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Batman ’89

In den 60er-Jahren produzierte Dino De Laurentiis mit Diabolik und Barbarella zwei Comicverfilmungen, deren Optik stark vom Stil ihrer Regisseure Mario Bava und Roger Vadim geprägt war. Doch erst Tim Burton gelang 1989 das Kunststück nicht nur einen eigenwilligen Film über eine ikonische Comicfigur zu drehen, sondern zugleich auch einen Blockbuster.

Burtons Batman wurde 1989 zu einem so gewaltigen Erfolg, dass er bei der Fortsetzung machen durfte was er wollte. Batman Returns ist daher stilistisch noch abgedrehter, blieb kommerziell jedoch weit hinter seinem Vorgänger zurück. Daher wurde Burton durch Joel Schumacher ersetzt, dessen Filme Batman Forever und Batman & Robin weit davon entfernt sind Klassiker zu sein.

Als DC beschloss einen Comic im Stil der Burton-Filme zu produzieren, wurde der damalige Co-Drehbuchautor Sam Hamm gebeten, die Story zu schreiben. Sein Batman ’89 versteht sich als direkte Fortsetzung zu Burtons ersten Film. Zwar spielt die von Michelle Pfeiffer so beeindruckend verkörperte Catwoman eine große Rolle, doch ansonsten hat der Comic wenig am Hut mit Burtons wilden Fantasien aus Batman Returns .

Vielmehr wird eine recht gradlinige Geschichte geboten, die sich auf einem relativ hohen Niveau mit Rassismus auseinandersetzt und einen “Robin of Colour“ auftreten lässt. Thematisch dazu passend, hat der farbige Darsteller Billy Dee Willams (Lando Calrissian aus Star Wars), der 1989 in Burtons Batman nur in einer Nebenrolle als Staatsanwalt Harvey Dent zu sehend war, im Comic einen ganz großen Auftritt.

Zentrales Thema bei Batman ’89 ist die Verwandlung von Dent in Two-Face, wobei es nur konsequent ist, dass die Optik dieses populären Batman-Schurken aus der durch die Burton Filme beeinflusste Zeichentrickserie Batman Animated übernommen wurde.

Genau wie die zeitgleich erschienene Comic-Miniserie Superman ’78 ist auch Batman ’89 ein herrlicher Spaß für Nostalgiefreunde, dessen gebundene US-Ausgabe noch zusätzlich dadurch punkten kann, dass sich unter dem Schutzumschlag ein Cover befindet, das den Look einer Videokassette hat…  

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Die Spinne – König des Verbrechens

Von 1975 bis 1978 brachte das Magazin Kobra Comics aus britischer Produktion an die deutschen Leser. Diese sind oft etwas wilder und unberechenbarer als die Erlebnisse der US-Superhelden oder die doch recht braven Abenteuer-Geschichten aus Frankobelgien.

Die Spinne: König des Verbrechens

Auf den ersten Blick beeindruckte in Kobra Don Lawrences plastisch kolorierte Grafik bei der epischen Science-Fiction-Serie Das Reich Trigan. Doch auch in Schwarzweiß zum Abdruck gekommene Serien wie Die Eiserne Hand blieben trotz oder gerade wegen ihrer seltsamen Konzeption in angenehmer Erinnerung. Wie in den italienischen Fumetti Neri Diabolik oder Satanik ist auch hier die Hauptfigur eigentlich ein Schurke, was diesen jedoch nicht davon abhält, gelegentlich auch Gutes zu tun.

Die Eiserne Hand

Diese Beschreibung trifft auch auf eine weitere britische Serie zu, die ebenfalls am 11. Februar 1975 in der ersten Ausgabe von Kobra enthalten war und das Magazin entscheidend prägte. Seinerzeit wurde für The Spider der deutsche Titel Spiderman gewählt, jetzt veröffentlicht Panini einen ersten Sammelband zur Serie unter dem Titel Die Spinne, den einst die ersten deutschen Comics mit Spider-Man trugen. 

