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Batman: Joker

Aus nicht näher erläuterten Gründen wird der Joker aus der Irrenanstalt Arkham Asylum entlassen. Ein gewisser Jonny Frost erhält aus Unterwelt-Kreisen den Auftrag den irren Superschurken abzuholen.

Batman: Joker

Doch allzu froh ist der Joker über seine neu gewonnene Freiheit nicht, denn allerlei kriminelles Gesinde hat Gotham neu unter sich aufgeteilt. Frost muss miterleben wie der unberechenbare Killerclown auf blutige Art und Weise eine neue Unordnung nach seinen Vorstellungen schafft…

Batman: Joker

Wohl stärker noch als Jack Nicholson in Tim Burtons ersten Batman-Film hat Heath Ledger der Figur des Jokers einen eigenen Stempel aufgedrückt und ihn wirklich furchterregend dargestellt. Daher hat auch in dieser Geschichte der mörderische Clown die aus dem Film The Dark Knight bekannten nur notdürftig rot überschminkten nach oben hin aufgeschnittenen Mundwinkel. Ob es hingegen sonderlich geschmackvoll ist ihn zudem auch noch als tablettensüchtig darzustellen, erscheint angesichts des durch einen unheilvollen Pillen-Cocktails verstorbenen Heath Ledgers etwas fraglich.

Batman: Joker

Recht gut zündet hingegen die Idee des Autors Brian Azzarello (100 Bullets, Batman: Noël, Dark Knight III) die unberechenbaren Aktivitäten des Jokers aus der oftmals fassungslosen Froschperspektive seines Assistenten Jonny Frost zu schildern. Als wenn dieser interessante Ansatz nicht schon alleine tragen würde, platziert Azzarello noch allerlei Gastauftritte von Co-Schurken wie Two-Face, den Pinguin, Killer Croc oder den Riddler während sich Batman seltsamerweise erstaunlich rar macht. Die Zeichnungen sind bei Lee Bermejo (Before Watchmen) in den besten Händen und die zwischen flächig und plastisch wechselnde Farbgebung von Patricia Mulvihill ist fast so unberechenbar wie der Joker.

Batman: Joker

Insgesamt gelang hier eine gute wenn auch nicht überragende Batman-Story, die manchen Fan des Kinoerfolgs The Dark Knight zum Comiclesen bringen könnte. Panini hat mittlerweile auch eine überformatige Deluxe Edition von Batman: Joker herausgebracht, die noch allerlei schönes Bonusmaterial enthält.

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Batman in Barcelona

Batman erfährt von Scarecrow im Arkham Asylum, dass dieser Killer Croc zur Flucht verholfen hat und dass er nun auf dem Weg nach Barcelona sei. Hier ist am 23. April das nationale Fest des Hl. Georg, dem Drachentöter. Scarecrow hat Killer Croc eingeredet, dass er der neue Drache sei, der den Ritter töten müsse. Und so macht sich der Dunkle Ritter auf nach Spanien…

Batman in Barcelona

Die Idee, Croc mit einem Drachen gleichzusetzen ist spätestens seit Grant Morrisons/Dave McKeans epochalem Werk „Arkham Asylum“ (dt. bei Carlsen: Tag der Narren, 1990 oder Neuausgabe bei Panini 2005) nicht wirklich neu. Und so ist es zwar recht interessant, Batman vor europäischer Kulisse kämpfen zu sehen, die Story bleibt leider dünn. Alles passiert vorhersehbar und schnell. Wenn man nur wüsste, was der sonst äußerst routinierte Autor Mark Waid hier wollte.

Batman in Barcelona

Die zweite Story dagegen ist höchst interessant: Batman sieht sich mit Morden konfrontiert – die Opfer sind alle leitende Angestellt des örtlichen Museums. Und da es geheimnisvolle Rätsel als Hinweise gibt, verdächtigt Batman natürlich zuallererst Riddler! Der Rätselknacker aber erweist sich nicht als Täter, sondern als große Hilfe beim Entschlüsseln der Hinweise und so tun sich er und Batman zusammen.

Batman in Barcelona

Als der wahre Mörder erweist sich König Tut – jene Figur, die für die 66-er Batman-Fernsehserie mit Adam West erfunden wurde. Aber ein wenig anders ist er dann schon als im Film – im Comic entpuppt sich Tut als der Ägyptologe Victor Goodman, der seine ganz eigenen Interessen verfolgt. (Der Name ist eine Anspielung auf den Schauspieler Victor Buono, der Tut in der Fernsehserie verkörperte).

Batman in Barcelona

Diese Story ist solide, spannend und macht Spaß. Die Zeichnungen passen gut zu der klassischen Mysterystory. Ganz nett ist das Cover von Jim Lee mit Batman vor der Temple Expiatori de la Sagrada Família von Antoni Gaudí in Barcelona.

Norbert Elbers


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Batman: Imperfekt

Es ist noch kein Jahr vergangen seit Bruce Wayne nach Gotham City zurückgekehrt ist. Wir erfahren, dass er nach dem Tod seiner Eltern u. a. bei einem “Hausarzt“ in Tibet in Behandlung war. Während er nachts als Batman versucht Untaten zu verhindern, ist er mit den Kündigungen, die er tagsüber als Konzernchef ausspricht, selbst nicht ganz unschuldig daran.

Batman: Imperfekt

Eigentlich ein interessanter Ansatz, den Autor Joe Casey da verfolgt. Doch die Geschichte, die er daraus entwickelt erscheint leider arg konstruiert. Der kleine Angestellte Ted, dessen Mutter gerade gestorben ist, fällt der durch Wayne ausgelösten Kündigungswelle zum Opfer. So weit, so gut, aber Ted ist nun auch noch hellseherisch begabt und mutiert auch noch zum völlig durchgeknallten blutschlürfenden Massenmörder.

