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Wonder Woman 1984

Die lang erwartete Fortsetzung des Blockbusters von 2017 geht in eine völlig andere Richtung als die finsteren DC-Filme von Zack Snyder, der zeitgleich eine überlange Version seines Flops Justice League auf HBO präsentiert. Doch leider ist der Titel Wonder Woman 1984 auch Programm, denn der Film spielt nicht nur im Orwell-Jahr, sondern wirkt auch so, als wäre er seinerzeit entstanden.

Wonder Woman 1984

Im Windschatten der Fortsetzungen von Richard Donners Blockbuster Superman kam 1984 Supergirl in die Kinos. Hier kämpfte die von Helen Slater gespielte Titelheldin mit der Hexe Selena (Faye Dunaway) um die Gunst eines Gärtners. Ähnlich weit entfernt von dem, was endlich einmal eine gute DC-Comicverfilmung sein könnte, ist auch Wonder Woman 1984.

Wonder Woman 1984

Der Film handelt von einem antiken Kristall, das jedem Menschen einen Wunsch erfüllen kann. Dies bietet Wonder Woman zwar die Möglichkeit ihren geliebten Steve Trevor wieder auferstehen zu lassen (und hat den nicht zu unterschätzenden Vorteil, dass Chris Pine in dieser Rolle zurückkehren kann). Doch genau wie in der Kurzgeschichte Die Affenpfote von William Wymark Jacobs werden die Wünsche zwar erfüllt, doch glücklich wird dadurch niemand.

Wonder Woman 1984

Richtige Spannung kommt nicht auf, auch weil die von Kristen Wiig (Ghostbusters) und Pedro Pascal (The Mandalorian) verkörperten “Schurken“ nicht wirklich böse sind, sondern einem fast schon leid tun, denn sie haben gute Gründe für ihre böse Taten. Einige wahllos eingefügte spektakuläre Actionszenen, sowie die gute Chemie zwischen Chris Pine und der großartigen Haptdarstellerin Gal Gadot, reißen das sich träge über 152 Minuten hinziehende altbackene Moral-Märchen auch nicht mehr raus.

Wonder Woman 1984

Wonder Woman 1984 startete ab 16.12.2020 international in einigen Kinos, aber nicht bei uns. Doch mittlerweile kann der Film auf Sky geguckt werden, ist aber auch auf DVD, Blu-ray und in 3D erschienen.

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Pixars komplette Kurzfilm Collection

Pixars Mastermind John Lasseter weist in dem hochinteressanten Bericht auf dieser DVD darauf hin, dass jedes Trickfilmstudio zuerst Kurzfilme produziert hat. Pixars Partner Disney veröffentlichte seine klassischen Cartoons (zumindest in Deutschland) bisher leider nicht in angemessenen DVD-oder Blu-ray-Editionen. Doch immerhin sind  alle dreizehn computeranimierten Kurzfilme, die Pixar zwischen 1984 und 2007 drehte. Diese sind nicht nur äußerst vergnüglich, sondern zugleich auch ein spannender Exkurs durch die Geschichte des erfolgreichen Animationsstudio.

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André and Wally B.

Den Reigen eröffnet André and Wally B. (1984, 1:45 min, Vollbild). Hier wird wenig mehr gezeigt als dass ein ulkiges Männlein von einer Biene gestochen wird. Doch damals war es eine kleine Sensation, wenn ein am Computer realisierter Trickfilm nicht nur komplizierte geometrische Körper umeinanderkreisen ließ, sondern sogar eine richtige Geschichte erzählte.

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Luxo Jr.

Ein Fortschritt in dieser Richtung ist der charmante Kurzfilm Luxo Jr. (1986, 2:03 min, 16:9) mit jener herumhüpfenden Lampe, die fortan auch auf Pixars Firmenlogo herumturnte. Es folgt das Mini-Epos Red’s Dream (1987, 4:01 min, 16:9), dass die Sehnsüchte eines kleinen roten Einrads schildert und auch durch die atmosphärische Ausgestaltung eines Fahrradladens überzeugt.

