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Wer ist Batgirl?

Offiziell hat Bruce Wayne zwar Cassandra Cain adoptiert (siehe „Batman Sonderband #22„) – über ihre augenblickliche Situation ist sie aber dennoch nicht ganz zufrieden. Kein Wunder, da genau eben jener (nach den Ereignissen von BATMAN R.I.P. und FINAL CRISIS) tot zu sein scheint. Und so gibt sie desillusioniert die vakante Stelle von Batgirl symbolisch durch die Übergabe ihres Kostüms an Stephanie Brown an diese weiter.

Wer ist Batgirl?

Wir erinnern uns: Stephanie Brown ist die Tochter vom Cluemaster und gleichzeitig die langjährige Freundin von Tim Drake. Nachdem Tims Vater herausgefunden hatte, dass sein Sohn des Nachts in seiner zweiten Identität als Robin auf Verbrecherjagd geht, verlangte er von ihm, seine zweite – geheime – Karriere an den Nagel zu hängen.

Wer ist Batgirl?

Stephanie übernahm kurzer Hand an der Seite von Batman die Rolle des Robin. Aber leider wenig erfolgreich. Um zu zeigen, was dennoch in ihr steckt, versuchte sie die Unterwelt von Gotham City aufzumischen – aber leider ging ihr Plan nicht auf: Stattdessen zettelte sie einen unkontrollierten Bandenkrieg in BATMAN: WAR GAMES an, an dessen Ende ihr eigenes Ableben durch die Hand von Black Mask stand. So schien es – aber es kam noch schlimmer: In Wirklichkeit war es Dr. Leslie Thompkins (!). Eine Handlung so völlig “out of character“; einfach unverzeihlich.

Der enorme und völlig unerwartete Druck seitens der Fangemeinde auf die, von den Editoren veranlasste Entscheidung, Steph hinscheiden zu lassen, ließ DC noch einmal einlenken, und so kam sie wieder. Und so steht sie bereit, um neue Aufgaben zu erfüllen und eine neue Rolle im DC-Universum auszufüllen.

Aber in Gotham City passiert nichts, ohne dass es Batman – in diesem Fall ja Dick Grayson – bemerken würde. Ein neues Batgirl, das auf Verbrecherjagd geht, muss Batman auf den Plan rufen! Dick informiert ein anderes früheres Batgirl: Barbara Gordon. Sie soll mal nach dem Rechten schauen. Barbara versucht Steph von ihren Plänen, als Vigilantin zu agieren, abzuhalten – aber vergebens. Eine neue Droge macht in Gotham die Runde und so arbeiten Steph und Barbara zusammen um den Giftmischern Scarecrow und Black Mask gemeinsam das Handwerk zu legen. Am Ende ist Barbara tief beeindruckt von den Leistungen von Steph und so “erlaubt“ sie, dieser als Batgirl – unter ihrer Aufsicht! – weiter unterwegs zu sein. Steph bekommt ein schickes und technisch aufgepepptes neues Kostüm und wird fortan in ihrer neuen Aufgabe als Batgirl die Reihen der Batman-Familie verstärken.

Die neue Batgirl-Serie ist neben BATMAN AND ROBIN, BATMAN: STREETS OF GOTHAM, RED ROBIN, GOTHAM CITY SIRENS und AZRAEL eine von den neuen Serien, die nach den schon erwähnten Großereignissen BATMAN R.I.P. und FINAL CRISIS und dem neuen Status Quo in den USA starteten.

Der Autor Bryan Q. Miller entwickelt eine flotte Geschichte, die sich flüssig und fesselnd liest, er beweist viel Gefühl für die Gedanken und Probleme von heranwachsenden Jugendlichen. Es macht unglaublich viel Spaß Steph dabei zu begleiten, wie sie versucht ihre neue Rolle zu finden, sich damit auseinandersetzt und wie überaus geschickt und hartnäckig – aber auch mit Zweifel – sie ihre Ziele verfolgt. Eine erfrischende, fesselnde Story.

Stephanie Brown – über Spoiler und Robin zum neuen Batgirl – nie war sie besser, als in dieser Rolle!

Norbert Elbers


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Bat-Manga!: The Secret History of Batman in Japan

Als sich 1966 abzeichnete, dass die (etwas alberne) TV-Serie mit Adam West auch in Japan zu einem großen Erfolg werden würde, hielten es die Herausgeber von Shonen King für eine gute Idee einen Batman-Comic in ihrem Manga-Magazin zu veröffentlichen.

Softcover-Cover

Die Übernahme von US-Material kam nicht in Frage und daher wurde der Zeichner Jiro Kuwata beauftragt eine eigene Version von Batman anzufertigen. Kuwata, der sich zuvor nie mit US-Comics beschäftigt hatte und daher einige wenige amerikanische Batman-Hefte als Anschauungsmaterial erhielt, wollte seinen Batman zunächst in einer Mischung aus Manga und US-Superheldencomic realisieren. Aus Zeitdruck griff er dann jedoch zum gewohnten großäugigen japanischen Zeichenstil, was zu höchst charmanten Resultaten führte.

Bat-Manga!: The Secret History of Batman in Japan

Ein ähnlich großer Erfolg wie die TV-Serie mit Adam West wurde der nur knapp ein Jahr laufende Bat-Manga jedoch nicht und es gab keine Zweitverwertung außerhalb des Shonen-King-Magazins.

Bat-Manga!: The Secret History of Batman in Japan

Als David Mazzuchelli, der Zeichner des Frank-Miller-Comics Batman: Year One bei einem Besuch in Japan von der Existenz des auch dort in Vergessenheit geratenen Bat-Mangas erfuhr, teilte er dies seinem Freund dem Grafikdesigner Chip Kidd mit. Dieser schrieb den Batman-Comic Bauwerke des Todes und war schon etliche Male durch die ebenso einfalls- wie einflussreichen Layouts seiner Bücher zu Comicfiguren wie den Peanuts, Plastic Men oder eben auch Batman aufgefallen.

