Der große Indienschwindel

Obwohl ich die von Juanjo Guarnido gezeichneten Blacksad-Comics liebe, ist mir der Einstieg in diesen ebenfalls prachtvoll zu Papier gebrachten epischen Comic nicht ganz leicht gefallen.

Der große Indienschwindel

Die detailreich bunten Bilder von sehr armen und sehr reichen Menschen scheinen nicht so recht zu den wohl ironisch gemeinten Texten (“Die Armen sind arm dran!“) von Alain Ayroles (Mit Mantel und Degen) zu passen und nachdem knapp die Hälfte der 145 Seiten gelesen waren, legte ich den erwartungsvoll begonnenen übergroßen Prachtband erst einmal beiseite.

Der große Indienschwindel

Doch die erneute Lektüre belehrte mich eines Besseren. Fast schien es so, als wenn Ayroles den Zeichner auf Seite 56 für eine ganze Weile von der Leine gelassen hatte. Ganz ohne Worte erzählt Guarnido auf zwölf großartig in Szene gesetzten Seiten von einer spanischen Expedition quer durch den südamerikanischen Dschungel, den die Konquistadoren damals in Indien vermuteten.

Der große Indienschwindel

Die Suche nach Eldorado im frühen 17. Jahrhundert scheint erfolgreich zu verlaufen, doch wie vieles in diesem Comic trügt der Schein, zumal die Bauten der Ureinwohner erstaunlich europäisch aussehen…

Der große Indienschwindel

Doch nicht nur optisch erstaunt der Comic, denn in der zweiten Hälfte stellt Alain Ayroles fast alles, was er zuvor erzählt – und Guarnido gezeichnet hat – völlig in Frage. Es kommt zu erstaunlichen Erkenntnissen, es stellt sich aber auch die Frage, wie weit diesem Don Pablos aus Segovia überhaupt zu trauen ist.

Der große Indienschwindel

Die Figur dachte sich der spanische Autor und Satiriker Francisco de Quevedo 1626 für seine – nach eigenen Worten “kurzweilige Geschichte“ Der abenteuerliche Buscón aus. Der Roman endete damit, dass Don Pablos nach Indien, also Südamerika, reiste und eine Fortsetzung sollte folgen. Hier ist sie!

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Sleepy Hollow

Sicher trug auch der Erfolg von Tim Burton 1999 entstandenen Kinofilm Sleepy Hollow mit Johnny Depp dazu bei, dass die Erzählung von Washington Irving eine 14 Jahre später eine TV-Serie inspirierte.

Sleepy Hollow

1781 wird Ichabod Crane (Tom Mison), der als Agent im Auftrag von George Washington unterwegs ist, von einem mysteriösen Reiter angegriffen. Crane kann diesen zwar enthaupten, aber nicht töten und wacht 2013 in der Nähe des Ortes Sleepy Hollow auf. Die Polizistin Abigail Mills (Nicole Beharie), deren Vorgesetzter Sheriff August Corbin (Clancy Brown) kurz zuvor anscheinen vom selben kopflosen Reiter enthauptet wurde, beginnt nach anfänglichen Zweifeln Ichabod Crane zu glauben.

Sleepy Hollow

Mills erzichtet sogar darauf ihre Ausbildung beim FBI anzutreten und bleibt in Sleepy Hollow. Dort hat es im Laufe der Jahrzehnte immer wieder übersinnliche Phänomene gegeben, die Abigails Schwester Jenny (Lyndie Greenwood) so schwer verstörten, dass sie in eine psychiatrische Anstalt gesteckt wurde.

Sleepy Hollow

Da auch noch Crane Ehefrau Katrina als Hexe, diverse Freimaurerer und weitere Reiter der Apocalypse durch Sleepy Hollow spuken, gibt es eine Menge zu erzählen. Den Pilotfilm inszenierte Len Wiseman (Underworld, Stirb Langsam 4.0) als atmosphärischen Horror-Thriller. Da die Chemie zwischen Tom Mison und Nicole Beharie stimmt und neben Gruselelementen auch der Humor nicht zu kurz kommt, brachte es die Serie bis 2017 auf vier Staffeln mit insgesamt 62 Episoden.

