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Solino

Die beiden ersten Filme von Fatih Akin (Der goldene Handschuh, Aus dem Nichts) können unterschiedlicher kaum sein. Nach Kurz und schmerzlos, einem schonungslosen Multikulti-Thriller im glaubhaften Hamburger Milieu, folgte mit Im Juli ein sommerliches und romantisches Road-Movie. Für seinen dritten Film griff Akin erstmals nicht auf ein eigenes Drehbuch zurück.

Solino

Er war zunächst etwas überrascht, als ihm als türkischstämmigen Regisseur, eine Geschichte über italienische Gastarbeiter im Deutschland der sechziger und siebziger Jahre angeboten wurde. Vielleicht droht auch gerade, weil Akin diese Geschichte (abgesehen vom Einwanderer-Aspekt) eher fremd war, der Film im Mittelteil ein wenig sein eigentliches Thema aus den Augen zu verlieren.

Solino

Die Hauptfigur Gigi, der jüngere Sohn einer Gastarbeiter-Familie die eine Pizzeria betreibt, ist von den Dreharbeiten eines Spielfilmes fasziniert und beschließt Regisseur zu werden. Hier wirkt es manchmal ein wenig so, als wenn Akin und die Autorin Ruth Toma einmal zu viel Cinema Paradiso von Guiseppe Tornatore (dessen Stammschauspielerin Antonella Attili sie gleich übernommen haben) gesehen hätten.

Solino

Doch der Film fängt sich wieder und lässt Gigi darum hadern ob er sein Leben in seinem Heimatort Solino (und seiner glutäugigen Kinderliebe Ada) oder im tristen Duisburg mit seinem kargen Gemüseangebot (und seiner alternativen Jugendliebe Jo) fortsetzen soll. Im letzten Drittel verlässt sich mehr auf Bilder als auf erklärende Dialoge und rührt wirklich. Solino wird es nicht ganz leicht haben, auch schon dadurch, dass meist italienisch gesprochen wird und die ebenfalls zur Aufführung kommende voll synchronisierte Fassung dem Film seine Authentizität nimmt. Doch wer sich auf Solino einlässt wird reich belohnt.

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