Friedhof der Kuscheltiere

1983 schrieb Stephen King einen seiner erfolgreichsten aber auch unangenehmsten Romane. Die Geschichte von Durchschnittsbürgern, die mittels eines mystischen Friedhofs zunächst Haustiere und dann Familienmitglieder wiederbeleben, ist nicht nur sehr spannend, sondern auch eine intelligente Reflexion über Trauerarbeit und den “richtigen“ Umgang mit Todesfällen.

Friedhof der Kuscheltiere

1989 gelang Mary Lambert nach einem Drehbuch von Stephen King (der auch einen kurzen Gastauftritt als Pfarrer bei einer Bestattung absolvierte) eine ebenso werkgetreue wie eigenständige Filmadaption. Als Tüpfelchen auf dem i erklang im Nachspann noch der Song Pet Semetary der Punk-Band The Ramones. Der Film war so populär und erfolgreich, dass Lambert drei Jahre später eine ziemlich misslungene Fortsetzung hinterherschob.

Friedhof der Kuscheltiere

Nach dem Kinoerfolg der Verfilmung von Stephen Kings Bestseller Es schien die Zeit reif für eine Neuverfilmung von Friedhof der Kuscheltiere. Schon um sich von der ersten Verfilmung abzuheben, nahmen sich die Filmemacher einige Freiheiten. Die wichtigste Änderung dürfte sein (Vorsicht Spoiler!), dass nicht wie im Roman und im ersten Film der zweijährige Gage Creed, der von einem Truck überfahren wird.

Friedhof der Kuscheltiere

Diesmal ist es die 8-jährige Tochter Ellie, die auf der vielbefahrenen Straße direkt vor dem neuen Familienwohnsitz zu Tode kommt. Nachdem ihr Vater Louis Creed sie im Wald auf einem alten indianischen Friedhof begraben hat, taucht sie genau wie der zuvor verstorbene Hauskater Winston wieder auf. Ellie ist zwar wieder lebendig, aber auch um einiges aggressiver (und einfallsreicher!) als ihr wiederbelebter Bruder Gage im vorherigen Film.

Friedhof der Kuscheltiere

Die Neuverfilmung ist nicht besser als die erste Kinoversion, doch es gelang eine eigenständige aber dennoch werkgetreue neue Version. In diesem Zusammenhang sei der umfangreiche 61-minütige Dokumentation über die Entstehungsgeschichte auf der Blu-ray-Edition empfohlen. Interessant sind noch die sieben nicht verwendeten Szenen (insgesamt 16:03 min) und das ebenfalls auf der Scheibe enthaltene ursprüngliche Ende des Films (9:16 min), das während der Dreharbeiten durch eine gleichwertige alternative Version ersetzt wurde. Außerdem erzählt noch John Lithgow als Jud Crandall die Geschichte von Timmy Bateman (3:04 min) und es sind noch drei Alpträume von Louis, Rachel und Ellie enthalten.

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Stephen King: Sara

Obwohl der Meister ja irgendwo (ich glaube im Vorwort zu Stark) zum Besten gab, er wolle sich jetzt nicht mehr mit den Schaffenskrisen von Schriftstellern auseinandersetzen, ist er seinen Prinzipien erneut untreu geworden. In Sara erzählt Stephen King  vom erfolgreichen Romanschriftsteller Michael Noonan, der nicht mehr schreiben kann, nachdem seine Frau an einem Hirnschlag gestorben ist. Im Sommerhaus namens Sara Laughs verbrachte er viele glückliche Tage mit ihr.