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Daredevil

Der junge Matt Murdock ist völlig außer sich, nachdem er gesehen hat, wie sein Vater der einst gefeierte Boxer Jack „The Devil“ Murdock als Schuldeneintreiber für einen Gangster arbeitet. Der kleine Matt gerät dadurch in einen Unfall, bekommt eine Chemikalie ins Auge und erblindet. Seine Fähigkeit zu hören hat sich danach jedoch drastisch gesteigert. Während Matt versucht mit seiner Blindheit klarzukommen, beginnt Jack Murdock wieder mit dem Boxen, wird jedoch nach erfolgreichem Comeback umgebracht.

Daredevil

Diese Entstehungsgeschichte des wohl „realistischsten“ Marvel-Superhelden bildet zwangsläufig 2003 den Anfang des Films und wird ein wenig lustlos absolviert, um so schnell wie möglich den erwachsenen und von Ben Affleck gespielten Matt Murdock alias Daredevil zu zeigen.

Daredevil

Sehr gut visualisiert ist allerdings jener Moment, in dem der gerade erblindete Matt Murdock im Krankenhaus durch den Wiederhall von Geräuschen plötzlich doch „sehen“ kann und über einen Sonarsinn verfügt. In den wohl besten Szenen des Filmes ist der erwachsene Matt durch die Geräusche von Regen plötzlich in der Lage seine geliebte Elektra zu „sehen“ und diese entzieht sich ihm schließlich indem sie einen Regenschirm aufspannt.

Daredevil


Ansonsten bietet Daredevil eher wenig Überraschungen und harkt seine finalen Höhepunkte etwas zu vorhersehbar ab. Visuell wirkt der von absoluten Fans der Comic-Figur, wie Regisseur Mark Steven Johnson (Ghost Rider) realisierte Film insgesamt einheitlicher als kurz zuvor Sam Raimis Spider-Man oder Bryan Singers X-Men, wobei inmitten aller Stilisierung doch ein realistisch anmutendes New York durchschimmert.

Daredevil

Die Schauspieler sind sorgfältig im Sinne von Frank Millers Comicvorlage ausgewählt, bieten dadurch allerdings auch kaum Überraschungen, selbst wenn im Falle von Michael Clarke Duncan als Kingpin einmal die Hautfarbe gewechselt wurde. Ein kleines Highlight liefert Colin Farrell als durchgeknallter Bullseye, etwas mehr von seiner Energie und seinem Wahnsinn hätte dem ganzen Film gutgetan.

Daredevil

Der um eine halbe Stunde längere Director´s Cut feiert anschließend auf DVD seine Premiere und ist eindeutig die bessere Version. Jetzt zeigt der Film mehr Realismus durch Matts Tätigkeit als Anwalt. Er setzt seine geschärften Sinne als Lügendetektor ein und muss einen von Coolio verkörperten hoffnungs- und mittellosen Klienten verteidigen.

Daredevil

Im Director´s Cut haben Nebenfiguren, wie der von Jon Favreau verkörperte Foggy Nelson, mehr Entfaltungsmöglichkeiten. Die Action – wie etwa Daredevils spielerischer Kampf mit Elektra oder sein finaler Fight mit dem Kingpin – hat deutlich an Dynamik gewonnen. Es fielen jedoch auch Szenen weg, wie etwa Matt Murdocks Beichte und seine Liebesnacht mit Elektra. Dennoch stellt die Frage, warum der Film für seine Kinoauswertung derart verstümmelt wurde.

