Schlagwort-Archive: Alfred Hitchcock

Ich kämpfe um Dich

Die junge Psychoanalytikerin Dr. Constance Peterson (Ingrid Bergman), hat Bedenken wegen ihres neuen Chefs. Der attraktive Dr. Edwardes (Gregory Peck) ist augenscheinlich psychisch verwirrt. Dr. Edwardes ist nicht Dr. Edwardes – so das Urteil der übrigen Ärzte. Als er des Mordes an dem echten Dr. Edwardes verdächtigt wird, flieht er aus der Anstalt. Constance, die ihm aus Liebe folgt, setzt ihre psychoanalytischen Fähigkeiten ein, um die Wahrheit herauszufinden.

Mit Ich kämpfe um Dich drehte Alfred Hitchcock 1945 den ersten Film über Psychoanalyse. Dabei brach er mit der Tradition, dass Träume in Kinofilmen immer in unscharfen Bildern dargestellt wurden. Für die Visualisierung der Traumsequenzen verpflichtete er Salvator Dali, der seine verwirrenden Ideen in großer Klarheit auf die Leinwand brachte.

Ausstellung von Dalis Traumsequenz 2024 in München

Die von Dali konzipierten surrealen Szenen hätte Hitchcock am liebsten im Freien gedreht, damit sich diese beeindruckenden Sequenzen noch stärker von dem ansonsten komplett im Studio gedrehten Film abhoben. Doch Produzenten David O. Selznick (Vom Winde verweht) war dagegen.

Auf DVD und Blu-ray ist die komplette Ouvertüre und Nachspannmusik mit dem beeindruckenden Soundtrack zu hören, für den Miklós Rózsa einen Oscar erhielt. Außerdem gibt es kurz vor Ende eine Sequenz, die so in dieser Form zuvor nicht im TV zu sehen war: Wenn ein Revolver (den Hitchcock als überdimensional großes Modell anfertigen ließ) direkt ins Publikum feuert, schnitt Hitchcock zur Verstärkung der Illusion einen ganz kurzen roten Blutspritzer in den ansonsten schwarzweißen Film hinein. Ein Effekt der immer noch überrascht und erschreckt!

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Peeping Tom – Augen der Angst

1960 kamen im Abstand von zwei Monaten Filme in die Kinos, die von jungen sympathischen Männern handeln, die – wahrscheinlich aufgrund von schwer gestörten Elternteilen – zu Frauenmördern geworden sind.

Der von Alfred Hitchcock im Stile seiner billig produzierten TV-Serie gedrehte Psycho schockierte zwar dadurch, dass die scheinbare Hauptdarstellerin Janet Leigh (bzw. die von ihr verkörperte Marion Crane) bei einem grandios inszenierten Mord unter der Dusche umgebracht wurde, bevor der Film so richtig losging. Dennoch pder gerade dadurch wurde der schwarzweiße Schocker zu Hichcocks erfolgreichsten Film.

Im zwei Monate zuvor gestarteten Peeping Tom schockierte der britische Starregisseur Michael Powell (Der Dieb von Bagdad) ebenfalls dadurch, dass eine prominent besetzte Figur Mitten im Film brutal ermordet wurde. Zuvor drehte Powell mit der Tänzerin Moira Shearer seine erfolgreichen Ballettfilme Die roten Schuhe und Hoffmanns Erzählungen. Auch in Peeping Tom hat Shearer noch kurz die Gelegenheit ihr tänzerisches Können zu demonstrieren, bevor das von ihr verkörperte Starlet Vivian brutal ermordet wird.

Der als Kameramann bei seichten britischen Komödien und als Fotograf von softpornografische Postkarten tätige Mark Lewis ersticht Vivien mit einem präparierten Stativ. Dabei filmt er, wie Vivien zu Tode kommt und schaut sich diese und weitere ähnliche Aufnahmen daheim immer und immer wieder an. Der Österreicher Karlheinz Böhm spielte den Mörder so sanft und leidend, dass er die Zuschauer zu seinen Komplizen machte. Michael Powell setzte Peeping Tom in knalligem Eastman-Color kunstvoll und ohne Splatter in Szene. Doch die britische Presse schüttete Kübel voller Hass über den Film aus und die Karriere von Powell war beendet.

