François Boucq: Bouncer

Von 2001 bis 2013 zeichnete François Boucq (Teufelsmaul, Die Frau des Magiers) neun Comic-Abenteuer des einarmigen Abenteurers Bouncer. Zwar spielte die Serie scheinbar im Western-Milieu, doch da die Storys vom gebürtigen Chilenen Alejandro Jodrowsky (John Difool, Alef-Thau, Lust & Glaube, Meta-Barone) stammten mit dem Boucq bereits die Serie Mondgesicht schuf, ging es – ähnlich wie in dessen Kultfilm El Topo – nicht nur bleireich, sondern auch ganz schön abgefahren und esoterisch zu.

Bouncer

2018 kehrte Boucq zu Bouncer zurück. Der Zeichner, dessen Bilder von zerfurchten Gesichtern und Landschaften ebenso beeindruckend wie die fantasievollen Geschichten von Jodorowsky sind, übernahm jetzt auch das Schreiben des Szenarios. Genau wie schon zuvor, ist auch Boucqs erster Bouncer ein Epos, das den Umfang eines einzelnen Comic-Albums sprengt.

François Boucq: Bouncer

François Boucq hat einige Handlungsfäden aus Jodrowskys gewaltigen Bouncer-Finale To Hell and back weitergesponnenn. In den beiden Bänden Der Fluch des Goldes und Der Drachenrücken erzählt auf 160 Seiten von einer Schatzsuche. Dabei beginnt er die Geschichte mit einer Begegnung zwischen Bouncer und seinem verstorbenen Vater. Nicht minder mystisch sind die brutalen Wüsten-Amazonen, die im Finale der Geschichte auftreten. Ebenfalls in der Tradition von Jodorowsky steht der Auslöser des Abenteuers, denn der Weg zum Schatz wurde einem kleinen Mädchen im Bereich des Haaransatzes auf den Kopf tätowiert.

François Boucq: Bouncer

Die Charaktere aus Boucqs großem und interessant charakterisierten Ensemble agieren jedoch menschlich nachvollziehbarer als Jodrowskys zumeist völlig unberechenbaren Figuren. Hierzu passt auch, dass Boucq seine Geschichte weniger depressiv enden lässt, als dies ansonsten der Fall war. Doch auch das leicht hoffnungsvolle Ende macht gespannt auf die weiteren Abenteuer von Bouncer.

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Die Löwen von Bagdad

Während eines amerikanischen Luftangriffs im Frühjahr 2003 fielen auch Bomben auf den Zoo von Bagdad. Dadurch entkam ein Rudel Löwen und versuchte inmitten der Kriegswirren zu überleben. Den Autor Brian K. Vaughan (Y: The Last Man, Ex Machina, Saga, We stand on Guard) inspirierte dieses Ereignis am Rand des Golfkriegs zu einer Graphic Novel, die ein Stück Zeitgeschichte aus einer ungewöhnlichen Perspektive schildert.

Die Löwen von Bagdad

Zwar lassen die Hauptfiguren gelegentlich an das Ensemble aus Disneys Der König der Löwen denken, doch Vaughan gelang es seine Raubkatzen plastisch zu charakterisieren, ohne sie allzu stark zu vermenschlichen. Die Odyssee, die der Löwe Zill gemeinsam mit seinem Sohn Ali, seiner Gefährtin Noor und der nicht mehr ganz jungen Safa antritt, weckt Erinnerungen an Richard Adams´ ähnlich glaubhaft geschildertes Kaninchen-Abenteuer Watership Down – Unten am Fluss.

Die Löwen von Bagdad

Doch auch die aufwändig kolorierten Zeichnungen des Kanadiers Niko Henrichon (Meta-Baron) können überzeugen. Er vermittelt sowohl die animalische Unschuld der Hauptcharaktere wie auch die Schrecken des Kriegs, die durch detailreiche Bilder für den Leser ebenso bedrohlich wie für die Löwen wirken. Vaughan und Henrichon gelang mit Die Löwen von Bagdad – nicht nur bezogen auf die fast nur an Superhelden-Geschichten interessierte US-Comicbranche – eine außergewöhnlich mitreißende Erzählung.

