Schlagwort-Archive: Fantasy

Frank Frazetta: Death Dealer

1973 malte Frank Frazetta (White Indian) – wie immer mit relativ wenigen Pinselstrichen, viel Raum für die Phantasie des Betrachters und vor düstererem Hintergrund – mit Death Dealer sein wohl einflussreichstes Gemälde. Das an einem einzigen Tag entstandene Ölbild vom hoch zu Ross sitzenden behelmten Krieger mit der Streitaxt zierte das Cover des Magazins Flashing Swords. Das Motiv wurde sehr populär, öffnete Frazetta die Tore zur Kunstszene und er fertigte fünf weitere Gemälde mit der Figur des Death Dealers an.

Frank Frazetta: Death Dealer

Es entstanden außerdem eine vierteilige Death Dealer-Roman-Reihe, Skulpturen mit der Figur und das deutsche Filmplakat zu Ralph Bakshis in Zusammenarbeit mit Frazetta entstandenen Zeichentrickfilm Feuer und Eis zierte ebenfalls der düstere Reiter.

Frank Frazetta: Death Dealer

Da verwundert es nicht weiter, dass die gebündelt bei Panini veröffentlichte sechsteilige Miniserie aus dem Hause Image nicht der erste Comicauftritt des Death Dealers ist. Bereits 1995 schrieb der Musiker Glenn Danzig eine vierteilige Death Dealer-Comicreihe, die u. a. von Simon Bisley illustriert und bei uns im Verlag EEE veröffentlicht wurde.

Frank Frazetta: Death Dealer
2007 startete Image Comics eine Miniserie, in der der Death Dealer in der Fantasy-Welt von Mirahan sein Unwesen treibt. Er metzelt die Krieger von zwei gegnerischen Heeren nieder und sorgt so kurzfristig für Frieden. Über die Herkunft des schwarzen Reiters ist (natürlich) nichts zu erfahren und die Figur bleibt weiterhin geheimnisvoll.

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Der Comic dürfte Fantasy-Freunden gefallen und der Sammelband überzeugt durch exquisites Bonusmaterial wie eine Galerie mit Frazettas Death Dealer-Gemälden oder einen Artikel von Frank Frazetta jr.. Hier gibt es einen sehr lebendigen Einblick in die zeitsparende Arbeitsweise des Künstlers, der seine Ölbilder zum Einhalten des Abgabetermins auch schon mal im Herd der heimischen Küche trocknen ließ.

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Aria: Uses of Enchantment

Eine junge Frau hat einen schweren Autounfall und wird von einem Dämon in einen stillgelegten Märchenpark verschleppt. Einige Zeit später erhält Kildare, eine 900 Jahre alte Feen-Prinzessin, die in New York lebt, eine Einladung zum “Jahrestag der Gründung des Hauses von Entyre“. Sie folgt per Taxi einer Taube, wird in einem magischen Wald von Wölfen angegriffen, landet dann aber in einer traumhaften Märchenwelt.

Aria: Uses of Enchantment

In dieser in Deutsch komplett bei Infinity veröffentlichten vierteiligen Miniserie schickt Spawn-Autor Brian Holguin seine Heldin Kildare quasi als magische Ermittlerin in eine harmlos verträumte Märchenwelt, die tatsächlich zu schön ist um wahr zu sein. Nach und nach findet sie heraus, dass hinter der lieblichen Oberfläche ganz schöne Abgründe lauern…

Aria: Uses of Enchantment

Die arg süßlichen Zeichnungen von Lan Medina (Fables) sind etwas ungewöhnlich für eine Serie aus dem Hause Image, passen aber insgesamt ganz gut zum Thema. Brian Holguins Geschichte hingegen hängt im Mittelteil leicht durch, fängt sich aber wieder und bietet ein überraschendes Finale. Insgesamt kann diese abgeschlossene Geschichte, die leicht an die Shrek-Filme erinnert, allen Fantasy-Freunden empfohlen werden.


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Daniel Schreiber: Annas Paradies

Vor dem Hintergrund des gerade beendeten Zweiten Weltkriegs erzählt der Kölner Illustrator Daniel Schreiber in seinem Comic-Debüt eine ebenso spannende wie phantasievolle Geschichte. Schauplatz des Geschehens ist der Halbweltdistrikt einer deutschen Stadt, der von seinen Bewohnern das “kleine Paradies“ genannt wird, da ausgerechnet hier die alliierten Bombardierungen so gut wie keinen Schaden angerichtet haben.