Stephen King: Sara

Nach dem „nur“ zum größten Teil gelungenen Glas ist Sara (sehr viel besserer Originaltitel Bags of Bones, eine Übersetzung á la „Säcke voller Knochen“ würde jedoch beim Leser zu starke Splatter-Erwartungen wecken, denn mit den „Bags of Bones“ sind auch literarische Figuren gemeint, die niemals an die Komplexität des dümmsten Menschen auf Erden heranreichen und eben doch nur „Säcke voller Knochen“ sind) nun ein wirkliches Comeback des „alten“ Kings, der einfach das macht, was er am besten kann: Von sympathischen Menschen zu erzählen (die erstaunlich oft die Schriftstellerei zum Beruf erkoren haben) und nach ausführlichster Einführung plötzlich mit seltsamen und dramatischen Dingen konfrontiert werden.

Stephen King: Sara

Der Auftakt ist sehr, sehr packend, Michael Noonan wächst dem Leser sofort ans Herz und auch seine gerade verstorbene Frau wird posthum als eine so richtige Sympathiegranate dargestellt. Man leidet förmlich mit dem armen millionenschweren Autor, der plötzlich nicht mehr schreiben kann und Jahr für Jahr seine mühsam angesparten Werke aus dem Schließfach holt, um weiterhin im „Besteller der Woche“-Club mitspielen zu dürfen. Auch der Wechsel in die ländliche Umgebung und die Begegnung mit einer blutjungen Witwe und ihrer wirklich nachvollziehbar sympathischen kleinen Tochter lässt den Leser das Buch nur ungern aus der Hand legen.

Stephen King: Sara

Im Mittelteil wildert der Meister dann etwas im Gerichtssaal-Revier eines John Grishams, beendet diese Fremdgeherei jedoch überraschend schnell und macht immer wieder auf die (guten?) Geister aufmerksam, die seltsame Nachrichten mit den Magnetbuchstaben an Kühlschränken senden. Okay, das Finale ist mal wieder eher unbefriedigend, aber das war eigentlich auch schon in Kings besten Werken (etwa bei Es) der Fall. Auf alle Fälle hat der Meister so viele unvergessliche kleine Szenen in seinem neuen Buch geschaffen, dass Sara jedem Ex-Fan von King dringend empfohlen sei und jedem aufgeschlossenen Leser sowieso. Auch die bei uns unter dem Originaltitel Bags of Bones veröffentlichte Verfilmung mit Pierce Brosnan ist recht gut gelungen.

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Tarzoon – Schande des Dschungels

Die kahlköpfige Königin Bazonga schickt ihre Pimmel-Armee in den Dschungel, wo „Schande“, und seine Frau June hausen. Letztere wird schließlich entführt und in den Palast der Königin gebracht, um ihre Haartracht an Bazonga abzutreten. Das kann Schande natürlich nicht auf sich sitzen lassen und so beginnt seine Reise durch den tödlichen Dschungel, über die Wüste bis zum Palast, in dem unbeschreibliche Dinge vor sich gehen…

Tarzoon - Schande des Dschungels

Der Welterfolg von Ralph Bakshis schlüpfrigen Robert-Crumb-Cartoon Fritz the Cat inspirierte den belgischen Zeichner Jean-Paul Picha Walravens zu dieser Tarzan-Parodie, die 1975 unter dem Titel Tarzoon – Schande des Dschungels in die deutschen Kinos kam und dort ein Millionenpublikum erreichte. Der Humor ist betont geschmacklos und derbe, was durch die zottige Synchronisation noch gesteigert wird. Etwas subtilere Gags wie ein kurzer Gastauftritt von Hergés Comichelden Tim, der sich als sehr rabiater Missionar betätigt, sind eher Mangelware.

Tarzoon - Schande des Dschungels
1978 kam der Zeichentrickfilm unter dem Titel Tarzoon: Shame of the Jungle in die US-Kinos mit einer Synchronisation an der u. a. John Belushi, Bill Murray und Johnny Weissmuller Jr. mitwirkten. Dies rief die Erben des Tarzan-Schöpfers Edgar Rice Burroughs auf den Plan, die erstritten, dass der Film künftig nur noch unter dem Titel Schande des Dschungels gezeigt werden darf, was auch für die DVD-Veröffentlichung gilt, die den Trickfilm in sehr guter Bildqualität auf der Basis der US-Version (anber leider ohne die englischsprachige Synchronisation) präsentiert.

