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DC Comics – Das große Superhelden-Lexikon

Der für seine opulenten Bildbände bekannte britische Verlag Dorling Kindersley (Star Trek – Die visuelle Enzyklopädie) hat sich bereits in einem ähnlich aufgebauten Buch des Marvel-Universums angenommen. Im Marvel Avengers Lexikon der Superhelden waren über 225 Helden und Schurken enthalten. Da nach dem Kinofilm Batman v Superman: Dawn of Justice geplant wurde, bis 2020 mindestens zehn Kinofilme mit DC-Heroen in die Kinos zu bringen, war es an der Zeit einen lexikalischen Überblick zu den entsprechenden Supeherhelden, Schurken und Teams zu bieten.

DC Comics – Das große Superhelden-Lexikon

DC Comics – Das große Superhelden-Lexikon erschien bereits in mehreren Auflagen und wurde 2019 noch einmal „erweitert und aktualisiert“. Doch die Neuausgabe ist mit 216 Seiten kaum umfangreicher als die vorherigen Editionen. Wieder sind mehr als 200 Einträge enthalten. Auf  jeweils einer Seite wird sich nicht nur mit den bekannten DC-Helden wie Batman oder Wonder Woman beschäftigt, sondern es ist auch Raum für abstruse Charaktere wie Supermans Hund Krypto, den affigen Detective Chimp oder den riesigen außerirdischen Seestern Starro. Doch auch Menschen wie Du, ich oder Lois Lane, Jimmy Olsen und James Gordon finden Aufnahme ins Lexikon.

DC Comics – Das große Superhelden-Lexikon

Im Vergleich zu Dorling Kindersleys Marvel-Lexikon sind die Angaben zu den einzelnen Figuren etwas spärlich. So ist zwar die jeweilige Größe, das Gewicht sowie der Beruf zu erfahren. Doch zu Haar- und Augenfarbe schweigt sich das Lexikon aus und statt einer zahlenmäßigen Erfassung werden die jeweiligen Superkräfte und Fähigkeiten beschrieben.

DC Comics – Das große Superhelden-Lexikon

Aufgelistet wird, genau wie in der zeitgleich erschienen englischen Originalausgabe dieses „Ultimate Character Guide“ der Status Quo von 2019. Batgirl ist wieder Barbara Gordon und  Stephanie Brown, Spoiler. Dass in den Kostümen von Flash und Green Lantern nicht immer Barry Allen und Hal Jordan stecken, sondern auch Wally West oder Guy Gardener, findet in der Neuausgabe Berücksichtigung.

DC Comics – Das große Superhelden-Lexikon

So mancher kühne DC-Recke, wie etwa Blue Devil, Hush, Gentleman Ghost oder gar Creeper blieb in der Neuauflage unbesungen, bzw. musste seinen Platz räumen für neue Platzhirsche wie Batwing, Guardian oder den zuvor sträflich ignorierten Hellblazer John Constantine. Die Bebilderung wurde komplett neu erstellt und ist insgesamt noch beeindruckender und ikonischer als in den vorherigen Ausgaben.

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John Grisham: Der Gerechte

Die Geschichten, die John Grisham in Büchern wie „Das Komplott„, „Anklage“ oder „Verteidigung“ aus der oft recht wunderlichen Welt der US-Justiz erzählte, waren zumeist spektakulär doch dabei trotzdem glaubhaft. Mit “Der Gerechte“ wagt sich der ehemalige Rechtsanwalt weiter als bisher ins Reich der Fiktion und Phantasie vor. Wohl auch daher bleibt der Schauplatz, eine US-Großstadt mit hoher Kriminalitätsrate und einer fast komplett korrupten Polizei, namenslos.

