Schlagwort-Archive: Eduardo Risso

Alien: Die Urfassung

Kurz bevor der Verlag Dark Horse die Comic-Rechte an Star Wars abtreten musste, wurde dort ein interessantes Experiment gewagt. Im September 2013 startete unter dem Titel The Star Wars eine 8-teilige Serie, die auf der Grundlage der ersten Drehbuchfassungen und Entwurfszeichnungen spekulativ visualisierte, was möglicherweise geschehen wäre, wenn George Lucas 1974 gleich nach dem Ende der Dreharbeiten von American Graffiti grünes Licht zur Realisierung seiner damals noch Adventures oft the Starkiller, Episode I: The Star Wars betitelten Space-Opera bekommen hätte.

Alien: Die Urfassung

Mit einem ähnlichen Konzept versuchte Dark Horse 2020 mit der fünfteiligen Miniserie Alien: The Original Screenplay einen neuen Blick auf den Film-Klassiker Alien zu werfen. In diesem Zusammenhang ist erwähnenswert, dass der US-Verlag demnächst auch die Rechte an den Serien Alien und Predator verlieren könnte, da der Rechteinhaber 20th Century Fox mittlerweile 20th Century Studios heißt und – genau wie Marvel – zu Disney gehört. Wollen wir hoffen, dass Alien bei Dark Horse bleibt.

Alien: Die Urfassung

Dort erscheinen seit 1988 mit großem Erfolg Alien-Comics. Anders als bei Star Wars muss hierbei nicht jeder Zeichenstrich mit dem Lizenzgeber abgestimmt werden. Dies ermöglichte sehr eigenständige Alien-Comics von prominenten Comickünstlern wie David Lloyd (V wie Vendetta), John Byrne (Superman: Der Mann aus Stahl), Dave Gibbons (Watchmen), Mike Mignola (Hellboy), Eduardo Risso (100 Bullets), Richard Corben (Creepy) oder Kelley Jones (Batman & Dracula).  Alle diese bemerkenswerten Geschichten wurden bei Cross Cult veröffentlicht, Nicht unerwähnt bleiben soll auch noch James Stokoes ebenfalls dort erschienener Comic Aliens: Dark Orbit.

Alien: Die Urfassung

Auch Alien: Die Urfassung ist bei Cross Cult in einer prächtigen Hardcover-Ausgabe erschienen, die auf 999 Exemplare limitiert wurde und bereits kurze Zeit nach der Veröffentlichung verlagsvergriffen war. Grundlage des Comics ist das ursprüngliche Alien-Drehbuch von Dan O’Bannon, das von der mehr als unheimlichen Begegnung der dritten Art der Besatzung des Raumschiffs Snark erzählt. Die Handlung unterscheidet sich kaum, von dem was Ridley Scott auf die Leinwand zauberte…

Alien: Die Urfassung

Herausgeber Randy Stradley hat die brasilianischen Künstler Cristiano Seixas (Text) und Guilherme Balbi (Bilder) dazu verdonnert, das geniale Filmdesign von HR Giger, Moebius und Ron Cobb zu vergessen. Die alternative Optik des Comics ist – trotz beeindruckender Bilder – zwangsläufig dem Original unterlegen.

Alien: Die Urfassung
Variant-Cover von Walter Simonson

Einen Mehrwert für Fans hat diese möglicherweise einmal zum gesuchten Sammlerstück werdende Edition durch die ebenfalls enthaltenen Titelbilder. Diese stammen vom Zeichner Walter Simonson und vom Koloristen Dave Steward, die 1979 die gefeierte Comic-Adaption von Alien schufen, die ebenfalls bei Cross Cult erschienen ist.

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Azzarello / Risso: Moonshine

Der US-Autor Brian Azzarello und der Argentinier Eduardo Risso gelten seit ihrer Comic-Serie 100 Bullets und diversen Batman-Comics, wie Kaputte Stadt, als Dreamteam. Doch im Laufe der Zeit entstand immer mehr der Eindruck, dass Azzarellos nicht unclever mit Genre-Versatzstücken jonglierenden Geschichten erst durch Rissos beindruckendes Artwork frisch und originell wirken.

Azzarello / Risso: Moonshine

Auch die Grundidee zu Moonshine ist nicht ohne. Eine Inspirationsquelle könnte das blutrünstige Prohibitions-Drama Lawless – Die Gesetzlosen mit Tom Hardy gewesen sein. Auch Azzarello lässt seine kleinen und sich für groß haltenden Gangster Anno 1920 irgendwo im Hinterland von Virginia aufeinander los. Der von Schwarzbrennern fabrizierte, oft über 80-prozentige, Fusel wird auch Moonshine genannt. Daher lag es recht nahe die Story durch Versatzstücke des Werwolf-Mythos aufzupeppen. Doch vor Azzarello ist bisher noch niemandauf diese Idee gekommen.

