36. Comicfestival in Angoulême

 Je ne regrette rien!

Das 36. „Festival International de la Bande Dessinée“ in Angoulême

36. Comicfestival in Angoulême

Dieses seltsame Comicfestival, das bereits zum 36. Mal mitten im Winter in einer nicht sonderlich zentral gelegenen Region von Frankreich stattfindet, erschien mir immer etwas unattraktiv. Doch trotz der 15-stündigen nicht eben unstrapaziösen Autoanfahrt (und der Aussicht auf eine Rückfahrt mit noch mehr Comics und Mitreisenden), musste ich schon schnell zugeben: “Je ne regrette rien!“

36. Comicfestival in Angoulême

Es gab in der Tat nichts zu bereuen, denn der zunächst scheinbar nur aus einer Aneinanderreihung von Kreisverkehren bestehende Ort, entpuppte sich schnell als unwiderstehlich und das alljährliche Festival hat dauerhafte Spuren hinterlassen: Viele Häuser sind mit Comicmotiven bemalt, die Straßenschilder haben die Form von Sprechblasen, so gibt es eine “Rue Goscinny“ und einen “Espace Franquin“.

 36. Comicfestival in Angoulême

Beim “Festival de la BD“ macht die ganze Stadt mit. Überall sind markante rote Schilder platziert, die den Besucher die zahlreichen Orte des Geschehens problemlos auffinden lassen. Wer mag (und ein Festivalticket hat) kann auch Pendelbusse benutzen. Er hat die Wahl zwischen dem Modell “Hugo Pratt“, einem vom “Titeuf“-Zeichner Zep verzierten Fahrzeug und “Le Bus de Présidentes“, der mit Motiven von Claire Bretéche und Florence Cestac verziert ist.

36. Comicfestival in Angoulême

2009 waren Philippe Dupuy und Charles Berberian (“Monsieur Jean“) als Vorjahresgewinner des „Grand Prix de la Ville d’Angoulême“ Präsidenten des Fetivals. Sie wurden mit einer großen Ausstellung im (außen-) architektonisch interessanten “Cité internationale de la bande dessinée et de l´image“ (CIBDI) geehrt. Dieses Gebäude beherbergt auch noch eine unglaublich gut sortierte Comic-Bibliothek sowie einen ebenfalls nicht schlecht bestückten Comicladen. Die Dupuy & Berberian- Werkschau “Deux“ wurde phantasievoll mit lustigen Installationen und Einblicken in die persönliche Sammlung des Duos präsentiert. Es war zu sehen, dass die Zeichner auch Filmplakate gestaltet haben, u. a. für “Glauben ist alles“ mit Ben Stiller und Edward “Hulk“ Norton. Für die interessanten Ausstellungen über den Mangazeichner Kiriko Nananan und subversive – teilweise sehr derbe – südafrikanische Comics blieb im CIBDI nur noch sehr wenig Platz. Das wird sich sicher ändern, wenn das Comicmuseum demnächst größere Räumlichkeiten direkt gegenüber auf der anderen Seite der Charente bezieht und im alten CIBDI-Gebäude Trickfilm-Ausstellungen gezeigt werden.

36. Comicfestival in Angoulême

Doch es gab mehr als genug zu sehen. Die “Expo Boule et Bill“ fand im Freien statt. Im Stadttheater war eine sehr liebevoll ausgestattete “Expo Margerin / Lucien“ platziert. In der Jugendbibliothek gab es die kleine aber äußerst feine Ausstellung “Les petits mondes de Cécile Chicault“, im Manga Building hatte der neue Studio Ghibli Film “Ponyo“ Premiere und, und, und…

36. Comicfestival in Angoulême

Die Besuchermagneten des Salons sind jedoch zweifelsohne die Zeltstädte “Le Nouveau Monde“ für den Independent-Bereich und “Le Monde des Bulles“, die von Casterman, Dargaud, Lombard, Glénat, Delcourt, Dupuis, Panini und Soleil dominiert wurde. Jeder dieser großen Verlage hatte einen eigenen gut sortierten Shop und organisierte außerdem noch zahllose gleichzeitig stattfindende Signiertermine. Hier konnte bei moderaten Wartezeiten manche sehr schöne Zeichnung abgestaubt werden. Am Samstag war es jedoch nicht immer einfach die Hallen zu durchqueren, da gewaltiger Besucherandrang herrschte. Etwas seltsam muteten dabei die Aktionen im Claim des auf Fantasy-Comics spezialisierten Verlages Soleil an. Hier saßen gleichzeitig fast 50 Zeichner in einer düsteren (dafür aber sehr gut mit seltsamer Musik beschallten) Halle und zeichneten für die Fans. Dies erinnerte manchen Besucher an Galeerensträflinge.