Bat-Manga!: The Secret History of Batman in Japan

Beim Sammelband Bat-Manga!: The Secret History of Batman in Japan beschränkte sich Kidd nicht darauf die Serie rekonstruiert, übersetzt, maschinengelettert und auf bräunlich schimmernden Papier in japanischer Leserichtung zum Abdruck zu bringen.

Hardcover-Cover

Das Buch, von dem es auch noch eine erweiterte Hardcover-Edition gibt, wird garniert mit allerlei Abbildungen von merkwürdigen Titelbildern oder skurrilen japanischen Spielzeugen wie einem Batman-Blech-Maschinengewehr, das nicht wirklich zum Fledermaus-Mann passt. der (aus bitterer Jugenderfahrung) niemals zur Schußwaffe greift.

Sehr viel werkgetreuer aber auch ambitionierter geriet 2001 der Manga Batman: Child of Dreams von Kia Asamiya (Silent Möbius), dessen mehr als 300 Seiten umfassendes Epos getrost als Graphic Novel bezeichnet werden kann.

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Batman – Arkham Asylum: Madness

Sieben Uhr morgens – für die Krankenschwester Sabine beginnt ein neuer Arbeitstag im Arkham Asylum. Von Mann und Sohn Ozzie zur Arbeit begleitet, muss sie sich verabschieden und ein Tag im wohl grauenvollsten und seltsamsten Ort in Gotham City beginnt.

Batman – Arkham Asylum: Madness

Ihrem Sohn lügt sie vor, dass sie den Insassen und Kranken helfen kann und möchte, aber in Wirklichkeit weiß sie, dass die Anstalt für geisteskranke Schwerverbrecher keine Möglichkeit dafür bietet und sie den Job nur des Geldes wegen hier angenommen hat. Ziel eines zwölfstündigen(!) Arbeitstages ist einzig und allein, ihn zu überleben und nicht selbst verrückt zu werden.

Batman – Arkham Asylum: Madness

Neben Sabine arbeiten in Arkham auch andere Krankenschwestern, Ärzte, Pfleger, Wachmänner und ein Hausmeister – ihnen allen geht es genauso: Oberstes Ziel ist es, den Tag zu überleben! Um dies zu erreichen, stumpfen sie ab, vertreiben sich die Zeit mit gegenseitigen (mitunter morbiden) Späßen oder mit Poppen in der Abstellkammer. Letzteres wird einer Krankenschwester zum Verhängnis und sie wird fristlos entlassen. Der armen Sabine droht dasselbe Schicksal der fristlosen Kündigung, wenn sie nicht spontan da bleibt und die – ebenfalls zwölfstündige – Nachtschicht übernimmt.

Batman – Arkham Asylum: Madness

Zeit genug also, um viele Geschichten vom und um das Asylum kennen zu lernen. Jeder Gegenstand, jeder Raum, jeder Insasse hat so eine Geschichte. Die meisten Geschichten gibt es vom Joker: Er allein ist der unangefochtene Clownprinz des Verbrechens – er ist der personifizierte Wahnsinn. Ihm gelingt es – trotz Wachen und Ärzten – immer wieder Unheil zu stiften, Menschen zu ermorden und Angst und Schrecken zu verbreiten. Diese permanent unterschwellige Bedrohung ist nicht gut für die Schwestern, Pfleger und das übrige Personal – für sie verrinnt die Zeit extrem langsam und quälend. Immer wieder schauen sie zur Uhr. Und der Wahnsinn scheint leibhaftig zu werden, als diese plötzlich beginnt zu bluten.

Batman – Arkham Asylum: Madness

Gewisse Parallelen zu Grant Morrisons Meisterwerk Arkham Asylum: A Serious House on Serious Earth von 1989 sind erkennbar – nicht nur wegen der grafischen Ähnlichkeiten zwischen Sam Kieth hier im aktuellen Werk und Dave McKeans Zeichenstil bei Grant Morrison: Die Verwendung von experimentellen Zeichenstilen, verschiedenen Medien und starken Farben. Bei beiden ist gleich, dass das Gebäude mit allem, was dazugehört zu ächzen und zu stöhnen, bzw. selbst ein Leben zu haben scheint!

Batman – Arkham Asylum: Madness

Kumuliert bei Morrison alles auf einen Höhepunkt zu, an dem sich die Spannung entlädt, wird bei Kieth freilich auch gewaltig Spannung erzeugt, letztendlich aber bleibt alles, wie es am Anfang war. Zwar birst am Ende das gewaltige Wasserbecken von Killer Croc – welches wider sinnigerweise im obersten Stockwerk vom Arkham Asylum sich befindet und die Statik des Hauses ausreizt – und es ergießt sich eine riesige Wassermenge durch alle Gänge und Räume. Aber nichts kann die aufgebaute Spannung erlösen, kein entladender Erguss, die Unmengen von Wasser durch die Schläuche und Bahnen des Gebäudes gespült, haben keine reinigende oder lösende Wirkung. Nach den Aufräumarbeiten geht alles weiter wie am Anfang. Sabine wird wiederkommen um Geld zu verdienen, Joker wird seine perversen Spielchen weiter spielen und die Wachen werden weiterhin schnell wechseln.

Norbert Elbers


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Ame-Comi Girls

Am Anfang waren die erfolgreichen Sammelfiguren der Ame-Comi Girls. Hier erschienen die altbekannten weiblichen DC-Charaktere im japanischen Manga-Stil: Wonder Woman, Supergirl, Batgirl, Robin, Power Girl, Catwoman, Steel und viele andere mehr als PVC-Statuen. Dieser japanische Look zwischen Anime und Manga bereicherte das DC-Universum ungemein und was lag näher, als auch eine eigene Comicreihe ins Leben zu rufen?

Ame-Comi Girls

Zuerst kamen die Comics als reine „Digital Comics“ auf den Markt, um dann etwas später auch als Papierheft zu erscheinen. Es sind Geschichten die nicht in der bekannten Continuity angesiedelt sind, sondern – wenn man so will – Elsewords-Storys sein könnten.