Die Löwen von Bagdad

Zeitnah zur US-Veröffentlichung erschien bei Panini bereits 2007 eine Softcover-Edition von Die Löwen von Bagdad. 2021 folgte im Überformat von 19 x 28 cm eine gebundene Deluxe Edition. Diese enthält neben zahlreichen sehr aussagekräftigen Skizzen von Niko Henrichon auch noch zwei Texte, mit denen Brian K. Vaughan 2003 und 2004 den Verantwortlichen bei DC Vertigo sein Konzept schmackhaft machte. Besonders interessant ist dabei die Charakterisierung der vier Löwen, die verschiedene Strömungen innerhalb der irakischen Gesellschaft verkörpern sollen. Doch auch wenn dieses Konzept bei der Lektüre kaum durchschimmert, gelang dennoch eine  mitreißende Fabel über Krieg und Freiheit.

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Lust & Glaube

Alain Mangel mangelt es eigentlich an nichts. Der gerne in lilafarbenen Klamotten auftretende Philosophie-Professor kommt an der Pariser Sorbonne vor allem bei seinen Studentinnen sehr gut an. Als seine Frau ihm zum 60. Geburtstag die Scheidung schenkt und danach auch noch die Wohnung leerräumt, muss Alain umdenken.

Lust & Glaube

Ob es wirklich eine so gute Idee war sich mit seinem getreusten Fan, der wunderschönen ebenfalls immer lila tragenden Studentin Elisabeth, einzulassen wird sich noch zeigen. Als diese vom sich eigentlich für impotent haltenden Alain schwanger wird, glaubt Elisabeth sie trage den Messias in sich und findet zudem auch noch einige sehr seltsame Gleichgesinnte…

Lust & Glaube

Lust & Glaube überrascht zunächst dadurch, dass das Erfolgsteam von John DiFool: Der Incal  hier recht realistisch die linksliberale Realität an der Pariser Uni wiedergibt. Doch Moebius und Alejandro Jodorowsky wären nicht sie selbst, wenn sie nicht doch nach und nach immer mehr esoterische Zutaten in ihr Süppchen einrühren würden. Während der Eröffnungsband Die Irre von Sacré Coeur noch fast wie eine Boulevardkomödie um einen alten Narren wirkt, der noch einmal jung sein möchte, endet der zweite Teil Gefangen im Irrationalen als groteskes Action-Abenteuer.

Lust & Glaube

Das letzte Album Der Irre von der Sorbonne erschien erst fünf Jahre nach Band 2. Hier ist Moebius’ Zeichenstil cartooniger geworden und seine Bilder sind mit oftmals fünf Panelreihen pro Seite sehr viel kleinformatiger. Jodorowskys Geschichte nimmt jetzt keinerlei Rücksicht mehr auf Realität oder Logik, sondern ist ähnlich wild entfesselt wie beim Incal.

Lust & Glaube

Die ersten beiden Bände von Lust & Glaube erschienen bei uns zuerst bei Ehapa und Schreiber & Leser veröffentlichte danach den Abschlussband. Dort erschien auch eine Gesamtausgabe im handlichen “Graphic Novel Format“.

Lust & Glaube

Leider wurde das am wenigsten ansprechende Cover für diese Komplettedition ausgewählt und die beiden anderen Titelbilder (von Band 1 und 3) nicht mitveröffentlicht. Doch ansonsten ist eins der schönsten Werke des Dreamteams Moebius und Jodorowsky endlich wieder lieferbar. Das Format der Comiczeichnungen ist dabei nur geringfügig kleiner als in der alten Edition, die herrlich grellen Farben sind jetzt noch etwas knalliger und außerdem gibt es als Bonus noch ein Lesebändchen, natürlich in Lila!

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Franquin & Gotlib: Slowburn

Bereits Ende der 60er-Jahren hatte der belgische Comic-Meister André Franquin immer weniger Interesse daran, für das Traditionsmagazin Spirou zu arbeiten. Ihm behagte nicht, dass die in erster Linie für Jugendliche gedachte Publikation sehr stark auf Kriegs-Comics und redaktionelle Seiten über militärisches Gerät setzte (heute ist dies übrigens bei Spirou überhaupt nicht mehr der Fall).