The Spider startete 1965 in Großbritannien im Magazin Lion, also drei Jahre nach dem ersten Auftritt von Spider-Man. Doch abgesehen vom Handlungsort New York und der Tatsache, dass neben Hightech gelegentlich auch Netze zum Einsatz kommen, hat die Serie keinerlei Ähnlichkeiten mit den familienfreundlichen Abenteuern von Peter Parker.

Der britische Autor Ted Cowan, von dem auch der ebenfalls aus Kobra bekannte Roboter Archie stammt, erzählt in kurzen, meist aus zwei Seiten bestehenden Episoden, wie scheinbar aus dem Nichts eine spitzohrige Gestalt, die sich Spider nennt, die New Yorker Unterwelt übernimmt, um kriminelle Großtaten zu begehen. Eine besondere Pracht sind dabei die lässigen schwarzweißen Zeichnungen von Reg Bunn, der locker bei Großmeistern des Genres wie Alex Raymond (Rip Kirby) oder Jim Holdaway (Modesty Blaise) mithalten kann.

Paninis großformatiger Hardcoverband enthält auf über 100 Seiten in neuer Übersetzung die ersten Abenteuer von The Spider, sowie zum Ende hin einen Zeitsprung. Zum Abdruck kommt auch noch jene Geschichte, mit der Superman-Schöpfer Jerry Siegel das Texten der Serie übernahm. Nicht nur die “Generation Kobra“ wird sich sehr über diese liebevoll editierte Klassiker-Edition und möglichst viele Fortsetzungsbände freuen.

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Alexander Braun: Horror im Comic

„Die Meinungsfreiheit ist ein Grundrecht, aber es gibt kein Grundrecht für sittliche Belehrung und Bevormundung. Zumal es jedem freisteht, sich abzuwenden, wenn er etwas nicht zur Kenntnis nehmen will. So schräg es auf den ersten Blick klingen mag: Wer das Bedürfnis hat, ästhetisch zu simulieren, wie eine Kettensäge einen menschlichen Körper zerteilt, steht fest auf dem Boden des Rechts. Wer das zu verbieten versucht, tut es weniger.“

Dies schreibt Alexander Braun im Vorwort seines neuen Ausstellungskatalogs, der ein Jahr nach der Veröffentlichung seines ebenso gewichtigen, wie aussagekräftigen Bildbands Will Eisner – Graphic Novel Godfather erschienen ist. Eine dreißigseitige Einleitung geht ganz schön in die Tiefe bei der Beantwortung der Frage, warum sowohl Künstler als auch das Publikum von Schreckensbildern fasziniert sind.

Rembrandt: Die Anatomie des Dr. Tulp

Zur Diskussion gestellt werden dabei Thesen von Immanuel Kant und Jean-Jacques Rousseau über das Böse im Menschen. Zur Abbildung kommen blutige Gemälde von Rembrandt, Goya und Caravaggio, aber auch Szenen aus Tobe Hoopers Horror-Klassiker The Texas Chainsaw Massacre. Dabei stellt Braun die berechtigte Frage, warum Museen die von ihm ausgewählten Gemälde auch für Kinder frei zugänglich zeigen, während Hoopers Film in Deutschland indiziert wurde.

Passend hierzu trägt das erste Kapitel des Buchs, das sich mit den EC-Comics beschäftigt, den Untertitel “Amerikas Weg in die Zensur“. Zum Abdruck kommen hervorragende Reproduktionen der Exponate, der im Dortmunder schauraum: comic + cartoon gezeigten Ausstellung Horror im Comic. Zu bestaunen gibt es neben Comicseiten von Künstlern wie Jack Davis oder Johnny Craig, auch die Originalseiten einer kompletten EC-Story von Graham Ingels.