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Knick Knack

Tin Toy (1988, 4:55 min 16:9) ist bereits eine Art Vorstufe zu “Toy Story“ und schildert wie sich ein tapferer Blechmusikant gegen ein etwas bösartiges Baby behaupten muss. Eine Klasse für sich ist Knick Knack (1989, 3:25 min, 16:9, Vorfilm von Findet Nemo), jene leicht tragische Komödie um einen Plastik-Schneemann, der verzweifelt versucht seine Schneekugel zu verlassen. Seinen rundum positiven Eindruck verdankt der Film auch dem beschwingten A-capella-Gesang von Bobby McFerrin.

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Geri’s Game

Ebenfalls unvergesslich ist jener alte Herr, der im Oscar-prämierten Geri’s Game (1997, 4:38 min, 16:9, Vorfilm zu Das große Krabbeln) gegen sich selbst Schach spielte und danach einen Gastauftritt als Puppendoktor in Toy Story 2 hatte. Ebenfalls mit einem Oscar ausgezeichnet wurde For the Birds (2000, 3:11 min, 16:9). Hier nervt ein großer tollpatschiger Vogel seine kleinen Artgenossen.

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Mike’s New Car

Die Kurzfilme Mike’s New Car (2002, 3:37 min, Vollbild), Jack-Jack Attack (Jack-Jack Superstar, 2005, 4:30 min, 16:9) und Mater and the Ghostlight (2006, 6:50 min, 16:9) wurden als Extra für die DVDs zu Die Monster AG, Die Unglaublichen und Cars produziert. Hier gibt es kleine vergnügliche Erlebnisse mit den Figuren des jeweiligen Hauptfilmes. Boundin´(Ein Schaf ist von der Wolle, 2003, 4:29 min, 16:9 , Vorfilm zu Die Unglaublichen) erzählt von einem Schaf, das nach der Schur nicht nur sein komplettes Fell eingebüßt hat, sondern auch seinen Spaß am Tanzen. Doch der Jackalope eine Art US-Wolpertinger bringt alles wieder in Schwung.

Pixars komplette Kurzfilm Collection

Bei One Man Band (2005, 4:18 min, 1:2,35, Vorfilm zu Cars) buhlen zwei Extremmusiker buhlen um das Taschengeld eines Kindes. Auch Lifted (2007, 4:46 min, 16:9) der Vorfilm zu Ratatouille mit den tapsigen Aliens ist bereits auf dieser DVD und rundet die schöne Zusammenstellung ab.

Pixars komplette Kurzfilm Collection

Extras der DVD: Audiokommentar der Filmemacher, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln, Die Pixar Kurzfilme  (22:17 min), eine interessant zusammengestellte Firmengeschichte, Vier sehr kurze Filme mit den beiden Lampen aus „Luxo Jr.“

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Frankenweenie

1984 drehte Tim Burton für die Walt Disney Company einen 30-minütigen Real-Kurzfilm namens Frankenweenie. Dieser erzählte die etwas morbide Geschichte vom kleinen Jungen Victor, der seinen verstorbenen Hund Sparky à la Frankenstein wiederbelebt. Neben Shelley Duvall und Daniel Stern spielte auch die kleine Sofia Coppola mit.

Frankenweenie

Die Walt Disney Company wollte den Film ursprünglich im Vorprogramm von Pinocchio zeigen, doch bekam keine generelle Jugendfreigabe und die auf familienfreundliche Filme bedachte Firma zeigte das schwarzweiße Juwel lediglich in einigen Arthouse-Kino in Kalifornien. Erst 1992 – nachdem Tim Burton große Erfolge mit seinen Batman-Filmen verzeichnete – wurde das Werk auf Videokassette veröffentlicht und später im Beiprogramm und im Rahmen des DVD-Bonusmaterial von Nightmare Before Christmas gezeigt.