Tarzoon - Schande des Dschungels

Der Anbieter WVG wird auch Pichas ähnlich gelagerte Nachfolgewerke Das fehlende Glied (1980) und Der große Knall (1984) auf DVD veröffentlichen.

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Les Misérables

Victor Hugos Roman Die Elenden erzählt von Jean Valjean, der im Frankreich des 19. Jahrhunderts wegen des Diebstahls eines Brotes zu einer Haft von 19 Jahren verurteilt wird. Nach seiner Entlassung ist er gebrandmarkt, versucht jedoch unter falschen Namen den sozialen Aufstieg und seinen Mitmenschen zu helfen. Doch der unerbittliche Inspektor Javet setzt alles dran um Valjean wieder in den Knast zu bringen.

Les Misérables

Die Franzosen Alain Boublil und Claude-Michel Schönberg machten aus Hugos Buch das Musical Les Misérables, das 1980 in Paris uraufgeführt wurde und fünf Jahre später in London Premiere hatte. Dort läuft es bis heute und wurde auch weltweit zu einem Erfolg. Der britische Regisseur Tom Hooper (The King’s Speech, Cats) verfilmte das Musical mit Hugh Jackman (Valjean), Russell Crowe (Javet) und Anne Hathaway.

Les Misérables

Das Hauptproblem des Films dürfte sein, dass auch hier fast jeder Dialog gesungen wird (die deutsche Bearbeitung ist noch etwas problematischer, da die sehr wenigen gesprochenen Sätze synchronisiert und der restliche Film untertitelt in der Originalfassung gezeigt wird). Während einige Songs echte Ohrwürmer sind, klingen viele der meistens von Jackman oder Crowe interpretierten Lieder hingegen eher wie notdürftig instrumental untermalte Monologe. Diese musikalischen Einlagen gewinnen nicht wirklich, wenn dazu in Großaufnahme die Gesichter der Darsteller gezeigt werden, die bei den Dreharbeiten live zu Klavierbegleitung gesungen haben. In der Nachbearbeitung hat ein Orchester den Soundtrack auf der Grundlage des Live-Gesanges eingespielt, ansonsten ist es bei Filmmusicals meistens umgekehrt.

Les Misérables

Doch einige Lieder sind derart mitreißend komponiert und interpretiert, dass der Film dennoch alles andere als eine Enttäuschung ist. Die Hyperschnulze On My Own wird von der charismatischen Newcomerin Samantha Barks derart mitreißend durch den Regen geschmettert, dass kein Auge trocken bleibt (und die junge Dame anstelle von Anne Hathaway eigentlich eine Oscar-Nominierung verdient hätte).

Les Misérables

Das schon durch die Mitwirkung an Tim Burtons arg gewöhnungsbedürftiger Musical-Verfilmung Sweeney Todd einschlägig erfahrene Duo Helena Bonham Carter und Sacha Baron Cohen (Borat) brilliert bei der Mördernummer Master of the House als verkommenes Gastwirt-Ehepaar. Ebenfalls einen hohen Mitsumm-Faktor hat die Revolutions-Hymne Do you hear the People sing, während der mittelprächtige neue Song Suddenly in den ohnehin schon überlangen Film nur aufgenommen wurde, damit es eine Oscar-Nominierung gibt (was nur bei neuen Liedern möglich ist und auch prima geklappt hat).

Les Misérables

Les Misérables ist ein etwas uneinheitlicher Film, der anfangs erstaunlich unästhetisch und nahezu realistisch das miserable Leben seiner Hauptfiguren zeigt. Danach werden jedoch sehr viel schnulzigere Töne angeschlagen, während die Inszenierung des Pariser Juniaufstandes von 1832 fast schon monumental geriet. Das Einspielergebnis von über 400 Millionen Dollar und acht Oscar-Nominierungen zeigen auf alle Fälle, dass das Filmmusical noch lange nicht tot ist.

