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Das Ungeheuer von Loch Ness

1953 inszenierte Eugène Lourié für 250.000 Dollar mit Panik in New York den zweiten Kinofilm des Stop-Motion-Experten Ray Harryhausen. Im Zentrum der turbulenten Handlung stand ein von Harryhausen erfundener riesiger Rhedosaurier, der nach einem Atombombentest in der Antarktis auftaut und New York verwüstet.

Der Film spielte über fünf Millionen Dollar ein und bereits 1954 drehten die Japaner mit Godzilla ihre eigene Version des Films. Um aufwändige Trickeffekte zu vermeiden, wurde einfach ein Mann in ein Gummikostüm gesteckt, und dieser trampelte auf Miniaturlandschaften herum.

Auch Godzilla wurde zu einem weltweiten Erfolg und wieder war es Eugène Lourié, der mit Das Ungeheuer von Loch Ness in England einen weiteren ähnlich gelagerten Film über ein radioaktiv verstrahltes Monster drehte. Dabei wurde wieder auf sorgfältig realisierte Stop-Motion-Effekte zurückgegriffen, für die Willis O’Brien verpflichtet wurde, der 1933 King Kong zum Leben erweckte.

Cover A

Doch in der ersten Stunde des Films gibt es kaum Trickeffekte zu bestaunen. Wenn das Ungeheuer auftaucht, handelt es sich um eine starre Puppe, die eigentlich beweglich sein sollte. Da die Mechanik jedoch defekt war und es kein Budget für Reparaturarbeiten gab, wirkten die ersten Auftritte des Monsters sehr albern. Wenn The Giant Behemoth (so der Originaltitel des Films) in den letzten zwanzig Minuten London terrorisiert, kann die Tricktechnik doch noch punkten, auch wenn O’Brien hier einige Szenen seines Schülers Ray Harryhausen aus Panik in New York nachgestellt hat.

Cover B

Für den schwarzweißen Film sprechen auch die stimmungsvollen Außenaufnahmen, die in Cornwall gedreht wurden, sowie die beiden sehr guten Hauptdarsteller Gene Evans (Spencers Piloten) und André Morell (Der Hund von Baskerville, Nächte des Grauens), die zwei unterschiedlich temperierte Wissenschaftler aus USA und Großbritannien spielen. Daher ist es sehr erfreulich, dass bei Anolis Entertainment Das Ungeheuer von Loch Ness als bestens ausgestattete Blu-ray-Edition erschienen ist, wahlweise gibt es diese auch als Mediabook mit drei verschiedenen Covern.      

Cover C

Kernstück der Edition ist die knapp 80-minütige US-Fassung, zu der es zwei Audiokommentar von Dr. Rolf Giesen, sowie von Ingo Strecker & Christian Keßler eingesprochen wurden. Außerdem ist die deutsche Fassung in den Formaten 1.37:1 und 16:9 (75:08 min) enthalten, sowie ein interessanter Bericht über die Restaurierung der Vollbild-Fassung (15:09 min).

Hinzu kommt die britische Erstauführungsfassung (71:32 min), Ingo Streckers Bericht “Das letzte Ungeheuer des Willis O’Brien“ (5:43 min), ein Interview mit dem dritten Regieassistenten Ron Purdie (7:24 min), der US-Trailer in zwei Formaten (jeweils 2:02 min), der deutscher Trailer (1:54 min), von Ingo Strecker vorgelesene Verrisse aus “Der Katholische Filmdienst“ und “Der Evangelische Filmbeobachter“, eine britischen und eine US-amerikanische Super-8-Fassungen, den deutschen Werberatschlag sowie Bildergalerien.

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Der Hund von Baskerville

Dem Meisterdetektiv Sherlock Holmes wird eine Geistergeschichte um einen monströsen und im Dunkeln leuchtenden Höllenhund aufgetischt, der im nebeligen Dartmoore herumspuken soll. Holmes glaubt (ganz im Gegensatz zu seinem Schöpfer Sir Arthur Conan Doyle) nicht an das Übernatürliche und geht der Sache gemeinsam mit seinem treuen Helfer Dr. Watson vor Ort auf den Grund.

Der Hund von Baskerville

Von den vier Sherlock-Holmes-Romanen, die Sir Arthur Conan Doyle neben 56 Kurzgeschichten zwischen 1887 und 1927 verfasste, ist Der Hund von Baskerville mit Abstand am populärsten. Dies schlägt sich auch in einer beeindruckenden Liste von Verfilmungen nieder. Zahlreiche Darsteller wie Basil Rathborne, Stewart Granger, Jeremy Brett und Benedict Cumberbatch haben schon den im Dunkeln leuchtenden Hund bekämpft.

Der Hund von Baskerville

Nach seinen großen Erfolg mit Frankensteins Fluch und Dracula versuchte sich die englischen Hammer Film Productions an diesem Stoff. Für den ersten Farbfilm mit Sherlock Holmes wurde wieder das Erfolgstrio mit Regisseur Terence Fisher sowie den Darstellern Peter Cushing und Christopher Lee verpflichtet.

Der Hund von Baskerville

Es verwunderte etwas, dass Cushing den Meisterdetektiv spielte, während Lee die undankbarere Rolle des Sir Henry Baskerville erhielt. Dies war einer der wenigen Auftritte, in der Lee auch romantische Gefühle (für die Italienerin Marla Landi) darstellen musste. Nicht unerwähnt bleiben soll André Morell, der Doktor Watson nicht – wie es häufig der Fall war – als Trottel, sondern als engagierten Unterstützer von Holmes porträtierte. Es entstand eine stilvolle Version, die – wie bei Hammer nicht anders zu erwarten – den Horroraspekt verstärkt herausarbeitete.

