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Walt Disney: Country Bears

1971 eröffnete in Disney Worlds Magic Kingdom in Florida eine Attraktion, die ursprünglich für ein von Disney betriebenes und doch nicht realisiertes Ski-Gebiet geplant war. Country Bear Jamboree präsentierte animatronische Bären, die Hillybilly-Songs zum Besten gaben und für die Disneyland-Parks in Anaheim und Tokio entstanden. Ein Jahr bevor aus der Disneyland-Attraktion Pirates of the Caribbian der Erfolgsfilm Fluch der Karibik entstand, kam ein Film in die US-Kinos, der von den Country Bears erzählt.

Walt Disney: Country Bears

Die Hauptfigur ist Beary Barrington (wird im Original von Haley Joel Osment gesprochen), der größte Fan der legendären leider schon lange nicht mehr existierenden Band Country Bears. Er führt ein ganz normales Leben mit liebevollen Eltern. Doch eines Tages bemerkt er, dass er irgendwie anders ist: Er hat dickes braunes Haar – und zwar am ganzen Körper. Kurz entschlossen verlässt er seine menschliche Familie und pilgert zur legendären Konzerthalle der Country Bears. Dieser droht jedoch der Abriss durch einen skrupellosen Immobilienhai (hat solche Rollen schon fast abonniert Christopher Walken). Beary versucht die heilige Halle zu retten indem er die Country Bears wieder zusammenzubringt.

Walt Disney: Country Bears

The Country Bears kostete 35 Millionen Dollar und spielte in den USA nicht einmal die Hälfte davon wieder ein. Bei uns erlebte der Film daher seine Premiere gleich auf DVD. Doch wer sich auf das Werk einlässt, wird es nicht bereuen. Es scheint fast so als wenn weniger die plüschige Disneyland-Attraktion, sondern eher John Landis´ Blues Brothers Pate für den Film gestanden hat.

Walt Disney: Country Bears

Während die ulkige Bären-Band wieder zusammenfindet, gibt es einige wirklich überraschende Gags und Gastauftritte von Musikern wie Brian Setzer, Elton John, Willie Nelson, Queen Latifah, Krystal und Jennifer Paige (die eine Mördernummer als plötzlich singende Kellnerin hinlegt). Auch die fiktive Historie der Country Bears ist liebevoll zusammen gesponnen und kann noch einmal in einem Special auf der DVD nachvollzogen werden. Insgesamt ist The Country Bears sehr viel gelungener als erwartet und könnte durchaus einmal zum Kultfilm werden.

Walt Disney: Country Bears

Extras der DVD: Audiokommentar: Plauderei mit den Bären und Regisseur Peter Hastings, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertitel; Eine fiktive sehr lustige Historie der “Country Bears“ (14:18 min); „Konzert für Amerika“ – Aufritt der “Country Bears“ im El Capitano Theater in Hollywood (22:26 min), „Sing mit uns“ – Funktion für die Lieder im Film,  Musikvideo ‚The Kid In You‘ von Crystal (3:27 min)

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Der König der Löwen (2019)

Es ist schon erstaunlich, was sich aus dem 1993 entstandenen Zeichentrickfilm Der König der Löwen entwickelt hat. Vier Jahre später erlebte ein auf dem Film basierendes Musical seine Broadway-Premiere. Das faszinierende Konzept dieser u. a. immer noch erfolgreich in Hamburg laufenden Show ist ebenso simpel wie faszinierend. Der Kniff von Julie Taymor (Frida, Across the Universe) war es, so zu tun als ob das Publikum einer durch afrikanische Ureinwohner mit selbstgebastelten Kostümen aufgeführten alten Fabel beiwohnt.

Der König der Löwen (2019)

Die Neuverfilmung hingegen beschritt ganz andere Wege als das gerade durch seine fantasievolle Schlichtheit so beeindruckende Musical. Nachdem es dem Iron-Man-Regisseur Jon Favreau 2016 überraschenderweise gelungen war den Disney-Klassiker Das Dschungelbuch in einer funktionierenden und oft faszinierenden Mischung aus Realfilm und Computeranimation neu zu interpretieren, durfte er das Remake von Der König der Löwen komplett digital animieren lassen.