Ame-Comi Girls

Hier haben die Autoren die Möglichkeit problemlos vertraute Figuren leicht (bis beliebig viel) vom Altbekannten abweichend darzustellen: Man darf Origins ändern, den Kontext neu definieren. Vieles klingt vertraut und gleichzeitig aber auch anders. Und das ist es auch; frei von der über 70-jährigen Tradition sollen neue Geschichten entstehen. Gewildert wird hier nicht ganz ungeschickt im japanischen Manga!

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Alle Hauptfiguren sind weiblich – männliche Helden oder Bösewichte scheinen hier nicht zu existieren. Auch kein Superman – stattdessen gibt es Power Girl/Kara Jor-El, die Tochter von Jor-El und sie alle dürfen auch neu gestylte in Aktion treten. Jimmy Palmiotti und Justin Gray verstehen es, eine rasante und durchdachte Handlung hinzulegen.

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Die Zeichnungen sind sehr unterschiedlich: Amanda Conner überzeugt grandios in ihrer Darstellung von Wonder Woman, Ted Naifeh durch seinen Stil bei Batgirl. Am engsten am klassischen Manga-Stil ist Santi Casas bei Supergirl.

Ame-Comi Girls

Duela Dent (als weibliches Gegenstück vom Joker) hat eine Schar Verrückter (Poison Ivy, Cheetah, Catwoman, Harley Quinn) um sich gesammelt und ist eine Allianz mit Brainiac (ebenfalls weiblich) eingegangen. Alles läuft aus dem Ruder, als Brainiac Supergirl mit schwarzem Kryptonit vergiftet!

Norbert Elbers


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All-Star Superman

Lange musste der Starautor Grant Morrison warten, bis er endlich eine Superman-Geschichte schreiben durfte, eine Geschichte über den Helden, den er so besonders liebt. Als im Jahr 2006 die Verantwortlichen von DC das Imprint „ALL STAR“ aus der Taufe hoben, bekam er endlich die Chance eine eigene neue monatliche Serie, die frei von Continuity-Problemen war und in der man neue und unverbrauchte Geschichten entwickeln konnte, schreiben zu dürfen. Diese Serie wurde inerhalb der Reihe “DC Universe Animated Original Movies“ als Animationsfilm adaptiert.

All-Star Superman

Wie man es von dem Autor Morrison nicht anders erwarten konnte. setzt er starke eigene Akzente, aber ebenso macht er Anleihen in der 70-jährigen Geschichte des Stählernen. An Altbekanntem und Bewährtem – an Aspekten, die er eben so liebt.

All-Star Superman

Und gleich beginnt er auch mit einem Feuerwerk: Als Superman auf einer Rettungsmission für eine Helionautencrew (Astronauten auf einer Mission zur Sonne) ins Herz der Sonne eilen muss, hat die Sonnenbestrahlung für den Stählernen drastische – und möglicherweise verheerende Folgen! Sein Körper war zu sehr der Sonnenstrahlung ausgesetzt und seine (Solar-)Zellen scheinen diese Überladung nicht unbeschadet überstanden zu haben – er ist dem Tode geweiht.

All-Star Superman

Der Ansatz von Morrison ist eine Mischung aus bekannten Elementen und völlig neuen Ideen. Sein Clark Kent ist der etwas schusselige Reporter, der immer zu spät kommt, weil er noch eben die Welt retten muss. Er liebt Lois und Lois liebt Superman. Lex Luthor ist der ebenso geniale wie gemeine Erzschurke von Superman. Ihm gelingt es, dem Mann aus Stahl eine Falle zu stellen und bei diesem wissenschaftlichen Experiment, das von einem reichen und selbstlosen Mäzen finanziert und durchgeführt wird – er möchte eben bei dieser Expedition zur Sonne ein Stück von ihr zur Erde bringen um das Geheimnis der Fusion zu ergründen – einen beteiligten Astronauten (ein Metawesen) unter seine Kontrolle zu bringen. Dieser droht die ganze Mannschaft und das Raumschiff zu zerstören. Was ihm auch gelänge, wenn nicht Superman in letzter Sekunde das Schlimmste verhindern würde. Er bringt die Kapsel wieder heil zur Erde und muss nun leider erfahren, dass sein Körper durch die viel zu nahe Exposition zur Sonne droht zu kollabieren. Er wird sterben müssen.

All-Star Superman

Wie Prometheus der Menschheit das Feuer (und damit die Kultur) brachte, so versucht der reiche Dr. Leo Quintum der Menschheit “einen Teelöffel Sonne“ auf die Erde zu bringen und damit die Energieprobleme für alle Zukunft zu lösen. Er aber muss von Superman gerettet werden – genauso wie der Feuer bringende Titan Prometheus von Herakles gerettet werden musste

All-Star Superman

Wie der alte Held Herakles ebenfalls zwölf Taten vollbringen musste, bevor er ein Gott (und damit unsterblich) wurde, so hat Morrison gesagt, dass in jeder der zwölf Ausgaben Superman eine der “12 Super-Challenges“ bewältigen wird.Und diese Rettung der ersten bemannten Raummission zur Sonne ist dann auch gleich die erste der bevorstehenden Supertaten. Um die Neugier auf das “Wie schafft er das?“ ein wenig zu erhöhen, hier die zwölf Taten im Einzelnen:

Superman wird/muss:

• die erste bemannte Mission zur Sonne retten

• das Super-Elixier brauen

• die unbeantwortbare Frage beantworten

• den Chronovore, ein Monster, das alles altern lässt, besiegen

• unsere Welt davor bewahren eine Bizarro-Welt zu werden

• dem Underverse entkommen

• Leben schaffen

• Kandor befreien und Krebs besiegen

• die Tyrannensonne Solaris besiegen

• den Tod besiegen

• das künstliche Herz der Sonne schaffen

• der Menschheit eine Formel hinterlassen, um einen Superman 2 als Ersatz zu schaffen, während seiner Abwesenheit in der Sonne bis zu seiner Wiederkehr.

