Schlagwort-Archive: DC

Batman: Gotham Knight

2003 brachte Warner parallel zum Kinofilm Matrix Reloaded die in Japan entstandene Trickfilm-Kollektion Animatrix heraus. Dieses Spielchen wiederholte sich fünf Jahre später.

Batman: Gotham Knight

Um Stimmung für den neuen Batman-Kinofilm The Dark Knight zu machen, erscheint unter dem Titel Batman: Gotham Knight eine Zusammenstellung von sechs je 12-minütigen Trickfilmen im japanischen Anime-Stil, die nach Superman: Doomsday und Justice League: The New Frontier als dritter Beitrag der Reihe DC Universe Animated Original Movies veröffentlicht wurde. Die Regie der einzelnen Episoden übernahmen japanische Trickfilmer der Studios Madhouse, Production I.G., Be Train und Studio 4°C , während die Storys unter der Oberaufsicht von Bruce Timm (Batman: The Animated Series) von US-Autoren verfasst wurden.

Batman: Gotham Knight

Den Reigen eröffnet Have I Got a Story For You geschrieben von Josh Olson (A History of Violence). Hier geht es um einige Kinder, die sich versuchen gegenseitig mit ihren widersprüchlichen Geschichten über Batman zu übertreffen. Vorlage war eine Comicstory, von 1973, die sehr viel interessanter innerhalb der Batman Anmated-Reihe als Legends of the Dark Knight (teilweise im Look von Frank-Millers The Dark Knight Returns) adaptiert wurde. Die zweite Geschichte Crossfire stammt von Greg Rucka (Gotham Central), ist äußerst spannend und erzählt wie die Polizisten Allen und Ramirez mitten in einen Bandenkrieg geraten. Auch Field Test von Jordan Goldberg ist nicht ohne und zeigt wie ein sehr junger (und sehr japanischer) Bruce Wayne neue Wunderwaffen von Lucius Fox erhält.

Batman: Gotham Knight

David Goyer, der Drehbuchautor von Blade und Batman Begins, lässt anschließend in Darkness Dwells Batman gegen Scarecrow und Killer Croc antreten. Der Höhepunkt der Zusammenstellung ist Working Through Pain vom Comicautor Brian Azzarello (The Dark Knight III: The Master Race). Hier erfahren wir einige Details aus den Lehr- und Wanderjahren von Bruce Wayne, der von der fernöstlichen Expertin Cassandra das Ertragen von Schmerzen lernt, aber dann doch nicht zum Ghandi taugt.

Batman: Gotham Knight

Abschließend erzählt Alan Burnett in Deadshot wie Batman gegen den gleichnamigen Meisterkiller antritt. Diese Story strotzt nicht nur vor Action, sondern verdeutlicht auch die Abscheu des Dunklen Ritters gegenüber Schusswaffen.

Batman: Gotham Knight

Extras der DVD: Audiokommentar von Gregory Noveck, Dennis O’Neil and Kevin Conroy, nicht untertitelt;“Batman and Me: The Bob Kane Story“ (38:23 min), wie alle übrigenExtras wahlweise mit deutschen Untertiteln; „A Mirror for the Bat“ – Bericht über die Schurken (35:46 min); Vier Episoden aus der „Batman Animated“-Serie : „Heart of Ice“, „I Am the Night“, „Legends of the Dark Knight“ und „Over The Edge“, ohne deutsche Tonspur

„Batman: Gotham Knight“ als Doppel-DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Batman: Gotham Knight“ als Einzel-DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Batman: Gotham Knight“ als Blu-ray bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Batman – Dark Knight Chronicles“ bei AMAZON als DVD-Box bestellen, hier anklicken

„Batman – Gotham Knight“ bei AMAZON als DVD-Box bestellen, hier anklicken

Batman – Rätsel um Batwoman“ als DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Batman of the Future – Staffel 1“ bei AMAZON als DVD bestellen, hier anklicken

„Batman of the Future – Der Joker kehrt zurück“ bei AMAZON als DVD bestellen, hier anklicken

„Superman – The Animated Series Vol. 2“ als DVD-Box bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Justice League“ als DVD-Box bei AMAZON bestellen, hier anklicken

Batman und das Phantom“ als Video bei AMAZON bestellen, hier anklicken

Justice League: The New Frontier

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges waren Superhelden-Comics in den USA erst einmal abgemeldet. Realistischere Geschichten, wie z. B. die EC-Comics aber auch Love-Storys, waren stärker gefragt.

Justice League: The New Frontier

Zwar behaupteten sich die bekannten DC-Superhelden Superman, Batman und Wonder Woman, doch Green Lantern oder The Flash pausierten, bis sie schließlich Ende der 50er-Jahre in einem völlig neuen Outfit zurückkehrten. Diese DC-Serien läuteten noch vor den ersten Auftritten von Marvels Fantastic Four oder Spider-Man das sogenannte Silver Age ein.

Justice League: The New Frontier

Der Comiczeichner und Autor Darwyn Cooke (Batman: Ego, Before Watchmen: Minutemen, The Spirit, Parker) hatte 2004 die interessante Idee dieses Verschwinden und Wiederauftauchen der zahllosen Superhelden aus der zweiten Reihe mit tatsächlichen historischen Begebenheiten während des Kalten Krieges zu vermengen und daraus sein Comic-Epos DC New Frontier zu formen.

Justice League: The New Frontier

Das Vorbild ist unzweifelhaft einmal mehr Alan Moores Meilenstein Watchmen und so gibt es bei Cookes neben einigen treffenden Seitenhieben gegen die damalige (und heutige) US-Außenpolitik, sowie gegen die Hexenjagd von Senator McCarthy, auch noch zusätzlich ergänzend eingeflochtene Zeitungsartikel, die den Background der Geschichte vertiefen sollen.

Justice League: The New Frontier

2007 wurde unter der Leitung von Bruce Timm (Batman: The Animated Series) die Geschichte um den Tod von Superman zum Zeichentrickfilm Superman: Doomsday verarbeitet, der direkt für den DVD-Markt produziert wurde und lediglich in den USA erschien. Als zweiter Beitrag der sich ganz bewusst nicht nur an ein jugendliches Publikum richtenden Reihe DC Universe Animated Original Movies erschien 2008 Justice League: The New Frontier, allerdings nicht bei uns.

Justice League: The New Frontier
DVD-Cover

In enger Zusammenarbeit mit Cooke, der zuvor bereits an den Batman Beyond-Trickfilmen mitarbeitete, entstand eine zwar inhaltlich von 400 Seiten auf 75 Minuten eingedampfte, aber dennoch (auch optisch!) sehr werkgetreue Adaption des Comic-Meilensteins. Der Trickfilm beweist – stärker noch als die meisten Realverfilmungen –, dass Superhelden-Geschichten nicht nur für Kinder interessant sein können.

Justice League: The New Frontier
Blu-ray-Cover

Extras der DVD: „Superheroes United – The Complete Justice League History“ (41:02 min), hier wird umfassend über die Geschichte der JLA berichtet; Vorschau auf  „Batman: Gotham Knight“ (10:09 min); Diverse Trailer; Außerdem gibt es noch eine „2-Disc Special Edition“, die u. a. zusätzlich noch die drei thematisch passende Episoden „The Dark Heart“, „Task Force X“ und „Another Shore“ aus der Serie „Justice League Unlimited“ enthält

„Justice League: The New Frontier“ als Blu-ray bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Justice League: The New Frontier“ als DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Justice League: The New Frontier“ bei ebay kaufen, hier anklicken

„DC New Frontier – Absolute Edition“ als Comic bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Neue Horizonte # 1“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Neue Horizonte # 2“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„New Frontiers“ als US-Comic bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Justice League“ bei ebay kaufen, hier anklicken

„Superman – The Animated Series Vol. 2“ als DVD-Box bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Batman – Dark Knight Chronicles“ bei AMAZON als DVD-Box bestellen, hier anklicken

„Batman – Gotham Knight“ bei AMAZON als DVD-Box bestellen, hier anklicken

Batman – Rätsel um Batwoman“ als DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Superman – The Animated Series Vol. 2“ als DVD-Box bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Justice League“ als DVD-Box bei AMAZON bestellen, hier anklicken

Superman: Doomsday

2007 diente die fünfzehn Jahre zuvor erzählte Geschichte von Supermans Tod einem Zeichentrickfilm als Vorlage, der direkt für den DVD-Markt produziert wurde  und leider lediglich in den USA erschien. Superman: Doomsday entstand unter der Leitung von Bruce Timm (Batman: The Animated Series) und startete die Reihe DC Universe Animated Original Movies.