John Grisham: Der Gerechte

Bei dem “gerechten“ Titelhelden Sebastian Rudd handelt es sich um einen nicht mehr ganz jungen ziemlich abgebrühten Anwalt. Dieser hat großes Interesse an Fällen, bei denen er sich mit den Herrschenden anlegen kann. Wenn Machtmissbrauch und Willkür im Spiel sind, dann ist es Rudd relativ egal, ob er von seinen Mandaten auch wirklich bezahlt wird. Das “Büro“ des Anwalt befindet sich in einem Lieferwagen und ein ehemaliger Klient, den Rudd nur “Partner“ nennt, steht ihm als Assistent aber auch Bodyguard zur Seite. Stärker als sonst bei Grisham üblich, erfährt der Leser diesmal sehr viel mehr über das Privatleben der Hauptfigur. Rudd war verheiratet und hat einen kleinen Sohn, doch seine Ex-Gemahlin lebt mittlerweile mit einer Frau zusammen. Entspannung findet Rudd beim Besuch von Mixed martial arts Kämpfen und einen der örtlichen Cage Fighter promoted er auch. Großes Interesse hat Rudd aber auch an der frisch geschiedenen Klassenlehrerin seines Sohns…

John Grisham: Der Gerechte

In “Der Gerechte“ konzentriert sich Grisham nicht auf einen großen Fall, sondern erzählt viele oft auch recht witzige Geschichten, die gelegentlich auch mit dem Privatleben von Rudd zusammenhängen. Diese Stories wurden so geschickt verzahnt, dass auch dieses Buch von Grisham wieder in Windeseile durchgelesen war. Zwar wäre eine TV-Serie über Sebastian Rudd wünschenswert, doch es bleibt zu hoffen, dass Grisham sich in seinen nächsten Büchern wieder neue interessante Hauptfiguren ausdenkt.

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I saw a film today, oh boy!: Enzyklopädie der Beatlesfilme

Nicht eben wenige Bücher wurden bereits über die Beatles geschrieben, doch ihr Einfluss auf das Kino blieb darin bisher meist nur ein Randgebiet. Jörg Helbig hat diese Lücke jetzt geschlossen. In seinem im Schüren Verlag erschienenen Buch I saw a film today, oh boy! – das ist ein Zitat aus dem Song A Day in the Life – hat Helbig eine beeindruckende Menge von Fakten zu über 200 Filmen “von, mit und über die Beatles“ zusammengetragen.

I saw a film today, oh boy!: Enzyklopädie der Beatlesfilme

Dabei beschäftigt sich der Autor nicht nur mit den fünf “offiziellen“ Beatles-Filmen A Hard Day‘s Night (1964), Help! (1965), Magical Mystery Tour (1967), Yellow Submarine (1968) und Let it be (1970), an denen alle Fab Four mitwirkten. Auch Dokumentationen wie Martin Scorseses George Harrison: Living in a Material World oder All you need is Klaus (Voormann), sowie Film-Biografien wie Backbeat und Nowhere Boy, werden ausführlich besprochen.

I saw a film today, oh boy!: Enzyklopädie der Beatlesfilme
Berücksichtigung finden aber auch Filme, in denen nur ein Beatle auftrat, wie etwa Caveman oder How I won the War, sowie Werke, in denen Kompostionen von John, Paul, George oder/und Ringo eine wichtige Rolle spielten, wie etwa Leben und Sterbel lassen, I am Sam, Vanilla Sky oder Across the Universe. Hinzu kommen nicht realisierte Filme, wie Stanley Kubricks Realverfilmung von Der Herr der Ringe mit Paul als Frodo, Ringo als Sam, George als Gandalf und John als Gollum, oder Filme die noch nicht fertiggestellt wurden, wie etwa eine geplante Adaption des Comics Der fünfte Beatle: Die Brian Epstein Story.

I saw a film today, oh boy!: Enzyklopädie der Beatlesfilme

Jörg Helbig legt den Titel seines Buchs sehr großzügig aus und nimmt auch Musikvideos oder TV-Sendungen mit in seine Enzyklopädie der Beatlesfilme auf. So werden auch die Auftritte der Beatles in der Ed Sullivan Show akribisch beschrieben. Auch Simpsons-Folgen, in denen Beatles als Trickfilm Figuren auftraten, werden gelistet und analysiert. Interessant ist das Buch aber durch die Beschreibung von absoluten Raritäten wie Bravo-Beatles-Blitztournee, einem 34-minütigen Film des Filmtrupp des Kommandos der Schutzpolizei Hamburg von 1966.

I saw a film today, oh boy!: Enzyklopädie der Beatlesfilme

Auf eine Bebilderung wurde aus linzenztechnischen Gründen verzichtet, doch dafür gibt es als Anhang noch eine Chronologie der Filmveröffentlichungen, eine Zuordnung der biographischen Spielfilme zum behandelten Zeitraum, sowie eine Übersicht der manchmal mehrmals eingesetzten Darsteller, die einen der Beatles verkörperten. Ein Lexikon wie dieses hat auch im Zeitalter von Google absolute Berechtigung!