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Durch die drastische Überladung seiner Körperzellen bekommt Superman nicht nur neue Kräfte, er wird auch superehrlich. So kann er nicht länger vor Lois seine Geheimidentität verbergen – er muss es ihr sagen! Zumal sie auch Geburtstag hat und für diesen Tag hat er sich nun etwas ganz Besonderes ausgedacht: Er wird ihr sagen, wer er ist und sie in seine Festung der Einsamkeit im ewigen Eis mitnehmen. Die Festung wird von Quitely beeindruckend in Szene gesetzt und gleicht mehr der bekannten Silver-Age Version, als späteren Interpretationen. Hier findet man die bekannten Roboter von Batman, Robin und Jimmy Olsen & Co. ebenso, wie den gigantischen Joker-Penny und die durchsichtige Blase, die die Zeitmaschine ist, mit der die Mitglieder der Legion der Superhelden durch die Zeit reisten. Diese Darstellung der Festung der Einsamkeit ist eine Hommage an die Geschichte „The Super-Key to Fort Superman“ von ACTION COMICS #241 vom Juni 1958 (dt. bei Ehapa in Superman/Batman 12/1968.3, „Der Superschlüssel zum Fort Superman“. In dieser Geschichte tauchte die bekannte Festung mit ihrem gigantischen Schlüssel zum ersten Mal auf, hier schlich sich Batman in die Festung indem er sich in den riesigen Schlüssel einschweißte und fortan in der Festung Superman Streiche spielte; sollte ein Geschenk sein zum Jahrestag der Landung seiner Rakete auf der Erde. Am Ende spielt Superman aber Batman einen Streich. Solche Geschichten sind zeitlos und jeder Superman-Fan kennt sie wohl.

All-Star Superman

Und genauso möchte Morrison seine Geschichten auch verstanden wissen. Sie sollen anrühren und den Leser mitnehmen in eine abenteuerliche Welt. Und in dieser Festung gibt es auch Hinweise an andere Geschichten, wie diese von Morrison selbst erdachte zu „DC ONE MILLION“: In der Festung gibt es ein Sun-Eater-Baby, dass mit Sonnen gefüttert werden muss, die Superman selbst schmiedet auf dem Kosmischen Amboss von Neu-Olympus.

All-Star Superman

Beim Rundgang durch die Festung darf Lois in jedes Zimmer schauen – nur nicht in einen bestimmten Raum. Dies ist eine Anspielung auf das (wieder Mal zeitlose) Märchen von König Blaubart. Nun hat Superman ihr also sein größtes Geheimnis erzählt, sie aber kann es nicht glauben und zieht die völlig falschen Schlüsse aus dieser Offenbarung: Anstatt, dass glücklich ist, wittert sie einen Komplott und sie bekommt Angst vor der Wahrheit. Quitelys Lois ist optisch sehr viel anders, als alle anderen Darstellungen, die man so kennt: Sie wirkt unglaublich attraktiv, wie sie so panisch durch die Festung irrt, auf der Flucht vor Superman und auf der Suche nach einer wirksamen Waffe.

All-Star Superman

Und nun erhält sie ihr Geburtstagsgeschenk: Eine Ampulle mit einem Serum, das sie für 24 Stunden genauso super sein lässt wie Superman selbst: Superwoman (siehe Supertat 2)!

So ziehen sie nach Metropolis um nach dem Rechten zu sehen. Dort erscheinen neben einem urzeitlichen Dinosaurier-Tyrannen aus dem Erdinneren auch noch zwei göttergleiche Heroen, die unverblümt Lois Lane den Hof machen. Der eine ist der zeitreisende Samson aus dem Jahr 2061 und der andere ist Atlas, ebenfalls ein Superman der Mythologie. Atlas löst das Problem mit dem Dino, indem er ihn kurzerhand ins Weltall hinaus wirft. Und damit möchte er Lois beeindrucken. Der wahre Superman kann diese Lösung ganz und gar nicht akzeptieren, da im luftleeren Raum dieser sterben würde – also holt er ihn wieder zurück zur Erde, was Lois auch besser findet.

Schließlich einigt man sich darauf den Stärksten durch Armdrücken heraus zu finden. Superman siegt problemlos und die beiden Unterlegenen haben nun gebrochene Arme.

Der Tag geht zur Neige, die Superkräfte schwinden und eine völlig erschöpfte Lois fällt in den Schlaf, noch ehe Superman ihr seine so wichtige Frage stellen kann. Der Heiratsantrag muss wohl noch etwas warten. Und bis dahin kann noch so viel passieren. Hatte Samson nicht eine Ausgabe des Daily Planet aus der Zukunft mitgebracht mit der Überschrift: „SUPERMAN TOT“?? Geschrieben von einem gewissen Clark Kent?!

Luthor steht vor Gericht und wird schuldig gesprochen für Vergehen gegen die Menschlichkeit. Sein Urteil lautet: Elektrischer Stuhl. Auf Stryker’s Island darf ihn der Starreporter vom Daily Planet (das ist Clark Kent) eine Stunde exklusiv interviewen.

All-Star Superman

Schon kurz nach Betreten rettet Clark Kent (getarnt durch seine Tollpatschigkeit) Lex Luthor das Leben. Ein Stromschlag hätte ihn wohl getötet, wenn Clark ihm nicht aus Versehen vorher ein Gerät aus der Hand gerissen hätte: Eine Ironie des Schicksals. Dank der Beweise vom Daily Planet sitzt Luthor in der Todeszelle, aber der beste Reporter vom Planet rettet ihm das Leben. Bei einem Rundgang durchs Gefängnis erklärt Luthor ihm seine Sicht über Superman und wie er die Welt sieht. Superman ist schuld an seinem Handeln und er, Luthor, wird nicht eher ruhen, bis Superman tot ist. Gegenüber Clark Kent erklärt er auch, dass er verantwortlich ist, für das langsame Sterben von Superman.