36. Comicfestival in Angoulême

Auch in diesem Jahr hatte das Festival – bei gelegentlich schon beinahe sommerlichen Temperaturen (erst als alles vorbei war regnete es) – wieder mehr als 200.000 Besucher, darunter auch zahlreiche sehr junge Fans, die vom Verlag Dupuis mit “Boule & Bill“-Ohren und “Spirou“-Hüten ausgestattet wurden. Den großen Preis der Jury erhielt diesmal Christian Hincker alias Blutch, dessen Comics „Der kleine Christian“ und „Blotch“ mittlerweile auch bei uns erschienen sind. Den Preis für das beste Album erhielt Vincent “Winshluss” Paronnaud (Co-Regisseur der “Persepolis”-Verfilmung), dem auch eine Ausstellung gewidmet war, für seine sehr eigenwillige Version von “Pinocchio”. Blutch wird auch Präsident des „Festival International de la Bande Dessinée 2010“ sein.


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Andy Morgan 4: Abenteuer in Manhattan

Im Mittelpunkt dieser Geschichte aus dem Jahre 1968 steht weniger der Titelheld Andy Morgan (der im frankobelgischen Original – aber auch bei seiner deutschen Erstveröffentlichung in MV ComixBernard Prince heißt), sondern der rotbärtige Sidekick-Seebär Barney Jordan und vielleicht noch stärker die Insel Manhattan. Hier zahlt der boslawische Ölmagnat Aloysius Gerdelsohn dem ihm zum Verwechseln ähnlich sehenden Jordan einige dringend benötigte Dollar, damit dieser für einige Tage seinen Platz einnimmt um Presse und Konkurrenten abzulenken. Das Täuschungsmanöver zieht natürlich einige Verwicklungen nach sich.

Andy Morgan 4: Abenteuer in Manhattan

Zwar werden bei dieser Gesamtausgabe des Abenteuercomic-Klassikers Andy Morgan nicht gleich mehrere Alben in einen Hardcover-Sammelband gepackt, doch ansonsten bleiben kaum Wünsche übrig. Anders als bei Kult Editionen zu erwarten – wo bereits alle achtzehn von Hermann und seinem Nachfolger Dany (Ludivine) gezeichnete Abenteuer mit Andy Morgan vorliegen. Für Band 18 Gefahr auf dem Fluss kehrte Hermann 2010 nach über 30 Jahren zur Serie zurück und setzt eine Geschichte seines Sohnes Yves in Szene. Die einzelnen Alben enthalten auch noch reich bebilderte Nachworte von Volker Hamann (Reddition). Hier ist zu erfahren, dass sowohl der Texter Greg alias Michel Regnier als auch der Autor Hermann für Band 4 der Serie eigene Recherchen in New York betrieben haben, bevor sie Abenteuer in Manhattan garniert mit echtem US-Flair zu Papier brachten.

Andy Morgan 4: Abenteuer in Manhattan

Aus heutiger Sicht fesselt – genau wie bei der ebenfalls von Greg und Hermann erschaffenen Westernserie Comanche – die mit altbekannten Kino-Klischees jonglierende Geschichte sehr viel weniger als die souveräne Art mit der Hermann diese in äußerst abwechslungsreich gestalteten Panels in Szene setzt.

Andy Morgan

Mittlerweile ist bei Carlsen eine fünfbändige Gesamtausgabe  von Andy Morgan mit jeweils 3 Abenteuern pro Ausgabe erschienen. Abenteuer in Manhattan ist in Band 2 enthalten.

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Jordi Bernet & Peter Wiechmann: Andrax

Michael Rush erregt die Aufmerksamkeit des zwielichtigen Professor Magor, als er 1976 bei den Olympischen Spielen in Montreal im Zehnkampf siegt. Rush wird ganz rasch gekidnappt und in einen 2.000 Jahre dauernden Tiefschlaf versetzt.