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Crank

Der Auftragskiller Chev Chelios erwacht mit einem unangenehmen Gefühl im Kopf und findet eine DVD mit der Aufschrift “Fuck You“ vor. Als er diese abspielt, erfährt er, dass er vergiftet wurde und nur noch kurze Zeit zu leben hat. Doch Chev, der eigentlich aufhören wollte zu morden um sich voll und ganz seiner Freundin Eve zu widmen, entdeckt ein Gegenmittel. Solange er möglichst hektisch in Bewegung ist, bleibt er am Leben. Daher startet Chev einen unaufhaltsamen Rachefeldzug quer durch Los Angeles.

Crank

Mit der Figur von Frank dem Transporter empfahl sich der ehemalige englische Turmspringer Jason Statham als dynamischer und intelligenter Actionheld, dem die Dumpfbackigkeit von Van Damme, Norris oder Stallone völlig abgeht. Auch als Chev liefert Statham 2006 eine überzeuge Performance und nie kommt der Gedanke auf, dass er in seinen Actionszenen, diesmal eher Baller- als Kloppereien (aber auch eine unvergessliche öffentliche Erotikszene!) gedoubelt wurde.

Crank

Crank kommt schnell zur Sache, legt ein sehr hohes Tempo vor, dass der Film hält aber kaum noch steigert. Das Duo Neveldine/Taylor (Gamer) konzipierte sein Erstlingswerk als eine Art Remake von Speed, “nur anstelle eines Busses ist es hier ein Typ“. Immer mal wieder werden hübsche optische Spielereien wie ironische Untertitel oder Split-Screen platziert. Dies ist eher Spaß an der Freude als die Suche nach einem eigenen Stil. Zwischendrin geht es ganz schön derbe zu, doch der meist recht gutartige Humor dämpft die Splattrigkeit ein wenig.

Crank

Insgesamt ist Crank ein großer aber alles andere als jugendfreier Spaß, der drei Jahre später in Crank 2: High Voltage nahtlos weiterging. Erneut muss es Chev zwischen etlichen Verfolgungsjagden in aller Öffentlichkeit – diesmal auf einer Pferderennstrecke – mit seiner Freundin Eve (wieder mit Spaß dabei: Amy Smart) treiben, denn Reibung lädt die Batterien seines künstlichen Herzens auf.

Crank

Neveldine / Taylor garnieren den Film wieder mit Google-Earth-Luftaufnahmen und sinnfreien Zwischentiteln wie 9 Sekunden später, zeigt aber auch im scheinbar ungünstigsten Moment einige Momente aus Chevs Kindheit. Bei einer Schießerei in einem Stripschuppen lassen sie konsequenterweise nicht nur Blut sondern auch Silikon spritzen. Doch bei aller Splattrigkeit bleibt immer Raum für ein Späßchen wie etwa einen Zweikampf im Godzilla– Style.

Crank

Somit spricht rein gar nichts gegen Crank 3, außer dass er auch nach mehr als einem Jahrzehnt nicht entstanden ist. Ghost Rider: Spirit of Vengeance war 2012 der (bisher?) letzte Film des Duos Neveldine/Taylor.

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Gamer

Mit der Erfindung des Computerspiels Slayer hat Milliardär Ken Castle (Michael C. Hall) Fiktion und Wirklichkeit auf grausame Weise miteinander verbunden: In brutalen Kämpfen treten zum Tode Verurteilte als Spielfiguren gegeneinander an – fremdgesteuert durch den Spieler. Ganz vorne mit dabei ist Held Kable (Gerard Butler), gelenkt von Teenager Simon, der auch für das Leben seiner Frau und seiner Tochter verantwortlich ist. Seine einzige Chance zu überleben ist der Ausstieg aus dem Spiel. Eine Untergrundbewegung soll ihm dabei helfen…

Gamer

Nachdem Gerard Butler einige romantische Komödien wie Die nackte Wahrheit gedreht hatte, versuchte er sich wieder als ähnlich harter Brocken wie der Spartaner Leonidas in 300. Doch während Butlers Justiz-Thriller Gesetz der Rache nach starken Auftakt immer lächerlicher wurde, bietet der utopische Action-Reißer Gamer eine temporeich aufbereitete Mischung aus Action, verrückten visuellen Einfälle sowie eine Prise Sozialkritik.