0001

Der Trickfim richtet sich ganz bewusst nicht nur an ein jugendliches Publikum und enthält sogar einige verstörend-brutale Momente. Weil nicht nur gestorben sondern auch geblutet, geflucht und getrunken wird, bekam Doomsday als erster Superman-Film eine Rated PG-13-Freigabe. Während in der Comic-Storyline der Stählerne (zunächst) vierfach wiederkehrte, beschränkt sich der Trickfilm auf eine lediglich zweifache Wiederauferstehung.

00001

Dadurch bleibt innerhalb der Geschichte auch genügend Raum um von den menschlichen Charakteren wie Lois Lane, Jimmy Olsen und Martha Kent zu erzählen. Insgesamt ist Superman: Doomsday Bryan Singers kurz zuvor entstandenen Realfilm Superman Returns haushoch überlegen und in ähnlicher Qualität erscheint danach weitere nah an den Comics orientierte DC-Trickfilme.

The Death of Superman & Reign of the Supermen

2018  entstand mit dem Zweiteiler The Death of Superman und Reign of the Supermen eine weitere recht freie Zeichentrick-Verfilmung von Tod und Auferstehung der DC Galionsfigur. Unter dem Titel The Death and Return of Superman ist mittlerweile auch ein knapp dreistündiger Zusammenschnitt beider Filme mit “nahtlosem Übergang“ erhältlich.

Superman: Doomsday

Bonusmaterial der DVD zu „Superman: Doomsday“: Audiokommentar von Bruce Timm und weiteren Kreativkräften; „Requiem and Rebirth: Superman Lives!“ (43:10 min), hier wird umfassend über den „Tod von Superman“-Comic berichtet; Vorschau auf „Justice League: The New Frontier“ (10:44 min); Behind the Voices (5:19 min); „Superman’s Last Stand“ – Spiel

„Superman: Doomsday“ als Blu-ray bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Superman: Doomsday“ als DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„The Death and Return of Superman“ als DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„The Death and Return of Superman“ als Blu-ray bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„The Death of Supermen“ als Blu-ray bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„The Death of Supermen“ als DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„The Death of Supermen“ als Blu-ray mit Figur  bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Reign of the Superman“ als DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Reign of the Superman“ als Blu-ray bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Der Tod von Superman, Bd. 1: Der Tag, an dem Superman starb“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Der Tod von Superman, Bd. 2: Eine Welt ohne Superman“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Der Tod von Superman, Bd. 3: Die Herrschaft der Supermen“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Der Tod von Superman, Bd. 4: Die Rückkehr von Superman starb“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

Before Watchmen

So richtig erfreut war wohl kaum ein Comicfreund als zu erfahren war, dass DC ganz ohne Beteiligung von Autor Alan Moore und Zeichner Dave Gibbons eine Prequel-Reihe zu Watchmen in Auftrag gab. Darf man das, nur weil man die Rechte an DEM Comicklassiker der 80er Jahre hat?

Before Watchmen

Alan Moore meinte eher nicht, denn schließlich gibt es ja auch keine literarische Fortsetzung zu Melvilles Moby Dick (jedoch zu Doktor Schiwago und zu Vom Winde verweht). Peter Osteried hingegen meinte in Alfonz – Der Comic-Reporter, dass sich Alan Moore nicht so anstellen solle, da er in Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen und in Lost Girls auch recht ungeniert eigene Geschichten mit von anderen Autoren geschaffenen Figuren erzählte.

Before Watchmen

Dennoch waren die Erwartungen nicht allzu hoch, auch wenn bei den insgesamt zehn Before Watchmen-Miniserien eine ganze Reihe von prominenten – abgesehen vom argentinischen Zeichner Eduardo Risso (100 Bullets) – allesamt aus den USA stammenden – Kreativkräften eingesetzt wurden. Bei uns erscheinen diese Serien bei Panini gebündelt in insgesamt acht Sammelbänden, die es wahlweise als Softcover- oder limitierte Hardcover-Edition gibt. Den Anfang macht die vierteilige Miniserie Rorschach von Brian Azzarello und Lee Bermejo, die eine halbwegs spannende Crime-Story mit dem wohl beliebtesten Watchman erzählt und einem Gastauftritt von Taxidriver Travis Bickle alias Robert De Niro enthält. Sehr viel gelungener ist eine Rorschach-Miniserie von Tom King und Jorge Fornés.

Before Watchmen
Darwyn Cooke überraschte mit einer gut gelungenen Geschichte über die Minutemen. In seinem feinen klaren Retro-Stil erzählt der auch als Autor fungierende Cooke (Batman: Ego, Neue Horizonte, The Spirit, Parker) vom komplizierten Beziehungsgeflecht der Vorgänger der Watchmen. Die Minutemen formierten sich aus den unterschiedlichsten Motiven Ende der 30er Jahre in New York. Sie bildeten eine nur bedingt funktionierende hauptsächlich aus kommerziellen Gründen zusammengeschweißte Heldentruppe, die langsam aber sicher auseinander bricht. Hauptfigur der Geschichte ist Hollis Mason, die erste Nite Owl, der von seiner vergeblichen Liebe zu Ursula Zendt alias Silhouette aber auch vom wohl wohl seltsamsten Minuteman dem finsteren Hooded Justice erzählt.

Before WatchmenCooke ist weniger daran interessiert erzählerische Lücken zu schließen, wie dies z. B. Don Rosa bei seinen Versionen von Carl Barks’ Enten-Comics recht penetrant praktizierte. Vielmehr nutzt Cooke respektvoll das von Alan Moore geschaffene faszinierend detailfreudig ausgestaltete Watchmen-Universum um darin einzutauchen und eine eigene Geschichte zu erzählen.

Before Watchmen

Cooke trifft den Geist des Originals findet aber auch durch den sehr eigenständigen Zeichenstil einen interessanten Zugang zum Comic-Meilenstein. In diesem Stile wäre auch eine Fortsetzung zu Moby Dick wünschenswert.

Before Watchmen

Insgesamt muss festgestellt werden, dass das Niveau dieser Reihe in Sachen Optik aber auch Inhalt sehr viel höher ausgefallen ist als zu erwarten war. Mir persönlich hat eigentlich nur die Ozymandias-Reihe von Len Wein und Jae Lee überhaupt nicht gefallen.

Before Watchmen

Im Zentrum von Crimson Cosair, dem letzten Band der Serie stehen zwar nicht die Superhelden aus Watchmen, dennoch enthält er einige Perlen, wobei die Titelstory nicht gerade das absolute Highlight ist. In der Originalserie Watchmen spielten Piraten-Comics eine große Rolle, weil Alan Moore der Meinung war, dass in einer Welt in der Superhelden tatsächlich existieren, Comics über maskierte Räche nicht der Hit wären. Daher entschieden sich er und Gibbons dafür, dass im Watchmen-Universum Piraten-Comics sehr beliebt sind und ließen immer wieder kleine Häppchen aus dem Freibeuter-Comic Tales of the Black Freighter in ihre Geschichte mit einfließen.

Before Watchmen

Auch die meisten Hefte der Before Watchmen Reihe enthielten am Ende als Zugabe zwei Seiten des Piratencomics The Curse of the Crimson Corsair. Diese wurden von John Higgins gezeichnet und gemeinsam mit Len Wein erdacht. Higgins fungierte seinerzeit bei Watchmen als Kolorist. Die atmosphärisch gestalteten Seiten mit der Piraten-Geschichte mögen in kleinen Häppchen zum Erzeugen von einem gewissen Watchmen-Feeling in den Heften vielleicht noch ganz gut funktioniert haben. Geballt gelesen ergibt sich jedoch kein Piraten-Epos, sondern allenfalls eine Schatztruhe voller Fluch der Karibik-Klischees.

Before Watchmen
Sehr viel interessanter sind die ebenfalls in diesem Band enthaltenen Geschichten über zwei absolute Watchmen-Nebenfiguren. Während sich J. Michael Stracynski und der begnadete argentinische Zeichner Eduardo Risso in zwei US-Heften dem tragischen Leben des schurkischen Magiers Moloch widmen, brauchen Len Wein und Steve Rude noch weniger Seiten um die ebenfalls recht traurige Geschichte des Minuteman Dollar Bill  zu erzählen. Wie alle Panini-Bände, die es auch als limitierte und mittlerweile schon hoch gehandelte Hardcover-Ausgaben gibt, enthält auch dieses Buch neben knappen aber sehr informativen Texten noch alle Variantcover zu Crimson Corsair, Moloch und Dollar Bill.

Before Watchmen THE BUTTON

In Doomsday Clock kommt es zu einer Art Crossover zwischen den Watchmen und dem “regulären“ DC-Universum. In den US-Heften 21 und 22 der Reihen Batman und The Flash wird der Vierteiler The Button erzählt. All das ist sehr viel peinlicher als Before Watchmen.