Enthalten ist aber auch die deutsche Übersetzung des kompletten Protokolls einer Aussage von EC-Herausgeber Bill Gaines. Dieser hatte sich freiwillig gemeldet, um am 21. April 1954 den US-Senatsausschuss davon zu überzeugen, dass die von ihm produzierten durchaus moralischen Horrorcomics keineswegs die Jugend verderben. Gaines hielt vor dem Ausschuss zwar einen Monolog voller guter Argumente, versagte aber im Kreuzverhör und machte die Regierungsbehörden erst durch diesen Auftritt auf seine Comics aufmerksam.

Das Resultat war der Comics Code, der es Gaines unmöglich machte, seine Comics weiterhin an die Kioske zu bringen. Das ebenfalls von ihm verlegte Satiremagazin MAD rettete ihn vor dem Ruin. Es wurde zu einem Riesenerfolg, nachdem es nicht mehr als Comicheft, sondern als Magazin erschien und Gaines sich daher nicht mit den Vorgaben des Comics Code herumärgern musste.

Auch der Verleger James Warren veröffentlichte seine von Künstlern wie Frank Frazetta, Richard Corben oder Bernie Wrightson gezeichneten schwarzweißen Horrorcomics in Zeitschriften. Den ab 1964 bzw. 1967 erscheinenden Warren-Magazinen Creepy und Eerie widmet Alexander Braun ein Kapitel. Ein Großteil des Buchs beschäftigt sich außerdem damit, wo Monster wie Vampire, Werwölfe, Geister oder Zombies ihre Ursprünge haben und in welcher Form sie durch die Comics spukten.

Den Abschluss bilden Kapitel über Fumetti Neri wie Diabolik oder Dylan Dog, sowie besonders extreme Horror-Comics aus Japan. Alexander Braun arbeitet seine Themen nicht stur ab, sondern betritt unterwegs auch interessante Nebenwege und lockert den Text durch Anekdoten auf. Auch Leser, die sich bereits sehr gut mit Horrorcomics auskennen, dürften in diesem Buch so manche Entdeckung machen.

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Disney´s heimliche Helden # 2: Phantomias

Band 9 der Bild Comic-Bibliothek war der Disney-Figur des Phantomias gewidmet. Im (wie eigentlich immer innerhalb dieser Reihe) äußerst unkundigen Vorworte wurde Carl Barks zum Erfinder dieser Figur gemacht, nur weil er Donald 1949 in der Geschichte Der Supermensch (Super Snooper) gewaltige Kräfte (aber kein Kostüm) verliehen (und dabei gleichzeitig kräftig über Superhelden abgelästert) hatte.

Disney´s heimliche Helden # 2 : Phantomias

Im nach Supergoof zweiten Band der 10-teiligen Reihe “Heimliche Helden“ stellt Wolfgang J. Fuchs die Sache in einem äußerst lesenswerten Artikel richtig. Er zeigt auf, dass erst 1969 in Italien der Zeichner Giovan Battista Carpi und der Autor Guido Martina die Superheldenfigur Paperinik (Donald heißt in Italien Paperino) erfanden. Die Endsilbe -ik verweist dabei auch auf den Fumetti Neri Antihelden Diabolik. Genau wie diese schwarz kostümierte Figur nutze auch der maskierte Donald seine Spezialausstattung zunächst für allerlei Untaten bevor er schließlich zum ehrlichen Superhelden wurde.

Disney´s heimliche Helden # 2 : Phantomias

In Deutschland hatte Paperinik unter dem Namen Phantomias 1976 in Walt Disneys Lustigem Taschenbuch Nr. 41 (Donald mal ganz anders) seinen ersten Auftritt in der Geschichte Die Verwandlung, die natürlich auch den “Heimliche Helden“-Band eröffnet. Außerdem sind noch weitere fünf kürzere Phantomias-Geschichten (vier davon deutsche Erstveröffentlichungen) enthalten. Der mit Manga-Elementen versetzte neue Phantomias wird jedoch (ganz im Gegensatz zum Bild Comic-Bibliothek-Band, der ausschließlich Material aus dieser Phase enthält) komplett ignoriert und es kommen ausschließlich äußerst gelungene Geschichten im klassischen Disney-Funny-Stil zum Abdruck.