Dies war bei Karlheinz Böhm ähnlich. Der Star der Sissi-Trilogie wollte durch den britischen Thriller sein Image ändern und wurde nach Peeping Tom kaum noch für anspruchslose Rollen verpflichtet, ähnlich wie Anthony Perkins, der nach Psycho fast nur noch in Fortsetzungen des Hitchcock-Klassikers und weiteren Horrorfilmen zu sehen war. Doch Peeping Tom hat ein Happy End. Der 1990 verstorbene Michael Powell erlebte noch, wie sein einst verhasster Film durch Unterstützung von Martin Scorsese ein neues aufgeschlossenes Publikum fand und in die Liste der besten Filme des letzten Jahrhunderts aufgenommen wurde.        

Als der Film 2006 erstmals auf DVD erschien, wurde hierfür eine neue deutsche Fassung angefertigt, die sich stärker an der Originalfassung orientiert. Doch der ganz große Nachteil dabei war, dass nicht die Stimme von Karlheinz Böhm zu hören ist, der sich 1960 selbst synchronisierte, sondern mit Martin Lohmann ein neuer Sprecher zum Einsatz kam. Die neue Edition von Studiocanal präsentiert Peeping Tom auf DVD, Blu-ray und 4K Ultra HD in einer bestens restaurierten Version mit beiden deutsche Fassungen.  

Bonusmaterial der Blu-ray: Audiokommentar von Filmwissenschaftler Ian Christie (wie alle Extras, wahlweise mit deutschen Untertiteln), Intro von Martin Scorsese (2007, 2:05 min), Gespräch mit Sir Christopher Frayling (27:43 min), “Take me to your Cinema: Das Vermächtnis von Peeping Tom“ (37:18 min), “Über die Restaurierung“ (14:47 min), “The Eye of the Beholder“ (18:14 min), Interview mit Thelma Schoonmaker, der Witwe von Michael Powell (2007, 10:18 min), zwei englischer Trailer (2:27 min + 1:03 min), Galerie mit 26 schwarzweißen Fotos und ein 32-seitiges Booklet mit Texten David Parkinson

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Fritz Lang: Die Comic-Biografie

In Frankreich ist eine Comic-Biografie zu Alfred Hitchcock von Noël Simsolo und Dominique Hé erschienen, die bei uns der Splitter Verlag herausgebracht hat. Das Leben des Suspense-Meisters wurde in zwei seperaten Alben mit den Titeln Der Mann aus London und Der Herr von Hollywood erzählt.

Etwas Ähnliches wäre auch bei Fritz Lang denkbar, denn nachdem dieser Deutschland verlassen hatte, drehte er beachtliche Hollywood-Filme, wie Ministerium der Angst, Rache für Jesse James, Gefährliche Begegnung oder den Anti-Nazi-Thriller Auch Henker sterben.

Doch der Autor Arnaud Delalande und der Zeichner Éric Liberge, die bereits bei Der Fall Alan Turing (Bahoe Books) zusammenarbeiteten, beenden ihre Lang-Biografie mit jenem dramatischen dargestellten Moment, in dem der erfolgreiche Regisseur Europa in Richtung USA verlässt (sein vorheriges kurzes Gastspiel in Frankreich, wo er noch einen Film drehte, findet keine Erwähnung).

Der 110-seitige Comic konzentriert darauf, die Entstehung von Langs ganz großen Klassikern Der müde Tod, Dr. Mabuse, der Spieler, Die Nibelungen, Metropolis, M und Das Testament des Dr. Mabuse mit einer ebenso faktenreich geschilderten Darstellung des Aufstiegs Adolf Hitlers zu verknüpfen. Als Bindeglied dient die Beziehung von Fritz Lang zu seiner Drehbuchautorin Thea von Harbour, die in Nazi-Deutschland blieb und dort für Goebbels UFA arbeitete.

Plastisch koloriert in gedämpften Farben präsentiert Liberge faszinierende, teilweise ganzseitige Kollagen mit Schlüsselszenen aus Langs Stummfilmklassikern. Vor dem Hintergrund der untergehenden Weimarer Republik formt Delalande aus Details von den Dreharbeiten und intimen Momenten aus Langs bewegtem Leben, wie dem seltsamen Tod seiner ersten Ehefrau, ein überwältigendes Gesamtkunstwerk. 

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Do You Like Hitchcock?

Giulio (Elio Germano) ist ein junger Krimi- und Thriller-begeisterter Filmstudent, der seine Freizeit gern mal damit verbringt, seine hübsche Nachbarin vom Haus gegenüber mit dem Fernglas zu beobachten.