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Dick und Doof – Die Fox-Studio-Gesamtedition

Diese Collection enthält auf 3 DVDs oder 3 Blu-rays die fünf letzten Spielfilme, die das Komiker-Duo Laurel & Hardy in den USA von 1942 bis 1945 drehte, bevor 1951 in Frankreich mit Atoll K (alias Dick und Doof erben eine Insel) ihr letztes Werk enstand.

Dick und Doof - Die Fox-Studio-Gesamtedition

Einen etwas traurigen Eindruck hinterlassen diese Fox-Produktionen schon dadurch, dass Laurel und Hardy eigentlich viel zu alt wirken für die Rollen, die sie hier spielen müssen.

Die Geheimagenten

Bei Die Geheimagenten (A-Haunting We Will Go, 1942) wurde Laurel und Hardy noch ein seinerzeit halbwegs bekannter Zauberer namens Dante the Magican zur Seite gestellt. Bei dessen Kunststücken handelt es sich jedoch meist nur um Filmtricks. Die Story um den Eisenbahn-Transport einer zunächst unechten und dann doch noch echten Leiche ist ein schwacher Aufhänger für ein paar ebenso schwache Sketche des Duos.

Dick und Doof - Die Fox-Studio-Gesamtedition

Die Wunderpille (Jitterbugs, 1943) wurde recht sorgfältig produziert und beginnt mit einem mitreißenden Auftritt des Komikerduos, bei dem sie als Musikclowns allerlei phantasievoll zusammen gebastelte Instrumente spielen. Auch der weitere Verlauf der Geschichte ist nicht ohne. Laurel und Hardy helfen hier einem kleinen Betrüger dabei zwei größere Betrüger um jenes Geld zu erleichtern, um das sie eine junge Dame betrogen haben. Während Stan hierzu als vornehme Dame auftritt, kann Ollie als pompöser Südstaaten-Gentleman überzeugen.

Dick und Doof - Die Fox-Studio-Gesamtedition

Auch Die Tanzmeister (The Dancing Masters. 1943) fängt recht vielversprechend an und zeigt Stan und Ollie als Tanzschulen-Besitzer in malerischen Kostümen. Während Mr. Hardy im Rüschenhemd mit sichtlichem Vergnügen zwischen allerlei jungen Schönheiten herumtanzt, legt Mr. Laurel im Tutu gar eine flotte Balletteinlage hin (hierzu hat man ihn offensichtlich mit ein paar Schnüren an die Studiodecke gehängt). Im weiteren Verlauf der Handlung treten Nebenfiguren in den Vordergrund und der Film jedoch zu einer konventionellen Lovestory mit leichtem Krimitouch. Doch die interessanten Nebendarsteller (darunter ein junger Robert Mitchum und die Marx Brothers-Nudel Margaret Dumont) sowie ein halbwegs lustiges Finale in dem ein Linienbus auf eine Achterbahn gerät, machen Die Tanzmeister zu einem interessanten Spätwerk des Duos.

Dick und Doof - Die Fox-Studio-Gesamtedition
Der große Knall (The Big Noise, 1944) spielt an der US-Heimatfront des Zweiten Weltkriegs und versucht eine Spionage-Geschichte um eine Superbombe mit etwas Laurel-und-Hardy-Humor zu garnieren. Doch leider sind alle Nebendarsteller entsetzlich uncharismatisch und ihre Erlebnisse langweilen noch mehr als Stan und Ollies Auftritte als trottelige Chaos-Detektive.

