Das Wunder von Bern

Sönke Wortmann hat es als jugendlicher Fußballspieler bis in die Schüler-Nationalmannschaft geschafft. Nach einer Verletzung spielte er bei der Spielvereinigung Erkenschwick immerhin noch in der zweiten Bundesliga. Schon 1985 auf der Filmhochschule plante er einen Film über Fußball, doch dann drehte er zunächst erfolgreiche Komödien wie Kleine Haie, Der bewegte Mann oder Das Superweib. Etwas überpünktlich zum 50. Jubiläum folgte  2003 sein Film über Sepp Herberger und jene Fußballer, die 1954 in Bern Weltmeister wurden und damit Balsam für die deutsche Nachkriegsseele produzierten.

Das Wunder von Bern

Ein nicht gerade einfaches Thema, denn zum einen droht die Gefahr plumpen „Wir sind wieder wer“-Nationalismus zu verbreiten und zum anderen hat Fußball auf der Kinoleinwand noch nie so richtig funktioniert. Auch der Regisseur Wortmann traut seiner geliebten Sportart nicht so recht und baut noch eine umfangreiche Familiengeschichte mit ein. Er erfindet den 11-jährigen Mathias Lubanski, der der Taschenträger des Essener Stürmer-Stars Helmut Rahn ist. Matthias vergöttert den Fußballer nicht nur, sondern betrachtet ihn auch als Vater-Ersatz. Dies führt zu massiven Problemen als der leibliche Vater aus russischer Gefangenschaft zurückkehrt.

Das Wunder von Bern

Dieser von Peter Lohmeyer sehr intensiv verkörperte Richard Lubanski ist die eigentliche Hauptfigur des Filmes. Wenn er zunächst seine Tochter für seine Ehefrau hält, wird auf unpathetische Art klar, wie lange er in Kriegsgefangenschaft war. Überhaupt gelingt Wortmann ein Film der kleinen Momente. Wenn etwa Helmut Rahn ein Schreiben des DFBs vorliest, das mitteilt dass den Spielern der Nationalmannschaft Verdienstausfall nur gewährt wird, solange sie noch im WM-Turnier dabei sind, wird klar wie weit entfernt Herbergers Elf vom heutigen Profi-Fußball war.

Das Wunder von Bern

Indem er immer wieder bei den Lubanskis vorbeischaut, erzählt Wortmann meist knapp am Thema vorbei, kreist es aber auch von allen Seiten ein. Das Wunder von Bern sagt dadurch mehr über die damalige Zeit aus, als wenn die Geschichte nur aus der Sicht der Nationalmannschaft erzählt worden wäre. Zwar dauert der Film länger als 90 Minuten, aber dafür ist er rund.

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