Azzarello / Risso: Moonshine

Hauptfigur ist der zur Bande des New Yorker Paten Joe Masseria gehörende Kleinganove Lou Pirlo, der nach Spine Ridge in West Virginia geschickt wird, um einem gewissen Hiram Holt ein Angebot zu machen, dass dieser nicht ablehnen kann. Holt brennt irgendwo in den Appalachen einen sagenhaften Fusel und Masseria möchte diesen exklusiv beziehen…

Azzarello / Risso: Moonshine

Doch Holt ist vom Angebot keineswegs beeindruckt und Pirlo gerät zwischen die Fronten von Regierungsagenten, gewaltbereiten Hinterwäldlern, seiner eigenen Gang und plötzlich auftauchenden Werwölfen. Das bunte Chaos wird immer wieder ausgebremst durch clever gemeinte Dialoge oder nicht unbedingt erforderliche innere Monologe.

Azzarello / Risso: Moonshine

Doch Brian Azzarellos ebenfalls die Geschichte verzögernden Rückblenden geben Eduardo Risso die Möglichkeit – genau wie im von Paul Dini geschriebenen biografischen Comic Dark Night – Eine wahre Batman-Geschichte – in zwei unterschiedlichen Stilen zu arbeiten. Die Haupthandlung setzt er knallhart mit vielen Schwarzflächen und monochromen Farben in Szene, während er bei den Rückblenden mit sanften Konturen und plastischer Kolorierung arbeitet.

Azzarello / Risso: Moonshine
Variant-Cover von Frank Miller

Dank Rissos meisterlichem Artwork sollte sich kein Comic-Freund Moonshine entgehen lassen. Cross Cult veröffentlicht die Serie in Hardcover-Bänden, die jeweils sechs US-Hefte enthalten. Im ersten Band kommen die Variant-Cover von prominenten Zeichnern wie Frank Miller oder Jock leider nur recht klein zum Abdruck.

Azzarello / Risso: Moonshine
Variant-Cover von Gabriel Bá

Doch in Band 2 sind die alternativen Titelbilder von Künstlern wie dem Brazilianer Gabriel Bá (The Umbrella Academy) oder dessen Zwillingsbruder Fábio Moon in voller Größe zu bestaunen.

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Batman: Schwarz-Weiss Collection

Batman ist in den Augen seiner vielen Fans der vielschichtigste Comic-Charakter, der je das Licht der Welt erblickt hat. Und dafür, dass Künstler und Autoren aus aller Welt sich geradezu darum reißen diesem Helden immer wieder neue Aspekte abzugewinnen und Nuancen geben zu können, ist dieses Werk der beste Beweis. Hier geben sich die Besten des Comic-Biz ein Stelldichein und liefern sowohl zeichnerisch wie auch erzählerisch kleine Meisterwerke rund um den Mitternachtsdetektiv ab.

Batman: Schwarz-Weiss Collection

Die Geschichten sind losgelöst von der monatlichen Kontinuität und durchleuchten Batman in allen seinen Facetten. Diese Minimierung auf das Wesentliche ist ein Lesegenuss – ein besonderes Highlight in dem Zyklus ist sicherlich direkt die erste Geschichte Der Werdegang von Warren Ellis und Jim Lee. Hier wird beschrieben, wie akribisch sich Bruce Wayne auf seine Aufgabe vorbereitet hat und wie zielstrebig er seine Bestimmung verfolgt. Keine Mittel sind ihm zu abwegig und zu absurd: So sieht man den jungen Bruce, wie er in einer Leichenhalle mit einem Revolver steht und die Wunden im menschlichen Fleisch untersucht, die er selbst mit verschiedenen Schusswaffen verursacht hat. Dieses Wissen muss er haben, in seinem immerwährenden Kampf für die Gerechtigkeit.

Batman: Schwarz-Weiss Collection

Diese Darbietungen in Schwarzweiß lassen eben viel Platz für unkonventionelle aber gute Ideen, sowohl vom Inhalt, als auch beim manchmal experimentellen Zeichenstil – und das ist zweifelsohne eine Bereicherung, sowohl für die Comic-Schaffenden, als auch für die Leser. Wieder einmal können wir erleben, was man mit Batman so alles machen kann. Dieser Charakter ist vielseitig verwendbar. Die Kost reicht von einfach bis gehaltvoll, aber nie dünn oder gar schlecht. Hier wird Batman von allen Seiten beleuchtet und man kann ihm sogar neue Nuancen abgewinnen. Was nicht ganz einfach ist, da der dunkle Ritter immerhin schon über 80 Jahre alt ist. Aber in diesen 104(!) Geschichten erleben wir Batman von seinen besten und spannendsten Seiten.