Als er sie eines Abends in der Videothek beim Ausleihen eines Hitchcock-Thrillers trifft, ahnt er noch nicht, auf welches lebensgefährliche Spiel er sich schon bald einlassen wird. Als am nächsten Morgen die Mutter der schönen Nachbarin bestialisch ermordet aufgefunden wird, beginnt Giulio wie besessen mit seinen privaten Ermittlungen…

In dieser liebenswerten Hommage an Alfred Hitchcock vermengt der italienische Horror-Maestro Dario Argento (Opera, Sleepless ) nicht ungeschickt die Handlungsstränge von Der Fremde im Zug mit Das Fenster zum Hof. Natürlich gibt es aber auch eine Duschszene sowie einige Überschneidungen (z. B. durch den Einsatz des Komponisten Pino Donaggio) mit Brian De Palmas ähnlich gelagerter Hitchcock-Würdigung Der Tod kommt zweimal.

Die recht unblutige TV-Produktion überzeugt durch ein pfiffiges Drehbuch, sympathische Darsteller sowie eine gute Balance aus Humor und Thrill.

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Sklavin des Herzens

Australien, 19. Jahrhundert. Der ehemalige Pferdepfleger Sam Flusky (Joseph Cotton) und Henrietta (Ingrid Bergman), die aristokratische Tochter seines irischen Arbeitgebers führen in Sydney eine scheinbar unglückliche Ehe.

Während Sam zum erfolgreichen Geschäftsmann aufgestiegen ist, leidet Henrietta an Depressionen und ist dem Alkohol verfallen. Ihr Cousin Charles (Michael Wilding), der von Irland nach Australien gekommen ist, kümmert sich um Henrietta. Doch als er sich in sie verliebt, beschwört er eine Katastrophe herauf, denn das Ehepaar hütet ein furchtbares Geheimnis….

1949 drehte Alfred Hitchcock mit Sklavin des Herzens nach Rope – Cocktail für eine Leiche seinen zweiten Farbfilm und frönte auch hier seiner Leidenschaft für lange Szenen, die er in durchgehenden Einstellungen drehte. Oberflächlich handelt es sich bei diesem für Hitchcock eher ungewöhnlichen Werk um einen Kostümfilm vor dem farbenprächtigen Hintergrund des aufstrebenden und von ehemaligen Sträflingen bevölkerten Kontinents Australiens. 

Wer will kann Sklavin des Herzens auch als tränendrüsiges Melodram sehen. Es sind aber durchaus Momente purer Spannung vorhanden, etwa wenn Henrietta, die von Ingrid Bergman sehr facettenreich verkörpert wird, plötzlich feststellen muss dass sie von ihrer Haushälterin ganz übel hintergangen wird, wobei auch ein äußerst grausiger Schrumpfkopf eine wichtige Rolle spielt. Insgesamt hat sich dieser selten gezeigte Hitchcock-Film besser gehalten als so manches seiner Spätwerke.

Die schon lange vergriffene deutsche DVD von 2006 enthält als Extra eine interessante 27-minütige Doku, in der der französische Regisseur Claude Chabrol davon erzählt, dass er Alfred Hitchcock für sich bereits entdeckt hatte, lange bevor sein Kollegen François Truffaut einen vielbeachteten Interviewband herausbrachte.

Cover D der Müller-Mediabook-Edition

Mittlerweile ist Sklavin des Herzens bei Müller in besserer Bildqualität als Mediabook mit vier Variantcovern erschienen.  

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Hollywood Babylon

Kenneth Anger wurde 1927 in Santa Monica, Kalifornien geboren, also in unmittelbarer Nähe von Hollywood. Zeit seines Lebens hat er Skandalgeschichten rund um die Filmstadt gesammelt und diese im Buch Hollywood Babylon zusammengetragen. Das Werk erschien zunächst 1959 in Frankreich und erst 1975 in den USA. Die Fortsetzung (die bei uns in einer 2006 erschienenen Neuauflage von Hollywood Babylon gleich mitgeliefert wird) folgte 1985 und ein dritter Band ist seit Jahren angekündigt.

