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40 Jahre Taschen

Benedict Taschen betrieb bereits als Jugendlicher einen schwunghaften Handel mit Comics. 1980 gründete er in Köln einen Verlag und eröffnete einen Laden. Zunächst konzentrierte er sich auf das Verkaufen und Verlegen mit Comics. Doch nach einigen Jahren stellte er fest, dass es lukrativer war, sich auf Kunstbücher und Bildbände zu konzentrieren.

40 Jahre Taschen

Seitdemn ist viel geschehen. Sonderauflagen von Norman Mailers Reportage-Bildband MoonFire: The Epic Journey of Apollo 11 und des BILD-Buchs lagen echte Mondsteine bei. Immer noch im Angebot zum Preis von 4.000 Euro ist das 2004 erschienene 33 Kilo schwere Buch GOAT – Greatest Of All Times über Muhammad Ali. Doch Taschen verlegt nicht nur riesige Bücher zu entsprechenden Preisen, die auch als Spekulationsobjekt taugen. So erscheint fast jedes Buch des Verlags nach einer Weile als erschwingliche aber ebenfalls sehr geschmackssicher aufgemachte Neu-Edition.

40 Jahre Taschen

Das 40. Verlagsjubiläum von Taschen wird mit der Veröffentlichung von 40 Büchern zum Preis von jeweils 20 Euro gefeiert. Die Hardcover-Bände im Format von 15,6 x 21,7 cm bieten mehr als 500 Seiten mit deutschen, englischen und  französischen Texten und sorgfältig ausgewählter Bebilderung. Dabei handelt es sich meistens um  Neuausgaben von zuvor veröffentlichten, relativ hochpreisigen Büchern. Die Jubiläumsbände können hier direkt beim Verlag bestellt werden.

40 Jahre Taschen

Neben kleinformatigen Editionen von Peter Lindberghs Fotoband On Fashion erscheinen neben der LP-History Rock Covers auch Bücher zu Leben und Werk von Jean-Michel Basquiat, Egon Schiele oder Gaudí.40 Jahre Taschen

Hinzu kommt ein umfassender Überblick zu den Verpackungsaktionen von Christo und Jeanne-Claude. Hierin findet bereits die noch gar nicht realisierte Verhüllung des Pariser Arc de Triomphe Berücksichtigung.

40 Jahre Taschen

Doch Benedict Taschen fühlt sich auch weiterhin den Comics verbunden. Daher stehen auch Neuauflagen von Roy Thomas‘ The Marvel Age of Comics an und von Walt Disney’s Mickey Mouse: Die ultimative Chronik an.

40 Jahre Taschen

Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang auch die Neuauflage des Bildbands zu Jamie Hewlett (Tank Girl, Gorillaz). Dank eines neuen Layouts und des von 424 auf 512 Seiten erweiterten Umfangs kommen trotz des kleineren Formats einige der Abbildungen sogar größer zum Abdruck. Wichtiger noch ist, dass knapp 30 weitere sehr sehenswerte Werke von Hewlett enthalten sind.

40 Jahre Taschen

Erschienen ist auch eine Neuausgabe von Das Walt Disney Filmarchiv. Die Animationsfilme 1921–1968. Doch leider fehlen bei der preiswerten von 620 auf 510 Seiten eingedampften Neuausgabe einige wichtige Kapitel. Somit bleibt die hochpreisige Archiv-Erstausgabe weiterhin unverzichtbar, wenn sich umfassend über Walt Disneys Animationsfilme informiert werden soll.

Walt Disney Filmarchiv - 40th Anniversary Edition

Ein Bildband von Noel Daniel ist märchenhaft von hinten und vorne,  denn wer das Buch aufschlägt findet die Werke der Gebrüder Grimm vor und wer es umdreht, kann in einer Hans-Christian-Andersen-Anthologie blättern.

40 Jahre Taschen

Wir werden an dieser Stelle über weitere Bücher dieser bemerkenswerten Reihe informieren, denn es sind auch preiswerte Neueditionen von The Star Wars Archives und  dem Walt Disney Filmarchiv erschienen.

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Spider-Man Newspaper Comics Collection

Abenteuerliche Fortsetzungs-Comics hatten eine Weile in den US-Newspapers ihren festen Platz, man denke nur an Tarzan, Prinz Eisenherz oder Flash Gordon. Doch Superhelden konnten als Zeitungs-Comics kaum punkten, obwohl dort 1936 mit The Phantom der Ur-Vater des Genres debütierte, zwei Jahre bevor Superman seine Premiere im Heft Action Comics # 1 hatte.

Spider-Man Newspaper Comics Collection

Genau wie sein DC-Kollege Batman konnte sich Superman jedoch als Zeitungs-Strip nie dauerhaft durchsetzen, ganz im Gegensatz zu Marvels populärster Figur Spider-Man. Anfang 1977 startete der freundliche Netzschwinger in diversen Zeitungen. Die täglichen Fortsetzungen wurden bis 1981 von John Romita Sr. gezeichnet und bis zu seinem Tode von Stan Lee (zuletzt mit Roy Thomas als Ghostwriter) getextet.

Spider-Man Newspaper Comics Collection

Romita Sr. und Lee kreierten zehn Jahre zuvor die wohl interessantesten Spider-Man-Hefte, was vor allem an aufregenden weiblichen Hauptfiguren wie Mary Jane Watson oder Gwen Stacy lag. Dies setzt sich auch in den Zeitungsstrips fort. Hier kämpfte Peter Parker nicht nur gegen die Doktoren Doom und Octopus, sondern auch mit seinen Gefühlen für das andere Geschlecht. Interessant ist bereits der Auftakt des Strips, der erzählt wie der schurkische Dr. Doom von der UN eingeladen wird, um Vorschläge zur Terrorbekämpfung zu machen. Dabei trifft der Mann mit der eisernen Maske auf Jassir Arafat, Indira Ghandi, Henry Kissinger und Idi Amin.

Spider-Man Newspaper Comics Collection

Zeitungscomics stellen ganz besondere formale Anforderungen an ihre Schöpfer. So erlebt Spider-Man seine fortlaufenden Abenteuer wochentags meist auf jeweils drei bis vier Panels. Sonntags hingegen wurde ihm dreimal so viel Raum eingeräumt. Es war dabei jedoch darauf zu achten, dass die umfangreicheren sonntäglichen Farb-Comics inhaltlich eher entbehrlich ausfielen, damit die “alltäglichen“ Leser trotzdem dem Fluss der Erzählung folgen konnten.

Spider-Man Newspaper Comics Collection

Der Comic-Meister Will Eisner (The Spirit, Ein Vertrag mit Gott) meinte einmal: „Ich hätte mir mich niemals dabei vorstellen können, einen täglichen Strip zu zeichnen. Diese Vorstellung allein, dieselbe kleine Figur in vier kleinen Bildern tagtäglich zeichnen zu müssen, verschafft mir Platzangst! Das ist etwa so, als wolle man versuchen, ein Symphonieorchester in einer Telefonzelle zu dirigieren.“

Spider-Man Newspaper Comics Collection
Sonntagsseite vom 26. Februar 1978 in der alten Panini-Ausgabe

Unter Berücksichtigung dieser formalen Einschränkungen überrascht, wie gut sich die Spider-Man-Strips in einem Rutsch lesen lassen. Daher ist es sehr erfreulich, dass nicht nur Funny-Strips wie die Peanuts oder Garfield in Form von Werkausgaben lückenlos verlegt werden, sondern auch die hierzulande völlig unbekannten und äußerst lesenswerten Spider-Man-Zeitungsstrips ansprechend aufgemacht erscheinen.