Batman: Schwarz-Weiss Collection

Hier kommt jeder auf seine Kosten: Wer realistische Zeichnungen mag, dem wird Der Ruf – illustriert von Claudio Castellini – gefallen, jene Geschichte von Mark Schultz über die bedingungslose Freundschaft zwischen dem Mitternachtsdetektiven und dem Mann aus Stahl. Wem es eher schräg gefällt, für den wird Fette Stadt von Mick McMahon was sein: Die fetteste Frau von Gotham City muss die Stadt retten, wo Batman allein nichts ausrichten kann.

Batman: Schwarz-Weiss CollectionWem es eher schräg gefällt, für den wird Bruce Wayne ist Batman! von Cyrus Voris (Story) und Chris Bachalo (Pencil, Inks) was sein: Eine namenlose Insassin beschwört die Geister, um zu erfahren, wer in Wirklichkeit Batman ist. Und als dann tatsächlich einer erscheint (mal wieder) und das Geheimnis lüftet, so interessiert das keinen. Schließlich hatte der Geist schon alle möglichen Kandidaten genannt: Bill Clinton, Mick Jagger und sogar George Clooney. Batman – verkleidet als putzender Matches Malone, weiß, dass sein Geheimnis nie wirklich in Gefahr ist.

Batman: Schwarz-Weiss Collection

Eine sehr liebevolle und überraschende Geschichte ist zweifelsohne Der Wahn des Alfred Pennyworth. Hier taucht Jason Todd auf! Zwar nur als Geist, aber dennoch greift er in die Handlung ein und hilft Batman bei seiner Jagd nach Verbrechern. Ab und zu trifft er sich sogar mit Alfred zum Teetrinken. Und wer wissen möchte, wie Poison Ivy ihren Farn wässert, wenn sie ganz alleine in ihrer Zelle im Arkham Asylum so einsitzt, der erfährt es in der Geschichte Die Wette von keinem geringeren als Paul Dini.

Batman: Schwarz-Weiss Collection

Und dass selbst Batman doch Sinn für Humor hat, das lernen wir in Falschgeld von Harlan Ellison. Schweizer stehen sehr auf Melodram – eine Schwäche, die Batman gekonnt ausnutzt, um vom  Eidgenossen Kaes Poppinger das zu bekommen , was er möchte. Böse Buben haben jede Menge Originalpapier zum Erstellen von US-Banknoten geklaut und brauchen jetzt nur noch diese perfekt zu bedrucken und schon haben sie jede Menge echtes Geld. Dazu brauchen sie die Fähigkeiten eines Graveurs – und Poppinger ist der beste in seinem Metier. Eigens hierfür wird er eingeflogen, aber durch einen Tipp von Interpol schon am Flughafen abgefangen und in Gewahrsam genommen. Und damit das Versteck der Fälscher auch noch ausgehoben werden kann und diese keinen Verdacht schöpfen, wenn Poppinger am vereinbarten Treffpunkt nicht erscheint, muss sich Batman dieses Falles auf Drängen der Bundesschatzbehörde annehmen.

Batman: Schwarz-Weiss Collection

Er spielt dabei alle seine detektivischen und psychologischen Trümpfe aus, die er zu bieten hat und erweist sogar am Ende noch eine gehörige Portion Humor! Die Dialoge vom Altmeister Ellison sind pointiert und geschliffen, die Illustration von Gene Ha gekonnt und sein Seitenlayout trickreich und mitunter so filigran, wie die Striche auf Geldscheinen – echten oder falschen. Wieso der Batman-Lehrer Max Dodge immer einen Ausweg als Entfesselungskünstler kannte, der erfährt es in der Geschichte Kein Ausweg von keinem geringeren als Paul Kupperberg.

Batman: Schwarz-Weiss Collection

Aber auch komische Episoden kann man mit diesen Kurzgeschichten erzählen – einen Batman mit einer gebrochenen Nase, der in seinem Badezimmer im Spiegel sein Gesicht betrachtet, und später dem Verursacher – einem ziemlichen Stümper von größenwahnsinnigem Verbrecher – Gleiches mit Gleichem vergilt, wird man in den monatlichen Heften wohl vergeblich suchen. Das zwar mit Recht, aber in dieser Erzählform einfach gut. Die Dialoge zwischen Alfred, der ihn wieder mal verarztet, und Batman sind geschliffen und scharf. Alfred vergleicht die Situation Batmans mit der ersten gebrochenen Nase mit dem Verlust der Unschuld und dem ersten Beischlaf – treffend und witzig in dieser Situation.