Gamer

Das Regie-Duo Mark Neveldine und Brian Taylor konnte bereits in den beiden Crank-Filmen allerlei sarkastisch-satirische Einfälle platzieren, ohne an Jason Stathams Image als solider Action-Darsteller zu kratzen. Ähnlich verhält es sich mit “Gamer“, wenn beim Showdown Dexter Michael C. Hall als entfesselnd aufspielender Schurke den Schlusskampf in eine Tanzeinlage mit Männerballett verwandelt und Gerard Butler trotzdem als harter Brocken dagegenhält. Neveldine und Taylor gelingt es mit Gamer ihren Ruf als Macher von unorthodoxen aber höllisch spannenden Actionfilmen zu festigen. Ghost Rider: Spirit of Vengeance war 2012 der (bisher?) letzte Film des Duos.

Gamer

Extras der Blu-ray: Audiokommentar von Mark Neveldine und Brian Taylor , ohne deutsche Untertitel, Inside the Game: Controlling Gamer – Making Of (79:45 min, wie alle übrigen Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln), First Person Shooter: The Evolution of Red (18:46 min), The Doobie-ness Cut Trailer (2:42 min), Behind the Scenes (12:05 min), TV-Spots (1:34 min) und Kinotrailer (2:05 min); Interviews mit Gerard Butler (4:32 min), Michael C. Hall (7:16 min), Amber Valletta (5:39 min), Alison Lohman (2:39 min) ,Terry Crews (6:35 min), Milo Ventimiglia (5:00 min), Chris „Ludacris“ Bridges (3:31 min), Brian Taylor & Mark Neveldine (10:49 min), ICon Mode (die Regisseure erklären den Film) + Interaktive Cheat Codes

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Ghost Rider

Der Motorrad-Stuntfahrer Johnny Blaze (Nicolas Cage) geht einen teuflischen Pakt mit Mephistopheles (Peter Fonda) ein: Um seinen an Krebs erkrankten Vater zu retten, verkauft er dem Teufel seine Seele und trennt sich von Roxanne Simpson (Eva Mendes), der großen Liebe seines Lebens.

Ghost Rider

Dadurch wird Johnny zu einem berühmten Draufgänger, der immer todesmutigere Stunts wagt. Doch in der Nacht ist er dazu verdammt, zum Ghost Rider zu mutieren – dem Kopfgeldjäger des Satans, der böse Seelen in die Hölle verfrachtet. Außerdem soll er Blackheart (Wes Bentley), den machthungrigen Sohn von Mephistopheles, stoppen…

Ghost Rider

1972 schuf der nicht ohne Grund „Haus der Ideen“ genannte Marvel-Verlag einen sehr ungewöhnlichen Helden namens Ghost Rider. In der Comic-Version schloss Johnny Blaze seinen Pakt mit dem Teufel um einen an Krebs erkrankten Freund zu retten, der dann dennoch bei einem Motorrad-Stunt starb. In der Kinoversion ist es Blazes Vater, der dann zwar nicht an Krebs, sondern ebenfalls nach einem Motorrad-Stunt stirbt.

Ghost Rider

Abgesehen davon, dass der Ghost Rider wirklich cool aussieht, hielt sich sein Potential für ebenso coole Geschichten eher in Grenzen und die Figur konnte sich nicht dauerhaft etablieren, verschwand aber auch nicht völlig von der Bildoberfläche der Comics. Doch was schon bei dem eher unbekannten Marvel-Helden Blade klappte, gelang 2007 auch ganz passabel bei Ghost Rider.

Ghost Rider

Die Verfilmung durch Mark Steven Johnson (Daredevil) mit Comic-Fan Nicolas Cage in der Titelrolle eine glanzvolle Besetzung mit Eva Mendez, Peter Fonda als Teufel und dem immer sehenswerten Sam Elliott als Ur-Ghost Rider punkten. Der Film schlug sich überraschend wacker an der Kinokasse und der eher simpel gestrickte Höllentrip, den es fürs Heimkino auch  als verlängerte Fassung gibt, macht durchaus Spaß.

