Ich folgte einem Zombie

Nachdem Val Lewton als Assistent des Produzenten David O. Selznick u. a. am Drehbuch von Vom Winde verweht mitgearbeitet hatte, bekam er vom Studio RKO den Auftrag kostengünstige Horrorfilme im Stile der Universal Pictures zu realisieren. Lewton war kein großer Fan der Universal Monsters und daher bemühte er sich 1942 bei Katzenmenschen erfolgreich darum, eine unheimliche Atmosphäre zu schaffen, indem die Bedrohung nur angedeutetet und nicht auf Holzhammer-Effekte gesetzt wurde.

Für seinen zweiten RKO-Horrorfilm bat Val Lewton trotz seiner “Universal-Allergie“ Curt Siodmak, den Drehbuchautor von Der Wolfsmensch, ihm eine Geschichte über eine Krankenschwester zu schreiben, die auf einer westindischen Insel mit Zombies konfrontiert wird. Siodmak beschäftigte sich intensiv mit dem Voodoo-Kult, doch Lewton interessierte eher eine schaurige Liebesgeschichte im Stile von Alfred Hitchcocks Verfilmung von Daphne du Mauriers Rebecca oder Charlotte Brontés Roman Jane Eyre.

Das Resultat ist trotz einer Laufzeit von wenig mehr als einer Stunde und eines Budgets von 100.000 Dollar sowohl ein faszinierender Horrorfilm als auch ein mitreißend erzähltes Beziehungsdrama. Genau wie bei Katzenmenschen sorgte auch hier der gebürtige Franzose Jacques Tourneur (Der Rebell) für eine schlüssige Geschichte und stimmungsvolle Atmosphäre.

Der Film wird durchgehend spannend erzählt. Wer Humor sucht, sollte sich auch das Kleingedruckte im Vorspann genau ansehen, denn hier ist zu lesen: “Die Charaktere und Ereignisse dieses Films sind fiktiv. Jede Ähnlichkeit mit lebenden, toten oder besessenen Personen ist rein zufällig.“

Filmjuwelen hat „Ich folgte einem Zombie“ als Blu-ray-Edition veröffentlicht, die keine Wünsche offen lässt. Die Bildqualität wird der exquisiten Schwarzweiß-Fotografie von J. Roy Hunt voll gerecht. Die Blu-ray steckt in einem Schuber und im Bonusmaterial befindet sich neben dem deutschen Trailer ein halbstündiges deutschsprachiges Interview mit Curt Siodmak. Zudem liegt ein zwanzigseitiges Booklet mit interessanten Texten von Roland Mörchen und Rolf Giesen bei. Empfehlenswert ist auch Giesens Audiokommentar, der zwar nur selten auf die gerade zu sehenden Szenen eingeht, aber erschöpfend über die Entstehung des Films informiert.

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