Batman: Schwarz-Weiss Collection

Die Themen sind so vielseitig, wie eben das Leben selbst: Angst und Mut, Zweifel und Entschlusskraft, Qual und Befreiung. Zum Glück haben ebenfalls die diversen Cover Einzug in dieses Werk gefunden: Unter anderem von Marc Silvestri, Frank Miller, Moebius und Vieles mehr.

Batman: Schwarz-Weiss Collection

Aufgrund des großen Erfolgs legte DC ab 2005 auch eine Figuren-Serie von Schwarzweiß-Statuen (in Resin) auf. Die erste Figur ist von Eduardo Risso. Auch hier war der Erfolg so groß, dass die Serie bis heute läuft.

Batman: Schwarz-Weiss Collection

In Kürze erscheint die 100. Figur von Todd McFarlane. Die Figur ist an sein berühmtes Cover von Batman #423 (September 1988) angelehnt. Die Figur ist eine Neuauflage seiner vorherigen Figur (mit leicht anderer Tönung). Mittlerweile sind viele Figuren – wegen der großen Nachfrage – in einer 2nd Edition erschienen. Hier im Band sind (leider nur) zwölf Figuren abgebildet.

Batman: Schwarz-Weiss Collection

Das überaus lesenswerte Vorwort von Mark Chiarello gibt einen Einblick in die Entstehungsgeschichte dieser 912-seitigen Anthologien und erzählt von den Anfangsschwierigkeiten und Bedenken bei DC. Zu lesen ist auch von der Geschichte eines Comic-Genies, die „urkomisch aber bösartig war“ und deshalb nie gedruckt wurde.

Batman: Schwarz-Weiss Collection

Chiarello meint die Geschichte von keinem Geringeren als Moebius, die 1998 in Penthouse Comix #3 leicht verändert und unter dem Namen Ratman erschien, allerdings in Farbe!

Norbert Elbers

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Hit-Girl in Hongkong

Das Konzept trägt nicht nur, sondern es trägt mittlerweile recht reife Blüten. Mit Hit-Girl in Kolumbien verabschiedete sich Autor Mark Millar von einer seiner beliebtesten Figuren. Das kleine Killer-Mädchen Mindy McCready war bereits die heimliche Heldin, der auch verfilmten Erfolgsserie Kick-Ass, die Millar mittlerweile an den Autor Steve Niles (30 Days of Night) übergeben hat.

Hit-Girl in Hongkong

Bei Hit-Girl wird mittlerweile jede aus jeweils vier US-Heften bestehende kompakte Mini-Serie von einem anderen Team gezeichnet. Nachdem Hit-Girl in Kolumbien von Ricardo Lopez Ortiz in Szene gesetzt wurde, schrieb Jeff Lemire Hit-Girl in Kanada, während hier der Argentinier Eduardo Risso für einen sehr ansprechenden Look sorgte. Auch Mindys von Rafael Albuquerque und Rafael Scavone in Szene gesetztes Abenteuer in Rom kann sich sehen und lesen lassen.

Hit-Girl in Hongkong

Weit hinter den Erwartungen zurück blieb Hit-Girl in Hollywood, obwohl der Autor Kevin Smith (Clerks, Jay und Silent Bob) sich bestens in der Filmbranche auskennt, In Szene gesetzt wurde die alberne Geschichte um einen geplanten Hit-Girl-Film von der Dänin Pernille Ørum (DC Superhero Girls) in einem nicht zur Serie passenden reduzierten Funny-Stil.

Hit-Girl in Hongkong

Doch Band 5 (bzw. das zweite Abenteuer der zweiten Staffel) kann wieder voll überzeugen. Der erfahrene Marvel-Autor Daniel Way (Wolverine: Origins) schickt Hit-Girl auf eine Mission nach Hongkong. Sie soll in der ehemaligen Kronkolonie den Chef einer gefährlichen Triade zu Fall zu bringen. Nachdem Mindy diesen recht schnell umbringt, erfährt sie das in Wirklichkeit dessen Schwester die Fäden zieht, was die Sache nicht einfacher macht.