Während sie durch das Gefängnis gehen, bricht der Parasit los und eine Revolte bricht aus. Clark hat nun das Problem, einerseits sein Interview weiterzuführen, nicht in Kontakt mit dem Parasiten zu kommen, die Revolte zu beenden, die Wärter zu retten, Lex Luthors Leben zu retten und nebenbei auch noch: Nicht seine Geheimidentität preiszugeben.

Aber dank seiner Super-Fähigkeiten gelingt ihm das ganz passabel: Im Supertempo fliegt er die Wärter von der Insel, er schweißt mit Hitzeblick Wasserleitungen auf, friert mit Superpuste das Wasser zu Eis und tritt ein kleines Erdbeben los, welches den Parasiten begräbt.

Unglaublich witzig, aber nachvollziehbar sind die Szenen, in denen Lex Luthor seinem Gegenüber Clark Kent tief in die Augen schaut – dieser aber nicht in ihm Superman erkennt.

Der Affe im Superman-Kostüm in Luthors Zelle auf Stryker’s Island erinnert an Beppo den Superaffen (aus Superboy #76, Oktober 1959).

All-Star Superman

Rückblick: In Smallville stehen Jonathan Kent und der junge Clark Kent auf den Feldern ihrer Farm und betrachten den Sonnenuntergang. Da kommt ein Meteorit hernieder und mit ihm landet Krypto der Superhund auf der Erde. Sofort fängt der junge Superboy an, mit ihm auf Super-Art zu spielen: Stöckchen holen mit Bäumen, Fangen spielen im Weltraum und die Aussicht genießen auf die Erde vom Mond aus.

Auf der Farm erscheinen drei Fremde und suchen als Erntehelfer Arbeit. Es stellt sich heraus, dass dies Kal Kent, der Superman aus dem Jahr 853500 ist, zusammen mit seinen Freunden, dem Unbekannten Superman und Klyzyzk Klzntplkz, dem Superman aus der fünften Dimension. Sie sind in Smallvilles Vergangenheit, um das Chronovore, ein Monster, das alles altern lässt, was es berührt, unschädlich zu machen.

All-Star Superman

Das Monster treibt sein Unwesen (durch Berühren verwandeln sich Kühe in das, was sie später sein werden: Hamburger), und Superboy möchte den anderen Supermännern helfen. Sie versuchen ihn aber daran zu hindern, denn wer sich dem Monster entgegenstellt, dem klaut es Zeit – genau diese Zeit wird Superboy gestohlen, in dem das Herz von Jonathan Kent aufhört zu schlagen. Aber der Unbekannte Superman ist bei Jonathan Kent und es stellt sich heraus, dass er der Superman aus der All-Star-Continuity ist. So ist es ihm vergönnt, doch bei seinem Vater in dessen Todesstunde anwesend zu sein.

Nach dem Tod von Jonathan steht für Clark fest, dass er Smallville verlassen möchte.

All-Star Superman

Superman-Prime (von DC One Million) erscheint und erklärt (dem All-Star-Superman), dass er zusammen mit drei Generationen (er selbst, sein jüngeres Ich und sein Nachfahre aus dem Jahr 853500) heute den Chronovore besiegt hat – eine seiner legendären zwölf Aufgaben. Der goldene Superman-Prime übergibt Superman eine unzerstörbare Blume von Neu Krypton und zurück in seiner Zeit. legt der All-Star-Superman sie ans Grab von Jonathan Kent, mit dem er nun doch noch leibhaftig sprechen könnte, bevor dessen Herz die Schläge ausgingen.

Wieder sind die Anspielungen und Hommagen an das Silver-Age und an andere Arbeiten von Morrison unzählig und sicherlich schwer, alle(!) zu erkennen. Man kann sich nur wiederholen: Morrison kennt sich aus mit Superman wie kaum ein zweiter, Morrison ist der moderne Jules Verne, Morrison ist Stephen Hawking auf Crack. Unzählige Anspielungen an zwei alte – in Amerika sehr erfolgreiche Serien: SUPERMAN’S GIRLFRIEND, LOIS LANE und SUPERMAN’S PAL JIMMY OLSEN sind immer wieder zu finden.

Seine Ideen und Vorstellungen über die Zukunft und den damit verbundenen technischen Fortschritt sind phantastisch. Er sprüht (wie man es eben von ihm gewöhnt ist) nur so vor Einfallsreichtum und Kreativität. Morrison geht es gar nicht darum „realistische“ Comic-Geschichten zu schreiben, sondern wunderbare, zauberhafte und utopische – aber in sich schlüssige – Storys, die anrühren und die typischen Themen der Menschlichkeit verarbeiten: Liebe, Scham, Angst, Tod und Freundschaft.

Dieser Morrison macht einfach Spaß und dieses Gefühl ganz in der Story zu verschwinden gibt es nur ganz selten. Das Entgegenfiebern dem nächsten Ideenblitz ist ein Gefühl, das im heutigen Comic-Einerlei leider viel zu selten sich einstellt. Bei diesem Opus stimmt alles: Witz, Fantasie, große Gefühle, Spannung – dargeboten in einer perfekten künstlerischen Harmonie zum Text.

 

All-Star Superman
Befreit von allen Fesseln der allgemeinen DC-Kontinuität erleben wir den besten Superman seit Jahrzehnten, geschaffen von zwei absoluten Comic-Genies – Grant Morrison (JLA, X-Men) und Frank Quitely (X-Men).

Diese vorliegende Arbeit ist nicht die erste gemeinsame Arbeit der beiden Kreativen Morrison/Quitely für DC. Zuvor schufen sie schon zusammen „JLA: Earth 2“ (dt. bei Dino JLA Sonderband #19).

Wie immer sind die Ideen von Morrison schrill und spektakulär, liebevoll altmodisch und unkonventionell progressiv. Die Bildsprache von Frank Quitely ist ausdrucksstark und sein Talent Mimik und Gestik darzustellen einzigartig.