Trotz dieser dann immer mehr den Boden des Realismus verlassenden Geschichte ist der Band keine völlige Enttäuschung.

Batman: Imperfekt

Dafür sorgen die klaren Zeichnungen von Cully Hamner. Sie überzeugen vor allem in den immer wieder eingeflochtenen wortlosen Szene, die Bruce Waynes Einsamkeit und Verunsicherung sehr gut zum Ausdruck bringen. Schade, dass Hamner keine klischeefreiere und sensiblere Erzählung bebildern durfte.


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Batman: Hungrige Stadt

Am Ende des letzten Batman Sonderbandes #36 waren noch viele Handlungsstränge offen geblieben und man durfte zu Recht fragen, ob Snyder wohl in der Lage sein würde, das hohe Niveau zu halten. Um es vorweg zu nehmen: Das Niveau hat Snyder nicht gehalten – er hat sich eindeutig gesteigert!!

Batman: Hungrige Stadt

Brutale Morde geschehen weiterhin in Gotham City und verlangen von Batman/Dick Grayson all sein detektivisches Gespür. Die persönliche Assistentin eines Vorstands einer renommierten Bank wird ermordet – und der Täter (oder die Täter) haben sich dafür sehr viel Mühe gegeben: Ein Killerwal hat die arme Frau verschluckt und den Wal hat man nachts in die Lobby der Bank verfrachtet. Sehr mysteriös – aber damit noch nicht genug: Der Vorstand der Bank ist eine Frau und heißt Sonia Branch. Getauft auf den Namen Sonia Zucco – sie ist die Tochter von Anthony Zucco, jener Mann, der die Eltern von Dick Grayson ermordet hat. Schnell hat Batman die Spur von Verdächtigen ausgemacht, aber die Rolle von Zuccos Tochter bleibt dabei rätselhaft.

Batman: Hungrige Stadt

Die familiären Probleme quälen weiterhin Commissioner James Gordon: Sein Sohn James Jr. kehrte nach vielen Jahren der Abwesenheit wieder nach Gotham City zurück. Er ist jener Sohn, welcher von Frank Miller in der Storyline “Batman: Year One“ (US-BATMAN #404 – #407; 1987) eingeführt wurde und von Batman nach dem Sturz von der Brücke gerettet worden war.

Batman: Hungrige Stadt

Wurden noch die schlimmsten Befürchtungen im Bezug auf die bislang ungelösten Kindermorde des Peter Pan-Killer von vor sehr, sehr langer Zeit nicht wahr und der richtige Mörder im letzten Band identifiziert, so wird aber spätestens nun klar, dass der Sohnemann von Commissioner James Gordon ein Doppelleben führt. Er ist wirklich ein Psychopath und bei der Rolle, die sein Vater dabei spielt, hat dieser sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert.

Batman: Year One

Snyders Charaktere sind ebenso präzise (und damit nachvollziehbar) wie geheimnisvoll beschrieben. Seine Figuren erlangen ungeahnte Tiefe und neue Facetten und Nuancen. Seine Ideen und deren Darbietung sind durchdacht, spannend, fesselnd. Das Zeichnerduo Jock/Francavilla passt perfekt zur Stimmung und geht mit dem Text eine wahrlich grandiose Symbiose ein.

Batman: Year One

Mit Heft #881 endete nun auch im August 2011 (Coverdatum: Oktober 2011) die traditionsreiche Serie (US-)DETECTIVE COMICS, welche seit 1937(!) ununterbrochen erschienen war. Mit einer neuen Nummer #1 begann dann für alle Heftreihen von DC-Comics im September 2011 das Programm “The New 52“ mit 52 neu gestarteten Serien. Dieses neue Heft #1 liegt mittlerweile bei Panini ebenfalls vor und ist in der neuen monatlichen BATMAN-Serie enthalten, die ebenfalls mit der #1 wieder hier auf Deutsch im Juni 2012 neu gestartet ist. Zeichner und Autor in Personalunion ist für (US-)DETECTIVE COMICS Tony Daniel. Scott Snyder hingegen übernahm die neue Serie von (US-)BATMAN. Hier geht er seinem Faible für das Einführen alter Familienmitglieder – welche man längst in Vergessenheit wähnte – weiter nach.

Norbert Elbers


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Batman: Haunted Gotham

Gotham City ist eine verfluchte Stadt: Von Dämonen und Geistern, Werwölfen und zu Schlangenwesen mutierten Menschen heimgesucht, von einer außerirdischen Kreatur besetzt, von besessenen Wissenschaftlern bevölkert und Zombies überall. Die Fürsten der Finsternis quälen die Seelen und eine riesige Schlange ernährt sich von Menschenopfern. Ein sprechendes Skelett ist da schon ein angenehmer Zeitgenosse.

Batman: Haunted Gotham

Kein Mensch kann nach Gotham rein und seine Bewohner können diese Stadt nicht verlassen. Selbst für die Toten ist der Weg zum Himmel versperrt. Ein schlimmer Zustand, ein Ort der Hölle und der Verdammnis und eine Änderung ist nicht in Sicht, wenn da nicht Dr. Thomas Wayne mit seiner Frau Martha und ihrem Sohn Bruce wären. Denn der Sohn hat eine Mission. Als er noch ein Baby war, kam eines Tages eine Fledermaus und verkündete, dass der junge Bruce der Erlöser sei. Parallelen zur christlichen Erlösungstheologie sind unübersehbar.