Franquin & Gotlib: Slowburn

Während Franquin weiterhin seinen anarchistischen Gaston in Onepagern die Spirou-Redaktion aufmischen ließ, stieg er bei der Comic-Serie Spirou und Fantasio komplett aus. Stattdessen zeichnete er ab 1977 zunächst für Le Trombone illustré und, nachdem diese Beilage des Magazins Spirou eingestellt wurde, für die Zeitschrift Fluide Glacial mit Schwarze Gedanken etliche für seine Verhältnisse ungewöhnlich düstere Geschichten (passenderweise auch noch) in Schwarzweiß zu Papier.

Franquin & Gotlib: Slowburn

Auch ansonsten unterstützte Franquin nach Kräften die alternative und unabhängige Comic-Szene. Bemerkenswert sind in diesem Zusammenhang seine Kooperationen mit dem genialen Comic-Chaoten Marcel Gotlieb alias Gotlib (Die Dingodossiers). Dem All Verlag ist es hoch anzurechnen, dass er einer bemerkenswerten Zusammenarbeit zwischen Franquin und Gotlib ein eigenes gebundenes Büchlein gewidmet hat.

Franquin & Gotlib: Slowburn

Für den Comic Slowburn schuf Franquin 20 schwarzweiße Zeichnungen von kopulierenden Katzen. Durch geschickte Ergänzungen und Mehrfachverwendung der Bilder bastelte Gotlib daraus einen aus 60 Panels bestehenden Gag-Comic über eine unbefriedigte weibliche Katze. Das schöne quadratische Buch dokumentiert die Zusammenarbeit der beiden Humoristen. Im reichbebilderten Anhang kommen außerdem noch weitere Kooperationen zwischen Franquin und Gotlib zum Abdruck. Es ist äußerst erfreulich, dass dieser kleine Comic-Klassiker jetzt auch bei uns in adäquater Form vorliegt.

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Walt Disney: Die Geistervilla

Der Immobilienmakler Jim Evers ist andauernd im Stress und versucht Beruf und Familie in Einklang zu bringen. Daher kombiniert er einen Ausflug mit seiner Ehefrau und Geschäftspartnerin Sara und seinen beiden Kindern mit einer Hausbesichtigung. Doch die staatliche Villa in der Nähe von New Orleans beherbergt nicht nur 999 grauenvolle Geister, sondern Sara wird mit der geheimnisvollen Vergangenheit des Anwesens konfrontiert.

Walt Disney: Die Geistervilla

Nach Fluch der Karibik und dem bei uns nur auf DVD veröffentlichten Country Bears ist Die Geistervilla der dritte Versuch aus einer Disneyland-Attraktion einen Spielfilm zu machen. Diesmal diente Haunted Mansion als Vorlage. Hierbei handelt es sich um ein Spukhaus, das im Disneyland in Anaheim zunächst seit 1963 leer stand. 1969 wurde darin dann eine technisch beeindruckende Geisterbahn eingerichtet, die mittlerweile zum festen Bestandteil aller Disneyland-Parks gehört.

Walt Disney: Die Geistervilla

Die Hauptrolle in Die Geistervilla spielt Eddie Murphy, während Regisseur Rob Minkoff und Produzent Don Hahn mit Der König der Löwen der erfolgreichste Zeichentrickfilm aller Zeiten gelang. Das Resultat kann weit weniger überraschen als Fluch der Karibik. Der Film versucht genau jenen sanften Schrecken zu verbreiten, der auch in der beeindruckend gestalteten Disneyland-Geisterbahn herrscht. Doch dort dauert die Fahrt nur wenige Minuten und taugt daher auch nur bedingt als Vorlage für einen kompletten Spielfilm.

Walt Disney: Die Geistervilla

Trotz hübscher Tricks und Kulissen sowie zahlreicher Anspielungen auf die Disneyland-Geisterbahn wird Die Geistervilla wohl weder die Freunde von Eddie Murphy und schon gar nicht die Fans saftiger Horrorfilme zufrieden stellen.

2023 entstand eine weitere Filmversion von Haunted Mansion, die bei uns den schlichten Titel Geistervilla erhielt und mit Owen Wilson, Rosario Dawson, Danny DeVito und Jamie Lee Curtis recht prominent besetzt ist. Auch dieser nicht unsympathische Film ist weder besonders gruslig noch allzu komisch und war an der Kinokasse noch erfolgloser als die zwei Jahrzehnte zuvor entstandene Version mit Eddie Murphy.  