Spider-Man Newspaper Comics Collection
Sonntagsseite vom 26. Februar 1978 in der neuen Panini-Ausgabe

Panini hat bereits 2007 die von John Romita Sr. gezeichneten Strips in zwei querformatigern Bänden veröffentlicht. Seinerzeit kamen jedoch die Sonntagsseiten nicht in Farbe zum Abdruck. Die in einem größeren Format veröffentlichte Neuausgabe basiert auf der US-Edition, die IDW innerhalb der Reihe The Library of American Comics veröffentlicht und enthält auch die sehr ansprechend in Farbe gestalteten sonntäglichen Abenteuer von The Amazing Spider-Man. inklusive der in der alten Ausgabe fehlenden Kopfzeile.

Spider-Man Newspaper Comics Collection

Der erste Band präsentiert die vom 3. Januar 1977 bis zum 28. Januar 1979 veröffentlichten Zeitungscomics. Mit Band 3 startet die Veröffentlichung der von Fred Kida gezeichneten Strips und es ist zu hoffen, dass auch noch die Arbeiten von Stan Lees Bruder Larry Lieber und von Alex Saviuk  in dieser optimalen Form erscheinen!

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Crisis on Infinite Earths

1985 wurden die bei DC veröffentlichten Comics zu unübersichtlich für Neueinsteiger und verkauften sich daher sehr viel schlechter als die Produkte des Mitbewerbers Marvel. Abhilfe schaffte ein gewaltiges Crossover, das gleichzeitig in vielen DC-Serien stattfand.

Crisis on Infinite Earths

Marv Wolfman schrieb die 12-teilige Serie Crisis on Infinite Earths, die George Pérez in detailreichen Wimmelbildern in Szene setzte. Dabei waren einige dramatische Todesfälle (u. a. Flash und Supergirl) zu vermelden, aber auch ganze Paralleluniversen verschwanden. Doch danach war es eine Weile wieder möglich, DC-Comics ohne Vorkenntnisse zu verstehen.

Crisis on Infinite Earths

Ganz so unübersichtlich wie seinerzeit die DC-Comics ist es nicht im Arrowverse, das sich Anno 2012 nach dem Start der TV-Serie Arrow entwickelte. Es begann damit, dass Barry Allen (Grant Gustin) alias The Flash in einigen Episoden auf Oliver Queen (Stephen Amell) alias Green Arrow traf und 2014 eine eigene Serie bekam. 2016 startete auch noch Legends of Tomorrow. Hier erlebten allerlei Nebenfiguren aus Arrow und Flash gemeinsame Abenteuer.

Crisis on Infinite Earths

Ein Jahr zuvor debütierte Melissa Benoist als Supergirl, allerdings auf einem anderen Sender. Die Serie sollte eigentlich eigenständig sein. Doch später war zu erfahren, dass sich Supergirls Heimatstadt National City in einem Paralleluniversum befand, das Earth-38 genannt wurde. Durch etwas Science-Fiction-Hokuspokus konnte Supergirl zusammen mit den auf Earth-1 beheimateten Superherlden Green Arrow und Flash das Böse bekämpfen.Crisis on Infinite Earths

Dabei entstanden Crossovers, die sich durch mehrere Serien zogen. Während Supergirl 2016 bei Invasion! nur gastierte, war sie bei Crisis on Earth X (2017) und Elseworlds (2018) fest eingebunden. Doch so richtig bunt wurde es erst, als Ende 2019 das Mega-Crossover Crisis on Infinite Earths startete.

Crisis on Infinite Earths

Dieses zog sich gleich durch fünf Serien, da auch noch der ebenfalls zum Arrowverse gehörende Neuzugang Batwoman – gespielt von Ruby Rose (mittlerweile ersetzt durch Javicia Leslie) – mit eingebunden wurde. Das Resultat ist ein sympathisches Kuddelmuddel, dessen wirre Story sich manchmal an der Comic-Vorlage von Marv Wolfman orientiert.

Crisis on Infinite Earths: Paragons Rising

Der Autor hat in der letzten Episode des Crossovers sogar einen netten Gastauftritt.  Er trifft auf die von ihm im Comic „getöteten“ Charaktere Flash und Supergirl. Gemeinsam mit Marc Guggenheim, dem Showrunner des Crossovers, schrieb Wolfman mit  Crisis on Infinite Earths: Paragons Rising auch noch einen Comic zum TV-Ereignis.

Crisis on Infinite Earths

Die Miniserie punktet in erster Linie durch interessante Momente, in denen Figuren aus DC-Filmen und Serien nochmal ihre alten Rollen spielen. Recht kurz sind Burt Ward, der Robin aus der Batman-Serie mit Adam West, Robert Wuhl als Reporter Alexander Knox aus Tim Burtons Batman von 1989 und Ashley Scott als Huntress aus Birds of Prey zu sehen.

Crisis on Infinite Earths

Sehr viel beeindruckender ist der Gastauftritt von Kevin Conroy. Dieser war einst der Sprecher des dunklen Ritters in Batman: The Animated Series. Conroy durfte aus rechtlichen Gründen nicht das Batman-Kostüm tragen und trat daher in jenem Outfit auf, das Bruce Wayne im Comic—Klassiker Kingdom Come von Alex Ross und Mark Waid trägt.

Crisis on Infinite Earths

Auch das Outfit, das eine alternative Version von Superman in Crisis on Infinite Earths trägt, stammt aus Kingdom Come. Brandon Routh, der auch noch als Arrowverse-Charakter Ray Palmer alias Atom mitspielt, ist als Superman von Earth-96zu sehen. Den Mann aus Stahl spielte er bereits 2006 in Superman Returns, doch diesmal ist  Routh eine leicht ergraute, alternative Version der Figur, die von das von Alex Ross designte Kostüm aus Kingdom Come trägt.

Crisis on Infinite Earths

Kürzer aber viel beeindruckender, ist der Auftritt eines weiteren Superman-Darstellers. Ein deutlich gereifter Tom Welling ist fast ein Jahrzehnt nach dem Ende der Serie Smallville noch einmal als Clark Kent zu sehen. Hier trifft er auf Lex Luthor, und es kommt die Frage auf, warum Welling bei Warners DC-Kinofilmen nicht als Superman zum Einsatz kam.

Crisis on Infinite Earths

Bemerkenswert ist auch die Besetzung von Lex Luthor durch Jon Cryer (Two and a Half Man), der sich 1987 im unsäglichen Superman IV – Die Welt am Abgrund als Lex Luthors‘ Neffe Lenny blamierte. Die Scharte hat Cryer durch seine beeindruckende Darstellung von Supermans Erzfeind bereits in der vierten Staffel von Supergirl ausgewetzt. Durch Cryers Interpretation der Schurkenrolle erscheint Jesse Eisenbergs Besetzung als Lex Luthor in Batman v Superman: Dawn of Justice noch blödsinniger als ohnehin schon.

Crisis on Infinite Earths

Das Sammelsurium von originellen Gastauftritten ist zugleich die das Arrowverse vereinfachende TV-Adaption eines Comic-Meilensteins. Doch in erster Linie ist Crisis on Infinite Earths – ähnlich wie der Animationsfilm Justice League Dark: Apokolips War – der achtbare Versuch ein DC-Gegenstück zum großen Marvel-Finale Avengers: Endgame zu schaffen. Dazu gehört auch das pathetisch in Szene gesetzte Ableben einer im Zentrum des Geschehens stehenden Heldenfigur. Nuff Said!