„Before Watchmen 01: Minutemen“ als Softcover bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Before Watchmen 02: Rorschach“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Before Watchmen 03: Comedian“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Before Watchmen 04: Nite Owl“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Before Watchmen 05: Ozymandias“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Before Watchmen 06: Silk Spectre“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Before Watchmen 07: Dr. Manhattan“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Before Watchmen 08: Crimson Corsair“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

Die deutsche Panini-Ausgabe von „Watchmen“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Die deutsche Panini-Ausgabe der „Watchmen Absolute Edition“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

Die deutsche Panini-Ausgabe von „Watching The Watchmen“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

Die US-Ausgabe von „Watchmen“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Watchmen“ als Einzel-DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Watchmen“ als Doppel-DVD im Steelbook bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Watchmen“ als Blu-ray bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Watchmen“ als „Limitierte Rorschach Edition – exklusiv bei Amazon“- Blu-ray bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Watchmen – Tales Of The Black Freighter“ als deutsche DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Watchmen – Tales Of The Black Freighter“ als britische DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Watchmen – Tales Of The Black Freighter“ als britische Blu-ray bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Rorschach – Band 1“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Rorschach – Band 2“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Rorschach – Band 3“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Rorschach – Band 4“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Doomsday Clock DeLuxe Gesamtausgabe“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Doomsday Clock # 1“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Doomsday Clock # 2“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Doomsday Clock # 3“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Doomsday Clock # 4“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

The Silver Age of DC Comics

Große Freude kam bei mir auf, als zu erfahren war, dass der Taschen Verlag seinem riesigen Prachtband 75 Jahre DC Comics: The Art of Modern Mythmaking nicht – wie sonst oft üblich – eine kleinformatigere preiswerte Softcover-Ausgabe folgen ließ. Mit The Golden Age of DC Comics wurde eine fünfbändige DC-Enzyklopädie gestartet, die sich noch ausführlicher mit jenem Comic-Verlag beschäftigt, der durch Helden wie Superman oder Batman das Comicheft salonfähig machte.

The Silver Age of DC ComicsZuvor erschienen in den USA Comics fast ausschließlich in den Zeitungen, doch nach dem riesigen Erfolg von Action Comics # 1 im Juni 1938 mit dem ersten Auftritt von Superman, war klar dass Comics mehr als nur eine Zeitungs-Beigabe sind. Comichefte wurden zu einem riesigen Geschäft.

The Silver Age of DC ComicsDie Superhelden zogen in ihren Abenteuern auch mit in den Zweiten Weltkrieg, oftmals noch bevor die Amerikanischen Streitkräfte in der Realität in Europa oder Asien aktiv wurden. Nach Ende des Krieges erlahmte das Interesse an den kostümierten Helden und das sogenannte “Golden Age“ ging zu Ende. Andere Comic-Genres wie die Funny Animals, hier speziell die Entengeschichten von Carls Barks, oder die auch an erwachsene Leser adressierten Kriegs- und Horror-Hefte aus dem Hause EC weckten größeres Interesse. Letztere riefen Jugendschützer auf den Plan und der Comics Code, eine Art freiwillige Selbstzensur der Verlage, sorgte dafür, dass die Comics wieder kindischer (aber gelegentlich auch – wie im Falle des MAD-Magazines – satirischer) wurden.

The Silver Age of DC ComicsMitte der Fünfziger Jahre starteten die DC-Superhelden wieder durch. In den Heften Showcase # 4 und # 22 erschienen modernisierte Version von Flash, dem schnellsten Menschen der Welt, und vom allmächtigen Helden Green Lantern, der jetzt durch eine zivile Tätigkeit als Testpilot etwas geerdet wurde. Helden-Truppen wie die Justice League of America wurden so beliebt, dass DCs Konkurrent Marvel seine Fantastic Four startete. Den größten Popularitätsschub bekam allerdings Batman. Eine in den Sechziger Jahren ungemein populäre TV-Serie mit Adam West zeigte den Fledermaus-Mann nicht als Dark Knight sondern als knallbunte Pop-Art-Figur, deren Abenteuer allenfalls sehr kleine Kinder spannend und die restlichen Zuschauer höchst amüsant fanden. Durch diese TV-Serie wurden auch viele DC-Comics knallbunt und infantil. Erst durch die realitätsnahen Geschichten von Denny O’Neil und Neal Adams, die das “Bronze Age“ einläuteten, erholten sich die DC-Helden von dieser Entwicklung.

The Silver Age of DC ComicsIn “The Silver Age of DC Comics” dokumentiert Paul Levitz, der von 2002 bis 2009 Chef bei DC war, auf 400 reich bebilderten Seiten dieses hochinteressante Comic-Zeitalter. Der Band ist gegenüber dem schwergewichtigen Werk “75 Jahre DC Comics“ sehr viel lesefreundlicher. Dies liegt zum einen daran, dass er komplett auf Deutsch übersetzt wurde, aber auch am etwas kleineren Format. Zudem sind zahlreiche neue Abbildungen, Texte sowie ein Interview mit Neal Adams enthalten. Es darf sich schon auf die drei weiteren DC-Bände zum Bronze-, Dark- und Modern-Age gefreut werden.

„The Silver Age of DC Comics“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„The Golden Age of DC Comics“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„The Bronze Age of DC Comics“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„The Dark Age of DC Comics“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

“The Modern Age of DC Comics” bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„75 Jahre DC Comics“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„75 Years of Marvel Comics“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

 

The Golden Age of DC Comics

Es ist Tradition beim Taschen Verlag, dass großformatige und hochpreisige (aber oft auch stark im Wert ansteigende) Bücher nach einiger Zeit zum günstigeren Preis – aber auch im sehr viel kleineren Format – neu aufgelegt werden. Im Falle des riesigen Prachtbandes 75 Jahre DC Comics: The Art of Modern Mythmaking, der sich beeindruckend bebildert der Entstehungsgeschichte von Figuren wie Superman oder Batman widmet, übertrifft sich Taschen auch bei der Produktion der Volksausgabe, die sehr viel mehr als eine Zweitverwertung ist.

The Golden Age of DC Comics The Golden Age of DC Comics ist dünner und kleiner (aber auch sehr viel billiger) als 75 Jahre DC Comics und wird nicht in einem Pappkoffer ausgeliefert. Trotzdem lohnt sich die zusätzliche Anschaffung dieses Buches, denn Paul Levitz überarbeitete seinen Text und interviewte den legendären Zeichner und Comic-Lehrer Joe Kubert, kurz bevor dieser im August 2012 verstarb. Die Bebilderung des Buches wurde stark ergänzt, wobei noch etwas stärker auf die Kino- und TV-Auftritte der Superhelden eingegangen wird. Dadurch wird das goldene Zeitalter des Comicverlags DC noch umfassender dokumentiert.

The Golden Age of DC Comics The Golden Age of DC Comics ist der Auftakt einer fünfbändigen Reihe, in der die Geschichte von DC ausführlicher erzählt wird als in der Jubiläumsedition. Während in der riesigen Erstausgabe der Frühzeit (dem “Stone Age“) und dem bis circa 1956 andauernden “Golden Age“ der Superheldenschmiede DC ein Umfang von knapp 250 Seiten eingeräumt wurde, beschäftigt sich dieses Buch auf über 400 Seiten mit diesem Zeitraum. Es folgen Bände zum “Silver Age“, “Bronze Age“, “Dark Age“ und zum “Modern Age“, in denen Interviews mit den in den jeweiligen Zeiträumen besonders aktiven Comicschaffenden Neal Adams, Denny O’ Neil, Jeanette Kahn und Jim Lee – sowie mehr als 1000 zusätzliche Abbildungen! – enthalten sind.

The Golden Age of DC Comics Zwar haben die Reproduktionen der Comicseiten und Cover in der kleinformatigeren Neuauflage nicht die selbe wuchtige Wirkung wie im Riesenformat von 75 Jahre DC Comics. Doch dafür ist diese Reihe nicht nur durch das sehr viel geringere Gewicht der Bücher sehr viel lesefreundlicher. Diesmal muss nicht zum Heftchen mit der Übersetzung von Levitz’ Texten gegriffen werden, denn die Bände sind komplett deutschsprachig.

The Golden Age of DC Comics
Ich freue mich schon sehr auf die nächsten Bücher dieser Reihe, natürlich besonders auf den letzten Band, den Levitz auf den neusten Stand des alles andere als unverändert bleibenden DC-Universums fortschreiben wird.