„Frank Quitely“ ist sein Pseudonym – der richtige Name des schottischen Künstlers ist Vincent Deighan. „Frank Quitely“ ist ein Wortspiel für „quite frankly“. Morrison und Quitely sind übrigens beide in Glasgow geboren.

Norbert Elbers


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Brian Azzarello & Eduardo Risso: 100 Bullets

Nachdem Garth Ennis‘ Kultserie Preacher nach 66 US-Heften planmäßig beendet wurde, erhofften sich in den USA das DC-Label Vertigo, bzw. bei uns zunächst Speed und danach  Panini von 100 Bullets einen ähnlichen Erfolg. Wenn es nach dem auf Seite 3 verteilten Vorschußlorbeeren geht, dann handelt es sich um einen massiven Knaller. Neben Ennis („100 Bullets trifft jedes Mal ins Schwarze.“) loben u. a. Alex Ross (Marvels, Kingdom Come), Paul Dini (Dark Knight: Eine wahre Batman-Geschichte) und Jim Steranko 100 Bullets über den grünen Klee und Warren Ellis (Transmetropolitan) behauptet sogar, die Serie regekmäßig im Comicshop zu kaufen!

Brian Azzarello & Eduardo Risso: 100 Bullets

Ein Blick in den ersten Sammelband kann danach nur ernüchternd sein. Im Gegensatz zu den tollen Covern von Dave Johnson ist das Artwork etwas enttäuschend. Eduardo Risso (Vampire Boy, Moonshine, Dark Knight: Eine wahre Batman-Geschichte) geht zwar sehr großzügig mit kühnen Layouts und Schwarzflächen um, kann aber nicht immer vertuschen, dass seine höchst konventionell colorierten Zeichnungen oft eher ungelenk und grob wirken.

Brian Azzarello & Eduardo Risso: 100 Bullets

Auch die Story von Brian Azzarello (The Dark Knight III: The Master Race) will (noch?) nicht restlos begeistern: Eine gewisse Dizzy wird aus dem Knast entlassen und erhält von dem Vertreter einer obskuren Regierungsorganisation nicht nur Informationen über die Mörder ihres Mannes und ihres Sohnes, sondern auch noch ein sehr verlockende Angebot.

Brian Azzarello & Eduardo Risso: 100 Bullets

Sollte sie die Mörder ihrer Familie umbringen, wird sie gänzlich straffrei ausgehen. So weit so (halbwegs) originell, doch die darauf folgenden familiären Verwickelungen der armen Dizzy und der erste Showdown sind noch nicht so ganz das Gelbe vom Ei. Naja, immerhin hat der Mann von der Regierung am Ende des Comics noch einiges mit Dizzy zu besprechen, was vielleicht Anlass zu Hoffnung gibt.

Brian Azzarello & Eduardo Risso: 100 Bullets


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Dietmar Dath: Superhelden. 100 Seiten

Mit gleich 10 Bänden hat der Reclam Verlag seine Reihe “100 Seiten“ gestartet. Der Name ist natürlich Programm, denn diese Bücher hören tatsächlich mit Seite 100 auf (und – was ungewöhnlich ist – sie beginnen tatsächlich mit Seite 1). Unter den Motto “persönlich geschrieben“ und “modern gestaltet“ werden hier Themen wie Jane Austen, Ötzi, Twin Peaks, Menschenrechte, Ovid, JFK aber auch Asterix oder Superhelden “unterhaltsam präsentiert“. Weitere Bände sind bereits angekündigt.

Superhelden. 100 Seiten
Bei den Superhelden ist der “unterhaltsame Präsentator“ Dietmar Dath. Dieser ist als Filmkritiker der FAZ, aber auch als Verfasser der Graphic Novel “Mensch wie Gras Wie“, ausreichend qualifiziert und schreibt auch keinen Blödsinn. Das Büchlein ist alles andere als eine trockene Einführung in die Materie, sondern vielmehr ein fröhliches Nerd-Geschreibe. Ein gewisses Grund-Interesse und –Wissen am bzw. zum Thema sollte der Leser schon mitbringen. Zwar verweist Dath auch auf die Wechselwirkung zwischen Comic und Film, wobei er ganz besonders auf “Iron Man“ eingeht, doch hauptsächlich springt er munter von einem persönlichen Superhelden-Comic-Highlight wie Alan Moores “Swamp Thing“ zum nächsten, wie Grant Morrisons “Mastermen“. Dabei hat er fast mehr Freude am Nacherzählen als am Interpretieren.

Superhelden. 100 Seiten

Konsequent wäre es da gewesen, wenn die sehr kurze Liste mit Literaturtipps (auf Seite 101) nicht nur das übliche Sekundär-Zeugs aufgezählt hätte, sondern gleich die angesprochenen Comics, inklusive ihrer Verfügbarkeit in Deutschland. Doch dafür lockern einige wirklich interessante Diagramme das Buch auf. So ist zu erfahren, dass sowohl bei Marvel wie auch bei DC ein Viertel der Superhelden weiblichen Geschlechts sind, Marvel jedoch über ein doppelt so großes Ensemble wie DC verfügt. Insgesamt ist das Buch so etwas wie das Gegenstück zu einem Plausch mit jemanden, der ein interessantes Hobby hat und ebenso gerne wie gut darüber erzählt.

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Robin: Der Sohn des Dunklen Ritters

Schon der Anfang ist grandios: “Was sollen wir hier, Fatzke?” So spricht Damaian zu Beginn in einer ausweglosen Situation zu seinem Widersacher. Damit ist dem Autor auch schon eine treffende Charakterisierung des letzten Robins gelungen und zeigt, in welche Richtung es geht.

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Damian Wayne war tot. Er, der leibliche Sohn von Bruce Wayne und Talia al Ghul starb einen gewaltsamen Tod durch seinen eigenen Klon-Bruder Heretic beim Kampf gegen die Verbrecherorganisation Leviathan. Aber nun ist er zurück. In Rückblicken wird von seiner Ausbildung durch Talia und der Mordliga zum Killer berichtet.