Batman: Haunted Gotham

„Ich bin die Fledermaus und Du der Mann.“ Und fortan bereiten seine Eltern, besonders der Vater, ihn auf seine Mission vor. Und nach dem Mord an seinen Eltern erscheint dem jungen Bruce Wayne der Geist des Vaters und weiht ihn in seine Mission ein und dieser nimmt seine Bestimmung an: „Um unsere Stadt zu erlösen, musst Du Deine eigene Verdammnis riskieren. Um den Schrecken zu bekämpfen musst Du selbst zum Schrecken werden…im ständigen Kampf mit Dir selbst.“ – „Ich verstehe Vater. Ich kann mich den Schatten hingeben – ohne verschlungen zu werden….“

Batman: Haunted Gotham

Es beginnt ein ruheloser Kampf gegen alles Böse und am Ende – nachdem er alle Schergen und Helfer des Schlechten besiegt hat – kommt es zur Konfrontation mit den Fürsten der Dunkelheit, die die Seele seiner toten Mutter quälen. Aber wie es sich für jeden guten Erlöser geziemt, erfüllt er seine Aufgabe und einer endgültigen Befreiung steht nichts mehr im Wege: Das Gute kann wachsen, denn es hat jetzt starke Verbündete.

Batman: Haunted Gotham

Nicht, dass irgendwo Langeweile aufkäme, aber es fehlt das befriedigende Ende. Die Story hat einen Spannungsbogen, der nicht zu Ende geführt wird. Ein zweiter Teil würde sich hier wirklich anbieten, diese Geschichte hat sogar das Potential zu einer längeren Serie. Die Zeichnungen sind von Kelly Jones, an dem sich die Geschmäcker scheiden. Für die einen ein Genie, für die anderen ein Schmierfink, der von Anatomie und Perspektive keine Ahnung hat. Für drei Jahre hatte er Batman gezeichnet (US-Batman #515, Feb. 95 – #552, Mrz. 98) und so war es für viele schön Kelly Jones mal „wiederzusehen“.

Batman: Haunted Gotham

Autor ist Doug Moench (Jahrgang 1949), der bereits in den Jahren 1982 bis 1987 Batman-Geschichten schrieb. Sein damals vorerst letztes Heft war US-Batman #400, bevor er erst einmal – nicht ganz freiwillig – sich von Batman verabschiedete. Denny O’Neil holte neue Autoren, und für Batman begann die Post-Crisis Zeit. Nach dem triumphalen Erfolg mit der ersten Batman/Dracula Elseworlds-Story Red Rain – ebenfalls mit Kelly Jones – kehrte Moench 1990 zu Batman zurück und schrieb zuerst Geschichten für die neue Reihe „Legend of the Dark Knight“ (#11 – #15, „Prey“), bevor er dann wieder bei US-Batman #481 einstieg.

Batman: Haunted Gotham

Fazit: Gute Unterhaltung – Batman mal anders!

Norbert Elbers

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Batman: Knightfall – Comic-Klassiker als Hörgenuss

In den Jahren 1992 und 1993 wurden zwei neue Charaktere ins DC-Universum eingeführt, die für die nächsten drei Jahre noch die beiden Schlüsselrollen in dem nun beginnenden Mega-Event sein sollten: Bane und der Racheengel Azrael. Der Name des Ereignisses: Knightfall. Hier passiert das schier unglaubliche – Batman wird besiegt und Bane bricht dem Mitternachtsdetektiven den Rücken. Querschnittsgelähmt bleibt er in seiner Höhle zurück und seinen Platz nimmt der mysteriöse Engel Azrael (Jean Paul Valley) ein.

Batman: Knightfall - Comic-Klassiker als Hörgenuss

Der ganze Zyklus ging als Knightfall in die Geschichte ein und ist mittlerweile ein Klassiker. Auf Deutsch wurde die Saga in den Jahren 1995 bis 1996 bei Carlsen verlegt und umfasst zehn Bände mit über 1200 Seiten, die Kultstatus erreicht haben. Bei Panini Deutschland erschien ab 2012 eine dreibändige Ausgabe von Knightfall.

Batman: Knightfall - Comic-Klassiker als Hörgenuss

Der von Chuck Dixon in Batman: The Vengeance of Bane (Januar 1993; dt. bei DINO Batman Sonderband #3, 1998) neu eingeführte Charakter Bane ist der Gegenspieler von Batman: Er ist nicht nur übermenschlich stark, sondern verfügt darüber hinaus auch noch über einen scharfen Verstand und Intelligenz. Sein Plan ist es, Batman zu besiegen und die Herrschaft in Gotham City zu übernehmen.

Batman: Knightfall - Comic-Klassiker als Hörgenuss

Er befreit alle Insassen vom Arkham Asylum und bringt somit Angst, Mord und Schrecken über die Stadt. Eine enorme Herausforderung für Batman – muss er doch versuchen, seine Widersacher wieder alle dingfest zu machen. Eine Aufgabe, die ihm alle seine Kräfte abverlangt. Es kommt wie es kommen muss: Abgekämpft, am Ende seiner physischen und psychischen Kräfte kommt es zu finalen Konfrontation zwischen Batman und seinem Herausforderer Bane, dem der Caped Crusader nichts mehr entgegenzusetzen hat: Bane bricht Batman das Rückgrat!

Batman: Knightfall - Comic-Klassiker als Hörgenuss

Die Nachfolge von Batman tritt nun Azrael an, der aber diese Aufgabe sehr viel anders ausfüllt und interpretiert, als sein Mentor und Vorgänger. Bruce Wayne ist also nicht nur mit der Wiederherstellung seiner Gesundheit beschäftigt, sondern muss auch zugleich einen außer Rand und Band geratenen Nachfolger in Zaum halten und versucht auch, von ihm wieder das Cape zurückzuerobern.