„The Golden Age of DC Comics“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Golden Age of DC – Bibliotheca Universalis“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„The Golden Age of DC Comics“ bei ebay bestellen

„The Silver Age of DC Comics“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„The Silver Age of DC Comics“ bei ebay bestellen

„The Bronze Age of DC Comics“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„The Dark Age of DC Comics“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

“The Modern Age of DC Comics” bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„75 Jahre DC Comics“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„75 Jahre DC Comics“ bei ebay bestellen

„75 Years of Marvel Comics“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„75 Years of Marvel Comics“ bei ebay bestellen

75 Years of DC Comics

Es war das größte Paket, das ich je erhalten hatte. Der Paketbote hatte ganz schön zu schleppen und schon die Verpackung war spektakulär. Das gewaltige 30 x 40 cm große 720-seitige Werk steckte in einem Schuber, der zugleich auch ein Koffer war. Doch auch der Inhalt konnte begeistern.

75 Years of DC ComicsDer Comicautor Paul Levitz, der von 2002 bis 2009 Präsident von DC war, fasst die 75-jährige Geschichte der Superhelden-Schmiede zusammen. Im Buch ist dieser Text in Englisch enthalten, doch ein knapp hundertseitiges ebenfalls farbig bebildertes Büchlein enthält die deutsche Übersetzung (allerdings leider nicht zu den meist ebenfalls sehr interessanten Kommentaren zur reichhaltigen Bebilderung).

75 Years of DC ComicsLevitz konzentriert sich in seinen Texten auf das Wesentliche, wobei er die selbst bei DC erlebte Zeit natürlich deutlich lebendiger zu Papier bringt als etwa das Eröffnungskapitel “The Stone Age“ (“Die Steinzeit“), das recht knapp jene Zeit vor dem ersten Auftritt Supermans in “Action Comics # 1“ schildert.

75 Years of DC ComicsSehr viel schwärmerischer wird das danach anbrechende “Golden Age“ geschildert, das den Siegeszug der Comichefte einläutete und Superman schon recht bald weitere Helden wie Batman, Wonder Woman oder den schnellen Flash an die Seite stellte. Dass die Superman-Schöpfer Jerry Siegel und Joe Shuster 1938 mit einem Taschengeld abgespeist und erst sehr viel später namentlich in den Comics genannt wurden und Tantiemen erhielten wird immerhin nicht völlig verschwiegen. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs, in dem die Superhelden schon langen vor den US-Truppen gegen die Achsenmächte kämpften, erlebten die Helden eher alberne Abenteuer an der Heimatfront, bevor 1956 schließlich das “Silver Age“ eingeläutet wurde. Das DC-Heft “Showcase“ präsentierte modernisierte Versionen von angestaubten Helden wie Flash oder Green Lantern. Das lief so gut, dass auch die Konkurrenz Marvel auf den Geschmack kam und DC mit stärker in der US-Realität verankerten Helden wie Fantastic Four oder Spider-Man recht bald den Rang ablief.

75 Years of DC Comics
Foto: Promo

Doch eine bewusst trashige TV-Serie mit Adam West machte Batman Ende der Sechziger Jahre zum Millionen-Seller und DC fit für das 1970 beginnende “Bronze Age“. Hier war der Verlag mit einer von Denny O´Neil getexteten und von Neal Adams gezeichneten Serie in der Green Lantern und Green Arrow nicht nur mit Rassenhass und Drogenmissbrauch konfrontiert – sondern auch in ihrer Heldenfunktion hinterfragt wurden – voll auf der Höhe der Zeit.

75 Years of DC ComicsAuch im – nicht von allen Comichistorikern anerkannten – “Dark Age“ hatte DC ab 1984 die Nase vorn und veröffentlichte bahnbrechende düstere Meisterwerke wie Frank Millers “The Dark Knight Returns“ oder “Watchmen“ von Alan Moore und Dave Gibbons, was auch Hollywood nicht verborgen blieb. Das “Modern Age“ lässt Levitz schließlich im Jahre 1998 beginnen und setzt aktuell auch weiterhin große Hoffnungen auf den Marvel-Flüchling Jim Lee, der für DC erfolgreiche Serien mit Batman und Superman zeichnete. Ein eher nichtsagender Ausblick auf das “Digital Age“ schließt das im Anhang noch mit interessanten Kurzbiografien zu wichtigen DC-Persönlichkeiten ergänzte Buch ab.

75 Years of DC ComicsJedes Kapitel wird mit dicken glänzenden goldenen, silbernen oder bronzenen Pappseiten eingeleitet und enthält außerdem zu jedem “Zeitalter“ noch eine Klappseite mit tabellarischer Übersicht. Zusätzlich gibt es außerdem jeweils noch unglaublich reich bebilderte Anhänge, die sich vertiefend mit einzelnen Superhelden aber auch Künstlern wie Bob Kane, Neal Adams oder Frank Miller des jeweiligen Zeitraums beschäftigen.

75 Years of DC ComicsDie im Buch reproduzierten Comiccover gewinnen durch das Riesenformat aber auch dadurch, dass hier meist Hefte mit leichten Gebrauchsspuren abgebildet wurden.  Aufmachung, Gliederung und Bebilderung machen “75 Jahre DC Comics“ zu einem einzigartigen Buch, das seinem Riesenformat voll gerecht wird.

75 Years of DC Comics
Taschen präsentiert außerdem eine fünfbändige ergänzte Neuauflage von “75 Jahre DC Comics“. Die kleinformatigeren Bücher zum “Golden Age“, “Silver Age“, “Bronze Age“, “Dark Age“ und zum “Modern Age“ enthalten Interviews mit den in den jeweiligen Zeitaltern besonders aktiven Comicschaffenden Joe Kubert, Neal Adams, Denny O’ Neil, Jeanette Kahn und Jim Lee sowie über 1000 zusätzliche Abbildungen!

75 Years of DC Comics

Doch natürlich ist 150 Euro für den Prachtband eine Menge Holz. Daher hat Taschen noch vor Abschluss der fünfbändigen Ausgabe eine deutlich preiswertere Ausgabe von “75 Years of DC Comics“ herausgebracht. Dieses ist mit 25 x 34 cm zwar etwas kleiner, enthält jedoch alle 720 Seiten der Originalausgabe und der Preis mit knapp 50 Euro beträgt nur ein Drittel der Erstausgabe.

„75 Jahre DC Comics“ als großformatige Ausgabe bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„75 Jahre DC Comics“ als preiswerte Neuauflage bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„75 Jahre DC Comics“ bei ebay bestellen

„The Golden Age of DC Comics“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„The Golden Age of DC Comics“ bei ebay bestellen

„The Silver Age of DC Comics“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„The Bronze Age of DC Comics“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

“The Dark Age of DC Comics” bei AMAZON bestellen, hier anklicken

“The Modern Age of DC Comics” bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„75 Years of Marvel Comics“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„75 Years of Marvel Comics“ bei ebay bestellen

MAD

MAD, das „vernünftigste Magazin der Welt“, hat unsere Kulturlandschaft nicht nur veralbert und kommentiert, sondern sie sogar stärker geprägt und auch verändert als jeder andere Comic. 

MAD Don Martin

Die Anfänge: Geschichten aus der Bibel und aus der Gruft

Es wird immer wieder gerne behauptet MAD wäre von EC Comics herausgebracht worden, weil es durch drastische Zensurmaßnahmen in den USA nicht mehr möglich war Horror-Comics wie Tales from the Crypt zu veröffentlichen. Doch genaugenommen ist MAD eher eine Fortsetzung des ES-Horrors mit komischen Mitteln.

Max Gaines
Max Gaines

Um dies zu belegen muss etwas weiter ausgeholt werden. Max Gaines, der Vater des MAD-Gründers, war, übrigens ähnlich wie der Duck-Master Carl Barks, ein Mensch der es in allen möglichen Bereichen versuchte, dort immer wieder scheiterte und schließlich in der Comic-Branche landete. Wobei in den depressiven dreißiger Jahren von einer “Comic-Branche“ noch gar nicht die Rede sein konnte. Comics gab es eigentlich nur als tägliche Strips in den Tageszeitungen und als farbige Beilage am Wochenende. Max Gaines fragte sich nun, ob es nicht auch möglich wäre diese Beilagen auch ohne die störende Zeitung direkt am Kiosk zu verkaufen.