Hit-Girl in Hongkong

Gemeinsam mit einer Bande von Straßenkindern nimmt Hit-Girl den aussichtslos erscheinenden Kampf auf und hat doch noch einige Asse im Ärmel. Way gelang ein grandioses Finale. Der Kroate Goran Parlov, der betreits Mark Millars Starlight – Die Rückkehr des Duke McQueen in Szene setzte und reichlich Punisher-Erfahrung hat, ist genau der richtige Mann für abgefahrene Action.

Hit-Girl in Hongkong

Als Fortsetzung folgt Hit-Girl in Indien von Peter Milligan und Alison Sampson.

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Hit-Girl in Kanada

Mit der Reihe Frauenpower kehrten Mark Millar und John Romita Jr. zu Kick-Ass zurück. Hierin erzählen sie, wie die Soldatin Patience Lee aus Afghanistan zurückkehrt und in ihrer heimatlichen Umgebung mit drastischen Mitteln gegen Kriminelle ankämpft. Zeitgleich startet Mark Millar auch noch eine aus nur 4 Heften bestehende Miniserie in der Hit-Girl Mindy McCready ein bleihaltiges Abenteuer in Kolumbien (üb)erlebt.

Hit-Girl in Kanada

Ganz die Klasse von Frauenpower und der Originalserie erreicht der ungeniert erzählte Blutrausch nicht. Das liegt zum Teil am puerto-ricanischen Zeichner Ricardo Lopez Ortiz, der nicht bei John Romita Jr. mithalten kann und allzu oft auf Cartoon-Einlagen und riesige fast leere Panels setzt. Doch Spaß macht das Wiedersehen mit Hit Girl allemal.

Hit-Girl in Kanada

Daher ist es erfreulich, dass ein weiteres Solo-Abenteuer mit Hit-Girl folgte, das in Kanada angesiedelt ist. Diesmal fungiert Jeff Lemire (Essex Country), der bereits Millars Marvel-Comic Old Man Logan fortführte. Der Zeichner hingegen stammt nicht wie Lemire aus Kanada, sondern aus Argentinien. Eduardo Risso (100 Bullets, Dark Night – Eine wahre Batman-Geschichte) ist einer der eigenständigsten Künstler des US-Mainstreams.

Hit-Girl in Kanada

Er setzt auf große Panels, schwarze Flächen und ein oft überraschendes Seiten-Layout. Dies passt sehr gut zu Lemires nur von sehr kurzen ruhigen Momenten unterbrochenen blutigen Geschichte, in der Hit-Girl schwert-schwingend und sprüche-klopfend in der kanadischen Wildnis ein scheinbar allmächtiges Drogenkartell eliminiert.

Hit-Girl in Kanada

Der Spaß geht weiter! Ihr nächstes Abenteuer wird Mindy in einer von Rafael Albuquerque und Rafael Scavone gestalteten Mini-Serie, in Rom erleben. Es folgen Hit-Girl in Hollywood und Hit-Girl in Hongkong.

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Vampire Boy

Bei Arbeiten an alten Abwasserkanälen in New York wird ein modriges Skelett mit etwas Sonnenlicht bestrahlt. Während Vampire ja ansonsten das Tageslicht eher fürchten, wird der Held dieser Erzählung gerade dadurch nach einer 50jährigen Pause wiederbelebt.

Vampire Boy

“Vampire Boy“ ist zwar bereits über 5.000 Jahre alt. Er steckt aber immer noch Körper eines zehnjährigen Jungen und muss sich in unserer rauen Gegenwart durchschlagen. Zwar versucht er dabei halbwegs friedlich zu bleiben, doch das gelingt ihm nur schwerlich, zudem er auch noch von seiner erbitterten Gegnerin Ahmansi verfolgt wird.

Vampire Boy

Der argentinische Comicautor Carlos Trillo (Fulù) nimmt sich bei Vampire Boy reichlich Freiheiten im Umgang mit dem Mythos vom Blutsauger und dichtet seinem Helden einen altägyptischen Ursprung an. Doch nicht ganz zu unrecht merkt er an, dass die Vampirmythen “absolut willkürliche Übereinstimmungen sind“, die er nur etwas modifiziert hat, weil er Mumien für deutlich uninteressanter hält.

Vampire Boy

Die beeindruckenden schwarzweißen Bilder zu Vampire Boy schuf Trillos Landsmann Eduardo Risso (100 Bullets, Dark Night – Eine wahre Batman-Geschichte). Auf dem ersten Blick wirkt die Serie wie verdammt gut gezeichneter US-Standard-Horror. Doch Trillos unberechenbare Erzählweise steht weniger in der Tradition von Hellboy und orientiert sich eher an italienischen Fumetti Neri wie Dylan Dog. Wie alle Produkte aus dem Hause Cross Cult ist auch die deutsche Ausgabe von Vampire Boy vorbildlich editiert und enthält als Bonus noch interessante Interviews mit Trillo und Risso.

