Jiro Taniguchi: Träume vom Glück

Ein kinderloses Ehepaar hängt sehr stark seinem Hund Tamu. Als dieser altersbedingt schwach und krank wird, setzen sie alles dran um das Tier am Leben zu erhalten. Doch schließlich kommt es wie es kommen muss. Kurz darauf erhält das Pärchen eher zufällig über eine Freundin, die für den Tierschutzverein arbeitet, eine Perserkatze, die wie sie kurz danach erfahren auch noch schwanger ist. Das Ehepaar beschließt den dreiköpfigen Nachwuchs ebenfalls bei sich aufzunehmen und richtig turbulent wird es als auch noch die Nichte Aki von zu Hause ausbüxt und sich bei unserem Pärchen einquartiert.

Jiro Taniguchi: Träume vom Glück

Das klingt ja nun nicht gerade sonderlich spektakulär und wenn mir nicht Jiro Taniguchis Mangas Vertraute Fremde und Die Sicht der Dinge so angenehm in Erinnerung geblieben wären, hätte man mich mit Geschichten über Haustiere als Kindersatz jagen können. Doch es ist erstaunlich was Taniguchi durch seine detailreichen Zeichnungen und seine sensiblen Betrachtungen aus den nur scheinbar unspektakulären Themen herausholt. So ist es rührend aber auch absolut verständlich, dass die Hauptfiguren sich aufopfernd um den dahin siechenden Hund kümmern und die nächtliche Geburt der drei Kätzchen ist eine richtig spannende Angelegenheit.

Jiro Taniguchi: Träume vom Glück

Diese zusammenhängenden Geschehnisse bilden die ersten vier Kapitel von „Träume von Glück“ und zum Abschluss gibt es dann plötzlich – quasi als Zugabe – noch eine völlig andere Geschichte mit dem dramatischen Titel „Ort des Schicksal“. Hier schildert Taniguchi eine Himalaya-Expedition und spart nicht mit Abenteuerversatzstücken wie einem abstürzenden Bergsteiger, einem geheimnisvollen Schneeleoparden und einer Rettung in allerletzter Minute. Zwar wird nebenbei – durchaus sensibel – erzählt, wie stark der Berg auch im Alltag ruft. Doch diese eher konventionell auf Spannung getrimmte und geriet sehr viel langweiliger als die zuvor geschilderten Erlebnisse mit Hunden, Katzen und Kindern, was zeigt, dass die Stärken von Taniguchi ganz eindeutig darin liegen scheinbar alltägliche Begebenheiten in spannende Geschichten zu verwandeln.

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