Crisis on Infinite Earths

Die Arrowverse-Crossovers sind in den Heimkino-Veröffentlichungen der Serien einzeln oder teilweise auch komplett enthalten. In Großbritannien gibt es schön aufgemachte DVD-Veröffentlichungen zu “Invasion!“, “Crisis on Earth X“ und “Elseworlds“. Dies ist auch bei der zeitnah zur TV-Ausstrahlung erschienenen DVD zu “Crisis on Infinite Earths“ der Fall, die noch mit diesen interessanten Extras garniert wurde: „Crisis Past and Present: Kevin Conroy Bat Legend“ (3:09 min), „Crisis on Infinite Earths: The Architects Return“ (11:26 min), „Crisis Past and Present – Superman vs. Superman“ (4:27 min), „Characters in Crisis: Pariah“ (4:09 min), „Crisis Management“ (12:36 min) und „Character in Crisis: The Anti-Monitor“ (4:43 min)

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Basquiat

Auf der Liste der teuersten Gemälde der Malerei, die offiziell mit Kaufvertrag verkauft wurden, steht aktuell auf Platz 12 ein Bild ohne Titel aus dem Jahr 1982, das am 18. Mai 2017 der japanische Milliardär Yusaku Maezawa bei Sotheby’s in New York kaufte. Der Name des Künstlers: Jean-Michel Basquiat. Seine Bilder spielen auf dem Kunstmarkt also eine wichtige Rolle.

Basquiat

Jean-Michel Basquiat wurde am 22. Dezember 1960 in New York City als zweiter Sohn von Matilda Basquiat, deren Familie aus Puerto Rico stammte, und Gerard Basquiat, der in den fünfziger Jahren Haiti verlassen hatte, geboren. Er war der erste afroamerikanische Künstler, der in der hauptsächlich weißen Kunstwelt den Durchbruch schaffte. Er starb am 12. August 1988 im Alter von 27 an einer Überdosis Heroin in New York. Seine Einordnung und sein Stellenwert sind bis heute schwierig und die Kritik über ihn reicht von „Basquiats Bedeutung ist so gering, dass sie praktisch null sei“ bis hin zu der Einschätzung, dass er die Kunst revolutionierte und eine neue Sicht auf Bilder, Zeichen und Kreativität ermöglichte.

Basquiat

Der in Münster geborene Julian Voloj ist ein sehr vielseitiger Comic-Autor. Claudia Ahlering illustrierte seine Geschichte Ghetto Brother: Bronx, NY (avant) und seine Adaption von Annette von Droste-Hülshoffs Erzählung Die Judenbuche (Knesebeck). Carlsen veröffentlichte seinen vom Australier Thomas Campi gezeichneter Comic Joe Shuster – Der Vater der Superhelden und die vom Polen Marcin Podolec in Szene gesetzte Biografie Ein Leben für den Fußball über Deutschlands ersten Profi-Kicker Oskar Rohr.

Basquiat

Voloj lebt seit 2002 in New York, genauer gesagt in Brooklyn, wo das Leben von Basquiat anfing und endete. Hier kam Voloj mit dem spannenden Werk des Künstlers näher in Berührung und ließ ihn nicht mehr los. Seine Biografie über Basquiat gibt einen ersten kurzen Abriss einiger Stationen wieder. In einem extremen Galopp kann miterlebt werden, wie Basquiat mit seinen SAMO-Graffitis in die New Yorker Kunstszene drängte, wie er noch rasanter porträtierte als Andy Warhol und sich dabei ganz selbstbewusst neben den Pop-Art-Meister platzierte. Klar, ist es nicht einfach, auf nur 136 Seiten  Basquiats Leben annähernd gerecht zu werden. Daher finden wichtige Ereignisse keine Erwähnung (documenta 7, 19. Juni bis 28. September 1982; seine Arbeit mit Joseph Beuys).

Basquiat

Der Autor nähert sich mehr poetisch und in kleinen Versatzstücken dem komplizierten Phänomen, was durchaus Charme hat. Nach dem Lesen des Comics könnte der Eindruck entstehen, Basquiats Leben bestand nur aus Arbeiten, das Einnehmen aller Arten von Drogen und das Gequält sein von Inneren Dämonen, die ihn unablässig begleiteten; er scherte sich einen Dreck um sein Umfeld und sich selbst und er war sexuell extrem aktiv, In seiner kurzen Karriere produzierte Basquiat rund 1500 Zeichnungen sowie rund 600 Gemälde und viele Skulpturen. Basquiat zeichnete ständig und benutzte oft Objekte um sich herum als Oberflächen, wenn Papier nicht sofort zur Hand war.

Basquiat

Zu den bekanntesten Sammlern seiner Werke gehören neben „professionellen“ Kunst-Mäzenen auch David Bowie, Johnny Depp, Dave Stewart, Dennis Hopper, John McEnroe,   Leonardo DiCaprio oder Madonna mit der Basquiat ein Verhältnis hatte. Ein Anhang mit Biografien von Basquiat-Weggefährten wie Keith Haring, Debbie Harry oder den Talking Heads vertiefen  die Lektüre des Comics.  Hilfreich ist auch das Nachwort von Voloj, in dem er u.a. erklärt, welch aktuelle politische Brisanz Basquiat hat und darlegt, was er im Comic-Teil aussagen wollte.

Basquiat

Das Artwork des Dänen Søren Glosimodt Mosdal ist bunt und wild. Zusammen mit dem Text eine gelungene Symbiose für solch ein spannendes Leben eines Ausnahmekünstlers. Die englische Ausgabe von Basquiat wurde 2019 vom renommierten The Comics Beat sowohl zu einem der besten Comics des Jahres als auch zu einem der 100 besten Comics des letzten Jahrzehnts ernannt.

Norbert Elbers

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Circus der Vampire

Die auf Horrorfilme spezialisierte Hammer Film Productions gelangen es in den 50er-Jahren mit Farbversionen von Dracula und Frankenstein Welterfolge. Doch zwei Jahrzehnte später geriet die Firma ins Straucheln und versuchte ihr Publikum mit übertriebenen Gewaltdarstellungen und Soft-Porno-Einlagen zurückzugewinnen.

Circus der Vampire

Eine erfreuliche Ausnahme ist der 1971 entstandene Film Circus der Vampire. Fünf Jahre bevor Hammer (erstmal) die Produktion einstellte, entstand hier noch einmal die bewährte Mischung aus eher sanften Grauen, stimmigen Kulissen und guten Darstellern (darunter der spätere Darth Vader Dave Prowse).

Circus der Vampire

Erzählt wird von einem kleinen (irgendwie deutsch anmutenden) Dörfchen namens Stetl, in desen Umgebung schon eine ganze Weile der Vampir Graf Mitterhaus sein Unwesen treibt. Eines Tages sind es die Dörfler leid und stürmen das Mitterhaus. Der Vampir schwört, noch während er gehängt wird, bittere Rache. Diese erfolgt dann auch prompt, bzw. 15 Jahre später, als ein geheimnisvoller Zirkus nach Stetl kommt.

Circus der Vampire

Für einen interessanten Touch sorgt die magisch anmutende Zirkus-Atmosphäre, die an Ray Bradburys Klassiker Das Böse kommt auf leisen Sohlen denken lässt. Schade, dass es so etwas heute nicht mehr gibt. Schön, dass es so etwas heute immerhin noch auf digitally remasterten DVDs und mittlerweile sogar als Blu-ray gibt, wobei die Freigabe  ab 18 Jahren ein Witz ist.

Circus der Vampire

Extras der DVD: Englischer Kinotrailer (2:14 min), Galerie mit 40 Fotos und Plakaten, Booklet mit einem interessanten Text von Uwe Huber

Circus der Vampire

Hinzu kommt als DVD-Rom-Extra noch der von Brian Bolland (Batman: Killing Joke) gezeichnete Comic zum Film.

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Michael Chabon: Die unglaublichen Abenteuer von Kavalier & Clay

1939: Unter abenteuerlichen Bedingungen entkommt der junge jüdische Zeichner und Entfesselungskünstler Josef Kavalier aus dem von den Nazis besetzten Prag. Gemeinsam mit den Überresten des legendären Golems reist er über Japan nach New York. Wenn der Leser diesen etwas schwerfällig erzählten und auch nicht sonderlich glaubhaften Auftakt des Buches überstanden hat, wird er mit einer von da an wirklich packenden Erzählung belohnt, die nicht ohne Grund 2001 den Pulitzer-Preis erhalten hat.