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Stephen King: The Stand

In einem geheimen Militärlabor wurde eine biologische Waffe namens “Captain Trips“ entwickelt. Das gefährliche Grippevirus bricht aus und verbreitet sich weltweit. 99,4 % der Menschheit kommen qualvoll zu Tode und in den USA leben nur noch einige tausend Menschen. Während der dämonische Randall Flagg seine kriminelle Gefolgschaft in Las Vegas versammelt, brechen einige Individualisten – getrieben von seltsamen Träumen – zu einer idyllischen Kleinstadt in Nebraska auf um von dort aus den Widerstand zu organisieren…

Stephen King: The Stand
1978 erschien mit The Stand – Das letzte Gefecht Stephen Kings vierter Roman. Neben Es enthält The Stand wohl die erinnerungswürdigsten Charaktere und spannendsten Situationen, die King jemals zu Papier brachte. Zwölf Jahre später wurde eine um 400 Seiten erweiterte Version des zuvor auch nicht gerade dünnen Buchs, veröffentlicht. Im Vorwort des dicken Wälzers erzählt Stephen King, wie ihn seinerzeit die Verlags-Buchhalthaltung vorrechnete, dass sich ein durch den großen Umfang des Buchs bedingter hoher Ladenpreis nicht rechnen würde. Widerwillig fügte sich King und verglich die von ihm gekürzte Buch mit einem Cadillac, “dessen Chromteile man entfernt und dessen Farbe man bis aufs stumpfe Metall abgeschmirgelt“ hatte.

Stephen King: The Stand
Illustrationen von Bernie Wrightson

Daher war Stephen King froh, als er das Buch 1990 noch einmal überarbeiten konnte. Er brachte nicht nur fast alle Chromteile wieder an, sondern ergänzte das Buch auch noch um zwölf Illustrationen von Bernie Wrightson. Dieser hatte bereits eine Comic-Adaption des von King geschriebenen Kinofilms Creepshow gezeichnet und dessen Buch Der Werwolf von Tarker Mills illustriert. Wrightsons Bebilderung fehlt leider in Heynes Neuauflage der Langfassung von The Stand, die dank größer Schrift jedoch deutlich lesefreundlicher ist.

Stephen King: The Stand

Nicht unerwähnt bleiben sollen noch zwei interessante Adaptionen. 1994 entstand ein vierteiliger TV-Film nach einem Drehbuch von Stephen King, der auch eine kleine aber markante Nebenrolle übernahm. Regie führte Mick Garris, der sich durch die King-Verfilmung Sleepwalkers für den Job qualifizierte und danach, z. B. in Riding the Bullet, immer wieder zum King of Horror zurückkehrte. The Stand überzeugt durch die hochkarätige Besetzung (u. a. Gary Sinise, Molly Ringwald und Rob Lowe), die aufwändige Inszenierung sowie vor allem durch die wirklich spannende Geschichte und dürfte die beste TV-Verfilmung eines Buchs von Stephen King sein.

Stephen King: The Stand

Ebenso bemerkenswert ist eine aus 31 US-Heften bestehende Comic-Adaption von The Stand aus dem Hause Marvel, die 2008 gestartet wurde und vier Jahre später komplett vorlag. Der Autor Roberto Aguirre-Sacasa adaptierte für den Comic nahezu komplett die verlängerte Version der epischen Romanvorlage. Diese setze der Zeichner Mike Perkins auf 1.152 fotorealistisch gestalteten und meist sehr breiten Panels in Szene (der erweiterte Roman umfasste “nur“ 1.138 Seiten). Mittlerweile gibt es bei Panini eine aus drei Bänden bestehende Hardcover-Edition des Comics und eine 10-teiligen Neu-Verfilmung von The Stand.

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Tom Jones: Over the Top and back

Am Anfang seiner Autobiografie schildert Tom Jones den Tiefpunkt seiner Karriere. Anfang 1983 trat er in einem Vorort von Boston in einem Highway-Restaurant mit einer Dinnershow zweimal pro Abend auf. Anschließend fuhr er so schnell wie möglich nach Boston. Dort ging er gut essen und trinken, bevor er sich in sein Luxus-Hotel zurückzog. In diesem Jahr hatte Jones an 134 Abende solche Auftritte. Er sang Medleys aus seinen alten Hits, da er seit 10 Jahren keinen neuen mehr hatte.