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Rocky Balboa

Eigentlich ist Rocky Balboa ganz zufrieden. Er besitzt ein nettes kleines Lokal am Stadtrand von Philadelphia und erzählt den Gästen gerne von seinen Meisterschafts-Boxkämpfen. Es bahnt sich langsam aber sicher wieder eine nette Beziehung für den Witwer an. Auch die Sache mit seinem etwas entfremdeten Sohn wird er durch freundliche Hartnäckigkeit noch gekittet kriegen. Doch dann wird im TV ein am Computer simulierter Boxkampf gezeigt bei dem der einstige Champignon Rocky den amtierenden reichlich arroganten Schwergewichts-Weltmeister virtuell auf die Bretter schickt. Prompt wird in Las Vegas ein “Exibition Fight“ angesetzt und Rocky beginnt wieder mit dem Training…

Rocky Balboa

Auf diesen Film hat sicher kaum jemand gewartet, denn die vorherigen vier Fortsetzungen zu Stallones großen Durchbruch Rocky waren alle eher entbehrlich und erreichten nie auch nur ansatzweise die Klasse des Erstlings. Doch oh Wunder bei Rocky Balboa besinnt sich Stallone wieder auf alte Qualitäten. Der Film ist an liebevoll geschilderten Alltäglichkeiten mindestens ebenso stark interessiert wie am großen Schlussfight, dessen ersten beiden Runden diesmal zur Abwechslung in Echtzeit und im Look einer HBO-Liveübertragung gezeigt werden.

Rocky Balboa

Doch das letzte etwas zu planmäßig verlaufende Drittel des Films mit Rustikal-Training an Gefrierfleisch für Rocky und computergestützten Hightech-Coaching für den Champ (dessen einziger Fan anscheinend Mike Tyson heißt) ist schnell wieder vergessen. Sehr viel stärker in Erinnerung bleiben die fest in der Realität verankerten Momente, etwa wenn Rocky auf einem Klappstuhl vor Adrians Grab sitzt. Es macht wieder richtig Freude dabei zuzusehen wie Stallone sich (selbst bei den vollmundigen großen Monologen) erfreulich uneitel als gutherziger Kraftkerl in Szene setzt und mit seinem lustigen Hut durch Philadelphia streift. Beim Verlassen des Kinos summte ich Bill Contis eingängige Melodien und der Gedanke an einen siebten Rocky-Film (gerne ganz ohne Boxsport) erschien plötzlich durchaus interessant.

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Haven

Die scharfsinnige und selbstbewusste FBI-Agentin Audrey Parker (Emily Rose) kommt nach Maine in die Kleinstadt Haven, um einen Routinefall zu bearbeiten. Zusammen mit dem Polizisten Nathan Wournes (Lucas Bryant) versucht sie den rätselhaften Tod eines ehemaligen Sträflings aufzuklären. Doch es dauert nicht lange bis ihre Neugierde sie in das Zentrum kurioser Ereignisse treibt. Nach und nach kommt die junge Agentin dem Geheimnis der scheinbar normalen Kleinstadt auf die Spur: Haven ist ein Zufluchtsort für Menschen mit merkwürdigen Fähigkeiten.

Haven

Die junge Frau bleibt in der Stadt hängen und wird mit allerlei seltsamen Phänomenen konfrontiert. Die Vorlage zu dieser kanadischen Serie stammt von Stephen King, der in Colorado Kid, seinem Kurzroman aus der Reihe Hard Case Crime, von einem mysteriösen Mordfall erzählt, für den es keine natürliche Erklärung gibt. Aus dieser Geschichte wurde wenig mehr übernommen als der Schauplatz, ein Küstenort in Maine, sowie die Grundidee, dass es nicht zu allen Vorkommnissen eine natürliche Erklärung gibt.

Haven

Die daraus entstandene Mystery-Serie wurde vom selben Team wie die ebenfalls auf einem Buch von Stephen King basierende Serie The Dead Zone entwickelt. Haven bietet zwar nicht gerade permanente Hochspannung und entwickelt sich eher langsam. Doch die interessante Location (sehr selten wurde im Studio gedreht), die sympathischen Hauptdarsteller und das permanente Rätselraten über das Geheimnis hinter Haven sorgten dafür, dass insgesamt 5 Staffeln mit 78 Episoden gedreht wurden.

