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Blood

Wer hier einen Vampir-Thriller erwartet, dürfte etwas enttäusch sein. Thematisch durchaus verwandt geht es um eine durch einen seltsamen Ort – ein Tümpel mit Baum – und einen infizierten Hund ausgelöste Krankheit, die einen kleinen Jungen so verändert, dass er Unmengen von Blut benötigt, um zu überleben. Doch zum Glück ist seine Mutter Jess Krankenschwester…

Was ziemlich plump klingt, wird unter der soliden Regie des gelegentlich über sich selbst herauswachsenden Brad Anderson (The Machinist, TransSiberian) zu einem gut geerdeten Thriller. Michelle Monaghan (Mission: Impossible – Fallout) überzeugt als alleinerziehende Mutter zweier Kinder, die neben einer dreckigen Scheidung auch noch ein überwunden geglaubtes Drogenproblem quält. Da kommt ein kleiner blutdurstiger Sohn gerade zur rechten Zeit.

Anderson dreht langsam, aber beständig an der Spannungsschraube und wird dabei durch ein sehr gutes Ensemble unterstützt. So ist Skeet Ulrich (Scream) als Ex-Mann von Jess erstaunlich sympathisch. Eine Klasse für sich sind Finlay Wojtak-Hissong und Skylar Morgan Jones, die völlig unnervigen Darsteller der Kinder von Jess. Wer bei Blood einfach nur einen “netten“ kleinen Horrorfilm sehen möchte, bekommt ein erstaunlich intelligent erzähltes Drama geboten.

Die Blu-ray von Leonine enthält neben dem 109-minütigen Hauptfilm als einziges Extra den deutschen Trailer (2:21 min).

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The Machinist

Schon seit einem Jahr hat der Maschinenschlosser Trevor Reznik nicht mehr geschlafen. Sein Körper scheint langsam zu zerfallen und völlig ausgemergelt taumelt er durchs Leben. Etwas Zuneigung findet er bei der Prostituierten Stevie und der Kellnerin Marie, von der er sich regelmäßig mitten in der Nacht auf dem Flughafen Kaffee und Kuchen servieren lässt.

Als durch Trevors Unachtsamkeit ein Arbeitskollege seinen linken Arm verliert gerät Trevors Leben noch stärker aus der Bahn. Doch langsam aber sicher kommt er sich selbst auf die Schliche und findet heraus, was mit ihm los ist.

Christian Bale hat für die Titelrolle dieses Filmes 30 Kilo abgespeckt und liefert eine wahrhaft gespenstische Vorstellung. The Machinist hat aber auch ansonsten noch so einiges zu bieten wie z. B. eine wahrhaft gruselige Geisterbahnfahrt, allerlei zunächst unerklärliche seltsame Vorkommnisse und am Ende sogar eine ebenso überraschende wie stimmige Auflösung.  

Der von Brad Anderson (TransSiberian, Blood) stilvoll in grünmodrigen Bildern umgesetzte Trip beschäftigt alle Sinne und wirkt noch lange nach.  

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TransSiberian

Nachdem er einen gespenstisch abgemagerten Christian Bale in The Machinist auf einen Höllentrip schickte, war vom Regisseur Brad Anderson (Blood) nicht unbedingt ein relativ gradliniger Thriller zu erwarten, der hauptsächlich in einem Zug spielt. Doch der gebürtige Amerikaner reist für sein Leben gerne und war schwer fasziniert von einer Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn. Seine eigenen Erfahrungen und Beobachtungen verarbeitete Anderson zu einem Drehbuch und den Feinschliff lieferte ein weiterer Trip auf der über 9.000 km langen Trasse der längsten Bahnstrecke der Welt.

Jessie (Emily Mortimer) ist mit ihrem Mann Roy (Woody Harrelson) nach China zu einem kirchlichen Hilfsprojekt geflogen. Da Roy ein absoluter Eisenbahnfreak ist, tritt das amerikanische Pärchen die Rückreise per Bahn an. Im Zug lernen sie die den Spanier Carlos und seine amerikanische Freundin Abby. Dieser betätigt sich als Drogenschmuggler und versteckt seine Ware im Gepäck von Jessie. Dies ruft den russischen Polizist Grinko (Ben Kingsley) auf den Plan, der sehr viel gefährlicher ist als seine freundliche Fassade vermuten lässt.  

Anderson gelang ein äußerst atmosphärischer Thriller, der ganz nebenbei auch noch interessante Psychogramme seine Hauptfiguren abliefert. Während Woody Harrelson seine ungewohnte Rolle als religiös bewegter Sonnyboy problemlos wuppt und Ben Kingsley den schon aus Sexy Beast bekannten Wolf im Schafspelz spielt, hat die aparte Britin Emily Mortimer (Match Point, Mary Poppins´Rückkehr) zweifelsohne den interessantesten Part. Wir erfahren nach und nach, dass Jessie vor ihrer Hochzeit mit dem gutmütigen Roy ein wildes, böses Mädchen war und daher den Annäherungsversuchen des feurigen Carlos (Eduardo Noriega) nicht völlig abgeneigt ist. 

Der Film fasziniert vor allem in den Szenen an Bord der Transsibirischen Eisenbahn, die Erinnerungen an die Hitchcock-Klassiker Eine Dame verschwindet oder Der Fremde im Zug wecken. Daher ist es fast etwas schade, dass die Geschichte durch ein paar Landgänge in russische Winterwelten sowie ein übertrieben knalliges Finale unnötig aufgemotzt wurde.

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