Tom Jones: Over the Top and back

Naja, den Absturz eines ehemaligen Weltstars stelle ich mir schon etwas drastischer vor. Doch später kommt Tom Jones im Buch auf diesen Abschnitt zurück und erzählt, dass er seinerzeit dadurch, dass er weiterhin in den besten Restaurants und Hotels verkehrte, nicht mitkriegte bzw. verdrängte, dass die Veranstaltungsorte seiner Konzerte immer schäbiger wurden.

Tom Jones: Over the Top and back

Richtig spannend ist das Buch, wenn Tom Jones voller Details und Anekdoten seinen Aufstieg vom Musik-begeisterten Sohn eines Bergarbeiters aus Wales zum in allen Genres sattelfesten Sänger von Rock-, Soul-, Blues- oder Country-Hits beschreibt. Der Leser ist dabei, wenn er darum kämpft, It’s not unusual singen zu dürfen, oder als er befürchtet, sich mit Burt Bacharachs durchgeknallter Nummer What’s new Pussycat? zu blamieren. Auch der legendäre Moment, als während eines Auftritts von Tom Jones zum ersten Mal ein Damen-Höschen auf der Bühne landete (und die anschließende Schlüpfer-Lawine), werden angemessen gewürdigt.

Tom Jones: Over the Top and back

Sehr viel spannender als die manchmal etwas zu ausführlich geschilderten Geschichten über den Ankauf von immer neuen und noch größeren Eigenheimen in Großbritannien oder Los Angeles, sind natürlich lustige Details aus Tom Jones Freundschaft zu Elvis. Dieser folgte Tom Jones bis unter die Dusche um ihm einen neuen Hit vorzusingen.

Tom Jones: Over the Top and back

Recht glaubhaft beschreibt Tom Jones sich selbst als bodenstämmig gebliebenen Jungen aus Wales, der am liebsten im Pub abhängt und um andere Drogen als Alkohol einen großen Bogen macht. Er blieb mit seiner ersten Jugendliebe Linda verheiratet (und wohl auch halbwegs treu, über außereheliche Affären ist im Buch nicht zu erfahren) und machte seinen Sohn Mark zu seinem Manager und engsten Berater. Da Tom Jones seit Anfang der 60er Jahre durchgehend im Geschäft ist, wird seine Autobiografie zu einer spannenden Zeitreise durch mehr als ein halbes Jahrhundert Pop-Musik.

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Stephen King: Basar der bösen Träume

Mit diesem Buch legt Stephen King seine sechste Sammlung von Kurzgeschichten vor. Enthalten sind 20 Stories, die King zuvor bereits in US-Magazinen oder als e-book vorab veröffentlichte, daher werden im Impressum auch 16 Übersetzer genannt. Es fällt auf, wie stark sich King seit seiner ersten 1980 veröffentlichten Story-Sammlung “Nachtschicht“ weiter entwickelt hat.

Stephen King: Basar der bösen Träume

Die Anthologie eröffnet die Geschichte “Raststätte Mile 81“, die von einem mörderischen Auto erzählt und ein wenig in der Tradition von Kings klassischen Werke wie “Christine“ oder “Trucks“ steht, weil King sich hier stärker an Horror-Filmen als am wirklichen Leben orientiert. Doch im Gegensatz zu vielen von Kings Romanen, mündet diese durchaus spannende Geschichte in ein originelles Finale.

Stephen King: Basar der bösen Träume

In vielen der Geschichten lässt Stephen King aber auch Lebenserfahrung mit einfließen, am stärksten vielleicht in “Der kleine grüne Gott der Qual“. Nachdem King 1999 von “einem Kerl in einem Van“ angefahren wurde, folgten einige Jahre sehr mit sehr schmerzhafter Physiotherapie und langsamer Genesung. Auch davon erzählt er in der Geschichte, betont aber in seiner Einleitung, dass die Geschichte zwar der Versuch ist “mit etwas abzuschließen“, er jedoch nicht Schriftsteller geworden ist “um seine Lebensbeichte abzulegen“, sondern vor allem um zu unterhalten.