Batman: Knightfall - Comic-Klassiker als Hörgenuss

Der Inhalt dieses Epos wurde im Jahr 1994 als Hörspiel adaptiert für den Sender BBC Radio 1, einem Hörfunkprogramm, das sich an jüngere Zuhörer richtet. Dieses Stück gibt es nun als CD Audiobook und umfasst drei CDs mit einer Gesamtspieldauer von über 3,5 Stunden. Unter den Sprecher befindet sich Michael Gough, der schon in den ersten Batman-Kinofilmen aus den Jahren 1989 bis 1997 die Rolle von Batman/Bruce Waynes Butler Alfreds übernommen hatte. Die aufwendige Musik von Mark Russell bietet einen Klanggenuss und die zahlreichen Soundeffekte erwecken ein Kino-Erlebnis-Gefühl für die Ohren.

Norbert Elbers

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Batman – Hinter den Spiegeln

Die Idee, bekannte Werke der Weltliteratur als Vorlage für einen Batman-Comic zu nutzen ist sehr spannend, wenn auch nicht neu. Letztens erst diente Charles Dickens‘ zeitlose Weihnachtsgeschichte (A Christmas Carol) als Ideenlieferant sowohl für Lee Bermejos Batman: Noël – erschienen in DC Premium 81 als auch für das Werk von Loeb/Sale Batman: The Long Halloween.

Batman – Hinter den Spiegeln

Nicht weniger viele Anleihen werden von anderen Geschichten, Filmen, Hörspielen und Bühnenfassungen von einem anderen Klassiker gemacht: Through the Looking-Glass, and What Alice Found There von Lewis Carroll aus dem Jahr 1871. Es handelt sich hierbei um das bekannte Kinderbuch und die Fortsetzung zu Alice im Wunderland (1865). Diverse Bösewichte bei Batman sind Figuren aus Alice im Wunderland nachempfunden – so zum Beispiel die Cousins Tweedledum und Tweedledee, sowie der Mad Hatter (der Verrückte Hutmacher).

Batman – Hinter den Spiegeln

Der Mad Hatter hatte bereits in US-Batman #49 im Jahr 1948 seinen ersten Auftritt und wurde noch von den Batman-Schöpfern Bill Finger und Bob Kane selbst in die Batman-Serie eingeführt. Was liegt also nicht näher, als einen Comic zu schaffen, der noch näher am Original sich anlehnt? Das dachten sich wohl auch der Autor Bruce Jones und der Zeichner Sam Kieth und schufen Batman – Hinter den Spiegeln. Herausgekommen ist eine Detektivgeschichte als Trip.

Batman – Hinter den Spiegeln

Bruce Wayne war – neben vielen anderen hohen Persönlichkeiten und Politikern von Gotham City – auf der Party der Richterin Rosalyn Hart. Ein komischer Magier mit einem riesigen Hut war für das Unterhaltungsprogramm zuständig. Nun ist Stadtrat Dunphrey Tweedle tot und jetzt gilt es, den Mörder zu finden. Auf der Party wurden Pilze gereicht und diese enthielten wohl bewusstseinserweiternde Substanzen und machen aus Batman eine halluzinierende Marionette im Delirium. So zumindest scheint es Alfred. Aber wie kann es Batman dann gelingen, zahlreiche Rätsel zu lösen und voll seinen Mann als weltbester Detektiv zu stehen?

Batman – Hinter den Spiegeln

Dann taucht da noch eine alte Jugendfreundin von Bruce auf – Celia Small – sie lebte früher auch auf Wayne Manor. Es beginnt eine rasante Verfolgungsjagd durch das Wunderland sprich Gotham City und seine Kanalisation!

Batman – Hinter den Spiegeln

Das wirkt unglaublich surreal, Jones liefert witzige Dialoge und wunderbar in psychedelischen Farben und Formen wird das Ganze von Sam Kieth umgesetzt. Sein unverwechselbarer Stil passt exzellent zum Inhalt. Von Sam Kieth ist bei Panini “Batman – Arkham Asylum: Madness“, “Batman/Lobo: Deadly Serious“ (DC Premium 66) und “Batman: Secrets“ (100% DC 6 – Batman – Geheimnisse) erschienen.

Batman – Hinter den Spiegeln

Sam Kieth ist vor allem bekannt durch seine Figur THE MAXX aus dem Hause Image. Ferner dürften seine Arbeiten für Marvel (u.a. WOLVERINE/HULK) und Matt Wagners MAGE bekannt sein. Für Neil Gaiman inkte er 1989 die ersten fünf Ausgaben von  SANDMAN.

Norbert Elbers


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Batman: The Long Halloween

Der Mafiaboss Carmine ”Der Römer” Falcone regiert Gotham City mit eiserner Hand. Um unredlich verdientes Geld zu waschen, versucht er den Einfluss auf die Gotham City Bank zu verstärken. Deren Präsident Richard Daniel sieht die Geschäftsverbindung zu dem Falcone-Clan (mit Hilfe von finanziellen Zuwendungen) durchaus positiv, aber auf Druck von Batman verlässt er die Bank und lebt nicht mehr lang – erschossen von Johnny Viti, dem Neffen des Römers. Der Bezirksstaatsanwalt Harvey Dent will Carmine Falcone zur Strecke bringen. Wie besessen investiert er jede freie Minute in dieses Ziel; ein Umstand, unter dem seine Ehe mit Gilda leidet – zumal diese sich nach Ruhe und einer Familie sehnt.