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Diabolik – Perlen der Comicgeschichte

Die Reihe Perlen der Comicgeschichte des Bildschriften Verlags ist bereits auf acht Bände angewachsen. Präsentiert werden kommerziell produzierte Comics, die auch Freunden von skurrilen Geschichten viel Freude bereiten dürften. Im Zentrum des Buchs steht diesmal ein noch heute sehr agiler Antiheld aus Italien.

Diabolik

Die Schwestern Angela und Luciana Giussani schufen Anfang der sechziger Jahre mit Diabolik einen völlig amoralischen Helden. Sie begründeten damit zugleich ein ganzes Fumetti Neri genanntes Genre, dass es bis auf die Kinoleinwand schaffte. Bereits 1967 setzte Mario Bava (Die Stunde, wenn Dracula kommt) mit Gefahr: Diabolik dem Antihelden ein filmisches Denkmal und aktuell drehten die Manetti Bros. eine Diabolik-Trilogie.

Gefahr: Diabolik

Erstmals in der Comic-Geschichte war hier der Schurke die Hauptfigur. Dies schlägt sich auch in Diaboliks Maske nieder. Im Gegensatz etwa zum rechtschaffenden Zorro, ist Diaboliks gesamtes Gesicht verdeckt und nur die streng blickenden Augen sind zu sehen.

Gefahr: Diabolik

Den Erfolg der Serie versucht der italienische Autor Carlo Lucarelli wie folgt zu erklären: “Bald wurde den Lesern bewusst, dass Diabolik ein Krimineller war, aber nicht frei von Idealen. Eine Figur außerhalb der Gesellschaft, aber besser als viele andere in genau dieser Gesellschaft, die die Position von Macht und Ansehen besitzen.“

Gefahr: Diabolik

Die oft recht brutalen Schandtaten des Superverbrechers Diabolik erregten in der italienischen Öffentlichkeit so viel Aufsehen, dass die Schwestern sich schließlich gezwungen sahen die Figur etwas softer anzulegen. Ein Versuch des Ehapa Verlags die Serie auch bei uns zu etablieren scheiterte vor einigen Jahren schon nach sechs Ausgaben. Dies lag sowohl am ausgewählten Material als auch am hohen Preis. In Italien ist ein Comicheft kein Objekt für Sammler, sondern immer noch sehr erschwinglich und kann daher problemlos am Strand gelesen und dann sogar entsorgt werden.

Gefahr: Diabolik

Der gebundene Sammelband der Reihe Perlen der Comicgeschichte enthält drei herrlich trashige Abenteuer von Diabolik aus den Jahren 1968 bis 1973, sowie als Einleitung einen fundierten Text von Eckhard Friedrich.

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Verschollene Superhelden

Die Reihe Perlen der Comicgeschichte des Bildschriften Verlags ist bereits auf acht Bände angewachsen. Präsentiert werden kommerziell produzierte Comics, die auch Freunden von skurrilen Geschichten viel Freude bereiten dürften. Im Zentrum des Buchs stehen diesmal Superhelden aus dem Golden Age der 40er Jahre, die es nicht zur Serienreife gebracht haben.

Verschollene Superhelden

An mangelnder Phantasie der Schöpfer hat es ganz gewiss nicht gelegen. Manchmal sind die Ideen zu den Comics erschreckend simpel. So war 1941 im Heft 13 von Speed Comics schlicht und einfach eine gigantische Hand der Held und “niemand entkommt ihrer zupackenden Kraft“. Seltsamerweise brachte es The Hand nur auf zwei Comic-Auftritte.