Michael Chabon: Die unglaublichen Abenteuer von Kavalier & Clay

In Brooklyn trifft Josef, der sich künftig Joe nennt, seinen Vetter Sammy Clay, der davon träumt ganz groß im Comic-Geschäft herauszukommen. Sammy, der selbst nur ein höchst durchschnittlicher Zeichner ist, entdeckt zu seiner Freude, dass es sich bei Joe um einen begnadeten Künstler handelt. Gemeinsam entwerfen sie die Figur des Eskapisten. Dieser trägt einen Schlüssel auf der Brust, sprengt alle Ketten und befreit unterdrückte Völker. Durch diesen Superhelden kann Joe auf dem Papier seinen ganz persönlichen Kampf gegen die Nazis führen und vielleicht genug Geld bekommen, um seine Familie aus dem besetzten Prag zu befreien.

Michael Chabon: Die unglaublichen Abenteuer von Kavalier & Clay
Das ganz große Geld mit dem Eskapisten machen allerdings nicht Kavalier & Clay, sondern gerissene Geschäftsleute, die den beiden unerfahrenen jungen Männern alle Rechte an ihren Schöpfungen für ein Butterbrot abgekauft haben. Hier erzählt Michael Chabon, von dem auch das mit Michael Douglas und  Tobey Maguire verfilmte Buch Die WonderBoys stammt, ein Schicksal, dass zur selben Zeit in ähnlicher Form Joe Shuster und Jerome Siegel, den ebenfalls jüdischen Schöpfern von Superman, wiederfahren ist. Chabon ist akkurat bei der Beschreibung der damaligen Comic-Branche, sein wuchtiger Schmöker hat aber auch ansonsten noch genug in Sachen Dramatik, Humor und Liebe zu bieten, eben ein richtig mitreißendes Buch wie es wohl nur die Amis hinbekommen.

Michael Chabon: Die unglaublichen Abenteuer von Kavalier & Clay

Durch den Roman hat sich Michael Chabon auch als einer der Drehbuchautoren von Spider-Man 2 qualifiziert und der Escapist ist mittlerweile tatsächlich eine Comicfigur geworden. Der Verlag Dark Horse hat zunächst einige relativ hochpreisige Sammelbände mit nicht immer besonders leicht zugängigen Geschichten rund um den Mann mit dem großen Schlüssel auf der Brust veröffentlicht. Doch so richtig überzeugen konnte erst das Comicheft The Escapits, das von einigen Comicfans erzählt, die versuchen den längst vergessen Escapisten wieder zu einer erfolgreichen Comicserie zu verhelfen.

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Tarzan – F. A. Z. – Klassiker der Comic-Literatur 8

Zeitgleich mit dem sechsten Band der Bild-Comic-Bibliothek zu Detektiv Conan startet am 5. September 2005  die Reihe Klassiker der Comic-Literatur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Die einzelnen Bände waren für 4,90 Euro erhältlich, etwas kleinformatiger und nicht gebunden, enthielten dafür aber sehr ausführliche Vorworte. Das Lettering wurde dem kleinen Format von 14 x 21 cm angepasst. Die Serie bietet eine wirklich anregende Auseinandersetzung mit dem Medium Comic.

F. A. Z. - Klassiker der Comic-Literatur

Der 8. Band ist schließlich Tarzan gewidmet. Die Zusammenstellung der Comics ist hier zwar interessant, aber nicht optimal. Ohne die   von Burne Hogarth meisterlich zu Papier gebrachten Sonntagsseiten aus den 40er-Jahren hätte Edgar Rice Burroughs Dschungelheld sicher keine Aufnahme in diese Reihe gefunden.

Tarzan Sonntagsseiten, Band 9, 1947 – 1948

Doch leider ist nichts aus dieser Phase zu finden, sondern stattdessen die sehr späte ausführliche und textlastige Nacherzählung von Tarzans Jugend, die Hogarth im Jahre 1972 noch einmal nachschob.

Tarzan – F. A. Z. – Klassiker der Comic-Literatur 8

Auch dies ist erstklassiges Material, doch die überladene und detailfreudige Grafik hat nicht mehr die Dynamik von Hogarths besten Arbeiten.

F. A. Z. - Klassiker der Comic-Literatur

Recht interessant ist allerdings Joe Kuberts deutlich schlichtere aber mindestens genauso gut funktionierende Version der selben Ursprungsgeschichte, die ebenfalls zum Abdruck kommt.

Tarzan – F. A. Z. – Klassiker der Comic-Literatur 8

Was dann noch die seltsame 22-seitige Geschichte Das Land der Riesen ohne Zusammenhang am Ende des Buches soll, die teilweise aus schlecht kopierten Hogarth-Zeichnungen besteht, wissen die FAZ-Götter. Da hätte sehr viel besser noch Hal Fosters Comic mit Tarzans Origin in den Band gepasst.

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Peanuts – F. A. Z. – Klassiker der Comic-Literatur 2

Zeitgleich mit dem sechsten Band der Bild-Comic-Bibliothek zu Detektiv Conan startet am 5. September 2005  die Reihe Klassiker der Comic-Literatur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Die einzelnen Bände waren für 4,90 Euro erhältlich, etwas kleinformatiger und nicht gebunden, enthielten dafür aber sehr ausführliche Vorworte. Das Lettering wurde dem kleinen Format von 14 x 21 cm angepasst. Die Serie bietet eine wirklich anregende Auseinandersetzung mit dem Medium Comic.

F. A. Z. - Klassiker der Comic-Literatur

Im Vergleich zum ersten Band überSuperman ist das Buch über die Peanuts von Charles M. Schulz eine kleine Enttäuschung. Die Einleitung von Patrick Bahners geht diesmal sogar über zehn Seiten, ist jedoch recht chaotisch aufgebaut. Bahners hat die Fakten über Schöpfer und Figuren gut versteckt zwischen Sätzen wie “Die Formelhaftigkeit der wiederkehrenden Figuren wird nicht langweilig, da sie von vornherein am Tag liegt“ oder “Der Gott der Philosophen ist Individuum in dem Sinne, wie auch das Schicksal unteilbar ist, der Regen, der auf Gerechte und Ungerechte niedergeht.“

Peanuts – F. A. Z. – Klassiker der Comic-Literatur 2

Auch die Auswahl der Geschichten kann nicht voll überzeugen und nimmt keine Rücksicht auf die langsame Veränderung der Serie während ihrer knapp 50-jährigen Laufzeit. Enthalten sind ausschließlich farbige in sich abgeschlossene Sonntagsseiten, die aus den Jahren 1970 bis 1974 und 1997 bis 1999 stammen. Doch die Tagesstrips von Schultz wären sehr viel spannender gewesen, denn sie bieten nicht nur Gags sondern sind zugleich auch kleine Miniatur-Epen. Doch andererseits haben alle Geschichten von Charles M. Schulz ein derart hohes Niveau, dass keine Peanuts-Zusammenstellung wirklich enttäuschen kann.

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Superman – F. A. Z. – Klassiker der Comic-Literatur 1

Zeitgleich mit dem sechsten Band der Bild-Comic-Bibliothek zu Detektiv Conan startet am 5. September 2005  die Reihe Klassiker der Comic-Literatur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Die einzelnen Bände waren für 4,90 Euro erhältlich, etwas kleinformatiger und nicht gebunden, enthielten dafür aber sehr ausführliche Vorworte. Das Lettering wurde dem kleinen Format von 14 x 21 cm angepasst. Die Serie bietet eine wirklich anregende Auseinandersetzung mit dem Medium Comic.