Batman: Das lange Halloween

An Halloween wird Johnny Viti in seiner eigenen Badewanne ermordet. Der Täter hinterlässt am Tatort eine Kürbislaterne und die Tatwaffe. Diese ist eine 22-er und ein Babynuckel wurde als Schalldämpfer eingesetzt. An Thanksgiving wird eine Gang von irischen Auftragskillern ermordet, die kurz zuvor versucht hatten, die Dents zu ermorden; Gilda überlebt schwer verletzt. Schon bald wird der Mörder nur noch Holiday genannt – da er nur an Feiertagen zuschlägt. Der Calendar Man gerät so unter Verdacht – er sitzt aber im Arkham Asylum ein. Das Jahr schreitet voran und mit jedem Monat steigt die Zahl der Opfer – aber auch die der Verdächtigen. Die drei ungleichen Freunde (Gordon, Dent und Batman) – vereint in der Jagd nach dem Mafiaboss Falcone und dem Holiday-Täter – merken gar nicht, wie hoch der Preis wird.

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In der Silvesternacht plant der Joker sein tödliches Gas über Gotham City mit einem Flugzeug zu versprühen – in der Hoffnung dadurch ebenfalls den Holiday-Killer zu treffen. Sterben wird aber nur Alberto Falcone, der Sohn von Carmine – auf der Yacht, auf der alle zusammen das Neujahrsfest feiern.

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Das lange Halloween ist zeitlich angeordnet kurz nach den Ereignissen von Frank Millers Batman: Year One. Miller führte hier den Charakter Carmine Falcone ein – Loeb übernimmt und erzählt dessen Familiengeschichte. Die Zeit der kriminellen Gangs und Familienclans neigt sich dem Ende und psychopathische Kriminelle übernehmen die Herrschaft in Gotham City. Beim Gang durch das Arkham Asylum bemerkt Gordon gegenüber Batman: “Seit Du in Gotham City bist, werden die Zellen hier immer voller!“

Batman: Das lange Halloween
Cover der limitierten Ausgabe

Die Liste der Verdächtigen für Holiday ist lang – neben den diversen Mitgliedern der Verbrecherfamilien geraten selbst Selina Kyle und Bruce Wayne in Verdacht. Welches Interesse genau Selina an Carmine Falcone hat? Hier wird es nicht ganz geklärt, sondern erst in der zweiten Fortsetzung (Catwoman: When in Rome).

Batman: Das lange Halloween

Dieses Werk ist eins der Comics, die Christopher Nolan beeinflusst haben, bei seinen Batman-Filmen. Wer die Filme kennt, dem wird es nicht schwer fallen, die vielen Passagen hier zu entdecken, die als Vorlage in den Filmen gedient haben: Zum Beispiel die Szene auf dem Dach des Polizeihauptquartiers zwischen Batman, Commissioner James Gordon und Bezirksstaatsanwalt Harvey Dent. Und als Batman plötzlich nicht mehr da ist sagt Gordon zu Dent sowohl im Film als auch im Comic: “Das macht er so.“. Auch den Satz “Ich glaube an Harvey Dent“ – gesprochen von Bruce Wayne – findet man hier wie da.

Batman: Das lange Halloween

Loeb versteht es, die verschiedenen Beweggründe in der Verfolgung ihrer jeweiligen Interessen der handelnden Figuren plausibel darzulegen. Er entwickelt einen komplexen Mystery-Krimi zum Mitfiebern und Mitraten. Die visuelle Umsetzung durch Sale kann nur als äußerst gelungen bezeichnet werden: Voller Poesie, Ausdrucksstärke, Anmut aber auch Kraft verleiht er den Figuren Aussehen und Leben.

Batman: Das lange Halloween

Soviel sei aber verraten: Wer genau sich hinter dem Holiday-Killer verbirgt, ist auch nach dem Lesen nicht ganz eindeutig: Ein Jahr (von Halloween bis Halloween) wird dreizehn Mal ein Mord begangen – aber der Täter ist nicht immer derselbe! Viele unerwartete Wendungen lassen es spannend bleiben bis zum Schluss!

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Band 1 der Ehapa-Ausgabe

In sieben Alben (Juni 1999 bis September 2000 für damals stolze 72,65 DM!) erschien Batman: Das lange Halloween bei Ehapa – seinerzeit nicht mit den Original-Covern, dafür aber mit diversen Druckfehlern. Diese Neuauflage in neuer Übersetzung ist also eine sehr gute Gelegenheit, diese spannende Geschichte noch einmal zu lesen, bzw. jetzt zuzugreifen und sie zum ersten Male zu genießen.

Batman: Das lange Halloween

Aufgrund des damals überaus großen Erfolgs wurde von demselben Team Loeb/Sale die Geschichte fortgesetzt in Batman: Dark Victory. Letzte, noch offene Handlungsstränge wurden – ebenso von Loeb/Sale – in dem dritten Teil Catwoman: When in Rome aufgegriffen und fortgeführt (deutsch ebenfalls bei Panini).

Norbert Elbers

in einem sehr eigenständigen Stil

Innerhalb der Reihe DC Universe Animated Original Movies wurden in den letzten Jahren mit Year One, The Dark Knight Returns, The Killing Joke, Gotham by Gaslight und Hush bereits einige Comic-Meisterwerke aus dem Batman-Universum mehr oder weniger werkgetreu als Zeichentrickfilm adaptiert. Als 41. Beitrag zur Reihe wurde 2021 in zwei Teilen mit The Long Halloween ein weiterer Meilenstein zum Trickfilm.

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Batman: Was wurde aus dem Dunklen Ritter?