Daniel Schreiber: Annas Paradies

Eine ungewöhnliche Hauptfigur ist der anscheinend recht erfolgreiche – weil sehr korpulente – Schwarzmarkthändler Viktor, der eigentlich alleinstehend ist, aber sich plötzlich für gleich zwei weibliche Wesen verantwortlich fühlt. Zu einen ist da die kleine Lena, deren Eltern – der Vater war ein Nazi-Bonze – in den Nachkriegswirren ums Leben kamen. Kurz vor Weihnachten fällt zudem noch eine gewisse Anna im wahrsten Sinne des Wortes vom Himmel und landet in Viktors Hinterhof. Die junge Frau mit den pinken Haaren fühlt sich für den desolaten Zustand der Welt mitverantwortlich und verfügt über beträchtliche Kräfte…

Daniel Schreiber: Annas Paradies

Die in diesem Comic zur Schau gestellte Mischung aus Fantasy und Trümmerfilm ist faszinierend, was sicher auch an Daniel Schreibers lockeren mit Aquarell und Buntstift kolorierten Zeichnungen liegt. Innerhalb seiner Bilder – aber auch bei der Gestaltung der in sich abgeschlossenen Geschichte – findet er sehr interessante Perspektiven. Eine gute Ergänzung dürfte die demnächst erscheinende auf 500 Exemplare limitierte Special Edition zu “Annas Paradies“ sein, die auf über 100 Seiten die Bleistiftzeichnungen zum Comic und allerlei zusätzliches Material präsentiert.

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Jordi Bernet & Peter Wiechmann: Andrax

Michael Rush erregt die Aufmerksamkeit des zwielichtigen Professor Magor, als er 1976 bei den Olympischen Spielen in Montreal im Zehnkampf siegt. Rush wird ganz rasch gekidnappt und in einen 2.000 Jahre dauernden Tiefschlaf versetzt.

Jordi Bernet & Peter Wiechmann: Andrax

Dort findet er eine Nachricht des ziemlich wahnsinnigen Magors vor. Dieser nennt Rush jetzt Andrax und begrüßt ihn in einer “besseren Zukunft“. Doch da irrt der ungute Professor gewaltig, denn Andrax scheint eher weit in die Vergangenheit gereist zu sein und muss sich mit Barbaren und Sauriern herumschlagen…

Jordi Bernet & Peter Wiechmann: Andrax

Mit dem Comic-Magazin PRIMO versuchte der Fix & Foxi-Schöpfer Rolf Kauka (noch bevor der Springer Verlag sein ähnlich gelagertes ZACK startetet) eine etwas ältere Leserschaft zu erreichen. Lange vor YPS mit Gimmick gab es in PRIMO jene verkaufsfördernde Beilage, die heute Standart bei Kiosk-Comicheften ist und damals “Schnick-Schnack“ hieß. In PRIMO wurden neben Funny-Serien wie den Pichelsteinern oder Jojo (alias Gaston) auch realistisch gezeichnete Abenteuer-Comics wie etwa Prinz Eisenherz veröffentlicht.

Jordi Bernet & Peter Wiechmann: Andrax

Nachdem schlechte Erfahrungen mit einer in Spanien eingekauften Barbaren-Reihe namens Kronan gemacht wurden, entwickelte Peter Wiechmann für Kauka ein eigenes Konzept. In Zusammenarbeit mit dem spanischen Studio Bardon entstand die Serie Andrax, die ab 1973 in PRIMO (und später auch kurz in ZACK) erschien. Die Vorzeichnungen zur Serie stammen teilweise vom Kauka-Zeichner Ludwig Fischer.

Jordi Bernet & Peter Wiechmann: Andrax

Gezeichnet und co-konzipiert wurde Andrax vom heute recht prominenten Zeichner Jordi Bernet, dessen Serie Torpedo beim All Verlag in einer dreifbändigen Gesamtausgabe veröffentlicht wird. In der selben Aufmachung erscheint dort auch eine kleinformatige Hardcover-Ausgabe, die 90 % aller Andrax-Geschichten enthalten soll, darunter auch deutsche Erstveröffentlichungen.

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Die Geschichten wurden textlich von Peter Wiechmann überarbeitet und nicht wie in PRIMO koloriert veröffentlicht. Wiechmann schreibt dazu im Nachwort: “Mich stören die Farben. Sie nehmen viel von der genialen Harmonie der Komposition … erzeugen Schwere, verwischen die Klarheit.“ Dies trifft zwar auf die späteren – ziemlich offensichtlich unter Zeitdruck entstandenen – Andrax-Geschichten nicht immer zu. Doch vor allem die Origin, also die Entstehungsgeschichte von Andrax, überzeugt durch Bernets schwarzweißes Artwork, das in dieser Neuauflage bestens zur Geltung kommt.

Jordi Bernet & Peter Wiechmann: Andrax

2020 erschien bei Cross Cult eine auf 777 Exemplare limitierte 740-seitige Gesamtausgabe von Andrax.