F.A.Z.-Comic Bibliothek

Den Auftakt bildete ein Band über Superman. Andreas Platthaus meint in seiner sehr interessanten achtseitigen Einführung hierzu, dass eine Comic-Klassiker-Reihe gut daran tut “ihr erstes Heft jener Figur zu widmen, die überhaupt erst Hefte populär gemacht hat. Zuvor waren Comics in Amerika weitestgehend auf die Zeitungen und deren Fortsetzungsserien beschränkt.“ Auch Superman wurde in seinen ersten Comicheften anfangs noch in das starre Streifenlayout der Zeitungsstrips gezwängt, denn ursprünglich planten seine Schöpfer Jerry Siegel und Joe Shuster die Figur auch für dieses Format.

SUPERMAN Was wurde aus dem Mann von Morgen

Obwohl das FAZ-Buch Geschichten von zahlreichen Textern und Zeichnern enthält sind auf dem Cover nur Siegel und Shuster als Autoren genannt. Dies darf auch als Ausgleich dafür verstanden werden, dass den beiden Erfindern von Superman 1938 die Rechte an der Figur für 130 Dollar abgekauft wurden und erst seit Ende der Siebziger Jahre in den Credits der Comics zu lesen ist, dass die Figur von Siegel und Shuster geschaffen wurde. Der FAZ-Band enthält insgesamt neun Geschichten die zwischen 1938 und 2001 entstanden. Neben zwei Stories von Siegel und Shuster (mit den ersten Auftritten von Superman und Lex Luthor) sind vier von Curt Swan gezeichnete und zwei von Alan Moore (Watchmen) getextete Comics enthalten, darunter Was wurde aus dem Mann von Morgen? Insgesamt bietet der Band einen spannenden Exkurs durch die wechselhafte Geschichte der Figur.

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F. A. Z. – Klassiker der Comic-Literatur

Zeitgleich mit dem sechsten Band der Bild-Comic-Bibliothek zu Detektiv Conan startet am 5. September 2005 die Reihe Klassiker der Comic-Literatur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Die einzelnen Bände waren für 4,90 Euro erhältlich, etwas kleinformatiger und nicht gebunden, enthielten dafür aber sehr ausführliche Vorworte. Das Lettering wurde dem kleinen Format von 14 x 21 cm angepasst. Die Serie bietet eine wirklich anregende Auseinandersetzung mit dem Medium Comic.

F.A.Z.-Comic Bibliothek

Den Auftakt bildete ein Band über Superman. Andreas Platthaus meint in seiner sehr interessanten achtseitigen Einführung hierzu, dass eine Comic-Klassiker-Reihe gut daran tut “ihr erstes Heft jener Figur zu widmen, die überhaupt erst Hefte populär gemacht hat. Zuvor waren Comics in Amerika weitestgehend auf die Zeitungen und deren Fortsetzungsserien beschränkt.“ Auch Superman wurde in seinen ersten Comicheften anfangs noch in das starre Streifenlayout der Zeitungsstrips gezwängt, denn ursprünglich planten seine Schöpfer Jerry Siegel und Joe Shuster die Figur auch für dieses Format.

SUPERMAN Was wurde aus dem Mann von Morgen

Obwohl das FAZ-Buch Geschichten von zahlreichen Textern und Zeichnern enthält sind auf dem Cover nur Siegel und Shuster als Autoren genannt. Dies darf auch als Ausgleich dafür verstanden werden, dass den beiden Erfindern von Superman 1938 die Rechte an der Figur für 130 Dollar abgekauft wurden und erst seit Ende der Siebziger Jahre in den Credits der Comics zu lesen ist, dass die Figur von Siegel und Shuster geschaffen wurde. Der FAZ-Band enthält insgesamt neun Geschichten die zwischen 1938 und 2001 entstanden. Neben zwei Stories von Siegel und Shuster (mit den ersten Auftritten von Superman und Lex Luthor) sind vier von Curt Swan gezeichnete und zwei von Alan Moore (Watchmen) getextete Comics enthalten, darunter Was wurde aus dem Mann von Morgen? Insgesamt bietet der Band einen spannenden Exkurs durch die wechselhafte Geschichte der Figur.

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Im Vergleich zum Superman-Buch ist Band 2 über die Peanuts von Charles M. Schulz eine kleine Enttäuschung. Die Einleitung von Patrick Bahners geht diesmal sogar über zehn Seiten, ist jedoch recht chaotisch aufgebaut.

F. A. Z. - Klassiker der Comic-LiteraturBahners hat die Fakten über Schöpfer und Figuren gut versteckt zwischen Sätzen wie “Die Formelhaftigkeit der wiederkehrenden Figuren wird nicht langweilig, da sie von vornherein am Tag liegt“ oder “Der Gott der Philosophen ist Individuum in dem Sinne, wie auch das Schicksal unteilbar ist, der Regen, der auf Gerechte und Ungerechte niedergeht.“

Peanuts – F. A. Z. – Klassiker der Comic-Literatur 2

Auch die Auswahl der Geschichten kann nicht voll überzeugen und nimmt keine Rücksicht auf die langsame Veränderung der Serie während ihrer knapp 50-jährigen Laufzeit. Enthalten sind ausschließlich farbige in sich abgeschlossene Sonntagsseiten, die aus den Jahren 1970 bis 1974 und 1997 bis 1999 stammen. Doch die Tagesstrips von Schultz wären sehr viel spannender gewesen, denn sie bieten nicht nur Gags sondern sind zugleich auch kleine Miniatur-Epen. Doch andererseits haben alle Geschichten von Charles M. Schulz ein derart hohes Niveau, dass keine Peanuts-Zusammenstellung wirklich enttäuschen kann.

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Der dritte Band der Reihe zu Prinz Eisenherz leidet nicht unerheblich unter dem kleinen Format. Hal Fosters sorgfältig gestalten Serie entfalten ihre volle Pracht erst wenn sie jeweils eine ganze Zeitungsseite einnehmen. Die FAZ hat in ihrer Samstagsausgabe vier (!) “Eisenherz“-Seiten auf einer Zeitungsseite veröffentlicht und sogar dort kamen die Zeichnungen noch größer zum Abdruck als dann im Buch (!!).

F. A. Z. - Klassiker der Comic-Literatur

Doch ansonsten gibt es wirklich nichts zu meckern. Die Kolorierung wurde von der Carlsen-Ausgabe übernommen, die Auswahl ist optimal und enthält die ersten Abenteuer von Eisenherz aus den Jahren 1937 bis 1939 sowie die wohl besten Seiten die zwischen 1944 und 1946 entstanden sind und erzählen wie der junge Prinz seine geliebte Aleta erobert.

Prinz Eisenherz - F. A. Z. - Klassiker der Comic-Literatur 3

Dadurch sind ebenfalls noch die kompletten Abenteuer zweier Ritterknaben enthalten, die Foster während des Krieges als seitenfüllende Zweitserie gestaltete, da Prinz Eisenherz aus Gründen der Papierrationierung keine volle Seite zugestanden wurde. Das Vorwort von Andreas Platthaus ist wieder höchst interessant und verweist auf Besonderheiten, die dann auf den zugehörigen Comicseiten sofort nachgeschlagen werden können.

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Die vierte Band der Reihe gehört dann nicht ganz unpassend den Fantastischen Vier, was sicher auch im Hinblick auf die damals gerade gestartete Verfilmung geschah. Enthalten ist zur Hälfte klassisches Material aus der Zeichenfeder des legendären Jack Kirby, das auch im kleinen Format noch gut wirkt. Begonnen wird mit der Origin der Fantastic Four von 1961, die schildert wie Reed Richards, Ben Grimm, Susan Storm und ihr Bruder Johnny nach einer missglückten Raummission zu Superhelden wurden.

F. A. Z. - Klassiker der Comic-Literatur

Wie groß der tatsächliche Beitrag der Marvel-Legende Stan Lee zu dieser Geschichte und den ebenfalls enthaltenden Stories um Galactus und den Silver Surver ist, wird sich wohl nicht mehr klären lassen. Das Vorwort von Patrick Bahners bietet hierzu und überhaupt wenig Erhellendes und ist mehr an wohlformulierten Sätzen als an der Vermittlung von Fakten interessiert.