2009 standen bei Batman (mal wieder) allerlei Veränderungen an und zum neuen Mann unter der Fledermaus-Maske wurde Ende 2009 der alte Robin. Dieser Unfug war nicht von Dauer, doch war immerhin ein prima Vorwand um – genau wie einst 1986 den Briten Alan Moore bei Superman: Was wurde aus dem Mann von Morgen? – nun dessen Landsmann Neil Gaiman (Sandman) zu bitten eine finale Geschichte zur DC-Ikone zu erzählen.

Batman: Was wurde aus dem Dunklen Ritter?

Der Autor, der sich weitestgehend als Comictexter verabschiedet hat, konnte nicht widerstehen, denn er war schon immer ein glühender Fan von Batman. Gaiman erzählt in Was wurde aus dem Dunklen Ritter? gleich ein knappes Dutzend völlig verschiedene Geschichten von Batmans Tod. Egal ob Catwoman, Robin, Superman, der Joker oder der Butler Alfred (der enthüllt, dass er eigentlich der Joker ist), alle erzählen ureigene sich widersprechende Geschichten von Batmans Tod.

Batman: Was wurde aus dem Dunklen Ritter?

Passend dazu variiert der Zeichner Andy Kubert auch die äußere Erscheinung von Batman. Dieser sieht mal wie einst bei Bob Kane aus und kurz danach wie bei Neal Adams, Frank Miller oder Kelley Jones.

Das Ende von Neil Gaimans Geschichte ist zugleich auch wieder ein Anfang, was gut dazu passt, dass jede Änderung am Batman-Mythos unweigerlich dazu führen wird, dass danach der Status Quo wieder hergestellt wird.

Batman: Was wurde aus dem Dunklen Ritter?

Auch die Veröffentlichung von Batman: Was wurde aus dem Dunklen Ritter? hat Panini noch um weitere thematisch passende Geschichten vom selben Autor ergänzt.

Batman: Was wurde aus dem Dunklen Ritter?

 Besonders schön ist Eine schwarzweiße Welt,  in der Gaiman und der Zeichner Simon Bisley eine Backstage-Welt zeigen in der Batman und der Joker sich hinter der Comic-Bühne in der Garderobe darüber streiten wer die besseren Auftritte und Texte hat.

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Batman – F. A. Z. – Klassiker der Comic-Literatur 7

Im siebten Band der zwanzigteiligen F.A.Z.-Comic-Bibliothek wird uns Batman vorgestellt. Die Auswahl der elf (bzw. vierzehn, wenn man Das erste Jahr als Vierteiler zählt, was es ja auch ist) Geschichten ist wie immer sehr sorgsam vorgenommen und umfasst die sechsundsechzig Jahre seit seinem ersten Erscheinen im Jahre 1939 in Detective Comics #27.

Batman- F. A. Z. Klassiker der Comic-Literatur # 7

Mit dem Menschen betreten auch Sagengestalten und Heldenfiguren die Welt. Sie sind so alt wie die Menschheit selber. Ihre Epen und Geschichten findet man zu jeder Zeit in jeder Kultur. Heldenerzählungen ziehen sich durch die gesamte Weltliteratur. Es ist ein Kennzeichen des Menschseins selbst, dass er, sobald er denken und sich selbst erkennen kann, die Erfahrungen seiner Kräfte versucht zu steigern. Dieser Grundzug des Menschseins hat auch noch im 21. Jahrhundert seine Gültigkeit. Die Geschichten der Helden werden aber heute nicht mehr mündlich überliefert, sondern an die Stelle des Weitererzählens sind moderne Medien und an die Stelle der Unterhaltung und der Erbauung sind kommerzielle Interessen getreten. Wie kaum eine andere Figur der Phantasie vereinigt und präsentiert Batman diese Gegenpole. Er ist Held und Sklave gleichermaßen – er steht gleichsam über jedem Gesetz und unterliegt doch denen des Marktes. Identifikationsfigur im Kampf nach Unabhängigkeit, Gerechtigkeit und Freiheit (Er tut, was getan werden muss) und ex aequo Erfüllungsgehilfe für intriganten Geldpoker.

Batman- F. A. Z. Klassiker der Comic-Literatur # 7

Die Geschichten hier versammeln die kreativsten und wichtigsten Künstler, die sich je mit BATMAN befasst haben: Die beiden Erfinder Bob Kane und Bill Finger, Sheldon Moldoff, Denny O’Neil, Irv Novick, Dick Giordano und Neal Adams, Alan Moore und Brian Bolland, Frank Miller und David Mazzucchelli, Jeph Loeb, Warren Ellis und Jim Lee.

Es werden nicht nur in Deutschland schon veröffentlichte Geschichten gebracht, sondern mit Robin stirbt bei Morgengrauen liegt eine Geschichte in deutscher Erstveröffentlichung vor, entnommen US-Batman #156 vom Juni 1963. Im Gegensatz zu den meisten Batman-Geschichten dieser Zeit schaffte dieses wunderbare Melodram seinen Weg in die Batman Annalen Es ist ein exzellent geschriebenes, menschlich interessantes Drama dieser Periode, und hält zu Recht sich bis heute.

Anders als bei der Reihe von BILD/Weltbild kommen bei der Zusammenarbeit von FAZ/Panini Geschichten zum Abdruck, die wichtig waren für den jeweiligen Charakter, und nicht nur Seiten, die man lizenzrechtlich kostengünstig reproduzieren kann. Hier müssen extra Druckvorlagen besorgt werden und das US-Original übersetzt werden.