Hollywood Babylon

Aus heutiger Sicht verwundern nicht nur die scheinbar wahllos im Buch platzierten unterstrichenen Worte (die den Leser im Zeitalter des Internets oft virtuell zur Maus greifen lassen). Es wirkt auch etwas seltsam, wenn Anger über die Hollywood-Klatschtanten Louella Parsons und Hedda Hopper sowie über das Schmierblatt Confidential herzieht, zugleich aber ähnlich respektlos über Prominente und ihre Blowjobs lästert. Ferner will die reichhaltige und äußerst interessante Bebilderung nicht immer zu den Texten passen. Wo ist z. B. der Bericht über die “liebe Rabenmutter“ Joan Crawford und was war da zwischen Cary Grant und Randolph Scott?

Hollywood Babylon

Die Kapitel des Buches scheint Anger nach Lust und Laune geschrieben zu haben. Mal geht es äußerst oberflächlich zu (z. B. in den sehr kurzen Kapiteln zu Alfred Hitchcock oder Erich von Stroheim) und gelegentlich wird es richtig spannend (wenn etwa die seltsamen Hausorgien vom sehr viel weniger bekannten Lionel Atwill geschildert werden). Recht interessant ist auch das abschließende Kapitel des zweiten Bandes über Ronald Reagan. Hier fragt sich Anger wie der “durchaus sympathische Star“ und eher liberale Präsident des Filmschauspieler-Verbandes zum welt- und umweltpolitisch katastrophalen US-Präsidenten werden konnte.

Hollywood Babylon

Fazit: Statt eines ähnlich gelagerten dritten Bandes sollte Anger vielleicht eine ergänzte und überarbeitete Neuausgabe erwägen. Auf alle Fälle aber ist Hollywood Babylon ein gewaltiger Schmöker, der ebenso viel Schwächen wie ein Hollywoodstar hat, zugleich aber Appetit macht auf wirklich große Kinofilme.

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Alfred Hitchcock: Der Mann aus London

Über Alfred Hitchcock sind garantiert nicht zu wenige Bücher erschienen, man denke nur an François Truffauts Interview-Buch Mr. Hitchcock, wie haben Sie das gemacht? oder Paul Duncans prachtvollen bei Taschen erschienen Bildband. Dennoch fasziniert die Idee einer ausführlich in Comicform erzählten Biografie.

Alfred Hitchcock: Der Mann aus London

Autor ist Noël Simsolo, der auch bereits Comicbiografien zu Truffaut oder Napoleon verfasste. Als Zeichner fungiert Dominique Hé, der bereits zusammen mit Simsolo an einer Serie mit dem vielsagenden Titel Pornhollywood arbeitete. Als Rahmenhandlung dient eine fiktive Plauderei, die Hitchcock 1954 in Cannes mit seinen ebenfalls in Hollywood sehr erfolgreichen Landsmann Cary Grant führt.

Alfred Hitchcock: Der Mann aus London
Erste Seite aus „Alfred Hitchcock: Der Mann aus London“

Der Comic räumt dem Leben Hitchcocks mit 300 auf zwei Bände verteilten Seiten verhältnismäßig viel Raum ein. Nach der Lektüre von Teil 1 Der Mann aus London entsteht der Eindruck, dass eine Straffung, sowie die Konzentration auf wesentliche Aspekte nicht geschadet hätten. Die breit ausgespielten Anekdoten über die Dreharbeiten zu längst vergessenen Stummfilmen wollen nicht so recht zünden, während der Entstehungsgeschichte von Hitchcocks britischen Meisterwerken wie Die 39 Stufen oder Eine Dame verschwindet verhältnismäßig wenig Raum eingeräumt wird.

Alfred Hitchcock: Der Mann aus London
Schlüsselszene aus „Jung und Unschuldig“

Doch es gibt auch immer wieder Lichtblicke. Großartig ist die Visualisierung einer Schlüsselszene aus Hitchcocks unterschätzten Frühwerk Jung und Unschuldig von 1937. Auf einer Doppelseite gelingt es Dominique Hé sehr gut, die in einer sehr langen durchgehenden Einstellung realisierten Entlarvung des Täters als Comic-Sequenz umzusetzen.

Der Mann aus London

Unter dem Titel Der König von Hollywood folgt ein zweiter Band, der sich mit Hitchcocks Erfolgsjahren in den USA beschäftigt.