Fantastic Four 1

Die zweite Hälfte des Buches enthält drei Geschichten von John Byrne aus den 80er-Jahren und zwei Storys von 2002, denen das kleine Format nicht besonders bekommt. Insgesamt ist der Band somit eine recht lebendige und abwechslungsreiche Auseinandersetzung mit Marvels wohl populärsten Superhelden-Team.

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Genau wie bei der Bild-Comic-Bibliothek gibt es auch in der FAZ-Reihe einen Band zu Donald Duck. Das verwundert nicht weiter, denn in der Redaktion gibt es einige Donaldisten, die sich einen Sport daraus machten möglichst viele Carl-Barks- bzw. Erika-Fuchs-Zitate in die Zeitung zu schmuggeln.

F. A. Z. - Klassiker der Comic-Literatur

Im Vorwort geht es daher auch ganz schön ans Eingemachte und sehr ausgiebig wird die Geschichte Donald und der Goldene Helm gelobt. Patrick Bahners einführende Worte wuchern mal wieder etwas wild, doch er outet sich immerhin als toleranter Donaldist und gesteht ein, dass die ebenfalls im Band enthaltene Geschichte vom Italiener Romano Scarpa um den “Fliegenden Schotten“ deutlich lebendiger ist als eine ähnliche Story vom allmächtigen Carl Barks.

Romano Scarpa - Disneys Hall of Fame # 3

Ansonsten bietet das Buch zweidrittel allerbestes Barks-Material mit 10-Seitern, Onepagern und viereckigen Eiern. Zum Abschluss gibt es neben Scarpa noch etwas Don Rosa und bei dieser wohlfeilen Mischung kann der FAZ-Band trotz des kleineren Formates dann doch noch etwas stärker überzeugen als das gar nicht so schlechte Donald-Duck-Buch der Bild-Comic-Bibliothek.

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Zwar ist Volker Reiches Strizz (noch) nicht wirklich ein Klassiker der Comic-Literatur, doch wenn sich die FAZ als weltweit einzige Zeitung exklusiv einen tagesaktuellen Comicstrip leistet, ist es verständlich und laut Andreas Platthaus “nur bedingt Eigenlob“ wenn dies auch mit einem Sonderband gefeiert wird, denn „Wer diese Folgen einmal liest, kann an ihrer Meisterschaft keinen Zweifel hegen.“

F. A. Z. - Klassiker der Comic-LiteraturAuch für die Strizz-Kundigen und die Besitzer der Sammelbände hat dieses Büchlein einiges zu bieten. So hat Volker Reiche zu den thematisch gegliederten Kapiteln (Strizz und sein Chef, Strizz und seine Feldsteine, Strizz und Irmi, Rafael und seine Philosophen) neue farbige Einführungsbilder gezeichnet. Außerdem hat er über 70 Seiten extra für den Sammelband erstmals koloriert.

Volker Reiche: Strizz

Das Buch bietet somit einen guten Einstieg in das Strizz-Universum, kann aber die ganz spezielle Faszination an der sich behutsam am Rande des Tagesgeschehens vorwärts entwickelnden Serie nur bedingt nachvollziehbar machen.

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Zu Band 7 über Batman hat Norbert Elbers für die Highlightzone eine ausführliche Besprechung geschrieben, die hier zu finden ist.

Batman- F. A. Z. Klassiker der Comic-Literatur # 7

Hier ein Auszug: “Anders als bei der Reihe von BILD/Weltbild kommen bei der Zusammenarbeit von FAZ und Panini Geschichten zum Abdruck, die wichtig waren für den jeweiligen Charakter, und nicht nur Seiten, die man lizenzrechtlich kostengünstig reproduzieren kann. Hier müssen extra Druckvorlagen besorgt werden und das US-Original übersetzt werden.

Batman- F. A. Z. Klassiker der Comic-Literatur # 7

Ein weiterer großer Unterschied ist die sehr viel aufwendigere redaktionelle Betreuung der Serie. Das überaus lesenswerte Vorwort von Dietmar Dath – ebenso sein Beitrag im Feuilleton der FAZ vom 15. Oktober – runden die Präsentation dieses Charakters wohltuend ab. Klar wird herausgestellt, dass die Figur des Batman ein milliardenschweres Kulturgut ist, über den wachsame Augen von Editoren schauen und immer den Batman den Lesern präsentieren, der sich am besten vermarkten und verkaufen lässt. Hier gelingt Dath eine kritische Metasicht.“

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Der 8. Band ist schließlich Tarzan gewidmet. Die Zusammenstellung der Comics ist hier zwar interessant, aber nicht optimal. Ohne die   von Burne Hogarth meisterlich zu Papier gebrachten Sonntagsseiten aus den 40er-Jahren hätte Edgar Rice Burroughs Dschungelheld sicher keine Aufnahme in diese Reihe gefunden.

F. A. Z. - Klassiker der Comic-Literatur

Doch leider ist nichts aus dieser Phase zu finden, sondern stattdessen die sehr späte ausführliche und textlastige Nacherzählung von Tarzans Jugend, die Hogarth im Jahre 1972 noch einmal nachschob. Auch dies ist erstklassiges Material, doch die überladene und detailfreudige Grafik hat nicht mehr die Dynamik von Hogarths besten Arbeiten.

Tarzan – F. A. Z. – Klassiker der Comic-Literatur 8

Recht interessant ist allerdings Joe Kuberts deutlich schlichtere aber mindestens genauso gut funktionierende Version der selben Ursprungsgeschichte, die ebenfalls zum Abdruck kommt.

F. A. Z. - Klassiker der Comic-Literatur

Was dann noch die seltsame 22-seitige Geschichte Das Land der Riesen ohne Zusammenhang am Ende des Buches soll, die teilweise aus schlecht kopierten Hogarth-Zeichnungen besteht, wissen die FAZ-Götter. Da hätte sehr viel besser noch Hal Fosters Comic mit Tarzans Origin in den Band gepasst.

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Beim neunten Band zum Westernklassiker Blueberry hatten die Herausgeber bezüglich der Auswahl eine sehr glückliche Hand. In seinem lesenswerten (aber mal wieder sehr willkürlich bebilderten) Vorwort zeigt Andreas Platthaus auf, wie sich Jean Giraud alias Moebius während seiner Arbeit an der Serie vom austauschbaren Jijé-Klon zum genialen Zeichner entwickelte und auch zunehmend eigene Idee in die zuvor von Jean-Michel Charlier im Alleingang geschriebene Geschichten einbrachte.

F. A. Z. - Klassiker der Comic-Literatur

Mit den aus den fünf Bänden bestehenden Südstaatenschatz-Zyklus (Chihuahua Pearl, Der Mann, der 500.000 Dollar wert war, Ballade für einen Sarg, Vogelfrei und Angel Face) aus den frühen Siebziger Jahren enthält das Buch die wohl besten Blueberry-Geschichten überhaupt.

F. A. Z. - Klassiker der Comic-Literatur

Doch der wahrhaft günstige Preis (nur ein Bruchteil dessen was für die Comicalben fällig wäre) hat seinen Preis. Die nicht einmal halb so groß reproduzierten und etwas steril neu geletterten Seiten sind nicht sehr lesefreundlich und die ganz besondere Faszination der Serie kann sich nur bedingt entfalten.

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Der 10. Band zum gar nicht so schrecklichen Wikinger Hägar hat die selben Schwächen wie die FAZ-Zusammenstellung zu den Peanuts: Eine schwafelige Einleitung von Patrick Bahners und dann auch noch ausschließlich Sonntagsseiten. Im Vorwort drohen die spärlich verteilten Fakten zur Serie im allgemeinen Wortmüll zu ertrinken, während die Sonntagsseiten zwar den Vorteil der Farbigkeit haben, dafür im Gegensatz zu den kurzen Strips oft etwas schwerfälligere Pointen bieten.