Der König der Löwen (2019)

Wie Favreau im Bonusmaterial der Blu-ray zugibt, ist nur ein Sonnenaufgang am Anfang des Filmes “echt“, der Rest wurde zusammengepixelt. Wer die klassischen Zeichentrickfilme mag, wird sich schwertun mit dieser neuen Version, die so aussieht, als wenn sich scheinbar sehr gut dressierte Tiere zu einem perfekt neu eingespielten Soundtrack bewegen. In der Originalfassung sind u. a. die Stimmen von Beyoncé, Seth Rogen und natürlich wieder von “Darth Vader“ James Earl Jones Jones als Löwen-Monarch Mufasa sowie ein neuer Song von Elton John zu hören .

Der König der Löwen (2019)

Doch das seltsame Konzept ging auf und der neue König der Löwen hat Die Eiskönigin vom Thron des erfolgreichsten Animationsfilms aller Zeiten gestoßen. Dies bestärkte die Firma Disney darin, anstatt originelle neue Konzepte zu entwickeln, noch stärker darauf zu setzen Realfilm-Versionen der hauseigenen Klassiker zu produzieren. Das mag mancher Zuschauer bedauern, doch der Erfolg von Aladdin mit Will Smith zeigt, dass dieser Weg kommerziell richtig ist, Angelina Jolie als Maleficent und Tim Burtons Dumbo hingegen erwecken Hoffnung darauf, dass dabei gelegentlich auch etwas Interessantes entsteht.

Der König der Löwen (2019)

Die Blu-ray enthält neben dem 118-minütigen Hauptfilm (wahlweise mit Audiokommentar von Regisseur Jon Favreau, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln) noch dieses Bonusmaterial: Intro von Regisseur Jon Favreau (1:14 min); Die Reise von Der König der Löwen (53:25 min); Die Entstehung der unvergesslichen Musikszenen (1031 min); Musikvideos Beyoncé “Spirit“ (4:28 min) und Elton John: “Never Too Late“ (4:08 min); Tierschutzkampagne „Protect The Pride“ (3:02 min); Lieder zum Mitsingen

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Musicals: Geschichte – Shows – Komponisten

Ähnlich wie in Das Film Buch hat auch hier der Dorling Kindersley Verlag versucht, ein Thema so übersichtlich und interessant bebildert wie möglich aufzuarbeiten. Doch während es unmöglich ist, alle wichtigen Filme zwischen zwei Buchdeckeln aufzuarbeiten, sieht es im Genre Musical etwas anders aus.

Musicals: Geschichte – Shows – Komponisten

Ein Musical, das nach seiner Premiere beim Publikum nicht ankommt, verschwindet schnell vom Spielplan, wird nicht in anderen Städten aufgeführt und natürlich auch nicht verfilmt. Von daher ist die Anzahl von immer wieder neu inszenierten Dauerbrennern natürlich übersichtlich.

Musicals: Geschichte – Shows – Komponisten

Als erstes “richtiges“ Musical definiert das Buch die am 27. Dezember 1927 im New Yorker Ziegfeld Theater gestartete Bühnenshow Show Boat, die dreimal verfilmt und bis hinein in die 90er Jahre immer wieder neu inszeniert wurde. In diesem Musical wurden nicht nur zu Evergreens gewordene Songs wie Ol‘ Man River geschmettert, sondern Show Boat erzählte eine auch interessante dramatische Geschichte gezählt, in der es u. a. um eine “gemischtrassige“ Beziehungen ging. Wie brisant dies Thema war, zeigte sich daran, dass es sehr lange dauern sollte, bis schwarze Darsteller in den Hauptrollen Show Boat zu sehen waren.

Musicals: Geschichte – Shows – Komponisten

Das Buch beschreibt chronologisch geordnet bis hinein in die Gegenwart die erfolg- und einflussreichsten Musicals wie Porgy und Bess, The Wizard of Oz, Singin‘ in the Rain, My Fair Lady, West Side Story, Mary Poppins, Hair, The Rocky Horror Picture Show, Cats, Billy Elliot, Mathilda, aber auch Die Drei-Groschen-Oper findet Berücksichtigung.