Dick und Doof - Die Fox-Studio-Gesamtedition

An Die Stierkämpfer (The Bullfighters, 1945) ist eigentlich nur die ernsthafte Souveränität bemerkenswert mit der Stan Laurel einen spanischen Meister-Torero spielt, der versehentlich mit einem trotteligen Amerikaner verwechselt wird, den es gemeinsam mit seinem nicht minder trotteligen Kumpel Mr. Hardy nach Mexiko verschlägt. Die daraus resultierenden mäßig komischen Verwicklungen münden nach zum Glück nicht einmal 60 Minuten Spieldauer in eine flaue Schlusspointe.

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Dick & Doof sprechen deutsch: Spuk um Mitternacht

Unter dem deutschen Titel Spuk um Mitternacht (und in Spanien als Noche de Duendes) wurden zwei Kurzfilme mit Stan Laurel und Oliver Hardy zusammengefügt. The Laurel-Hardy Murder Case / Ohne Furcht und Tadel von 1930 erzählte von einer Millionenerbschaft die Stan antreten könnten, was ihn und seinen Freund Ollie in einen Kriminalfall mit Mord und Todschlag verwickelte. Berth Marks / In einem Bett entstand ein Jahr zuvor und schilderte chaotische Verwicklungen während einer Schlafwagenfahrt.

Dick & Doof sprechen deutsch: Spuk um Mitternacht

Doch dieses recht gut funktionierende Zusammenbasteln zweier Kurzfilme wäre nicht weiter bemerkenswert, wenn Stan und Ollie in diesem Film nicht auch noch deutsch gesprochen hätten. Dabei handelt es sich nicht um eine Synchronisation, sondern in den Kindertagen des Tonfilms entstanden während der Dreharbeiten oft gleichzeitig fremdsprachige Versionen. So entstand 1931 in den selben Kulissen eine spanische Alternativversion von Dracula, in der Bela Lugosi durch Carlos Villarías ersetzt wurde. Doch Stan und Ollie sind natürlich nicht zu ersetzten. Daher sprachen sie in Spuk um Mitternacht ein phonetisch auswendig gelerntes Deutsch, was seinerzeit im Kino für zusätzliche Lacher sorgte.

Dick & Doof sprechen deutsch: Spuk um Mitternacht

Die deutschsprachigen Werke des Komikerduos, zu denen noch Glückliche Kindheit / Brats und der Langfilm Hinter Schloss und Riegel / Pardon us zählen galten als verschollen. Doch 2004 entdeckte das Münchner Filmmuseum im Moskauer Filmarchiv eine arg zerschundene und nicht ganz vollständige Kopie von Spuk um Mitternacht, die jetzt auch per DVD allen Freunden von Stan & Ollie (und wer ist das nicht!) zugänglich gemacht wird.

Dick & Doof sprechen deutsch: Spuk um Mitternacht

Extras der DVD: Restaurierte Langfassung „Pardon Us“ (68 min) in Originalfassung, wahlweise mit deutschen Untertiteln; Anmoderation mit Theo Lingen (4:21 min); Alternatives Ende – aus der spanischen Version entnommen (8:12 min), ohne Untertitel;  Galerie mit 18 Fotos; Stummfilmkomödien: „The Second Hundred Years“ (Regie: Fred L. Guiol, USA 1927, 21 min) und „Eve’s Love Letters“ (Regie Leo McCarey, USA 1929, Solofilm mit Stan Laurel, 21 min); Wiederentdeckter Trailer zu “Pardon Us“ in dem Laurel & Hardy selbst deutsch sprechen (4:21 min); Infos als Textdateien u. a. über die deutschen Synchronfassungen von Norbert Aping (Die Dick und Doof Filme) können über den PC aufgerufen werden.

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Laurel & Hardy: Pardon us

Stan Laurel und Oliver Hardy versuchen sich während der Prohibitionszeit als Bierbrauer und landen sofort im Knast. Mit schwarz gefärbten Gesichtern gelingt es ihnen sich eine Weile unter den Baumwollpflückern zu verstecken. Dies ist auch für Ollie ein willkommener Anlass eine Probe seines bemerkenswerten Gesangstalents abzuliefern, während Stan ein Tänzchen riskiert. Doch schon recht bald werden unsere Freunde enttarnt und landen mitten in eine Gefängnisrevolte.