FAZ-Klassiker der Comic-LiteraturErschwerend kommt diesmal jedoch noch hinzu, dass im Buch kein einziger Comic vom Hägar-Schöpfer Dik Browne enthalten ist. Dieser zeichnete die Serie seit 1973 und als er 1989 starb, übernahm sein Sohn Chris. Dies führte nicht zu einem messbaren Qualitätsabfall, da zuvor bereits die gesamte Familie Browne an der Gag-Produktion mitwirkte.

FAZ-Klassiker der Comic-Literatur

Das Buch enthält ausschließlich Material aus den Jahren 2002 und 2003, das zwar recht amüsant ist, aber ganz sicher nicht die optimale Auswahl darstellt.

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Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs entstand eine ganz eigenständige italienische Comic-Kultur, die zunächst allerdings noch etwas auf den Spuren der US-Zeitungscomics wandelte. Im Magazin Asso di Picce schuf Hugo Pratt von 1945 – 48 die titelgebende Serie um einen maskierten Helden. Nach der Einstellung des Magazins ging Pratt nach Argentinien und arbeitete dort an weiteren Comicserien. Nachdem er in London noch einige Kriegscomics gezeichnet hatte, kehrte Pratt schließlich ins geliebte Venedig zurück. Dort setzte er zunächst bekannte Romane wie Die Schatzinsel in Comicform um, bevor er in dem Magazin Sgt. Kirk ein optimales Forum gefunden hatte.

F. A. Z. - Klassiker der Comic-Literatur

Der Immobilienspekulant und Comicfan Florenzo Ivaldi finanzierte aus privaten Mitteln eine Publikation, die ausschließlich Arbeiten seines Lieblingszeichners Hugo Pratt enthalten sollte. Neben älterem Material präsentierte Pratt 1967 gleich in der ersten Ausgabe von Sgt. Kirk seine neue Hauptfigur Corto Maltese. Die Südseeballade, das erste Abenteuer des Seemannes, sollte auch durch den Umfang von 165 Seiten Comicgeschichte schreiben.

F. A. Z. - Klassiker der Comic-Literatur

Der 11. SZ-Band enthält die komplette Südseeballade neu koloriert und ummontiert in für die Größe des Buches sehr lesefreundliches Format. Ergänzt kommen noch ein höchst informatives Vorwort von Andreas Platthaus und einige Aquarelle von Hugo Pratt hinzu, die diesen Band zum Schmuckstück der Reihe machen.

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“Immer dann, wenn stumpfe Lebenswirklichkeit und verfeinerte Popkultur einander glückhaft, stimmig und mit erfreulichen Folgen begegnen, feiern zwei Sorten von Dingen miteinander Hochzeit: Allgemeingültiges und Superbesonderes – einerseits also …“

F. A. Z. - Klassiker der Comic-Literatur

Viel schwafeliger kann ein Artikel zu Matt Groenings Simpsons nicht eingeleitet werden und Dietmar Dath schreibt auf 10 vollen Seiten so bandwurmsatzartig am Thema vorbei, dass sich die Frage aufdrängt, ob die ahnungslosen (aber immerhin sehr kurzen!) Vorworte der Bild-Comic-Bibliothek vielleicht doch gar nicht so schlecht waren.

F. A. Z. - Klassiker der Comic-Literatur

Dath erklärt nicht, was die bestenfalls recht bemühten und einigermaßen werkgetreuen Comics zur Simpsons-Trickfilmserie in einer Comic-Klassiker-Reihe zu suchen haben. Er schreibt nichts über die Tatsache, dass sich die Hefte bei uns deutlich besser (und häufiger!) als in den USA verkauften (und ohne die deutschen Verkaufszahlen vielleicht schon früher eingestellt worden wäre). Auch auf die im Band enthaltenen Comics, die teilweise recht amüsant Superhelden verulken, wird erst recht mit keinem Wort eingegangen.

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Der 13. Band ist als einziger Beitrag der Reihe nicht einer Comicfigur, sondern einem Comickünstler und zwar Will Eisner gewidmet. Dies ist sinnvoll, denn eine Sammlung mit den besten Geschichten über The Spirit wäre zwar auch ein einziges Vergnügen, würde aber Eisner nur bedingt gerecht werden.

F. A. Z. - Klassiker der Comic-Literatur

Nachdem dieser sich in den 50er-Jahren aus der Comicszene verabschiedet hatte und Instruktionshefte für die Army zeichnete, feierte er in den 70er-Jahren ein glanzvolles Comeback mit so genannten Graphic Novels wie Ein Vertrag mit Gott oder Das Komplott.

F. A. Z. - Klassiker der Comic-Literatur

Von diesen oft autobiografischen Geschichten ist die im Band enthaltene 200-seitige Geschichte Zum Herzen des Sturms, die sich vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs mit dem Antisemitismus auseinandersetzt, sicher eine der besten Arbeiten Eisners.

F. A. Z. - Klassiker der Comic-Literatur

Zusätzlich gibt es noch vier gut ausgewählte Spirit-Geschichten (Die Geburt des Spirit von 1966, Die letzte Straßenbahn von 1946, Lorelei Rox von 1948 und Eisners letzte Spirit-Geschichte, die zusammen mit Michael Chabon (Die unglaublichen Abenteuer von Kavalier & Clay) entstand, sowie eine sehr lesenswerte Einführung in Eisners Lebenswerk von Andreas Platthaus.

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Wer von einem Band über Die Schlümpfe ebenfalls einige Informationen über deren Schöpfer Peyo alias Pierre Culliford erwartet, wird erwartungsgemäß enttäuscht, da sich Dietmar Dath an diesem Thema versucht.

F. A. Z. - Klassiker der Comic-LiteraturDarth reitet ausgiebig darauf herum, dass die Smurfs (wie die Schlümpfe) in den USA heißen und in der “letzten reichlich apokalyptischen Staffel“ (in Wirklichkeit ist es die vorletzte) der TV-Serie Angel Erwähnung fanden. Darth schafft es auch ansonsten 10 Seiten vollmundig am Thema vorbei zu schreiben.

Die Schlümpfe – F. A. Z. – Klassiker der Comic-Literatur 14

Dafür aber stimmt die Zusammenstellung des Bandes. Angefangen mit dem ersten Auftritt der blauen Wichte in Die Schlümpfe und die Zauberflöte (1958) über die möglicherweise beste Geschichte Der Schwarzschlumpf, die dank fünf Panelreihen pro Seite in diesem Kleinformat schon fast zur Lupe greifen lässt, bis hin zum Auftritt von Schlumpfine und zum Comeback Der Finanzschlumpf von 1992, sind zahlreiche Highlights der Serie enthalten. Wer wirklich etwas über die Schlümpfe erfahren möchte, sollte sich das Vorwort schenken und ganz einfach die Comics lesen!

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Band 15 zu Spider-Man“ kann voll überzeugen. Das Vorwort von Claudius Seidl ist ein interessanter Exkurs durch die Welt des Netzschwingers und das enthaltene Comic-Material könnte kaum besser ausgewählt sein.

Spider-Man – F. A. Z. – Klassiker der Comic-Literatur 15

Nach der Origin und zwei weiteren von Steve Ditko gezeichneten Stories folgen sieben von John Romita Sr. gestaltete Hefte, die zwischen 1966 und 1973 entstanden. Dieses Material enthält auch die Geschichte über den Tod von Gwen Stacy und zählt zweifelsohne zu den besten jemals produzierten Superhelden-Comics.