Jordi Bernet & Peter Wiechmann: Andrax

Dort findet er eine Nachricht des ziemlich wahnsinnigen Magors vor. Dieser nennt Rush jetzt Andrax und begrüßt ihn in einer “besseren Zukunft“. Doch da irrt der ungute Professor gewaltig, denn Andrax scheint eher weit in die Vergangenheit gereist zu sein und muss sich mit Barbaren und Sauriern herumschlagen…

Jordi Bernet & Peter Wiechmann: Andrax

Mit dem Comic-Magazin PRIMO versuchte der Fix & Foxi-Schöpfer Rolf Kauka (noch bevor der Springer Verlag sein ähnlich gelagertes ZACK startetet) eine etwas ältere Leserschaft zu erreichen. Lange vor YPS mit Gimmick gab es in PRIMO jene verkaufsfördernde Beilage, die heute Standart bei Kiosk-Comicheften ist und damals “Schnick-Schnack“ hieß. In PRIMO wurden neben Funny-Serien wie den Pichelsteinern oder Jojo (alias Gaston) auch realistisch gezeichnete Abenteuer-Comics wie etwa Prinz Eisenherz veröffentlicht.

Jordi Bernet & Peter Wiechmann: Andrax

Nachdem schlechte Erfahrungen mit einer in Spanien eingekauften Barbaren-Reihe namens Kronan gemacht wurden, entwickelte Peter Wiechmann für Kauka ein eigenes Konzept. In Zusammenarbeit mit dem spanischen Studio Bardon entstand die Serie Andrax, die ab 1973 in PRIMO (und später auch kurz in ZACK) erschien. Die Vorzeichnungen zur Serie stammen teilweise vom Kauka-Zeichner Ludwig Fischer.

Jordi Bernet & Peter Wiechmann: Andrax

Gezeichnet und co-konzipiert wurde Andrax vom heute recht prominenten Zeichner Jordi Bernet, dessen Serie Torpedo beim All Verlag in einer dreifbändigen Gesamtausgabe veröffentlicht wird. In der selben Aufmachung erscheint dort auch eine kleinformatige Hardcover-Ausgabe, die 90 % aller Andrax-Geschichten enthalten soll, darunter auch deutsche Erstveröffentlichungen.

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Die Geschichten wurden textlich von Peter Wiechmann überarbeitet und nicht wie in PRIMO koloriert veröffentlicht. Wiechmann schreibt dazu im Nachwort: “Mich stören die Farben. Sie nehmen viel von der genialen Harmonie der Komposition … erzeugen Schwere, verwischen die Klarheit.“ Dies trifft zwar auf die späteren – ziemlich offensichtlich unter Zeitdruck entstandenen – Andrax-Geschichten nicht immer zu. Doch vor allem die Origin, also die Entstehungsgeschichte von Andrax, überzeugt durch Bernets schwarzweißes Artwork, das in dieser Neuauflage bestens zur Geltung kommt.

Jordi Bernet & Peter Wiechmann: Andrax

2020 erschien bei Cross Cult eine auf 777 Exemplare limitierte 740-seitige Gesamtausgabe von Andrax.

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Sten Nadolny & LOOMIT: Amnea oder die fliegende Teekanne

Mit dem Roman „Die Entdeckung der Langsamkeit“ landete Sten Nadolny 1983 nicht nur einen Bestseller, sondern er qualifizierte sich jetzt auch noch als Comicautor. Gelegentlich lässt es ein ansonsten nahezu ausschließlich auf Manga und Fantasy setzender Comicverlag wie Carlsen einmal richtig krachen und produziert so ein richtig fetziges Crossover zwischen Hoch- und Subkultur. Da kam es gerade recht, dass Nadolny den Sprayer LOOMIT bereits bei einem nicht realisierten Filmprojekt kennenlernte.

Sten Nadolny & LOOMIT: Amnea oder die fliegende Teekanne

Der Klappentext des Comics fragt nun: „Was passiert, wenn ein angesehener Literat irgendwo in München auf die Graffiti eines jungen Sprayers stößt?“ Wenn dies Album die Antwort sein soll, denn lautet sie wohl: „Die sicherlich irgendwo vorhandenen Talente dieser beiden Menschen neutralisieren sich und es entsteht ein inhaltlich und optisch ebenso langweiliges wie hochpreisiges Album.“

Sten Nadolny & LOOMIT: Amnea oder die fliegende Teekanne
© Jantz

Den Gnadenstoß erhält dieses Buch noch dadurch, dass LOOMIT auf seine ganz spezielle Sprayer-Fähigkeit verzichtet: Er coloriert seine Zeichnungen nicht selber. Vor einiger Zeit veröffentlichte der Sprayer WON in dem Buch „Colour Kamikaze“ (Alpha Verlag) ebenfalls Comics, die keinen Sinn machten. Aber der Junge hat zwei Entschuldigungen: Er ist kein Literat und kann dafür aber meisterlich mit Farben umgehen.