Musicals: Geschichte – Shows – Komponisten

Dabei geht es um Bühnen- wie auch um Film-Musicals. Ein Anhang bietet noch Kurzinfos zu weiteren Musicals. Besonders interessant sind die Doppelseiten auf denen die Strukturen einzelner Musicals übersichtlich dargestellt werden. Hier ist zu sehen, wie die Handlung verläuft und wann die einzelnen Songs zum Einsatz kommen.

Musicals: Geschichte – Shows – Komponisten

Außerdem gibt es noch Biographien zu Persönlichkeiten wie George und Ira Gershwin, Fred Astaire, Irving Berlin, Cole Porter, Andrew Lloyd Webber, Julie Taymor oder Elton John. Leider sind die von mehreren Autoren verfassten Texte oft etwas trocken und nur selten so amüsant wie im Falle der Beschreibung von Mamma Mia!. Hier wird auch eine Kritik zum zugehörigen Film zitiert, in der es heißt, dass man: “so schnell nicht wieder hautnah erleben kann, wie erstklassige Schauspieler betrunken Karaoke singen.“

Musicals: Geschichte – Shows – Komponisten

Für das Buch spricht auch, dass es für die deutsche Ausgabe noch ergänzt wurde. Aufnahme fanden hier auch einheimische Produktionen wie Linie 1 oder Elisabeth und ein Anhang beschreibt deutsche Musicals wie Heiße Ecke, Rocky, Hinterm Horizont oder den DDR-Erfolg Mein Freund Bunbury. Abschließend sei auch noch das thematisch passende schlichte aber ergreifende Glitzer-Cover erwähnt.

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Charles Berbérian: Jukebox

In seinem Soloalbum Jukebox frönt Charles Berbérian (Shamhats Liebhaber), der gemeinsam mit Philippe Dupuy an der Erfolgsserie Monsieur Jean arbeitet, seiner Liebe zur Rock- und Popmusik der 80er Jahre.

Charles Berberian: Jukebox

Im Gegensatz zum ähnlich gelagerten Comic Das kleine Rockbuch (Carlsen) von Herve Bourhis ignoriert der 1959 in Bagdad geborene Berbérian die französische Rock-Szene nahezu komplett. Er beschäftigt sich zumeist mit Weltstars wie Phil Collins oder Elton John, selbst wenn diese ihm häufig ganz schön auf den Keks gehen.

Charles Berberian: JukeboxIn kurzen uneinheitlich – nein, sehr abwechslungsreich – gezeichneten Kapiteln sinniert Berberian darüber was für Schuhe Leonard Cohen eigentlich unter seinen weiten Hosen trug oder wie es Phil Collins gelang ein Hawaiihemd mit Schulterpolstern aufzutreiben. Überhaupt funktioniert Rock und Pop im Comic hier so gut, weil es Berbérian nicht nur um Musik geht, sondern vielleicht noch stärker um die zugehörigen Klamotten.

Charles Berberian: Jukebox

So empfand etwa der junge Berbérian das Ende einer Beziehung als wenig schmerzhaft, da er danach nicht mehr in jenen unbequemen lavendelblauen Schuhen herumlaufen musste, die seiner Ex gefallen hatten.

Charles Berberian: Jukebox

Doch nicht nur Michael Jackson, John Lennon oder Ziggy Stardust alias David Bowie mit denen Berberian fiktive Gespräche führt, stehen im Zentrum des Buches sondern auch überaus interessante Bands wie Gay Zombies on Crack oder Murnau Project, die leider noch nicht gegründet wurden. Insgesamt ist diese gut gefüllte Jukebox eine rockige, poppige und angenehm ungeordnete Ansammlung von Fakten und Geflunker.

Charles Berberian: Jukebox

In Cinerama beschäftigt sich Charles Berbérian auf eine ähnlich persönliche Art mit den “besten schlechten Filmen“, die ihn geprägt haben.

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