Schlagwort-Archive: Dario Argento

Do You Like Hitchcock?

Giulio (Elio Germano) ist ein junger Krimi- und Thriller-begeisterter Filmstudent, der seine Freizeit gern mal damit verbringt, seine hübsche Nachbarin vom Haus gegenüber mit dem Fernglas zu beobachten.

Als er sie eines Abends in der Videothek beim Ausleihen eines Hitchcock-Thrillers trifft, ahnt er noch nicht, auf welches lebensgefährliche Spiel er sich schon bald einlassen wird. Als am nächsten Morgen die Mutter der schönen Nachbarin bestialisch ermordet aufgefunden wird, beginnt Giulio wie besessen mit seinen privaten Ermittlungen…

In dieser liebenswerten Hommage an Alfred Hitchcock vermengt der italienische Horror-Maestro Dario Argento (Opera, Sleepless ) nicht ungeschickt die Handlungsstränge von Der Fremde im Zug mit Das Fenster zum Hof. Natürlich gibt es aber auch eine Duschszene sowie einige Überschneidungen (z. B. durch den Einsatz des Komponisten Pino Donaggio) mit Brian De Palmas ähnlich gelagerter Hitchcock-Würdigung Der Tod kommt zweimal.

Die recht unblutige TV-Produktion überzeugt durch ein pfiffiges Drehbuch, sympathische Darsteller sowie eine gute Balance aus Humor und Thrill.

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The Mother of Tears

Bei Grabungen wird eine alte Urne zu gefunden und zur Untersuchung an ein Museum in Rom geschickt. Dort öffnet Sarah Mandy (Asia Argento) das Gefäß und entfesselt dadurch eine Kraft, die nicht von dieser Welt ist. In Rom spielen sich grausame Szenen ab und aus allen Teilen der Welt reisen junge Hexen an, um ihrer Meisterin, der Mater Lachrymarum (Moran Atias) zu dienen. Doch auch Sarah entdeckt übernatürliche Kräfte in sich und ist die Einzige, die Rom und den Rest der Welt vor dem Untergang bewahren kann…

Mit Suspiria (1977) und Inferno (1980) drehte Dario Argento zwei seiner besten Filme. Die Drehbücher über den Hexenkult “Die drei Mütter“ schrieb er gemeinsam mit seiner damaligen Lebensgefährtin Daria Nicolodi. Nachdem Inferno weltweit zwar erfolgreich lief, in den USA aber nur auf Video veröffentlicht wurde, wandte sich der enttäuschte Argento mit Filmen wie Opera oder Sleepless wieder dem Giallo zu, der italienischen Variante des Thrillers.

Auch weil seine Fans immer wieder danach verlangten, beendete Argento 2007 mit reichlich Verspätung seine Hexen-Trilogie. Genau wie zuvor in Das Phantom der Oper, Aura und Das Stendhal Syndrom übernahm wieder Asia Argento, die Tochter des Regisseurs, die Hauptrolle und der Schauplatz für den Abschluss der Trilogie ist nach Bayern und New York diesmal das heimische Rom.

Es gibt in The Mothers of Tears Momente einige bildgewaltige Momente und die professionelle Machart sowie der Verzicht auf alberne Späßchen sprechen für den Film. Doch mit dem in Szene setzen einer großen finalen Apokalypse überhebt sich Argento, zumal ihm dafür nur wenig mehr als 3 Millionen Dollar zu Verfügung standen. Zudem fehlen fast völlig die verstörende Magie, die großartige musikalische Untermalung und die unberechenbare Erzählweise der ersten beiden Mothers-Filme.

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The Card Player

In Rom werden junge Frauen gekidnappt und der Täter spielt mit der Polizei Online-Poker um deren Leben. Verlieren die Carabinieri das Spiel, werden sie Zeuge einer grausamen Hinrichtung vor laufender Kamera. Die Polizistin Anna Mari (Stefania Rocca), ihr englischer Kollege John Brennan (Liam Cunningham) und der junge Online-Poker-Profi Remo (Silvio Muccino) stellen sich der Herausforderung.

2004 – drei Jahre nach seinem letzten Film Sleepless – drehte der italienische Horrorspezialist Dario Argento einen weiteren Giallo im Stile seines Erstlingswerks Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe. Dabei setzt Argentor seine Meisterschaft im Inszenieren von Schockszenen nur sehr sparsam ein.