Famous Funnies
Er kam mit einer Firma namens Eastern Color Printing ins Geschäft. Dort wurden Unmengen von Comicheften als Gratis-Werbegeschenke für Firmen produziert. Doch seltsamerweise hatte bisher niemand daran gedacht diese Hefte zu verkaufen. Gaines überzeugte die Firma indem er auf einigen dieser Gratis-Heften einen Preisaufdruck von 10 Cents stempelte. Da sich die Hefte prima verkauften, erhielt Gaines den Auftrag für Eastern ein Serie neuer Comic-Hefte zusammenzustellen. Hierfür erfand Gaines auch noch ganz nebenbei das noch heute gültige Format für US-Comic-Hefte. Im Mai 1934 erschien die erste Ausgabe von Famous Funnies und diese 64-seitigen Farbhefte hatten sofort Erfolg. Gaines wurde für seine Bemühungen nicht gerade belohnt, denn eines Tages fand er ohne Angaben von Gründen seine Bürotür plötzlich verschlossen vor. Doch Gaines blieb in der Comicbranche und fand sofort wieder Arbeit. Er verlegte ein Heft namens Popular Comics, das ebenfalls Zeitungsstrips veröffentlichte und damit noch mehr Erfolg als Famous Funnies hatte.

Popular Comics

Max Gaines tätigte auch Geschäfte mit DC, angeblich ist die Idee ein Superman-Comicheft  herauszubringen auch mit auf seinem Mist gewachsen. Gemeinsam mit DC entstanden arbeitete er an den All American (AA) –Comics mit Helden wie Flash, Hawkman und später auch Wonder Woman. 1944 gründete Gaines schließlich seinen eigenen Verlag namens EC. Dieses Kürzel stand für Educational Comics (also “Erzieherische Comics“), denn auch in den vierziger Jahren waren die Comics vielen Erziehern ein Dorn im Auge.

Picture Stories from the Bible

Daher verlegte Gaines Comics, die Wissen vermitteln sollten. Produkte wie diese trafen zwar nicht unbedingt den Geschmack der Zielgruppe, denn die Kinder benötigten mindestens 10 Ausgaben von Picture Stories from the Bible, um diese bei ihren Freunden gegen ein einziges Batman-Heft einzutauschen. Für das Image des Medium Comics waren Produkte wie Picture Stories from Science jedoch ganz gewiss nicht schlecht und dem EC -Verlag ging es recht gut. Doch eine Katastrophe sollte alles ändern: 1947 kam Max Gaines bei einem Bootsunglück ums Leben und seine Witwe bat ihren damals 25-jährigen Sohn das Geschäft zu übernehmen.

Reddition
Empfehlenswert ist zum Thema auch die REDDITION 62

Im Gegensatz zu seinem Vater hatte es William M. Gaines nicht so mit Geschichten aus der Bibel. Er war eher ein Fan von spannenden und pointierten Radio-Hörspielen. Daher setzte er auf Kriminal-Comics. Gemeinsam mit dem etwas jüngeren Zeichner Al Feldstein, der eigentlich Teenie-Comics im Stile von Archie für EC zeichnen sollte, schuf er neben Schnulzen-Serien wie Modern Love oder Saddle Romances auch Anthologien mit Kriminal-Geschichten.

MAD

Es ging dabei meist um Kriminalfälle, die sich nicht in einer ominösen Unterwelt, sondern in der Familie oder am Arbeitsplatz abspielten, also in einer dem Leser vertrauten Umgebung. Ganz wichtig war hierbei auch die überraschende Wendung am Ende der Geschichte, die in der Tradition großer amerikanischer Short Story-Autoren wie O. Henry stand und zu ECs Markenzeichen wurde.

MAD

1950 versuchten sich Gaines und Feldstein an zwei Horror-Comics namens The Crypt of Terror und The Vault of Horror, die von einem gewissen modrigen Crypt-Keeper bzw. seinem Kumpel dem Vault-Keeper anmoderiert wurden. Diese Stories wurden zunächst in zwei Ausgaben der EC-Serien Crime Patrol und War Against Crime versteckt.

MAD

Nachdem sie feststellten, dass sich die Krimi-Hefte durch die Horror-Beilage besser verkauften, starteten Gaines und Feldstein die Serien The Crypt of Terror (später umbenannt in Tales from the Crypt) und The Vault of Horror. Künstler wie Jack Davies, Graham Ingels, Bernie Krigstein oder Wally Wood schufen beeindruckend gezeichnete, gruselige Geschichten, deren Brutalitäten fast immer mit einem Augenzwinkern serviert wurden.

Tales from the Crypt
Bill Gaines änderte den Verlagsnamen in Entertaining Comics. Schon bald mussten 10 andere Comic-Hefte geopfert werden um diese gegen ein EC-Horrorcomic einzutauschen und ein Schriftsteller wie Stephen King gibt unumwunden zu, dass diese Comic-Reihen der Hauptinspirationsquelle seiner ersten Schreibversuche waren. (Später sollte er mit dem Film Creepshow den EC-Comics Respekt erweisen).

Two-Fisted Tales

Gaines gelang es weitere talentierte Zeichner um sich zu versammeln und ermutigte diese dazu in ihrem eigenen Stil zu zeichnen. So entstanden neben den Horror-Heften auch Science Fiction-Comics, für die sogar eine anerkannte Genregröße wie Ray Bradbury schrieb (nachdem er sich zuvor darüber beschwert hatte, das Gaines einige seiner Stories plagiert hatte), und sehr realistische Kriegscomics. Diese Serien namens Two-Fisted Tales und Frontline Combat boten gut recherchierte Stories und glorifizierten den Krieg kein bisschen. Dies kam bei ehemaligen oder aktiven Soldaten gut an, die die Authentizität der Comics lobten, während Regierungsstellen wie J. Edgar Hoovers FBI gerade deswegen fürchteten, dass die realistische Brutalität der Geschichten die Moral der US-Truppen untergraben könne.

Frontline Combat

Die EC-Kriegs-Comics betreute ein gewisser Harvey Kurtzman. Als sich Kurtzman eines Tages bei Gaines darüber beschwerte, das Al Feldstein mehr Gehalt bezieht als er, wies ihn Gaines darauf hin, dass Feldstein ja schließlich auch fünf Heftserien betreute, während Feldstein “nur“ für die beiden Serien mit Kriegs-Comics verantwortlich war. Zuvor war es Kurtzman bereits gelungen humoristische Comics, u. a. inmitten von Marvels Superhelden-Heften, unterzubringen und ähnliches hatte er auch schon bei EC geschafft. Gaines bot daher Kurtzman eine Gehaltserhöhung von 50% an, wenn dieser in kürzester Zeit ein wirklich komisches Comicheft zusammenstellen würde. Kurtzman schlug den Titel Tales calculated to drive you Mad vor.

MAD unter Kurtzman

Ab 1952 erschien MAD in Form eines Comic-Heftes. Die ersten 23 Hefte enthielten jeweils Stories, die alle von Harvey Kurtzman getextet und fast ausschließlich von Jack Davis, Wally Wood, John Severin oder Bill Elder gezeichnet wurden.

MAD

Den Auftakt machte die Geschichte Hoohah! in der sich Kurtzman ausgiebig über den ECs Flaggschiff The Crypt of Terror lustig machen konnte, denn er hat sich immer nur sehr widerwillig für ECs Horror-Heftchen gearbeitet. Auch viele der Geschichten in den ersten drei MAD-Heften parodierten andere EC-Comicreihen und der Erfolg hielt sich zunächst noch in Grenzen. Dies sollte sich ab der vierten Ausgabe ändern.

MAD

Hierfür zeichnete Wally Wood in beeindruckenden Wimmelbildern unter dem Titel Superduperman! die erste direkte Parodie auf eine populäre Comicreihe, die nicht aus dem Hause EC stammt (wenn die Tarzan-Verarsche Melvin! aus Heft 2 ignoriert wird). Gaines war zunächst skeptisch, denn er beschäftigte für seine Rechtsangelegenheiten den selben Anwalt wie DC, der Verlag bei dem Superman erscheint. Daher riet der Jurist Gaines in MAD auf eindeutige Parodien populärer Figuren zu verzichten, um sich dadurch lästige Schadensersatzklagen vom Hals zu halten. Kurtzman blieb jedoch stur, denn ohne die Möglichkeit sich auch über andere Comic-Reihen lustig machen zu dürfen, sah er keine Zukunft für MAD. Er fand einen Anwalt, der empfahl ganz einfach mit dem Parodieren weiterzumachen.

0000

Zum Glück für die gesamte westliche Kulturlandschaft haben sich Gaines (und die Rechtssprechung) im Sinne von Kurtzman entschieden und MAD verulkte in den nächsten Heften Comic-Reihen wie Prinz Eisenherz, Archie, Flash Gordon oder Little Orphan Annie, aber auch die Disney-Comics blieben nicht verschont. Der Maus-Zeichner Art Spiegelman sagte, das MAD die 60er-Jahre genauso stark geprägt hat “wie Gras und LSD“. Bewusstseinserweiternd war MAD ganz gewiss, denn der respektlose Umgang mit Autoritäten, Ikonen und Klischees machte Schule und es selbsternannten Meinungsmachern oder Moralaposteln nicht mehr so leicht Punkte bei der Bevölkerung zu machen. (Wenn man allerdings einmal den leidigen Rummel hierzulande um die Rechtmäßigkeit von Asterix-Parodien betrachtet, sieht es so aus, als wenn wir im Humor-Verständnis immer noch weit hinter den Amis der50er-Jahre herhinken).