Laurel & Hardy: Pardon us

Bei Pardon us handelt es sich um den ersten abendfüllenden Spielfilm mit Laurel und Hardy von 1931. Bemerkenswerterweise enthält diese DVD, die in bildtechnisch verbesserter Neuauflage vorliegt, auch noch eine längere Fassung des Langfilms. Produzent Hal Roach ließ hieraus jedoch genau, genau wie bei den meisten Kurzfilmen mit Laurel und Hardy, nach einigen Testvorführungen, etliche Szenen entfernen, weil sie nicht funktionierten. Tatsächlich ist hier die kürzere Kinofassung auch tatsächlich die deutlich bessere Version des Film.

Laurel & Hardy: Pardon us

Weiterhin ist noch bemerkenswert, dass Anfang der dreißiger Jahre Kinofilme nicht synchronisiert wurden, sondern in den selben Kulissen entstanden gleichzeitig fremdsprachige Versionen. Hierbei wurde entweder wie bei Dracula eine komplett andere Besetzung verwendet, oder die Darsteller wurden dazu verdonnert ihre Dialoge phonetisch zu lernen oder von entsprechenden Tafeln abzulesen. Dies war bei Laurel & Hardy beim Langfilm Pardon us und 10 Kurzfilmen der Fall. In Dänemark wurde immerhin ein Trailer zu Pardon us gefunden, der als unschätzbares Schätzchen auf dieser DVD enthalten ist. Mittlerweile ist auch ein fast kompletter Kurzfilm (Spuk um Mitternacht / The Laurel and Hardy Murder Case & Berth Marks) aufgetaucht in dem Stan & Ollie unsynchronisiert deutsch reden.

Laurel & Hardy: Pardon us

Extras der DVD: Restaurierte Langfassung „Pardon Us“ (68 min) in Originalfassung, wahlweise mit deutschen Untertiteln; Anmoderation mit Theo Lingen (4:21 min); Alternatives Ende – aus der spanischen Version entnommen (8:12 min), ohne Untertitel;  Galerie mit 18 Fotos; Stummfilmkomödien: „The Second Hundred Years“ (Regie: Fred L. Guiol, USA 1927, 21 min) und „Eve’s Love Letters“ (Regie Leo McCarey, USA 1929, Solofilm mit Stan Laurel, 21 min); Wiederentdeckter Trailer zu “Pardon Us“ in dem Laurel & Hardy selbst deutsch sprechen (4:21 min); Infos als Textdateien u. a. über die deutschen Synchronfassungen von Norbert Aping (Die Dick und Doof Filme) können über den PC aufgerufen werden.

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Laurel & Hardy: Swiss Miss

Stan Laurel und Oliver Hardy versuchen sich in der Schweiz als Vertreter für Mausefallen, da dort ja der Käse voller Löcher ist. Ein Kunde dreht ihnen Falschgeld an, sie prassen damit in einem luxuriösen Berghotel und müssen dann in der Küche arbeiten. Dort geraten sie mitten in die amourösen Verwicklungen eines singenden Pärchens.

Laurel & Hardy: Swiss Miss

Dieses „Spätwerk“ beendete nach Fra Diavolo, Babes in Toyland und The Bohemian Girl die Reihe von Laurel & Hardys Operettenfilmen. Swiss Miss ist ganz gewiss nicht der beste Film des Duos, er enthält aber zwei geniale Szenen: Einen alpinen Klaviertransport mit Gorilla-Attacke und einen „Schneesturm“, den Stan mit Hilfe eines Federkissens inszeniert um einen Bernhardiner der Bergwacht das Rumfässchen leer zu trinken.