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Torpedo 1972

Luca Torelli ist Torpedo, ein erbarmungsloser und amoralischer Auftragskiller, eine echte Drecksau und die bekannteste Figur des Autors Enrique Sánchez Abulí. Hauptmerkmal dessen Geschichten ist ein trockener, nicht selten zynischer Humor. Fast zwanzig Jahre lang kollaborierte er mit dem begnadeten Zeichner Jordi Bernet an Torpedo 1936, der seine Abenteuer im New York der dreißiger Jahre erlebt und die beiden Spanier weltberühmt machte.

Torpedo 1972

Umso erstaunlicher, dass Bernet das Angebot ablehnte, mit Torpedo 1972 eine Fortsetzung des inzwischen deutlich gealterten Killer-Rentners umzusetzen. Mit Eduardo Risso (100 Bullets, Dark Night – Eine wahre Batman-Geschichte) wurde schließlich ein Zeichner gefunden, dessen Reputation sich nicht zu verstecken braucht, und dementsprechend gelungen ist dieser Abgesang auf die schwarze Serie.

Torpedo 1972

Die Eingangssequenz spielt in einem Kino, während Marlon Brando im damals aktuellen Kassenschlager Der Pate die Leinwand füllt. Anfang der Siebziger lebt der an Parkinson leidende Torpedo, immer noch vereint mit seinem Adlatus Rascal, in einem herunter gekommen Loch. Kein bisschen alterweise, hat sich seine Bösartigkeit noch weiter manifestiert.

Torpedo 1972

Ein Journalist will in einem Artikel einen jahrzehntealten Mord an einem Mafiosi aufwärmen und deswegen Torpedo interviewen. Naiverweise lässt er die Fotos von seiner Freundin machen, die von dem alten Brutalo vergewaltigt wird. Als der Reporter den sehr dummen Fehler macht, Torpedo bloßzustellen, dauert es nicht lange, bis dessen echte und vermeintliche Gegner sowie diverse Unschuldige mausetot sind.

Torpedo 1972

Torpedo ist nicht zurück, da er nie fort war. Knorrig, böse und gemein, weigert er sich zu sterben, weitere Abenteuer sind keineswegs ausgeschlossen. Im Anhang des schönen Hardcovers findet sich neben reichlichen Bleistiftskizzen von Risso eine nicht illustrierte Kurzgeschichte, die das erzählerische Potenzial von Abulí in seiner reinsten Form vermittelt.

Rainer Schneider

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Bilder vom Comic Café vom 20.08.2017

Hier einige Impressionen von meinem Comic Café, das am Sonntag den 20. August 2017 im Münchner Werkstattkino stattfand.

Bilder vom Comic Café vom 20.08.2017

Spanisches Comicfestival in A Coruña

“Viñetas desde o Atlántico” findet seit 1998 jährlich im Heimatstadt des Festivalleiters Miguelanxo Prado (Ardalén, Der tägliche Wahn) statt. Wahrzeichen des Orts und des Festivals ist der Herkulesturm, ein aus der Römerzeit stammender Leuchtturm, der im Laufe der Jahrzehnte bereits von etlichen Comic-Künstlern in Szene gesetzt wurde.

COMIC CAFÉ

Zum 20. Jubiläum wurden mehr Künstler denn je zum Festival eingeladen. Eduardo Risso (100 Bullets, Batman) kam aus Argentinien, Dave McKean (Batman – Arkham Asylum, Cages) aus Großbritannien, Cameron Steward (Fight Club 2) aus Kanada und Nob (Dad) aus Frankreich. Doch auch die einheimische Comic-Szene präsentierte sich in beeindruckenden Ausstellungen.

Bilder vom Comic Café vom 20.08.2017

Wir zeigten Impressionen vom möglicherweise schönsten, aber ganz gewiss entspanntesten Comicfestival der Welt.

Die beeindruckenden Sammlungen von Don Rosa und Denis Kitchen   

COMIC CAFÉ

DON ROSA ist einer der beliebtesten Comiczeichner der Welt. Mehr als 20 Jahre lang hat er mit seinen Geschichten um Onkel Dagobert, Donald Duck oder die Panzerknacker den Entenkosmos seines Idols Carl Barks fortgeschrieben. Für seine detailverliebten Duck-Abenteuer wird er vergöttert, mit Onkel Dagoberts Biografie Sein Leben, seine Milliarden hat er sich unsterblich gemacht und einen Eisner-Award gewonnen, den wichtigsten Comicpreis der Welt.