Ghost Rider

Fünf Jahre später kehrte Nicolas Cage noch einmal als Ghost Rider zurück. Diesmal standen nur circa 50 statt 100 Millionen zur Verfügung. Wer die Erwartungen runter schraubt, kann an diesem gänzlich anders gelagerten Film durchaus seinen Spaß haben. Als Regisseure konnten Mark Neveldine und Brian Taylor verpflichtet werden, die in beiden Crank-Filmen mit Jason Staham wilde durchaus innovative Action bot und auch beim deutlich schwächeren Gamer mit Gerard Butler nicht völlig versagten.

Ghost Rider

Doch leider waren Neveldine/Taylor diesmal nicht für das Drehbuch zuständig und konnte ihren speziellen Inszenier- und Erzählstil leider nur gebremst und punktuell einsetzen. Ghost Rider: Spirit of Vengeance war der (bisher?) letzte Film des Duos.

Ghost Rider

Die Besetzung kann sich sehen lassen. Während Anthony Head (Giles aus Buffy) nur kurz dabei ist und Highlander“ Christopher Lambert als Kuttenmönch sein Gesicht hinter Tätowierungen versteckt, wurde mit Ciarán Hinds ein passabler “neuer Teufel“ gefunden.

Ghost Rider

Sehenswert ist der Film auch wegen Idris Elba, der als trinkfester Geistlicher gut aufdreht. Als wüster Action-Trip taugt der zweie Ghost Rider durchaus, wobei er in 3D besonders gut kommt.

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Walt Disney: G-Force

Die Meerschweinchen Darwin, Blaster und Juarez sind das Top-Team der G-Force, einer Einheit von speziell abgerichteten Tieren, die im Auftrag des FBI geheime Missionen erfüllen sollen. Gemeinsam mit dem Maulwurf Speckles und der Fliege Mooch versuchen sie herauszubekommen, was der skrupellose Industrielle Leonard Saber plant. Doch als der Einsatz scheitert, soll die G-Force aufgelöst werden. Die Meerschweinchen können entkommen, landen jedoch (zunächst) in einer Tierhandlung.

Walt Disney: G-Force

Diese für Disney realisierte Jerry-Bruckheimer-Produktion von 2009 bietet Action am laufenden Band, und den gewohnt pompösen Soundtrack (Trevor Rabin), parodiert zugleich aber auch (ein wenig) den oft etwas größenwahnsinnigen Stil der Filme des Krawall-Moguls. Das Resultat, das im Original zudem noch Stars wie Nicolas Cage Penélope Cruz, Jon Favreau oder Steve Buscemi als Sprecher der G-Force-Mitglieder auffährt, ist nicht nur überraschend witzig, sondern geriet mit einer Spieldauer von nur 88 Minuten auch noch erstaunlich kompakt.

Walt Disney: G-Force

Was den Film jedoch zu mehr als einer halbwegs unterhaltsamen Angelegenheit macht, ist der Einsatz der 3D-Technik, die wohl noch nie so vollendet wie hier zu sehen war. Auch die Szenen ohne Spezialeffekte haben eine unglaubliche Tiefe (wozu allerdings die berüchtigte hektische Bruckheimer-Schnitttechnik etwas zurückgefahren werden musste, denn es dauert immer eine kleine Weile bis sich vor dem Auge des Betrachters die Plastizität einer Szene voll entfaltet).

Walt Disney: G-Force

Zusätzlich – und das ist neu! – wurden im unteren und oberen Bereich des projizierten Bildes noch schwarze Balken platziert. Auf diese scheinbar nicht “bespielten“ Bereiche dehnt sich, wenn es besonders rasant zur Sache geht, die Handlung aus. Dadurch wird die Illusion erweckt, dass Figuren oder Gegenstände die Leinwand verlassen, und im wahrsten Sinne des Wortes der Rahmen gesprengt. Leider ist G-Force fürs Heimkino nur in den USA und in Australien auf 3D erschienen.