Seduction of the Innocent
Doch ganz so weit waren auch die USA im April 1954 noch nicht. Zeitgleich mit der zehnten Ausgabe von MAD erschien Fredric Werthams Buch Seduction of the Innocent, das anhand von zahlreichen Illustrationen aus EC-Heften nachzuweisen versucht, dass Comics für die Verführung und Verrohung junger Menschen verantwortlich sind.

Crime Suspense Stories

Der “Erfolg“ des Buches war so gross, dass prompt Comic-Verbrennungen organisiert wurden. Etwas Öl in diese Feuer goss Gaines selber noch als er bei einer Anhörung ebenso treffend wie verletzend ausführte: “Dr. Wertham das harmlose Vergnügen an einer Horror Story begreiflich zu machen, ist ebenso schwierig wie einer frigiden alten Jungfrau die Freuden der Liebe zu erklären.“

Comics Code

Auch Gaines Erklärungen, dass die Cover der EC-Comics durchaus noch schrecklicher und blutiger hätten ausfallen können, überzeugte nicht so recht. Nach und nach musste Gaines alle seine erfolgreichen Horror-Comics einstellen, da diese ohne das Siegel Comics Code, das von der neu formierten Comics Magazine Association of America (CMAA) vergeben wurde, von den meisten Händlern nicht mehr verkauft wurden.

MAD 20

MAD hingegen war der Öffentlichkeit bisher nur einmal unangenehm aufgefallen (bzw. in den Klassenzimmern gar nicht aufgefallen), als der Umschlag der Nummer 20 genau wie ein Schulheft gestaltet war. Um Kurtzman, dem ein lukrativer Job bei einem anderen Verlag angeboten wurde, zu halten schlug Gaines vor MAD künftig im Magazinformat herauszubringen. Kurtzman war begeistert und begann sofort den Markt abzuchecken. Er fand heraus, dass bei einem Magazin farbige Seiten nicht unbedingt erforderlich waren und trotzdem der Preis von 10 Cents auf 25 Cents angehoben werden konnte. Außerdem musste ein Magazin sich überhaupt nicht mit dem Comics Code herumärgern. Ein weiterer Vorteil war, dass nachdem schon so ziemlich jede populäre Comic-Reihe ihr Fett abbekommen hatte, jetzt noch zusätzlich alle möglichen Unarten des American Way of Life verulkt werden konnten. Dafür verzichtete MAD künftig auf Handlettering und setzte stattdessen Maschinensatz ein, um den Magazin-Charakter und die Bedeutung des gedruckten Wortes zu betonen. Das MAD-Magazin entfernte sich also etwas vom Medium Comic und sprach dadurch ein größeres Publikum an.

MAD 24

So erschien im Sommer 1955 als Ausgabe 24 The new MAD und die Legende will wissen, dass bereits die Arbeiter in der Druckerei Tränen lachten.  Jedoch brauchte der qualitätsbewusste Kurtzman sehr lange um das Magazins zusammenzustellen. MAD erschien meist nicht wie geplant alle zwei Monate, sondern nur vierteljährlich. Dies machte trotz des großen Erfolgs des MAD-Magazines  für Gaines, dessen Verlag immer mehr den Bach runterging, die weitere Zusammenarbeit mit Kurtzman nicht gerade leichter. Mit einem Angebot vom Hugh Hefner, dem Herausgeber des Playboys, in der Hinterhand forderte Kurtzman auch noch volle Kontrolle über das von ihm gegründete MAD. Für seine Weiterarbeit forderte er, dass MAD ihm künftig zu 51% gehören solle. Gaines war entsetzt. Er entschied sich Kurtzman gehen zu lassen und seinem loyalen Freund Al Feldstein zum MAD-Herausgeber zu machen.

Harvey Kurtzman

Kurtzman brachte kurz darauf für Hugh Hefner das Satire-Magazin Trump heraus. Trotz guter Resonanz und Verkaufszahlen stellte Hefner das Blatt bereits nach zwei Ausgaben wegen der hohen Produktionskosten wieder ein. Dies hinderte Kurtzman nicht daran gemeinsam mit Will Elder die prachtvoll gestaltete Serie Little Annie Fanny für den Playboy zu gestalten. Von 1960 bis 1965 produzierte Kurtzman gemeinsam mit dem späteren Monty Python-Mitglied Terry Gilliam das Magazin Help!. Hier wurden die ersten Werke der späteren Underground-Stars Robert Crumb (Fritz the Cat) und Gilbert Sheldon (Freak Brothers) veröffentlicht. Bis zu seinem Tode im Jahre 1993 lehrte Kurtzman als Dozent für graphische Kunst an der New York School of Visual Arts.

Die übrige Gang von Idioten

Viele der Künstler des alten Teams hatten das Magazin gemeinsam mit Kurtzman verlassen und Hugh Hefner promotete sein neues Satire-Blatt im Time Magazin sogar damit, dass er behauptete, für ihn arbeitete jetzt die gesamte Belegschaft von MAD, einem kurzlebigen “satirical Pulp“. Al Feldstein, dem der Humor von Harvey Kurtzman teilweise ein wenig zu elitär und abgehoben war, musste komplett neu beginnen. Erfahrungen hatte Feldstein jedoch bereits als Herausgeber von Panic. Das ebenfalls bei EC erschienene Heft war die „only authorized imitation“ von MAD und brachte.es auf 12 Ausgaben.

Alfred E. Neuman Postkarte
Alfred E. Neuman Postkarte

Den Übergang von Kurtzman zu Feldstein markierte auch ein gewisser Alfred E. Neuman. Kurtzman hatte eine Postkarte mit dem zahnlückigen Segelohrträger entdeckt, deren Bildunterschrift Me Worry? lautete. Spätere Streitigkeiten um die Rechte an der Figur ergaben, dass dieser sorglose Bengel bereits seit dem Ende des 19. Jahrhunderts überall auftauchte, ohne dass sein Ursprung genau dingfest zu machen war. Kurtzman platzierte jedenfalls eine Reproduktion der What – Me Worry?-Postkarte  auf der Umschlagrückseite von MAD # 27. Die Leserschaft und auch Al Feldstein waren von dem putzigen Kerlchen recht angetan. Daher wurde Norman Mingo von Feldstein damit beauftragt aus dem Postkartenmotiv eine Identifikationsfigur für das Magazin zu machen. Seitdem Feldstein das MAD-Magazin übernommen hatte war Alfred E. Neuman auf den meisten Titelbildern zu sehen.

00001

Bis zu seinem Ruhestand im Jahre 1984 gelang es Feldstein zahllose neue Talente anzuwerben, die alle eine eigene umfangreiche Würdigung verdient hätten: Etwa Don Martin, der ab Heft 29 Wesen mit ganz krummen Füssen durch das Magazin schlurfen ließ, Mort Drucker, der ab Heft 32 seine gefürchtete Film- und TV-Parodien platzierte, Dave Berg (ab Heft 34) mit seinen immer treffenden Alltagsbetrachtungen, Sergio Aragones (ab Heft 76) der schnellste Cartoonist der Welt und Al Jaffee (ab Heft 91) das Bastelgenie mit den dummen Fragen, das mit seinen Fold-Ins dem Playboy und dessen Fold-Outs erhebliche Konkurrenz machte. Ebenfalls nicht unerwähnt bleiben soll der Kubaner Antonio Prohias, der schon zu Zeiten des kalten Krieges seinen weißen und schwarzen Spion aufeinanderhetzte. Heute wird Spy vs. Spy von Peter Kuper gezeichnet.

0000
1962 verkaufte Bill Gaines MAD an Premier Industries, die es später an DC weiterveräußerten. Doch Gaines behielt volle Kontrolle über das Heft. Das Magazin florierte und Gaines konnte sich weiterhin locker erlauben auf Werbung zu verzichten und sein komplettes Team immer wieder zu ausgiebigen Reisen in alle Teile der Welt einzuladen. Nach Gaines Tod im Jahre 1992 übernahm im Aufrage von DC Joe Orlando den Job des Consultant Editor. Nach und nach gewann er das Vertrauen des MAD-Teams und die Gang von Idioten fällt immer weiterhin aktuell und treffend über den American Way of Life her.

