Neil Gaiman: Die Sandman-Bibliothek

Mitte der Achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts begann der damalige englische Jungspund Neil Gaiman als Comicautor von sich reden zu machen. Er brachte neue, auch ausdrücklich intellektuelle Aspekte in die gerade im Umbruch begriffene Comic-Welt ein. Ab 1988 reaktivierte er für DC die Serie „The Sandman“, die monatlich bis 1996 erschien und zahlenkonform mit der 75. Episode abschloss.

Neil Gaiman: Die Sandman-Bibliothek

Unter Gaimans Federführung und wechselnden Zeichnern entstanden die Ewigen, die siebenköpfige Familie von Dream, dem Sandman. Die Ewigen existieren seit Anbeginn der Zeit und sind älter und mächtiger als die Götter. Antike, postmoderne, grausige und schöne Geschichten verwebt der Autor zu einer ungewöhnlich breit angelegten Saga, gespickt mit Personen aus Literatur und Geschichte. Mit dieser Meistererzählung hat Neil Gaiman ein unverwechselbares Universum erschaffen, einen Kosmos der Träume, der wenig gemein hat mit dem Sandman der Siebziger, der u. a. von Jack Kirby gezeichnet wurde und seine Gegner noch martialisch bekämpfte.

Neil Gaiman: Die Sandman-Bibliothek

Dream wird sich am Ende selbst abschaffen, bzw. erneuern, denn auch er unterliegt dem Wandel der Zeit. Seine mythologischen, kulturhistorischen und dramatischen Interessen verarbeitet Gaiman zu einem spannenden und intensiven Traumgespinst, mit Zitaten und Verweisen, die unaufdringlich homogen in seine Geschichten ragen. Ohne morbid zu sein, wird der Sandman getragen von einer düsteren Heiterkeit – befasst er sich doch mit dem Werden und Vergehen unserer unbewussten Phantasien. Welche Kraft der Herr der Träume noch in der Hölle innehat, zeigt sich, als selbst Luzifer nicht leugnen kann, dass seine Macht bedeutungslos wäre, wenn die Gefangenen der Verdammnis nicht vom Himmel träumen könnten.

Neil Gaiman: Die Sandman-Bibliothek

Ein nicht zu unterschätzender Anteil des weltweiten Erfolgs von The Sandman liegt bei den grandiosen Zeichnern, Tuschern und Koloristen. Die Liste der bedeutenden Künstler, die an diesem einmaligen Werk beteiligt sind, ist Legion. Alle Cover und Layouts wurden von Dave McKean entworfen, der mit einer ungewöhnlich plakativen Grafik (in die Zeichnungen, Kollagen, Skulpturen, Gemälde und Bildbearbeitung einflossen) Maßstäbe setzte und auch außerhalb der Comics beeindruckte. Ergänzend zur Hauptserie erschienen, z. T. erst in den letzten Jahren, einige Sonderausgaben und Kurzserien. Nachdem sich bereits Ehapa und der Tilsner Verlag an einer deutschen Herausgabe versuchten, bringt Panini seit einiger Zeit eine Übertragung heraus, die sich erfreulicherweise eng an die amerikanische Vorlage anlehnt.

Neil Gaiman: Die Sandman-Bibliothek

20 Jahre nach seiner letzten regulären Sandman-Episode legt Neil Gaiman mit „Sandman: Ouvertüre“ noch eine einleitende Erzählung seiner bekanntesten Figur vor.

Rainer Schneider

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