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# 9

In viereinhalbjähriger Arbeit realisierte der kalifornische Filmstudent Shane Acker den 10-minütigen Animationsfilm “9“. Zuerst wollte er Stop-Motion-Technik verwenden, doch dann arbeitete er sich in die Computer-Animation ein. Der Film spielt vor dem Hintergrund einer apokalyptischen Welt und erzählt von den abenteuerlichen Erlebnissen einer aus Sackleinen zusammengenähten Stoffpuppe.

# 9

9 wurde 2005 für den Kurzfilm-Oscar nominiert, was Tim Burton auf den Film aufmerksam machte. Dieser sprang als Produzent für einen abendfüllenden 9-Kinofilm ein und ließ Shane Acker zusammen mit Pamela Pettler, der Drehbuchautorin  von Butons Corpse Bride, ein komplette Universum entwickeln, das Erklärungen lieferte für die im Kurzfilm als geheimnisvoll belassenen Zustände. Jetzt erlebt das 9-Stoffmännchen seine Abenteuer vor dem Hintergrund einer durch Amok laufende Maschinen komplett entvölkerten Welt.

# 9

Wer mag kann sich darüber aufregen, dass dem im Original ohne Dialoge auskommenden Film auch durch den Einsatz von Hollywood-Stars wie Elijah Wood oder Jennifer Connelly als Sprecher jeglicher Charme ausgetrieben wurde. Doch obwohl einige aus Fantasy-Filmen bekannten Klischees zum Einsatz kamen, ist der 80-minütige 9 dennoch – gerade für einen Trickfilm – ungewöhnlich düster geraten. Dies schlug sich wohl auch darin nieder, dass er in unseren Kinos kaum gezeigt wurde, obwohl der Film den Zuschauer in eine faszinierende Welt eintauchen lässt.

# 9

Extras der Blu-ray: Audiokommentar von Autor/Regisseur Shane Acker, Animationsregisseur Joe Ksander, Head of Story Ryan O’Loughlin und Cutter Nick Kenway , wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln; Making of (16:28 min), Auf Tour mit Shane Acker (5:36 min), Der Look von „#9“ (13:12 min), Auftritt des CGI-Animation-Teams (:54 min), Der Kurzfilm „# 9“ von 2005 (10:33 min), wahlweise mit Audiokommentar vom Regisseur, U-Control: Bild-im-Bild mit interaktiven Zusatzinformationen während der Film läuft, Unveröffentlichte Szenen (7:24 min)

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Vox Lux

Bei verfilmten Biografien über Größen aus der Musikbranche ist es alllgemein üblich recht hastig durch die Jugendjahre zu hecheln, damit möglichst früh der Filmstar, der den Musikstar spielt, zum Einsatz kommen kann. Nicht so bei Brady Corbets Film über das Pop-Phänomen Celeste. Hier kommt in der kompletten ersten Hälfte des Film erst einmal Raffey Cassidy zum Einsatz, die die junge Celeste Montgomery spielt.

Vox Lux

Das Leben des 13-jährigen Mädchens änderte sich drastisch, als sie 1999 in ihrer Schule zum Opfer eines Amoklaufs wurde. Schwer verletzt und traumatisiert überlebt Celeste. Nachdem sie zusammen mit ihrer Schwester Ellie auf dem Gedenkgottesdienst für die Opfer des Anschlags ein selbst geschriebenes Lied vorträgt, wird der Song prompt zum Hit und Celeste zum Weltstar.

Vox Lux

Erst jetzt – nachdem der Film bereits 50 Minuten läuft – tritt Natalie Portman als 30-jährige Celeste in Erscheinung, während Raffey Cassidy in die Rolle von deren Tochter Albertine schlüpft. Wieder ist es ein Terroranschlag, der mit dem Leben des Popstars kollidiert. 2017 haben Terroristen an einem Strand in Kroatien einen Mordanschlag auf Badegäste verübt. Dabei trugen sie ähnliche Masken wie Celeste in ihren Videos und bei ihren Bühnenauftritten. Wird die Sängerin, die auch noch massive Probleme mit Ellie, Albertine und  der Premiere ihrer Show hat, mit dieser Belastung fertig?

