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Alfred Hitchcock: Der Mann aus London

Über Alfred Hitchcock sind garantiert nicht zu wenige Bücher erschienen, man denke nur an François Truffauts Interview-Buch Mr. Hitchcock, wie haben Sie das gemacht? oder Paul Duncans prachtvollen bei Taschen erschienen Bildband. Dennoch fasziniert die Idee einer ausführlich in Comicform erzählten Biografie.

Alfred Hitchcock: Der Mann aus London

Autor ist Noël Simsolo, der auch bereits Comicbiografien zu Truffaut oder Napoleon verfasste. Als Zeichner fungiert Dominique Hé, der bereits zusammen mit Simsolo an einer Serie mit dem vielsagenden Titel Pornhollywood arbeitete. Als Rahmenhandlung dient eine fiktive Plauderei, die Hitchcock 1954 in Cannes mit seinen ebenfalls in Hollywood sehr erfolgreichen Landsmann Cary Grant führt.

Alfred Hitchcock: Der Mann aus London
Erste Seite aus „Alfred Hitchcock: Der Mann aus London“

Der Comic räumt dem Leben Hitchcocks mit 300 auf zwei Bände verteilten Seiten verhältnismäßig viel Raum ein. Nach der Lektüre von Teil 1 Der Mann aus London entsteht der Eindruck, dass eine Straffung, sowie die Konzentration auf wesentliche Aspekte nicht geschadet hätten. Die breit ausgespielten Anekdoten über die Dreharbeiten zu längst vergessenen Stummfilmen wollen nicht so recht zünden, während der Entstehungsgeschichte von Hitchcocks britischen Meisterwerken wie Die 39 Stufen oder Eine Dame verschwindet verhältnismäßig wenig Raum eingeräumt wird.

Alfred Hitchcock: Der Mann aus London
Schlüsselszene aus „Jung und Unschuldig“

Doch es gibt auch immer wieder Lichtblicke. Großartig ist die Visualisierung einer Schlüsselszene aus Hitchcocks unterschätzten Frühwerk Jung und Unschuldig von 1937. Auf einer Doppelseite gelingt es Dominique Hé sehr gut, die in einer sehr langen durchgehenden Einstellung realisierten Entlarvung des Täters als Comic-Sequenz umzusetzen.

Der Mann aus London

Unter dem Titel Der König von Hollywood folgt ein zweiter Band, der sich mit Hitchcocks Erfolgsjahren in den USA beschäftigt.

Alfred Hitchcock: Der Herr von Hollywood
Erste Seite aus „Alfred Hitchcock: Der Herr von Hollywood“

Zwar drehte Hitchcock seinen erfolgreichsten Film Psycho 1960 in Schwarzweiß, dennoch hätte es sich angesichts der Technicolor-Pracht seiner Meisterwerke Vertigo, Die Vögel oder Marnie angeboten, den zweiten Band der Comic-Biografie in Farbe zu veröffentlichen.

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