Verschollene Superhelden

Noch rarer machte sich The Owl, obwohl Martin Filchock sich wirklich ein tolles Konzept überlegt hatte. Jack arbeitet tagsüber als Bibliothekar und sammelt den Schmutz ein, den die Bücherei-Besucher ins Haus schleppen. Diesen analysiert dann nach Feierabend Jacks an den Rollstuhl gefesselter Vater. Dadurch soll der Übeltäter gefunden werden, der für dessen Lähmung verantwortlich ist. Nachts maskiert sich Jack dann als Eule und jagt Verbrechen. Seinen Vater konnte er jedoch nicht rächen, da kein weiteres Abenteuer mit der Eule folgte.

Verschollene Superhelden

Der Sammelband enthält zehn herrlich trashige Abenteuer mit seltsamen Superhelden wie Catman and the Kitten, Man O’Metal oder dem King of Darkness, an deren Geschichten Comic-Pioniere wie die Zeichner Jerry Robinson (Batman) oder Harry Georg Peters (Wonder Woman) beteiligt waren. Die Übersetzungen sind knackig (“Los Kid, müssen sie stoppen!“) und zu jedem Abenteuer gibt es Einführungen von J. Gleue, die ebenso fachkundig wie unterhaltsam sind. So entdeckt er in Typhon „flüchtende Piktogramme“ und Paul Gattusos Artwork bei The Echo kommt ihm so vor, als wenn sich ein “20er Jahre Expressionist zur Abwechslung mal in den Comic-Books ausgetobt“ hätte.

Verschollene Superhelden

Die nächsten Bände der Perlen der Comicgeschichte werden Diabolik und frühen Marvel-Comics gewidmet sein. Der Reihe ist ein langes Leben zu wünschen!

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Ein diabolischer Sommer

Alexandre Clérisse studierte zunächst Kommunikationsdesign, bevor er in Angoulème einen Abschluss im Bereich Comic machte. Auf dem dortigen Comicfestival erhielt er 2017 den Prix polar für den von ihm gezeichneten Comic Ein diabolischer Sommer.

Ein diabolischer SommerSeine klaren und auf den ersten Blick sehr simpel wirkenden Zeichnungen erinnern an Illustrationen aus einem Kinderbuch. Doch es gelingt Clérisse, die nur aus wenigen Strichen und Farbflächen bestehenden Figuren in Wesen voller Emotionen zu verwandeln. Wenn er etwa treppenförmige Linien unter den Augen der jugendlichen Hauptfigur Antoine anordnet, dann ist sofort klar, dass dieser ganz traurig ist.

Ein diabolischer Sommer

Clérisses Design erinnert an die 60er Jahre und den Stil der Pink Panther-Cartoons. Dazu passt auch die im Jahre 1967 spielende Story vom vielseitigen Autoren Thierry Smolderen (Gipsy), der bereits bei Das Imperium des Atoms mit Clérisse zusammenarbeitete.

Ein diabolischer Sommer

In Ein diabolischer Sommer reichert Smolderen eine Geschichte über Freundschaft und erste Liebe geschickt mit Spionage-Klischees und Elementen aus dem italienischen “Fumetti Nero“ Diabolik an. Der Comic gipfelt in einem Prolog, der vieles was zuvor erzählt wurde, in einem neuen Licht erscheinen lässt.

Ein diabolischer Sommer

Carlsen Comics hatte Alexandre Clérisse auf das Comicfestival München 2017 eingeladen, dort erhielt er den PENG!-Preis als bester europäischer Comic.

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Das rote Phantom schlägt zu

In Italien hatte sich ab Anfang der 60er-Jahre ein Gegenstück zu den Superhelden-Comics aus den USA entwickelt. Im Zentrum der Fumetti Neri standen Figuren, die ihre Identität ebenfalls hinter Masken versteckten. Doch sie waren Kriminelle, auch wenn ihre Moralvorstellungen meist weniger verdorben als die der Herrschenden waren. Finstere Helden wie Diabolik, Kriminal und Satanik standen auch im Zentrum von Kinofilmen.