Robin: Der Sohn des Dunklen Ritters

Im Jahr des Blutes – eine einjährige Abschlussprüfung – richtete er damals (es nicht besser wissend) allerlei Unheil an. Aber nun als Sohn von Bruce Wayne hat er erkannt, dass dies falsch war. Und er versucht, den angerichteten Schaden wieder gut zu machen. Nun bereist er als Robin die ganze Welt, um für seine Sünden Buße zu tun. Er braucht einen Neuanfang. Es geht um die Aufarbeitung und Wandlung von einem al Ghul zu einem Wayne. Er selbst hat für sich das Jahr der Sühne ausgerufen.

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Nicht ganz unintelligent bereitet Gleason (Autor und Zeichner in Personalunion) dem Leser hier eine spannende Geschichte. Es gelingt ihm allerbeste Unterhaltung auf allerhöchstem Comic-Niveau zu präsentieren: Geschliffene Dialoge, präzise Charakterisierungen, actiongeladene Szenen, emotionale Momente und sprudelnder Ideenreichtum. Er legt eine gefühlvolle Geschichte hin, die ebenfalls auch durch bewegende, überraschende und neue Momente überzeugen kann.

Norbert Elbers

Robin: Der Sohn des Dunklen Ritters 01: Das Jahr des Blutes; Enthält: “Robin: Son of Batman“ #1 bis #6 (August 2015 – Januar 2016), “US- Convergence: New Teen Titans” #2 (II) (Juli 2015); Text und Zeichnungen: Patrick Gleason; Tusche: Mick Gray; Kolorierung: John Kalisz; Aus dem Amerikanischen von Marc Schmitz; Prestige; Softcover: € 16,99; Softcover variant: € 20,00; 156 Seiten; farbig; Panini/DC Comics; Cover: Patrick Gleason

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Batman: Der letzte Kreuzzug

14 Jahre nach The Dark Knight Strikes Back kehrt Frank Miller zu Batman zurück. Gemeinsam mit dem als Co-Autor fungierenden Brian Azzarello (100 Bullets, Before Watchmen) hat er nicht nur die eher monumentale, auf 9 Hefte angelegte, Serie The Dark Knight III: The Master Race geschrieben, sondern auch noch ein Prequel zu seinem Meilenstein The Dark Knight Returns.

Batman: Der letzte Kreuzzug

Auch durch den daran beteiligten Zeichner ist dieser Comic eine kleine Sensation. Der zuvor meist für Marvel tätige John Romita Jr. erregte zuvor schon viel Aufmerksamkeit, als er die von Geoff Johns geschriebene Superman-Miniserie Men of Tomorrow in Szene setzte.

Batman: Der letzte Kreuzzu

Romita Jr. hat Batman zwar bereits in einem Crossover mit dem Punisher gezeichnet, doch in The Dark Knight Returns: The Last Crusade taucht er voll ins DC-Universum ein. Die Geschichte von Miller und Azzarello schildert, wie Batman mit dem Ruhestand hadert und sich eine gemeinsame Zukunft mit Selina Kyle alias Catwoman durchaus vorstellen kann, zumal ihre Beziehung mittlerweile nicht mehr nur platonischer Natur ist.

Batman: Der letzte Kreuzzu

Für Batman kommt es jedoch leider nicht in Frage das Fledermaus-Kostüm an den zweiten Robin Jason Todd zu übergeben, denn dieser agiert bei den nächtlichen Einsätzen oftmals übertrieben brutal. Batman denkt daran “in Rente zu gehen und ihn von der Höhle aus“ anzuleiten. Doch aus dieser Batman Beyond-Lösung wird (zumindest im Bezug auf Jason Todd) nichts, denn der Joker hat auch noch mehr als ein Wörtchen mitzureden…

Batman: Der letzte Kreuzzu

Was Miller und Azzarello hier auf 57 Seiten erzählen, ist weniger eine in sich abgeschlossene Story, sondern vielmehr ein Jonglieren mit aus anderen Batman-Geschichten bekannten Situationen und Figuren-Konstellationen. Über alle Zweifel erhaben ist jedoch das Artwork von Romita Jr.  Seine klaren, zugleich aber auch sehr detailreichen, Bilder bestätigen einmal mehr, dass hier der – meiner Meinung nach – immer noch beste amtierende Zeichner von Superhelden-Geschichten am Werke war.

Batman: Der letzte Kreuzzug

Panini Deutschland hat Batman: Der letzte Kreuzzug zunächst mit einem alternativen Cover von Lee Bermejo und 27 weiteren „Comic-Shop-Variants“ veröffentlicht. Mittlerweile liegt auch eine Hardcover-Ausgabe vor.

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Loeb & Turner: Batman / Superman: Supergirl

Auf der Welle des Kinofilms “Batman V Superman: Dawn of Justice“ schwimmend, veröffentlich Panini die Hefte der im Jahr 2003 neu gestarteten Serie Superman/Batman wieder neu. Im Oktober 2003 bekamen die beiden Zugpferde des Hauses DC wieder ein gemeinsames Heft, nachdem 1986 mit der Nummer #323 die Serie WORLD’S FINEST COMICS nach fünfundvierzig Jahren – von denen sie sich immerhin die letzten zweiunddreißig Jahre diesen Titel allmonatlich geteilt hatten – eingestellt worden war. Die gemeinsamen Geschichten von Batman und Superman werfen also große Schatten und eine lange Tradition voraus.

Batman / Superman: Supergirl
Softcover-Cover

Und dies ist die Geschichte von der Rückkehr einer alten Heldin, von der es im DC-Universum schon sehr viele Varianten und Inkarnationen gab. Verdeutlicht es doch sehr, dass es sie geben muss, aber es immer schwer war, an der Seite von Superman zu existieren und gute Geschichten über sie und mit ihr zu schreiben. Und so ist es kein Wunder, dass mit dieser Aufgabe – attraktive und zeitgemäße weiblichen Comiccharaktere zu schaffen – jemand betraut wurde, der bekannt dafür ist, eben dies wie kein anderer zu können: Michael Turner.