Ein weiterer großer Unterschied ist die sehr viel aufwendigere redaktionelle Betreuung der Serie. Das überaus lesenswerte Vorwort von Dietmar Dath – ebenso sein Beitrag im Feuilleton der FAZ vom 15. Oktober – runden die Präsentation dieses Charakters wohltuend ab. Klar wird herausgestellt, dass die Figur des Batman ein milliardenschweres Kulturgut ist, über den wachsame Augen von Editoren schauen und immer den Batman den Lesern präsentieren, der sich am besten vermarkten und verkaufen lässt. Hier gelingt Dath eine kritische Metasicht.

Batman- F. A. Z. Klassiker der Comic-Literatur # 7

Diese Einschränkung der künstlerischen Freiheit wurde auch sehr klar von Jim Lee in der Podiumsdiskussion auf der Frankfurter Buchmesse am 22.Oktober 2005 dargelegt: Einen Charakter, der millionenschwer ist, den kann man nur in bestimmten Grenzen ändern und interpretieren. Aber dennoch ist es ihm gelungen, Batman in einer Art und Weise darzustellen, wie er schon lange nicht mehr gezeigt wurde. Dem Ausnahmekünstler und Comicfan Jim Lee ist es gelungen, durch seine Bilder wieder die Comicfigur des Batman einem größeren Publikum zugänglich zu machen und das Interesse an ihr neu zu entfachen. Und so war es von den Redakteuren der FAZ ein kluger Schachzug, ihn nach Deutschland zu holen. Die sehr geschickten Fragen von Andreas Platthaus boten dem Künstler ein wenig Gelegenheit sich und seine Arbeit vorzustellen.

Jim Lee ist ein Künstler mit Alleinstellungscharakter: Seine Arbeiten zu X-MEN, FANTASTIC FOUR: HEROES REBORN, WILDC.A.T.S und DIVINE RIGHT haben längst Kultstaus. Wie kaum ein anderer ist er über jeden Zweifel erhaben und seine Kunst findet durch alle Verlage, alle Geschmäcker und Charaktere breite Zustimmung. Er ist der moderne Michelangelo in einem neuen multimedialen Zeitalter. Er schafft im Jahre 1991 X-MEN #1, das mit einer Verkaufsauflage von 8 Millionen(!) Exemplaren das wohl auflagenstärkste Comic-Book aller Zeiten war und wohl auch bleiben wird. Lees Status als Superstar war endgültig besiegelt.

Dietmar Dath

Der Mensch Jim Lee ist trotz seines Riesenerfolges ein bescheidener und bodenständiger Mensch geblieben. Seine Arbeit macht ihm Spaß und das sieht man den Werken auch an. Immer ist er bemüht und es ist ihm nie zuviel für seine Fans da zu sein. Auf Conventions ist er gerne bereit kleine Skizzen wegzugeben – auch wenn er weiß, dass sie bei Auktionshäusern im Netz für viel Geld wieder auftauchen können. Das tun aber die wenigsten, denn wer einmal in den Besitz einer Originalzeichnung gekommen ist, wird sich so leicht nicht wieder von ihr trennen. Immer wieder macht es ihm Freude, anderen Freude zu machen. Seine sechzig Sekunden Sketche sind so etwas wie die Essenz des Künstlers – der schnelle Strich weiß zu überzeugen und ist vergleichbar den Live-Mitschnitten von Musik-Künstlern, wo man sagt, dass sie hier besonders authentisch wirken.

So auch geschehen auf der weltgrößten Buchmesse. Wohl noch nie waren die Schlangen bei der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ so lang wie dieses Jahr. Das hatte die Zeitung wohl selbst auch nicht erwartet, dass ausgerechnet ein Comic-Künstler alle Rekorde bricht und solch ein mediales Interesse hervorruft. Lee hat wieder in seiner unglaublich intelligenten, freundlichen und charmanten Art zu überzeugen gewusst.

Lee ist im vorliegenden Band zwar nur durch zwei kleineren Arbeiten (und das Titelbild ist ebenfalls von ihm) vertreten, aber dennoch integraler Bestandteil des Buches. Seine Neuinterpretation der Batman-Origin ist ebenso wie die erste aus dem Jahre 1939 im Buche zu finden.

Dietmar Dath

Die Origin Story ist die Entstehungsgeschichte eines Superhelden. Am Anfang einer jeden Superheldenkarriere steht ein Ereignis – meist von einschneidendem Charakter – das den Ursprung der „Superkräfte“ erklärt und beschreibt. In einer einzigartigen Begegnung oder Begebenheit verändert sich alles für den Helden. Nach dieser Wandlung ist nichts mehr so wie vorher. Dieses nicht umkehrbare Ereignis stellt den Wendepunkt und Anfangspunkt für den Helden dar. Sie ist die Geburtsgeschichte mit Initiationsaura und hat „lebensvorprägenden“ Rang. In der Regel ist sie verbunden mit einem umwälzenden Ereignis und einer nachfolgenden ‚dedication of life‘ oder einem heiligen Eid, wie etwa hier bei Batman. Im Fall Batmans existieren verschiedene Grundversionen seiner Origin Story. Seine erste und älteste ist erstmalig in einer zweiseitigen Geschichte in DETECTIVE COMICS #33 (November 1939) beschrieben. Hier erfährt der Leser erstmals, wie aus Bruce Wayne Batman wurde. Seine Eltern – sein Vater heißt Thomas Wayne, der Name der Mutter wird noch nicht erwähnt – wurden auf offener Straße Opfer eines Raubüberfalls und der kleine Bruce musste mit ansehen, wie seine Eltern vor seinen Augen ermordet wurden. Weder der Name noch andere Angaben zu der Person des Mörders werden genannt. Aber diese knappe Geschichte beinhaltet schon alles Wichtige und man sieht, wie der kleine Bruce vor seinem Bett kniet – wie zum Nachtgebet – und schwört: ‚And I swear by the spirits of my parents to avenge their deaths by spending the rest of my life warring on all criminals‘. (Und ich schwöre bei den Seelen meiner Eltern, dass ich ihren Tod rächen werde, indem ich den Rest meines Lebens damit verbringe, jedes Verbrechen zu bekämpfen.‘)