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Alan Moore: America´s Best Comics

Alan Moore hat zwar Einreiseverbot in die USA, doch das hinderte ihn nicht daran, ab 1999 von einem kleinen Ort in England aus nichts geringeres als Amerikas Beste Comics zu erschaffen. So nennt sich zumindest das Label, das ausschließlich von Moores getextete Comics veröffentlicht. Im Gegensatz zu seinem hochambitionierten Werken Watchmen, V – wie Vendetta oder From Hell sollten diese Geschichten den mit Moore befreundeten Zeichnern ein solides tägliches Brot bringen und dabei in erster Linie Spaß machen.

Alan Moore: America´s Best Comics

Dies Ziel gelang ihm am besten mit den Geschichten um Tom Strong, die Chris Sprouse in einem ansprechend realistischen Stil gestaltet. Strong ist ein Abenteurer im Stile von Pulphelden der 40er und 50er Jahre wie etwa Doc Savage oder Captain Future. Daher wird er nicht nur von seiner attraktiven Frau und seiner hübschen Tochter begleitet, sondern auch noch von einem Roboter- und einem Gorilla-Sidekick. Auch die Story mit Tom Strongs Entstehungsgeschichte ist recht originell.

Alan Moore: America´s Best Comics
Alex Ross

Der Qualität der restlichen America´s Best Comics ist leider etwas durchwachsen. Wer will kann sich in Top 10 in das Polizeirevier einer nur von Superhelden bevölkerten Stadt begeben oder darauf hoffen, dass die wirre Geschichte um die Heldin Promethea vielleicht doch noch in Fahrt kommt. Auch die kurzen Tomorrow Stories wollen nur selten zünden. Oft waren die Cover von Alex Ross die Highlights,

Alan Moore: America´s Best Comics

Trotzdem sind auch die etwas schwächere Storys von Alan Moore, die bei uns bis 2002 in sieben Zusammenstellungen bei Speed erschienen sind,  immer noch anregender als die meisten US-Comics. Der wohl beste America´s Best Comic erscheint jedoch weiterhin: Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen.


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American Vampire

Eigentlich sollte Stephen King nur einen seiner beliebten Sprüche wie “Ich habe die Zukunft des Horrors gesehen, und sie heißt…“ für Backcover und Werbung liefern, doch der umtriebige Autor brachte sich gleich komplett mit ein in die von Scott Snyder geschaffene Comicserie American Vampire. Angeblich weil er – laut Vorwort – die laschen Vampire aus Werken wie Twilight, True Blood oder Vampire Diaries leid war und die Blutsauger wieder zu „Bad Boys, Bad Girls“ also richtigen “Killern“ machen wollte.

American Vampire

Doch ganz sicher hat es eine Rolle gespielt, dass Stephen King – abgesehen von einen kurzen Gastspiel im X-Men-Benefizband Heroes for Hope (1985) – noch nie einen Comic textete (an den Adaptionen seiner Bücher The Dark Tower oder The Stand hat King nicht wirklich mitgearbeitet), während sein Sohn Joe Hill große Erfolge mit Locke & Key feiert. Da kam es ihm gelegen, sich gemeinsam mit dem seinerzeit noch relativ unbekannten Autor Scott Snyder am Konzept von American Vampire zu feilen und mit seinem guten Namen dafür zu sorgen, dass die Vertigo-Serie zu einem Erfolg wird.

American Vampire

Zu den ersten fünf Heften von American Vampire (aber auch nur zu diesen), die Panini geballt veröffentlicht, trug King als Texter exakt die Hälfte bei. Während Snyder davon erzählt wie die taffe Nachwuchsschauspielerin Pearl Jones im Los Angeles der 20er Jahre herausfinden muss, dass Hollywood-Produzenten im wahrsten Sinne des Wortes Blutsauger sind, schildert King wie fast 50 Jahre zuvor im Wilden Westen ein Outlaw zum Vampir Skinner Sweet wird.

American Vampire

Die einzelnen Hefte schildern jeweils zur Hälfte die Erlebnisse von Pearl und Skinner, der sich allerdings ebenfalls im Stummfilm-Hollywood herumtreibt. Während Snyders Teile der Story deutlich interessanter ausgefallen sind als jene von King, kann das sehr abwechslungsreich gestaltete Artwork von Rafael Albuquerque durchgehend überzeugen. Das Konzept Vampire bei ihrer Zeitreise durch die an Gewalttätigkeiten ohnehin nicht arme Amerikanische Geschichte zu begleiten geht voll auf und man darf auf die weitere Entwicklung der Serie gespannt sein.