Das rote Phantom schlägt zu

Doch spätestens nach dem Erfolg der trashigen Batman-TV-Serie mit Adam West versuchte sich das ohnehin gerne US-Trends aufgreifende italienische Kino an Filmen mit bunt kostümierten für Recht und Ordnung kämpfenden Superhelden. So entstanden ab 1966 mit Argoman: Der phantastische Supermann, Flashman – Der Unsichtbare, Goldface oder Die drei Supermänner räumen auf einige recht amüsante Versuche fehlendes Budget durch Fantasie und Selbstironie zu kaschieren.

Das rote Phantom schlägt zu

In diesem Zusammenhang ist Das rote Phantom schlägt zu ein recht interessanter Film. Die Hauptfigur lässt an Lee Falks Comicheld The Phantom denken, ist jedoch am Anfang der Geschichte ein erfolgreicher Wrestler, der bei einem Match seinen Gegner versehentlich tötet. Doch für den Mann , der seine Maske niemals abnimmt, tut sich ein sehr viel interessanteres Tätigkeitsfeld auf, denn eine Unmenge von Quecksilber und Uran wurde gestohlen. Ganz klar, da will mal wieder jemand die Weltherrschaft übernehmen, hat aber seine Rechnung ohne das rote Phantom gemacht, dessen Freund der Chef des Geheimdienstes ist.

Das rote Phantom schlägt zu

Der Film ist eine fröhlich bunte Angelegenheit, die zwar auch Elemente aus mexikanischen Wrestling-Movies und Superhelden-Comics übernimmt, doch das eigentliche Vorbild ist der ein Jahre zuvor entstandene James-Bond-Film Feuerball. Hieraus wurden nicht nur Situationen und Kostüme übernommen, sondern die Filmmusik wurde hart an John Barrys 007-Soundtrack vorbei komponiert. Das Werk trägt im italienischen Original den Titel Superargo contro Diabolikus und war so erfolgreich, dass zwei Jahre später mit eine Superargo – L’invincibile Superman Fortsetzung folgte. Diese wurde bei uns bisher noch nicht gezeigt, eine DVD-Edition wäre höchst willkommen!

Das rote Phantom schlägt zu

Die DVD von ALIVE! zu „Das rote Phantom schlägt zu“enthält neben dem 84-minütigen Film in deutscher, englischer und italienischer Sprache noch den ziemlich durchgeknallten italienischen Trailer (3:08 min), die 81-minütige deutsche Fassung und den deutschen Vorspann (3:25 min) in mäßiger Bildqualität.

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Argoman: Der phantastische Supermann

In Italien hatte sich ab Anfang der 60er-Jahre ein Gegenstück zu den Superhelden-Comics aus den USA entwickelt. Im Zentrum der Fumetti Neri standen Figuren, die ihre Identität ebenfalls hinter Masken versteckten. Doch sie waren Kriminelle, auch wenn ihre Moralvorstellungen meist weniger verdorben als die der Herrschenden waren. Finstere Helden wie Diabolik, Kriminal und Satanik standen auch im Zentrum von Kinofilmen.

Argoman: Der phantastische Supermann

Doch spätestens nach dem Erfolg der trashigen Batman-TV-Serie mit Adam West versuchte sich das ohnehin gerne US-Trends aufgreifende italienische Kino an Filmen mit bunt kostümierten für Recht und Ordnung kämpfenden Superhelden. So entstanden ab 1966 mit Das rote Phantom schlägt zu, Flashman – Der Unsichtbare, Goldface oder Die drei Supermänner räumen auf einige recht amüsante Versuche fehlendes Budget durch Fantasie und Selbstironie zu kaschieren.