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Alejandro Jodorowsky & Arno: Alef-Thau

Als zweite Comicserie nach bzw. dann parallel zu der von Moebius gestalteten Reihe John Difool texte der umtriebige Alejandro Jodorowsky ab 1983 Alef-Thau. Während Arnos stark von Moebius beeinflussten Zeichnungen eine Fantasy-Serie in der Tradition von Tolkien vermuten lassen, drückt der unberechenbare Autor Jodorowsky der Geschichte seinen ganz eigenen Stempel auf.

Alejandro Jodorowsky & Arno: Alef-Thau

Der Titelheld Alef-Thau kommt ganz ohne Gliedmaßen auf die Welt, der ein Volk von schurkischen Weltraum-Piraten seiner Mutter während der Schwangerschaft mit außerirdischer Technologie einen Großteil der Lebensenergie entzog und die junge Frau in eine Greisin verwandelte. Doch Alef-Thau wird prophezeit, dass er der Retter seines umkämpften Planeten ist. Im Verlaufe der rasant erzählten Handlung erlangt Alef-Thau in den Besitz einiger (aber nie aller) Gliedmaßen und erlebt actionreiche gelegentlich arg spiritistisch aufgeladene Abenteuer.

Alejandro Jodorowsky & Arno: Alef-Thau

Bei uns erschienen bei Carlsen nur die ersten sechs Bände der Reihe. Ehapa präsentiert in etwas kleineren “Graphic-Novel-Format“ eine zweibändige Gesamtausgabe von Alef-Thau. Erstmals liegen somit bei uns auch die beiden letzten Alben vor, die von Al Covial gestaltete wurden, der die Serie übernahm nachdem Arno 1996 im Alter von nur 35 Jahren verstarb. Im immer wilder wuchernden Ouevre von Jodorowsky ist Alef-Thau möglicherweise die zugänglichste und menschlich berührendste Serie und es ist sehr erfreulich, dass sie endlich komplett vorliegt.


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Der Ritter und das Einhorn

August 1346: Der Kreuzritter Juan Fernandez de Heredia verhält sich inmitten eines blutigen Schlachtengetümmels tatsächlich ritterlich. Als das Pferd des französischen Königs Philipp VI. durch einen englischen Pfeil getötet wird und zusammenbricht, überlässt Juam dem Monarchen sein Ross. Als Fußsoldat tritt er gegen einen übermächtigen Feind an und schlägt sich tapfer. Als er von einem feindlichen Schwert aufgespießt wird, hat eine Vision.

Der Ritter und das Einhorn

Juan erscheint ein Einhorn, das ihn aufgespießt hat. Vor seinen Augen zieht noch einmal sein bisheriges Leben vorbei, doch danach stirbt er nicht. Blutend aber fast unverletzt kann er als einziger Überlebender vom Schlachtfeld fliehen, gerät jedoch kurz darauf in englische Gefangenschaft. Doch aus seiner Zelle heraus, sieht er wieder das Einhorn, das sein weiteres Schicksal bestimmen wird. Jean entflieht der Gefangenschaft. Dem Fabelwesen folgend bricht er zu einer Odyssee durch die erschreckende Welt des Mittelalters auf…

Der Ritter und das Einhorn

Anhand der Erlebnisse des Kreuzritters gelingt es dem französischen Autor Stéphane Piatzszek dem Leser einen vielschichtigen Einblick in die Lebensumstände einer Welt voller Brutalitäten und Ungerechtigkeiten zu vermitteln. Das Einhorn ist hier das einzige Fantasy-Element, es hat dafür gesorgt, dass die Hauptfigur nicht länger auf der Seite der Herrschenden, sondern der Opfer steht. Doch dadurch hat das Einhorn – wie Jean von einem weisen Mann erklärt wird – auch verhindert, dass der Ritter zum “Monster“ wird.

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Fast noch interessanter als die vielschichtige Erzählung sind jedoch die Bilder von Guillermo C. Escalada, die meist ganz ohne Dialoge oder erklärende Texte auskommen. Dem spanischen Zeichner gelingt das Kunststück das großteils tragische Schicksal der Hauptfigur und sein Trauma nach der Schlacht in opulenten Bildern einzufangen, die zwar faszinieren, aber das mittelalterliche Elend dennoch nicht beschönigen. Erfreulich ist auch, dass die auf 54 Seiten erzählte Geschichte in sich abgeschlossen und nicht Teil einer sich über etliche Alben ziehenden Fortsetzungsreihe ist.

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Bran

Dieser Fantasy-Comic beschwört die Welt der Insel Errance, deren Zentrum von Wesen mit Zauberkräften bevölkert wird. Die Menschen hassen und bekämpfen diese Kreaturen. Besonders eifrig ist hierbei der jung und arrogante Prinz Bran. Doch dieser wird mit einem Fluch belegt und in einen Raben verwandelt.