Stephen King: Basar der bösen Träume

Überhaupt ist es sehr erfreulich, dass King zu jeder seiner Geschichten eine kleiner aber oft sehr erhellende Einleitung verfasst hat. Dadurch werden schwächere Beiträge wie zwei (möglicherweise auch unter der deutschen Übersetzung leidende) Lyrik-Versuche, oder eine ohne Baseball-Grundkenntnisse kaum verständliche Geschichte erträglich. Doch ansonsten enthält das Buch nur wenige Aussetzer, sondern mit “Kleiner böser Junge“, dem humoristischen “Feuerwerksrausch“ oder der etwas arg unverhohlen für Amazons Kindle werbenden Story “Ur“ einige der besten Kurzgeschichten Kings. Es ist erfreulich, dass er auch dieses Feld weiterhin unermüdlich beackert!

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Helen Fielding: Bridget Jones – Verrückt nach ihm

Helen Fieldings Bridget-Jones-Romane “Schokolade zum Frühstück“ und “Am Rande des Wahnsinns“ waren Ende des letzten Jahrtausends große Erfolge. In Tagebuch-Form schildert Fieldings „Heldin“ Bridget Jones darin, wie sie verzweifelt versucht ihr Gewicht zu reduzieren und den Mann fürs Leben zu finden. Fielding gelang eine höchst vergnügliche Mischung aus Gesellschafts-Satire und Love Story. Die Bücher wurden 2001 und 2004 recht ansprechend mit Renée Zellweger, Hugh Grant und Colin Firth verfilmt.

Helen Fielding: Bridget Jones - Verrückt nach ihm

Danach war es eine ganze Weile still um Bridget Jones. Immer wieder war etwas von einem dritten Film namens „Bridget Jones’s Baby“ zu hören. Dieser hat jedoch nichts mit Helen Fieldings dritten Bridget-Jones-Roman zu tun, der bereits 2013 erschienen ist. In “Verrückt nach ihm“ hat Bridget bereits zwei Kinder, aber keinen Ehemann mehr. Ihr geliebter Mr. Darcy wurde bei seiner Tätigkeit als Anwalt für Menschenrechte im Sudan durch eine Landmine getötet.

Helen Fielding: Bridget Jones - Verrückt nach ihm
Helen Fielding

Die mittlerweile 50 Jahre alte Bridget versucht ihren Kindern eine gute Mutter zu sein und füllt weiterhin fleißig ihr Tagebuch mit ihren Sehnsüchten und kleinen Selbstbetrügereien. Doch es gelingt ihr sich auf 60 kg herunter zu trainieren, eine Filmfirma für ein von ihr verfasstes Drehbuch zu interessieren und – wichtiger noch! – durch unermüdliches Twittern einen 20 Jahren jüngeren Boyfriend zu finden. Roxster scheint der perfekte Partner zu sein, doch kann das wirklich gut gehen?

Helen Fielding: Bridget Jones - Verrückt nach ihm

Helen Fieldings Humor ist auch in diesem Buch wieder mitreißend, doch im Gegensatz zu den beiden ersten Romanen mit Bridget Jones ist “Verrückt nach ihm“ nicht durchgehend komisch. Es mischen sich auch immer wieder ernsthafte Überlegungen in die heitere sehr realitätsnahe Handlung. Genau wie wohl auch Fielding scheint Bridget gereift zu sein, sie neigt mehr dazu sich selbstkritisch zu betrachten ohne gleich Minderwertigkeitskomplexe zu bekommen. Der Leser lacht seltener über Bridget und noch häufiger mit ihr. Das Buch ist die optimale Vorlage für einen vierten Bridget-Jones-Film!

Bridget Jones' Baby

Übrigens hat Helen Fielding nun auch noch einen weiteren Roman namens „Bridget Jones‘ Baby“ verfasst, der nach dem Filmstart erscheint.

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Peter Biskin: Sex, Lies & Pulp Fiction

In seinem Buch Easy Riders, Racing Bulls beschrieb Peter Biskind wie mutige und innovative Filmemacher wie Francis Ford Coppola und Martin Scorsese in den 70er Jahren in Hollywood eine kleine Revolution entfesselten, anschließend aber George Lucas und Steven Spielberg durch ihre erfolgreichen Infantil-Streifen das alte Studiosystem wieder herstellten. Nach Meinung von Biskin machten sie sogar alles noch viel schlimmer, da künftig im Kino nur noch auf die Zielgruppe der Zwölfjährigen gezielt wurde.