Die Handlung um den Internetkiller ist etwas konstruiert, doch dafür stimmt die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern. Vor allem Liam Cunningham agiert als alkoholsüchtiger Polizist deutlich glaubhafter als die Pappkameraden in Argentos Frühwerken.

Splatter- und Argento-Fans werden bei diesem ab 16 Jahren freigegebenen Werk kaum auf ihre Kosten kommen, doch als “normaler“ und immerhin recht spannender Thriller funktioniert The Card Player ganz passabel.

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Sleepless

Nachdem seine sehr eigenwillige Version von Das Phantom der Oper kein Publikum fand, kehrte Dario Argento 2001 wieder zu seinem Lieblingsgenre zurück: Dem Giallo, der italienischen Variante des Thrillers. In Argentos Filmen wie Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe geht es zwar auch irgendwie darum, wer der Mörder mit den schwarzen Handschuhen ist, doch sehr viel wichtiger sind dem Regisseur „schön“ in Szene gesetzte Morde. Die Legende will wissen, dass es immer Argentos Hände sind, die sich um den Hals seiner wunderschönen Opfer legen.

Wer eine Schwäche für Filme dieser Art hat, wird vor allem im höllisch spannenden Anfang von Sleepless mit einem sehr raffiniert in Szene gesetzten Mord in einem Zug bestens bedient. Diese zwanzig Minuten zählen zu Argentos absoluten Highlights in dieser Disziplin. Doch anschließend wird es kriminalistisch, denn es geht um eine fast zwanzig Jahre zurückliegende Mordserie, die plötzlich in Turin wieder fortgesetzt wird.

Die ansonsten aus talentierten jungen Darstellern bestehende Besetzung wird vom auch hier großartigen Max von Sydow dominiert, der den pensionierten Kriminalbeamte Ulisse Moretti spielt, der es einst nicht schaffte den Killer zu finden. Auflösung und Finale der Krimihandlung sind ziemlich an den Haaren herbeigezogen.

Doch dies war schon immer so bei Meister Argento, der seine Fans auch bei diesem etwas überlangen Film durch einige ebenso blutige wie gut inszenierte Kabinettstückchen bei der Stange hält.

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Giallo

Ein Serienkiller verschreckt die Bevölkerung von Turin. Er vergreift sich an besonders schönen Frauen. Bevor er sie tötet spielt, er mit ihnen und misshandelt sie. Sein letztes Opfer ist Celine (Elsa Pataky), ein wunderschönes amerikanisches Model, deren Schwester Linda (Emmanuelle Seigner) mit Hilfe von Inspector Enzo Avolfi (Adrien Brody) den mysteriösen Killer jagt…

Der Titel dieses Films ist durchaus Programm, denn der Italiener Dario Argento prägte das Genre des “Giallo“ mit Filmen wie Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe oder Vier Fliegen auf grauem Samt maßgeblich. “Giallo“ ist das italienische Wort für “Gelb“ und stand zunächst für reißerisch aufgemachte Taschenbücher mit gelben Covern, deren Inhalte sich stärker auf die Gräueltaten der Mörder als auf die Aufklärungsarbeit der Polizisten konzentrierten. Für ähnlich gelagerte Filme ab Ende der 60er-Jahre ebenfalls der Begriff “Giallo“ verwendet.

„Byron Deidra“

Dario Argento kam 2009 auf die halbwegs originelle Idee einen an Gelbsucht leidenden Serienmörder “Giallo“ zu nennen und diesen durch das hübsche Turin spuken zu lassen. Als Hauptdarsteller konnte Oscar-Preisträger Adrien Brody (Der Pianist) verpflichtet werden und ihm zur Seite stand Emmanuelle Seigner (Die neun Pforten). Wie immer bei Argento wurden von den Darstellern keine Höchstleistungen erwartet, doch Vollblutschauspieler Brody gibt trotzdem Vollgas.

Die Kameraarbeit ist wie meist bei Argento wieder wunderschön, doch Giallo ist nicht unbedingt ein hochspannender Whodunit, denn der Täter wird schon recht bald in voller Hässlichkeit gezeigt. Dennoch gibt es noch eine Überraschung, denn im Nachspann wird als Darsteller von Giallo ein gewisser Byron Deidra genannt, doch das stimmt nur bedingt. Achtung Spoiler: Anagramm.

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Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe

1970 startete Dario Argento, der auch am Drehbuch zu Spiel mir das Lied vom Tod beteiligt war, seine beachtliche Karriere als Regisseur von oft recht blutigen Horrorthrillern wie Suspira, Opera oder aktuell Dark Glasses – Blinde Angst.