Batman / Superman: Supergirl

Innerhalb der Serie Batman/Superman durfte er zusammen mit dem Autor Jeph Loeb (“Superman for all Seasons“, “Smallvile“) in einer sechsteiligen Geschichte die Wiederkehr von Supermans Cousine Supergirl präsentieren. Und das gelingt den beiden Kreativen sehr gut. Die Historie von Supergirl ist nicht ganz einfach, denn schon zu viele Heldinnen gab es, die diesen Namen trugen: Das Pre-Crisis-Supergirl Kara Zor-El, Matrix, der Erdenengel Linda Danvers, Cirl-El, und und und…

Loeb & Turner: Batman / Superman: Supergirl
Hardcover-Cover

In der vorliegenden Geschichte wird Supergirl als die Cousine von Superman eingeführt, die ebenso wie er die Explosion von Krypton überlebt hat. Dies funktioniert, da das alte Supergirl, welches bei der Crisis gestorben war, nach der Neuschreibung des DC-Universums ja nie existiert hatte! Jetzt also ist ein neues Supergirl wieder da und die Art und Weise, wie die beiden Kreativen ihr neues Leben einhauchen ist wirklich von der ersten Seite an, überaus beeindruckend und fesselnd gelungen. Loebs Story beginnt mit der Suche nach dem Kryptonit, das auf die Erde niedergeprasselt war. Superman muss in seiner Festung der Einsamkeit unter Quarantäne die Zeit verbringen, während die Helden der Erde überall Kryptonit einsammeln. So auch Batman im Hafen von Gotham City. Und was er da tief unten auf dem Meeresboden findet, das lässt den Meisterdetektiven überraschen: Ein Raumschiff  kryptonischen Ursprungs.

Loeb & Turner: Batman / Superman: Supergirl

Und schnell wird auch klar, wer an Bord war: Eine junge Frau, die noch gar nicht weiß, wie ihr geschah und wo sie ist. Das Letzte, an das sie sich noch erinnern kann, war, dass sie als junges Mädchen ihrem Cousin Kal-El, der als Baby in eine Rakete gesetzt worden war, folgen sollte. Die Jahre sind vergangen und aus dem Baby wurde der mächtigste Held der Erde und sie ist immer noch der Teenager von einst.

Loeb & Turner: Batman / Superman: Supergirl

Was Loeb da abliefert ist spannend, humorvoll und auch voller Dramatik und unerwarteter Wendungen. Die Bilder von Turner sind einzigartig und schön. Seine bekannten Schwächen (seine Gesichter sehen meist ähnlich aus) sind nicht überwunden, aber scheinbar schwächer geworden. Loeb lässt es sich auch nicht nehmen, eine Vielzahl von weiblichen Figuren in die Geschichte hinein zu schreiben (die Amazonen um Wonder Woman, die Furien von Apokolips u.v.a.m.). Rasant sind die Wendungen, aber immer durchdacht und es macht sehr viel Spaß ihnen zu folgen (besonders in einem Rutsch ohne auf eine Fortsetzung warten zu brauchen).

Loeb & Turner: Batman / Superman: Supergirl

Supergirls Erscheinen auf der Erde bleibt nicht lange unerkannt und so machen sich viele daran, sie für sich zu gewinnen: Allen voran Darkseid, der eine Nachfolgerin für Big Barda sucht. Er entführt sie kurzerhand und scheint in ihr eine dunkle Seite zu aktivieren. Geschickt versteht es Loeb den Leser in ein Wechselbad zu tauchen und bis zum Schluss im Ungewissen darüber zu lassen, wer genau dieses Supergirl ist und was es möchte. Haben etwa Batman (und Krypto) Recht, die ihr nicht trauen? Oder der gutgläubige Superman, der von der ersten Sekunde an keinen Zweifel daran lässt, dass dies seine leibhaftige Cousine von Krypton ist, die zur Erde kam, um ihm beizustehen?

Loeb & Turner: Batman / Superman: Supergirl

Die Reise nach Apokolips von Superman, Batman, Wonder Woman und Big Barda entwickelt sich zu einem Feuerwerk und wieder einmal liegt es Batman anheim, alle zu retten und dafür zu sorgen, dass alle wieder – zusammen mit Supergirl – zur guten alten Erde zurückkehren. Aber der so Besiegte lässt es mit seiner Niederlage nicht beruhen und sinnt sofort auf Rache. Das vermeintlich gut versteckte Supergirl auf der Farm der Kents ist für ihn nicht schwer auszumachen und so taucht er auf und legt mit seinen Omega-Strahen alles in Schutt und Asche: Auch das neue Supergirl. Superman ist außer sich vor Wut. Aber wieder greift Loeb in die Trickkiste und zaubert Unvorhersehbares hervor.

Loeb & Turner: Batman / Superman: Supergirl

Das Ganze ist unterhaltsame Comicliteratur und wird von Turner gekonnt und beeindruckend in Szene gesetzt. Seine männlichen Helden (allen voran Batman) sind gut gebaut und seine weiblichen Figuren sind ebenfalls nett anzuschauen. Seine Hintergründe und Kulissen sind stimmungsvoll, fantasievoll und wissen zu überzeugen.

Superman/Batman: Apocalypse

2010 entstand auf der Grundlage dieser Geschichte innerhalb der empfehlenswerten Reihe “DC Universe Animated Original Movies“ der recht werkgetreue Zeichentrickfilm “Superman/Batman: Apocalypse“.

Norbert Elbers

Batman/Superman: Supergirl; enthält Superman/Batman #8 bis #13; Text: Jeph Loeb; Zeichnungen: Michael Turner; Farben: Peter Steigerwald; aus dem Amerikanischen von Christian Heiss; Softcover € 16,99 / Hardcover € 25,00; 150 Seiten; farbig; Panini/DC Comics

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