Haven

Extras der DVD zur ersten Staffel: Audiokommentare zu den ersten 12 Episoden (28:09 min), ohne deutsche Untertitel; „Welcome to Haven“ + „Visual FX of Haven“ + „Mythology of Haven“, Featurettes (insgesamt 28:09 min), wie alle übrigen Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln; Behind-the-Scenes Video Blogs (19:44 min), Interviews (2:00 min + 3:28 min + 2:27 min), Zusammenstellung der Stephen King Anspielungen (3:28 min); Vorschau auf Season 2 (4:49 min), Trailer (1:25 min)

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Stephen King: Colorado Kid

Zwei alte Herren betreiben in einer Kleinstadt in Maine eine Lokalzeitung. Sie erzählen ihrer sehr engagierten (und sehr hübschen) Volontärin eine etwas seltsame Geschichte über einen toten Mann aus Colorado, der am Strand in der Nähe ihres Örtchens gefunden wurde und eigentlich gar nicht dort sein dürfte. In dieser recht kurzen sich aber äußerst entspannt entwickelnden Erzählung zieht Stephen King einmal mehr alle Register seiner nicht unbeträchtlichen Kunst und den Leser in seinen Bann.

Stephen King: Colorado Kid

Eine befriedigende (oder auch nur übersinnliche) Erklärung bietet er am Ende des Buches nicht. Somit ist Colorado Kid eher eine Geschichte über das Geschichten-Erzählen als wirklich eine Geschichte. Daher stellt sich die Frage warum King dieses eher dem Krimi-Genre zuzuordnende Buch überhaupt geschrieben hat. Hierzu hätten einige Worte des Verlages (oder des sonst nicht um Vor-Worte verlegenen Autors) ganz sicher nicht geschadet.

Stephen King: Colorado Kid

Colorado Kid entstand,  genau wie Kings Romane Joyland und Später, als Beitrag zur Reihe Hard Case Crime. Hier erscheinen sowohl klassische Schwarze-Serie-Krimis aus den 40er-Jahren von Autoren wie Erle Stanley Gardner,  aber auch thematisch passende Werke von Schriftstellen wie Ed McBain, Donald E. Westlake oder Max Allan Collins (Road to Perdition).

Stephen King: Colorado Kid

Auch die Titelbilder sind im klassischen Pulp-Stil gehalten. In diesem Umfeld macht Kings für manchen Horror-Freund sicher etwas unbefriedigendes (und auch recht unblutiges) Buch durchaus Sinn, denn es erzählt von einem wahrhaft schweren Fall.

Stephen King: Colorado Kid

Dieses Buch inspirierte übrigens die TV-Serie Haven.

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Stephen King: Joyland

Genau wie seine Roman Colorado Kid und Später hat Stephen King in den USA auch Joyland zunächst in der Reihe Hard Case Crime als billiges Paperback mit bewusst trashig gehaltenen Cover (siehe unten) veröffentlicht. Erst zwei Wochen später folgte dann die doppelt so teure Hardcover-Ausgabe.

Stephen King: Joyland
Joyland wirkt ein wenig wie ein locker zusammen gezimmertes Gegenstück zu Kings einem Jahr zuvor erschienenen (ge)wichtigen Werk Der Anschlag. Hier lud er den Leser zu einer detailliert ausgearbeiteten Zeitreise in die gar nicht so glorreichen 50er- und 60er-Jahre ein und ließ seinen Protagonisten gar versuchen das Attentat auf John F. Kennedy zu verhindern. Joyland hingegen spielt zwar in den 70er-Jahren, doch dies in erster Linie weil es seinerzeit in den USA noch Freizeitparks gab, die weniger perfekt als Disneyland waren und hinter deren bunter Fassade durchaus das pure Grauen lauern konnte.