Alfred Hitchcock: Der Herr von Hollywood
Erste Seite aus „Alfred Hitchcock: Der Herr von Hollywood“

Zwar drehte Hitchcock seinen erfolgreichsten Film Psycho 1960 in Schwarzweiß, dennoch hätte es sich angesichts der Technicolor-Pracht seiner Meisterwerke Vertigo, Die Vögel oder Marnie angeboten, den zweiten Band der Comic-Biografie in Farbe zu veröffentlichen.

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Bates Motel

Mit Psycho verfilmte Alfred Hitchcock 1960 mit dem Team seiner TV-Serie einen Roman von Robert Bloch, der lose auf dem Fall des Serialkillers Ed Gein basierte. Dieser kleine dreckige Thriller mit dem meisterlich in Szene gesetzten Duschmord sollte Hitchcocks wohl einflussreichstes Werk werden. Dies schlug sich auch in der Tatsache nieder, dass anschließend drei Fortsetzungen und ein 1:1-Remake unter der Regie von Gus Van Sant gedreht wurden.

Bates Motel

1987 entstand zudem noch der TV-Film Bates Motel mit Bud Cort (Harold und Maude) als Norman Bates. Dieser war eigentlich als Pilotfilm für eine TV-Serie geplant, doch diese kam erst mehr als ein Vierteljahrhundert später zustande. Erzählt wird von der Witwe Norma Bates, die mit ihrem Sohn Norman nach White Pine Bay in Oregon zieht und dort ein heruntergekommenes Motel übernimmt. Für die Produktion der in unserer Gegenwart spielenden Serie entstand in Kanada ein Nachbau des klassischen Psycho-Hauses, das heute eine der Attraktionen der Universal-Studio-Tour in Hollywood ist.

Bates Motel
Den jungen Norman Bates spielte der Brite Freddie Highmore (Charlie und die Schokoladenfabrik), der nicht nur optisch ein wenig an Tom Welling erinnert, der in der Serie Smallville den jungen Clark Kent alias Superman spielte. Der sympathisch wirkende Highmore scheint so etwas wie das düstere Gegenstück zu Clark Kent zu sein und genau wie bei Smallville gibt es auch am Ende der ersten Staffel von Bates Motel einen Schul-Abschlussball, der katastrophal endet.

Bates Motel

Die Hauptattraktion der Serie ist jedoch Vera Farmiga in der Rolle der Norma Bates. Die Darstellerin erhielt für ihre Rolle in Up in the Air eine Oscar-Nominierung und ihr gelingt das Kunststück als Normans Mutter sowohl Furcht als auch Mitleid zu erregen.

Bates Motel

Bates Motel ist keine so rasante Serie wie etwa Breaking Bad oder 24 und die Handlung der ersten Staffel hätte auch bequem in einen zweistündigen Spielfilm gepasst. Produzent Carlton Cuse übertreibt, wenn er Bates Motel mit Twin Peaks vergleicht. Doch die gute Besetzung hält den Betrachter stärker als die klischeehafte Geschichte bei der Stange und sorgte dafür, dass vier weitere Staffeln produziert wurden.

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Fünf Gräber bis Kairo

Die besten Hollywood-Filme der 40er- und 50er-Jahre drehten ein Brite und ein Österreicher. Während Alfred Hitchcocks Suspense-Thriller nicht mit Humor geizten, waren die Komödien von Billy Wilder meist ganz schön spannend. Hitchcock war zweifelsohne der virtuosere (weil erfahrenere) Filmemacher, doch Billy Wilders Werk besticht dadurch, dass ihm oft etwas mehr gelang als pures Entertainment.

Fünf Gräber bis Kairo

Ein Musterbeispiel dafür ist die bittersüße Komödie Das Appartment mit Jack Lemmon und Shirley MacLaine, die – scheinbar ganz nebenbei – eine immer noch gültige Abrechnung mit menschenverachtenden Zuständen in großen Firmen ist. Auch Wilders zweiter Hollywood-Film Five Graves to Cairo hatte 1943 ein Anliegen, das der Regisseur durch eine spannende Geschichte und humorvoll-geistreiche Dialoge an den Zuschauer brachte.

Fünf Gräber bis Kairo

Der Film erzählt die Beinahe-Love-Story zwischen einem britischen Soldaten (Franchot Tone) und einer jungen Französin (Anne Baxter) vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs in Afrika. Es geht auch darum, heraus zu finden, wo das deutsche Afrikakorps Vorräte und Waffen gebunkert hat. Das größte Plus des Films ist aber ganz sicher der große Stummfilm-Star Erich von Stroheim, mit dem Wilder später bei Sunset Boulevard noch einmal zusammenarbeiten sollte.