MAD Batman
Auf eine etwas bedenkliche Tendenz muss jedoch noch hingewiesen werden: Zwar kommt MAD immer noch ohne Werbung aus, doch auch Satire kann eine Art von Werbung sein, denn schlimmer als jede schlechte Filmkritik ist es, wenn ein neuer Film nicht in MAD parodiert wird. Seitdem das eigentlich unabhängige Satiremagazin zum Warner-Medienkonzern gehört, der den DC-Verlag kaufte, gibt es einige Liebesdienereien in Richtung des Mutterkonzerns: So erschien die amerikanische MAD-Ausgabe mit der Parodie zu Batman & Robin gleich mit vier (!) Variantcovern zum Film, was sicher mehr mit Promotion als mit Satire zu tun hat und es kam auch ein Sammelband heraus, der nur Verarschungen von Filmen aus dem Hause Warner enthielt. Es bleibt abzuwarten, ob die MAD-Macher in Zukunft die Hand die sie füttert überhaupt noch beißen dürfen?

MAD in Deutschland

Ab 1967 brachte der Williams Verlag MAD auch in Deutschland heraus.

0000

Die Erscheinungsform war sehr stark an die amerikanische Ausgabe angelehnt. Chefredakteur war ab Ausgabe 32 Herbert Feuerstein, der 1971 einen Anruf erhielt, der sein Leben “komplett verändern“ sollte. Der Aachener Bildschriftenverlag suchte einen Übersetzter für das Feuerstein bestens bekannte Satire-Magazin MAD. Feuerstein war sofort begeistert und übernahm, zunächst noch gemeinsam mit Lutz Reinecke, der später den Verlag Zweitausendeins gründen sollte, ab Ausgabe 32 die Übersetzung und komplette Konzeption der deutschen Ausgabe von MAD.

MAD

Auch als mit Klaus Recht ein neuer Geschäftsführer das MAD-Ruder übernahm, konnte sich Feuerstein behaupten und handelte für sich sogar eine Gewinnbeteiligung heraus. Diese kam sehr gut zum Tragen, als in den 80er Jahren die Auflage auf 300.000 Exemplare gesteigert werden konnte. Feuerstein bemühte sich zunehmend darum auch eigene Beiträge zu produzieren. Dazu arbeitete er mit Zeichnern wie I. Astalos oder Dieter Stein zusammen.

0000

In diesem Zusammenhang möchte ich etwas persönlicher werden: In meiner Schulzeit war MAD eine Weile (so zwischen dem zwölften und fünfzehnten Lebensjahr) ganz schön wichtig. Wer das neuste Heft hatte, war einen ganzen Tag lang der Größte. Alle hechelten die Artikel durch, erfreuten sich an Namen wie Kaputnik, Feinbein oder Jeremias Kartoffelkäfer und amüsierten sich über Parodien von Filmen die damals noch kein Mensch kannte. (Ein Freund namens Alfred (E.) Neuwald litt allerdings etwas unter der allgemeinen MAD-Begeisterung).

MAD

Mitte der siebziger Jahre hörte ich zufällig, dass der Freund eines Freundes schon mehrmals für MAD getextet hatte und von Herbert Feuerstein zum Dank auch noch zum Essen ausgeführt wurde. Als Film- und MAD-Fan stellte ich prompt einige Einfälle zum Thema “Schade, dass es sowas nur im Kino gibt“ zusammen. Ich erhielt eine freundliche Antwort von Herbert Feuerstein, der darum bat die Texte für einen dreiseitigen Beitrag, der dann von I. Astalos illustriert werden sollte, noch etwas zu ergänzen.

img912

Nachdem ich dann u. a. noch textete: “In deutschen Sexfilmen sind Schulmädchen immer wohlgeformt wild und willig, aber in Wirklichkeit sind Schulmädchen meist wohlgenährt, wabblig, und würg.“, folgte recht schnell ein Brief mit einem Scheck über 150,- DM (damals ein Menge Geld, jaja) und damit war auch der “Leitspruch des Monats“ für MAD´s monatlichen Almanach (“Wo eine Villa ist auch ein Weg“) abgegolten.

MAD 125

Mein Betrag, der dann in Ausgabe 125 erschien, spornte mich gewaltig an. Ich fühlte mich dadurch auch noch zum Zeichner berufen und lieferte Arbeitsproben für eine Filmparodie auf den James-Bond-Film Moonraker mit der ich Mort Drucker Konkurrenz machen wollte. Außerdem hatte ich noch tolle Ideen für einen Beitrag über Kaffeekannen der Zukunft. Diesmal fiel die Reaktion Feuersteins schon etwas verhaltener aus und (leider?) ich wandte mich anderen Dingen zu.

I. Astalos

Nachdem ich I. Astalos persönlich kennenlernte, war dieser so freundlich einen Teil meines MAD-Beitrags noch einmal neu zu zeichnen, da die Originalzeichnungen nicht mehr auffindbar waren. Ich freute mich sehr, als der riesige Umschlag in meinem Briefkasten war…

0000

Doch auch ohne meine Mitarbeit hielt das deutsche MAD noch eine ganze Weile durch, wobei Herbert Feuerstein bereits 1991 von Bord ging und im Fernsehen eine lukrative Anstellung als Harald Schmidts nerviger Punchingball fand.  Zeitweilig verkaufte sich das deutsche MAD mit bis zu 300.000 Exemplaren sogar besser als zum selben Zeitpunkt das Mutterblatt  in den USA. Doch die Beiträge waren nicht mehr allzu zeitgemäß. Das ganze Heft wirkte zuletzt nur noch lustlos zusammengestellt und schien sich auf alten Erfolgen auszuruhen. Als sich nur noch knapp 30.000 Hefte absetzten ließen, stellte das deutsche MAD 1995 mit Ausgabe 300 (vorerst) sein Erscheinen ein.

0000

Drei Jahre nachdem MAD in Deutschland eingestellt wurde, fragte Warner an, ob der Dino Verlag Interesse daran hätte einen Neustart mit MAD zu wagen. Ab Oktober 1998 erscheint MAD wieder monatlich und genau wie in den USA hat es auch hierzulande mit seiner sinkenden Auflage zu kämpfen.

MAD 185

Leider wurde das zuletzt nur noch vierteljährlich erscheinende deutsche MAD wurde im Dezember 2018 mit der Ausgabe 185 eingestellt.

MAD

Doch es ist erfreulich, dass Panini weiterhin die dicke MADs Meisterwerke Bücher zu Themen wie FilmeSuperhelden, Star Wars oder Spion & Spion herausbringt.

0001

Zuvor wurde auf dem Comicfestival München 2017 50 JAHRE DEUTSCHES MAD unter anderen mit einer Ausstellung im Valentin Karlstadt Musäum gefeiert. Zu Gast waren MAD-Zeichner wie Peter Kuper (Spion & Spion), I Astalos oder Tom Bunk.  In diesem Zusammenhang wurde auch Herbert Feuerstein, der ehemalige Chefredakteur des Satiremagazin MAD mit dem PENG!-Preis für sein Lebenswerk geehrt.

Neustart in den USA

Im Juni 2018 kam es zu einem Neustart von MAD. Die Redaktion sitzt fortan nicht mehr in New York, sondern im kalifornischen Burbank unweit von Hollywood. Neuer Chefredakteur ist Bill Morrison, der zuvor Chef-Zeichner der Simpson Comics war und gemeinsam mit Matt Groening Bongo-Comics gegründet hatte.

MAD 1

Das erste von Morrison verantwortete Heft trägt die Nummer 1 und hat ein neues MAD-Logo, das stark angelehnt ist an jenen Schriftzug, den die ersten 23 von Harvey Kurtzman im Alleingang geschriebenen Ausgaben trugen. Dieses waren noch reine Comic-Hefte, die sich über bekannte Genres und Figuren lustig machten. Auch das neue MAD ist wieder comic-lastiger als das alten Magazin (dafür aber auch etwas unpolitischer).

POTRZEBIE

Es gibt eine Comic-Beilage namens POTRZEBIE (Kurtzman hat dieses polnisch-stämmige Wort gerne als Running-Gag verwendet), in der sich u. a. über Sidekicks von DC-Superhelden lustig gemacht wird. Recht witzig ist auch eine Parodie auf die Traditions-Serie Archie, die Tom Richmond zunächst klassisch und dann in seinem “realistischen“ Filmparodie-Stil fortgeführt hat. Auch MAD-Urgesteine wie Sergio Aragonés, Peter Kupper und (ab Nummer 2) auch Tom Bunk. Insgesamt macht der Neustart keinen schlechten Eindruck und könnte MAD vielleicht neue Leser erschließen. Dies war leider nicht der Fall, denn mittlerweile ist das Panini-MAD eingestellt und die US-Ausgabe soll künftig nur noch im Abonnement erhältlich sein.