Stephen King: Joyland

Das Buch ist eine nahezu perfekt abgeschmeckte Mischung aus Love-, Crime und Ghost-Story. Für zusätzliche Faszination sorgte der Background eines ums Überleben kämpfenden Vergnügungsparks an der Küste von North Carolina. Hauptfigur ist der etwas naive noch jungfräuliche Student Devin Jones, der im Sommer 1973 einen Ferienjob im Joyland antritt, auch um darüber hinwegzukommen, dass ihm seine erste große Liebe Wendy langsam aber sicher den Laufpass gibt.

Stephen King: Joyland

Auf andere Gedanken kommt Devin auch dadurch, dass im Vergnügungspark der Geist einer dort ermordeten jungen Frau in der – wie originell! – Geisterbahn herumspukt. Dieser Teil der Geschichte inklusive der Entlarvung des Serial Killers ist King nur bedingt originell geraten. Sehr viel überzeugender gelang King der Einblick in dem Alltag eines Freizeitparks, inklusive der Beschreibung der Schwierigkeiten bei Bullenhitze zur Belustigung der Kinder im Hundekostüm herumzutanzen.

Stephen King: Joyland

Richtig mitreißend schildert Stephen King, der nicht nur ein Spezialist für Horror sondern auch für das Zwischenmenschlich ist, Devins sich langsam aufbauende Liebesgeschichte zur 10 Jahre älteren Annie, der alleinerziehenden Mutter eines schwerbehinderten Jungen. Hier (Vorsicht Spoiler!) gibt es zwar kein Happy End aber dafür wird die Erkenntnis vermittelt, dass jeder einzelne glückliche Tag zählt um uns Licht für die Schattenseiten des Lebens zu spenden.

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Birds of Prey

Ein Jahr nachdem die TV-Serie Smallville mit einer frischen Version eines jungen Supermans große Erfolge gefeiert, wurde 2002 etwas Ähnliches mit Batman versucht. Doch während beim Mann aus Stahl eigentlich nur Kostüm und Umhang weggelassen wurden, versucht die Batman-Serie (fast) ganz ohne Batman auszukommen. Birds of Prey handelt von drei weiblichen Helden die versuchen in New Gotham City für Recht und Ordnung zu sorgen, nachdem Batman (höchstwahrscheinlich aus Frust) verschwunden war.

Birds of Prey

Wie bereits in Alan Moores und Brian Bollands Comicklassiker Killing Joke von 1988, wurde auch hier Barbara Gordon (Dina Meyer) alias  Batgirl durch einen Mordanschlag des Jokers gelähmt. Sie muss künftig im Rollstuhl sitzen, versucht aber als Hackerin Oracle weiterhin das Böse zu bekämpfen. Neu ist, dass sie dabei auch noch mit Huntress alias Helena Kyle (Ashley Scott), der Tochter von Batman und der ermordeten Catwoman, zusammenarbeitet. Neuzugang im Trio ist der Teenager Dinah Redmond (Rachel Skarsten), der als Black Canary über hellseherische und telekinetische Fähigkeiten verfügt.

Birds of Prey

Trotz einer guten Besetzung und eines recht interessanten Konzepts konnte sich die Batman-Serie ohne Batman nicht dauerhaft durchsetzen. Nach 11 Folgen sollte eigentlich Schluss sein, doch Warner schob noch zwei Episoden nach, um die Sache halbwegs befriedigend zu Ende zu bringen. Mittlerweile haben es die Birds of Prey auch auf die große Leinwand geschafft.

Birds of Prey

In einem Rutsch betrachtet macht Birds of Prey durchaus Spaß und die DVD-Edition der kompletten Serie enthält noch einige interessante Extras, wie eine alternative Pilotfolge, die etwas länger ist, überraschenderweise über eine bessere Bildqualität verfügt und anstelle von Mia Sara in der Rolle von Dr. Harleen Quinzel alias Harley Quinn mit Sherilyn Fenn aus Twin Peaks eine sehr viel interessantere Besetzung aufweist.

Gotham Girls

Eine hübsche und thematisch passende Beigabe sind auch  noch die 30 simpel per Flash im Batman- Animated-Style animierten recht spaßigen Kurz-Trickfilm der Serie Gotham Girls.

Birds of Prey

Extras der DVD: Nicht gesendeter Pilotfilm (49:56 min), ohne deutsche Untertitel; Alle 30 Episoden mit der Flash-animierten Trickfilmserie „Gotham Girls“, wahlweise mit deutschen Untertiteln

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