COMIC CAFÉ

Der prachtvolle Bildband I STILL GET CHILLS der Edition Lammerhuber zeigt wie sich der Zeichner in seinem traumhaft abgeschiedenen Anwesen inmitten der weiten Landschaft Kentuckys eingerichtet hat. Rosa lebt inmitten einer der größten Comic-Sammlungen Nordamerikas, White-Castle-Fast-Food-Devotionalien, erstaunlichen Buch-, Film- und CD-Bibliotheken, zahllosen Riesenbildschirmen, exquisiten Vintage Cars und einer Flipper-Sammlung, die neidisch macht.

COMIC CAFÉ

Auch auf dem abgelegenen Anwesen des Underground-Zeichner, Herausgeber, Experten und Agenten DENIS KITCHEN gibt es drinnen wie draußen allerlei zu sehen. Davon konnte ich mich persönlich überzeugen. Neben zahlreichen Originalen von Comic-Legenden wie Will Eisner, Robert Crumb oder Harvey Kurtzman, hortet Kitchen auch Postkarten aus den 20er Jahren, auf denen besoffene Frauen abgebildet sind, betätigt sich als Chauffeur eines Oldtimer-Leichenwagens und versucht sich als skurriler Landschaftsarchitekt.

COMIC CAFÉ

Wir begaben uns auf eine Reise in wahre Comic-Wunderwelten!

Rainer Schneider präsentierte einen seiner Lieblings-Comics

In TORPEDO 1972 erzählt Autor Enrique Sánchez Abulí ein weiteres Kapitel des Killers Luca Torelli, alias „Torpedo“.

COMIC CAFÉ
Abulí & Schneider

Als Zeichner trat hier nun Eduardo Risso (100 Bullets, Batman) in die Fußstapfen von Jodi Bernet. Das Team wird übrigens auch 2019 zum Comicfestival München kommen!

COMIC CAFÉRainer stelle dem Publikum den demnächst bei uns bei Cross Cult erscheinenden Comic Torpedo 1972 vor.

Bilder vom Comic Café vom 20.08.2017

Danach fand wie immer ein gemütliches Beisammensein im Fraunhofer statt.

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Paul Dini: Dark Night – Eine wahre Batman-Geschichte

Paul Dini hat das Batman-Universum um die Figur der Harley Quinn bereichert. Bevor er ein renommierter Comic-Autor wurde, arbeitete er für die Trickfilm-Industrie. Nachdem er zunächst für die von Steven Spielberg produzierte Cartoon-Serie Tiny Toon Adventures schrieb, ging ein Traum in Erfüllung und Dini durfte sich im Rahmen von Batman: The Animated Series Geschichten für seinen Lieblingshelden ausdenken.

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1993, gerade als er am auch im Kino gezeigten Animationsfilm Batman und das Phantom mitarbeitete, hatte Paul Dini ein ebenso schreckliches wie traumatisches Erlebnis. Nachdem er von einer Frau, die er zu lieben glaubte, einen Korb bekam, machte er sich zu Fuß auf den Heimweg. Dabei wurde wurde von zwei Kriminellen ausgeraubt und brutal zusammengeschlagen.

Harley Quinn

Es dauerte lange, bis sich Dini wieder aufraffen und sein bisheriges ihn scheinbar völlig ausfüllendes Leben fortführen konnte. Während dieser schweren Zeit fragte er sich immer wieder, warum ihm beim Überfall nicht jemand wie Batman zur Seite gestanden hatte.

Paul Dini: Dark Night - Eine wahre Batman-Geschichte

Dreizehn Jahre später verarbeitete er seine Erlebnisse zu einem Comic, der nicht zu Unrecht den Titel “Eine wahre Batman-Geschichte“ trägt. Dini beschreibt hier gnadenlos ehrlich seine körperlichen und seelischen Schmerzen nach dem Überfall.

Paul Dini: Dark Night - Eine wahre Batman-Geschichte

Dies geschieht oft in Form von Zwiegesprächen mit Batman, der ihm vorwirft in jener Nacht nicht aufmerksam gewesen zu sein, sowie mit Superschuken, wie Two-Face, Poison Ivy und natürlich dem Joker, die ihn verhöhnen. Garniert mit vielen witzigen Details erzählt Dini aber auch von seiner lebenslangen Liebe zu Comics und Cartoons.