American Vampire
US-Sammelband 8

Mittlerweile liegt die Serie komplett vor, doch leider nur in den USA, denn Panini Deutschland hat nur sieben der acht Sammelbände veröffentlicht.


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Amelia ist die Größte!

Man kennt sie ja diese Kinder, die fröhlich drauflos plappern und wildfremden Menschen alles Mögliche erzählen. Amelia ist ein Musterexemplar dieser Gattung, was schon der Text auf der Rückseite dieses Comicalbums beweist: “Ich bin Amelia. Nett, dass ihr das Buch umgedreht habt“. Durch dieses – auch in den Geschichten immer wieder praktizierte – entwaffnend direkte Ansprechen durch die Hauptperson gelingt es Jimmy Gownley den Leser sofort mitten hinein in die wunderbare Welt der Amelia zu ziehen.

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Wir erfahren, dass sie gemeinsam mit der in Scheidung lebender Mutter zu ihrer ziemlich leichtlebigen Schwester Tanner gezogen ist. Sehr schnell lernen wir Amelias Freunde kennen. Da gibt es Reggie, der sich für den selbst erfundenen Superhelden Captain Amazing hält, dessen seltsamen Freund Pyjamaman sowie die scharfzüngige Rhonda, zu der Amelia folgenden Kommentar abgibt: “Schade, dass wir uns hassen, sonst wären wir wohl echte Freunde.“

Die Erlebnisse dieser kleinen Strolche bringt Jimmy Gownley in einem einfachen aber wirkungsvollen Stil äußerst locker zu Papier. Für die Serie spricht auch, dass hier nicht nur die Freuden und Streiche thematisiert werden, sondern auch immer wieder anklingt, dass bei all dem Schulnerv und Scheidungsstress Jugendjahre ganz gewiss keine Herrenjahre sind.


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Ame-Comi Girls

Am Anfang waren die erfolgreichen Sammelfiguren der Ame-Comi Girls. Hier erschienen die altbekannten weiblichen DC-Charaktere im japanischen Manga-Stil: Wonder Woman, Supergirl, Batgirl, Robin, Power Girl, Catwoman, Steel und viele andere mehr als PVC-Statuen. Dieser japanische Look zwischen Anime und Manga bereicherte das DC-Universum ungemein und was lag näher, als auch eine eigene Comicreihe ins Leben zu rufen?

Ame-Comi Girls

Zuerst kamen die Comics als reine „Digital Comics“ auf den Markt, um dann etwas später auch als Papierheft zu erscheinen. Es sind Geschichten die nicht in der bekannten Continuity angesiedelt sind, sondern – wenn man so will – Elsewords-Storys sein könnten.

Ame-Comi Girls

Hier haben die Autoren die Möglichkeit problemlos vertraute Figuren leicht (bis beliebig viel) vom Altbekannten abweichend darzustellen: Man darf Origins ändern, den Kontext neu definieren. Vieles klingt vertraut und gleichzeitig aber auch anders. Und das ist es auch; frei von der über 70-jährigen Tradition sollen neue Geschichten entstehen. Gewildert wird hier nicht ganz ungeschickt im japanischen Manga!

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Alle Hauptfiguren sind weiblich – männliche Helden oder Bösewichte scheinen hier nicht zu existieren. Auch kein Superman – stattdessen gibt es Power Girl/Kara Jor-El, die Tochter von Jor-El und sie alle dürfen auch neu gestylte in Aktion treten. Jimmy Palmiotti und Justin Gray verstehen es, eine rasante und durchdachte Handlung hinzulegen.

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Die Zeichnungen sind sehr unterschiedlich: Amanda Conner überzeugt grandios in ihrer Darstellung von Wonder Woman, Ted Naifeh durch seinen Stil bei Batgirl. Am engsten am klassischen Manga-Stil ist Santi Casas bei Supergirl.

Ame-Comi Girls

Duela Dent (als weibliches Gegenstück vom Joker) hat eine Schar Verrückter (Poison Ivy, Cheetah, Catwoman, Harley Quinn) um sich gesammelt und ist eine Allianz mit Brainiac (ebenfalls weiblich) eingegangen. Alles läuft aus dem Ruder, als Brainiac Supergirl mit schwarzem Kryptonit vergiftet!