Vox Lux

Wer sich gänzlich unvorbereitet auf Brady Corbets Vox Lux einlässt, könnte glauben, dass Celeste wirklich existiert. Die dramatische Handlung versetzt Corbet immer wieder mit den Stilmitteln der Mockumentary und läßt  die gefakte Biografie von Willem Dafoe leicht sarkastisch kommentieren. Auch so manche mit subjektiver Kamera in langen Einstellungen gefilmte Szene trägt zur Illusion von Realismus bei, genau wie die von der Australierin Sia komponierten vertraut anmutenden Songs.

Vox Lux

Bemerkenswert ist auch die Leistung von Natalie Portman, die in der zweiten Hälfte des Films sehr stark von Raffey Cassidys Vorarbeit profitiert. Uneitel spielt Portman eine talentierte, aber auch sehr nervige Entertainerin, die es gerade so eben schafft kurz vor Beginn der Show auf die Bühne zu kriechen. Doch dort singt und tanzt Portman so voller Power, dass sie Celeste mit all ihren guten und schlechten Seiten zum Leben erweckt. Portmans vielschichtige Darstellung läßt es unwahrscheinlich erscheinen, dass Celeste, wenn es sie geben würde, einen so „ehrlichen“ Film über ihr Leben zulassen würde.

Vox Lux

Die Blu-ray von Koch Media enthält neben dem 115-minütigen Film noch wahlweise Interview mit Natalie Portman (3:51 min) und Regisseur Brady Corbet (14:32 min), sowie eine Bildergalerie (1:43 min).

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Der Solist

Der Solist ist das Material aus dem eigentlich Oscar-Filme sind. Zwei US-Stars spielen demonstrativ uneitel Charaktere voller Defekte, ein Brite mit Erfahrung in Sachen Literatur-Verfilmung führt Regie, die Geschichte schrieb das Leben und die Realität wurde so sorgfältig wie möglich nachgestellt. Doch durch widrige Umstände kam Der Solist erst im April 2019, also nach der Oscar-Verleihung, in die Kinos und erscheint erst jetzt mit 10-jähriger Verspätung auf Blu-ray.

Der Solist

Eine Sichtung lohnt sich. Unter der Regie von Joe Wright (Abbitte) und im Umfeld von tatsächlich in der Obdachlosigkeit lebenden Statisten spielt Jamie Foxx den auf den Straßen von Los Angeles hausenden Nathaniel Ayers. Ohne auf seine Umwelt und den Straßen-Lärm zu achten, spielt er auf einer Violine mit nur zwei Saiten erstaunlich virtuos klassische Musik.

Der Solist

Dies fällt dem Journalisten Steve Lopez (Robert Downey Jr.) auf, der Artikel und ein Buch über den schizophrenen Musiker schreibt. Zugleich versucht er den ehemaligen Schüler einer renommierten Musikschüler zurück in sein altes Leben zu führen. Natürlich spielt jemand wie Downey Jr.  nicht die zweite Geige, sondern ebenfalls einen Menschen voller Defekte. Gemeinsam mit Foxx gelang ihm ein packendes Sozial-Drama.

Der Solist

Die Blu-ray von justbridge entertainment steckt in einem schönen Pappschuber und enthält neben dem 117-minütigen Hauptfilm, wahlweise mit Audiokommentar vom Regisseur Joe Wright (wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln), noch diese Extras: “Eine ungewöhnliche Freundschaft“ Making-Of “Der Solist‘ (19:38 min), unveröffentlichte Szenen (10:40 min) und ein Bericht über “The Juilliard School“ (4:09 min). Außerdem liegt ein 28-seitiges Booklet mit Texten von Christoph N. Kellerbach.

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