Der Hund von Baskerville

Der Hund von Baskerville war zwar ein Erfolg, doch leider gab es keine  weiteren Auftritt von Sherlock Holmes, angeblich weil es keine weiteren Vorlagen von Conan Doyle gab, die zu Hammers Horror-Image passen. Peter Cushing  spielte anschließend den Meisterdetektiv in einer BBC-Serie. Auch Christopher Lee hatte danach Auftritt als Sherlock Holmes, etwa 1962 unter der Regie von Terence Fisher in der deutsch-italienisch-französischen Produktion Sherlock Holmes und das Halsband des Todes. Kurios ist, dass Lee auch noch als Holmes´ Bruder Mycroft in Billy Wilders Das Privatleben des Sherlock Holmes zu sehen war.

Der Hund von Baskerville

Nachdem die DVD-Edition von Der Hund von Baskerville recht unbefriedigend ausgefallen ist, liegt der Film bei NSM Records auch als Blu-ray vor. In England ist eine prachtvoll ausgestattete Blu-ray-Edition erschienen. Hier die darauf enthaltenen Extras: Audiokommentar mit den Hammer-Experten Marcus Hearn and Jonathan Rigby, Doku “Release the Hound!“ (30:20 min), Bericht über André Morell (19:43 min),

Der Hund von Baskerville

“The Many Faces of Sherlock Holmes“ – Eine Doku, die 1986 als Werbung für Young Sherlock Holmes: Das Geheimnis des verborgenen Tempels entstanden ist und von Christopher Lee moderiert wird (46:04 min), “Actor s Notebook“- Christopher Lee erzählt von den Dreharbeiten (12:59 min), Christopher Lee liest Auszüge aus Der Hund von Baskerville (14:36 min + 6:24 min), Englischer Trailer in Schwarzweiß (1:59 min), Sehr schön zusammengestellte Galerie mit 146 Bildern, 28 seitiges Booklet

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Nächte des Grauens

Wenn bedacht wird, wie viele Filme über Frankenstein oder Dracula bei Hammer Film Productions entstanden sind, überrascht dass die britische Horror-Schmiede sich nur ein einziges Mal mit Zombies beschäftigt hat. Von Nächte des Grauens (1966) wird gerne behauptet dieser Film sei der direkte Vorläufer zu George A. Romeros drei Jahre später entstandenen Night of the Living Dead.

Nächte des Grauens

Dies ist ziemlicher Unfug, denn Romeros Erstlingswerk handelt streng genommen gar nicht von Zombies, sondern eher von frisch verstorbenen Durchschnittsbürgern, die durch kosmische Strahlung wiederbelebt wurden. Nächte des Grauens hingegen nimmt es mit dem bisher nur in recht wenigen Filmen präsenten Zombie-Mythos ziemlich genau und präsentiert trommelnde, dunkelhäutige Sklaven aus der Karibik, die das englische Cornwall unsicher machen.

Nächte des Grauens

Auch das Drehbuch kommt recht traditionell daher: Am Anfang der im vorvorletzten Jahrhundert angesiedelten Geschichte gibt es ein wenig Zombie-Hokuspokus, allerdings mit beeindruckend-exotischer Trommelmusik und anschließend geht es deutlich ruhiger weiter. Der Landarzt Dr. Peter Thompson (Brook Williams) bittet aufgrund einiger merkwürdiger Todesfälle seinen alten Lehrer Sir James Forbes (André Morell) um Hilfe.

Nächte des Grauens

Dieser reist gemeinsam mit seiner Tochter Sylvia (Diane Clare) nach Cornwall. Nach etlichen tragischen Zwischenfällen wird des Rätsels Lösung gefunden, die im Zusammenhang mit mit einer angeblich verlassen Mine und einem Großgrundbesitzer stehen, der günstige Arbeitskräfte sucht…

Nächte des Grauens

Nachdem dieser Film abgedreht war, inszenierte Regisseur John Gilling in den selben Kulissen den ebenso gelungenen und atmosphärischen Hammer-Film Das schwarze Reptil. Beide Filme haben identische Schauplätze, mit Jacqueline Pearce und Michael Ripper identische Darsteller, eine ähnliche Struktur und selbst für Hammer-Verhältnisse recht ungewöhnliche Monster, wodurch sie zu Klassikern wurden.

Nächte des Grauens

Extras der DVD der Hammer-Edition: Ein 1994 geführtes Interview mit Komponist James Bernard (19:43 min), wahlweise mit deutschen Untertiteln; Zwei Bildergalerien mit Musik (6:04 min und 1:58 min); Englischer Kinotrainer (2:13 min); Deutscher Kinotrainer (2:04 min)

Blut für Dracula

Der Film lief später im Doppelprogramm mit dem Hammer-Film “Blut für Dracula“, hierzu enthält die DVD noch einen englischen Kinotrainer (3:00 min); Abgefilmter Pressetext (5:12 min); Abgefilmtes deutsches Filmprogramme “Illustrierte Filmbühne“ (1:38 min);

Nächte des Grauens

Der abgefilmte Comic von Trevor Goring und Brian Bolland (Batman: Killing Joke) zum Film von 1978 (10:12 min); Erwähnenswert ist auch noch das farbige Booklet mit Plakat und einem sehr informativen Text von Uwe Sommerlad.

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