Peter Biskin: Sex, Lies & Pulp Fiction - Hinter den Kulissen des neuen amerikanischen Films

Biskins schrieb mit Down and Dirty Pictures: Miramax, Sundance and the Rise of Independent eine Fortsetzung zu Easy Riders, Racing Bulls und zieht bezüglich der Kommerzialisierung des Independent-Films ein ähnlich negatives Resümee. Insgesamt hat das Buch jedoch eine etwas andere Stoßrichtung. Der deutsche Titel Sex, Lies & Pulp Fiction ist da vielleicht ein wenig irreführend, denn Filmemacher wie Steven Soderbergh oder Quentin Tarantino kommen zwar vor, spielen aber nicht die Hauptrolle. Biskin ist eher an den Strippenziehern im Hintergrund interessiert, die sich in den 80er- und 90er-Jahren allerdings verstärkt in den Vordergrund drängten. Das Buch erzählt von Robert Redford, der sein angeblich gruppendynamisches Sundance Festival arg egoistisch aufzog und seine hemdsärmelige Kumpelhaftigkeit nach Belieben an- und ausschalten kann. Doch am meisten fasziniert ist Biskin von Harvey Weinsteins Wutausbrüchen.

Peter Biskin: Sex, Lies & Pulp Fiction - Hinter den Kulissen des neuen amerikanischen Films

Diese schillernde Figur droht sogar ein mit über 800 Seiten nicht gerade dünnes Buch zu sprengen. Harvey Weinstein gelang es gemeinsam mit seinem Bruder Bob die Firma Miramax zu einer schlagkräftigen Produktionsstätte von Oscar-Filmen wie Der englische Patient und Shakespeare in Love zu machen. Harvey erwarb meist schon fertig gestellte Filme durch großzügige Angeboten, die er im Nachhinein jedoch oft noch zu reduzieren wusste. Vor dem Kinostart forderte Weinstein dann meist noch drastische Schnitte, was ihm den Spitznamen “Harvey mit den Scherenhänden“ einbrachte. Doch bei aller Kritik gesteht Biskin Weinstein auch wahren Sachverstand und Leidenschaft zu, denn so manchen Filmerfolg hat seine drastische Art erst ermöglicht. Biskin liefert somit einmal mehr ein nicht nur fakten- und facettenreiches sondern auch ungemein unterhaltsames saftiges Stück Filmgeschichte.

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Liberty – Shtunk! Die Freiheit wird abgeschafft – Charlie Chaplin und die Nationalsozialisten

Ähnlich wie er es bereits mit Laurel & Hardy in seinem Das Dick und Doof Buch machte, wollte Norbert Aping anschließend schildern in welcher Form Charlie Chaplin in Deutschland in die Kinos kam und in der Presse besprochen wurde. Doch ein derartiges Projekt würde nicht zwischen zwei Buchdeckel passen, denn Aping musste feststellen, dass “nur noch über die Bibel mehr geschrieben worden ist, als über diesen weltbekannten Künstler.“ Daher schränkte er das Spektrum des Buches ein und konzentrierte sich darauf, wie die Nationalsozialisten in Deutschland auf die Werke Chaplins reagierten, wobei natürlich ein besonderes Augenmerk auf dessen Hitler-Satire Der große Diktator gerichtet wurde.

Liberty - Shtunk! Die Freiheit wird abgeschafft - Charlie Chaplin und die Nationalsozialisten
Norbert Aping hat auf 400 eng bedruckten und mit zahlreichen Fußnoten versehenden Seiten eine unglaubliche Materialfülle zu diesem Thema zusammengetragen. Er belegt, dass Chaplin den Nazis von Anfang an ein Dorn im Auge war, schon durch den Stummfilm Shoulder Arms von 1918 in dem der Tramp als Soldat des Ersten Weltkrieges den Deutschen Kaiser gefangen nimmt. In einem Land in dem später rechtsradikale Pöbelhorden versuchten die Aufführung des Antikriegsfilms Im Westen nichts Neues zu verhindern, war ein angeblicher “antideutscher Hetzfilm“ bzw. eine Satire über das (nicht nur deutsche) Soldaten in konservativen Kreisen unerwünscht.