Dietmar Dath

Und fortan widmet er sein Leben der Wissenschaft und der Ausbildung seines Körpers bis er zu einem einzigartigen Athleten geworden ist. Und am Ende seiner Ausbildung – er hat alles was er nun braucht für seinen Kampf: Wissen, Kraft und Stärke und ein riesiges Vermögen von seinem Vater – sucht er noch nach einer passenden Verkleidung. „Verbrecher sind ein abergläubisches und feiges Pack. Meine Verkleidung muss ihre Herzen mit Angst und Schrecken füllen. Ich muss zu einer Kreatur der Nacht werden, düster, angsteinflößend, zu einer…einer….“, und in diesem Augenblick – als Antwort auf sein Suchen fliegt eine riesige Fledermaus durch das geöffnete Fenster. Um den besonderen Charakter der Origin Story deutlich werden zu lassen, tritt oft noch ein besonderes – quasi transnatürliches – Ereignis hinzu. Bei Batman in Gestalt einer Fledermaus, deren Erscheinung ihm die neue Identität verleiht: ‚ A bat! That’s it! It’s an omen… I shall become a BAT!‘ „Und so wurde diese furchteinflößende Kreatur der Nacht geboren… der Rächer aller Verbrechen, Batman!“ In entscheidenden Situationen erinnert sich der Held häufig seiner Origin um, etwa in der Stunde äußerster Bedrängnis oder unter dem Druck starker Selbstzweifel und tragischer Verwicklungen, Kraft und Klarheit für den weiteren Weg zu gewinnen. Bei Batman ist die Bedeutung dieser Entstehungsgeschichte von enormer Wichtigkeit. Der junge Bruce Wayne muss mit ansehen, wie die Eltern vor seinen Augen ermordet werden. Dieses Verbrechen hinterlässt ein Traumata, welches immer wiederkehrend den Stoff für unzählige Geschichten liefert.

Dietmar Dath

Der Abdruck beider (inhaltlich gleichen) Origins ist überaus geschickt und erklärt, dass sie von seiner ursprünglichen Kraft und Aktualität nichts eingebüsst hat. Als Autor dieser ersten Origin wird hier Bill Finger genannt. Inwieweit dieses richtig recherchiert ist, kann ich nicht beurteilen. Mehrere andere Quellen nennen Gardner Fox. Die Urheberschafft solch alter Geschichten ist nur sehr schwer nachweisbar – Quellen gibt es kaum und oft besteht einfach Unklarheit darüber oder nach all den Jahren beanspruchen mehrere Kreative das Recht darauf. Entweder weil sie sich nicht besser erinnern können, oder weil Gemeinschaftsarbeiten oft für sich allein vereinnahmt werden oder werden wollen.

Dietmar Dath

Diese Origin Story wird im Laufe der Zeit immer weiter ausgeführt und um Elemente erweitert. Neue Einzelheiten, Aspekte und Begebenheiten werden hinzugefügt, aber immer in der Tradition des Bekannten. Besonders gelungen und wichtig ist Das erste Jahr von Frank Miller und David Mazzucchelli. Diese Kriminalgeschichte beleuchtet in unvergleichbarer Art und Weise das Zusammenspiel zwischen Batman und einem seiner wichtigsten Verbündeten: Commissioner James Gordon (Einige Elemente dieser Geschichte flossen auch in den Film Batman Begins mit ein).

Die anderen Geschichten sind nicht minder wichtig und gelungen. Die neukolorierten Werke von Neal Adams wirken auf den ersten Blick fremd und ungewohnt, aber auf den zweiten geben sie doch sehr viel Preis von ihrer Schönheit und Eleganz. Adams war einer der ersten, der solch dynamische Blickwinkelveränderungen einführte. Dies konnte er deshalb, weil er damals handwerklich und künstlerisch der einzige war, der dazu in der Lage war. Akrobatische Bewegungen und menschliche Anatomie realistisch aus jeder nur denkbaren Perspektive heraus darzustellen, dazu war er einfach in der Lage wie kein anderer.

Batman . The Killing Joke

The Killing Joke von Alan Moore und Brian Bolland ist sicherlich eins der bedeutendsten Werke mit Batman überhaupt. Erzählt wird, wie der Joker mit Vorsatz einfach versucht, zu beweisen, dass jeder verrückt werden kann. Er hat einen teuflischen Plan, den er sich vorgenommen hat. Und für diesen Plan braucht er Commissioner Gordon.

Batman . The Killing Joke

Wenn jeder jeden Tag wahnsinnig werden kann, was für einen Sinn hat dann das Leben!?

Er will beweisen, dass es zwischen ihm selbst und den anderen Menschen, den Durchschnittsmenschen – wie es seiner Meinung nach auch Gordon einer ist – keinen Unterschied gibt: Ein schlechter Tag, nur ein einziger schlechter Tag und der Normalste wird verrückt. Batman muss auch einen solchen Tag gehabt haben, oder warum sonst würde er wie eine fliegende Ratte rumlaufen?

Batman . The Killing Joke

Der Joker hatte seinen und fortan ist für ihn die ganze menschliche Existenz nur ein einziger schlechter Witz und absolut sinnlos. Ertragbar nur noch mit einem Lächeln: Die Träne, die Du lachst, brauchst Du nicht weinen. Aber es kommt ganz anders für den Joker, denn ein Held verhält sich immer ganz unvorhergesehen.

Norbert Elbers

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