Norbert Elbers


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Nicholas Mahler: Alte Meister

Schon sehr lange wurde gemunkelt, dass der traditionsreiche Suhrkamp Verlag sich auch am Graphic-Novel-Boom beteiligen würde. Namhafte Zeichner sollten Titel aus dem regenbogenfarbenen Verlagsprogramm mit Autoren wie Hermann Hesse, James Joyce oder Martin Walser umsetzen.

Nicholas Mahler: Alte Meister

Lange hat es gedauert bis 2001 zu erfahren war, dass sich der eher spartanisch zeichnende Wiener Humorist Nicholas Mahler (Flaschko, der Mann in der Heizdecke, Alice in Sussex, Engelmann) sich an einer Adaption von Alte Meister, einem Roman seines Landmannes Thomas Bernhard, versucht  hatte. In dem sich humorvoll mit der (bildenden) Kunst auseinandersetzenden Buch schreibt Bernhard: “Ein großes bedeutendes Bild halten wir nur dann aus, wenn wir es zur Karikatur gemacht haben.“  Dieser Satz könnte den Ausschlag dafür gegeben haben, Mahler auf Bernhard loszulassen.

Nicholas Mahler: Alte Meister

Die tragikomische Geschichte handelt vom Kunstkritiker Reger, der versucht den Tod seiner Frau dadurch zu verkraften, dass er sich die Meisterwerke im Wiener Kunsthistorischen Museum so lange anschaut bis er Makel an den Kunstwerken findet. Nur Tintorettos Gemälde Der weißbärtige Mann hält seinem kritischen Blick stand, was auch daran liegen kann, dass Reger einst beim Betrachten dieses Bildes seine Frau kennengelernt hat.

Nicholas Mahler: Alte Meister

Mahler adaptiert den Roman in zumeist großformatigen Bildern und arbeitet dabei (für seine Verhältnisse) relativ detailreich. Mit wenigen Strichen bringt er gut erkennbare altmeisterliche Gemälde zu Papier und die stilvoll eingesetzte gelbgoldene Schmuckfarbe unterstreicht den musealen Schauplatz der Geschichte. Bernhards leicht absurder Humor scheint Mahler zu liegen, der auch die Tragik der Geschichte nicht ausspart. Trotz ernsthafter Themen ist Alte Meister ein zugänglicher und leichtfüßiger Comic, der neugierig macht auf den adaptierten Roman.

Mahler: Thomas Bernhard – Die unkorrekte Biografie

2014 schob Mahler noch seine Version von Bernhards Der Weltverbesserer nach, bevor er eine “unkorrekte Biografie“ seines Landsmanns zusammenstellte.

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Als die Zombies die Welt auffraßen

2064: In Jerusalem wird schon sehnsüchtig die Auferstehung von Christus erwartet, denn immer mehr Tote kehren auf die Erde zurück und mischen sich unter die Menschheit.

Als die Zombies die Welt auffraßen

Doch dies ist kein Grund zur Panik, denn die Zombies (bzw. “vital Beeinträchtigten“ wie es jetzt politisch korrekt heißt) leben meist in friedlicher Koexistenz mit den Lebenden. Wenn es allerdings einmal gar nicht mehr geht, müssen illegale Zombie-Jäger ran.

Als die Zombies die Welt auffraßen

Vor diesem die Vorgaben von George A. Romero aus Night of the Liing Dead auf die Spitze treibenden Hintergrund erleben das pickelige Muttersöhnchen Karl Nead, seine Schwester Maggie und der bullige Belgier Freddy die haarsträubendsten Abenteuer. Das chaotische Trio lebt in Los Angeles und wird gerufen, wenn etwa die untote Leiche von Opa anfängt zu nerven oder ein verstorbener Filmstar sein Comeback erleben soll.

Als die Zombies die Welt auffraßen

“Als die Zombies die Welt auffraßen“ ist eine US-frankobelgische Co-Produktion, wurde geschrieben vom Belgier Jerry Frissen (“Die Kaste der Meta-Barone“) , der genau wie sein Alter Ego Freddy mittlerweile in Los Angeles lebt Die sehr schwungvoll von Guy Davis (“B.P.R.D.“) gezeichnete Serie erlebte ihre Premiere 2003 in “Métal Hurlant“ und mittlerweile ist bereits eine Zeichentrickserie in der Mache. Cross Cult veröffentlicht die Serie in großformatigen Sammelbänden, die jedem gefallen dürften, der Spaß an “Shaun of the Dead“ hatte.


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