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Torpedo

Luca Torelli, ein junger italienischer Einwanderer, arbeitet in New York als Schuhputzer. Er ist über einen arroganten und brutalen Polizisten, der sich von ihm täglich bedienen lässt ohne zu bezahlen, so verärgert, dass er diesen schließlich umbringt.

Auf nur acht Seiten erzählen der Autor Enrique S. Abuli und der Zeichner Jordi Bernet (Andrax, Bang Bang – Die Geliebte von Al Capone) diese Geschichte vom ersten Mord des Auftragskiller Torpedo.

Doch Das waren noch Zeiten war nicht der erste Torpedo-Comic. Die Serie entstand 1980 für die spanische Ausgabe des Comic-Magazins Creepy. Die ersten beiden Torpedo-Geschichten zeichnete der amerikanische Comicmeister Alex Toth in seinem kargen aber effizienten Schwarzweiß-Stil.

Torpedo von Alex Toth mit Träne

Toth hatte angesichts der knallharten Stories von Abuli jedoch “moralische Bedenken“. Daher entschärfte er die Texte und zeichnete dem knallharten Killer am Ende der der ersten Torpedo-Story eine Träne auf der Wange. Diese verschwand in späteren Veröffentlichungen und für Toth wurde ein mehr als adäquater Ersatz gefunden.

Die Nachfolge trat Jordi Bernet an, der mit seinem trockenen Pinsel sehr viel detailreicher arbeitete und der Hauptfigur ihr markantes Aussehen verpasste. Die meisten der aus acht oder zehn Seiten bestehenden Geschichten spielen in einem eher fiktiven New York des Jahres 1936 (hier bekommt ein “Pistolero aus New York“ schon einmal den Spitznamen Dumbo, obwohl der Disney-Film erst fünf Jahre später startete) und verwenden allerlei Versatzstücke aus Büchern und Filmen der Schwarzen Serie.

Vor 15 Jahren veröffentlichte Cross Cult Torpedo in fünf schon lange vergriffenen Bänden. Jetzt präsentiert der All Verlag die Serie in einer doppelt so großen dreibändigen Gesamtausgabe. In diesem Format kommt die beeindruckende schwarzweiße Grafik von Jordi Bernet besser denn je zur Wirkung.    

Torpedo 1972

Bernet zeichnete die Serie bis 2004 und lehnte das Angebot von Abuli ab, mit Torpedo 1972 ein Abenteuer mit dem inzwischen deutlich gealterten Killer-Rentner umzusetzen. Mit Eduardo Risso wurde schließlich ein Zeichner gefunden, dessen Reputation sich nicht zu verstecken braucht, und dementsprechend gelungen ist auch die Fortsetzung. Wie man hört soll diese beim All Verlag in einen vierten Torpedo-Band zum Abdruck kommen.

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Jordi Bernet & Peter Wiechmann: Andrax

Michael Rush erregt die Aufmerksamkeit des zwielichtigen Professor Magor, als er 1976 bei den Olympischen Spielen in Montreal im Zehnkampf siegt. Rush wird ganz rasch gekidnappt und in einen 2.000 Jahre dauernden Tiefschlaf versetzt.

Jordi Bernet & Peter Wiechmann: Andrax

Dort findet er eine Nachricht des ziemlich wahnsinnigen Magors vor. Dieser nennt Rush jetzt Andrax und begrüßt ihn in einer “besseren Zukunft“. Doch da irrt der ungute Professor gewaltig, denn Andrax scheint eher weit in die Vergangenheit gereist zu sein und muss sich mit Barbaren und Sauriern herumschlagen…

Jordi Bernet & Peter Wiechmann: Andrax

Mit dem Comic-Magazin PRIMO versuchte der Fix & Foxi-Schöpfer Rolf Kauka (noch bevor der Springer Verlag sein ähnlich gelagertes ZACK startetet) eine etwas ältere Leserschaft zu erreichen. Lange vor YPS mit Gimmick gab es in PRIMO jene verkaufsfördernde Beilage, die heute Standart bei Kiosk-Comicheften ist und damals “Schnick-Schnack“ hieß. In PRIMO wurden neben Funny-Serien wie den Pichelsteinern oder Jojo (alias Gaston) auch realistisch gezeichnete Abenteuer-Comics wie etwa Prinz Eisenherz veröffentlicht.

Jordi Bernet & Peter Wiechmann: Andrax

Nachdem schlechte Erfahrungen mit einer in Spanien eingekauften Barbaren-Reihe namens Kronan gemacht wurden, entwickelte Peter Wiechmann für Kauka ein eigenes Konzept. In Zusammenarbeit mit dem spanischen Studio Bardon entstand die Serie Andrax, die ab 1973 in PRIMO (und später auch kurz in ZACK) erschien. Die Vorzeichnungen zur Serie stammen teilweise vom Kauka-Zeichner Ludwig Fischer.

Jordi Bernet & Peter Wiechmann: Andrax

Gezeichnet und co-konzipiert wurde Andrax vom heute recht prominenten Zeichner Jordi Bernet, dessen Serie Torpedo beim All Verlag in einer dreifbändigen Gesamtausgabe veröffentlicht wird. In der selben Aufmachung erscheint dort auch eine kleinformatige Hardcover-Ausgabe, die 90 % aller Andrax-Geschichten enthalten soll, darunter auch deutsche Erstveröffentlichungen.

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Die Geschichten wurden textlich von Peter Wiechmann überarbeitet und nicht wie in PRIMO koloriert veröffentlicht. Wiechmann schreibt dazu im Nachwort: “Mich stören die Farben. Sie nehmen viel von der genialen Harmonie der Komposition … erzeugen Schwere, verwischen die Klarheit.“ Dies trifft zwar auf die späteren – ziemlich offensichtlich unter Zeitdruck entstandenen – Andrax-Geschichten nicht immer zu. Doch vor allem die Origin, also die Entstehungsgeschichte von Andrax, überzeugt durch Bernets schwarzweißes Artwork, das in dieser Neuauflage bestens zur Geltung kommt.

Jordi Bernet & Peter Wiechmann: Andrax

2020 erschien bei Cross Cult eine auf 777 Exemplare limitierte 740-seitige Gesamtausgabe von Andrax.

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