Liberty - Shtunk! Die Freiheit wird abgeschafft - Charlie Chaplin und die Nationalsozialisten

Später wurde versucht durch Drohungen und politischen Druck die Produktion von Der große Diktator zu verhindern. Anschließend wurde tunlich vermieden, zu vermelden dass Chaplin in diesem Film den nur vier Tage jüngeren Adolf Hitler, der ihm seinen Schnurrbart nachahmte, parodistisch nachahmte (und entlarvte).

Liberty - Shtunk! Die Freiheit wird abgeschafft - Charlie Chaplin und die Nationalsozialisten

Die Nationalsozialisten pflegten nach Shoulder Arms in ihren Presseorganen die Feindschaft zu Chaplin und nahmen dabei wenig Rücksicht auf Realitäten. So wurde der große Erfolg seiner Filme totgeschwiegen und der Komiker als “verhimmelter nigger-groteskhafter Galizier“, “hebräischer Wüstling“ oder “abgetakelter Filmjude“ bezeichnet, obwohl er keine jüdischen Wurzeln hatte. Aping hat eigens einen Anhang mit “Nationalsozialistischen Chaplin-Verunglimpfungen“ angefügt.

Liberty - Shtunk! Die Freiheit wird abgeschafft - Charlie Chaplin und die Nationalsozialisten
Sein Buch funktioniert auf mindestens zwei Ebenen. Zum einen zeigt Aping wie in der von den Nazis gesteuerten Presse Tatsachen verdreht oder einfach nur erfunden wurden, um Stimmung gegen unliebsame Zeitgenossen zu machen. Außerdem macht das Buch ganz nebenbei Appetit darauf sich einmal wieder einen Chaplin-Klassiker anzusehen, um festzustellen wie zeitlos diese ebenso komischen wie menschlichen und gesellschaftskritischen Werke doch sind.

Liberty - Shtunk! Die Freiheit wird abgeschafft - Charlie Chaplin und die Nationalsozialisten

Mittlerweile hat Aping mit  Charlie Chaplin in Deutschland: 1915-1924: Der Tramp kommt ins Kino noch ein weiteres höchst empfehlenswertes Buch zum Thema fertiggestellt.

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Stephen King: Revival

Stephen King erzählt in “Revival“ von einem frommen Prediger, der – nachdem seine Frau und sein kleiner Sohn bei einem Autounfall grausam zu Tode kamen – vom Glauben abfällt. Charles Jacobs hält daraufhin vor seiner methodistischen Gemeinde in Neuengland eine Hass-Predigt, in der er Gott verflucht und versucht dessen Grausamkeit durch zahlreiche Beispiele zu belegen. Jacobs wird daraufhin von seiner Gemeinde verstoßen.

Stephen King: Revival

Der ohnehin für elektrische Spielereien anfällige Jacobs mutiert danach zum erstaunlich erfolgreichen Wunderheiler auf Jahrmärkten und füllt als Erweckungsprediger riesige Zelte. Das sich dabei ansammelnde Vermögen steckt er in ein ganz großes ziemlich perverses Experiment…

Stephen King: Revival

Doch das ist nur der halbe und nicht unbedingt beste Teil der Geschichte, denn die Hauptfigur ist Jamie Morton, der Spross einer vielköpfigen Familie. Dieser erlebt Charles Jacobs zunächst als engagierten Land-Geistlichen und trifft ihn später auf einem Jahrmarkt wieder. Durch dessen elektrische Tricks kommt Jamie von seiner Heroin-Sucht los, doch wie viele der von Jacobs‘ behandelten Menschen, leidet er auch unter unberechenbaren Nebenwirkungen.

Stephen King: Revival
Cover der US-Ausgabe

Das Buch begleitet Jamie auf seinem Weg vom Sohn aus wohlbehüteten Haus zum drogensüchtigen Musiker bis hin zum halbwegs verantwortungsbewussten Menschen. Dieser mit sehr viel Einfühlungsvermögen geschilderte Teil ist das Herzstück von “Revival“ und Jamie Morton dürfte unter den vielen Charaktere sein, die Stephen Kings Bücher bevölkern, einer der plastischsten sein. Während (Vorsicht Spoiler!) wie so oft bei King, das große Finale eher klein bis albern geriet, ist der Weg dahin eine mit vielen originellen Episoden und interessanten Überlegungen garnierte Zeitreise durch die letzten fünf Jahrzehnte.

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