Im deutschen Vorspann von Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe ist zu lesen, dass Argento, das Drehbuch nach einem Roman von Bryan Edgar Wallace verfasste. Seit 1962 versuchte sich der Produzent Artur Brauner an den Erfolg der Wallace-Filmreihe anzuhängen und so entstanden insgesamt neun Filme nach den Büchern von Wallace jr.

Doch der Film basiert auf einer Geschichte des Science-Fiction-Autors Fredric Brown und trägt im Original den Titel L’uccello dalle piume di cristallo und ein “Vogel mit Kristallfedern“ – der Südafrika-Kronenkranich -spielt tatsächlich eine entscheidende Rolle bei der Jagd nach einem Frauenmörder, der Rom in Angst und Schrecken versetzt. Die im Film in Großaufnahme zu sehenden schwarzen Handschuhe des Killers stammen übrigens von Dario Argento höchstpersönlich.

Zentrale Figur ist der amerikanische Autor Sam Dalmas (Tony Musante), der durch beherztes Eingreifen einen Mord gerade noch verhindern und immer stärker in den Fall hineingezogen wird. In der deutschen Fassung kann es sich Rainer Brandt als Sprecher von Musante nicht immer verkneifen, ähnlich flapsige Sprüche wie zwei Jahre später in der TV-Serie Die Zwei aufzusagen.

Auch die Auftritte von Gildo Di Marco als stotternder Zuhälter, Werner Peters (Der Untertan) als Klischee-Schwuler und Mario Adorf als Maler, der sich von Katzen ernährt, liegen eher im albernen Bereich. Insgesamt gelang Argento jedoch, auch dank des jazzigen Soundtracks von Ennio Morricone, ein immer noch verdammt spannender Thriller.

Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe bildet zusammen mit Argentos beiden nachfolgenden Werken Die neunschwänzige Katze (bei uns auch als “Wallace-Film“ vermarktet) und Vier Fliegen auf grauem Samt eine “Tier-Trilogie“.     

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Dark Glasses – Blinde Angst

Nach einer Sonnenfinsternis wurden in Rom bereits drei Prostituierte mit Cello-Saiten erwürgt. Das letzte Opfer des Serienmörders soll Diana (Ilenia Pastorelli) werden, die ihre Kunden in luxuriösen Hotels besucht. Der Killer verfolgt Diana mit einem Lieferwagen und verwickelt sie in einen Unfall, den nur sie und der chinesische Junge Chin überleben.

Als Diana im Krankenhaus erwacht, hat sie ihr Augenlicht verloren. Rita (Dario Argentos Tochter Asia) aus dem Blindenverein besorgt ihr die Hündin Nerea, damit sie mit ihrer neuen Situation klarkommt. Der kleine Chin flüchtet aus dem Waisenhaus und zieht bei Rita ein. Doch der Killer gibt nicht auf, denn er will sein blutiges Werk vollenden…   

Nach zehnjähriger Pause schiebt der mittlerweile 81-jährige Dario Argento (Vier Fliegen auf grauem Samt, Opera) einen weiteren Horror-Thriller nach. Argento ist bekannt für großartige, oft sehr blutrünstige Bilder und schwelgerische Soundtracks, aber auch für unausgereifte Drehbücher, die nur selten auf überraschende Wendungen setzen.   

Optisch hat Dark Glasses eher weniger zu bieten, erzählt aber eine sehr viel spannendere Geschichte als die meisten Filme von Argento. Untermalt von Arnaud Rebotinis elektronischen Klängen, die an John Carpenters Soundtracks erinnern, erzählt Argento eine ähnliche Geschichte wie 1970 in seinem Regiedebüt Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe. In düsteren Bildern zeigt er, wie Rita mit Hilfe von Chin und Nerea versucht, ihr Schicksal abzuwenden.

Das Mediabook von Pierrot Le Fou enthält neben dem Hauptfilm auf Blu-ray (85:47 min) und DVD (82:28 min), wahlweise mit Audiokommentar von Marcus Stiglegger) noch dieses Bonusmaterial: Videobotschaft von Regisseur .Dario Argento (1:24 min), Behind the Scenes (5:28 min), deutscher Trailer (1:46 min), Poster, sowie ein 24-seitiges Booklet mit einem Text von Leonhard Elias Lemke und einem Interview mit Dario Argento.

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