Der Pianist

Roman Polanski überlebte das Ghetto in Krakau und die Bombennächte in Warschau, während seine Mutter in Auschwitz umgebracht wurde. Schon immer wollte er über diese schmerzhafte Zeit einen Film drehen, aber das Werk sollte auf keinen Fall autobiographisch sein. Den idealen Stoff fand er in den Erinnerungen des polnischen Pianisten Wladyslaw Szpilman. Dieser hatte seine Erlebnisse bereits 1945 zu Papier gebracht.

Szpilmans schildert auch, wie er kurz vor Ende des Krieges vom deutschen Wehrmachtsoffizier Wilm Hosenfeld gerettet wurde. Doch bis es zu diesem hoffnungsvollen Ende kommt, geht der Leser (und auch der Kinobesucher) mit Szpilman durch die Hölle. Polanski verkneift sich (im Gegensatz etwa zu Spielberg in Schindlers Liste) bei seiner Verfilmung des Buchs jegliche inszenatorischen Mätzchen. In dokumentarisch anmutenden Bildern schildert er, wie Szpilman mit seiner Familie in das Warschauer Ghetto umziehen muss und dort der unglaublich brutalen Willkür der deutschen Besatzer, aber auch der jüdischen Kapos, ausgesetzt ist.

Im Gegensatz zu seiner Familie, die deportiert wurde, gelang es Szpilman, durch die Hilfe eines jüdischen Kollaborateurs bei einem Bautrupp unterzukommen. Den Rest des Kriegs überlebt er auch durch die Hilfe einiger polnischer Freunde. Es ist dem Thema absolut angemessen, dass Polanski Hollywood-Dramaturgie vermeidet und sich stattdessen darum bemüht, uns Szpilmans Schicksal so nah wie möglich zu bringen.

Völlig zu Recht erhielt Polanskis Film 2002 in Cannes die Goldene Palme. Adrien Brody (der danach in Filmen wie King Kong, Predators oder Giallo auftrat, wurde 2003 mit dem Oscar als bester Hauptdarsteller und Polanski als bester Regisseur ausgezeichnet.

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