Laurel & Hardy: Swiss Miss

Bemerkenswert ist auch die deutsche Bearbeitung, die in der Titelgebung völlig versagte. Obwohl der Film eindeutig in der Schweiz spielt, hieß er bei uns Dick und Doof als Salontiroler und in Österreich Die lustigen Tiroler, nur die Schweizer betiteln den Film ordnungsgemäß mit Dick und Doof im Berner Oberland.

Laurel & Hardy: Swiss Miss

Ferner wurde dem Film bei der Synchronisation eine völlig neue Musik-Bearbeitung verpasst, da 1952 keine isolierte Tonspur mit dem Soundtrack aufzufinden war. So wurden völlig neue Lieder komponiert, die teilweise (wie etwa „Hollodrio, warum ist es in der Schweiz so schön?„) sehr viel gelungener sind, als die Songs der Originalfassung. Dank dieser DVD kann jetzt jeder die Tonfassungen vergleichen, bei der Neuauflage der DVD wurde sogar noch eine zweite deutsche Synchronisation ergänzt.

Laurel & Hardy: Swiss Miss

Extras der DVD: Anmoderation mit Theo Lingen (3:46 min); Galerie mit 20 Fotos; Kurzfilm „The Chimp / Dick und Doof in der Manege“ (Regie: James Parrot, USA 1932, 24 min); Stummfilmkomödien: „You´re Darn Tootin´“ (Regie: Leo McCarey, USA 1928, 21 min) und „Short Kilts“ (Regie: George Jeske, USA 1924, Solofilm mit Stan Laurel, 19 min); Trailer zu “Die Doppelgänger„; Infos als Textdateien u. a. über die deutschen Synchronfassungen von Norbert Aping (Die Dick und Doof Filme) können über den PC aufgerufen werden.

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Laurel & Hardy: Bonnie Scotland

Mr. MacLaurel und sein Gefährte Mr. Hardy reisen nach Schottland, um das gewaltige MacLaurel-Erbe anzutreten. Doch das erhoffte Vermögen entpuppt sich als eine Tabakdose und ein Dudelsack. Plötzlich stehen die beiden ohne einen Cent da. Sie mustern als Rekruten in der Armee an und werden in Indien stationiert. Sie bringen das gesamte Marschregiment aus dem Tritt, verwandeln ihre Putzkolonne in einen charmanten Stepptanz, überwältigen die Palastwache eines blutrünstigen Regenten mit äußerst ungewöhnlichen Waffen und sorgen nebenbei dafür, dass eine holde Maid die Liebe ihres Lebens findet.

Laurel & Hardy: Bonnie Scotland

Mit diesem Film begann 1935 für Stan Laurel und Oliver Hardy der Anfang vom Ende. Sie drehten künftig keine Kurzfilme mehr, sondern nur noch Spielfilme, die meist durch überflüssige Nebenhandlungen wie langweilige Liebesgeschichten auf die entsprechende Spieldauer gestreckt wurden. Wir sind vom schottischen Infanterieregiment beginnt in Schottland noch recht vielversprechend mit einigen hübschen Laurel & Hardy-Momente. Nachdem die Handlung (und unsere beiden Helden) dann jedoch nach Indien verlegt wurden, geht es eher vorhersehbar weiter. Unter den Filmen, die das Duo für den Produzenten Hal Roach drehte, ist Wir sind vom schottischen Infanterieregiment ganz gewiss nicht das Highlight, sondern eher solides Mittelfeld.

