich jeweils handelt, ist erst nach dem Schlucken der Pillen zu erfahren…

Project Power

Die Kämpfer gegen das Drogenkartell spielen immerhin Jamie Foxx (The Amazing Spider-Man II) und Joseph Gordon-Levitt (The Dark Knight Rises). Dennoch langweilt Project Power trotz eines Budgets von 85 Millionen Dollar aufgrund der sehr holperigen Inszenierung. Auch das Drehbuch reißt da nichts mehr raus. Es stammt von Mattson Tomlin, der sich hoffentlich beim demnächst anstehenden The Batman mehr Mühe gegeben hat.

Project Power

Am Rande sei noch erwähnt, dass sich Twilight-Star Robert Pattinson in Tenet recht gut als Action-Held macht. Fast könnte man meinen, Christopher Nolan hätte ihn bei den Dreharbeiten fit gemacht für seine nächste Rolle als The Batman.

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Blade Runner

1982 – noch vor Indiana Jones und der Tempel des Todes und Die Rückkehr der Jedi Ritter – trat Harrison Ford in einem großen Science-Fiction-Film auf. Ridley Scotts visuell überwältigender aber alles andere als stromlinienförmiger Blade Runner enttäuschte das Popcorn-Publikum. Der Film hat jedoch im Laufe der letzten Jahrzehnte zahllose neue Fans hinzugewonnen.

Blade Runner

Harrison Ford spielt den Ex-Polizisten Rick Deckard, der im Los Angeles des Jahres 2019 den Auftrag erhält vier geflohene „Replikanten“ zu finden und zu töten. Hierbei handelt es sich um hochentwickelte Androiden, die von Menschen kaum zu unterscheiden sind. Zugleich lernt Deckard auch die attraktive Rachael (Sean Young) kennen, die keine Ahnung hat, dass
sie – aber auch die ihr eingepflanzten Erinnerungen – künstlich sind.

Blade Runner

Blade Runner erzählt zwar eine durchaus spannende Detektivgeschichte und enthält auch einige rasante Actionszenen, doch in erster Linie überzeugt (und überragt) die Darstellung des ebenso futuristischen wie auch morbiden Vielvölker-Stadtmolochs Los Angeles.

Blade Runner

Nach Ende der Dreharbeiten versuchten die Produzenten den Film kommerzieller zu machen und versahen Blade Runner sicherheitshalber noch mit einem erklärenden Off-Kommentar und einem Happy End. Hierfür stellte Stanley Kubrick Naturaufnahmen zur Verfügung, die für Shining entstanden waren aber nicht verwendet wurden.

Blade Runner

Trotz oder gerade wegen der Nachbearbeitung schlug Blade Runner an der Kinokasse nicht gerade gewaltig ein. Bereits Anfang der 90er-Jahre entstand ein Director´s Cut, der ganz auf die Kraft der faszinierenden Bilder setzte und keinen Off-Kommentar enthielt. Am Ende des Filmes wird jetzt assoziiert, dass Deckard höchstwahrscheinlich ebenfalls ein Replikant ist. Diese Fassung ist auch weitestgehend identisch mit dem Final Cut den Ridley Scott 2007 erstellte. Jetzt gibt es neben dezent verbesserten Ton- und Spezialeffekten auch etwas mehr Splatter.

Blade Runner

Doch im Gegensatz zu seiner etwas arg rasanten neuen Alien-Fassung hat Scott seinen Blade Runner nur sehr behutsam aufgemotzt und dabei nicht seiner Magie beraubt. Dies geschah natürlich in erster Linie um neue DVD- und Blu-ray-Editionen an den Fan zu bringen, doch wer die Möglichkeit hat den Final Cut auf einer großen Leinwand zu sehen, wird reich beschenkt.

Blade Runner 2049

35 Jahre später entstand mit Blade Runner 2049 eine Fortsetzung, in der Ryan Gosling die Hauptrolle spielte, während im Finale auch Harrison Ford auch wieder dabei war.

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Tenet

Bereits in seinen US-Debüt Memento, spielte Christopher Nolan damit, zurück in der Zeit zu reisen. Vor 20 Jahren geschah das allerdings dadurch, dass Szenen einer eher konventionellen Kriminalgeschichte in umgekehrter Reihenfolge aneinandergereiht wurden. Bei Tenet hingegen gibt es einen Science-Fiction-Aufhänger, der Nolan die wildesten Vorwärts-Rückwärts-Spielereien erlaubt.

Tenet

Allzu viel spoilern kann ich zu diesem Thema nicht, denn um die Handlung vollständig zu verstehen, sind noch weitere Sichtungen des Films nötig. Doch – so viel sei verraten – auch diesmal gelingt es Nolan den Zuschauer nicht nur zu verwirren, sondern auch zu fesseln.

Tenet

Tenet ist durch seine verrätselte Struktur nicht nur ein typisches Werk des Regisseurs von The Prestige und Interstellar, sondern zugleich auch Christopher Nolans Version eines James-Bond-Films. Spätestens mit seiner an Im Geheimdienst ihrer Majestät erinnernden Traum-Ebene in Inception hat Nolan sich als großer Fan der Agenten-Serie geoutet.

Tenet

Ein ähnlich mitreißendes und innovatives Stück Kino werden die Produzenten der 007-Reihe in absehbarer Zeit ganz sicher nicht zustande bringen. Dies liegt nicht nur daran, dass der nur “Protagonist“ genannte Geheimagent mit John David Washington von einem schwarzen US-Amerikaner verkörpert wird und sein Love Interest – Elizabeth Debicki spielte eine ähnliche Rolle als „Gangsterbraut“ in The Night Manager – eine junge Mutter ist.

Tenet

Bemerkenswerter ist, neben der völligen Unberechenbarkeit der Handlung, das nahezu vollständige Fehlen von Ironie. Dadurch wird der explosive Realismus, mit dem Nolan seine Action-Szenen fast ohne digitale Tricks umsetzte, noch stärker hervorgehoben .

Tenet

Erstaunlich ist auch, was Nolan aus seinen Schauspielern herausholt. Kenneth Branagh hat sich vor einigen Jahren in Jack Ryan: Shadow Recruit bereits selbst als russischer Oligarch in der Schurkenrolle in Szene gesetzt. Doch dies ist kein Vergleich zu dem Kotzbrocken Viktor Cherevin, den Branagh diesmal in bedrohlichen Farben auf die Leinwand zaubert.

Tenet

Überraschend ist auch, wie gut sich Twilight-Star Robert Pattinson als Action-Held an der Seite von John David Washington macht. Fast könnte man meinen, Nolan hätte ihn dadurch auch gleich fit gemacht für seine nächste Rolle als The Batman.

Tenet

Es sei noch verraten, dass am Ende von Tenet einige Geheimnisse rund um die von Washington und Pattinson verkörperten Charaktere andeutet werden. Christopher Nolan wäre durchaus zuzutrauen, dass ihm – ähnlich wie bei seiner Batman-Trilogie – einige gleichwertige Fortsetzungen gelingen werden.

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