Fünf Gräber bis Kairo

Von Stroheim trägt zwar Operettenkostüme, die an die Fantasie-Uniformen von Hermann Göring erinnern (sollen), gibt jedoch zugleich eine Gala-Vorstellung als teuflisch schlauer und sehr eloquenter Feldmarschall Erwin Rommel. Unaufdringlich informiert Wilders gemeinsam mit Charles Brackett verfasstes Drehbuch darüber, dass das Deutsche Militär den Krieg lange vorbereitet und bestens präperiert angetreten hat. Scheinbar ganz nebenbei ist auch von Konzentrationslagern zu hören.

Fünf Gräber bis Kairo

Anders als in manchen plumpen US-Propaganda-Streifen stellt Wilder, der von 1927 bis 1933 in Berlin lebte, die deutschen Soldaten als effizient, intelligent und dadurch als sehr gefährlich dar. Dies war zu einer Zeit, als mancher US-Bürger daran zweifelte, ob es richtig ist sich am Zweiten Weltkrieg zu beteiligen, eine Entscheidungshilfe. Ein Propagandist des “American Way of Life“ war Billy Wilder keineswegs, denn fünf Jahre später machte er sich in Eine auswärtige Affäre ebenso wirklichkeitsnah wie pointiert über korrupte US-Truppen im besetzten Nachkriegs-Deutschland lustig.

Fünf Gräber bis Kairo

Die Blu-ray von Koch Media enthält neben dem 97-minütigen Hauptfilm noch eine schön zusammengestellte Bildergalerie (3:26 min) und den US-Trailer (2:17 min)  

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Marnie

Zwar steht der 1964 entstandene Psycho-Thriller Marnie im Schatten von Alfred Hitchcocks direkt zuvor gedrehten Meisterwerken Psycho und Die Vögel. Während dieser beiden Filme die Pop-Kultur weiterhin unverändert beeinflussen, wird Marnie eher als Nebenwerk betrachtet. Der Film erzählt von einem Verleger, der sich in eine Kleptomanin verliebt und nach der Hochzeit versucht herauszufinden, warum seine Braut frigide ist.

Marnie

Die arg konstruierte Erklärung für die Defekte der Titelfigur ließen Marnie seinerzeit etwas albern wirken. Doch die Art, wie Hitchcock seine Geschichte erzählt, ist zeitlos mitreißend und spannend. Eine pikante Note bekommt der Film, der von einem finanziell unabhängigen Mann handelt, der eine labile Frau von sich abhängig macht und zum Beischlaf zwingt, dadurch, dass Hitchcock seine Hauptdarstellerin Tippi Hedren, die er durch Die Vögel zum Star machte, sexuell bedrängt hat.

Marnie

Dennoch gelang hier ein Film über eine trotz ihrer Probleme und Defekte sehr starken Frau. Gegen die großartig agierende Tippi Hedren verblasst sogar ihr charismatische Co-Star Sean Connery, der damals gerade den ersten James-Bond-Film Dr. No abgedreht hatte. Da sich der finanzielle Erfolg in Grenzen hielt, mochte Hitchcock Marnie nicht besonders.

Marnie

Im Nachwort zur Neuauflage seines hervorragenden Buches Mr. Hitchcock, wie haben Sie das gemacht? äußert der französische Regisseur Francois Truffaut die Vermutung, Hitchcock hätte sich von seinem „Hofkomponisten“ Bernard Herrmann getrennt, weil er ihm die Schuld gab für „eine gewisse Trostlosigkeit“, die für ihn von Marnie ausging.

Marnie

Tatsache ist jedenfalls, dass Hitchcock nach diesem Film die Zusammenarbeit mit Herrmann einstellte und dessen bereits fertiggestellten Soundtrack zu seinem nächsten Film Der zerrissene Vorhang nicht verwendete. Dabei waren es auch die sehr passenden (ein wenig an dessen Musik zu Vertigo erinnernden) Melodien von Herrmann, die Marnie zu Hitchcocks letzten wirklich durchgehend gelungenen Film machten

Marnie

Eine optimale Heimkino-Edition des Films steht noch aus, denn die Blu-ray-Veröffentlichung von Universal ist leider arg grobkörnig ausgefallen. Immerhin überzeugt die knapp einstündigen Doku im Bonusmaterial.

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