Argoman: Der phantastische Supermann

Auf seine Art recht gelungen ist Argoman: Der phantastische Supermann. Im Zentrum des Geschehens steht Sir Reginald Hoover, der in einer feudalen Villa am Meer lebt und als Argoman über telekinetische Fähigkeiten verfügt. Seine Achillesferse ist jedoch seine Tätigkeit als Playboy, denn nach dem Sex setzen bei ihm für sechs Stunden die Superkräfte aus. Nachdem eine wertvolle Krone aus der Schatzkammer des Londoner Towers gestohlen wurde, kommt Argoman zum Einsatz und muss gegen die mysteriöse und gefährliche Jenabell antreten.

Argoman: Der phantastische Supermann

Das Resultat ist ein flotter, sich nicht allzu ernst nehmender, bunter Breitwandfilm mit Außenaufnahmen aus London und Paris, sowie einer von der sehr attraktiven Dominique Boschero verkörperten Schurkin. Auch der coole Easy-Listening-Soundtrack von Piero Umiliani soll nicht unerwähnt bleiben.

Argoman: Der phantastische Supermann

Die DVD von SchröderMedia präsentiert den Film erstmals in vollständiger Länge. Der in China spielende Prolog ist in sehr schlechter Bildqualität dem ansonsten in passabler Bildqualität vorliegenden Film vorangestellt. Die Scheibe enthält neben dem 83-minütigen Film in deutscher, englischer und italienischer Sprache noch den englischen Trailer (2:48 min), die 81-minütige deutsche Fassung, sowie eine Bildergalerie (1:55 min) mit deutschen Aushangfotos und Plakaten

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Die Stunde, wenn Dracula kommt

Moldawien 1630: Die Inquisition verurteilt die junge Adlige Asa wegen Hexerei zum Tode. Ihr wird vom Henker brutal eine eiserne Dämonen-Maske auf das Gesicht genagelt, doch der danach geplante Scheiterhaufen fällt wegen eines Unwetters aus. 200 Jahre später stoßen Professor Kruvajan und sein Assistent Andre zufällig auf Asas Gruft. Als der Professor das Grab untersucht, belebt er Asa als er sich leicht verletzt und etwas Blut auf ihre Dämonen-Maske tröpfelt.

Die Stunde, wenn Dracula kommt

Mit dieser in beeindruckenden Schwarzweißbildern umgesetzten Schauergeschichte nach einer Vorlage von Nikolai Gogol, gelang dem ehemaligen Kameramann Mario Bava (Gefahr: Diabolik!, Die drei Gesichter der Furcht, Planet der Vampire) ein Meisterwerk des Genres, das den zeitgleich entstandenen englischen Hammer Film Productions an Atmosphäre und auch Spannung deutlich überlegen ist.

Die Stunde, wenn Dracula kommt

Störend ist lediglich der Versuch der deutschen Synchronisation, den Film auch noch das “Gütesiegel“ Dracula zu verpassen, obwohl es im italienischen Original überhaupt nicht um Vampire geht.

Die Stunde, wenn Dracula kommt

Der Zuschauer wird die kunstvoll-grausigen Bilder und die aufregende Babara Steele in der doppelten Hauptrolle wohl Zeit seines Lebens nicht vergessen. Erst recht nicht, wenn diese Blu-ray den Film in voller Länge und guter (wenn auch nicht perfekter) Bildqualität präsentiert.

Die Stunde, wenn Dracula kommt

Die neu produzierte Featurette “Eine Schauergeschichte“ (10:19 min) in dem ausführlich Bavas Sohn Lamberto zu Wort kommt, wie alle übrigen Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln; Eine entfallene Szene in italienischer Sprache (2:00 min); “Vom Schneidetisch“ (3:19 min); Ein sehr interessantes und amüsantes Interview mit Barbara Steele (29:27 min) in englischer Sprache, Italienischer Trailer (3:18 min); Britischer Trailer (3:21 min); US-Trailer (2:12 min);  US-TV-Spot (0:22 min); Deutscher Vorspann (2:05 min); Galerie mit 159 Plakaten, Fotos und Werbematerialien.

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