Made in Korea

Jeremy Holt ist Drilling, wurde adoptiert und hat asiatische Wurzeln. Daher steht es außer Frage, dass der von ihm verfasste Comic über ein künstlich in Seoul erzeugtes Kind, welches von einem Ehepaar käuflich erworben wurde, autobiografische Komponenten enthält. Doch die kleine Jessy, die das Ehepaar Suelynn und Bill frei Haus nach Texas geliefert bekommt, ist nicht irgendein Klon, sondern verfügt über künstliche Intelligenz.

Jessy wurde als erstes Wesen ihrer Art von dem für einen koreanischen Großkonzern arbeitenden Programmierer Chul geschaffen. Dieser will verhindern, dass sein Arbeitgeber Schindluder mit seiner Entdeckung treibt. Daher sorgte Chul dafür, dass Jessy nach Texas kommt, wohin er direkt nach seiner auch Kündigung auch reist…

Das klingt ja ganz interessant, auch wenn das Grundmotiv – siehe Frankenstein, Pinocchio und A.I. – Künstliche Intelligenz – nicht ganz neu ist. Ob es nun Absicht war oder nicht, es ist etwas störend, dass es Jeremy Holt nicht gelingt aus Chul, Suelynn und Bill interessante oder zumindest glaubhafte Charaktere zu machen. Überhaupt kommt die ganze Geschichte – trotz eigentlich spannender Turbulenzen – emotional ziemlich unterkühlt rüber, was durch die thematisch zwar passenden sterilen Bilder von George Schall noch unterstrichen wird.

Wer mag kann sich im Anhang dieser Ausgabe noch fünf weitere, diesmal allerdings recht kurze “Proxy-Geschichten“ reinziehen, die von anderen Künstler geschaffen wurden und etwas weniger so wirken, als hätte sie ein Roboter geschaffen.     

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