Paul Dini: Dark Night - Eine wahre Batman-Geschichte

Doch nicht nur inhaltlich ist dieser beim DC-Unterlabel Vertigo erschienene Comic eine Meisterleistung, sondern auch optisch. Den brutalen Überfall auf Dini setzt der aus Argentinien stammende Zeichner Eduardo Risso (Moonshine) in seinem knallharten mit vielen Schwarzflächen arbeitenden Stil in Szene, der bereits die Vertigo-Serie 100 Bullets zu etwas ganz Besonderen machte. Bei den gar nicht so wenigen heiteren Momente innerhalb von Dinis Geschichte, setzt Risso fast schon konträre plastisch kolorierte Bilder ein. Es erstaunt einmal mehr, was für völlig unterschiedliche Geschichten sich rum um die Figur des Dunklen Ritters erzählen lassen.

Paul Dini: Dark Night - Eine wahre Batman-Geschichte
Paul Dini

Auf dem Comicfestival München hat Dark Night den PENG!-Preis als bester nordamerikanischer Comic erhalten.

Eduardo Risso (rechts im Bild) kam 2019 zum Comicfestival München!

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Brian Azzarello & Eduardo Risso: Batman – Kaputte Stadt

Größer konnte damals der Bruch nicht sein: Nach dem Ende der vielbeachteten Storyline “Hush“ (sie endete mit US-Batman-Heft #619) von Jeph Loeb und Jim Lee übernahmen Brian Azzarello und Eduardo Risso die monatliche Heftserie. War Hush noch ganz geprägt von bunten Farben und einer grandiosen Detektivgeschichte, so bietet das Team Azzarello/Risso zwar auch eine Detektivgeschichte, aber in einer Stadt, die die dunkelste vorstellbare zu sein scheint. Menschliche Abgründe und einen Batman, der sich stark von seinen bisherigen künstlerischen Interpretationen unterscheidet.

Brian Azzarello & Eduardo Risso: Batman – Kaputte Stadt

Azzarellos bitterböse Sicht auf alles: Mensch, Stadt, Gefühle, Schicksal – das Leben schlechthin! “Broken City“ wird von Panini nun schon zum dritten Mal publiziert – nicht ohne Grund! Sind die beiden alten Veröffentlichungen doch längst vergriffen.

Brian Azzarello & Eduardo Risso: Batman – Kaputte Stadt

Das mit vielen Preisen überschüttete „100 Bullets„-Team Azzarello/Risso schildert uns in dieser Noir-Story einen Mordfall, der scheinbar aussieht wie ein gewöhnlicher Routine-Fall: Elisabeth Lupo wurde auf grausame Art und Weise ermordet und vieles deutet auf den (kannibalischen) Killer Croc hin. Aber der scheint es nicht gewesen zu sein – vielmehr deutet mehr auf Angel Lupo (Elisabeths Bruder) hin, einen Kleinganoven. Dieser hat eine ebenso äußerst attraktive wie undurchsichtige Freundin: Margo Farr.

Brian Azzarello & Eduardo Risso: Batman – Kaputte Stadt

Nun passiert ein Doppelmord, der starke Parallelen zu dem Mord an Bruce Waynes Eltern aufweist: Ein kleiner Junge wird Vollwaise! Ein Grund für Batman mehr, sich mächtig ins Zeug zu legen und den wahren Mörder zu jagen! Dieser sinnlose Mord lässt Batman ein wenig zu sehr Eifer an den Tag legen, sodass er Gefahren und Zusammenhänge droht zu übersehen.

Brian Azzarello & Eduardo Risso: Batman – Kaputte Stadt

Azzarello versteht es bestens, auch andere klassische Batman-Gegner wie den Penguin und den Ventriloquist einzubauen und ihnen wichtige Schlüsselrollen zukommen zu lassen. Nebenbei integriert Azzarello noch zwei neue japanische Super-Schurken-Mutanten (Fat Man und Little Boy – wieder bitterböse: Dies sind die Decknamen der über Nagasaki und Hiroshima abgeworfenen Atombomben).

Brian Azzarello & Eduardo Risso: Batman – Kaputte Stadt

Zu guter Letzt kommt dem Joker – der die ganze Zeit im Arkham Asylum einsitzt – noch eine wichtige Funktion bei der Auflösung der vielen Rätsel zu, die selbst Batman tief erschüttert.

Brian Azzarello & Eduardo Risso: Batman – Kaputte Stadt

Risso setzt diese dunkle Geschichte perfekt um – große Schattenflächen huschen die Häuserwände entlang, seine Perspektive erzeugt schwarze Tiefe und hoffnungslose Verlassenheit.

Norbert Elbers


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