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Dr. Fu Man Chu

1913 schrieb der englische Autor Sax Rohmer seinen ersten von insgesamt 13 Romanen um den Superverbrecher Dr. Fu Man Chu (im Original Dr. Fu Manchu) und orientierte sich dabei an den Sherlock-Holmes-Geschichten von Arthur Conan Doyle. Die Figur schlug ein und auch das Kino griff bereits Anfang der 20er-Jahre den asiatischen Schurken dankbar auf.

Dr. Fu Man Chu

1932 spielte “Frankensteins Monster“ Boris Karloff den Part, während Myrna die Rolle von Fah Lo See, der äußerst attraktiven Tochter von Fu Man Chu übernahm. Peter Sellers spielte 1980 in seinem letzten Film Das boshafte Spiel des Dr. Fu Man Chu zugleich den Schurken und dessen Widersacher Nayland Smith.

Dr. Fu Man Chu

Von 1965 bis 1968 entstanden zunächst als deutsch-britische Koproduktionen und später mit italienischer und spanischer Beteiligung fünf Filme mit “Dracula“ Christopher Lee als angemessen bösartiger Fu Man Chu. Meist entführt dieser die hübschen Töchter brillanter Wissenschaftler, um dadurch ihre Väter zu zwingen Weltbeherrschungsmaschinen zu bauen.

Dr. Fu Man Chu

Ich, Dr. Fu Man Chu und Die 13 Sklavinnen des Dr. Fu Man Chu entstanden in Irland und England unter der Regie von Don Sharp (Rasputin – The Mad Monk). Die beiden recht aufwändig produzierten Filme sind deutlich besser als der Rest. In Hauptrollen sind die deutschen Edgar-Wallace-Stars Joachim Fuchsberger und Heinz Drache sowie Marie Versini aus der Winnetou-Reihe zu sehen.

Dr. Fu Man Chu

Die Rache des Dr. Fu Man Chu wurder noch relativ sorgfältig vom TV-Regisseur Jeremy Summers in Szene gesetzt und hat noch etwas vom nostalgischen Charme der Vorgänger, weil er ebenfalls in den 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts spielte. Die Folterkammer des Dr. Fu Man Chu und Der Todeskuss des Dr. Fu Man Chu hingegen hat der Trash-Filmemacher Jess Franco (Nachts, wenn Dracula erwacht) an meist türkischen Locations (und teilweise “garniert“ mit schwarzweißen Archivmaterial) hingeschludert und auch Darsteller wie Götz George oder „Robin Hood“ Richard Green als Inspektor Nayland Smith können da nicht mehr viel rausreißen.

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Rasputin – The Mad Monk

Direkt im Anschluss an Blut für Dracula drehten die britischen Hammer Film Productions 1966  Rasputin – The Mad Monk. Obwohl der Film ja eigentlich im zaristischen Russland spielen soll, ist es schon sehr auffallend, dass dieselben Kulissen wie beim Dracula-Film benutzt wurden. Auch ein Großteil der Besetzung wurde übernommen. Neben Christopher Lee waren auch wieder Barbara Shelley, Francis Matthews und Suzan Farmer dabei.

Rasputin - The Mad Monk

Während bei Blut für Dracula das gesamte Ensemble voll überzeugen kann, ruht diesmal der Film ausschließlich auf den Schultern von Christopher Lee, der recht beeindruckend in der Titelrolle ist. Trotz seiner eher albernen Kostümierung wirkt er niemals lächerlich und kann seiner Filmographie somit ein weiteres Kabinettstück hinzufügen. Ansonsten ist der Film ein Fantasiewerk, das zwar nur ganz lose auf tatsächlichen Ereignissen basiert (dabei aber nie so weit abdriftet wie der Zeichentrickfilm Anastasia, in dem Rasputin durch schwarze Magie die russische Revolution auslöste ) und vom Regisseur Don Sharp (Dr. Fu Man Chu) nicht übermäßig spannend gestaltet wurde.

Rasputin - The Mad Monk

Eine sorgfältigere Annäherung an den tatsächlichen Rasputin wäre mit Sicherheit interessanter gewesen, als diese recht plumpe Bearbeitung. Besonders enttäuschend ist das völlig alberne Finale, in dem der bereits mit vergifteten Wein und Pralinen abgefüllte Rasputin einfach nicht daran denkt zu sterben und ewig lange weiter mit seinen Widersachern kämpft.

Rasputin - The Mad Monk

Auch die nur sehr unzureichend auf Russland getrimmten Kulissen (und Darsteller) machen es dem Betrachter nicht gerade leicht zu glauben, sich in der Umgebung von St. Petersburg zu befinden.

Rasputin - The Mad Monk

Trotzdem kommen alle Christopher-Lee-Fans bei diesem Film voll auf ihre Kosten. Es ist schon beeindruckend zu sehen wie er säuft, Frauen hypnotisiert und sich sein Stuntman beim Kassa-Schock den Bart so ins Gesicht hält, dass nicht auffällt, dass hier nicht Lee den Veitstanz aufführt. Auf DVD liegt diese Hammer-Rarität unter dem Titel Rasputin – Der wahnsinnige Mönch erstmals in einer deutschen TV-Synchronisation vor, die nie zur Ausstrahlung kam.

Rasputin - The Mad Monk

Als am 6.März 1966 Rasputin – The Mad Monk seine Premiere gemeinsam mit der Hammer-Production Das schwarze Reptil erlebte, gab es bei den Doppel-Vorstellungen bei denen an die Zuschauer als Gimmick Rasputin-Bärte verteilt wurden, auch an die weiblichen Besucher…

Rasputin - The Mad Monk

Extras der DVD der Hammer-Edition: Audiokommentar mit Christopher Lee, Barbara Shelley, Francis Matthews und Suzan Farmer, wahlweise mit deutschen Untertiteln;  Interview mit Francis Matthews (1993, 31:44 min); Bildergalerie mit Musik (6:32  min); Englischer Kinotrainer (2:35 min); Deutscher Kinotrainer (2:16 min), Zwei englische TV-Spots (0:58 min + 0:19 min); Erwähnenswert ist auch noch das farbige Booklet mit einem kuriosen Plakat und einem sehr informativen Text von Uwe Sommerlad.

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