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Der Untergang

Basierend auf den Erinnerungen von Traudl Junge, die in den letzten Kriegsjahren als Hitlers Sekretärin arbeitete, schrieb Bernd Eichinger das Drehbuch zu einem der aufwändigsten deutschen Filme. Der von Oliver Hirschbiegel (Das Experiment, 4 Blocks) als Mischung aus Kammerspiel und Kriegsspektakel inszenierte Film wurde zu einem großen Erfolg und bekam eine Oscar-Nominierung, hinterließ aber auch ein etwas flaues Gefühl.

Der Untergang

Für Traudl Junge, die von Alexandra Maria Lara mit großäugiger Naivität verkörpert wurde, ist Adolf Hitler eine Art Vaterfigur, der sich in den letzten Tagen der Eroberung Berlins durch die Russen für sie verantwortlich fühlt. Bruno Ganz hat als Adolf Hitler zwar immer mal wieder einen Wutausbruch hinzulegen, in dem er jenen auch von Parodisten gerne genutzten abgehackten Sprachduktus benutzt.

Der Untergang

Doch dazwischen wird Hitler auch als enttäuschter alter Mann dargestellt, der sich rührend um seine Untergebenen sorgt. Diese allzu menschliche Interpretation eines Unmenschen wird auch durch die bombastischen Nachstellungen des Kriegselends außerhalb des Führerbunkers nur bedingt neutralisiert.

Der Untergang

Bereits ein Jahr nach dem Kinostart zeigte die ARD an zwei Abenden eine um circa 25 Minuten längere Fassung von Der Untergang. Diese Version, die auch auf DVD vorliegt, ist durch einige zusätzliche bzw. verlängerte Szenen etwas gelungener (und beklemmender) als die Kinofassung. Doch leider muss der Betrachter auf die dts-Tonspur der “Kurzfassung“ verzichten.

Der UntergangBonusmaterial auf der DVD mit der Extended Version: Audiokommentar von Bernd Eichinger; Making of (58:33 min); Melissa Müller, die Coautorin von Traudl Jungs Buch „Bis zur letzten Stunde“ im Gespräch (30 min); „Unterwelt-Experte“) Dietmar Arnold spricht über die Entstehung der Bunkeranlagen (21:05 min); Der Bunker – Ein virtueller Rundgang; 34 teilweise sehr interessante Interviews mit Cast und Crew (insgesamt 83:22 min); Zwei Berichte von den Dreharbeiten (17:59 min + 30:03 min); Oliver Hirschbiegel kommentiert Storyboards (2:10 min); Texttafeln zu den historischen Figuren und ihren Darsteller, sowie den Filmemachern

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Des Teufels General

Ernst Udet war ein erfolgreicher Jagdflieger des Ersten Weltkriegs und ließ sich von den Nationalsozialisten für die Luftwaffe anwerben. Er war für die technische Ausrüstung zuständig und nahm sich 1941 das Leben, nachdem er für das Scheitern der Luftangriffe auf England verantwortlich gemacht werden sollte. Udet bekam ein Staatsbegräbnis und es wurde behauptet, er wäre bei der Erprobung einer neuen Waffe den Heldentod gestorben.

Des Teufels General

Als der Schriftsteller Carl Zuckmayer, der vor den Nazis in die USA flüchtete, vom Tode seines Freundes Udet erfuhr, inspirierte ihn dies zu einem Theaterstück. Des Teufels General erlebte nach dem Krieg mit Gustav Knuth in der Hauptrolle seine Premiere 1946 in Zürich. Es wurde zu einem der am häufigsten gespielten Stücke der Nachkriegszeit. In der Titelrolle waren Carl Raddatz, Hans-Joachim Kulenkampff, aber auch Corinna Harfouch zu sehen.

Des Teufels General

Hans Albers hätte gerne im Kino Des Teufels General gespielt, doch Regisseur Helmut Käutner (Große Freiheit Nr. 7, Unter den Brücken), der vier Filme nach Vorlagen von Carl Zuckmayer drehte,  besetzte 1955 den damals noch eher unbekannten Curd Jürgens als General Harras. Dieser machte seine Sache sehr gut und er überzeugte als begeisterter Flieger, der nichts vom Nationalsozialismus, aber viel von Soldatentugenden hält. Nicht minder gut besetzt war Harras`Gegenspieler SS-Gruppenführer Schmidt-Lausitz, den Viktor de Kowa als raffiniert taktierenden Karrieristen verkörperte.

Des Teufels General

Das Resultat wurde zu einem großen Erfolg und einem Klassiker des westdeutschen Kinos. Wer möchte, kann das Soldaten als verführbare Menschen zeigende Werk als “Rehabilitationsfilm“ (Lexikon des internationalen Films) interpretieren. Des Teufels General ist ganz sicher kein konsequenter Anti-Kriegsfilm wie Bernhard Wickis Die Brücke, doch möglicherweise der beste Filme über das Innenleben des deutschen Militärs während des Zweiten Weltkrieg.

Des Teufels General

Die Blu-ray von Filmjuwelen präsentiert den häufig in gekürzter Fassung gezeigten Film in voller 120-minütiger Länge sowie den Trailer (3:26 min). Ein 16-seitiges Booklet enthält interessante Texte von Dominik Starck.

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