Frankenweenie

Dreißig Jahre nach Entstehung seines mittlerweile schon fast legendären Kurzfilms machte Burton 2005 daraus einen abendfüllenden Stop-Motion-Trickfilm. Auch diesmal wurde in Schwarzweiß gedreht, was – wie von Tim Burton gewünscht – einen hübschen Kontrast zum High-Tech-IMAX-3D-Verfahren bildet. Die Figuren und Kulissen sind Burton-mäßig schräg. Das tricktechnische Niveau ist sehr hoch. Der Auftakt erzählt meisterlich wie der filmverrückte Victor mit seinem als Dinosaurier kostümierten Hund Sparky auf Super 8 einen verrückten trashigen Monsterfilm dreht.

Frankenweenie
Doch die beträchtlichen Schauwerte in Sachen Kulissenbau und Puppendesign nutzen sich trotz perfekter Animation recht schnell ab. Auch wenn die Geschichte mit netten neuen Beigaben wie belebten Sea Monkeys oder einer mutierten Riesen-Schildkröte im Gamera-Look teilweise recht schmackhaft angedickt wurde, ist die Wiederbelebung von Frankenweenie nur bedingt gelungen. Es ist deutlich zu spüren, dass hier ein Kurzfilm krampfhaft auf 90 Minuten gestreckt wurde, wobei das Ende und der Soundtrack von Danny Elfman ganz schön zu Herzen gehen.

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George Orwell

Das Cover dieses Buches wirkt arg simpel und zeigt – passend vor rotem Hintergrund – ein schlichtes aber recht treffendes schwarzweißes Porträt von George Orwell.

George Orwell

Der Inhalt hat es allerdings in sich. Für den erfahrenen französischen Autor Pierre Christin (Valerian und Veronique, Ost – West) war der pessimistische Grundton in Orwells Werken Animal Farm oder 1984 eine Inspirationsquelle für seine Kooperationen mit dem Künstler Enki Bilal wie Treibjagd.

George Orwell

Christin hatte bereits mit dem Zeichner Sébastien Verdier bei Rencontre sur la Trans-Sahara (nicht bei uns erschienen) zusammengearbeitet. Dieser schuf für die Orwell-Biografie detailreiche schwarzweiße Ansichten von Städten und Landschaften, die oft auf mehreren Seiten ohne erklärende Worte den Leser in das Europa in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts versetzen.

George Orwell

Das Leben Orwells ist mindestens so interessant wie sein literarisches Werk. 1903 in Britisch-Indien geboren, entstammt er dem “unteren Rand der oberen Mittelklasse“, zeigte sich aber – trotz guter Ausbildung in Eton – nicht an einem halbwegs wohlhabenden Leben interessiert. Er wurde politischer Schriftsteller, ihn interessierten die Lebensbedingungen der Arbeiter. Daher nahm er in Paris eine Anstellung als Tellerwäscher an und erlebte in Arbeiterhaushalten “eine Atmosphäre der Wärme, wahrhaften Anstands und tiefer Menschlichkeit.“

George OrwellZum dogmatischen Linken wurde Orwell nicht, auch da in seiner Zeit als gegen Franco kämpfender Soldat im Spanischen Bürgerkrieg erlebte, wie Stalins russische Truppen rigoroser gegen ihnen unliebsame sozialistische oder anarchistische Verbände vorgingen als gegen den faschistischen Feind. Die Comic-Biografie macht diese Erlebnisse und Entwicklungen Orwells nachvollziehbar.

George Orwell

Formal überzeugt das Werk durch gelegentliche pointierte farbige Einsprengsel inmitten von Verdiers schwarzweißen Artwork, aber auch dadurch, dass Christin einige prominente Zeichner wie André Juillard (Doppel 7, Lenas Reise), Blutch (Der kleine Christian) oder Manu Larcenet (Der alltägliche Kampf) bat, Ausschnitte aus Orwells Werk zu illustrieren.

George Orwell

So hat Juanjo Guarnido (Blacksad) eine Illustration zu Animal Farm beigesteuert und Enki Bilal zu 1984. Von beiden Künstlern würde man sich komplette Adaptionen dieser Orwell-Klassiker wünschen!

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