Comics zum 11. September

Doch in letzter Zeit punktete Spider-Man nicht nur im Kino. Babylon 5-Schöpfer J. Michael Straczynski konnte der Serie als Autor, unterstützt vom Zeichner John Romita Jr., einige interessante neue Aspekte hinzufügen. Seine ebenfalls in diesem Buch enthaltene Geschichte, welche die Ereignisse um den 11. September reflektiert und den Superschurken Dr. Doom ein paar Tränen hinter seiner eisernen Maske vergießen lässt, ist bestenfalls Geschmackssache.

Das lange Gespräch

Straczynskis ebenfalls enthaltene Geschichte Das lange Gespräch hingegen zeigt, dass Spider-Man nicht nur durch Kostüm und Kräfte so interessant ist, sondern auch weil er immer wieder die Emotionen der Leser erreicht.

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Für Walt Disney waren Comics zwar immer nur Nebensache, doch an seiner Micky Maus haben sich zahlreiche gute Zeichner und Autoren versucht und die im Kino zunehmend langweiliger werdende Figur zielstrebig weiterentwickelt.

Micky Maus – F. A. Z. – Klassiker der Comic-Literatur 16

Dies dokumentiert Andreas Platthaus fundiert und ausführlich im Vorwort des 16. Comic-Klassiker-Bands. Den Auftakt bildet danach (und das wäre kaum anders denkbar) eine Abenteuergeschichte (Das Gespensterhaus) von Al Taliaferro, der von 1930 bis 1975 zahllose Geschichten mit der Maus zeichnete.

F. A. Z. - Klassiker der Comic-Literatur

Die drei restlichen Stories des Buches hingegen stammen aus der italienischen Comicproduktion und sind zweifelsohne allerbestes Comicmaterial von Zeichnern wie Romano Scarpa oder G. B. Carpi,  dessen geniale Geschichte um Die Rebellion der Schatten leider nur in ziemlich mäßiger Druckqualität präsentiert wird.

F. A. Z. - Klassiker der Comic-Literatur

Doch so lobenswert es auch ist, die von Comic-Puristen immer noch gerne geschmähten Italiener zu würdigen, sinnvoller wäre es gewesen mindestens eine Geschichte von Paul Murry auszuwählen, denn dessen Micky-Maus-Storys bieten zeitlos spannende Abenteuer, die sich auch vor den Enten-Geschichten von Carl Barks nicht verstecken müssen.

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Die Frage warum eine Figur wie Dilbert in eine Reihe namens Klassiker der Comic-Literatur gehört, beantwortet das Vorwort zu Band 17 natürlich nicht, denn schließlich stammt es von Patrick Bahners. Dieser hat anscheinend reichlich Schwierigkeiten zehn Seiten über den von Scott Adams sehr schlicht gezeichneten Büroalltagshelden zu füllen.

F. A. Z. - Klassiker der Comic-Literatur

Bahners überstrapaziert einen eigentlich nicht wirklich einleuchtenden Vergleich mit den Peanuts. Dass Scott Adams immer wieder tatsächliche Fälle von Bürowahnsinn per Email geschildert wurden und er diese in auch seine Comics einbaute und dass Dilbert der erste Zeitungsstrip war, der auch online erschien, verschweigt der Autor.

Dilbert – F. A. Z. – Klassiker der Comic-Literatur 17

Die Comic-Auswahl des Bands geht in Ordnung und besteht zur Hälfte aus farbigen Sonntagsseiten (8 Bilder) und zur Hälfte aus schwarzweißen Strips (3 Bilder), die oft als Fortsetzung längere Geschichten erzählen. Der schlichte Zeichenstil von Adams funktioniert auch im kleinen Format ohne Abstriche und somit kann dieser Band (abgesehen vom Vorwort) als gelungen angesehen werden.

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Den 18. Band zu Gaston leitet zum Glück wieder Andreas Platthaus ein. Dieser schildert ebenso kompakt wie umfassend die Entwicklung von André Franquins Chaoten.

Gaston – F. A. Z. – Klassiker der Comic-Literatur 18

Dieser war zunächst nur als namenslose Figur auf Illustrationen im Magazin Spirou zu sehen und wechselte schließlich als Bürobote in die Redaktion des Blattes. Gastons zahlreiche Versuche die Arbeit zu erleichtern oder zu vermeiden erzählte Franquin in über 900 Comics, die zunächst jeweils eine halbe Seite und später eine ganze Seite in Spirou füllten.

Gaston – F. A. Z. – Klassiker der Comic-Literatur 18

Der FAZ-Band enthält nahezu ausschließlich die frühen Gaston-Comics. Franquins detailverliebter Zeichenstil wäre deutlich besser zur Geltung gekommen, wenn die Seiten größer und im Querformat erschienen wäre. Doch ansonsten bietet das Buch eine gute Übersicht über die Entwicklung der Figur und enthält als Zugabe auch noch Cartoons und Werbe-Comics mit Gaston.

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Der Fritz the Cat gewidmete 19. Band hätte (genau wie zuvor schon Band 13 zu Will Eisner) durchaus auch den Namen des Zeichners Robert Crumb tragen können, denn das Comic-Material zum stets notgeilen Kater füllt nicht einmal die Hälfte des Buchs.

Fritz the Cat – F. A. Z. – Klassiker der Comic-Literatur 19

Nach dem recht erfolgreichen Zeichentrickfilm von Ralph Bakshi (Der Herr der Ringe) konnte sich Crumb mit seiner wohl bekanntesten Figur überhaupt nicht mehr identifizieren und ließ die Katze einfach von einer enttäuschten Freundin ermorden um sich anderen Comic-Aufgaben zu widmen.

Robert Crumb: Fritz the Cat

Andreas Platthaus erzählt in seinem sehr lesenswerten Vorwort vom Werdegang des Zeichners, den er inhaltlich als progressiv aber zeichentechnisch als durchaus (und im besten Sinne) konservativ einordnet. Dies belegen dann auch die höchst abwechslungsreichen im Buch veröffentlichten Geschichten, in denen Figuren wie Mr. Natural oder Crumb himself die Hauptrolle spielen und die neugierig auf weitere Werke des mittlerweile in Frankreich ansässigen Comickünstlers machen.

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Beim Abschlussband zu Lucky Luke ist dann wieder Patrick Bahners am Werkeln und es droht noch einmal mehr als schlimm zu werden.

Lucky Luke – F. A. Z. – Klassiker der Comic-Literatur 20

Wir erfahren, dass der Comic “die Hörwerkzeuge schont“, weil “die Tonspur mitten im Bild verläuft“. Außerdem verkörpert Lucky Luke laut Bahners einen “archimedischen Optimismus“ und überhaupt macht “die Spezzatura den Virtuosen“. Nach einigen Seiten fängt sich Bahners etwas und geht doch noch auf einige Comics von Morris und René Goscinny ein, auch wenn diese meist gar nicht im FAZ-Band enthalten sind.

Lucky Luke – F. A. Z. – Klassiker der Comic-Literatur 20

Doch ansonsten ist Band 20 ein durchaus krönender Abschluss und enthält neben drei Lucky Luke-Alben (Die Erbschaft von Rantanplan, Der weiße Kavalier und Der Apachen-Canyon) noch zahlreiche Kurzgeschichten und Frühwerke rund um den Cowboy der schneller als sein Schatten zieht.

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Alles in allem präsentiert die Reihe eine interessante Auswahl an bedeutenden Comic-Klassikern. Nicht wirklich nötig wäre der Band über die Simpsons gewesen, doch ganz hervorragend sind die Zusammenstellungen mit Comics von Will Eisner und Robert Crumb, sowie die Kollektionen zu Donald Duck, Batman , Corto Maltese und Lucky Luke.

Süddeutsche Zeitung Bibliothek – Graphic Novels II

In diesem Zusammenhang sei auch noch auf die Süddeutsche Zeitung Bibliothek – Graphic Novels hingewiesen, die von 2011 bis 2013 erschienen ist und 28 Comic-Bände umfasst.

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