Laurel & Hardy: Bonnie Scotland

Nachdem zuvor schon etliche Laurel & Hardy – Filme bei Kinowelt auf DVD erschienen sind, legt Warner den Film (gemeinsam mit Fra Diavolo) in sehr guter Bildqualität nach. Bei der deutschen Synchronisation wurde auf eine Fassung von 1966 zurückgegriffen, die insgesamt recht gelungen ist. Erstmals wird Ollie hier recht ansprechend von Gerd Duwner (Ernie aus der Sesamstraße) synchronisiert. Bei Stan Laurel ist anstelle des unvergleichlichen Walter Blums die Stimme Jürgen Thormann zu hören, der ansonsten der deutsche Sprecher von Jerry Lewis ist. Leider wurde es versäumt alternativ die etwas sterile Tonfassung aus der Theo Lingen-TV-Serie Lachen Sie mit Stan & Ollie in der Blum zu hören ist mit auf die DVD zu packen. Dafür gibt als Bonus einige rare Filmschnipsel mit Laurel und Hardy zu sehen.

Laurel & Hardy: Bonnie Scotland

Extras der DVD: Audiokommentar von Laurel & Hardy Experten Richard W. Bann und Leonard Maltin, ohne Untertitel; Ein Ausschnitt aus „The Hollywood Revue of 1929“ (6:23 min), Zwei Ausschnitte aus „Hollywood Party“ von 1934 (4:12 min + 4:43 min), US-Kinotrailer (2:23 min)

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Laurel & Hardy: Fra Diavolo

In diesem Kostümfilm bewegen sich Laurel und Hardy als tumbe Möchtegern-Räuber Stanlio und Ollio völlig selbstverständlich durch eine Mischung aus komischer Oper (frei nach Fra Diavolo von Daniel-François-Esprit Auber) und Mantel & Degen-Film. Sie werden im Italien des 18. Jahrhunderts gezwungen sich dem singenden Räuberhauptmann Fra Diavolo anzuschließen und diesen als Diener bei einem Raubzug zu begleiten. Natürlich geht dabei schief was schief gehen kann.

Laurel & Hardy: Fra Diavolo

Von allen Langfilmen mit Laurel und Hardy ist dieses Werk insgesamt am gelungensten. Auch die Szenen in denen die beiden Komiker nicht dabei sind machen Spaß, die Ausstattung ist großartig und etliche der Melodien und Lieder sind echte Ohrwürmer. Inmitten der Operettenhandlung konnten Laurel und Hardy aber auch einige ihrer schönsten Gags platzieren. Unvergessen ist das “Kniechen, Näschen, Öhrchen“-Spiel und auch bei den betrunkenen Lachanfälle des Duos bleibt kein Auge trocken.

Laurel & Hardy: Fra Diavolo

Nachdem zuvor schon etliche Laurel & Hardy – Filme bei Kinowelt auf DVD erschienen sind, legt Warner jetzt (gemeinsam mit Wir sind vom schottischen Infanterieregiment) endlich dieses Meisterwerk in sehr guter Bildqualität nach. Leider wurde auf eine etwas sterile deutsche Synchronisation von 1969 zurückgegriffen und daher trägt die DVD auch den völlig unpassenden deutschen Titel Die Sittenstrolche. Der Film lief unter einer sehr viel besseren (aber wohl leider nicht mehr komplett vorhandenen) Synchronfassung 1957 als Hände hoch – Oder nicht! in den deutschen Kinos.

Laurel & Hardy: Fra Diavolo

Doch immerhin blieb (im Gegensatz zur Theo Lingen-TV-Fassung) der originale musikalische Soundtrack im Hintergrund bei dieser deutschen Fassung weitestgehend intakt. Noch wichtiger ist jedoch, dass auch die Möglichkeit besteht Stan und Ollie im Original zu hören.

Laurel & Hardy: Fra Diavolo

Extras der DVD: Audiokommentar von Laurel & Hardy Experten Richard W. Bann und Leonard Maltin, ohne Untertitel; Drei Ausschnitte aus dem Film „Pick a Star“ von 1937 (insgesamt 8:68 min); Ein farbiger (!) Ausschnitt aus dem verschollenen Film „The Rogue Song“ (1:40 min); US-Kinotrailer (2:38 min)

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