MAD Special Tarantino Time Warp Issue

Ein letztes Aufbäumen könnte die Ausgabe vom Oktober 2019 sein, die eine “Special Tarantino Time Warp Issue“ ist.

MAD Special Tarantino Time Warp Issue

Im teilweise nostalgisch in Schwarzweiß gedruckten Heft, das auch kurz in Quentin Tarantinos Once Upon A Time in Hollywood zu sehen ist, wird nicht etwa dieser Film parodiert, sondern unter dem Titel Lousy Law die fiktive Western-Serie Bounty Law in der Rick Dalton alias Leonardo DiCaprio die Hauptrolle spielt.

“MADs Meisterwerke: Filme und TV-Serien″ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

“MADs Meisterwerke: Superhelden″ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„MADs Meisterwerke: Spion & Spion“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„MADs Meisterwerke: Star Wars“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

Den Prachtband „The Completely Mad Don Martin“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

“MADs große Meister: Don Martin, Bd. 1″ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

“MADs große Meister: Don Martin, Bd. 2″ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

“MADs große Meister: Don Martin, Bd. 3″ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

“MADs große Meister: Sergio Aragonés” bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„MAD Meisterwerke: Spion & Spion“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken


 

Harley Quinn: Mad Love

Fest verwurzelt im Kosmos des Dunklen Ritters ist mittlerweile Harley Quinn, die Komplizin und Freundin von Batmans Erzfeind, dem Joker.

Harley Quinn
© DC / Warner Bros. Entertainment

Ihren ersten Auftritt hatte sie jedoch nicht in einem Comicheft, sondern im TV. 1992 debütierte Harley in der äußerst gut gelungenen Episode Joker’s Favor der genialen Zeichentrick-Reihe Batman: The Animated Series.

Harley Quinn
© DC / Warner Bros. Entertainment

Schon ein Jahr später trat die attraktive Ganovin in einem Comicheft auf und auch die Origin, also die Entstehungsgeschichte von Harley Quinn, feierte ihre Premiere im Comic. 1994 erzählten der Autor Paul Dini und der Zeichner Bruce Timm (beide sind die maßgeblichen Kreativkräfte hinter Batman: The Animated Series) in der mit einem Eisner Award prämierten 62-seitigen Geschichte Mad Love davon, wie die frisch gebackene Psychologin Dr. Harleen Frances Quinzel in Arkham Asylum, der nur bedingt als Aufbewahrungsstätte funktionierenden Anstalt für besonders gefährliche Kriminelle, dem Joker verfällt und schließlich zu dessen rot-schwarz-kostümierter Assistentin wird.

Harley Quinn
© DC / Warner Bros. Entertainment

1999 wurde Mad Love auch als Episode für die vierte und letzte Staffel von Batman: The Animated Series als Zeichentrickfilm adaptiert. Da hier auch Dini und Timm beteiligt waren, geschah dies sehr werkgetreu. Nicht aus dem Comic übernommen wurde jedoch, dass Harleen Quinzel keine besonders fleißige Psychologie-Studentin war und lieber ihre Professoren verführte, anstatt für die Prüfungen zu lernen.

Harley Quinn
© DC / Warner Bros. Entertainment

2004 erzählten Paul Dini und Bruce Timm in der dreiteiligen Comic-Miniserie Harley and Ivy weitere Geschichten mit Harley Quinn, die hier gemeinsam mit der militanten Pflanzen-Schützerin Poison Ivy als kriminelles Duo auftrat. Deutlicher noch als in der auch an ein sehr junges Publikum gerichteten Batman-Trickfilmserie war es Dini und Timm (die im Comic auch einen Gastauftritt absolvierten) im Comic möglich die Attraktivität der sehr weiblichen Hauptfiguren ins Zentrum der Handlung zu stellen.

Harley Quinn
© DC / Warner Bros. Entertainment

Der Sammelband von Panini, den es auch als auf 555 Exemplare limitiertes Hardcover für 29,- Euro gibt, enthält neben Mad Love und den drei Harley und Ivy-Heften mit The Batman Adventures # 12 auch noch Harley Quinns ersten Comic-Auftritt. Hier ist das an der Animationsserie orientierte Artwork jedoch nur Durchschnitt, während in den restlichen Geschichten der begnadete Zeichner Bruce Timm richtig Vollgas gibt!

Harley Quinn: Mad Love
Die französische Edition

Als englisch- oder französisch.sprachige Ausgabe ist zudem noch eine schöne Hardcover-Edition erschienen, die auch noch Bruce Timms kompletten schwarzweiße Entwurfszeichnungen und Farbvorgaben zum Mad Love-Comic enthält. Als zusätzlichen Bonus gibt es noch die von Timm gezeichneten und von Dini geschriebenen Geschichten Jolly Ol‘ St. Nicholas und Cruise To Nightmare . Zu empfehlen ist aber auch Paninis Harley Quinn Anthologie.

“Harley Quinn: Mad Love” als Softcover bei AMAZON bestellen, hier anklicken

“Harley Quinn: Mad Love” als englischsprachige Deluxe Hardcover Ausgabe bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Harley Quinn Anthologie“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Harley Quinn Animated– Season 1“ als DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Harley Quinn Animated – Season 2“ als DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken

Superman – The Men of Tomorrow

Der Name Romita ist fast schon so etwas wie alter Marvel-Adel. John Romita ist für viele Comicfreunde immer noch der beste Spider-Man-Zeichner, da er tolle Frauen wie Mary Jane Watson in die Serie einführte und die wohl spannendsten Geschichten mit dem Spinnen-Mann souverän in Szene setzte. Der Sohnemann John Romita Jr. setzte die ruhmreiche Arbeit seines Vaters fort und hat wohl so ziemlich jeden Marvel-Superhelden in seinem unvergleichlichen zugleich klaren aber auch detailreichen Stil in Szene gesetzt.

Superman - The Men of Tomorrow

Einer der ganz großen Comics von John Romita Jr. sind zweifelsohne seine Zusammenarbeiten mit Frank Miller bei Daredevil: Der Mann ohne Furcht  und  mit Mark Millar bei der dreiteiligen nicht bei Marvel erschienenen Mini-Serie Kick-Ass. Doch ansonsten arbeitete Romita Jr. Für DC hat Romita Jr. bisher nur bei Crossover-Projekten wie Punisher / Batman gearbeitet. Umso größer war die Überraschung als plötzlich verkündet wurde, dass die Marvel-Legende die DC-Traditionsserie zeichnen soll. Nach Texten des gefeierten Autors Geoff Johns, der auch an den TV-Serien Smallville, Arrow und Flash beteiligt ist bzw. war, geht es in der neuen Superman-Storyline gleich um zwei Men of Tomorrow, so auch der Titel.

Superman - The Men of Tomorrow
Plötzlich taucht in Metropolis ein zweites Wesen mit Superkräften auf. Ulysses hat eine ähnliche Vorgeschichte wie Superman. Vor 25 Jahren wurde er als kleiner Junge namens Neil Quinn von einem Wissenschaftler-Ehepaar aus einem kurz vor der Zerstörung stehenden Forschungskomplex in die Vierte Dimension geschickt, wo er liebevoll aufgenommen wird. Als er auf die Erde zurückkehrt, freundet sich Ulysses zwar mit Superman an, ist aber mit den auf der Erde herrschenden Zuständen überhaupt nicht zufrieden. Anstatt wie der Stählerne daran zu arbeiten die Verhältnisse zu verbessern, macht er der Erdbevölkerung ein sehr ungewöhnliches Angebot. Er bietet an gemeinsam mit 6 Millionen Menschen in ein “besseres Morgen“ aufzubrechen.

Superman - The Men of Tomorrow
Superman # 37 – Variantcover

Panini veröffentlicht die Storyline Men of Tomorrow ab # 37 (hierzu gibt es auch ein Variant-Cover) in seiner Superman-Heftreihe. Die Zeichnungen von John Romita Jr. wurden von Klaus Janson (The Dark Knight Returns) geinkt und sehen wie nicht anders erwartet sehr beeindruckend aus. Geoff Johns‘ Story ist gut erzählt, auch nach vier Heften noch spannend und könnte ein Klassiker werden.

Comics von John Romita Jr. bei ebay kaufen, hier anklicken

Den Comic „Kick-Ass # 3“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

Den Comic „Kick-Ass # 2“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

Den Comic „Kick-Ass # 1“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

Den Comic „Hit Girl“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Kick-Ass“ bei ebay kaufen, hier anklicken