Bran

Soweit, so vertraut, Gebrüder Grimm und Ottfried Preußler, wir hören Euch trapsen. Doch (Achtung Spoiler!) originell wird “Bran“ dadurch, dass in Flora Grimaldis Geschichte der Titelheld nach seiner Verzauberung nicht nur tagsüber ein sprechender Rabe ist, sondern nachts zum krächzenden Prinz wird. Auch Brans Beziehung zur attraktiven Magierin Macha, die sich u. a. in einen Fuchs verwandeln kann, dürfte sich im weiteren Verlauf der Serie noch interessant entwickeln.

Bran

Magisch sind auch die in leuchtenden Farben sehr plastisch kolorierten Bilder der jungen deutschen Zeichnerin Maike Plenzke. Bemerkenswert ist, dass ihr Comic-Debüt “Bran“ nicht zuerst bei Carlsen Comics erschienen ist, sondern bereits ein Jahr zuvor beim französischen Verlag Glénat veröffentlicht wurde. Es darf sich auf weitere Bände dieser zauberhaften Reihe gefreut werden.

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Daniel Lieske: Wormworld Saga

Viele Zeichner träumen davon ein eigenes Comicalbum zu veröffentlichen. Für Daniel Lieske ist es eher eine Nebensache, dass Tokyopop die ersten drei Kapitel seiner Wormworld Saga in Form eines sehr schönen Hardcoveralbum veröffentlicht, wobei für das schillernde Prägemotiv auf dem Titelbild gleich drei (!) Druckereien zum Einsatz kamen. Als das Buch erschien hatte Lieske bereits das vierte Kapitel seiner Fantasy-Saga online gestellt.

Daniel Lieske: Wormworld Saga

Auf www.wormworldsaga.com ist es möglich Die Wormworld Saga in mehr als 20 Sprachen gratis zu lesen. Wobei der Leser hierzu den Bildschirm-Inhalt einfach herunterscrollen muss und die Geschichte dabei kapitelweise von oben nach unten lesen kann. Da die Story gleichzeitig auch gratis im Netz zu beziehen ist, erschien Die Wormworld Saga für viele Verlage ein riskantes Geschäft zu sein. Doch Tokyopop ging das Wagnis ein, wobei der unermüdlich seine Saga weitererzählende Daniel Lieske nicht die Zeit fand, sich um das Layout des Buches zu kümmern.

Daniel Lieske: Wormworld Saga

Doch auch in gedruckter Form funktioniert die Geschichte vom kleinen Jonas, der auf dem Dachboden seiner Großmutter Zugang zu einer Fantasy-Welt findet, allerbestens. Gleich zu Beginn seiner Erzählung verrät Lieske dem Leser zwei seiner Inspirationsquellen: Jonas besucht die Michael-Ende-Grundschule und seine Lehrerin heißt Frau Rubens. Daniel Lieskes scheinbar handgemalte farbenfrohe Bilder sind sehr sinnlich ausgefallen und die verträumte Hauptfigur wird äußerst sensibel eingeführt.

Daniel Lieske: Wormworld Saga

Auch dass Lieskes etwas arg vertraut wirkende Fantasywelt (zumindest bisher) weniger interessant ausfällt als seine einfühlsame Schilderung von Alltäglichkeiten zu Beginn der Geschichte, lässt an Narnia von C. S. Lewis oder Die unendliche Geschichte von Michael Ende denken.

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Ork-Saga

Michael Peinkofers Fantasy-Welt mit ihren Zwergen, den noch etwas unterentwickelten Menschen, sowie den Elfen und Dunkelelfen, dürfte jedem der schon einmal einen “Herr der Ringe“- oder “Hobbit“-Film gesehen hat, recht vertraut vorkommen.

Ork-Saga

Doch in (bisher) fünf seiner Romane bricht der Autor eine Lanze für Kreaturen, die in den Büchern von J. R. R. Tolkiens – und vielleicht noch stärker in den Filmen von Peter Jackson – ganz, ganz schlecht wegkommen.

Ork-Saga

Zentrale Figuren dieser Reihe von Peinkofer sind mit den Brüdern Balbok und Rammar zwei Vertreter des in Horden auftretenden Volkes der Orks. Während Rammar ein für seine Spezies typischer Raufbold ist, sticht Balbok durch eine gewisse Intelligenz hervor. So ist er etwa in der Lage zu zählen, was ihn für ein Himmelfahrtskommando als Späher qualifiziert, das er sehr zu dessen Ärger gemeinsam mit seinem Bruder antreten muss…

Ork-SagaDiese Figurenkonstellation ist keine schlechte Ausgangslage für eine Comic-Adaption. Dem Verlag Cross Cult gelang es den routinierten dänischen Zeichner Peter Snejbjerg als Zeichner zu gewinnen. Dieser war bereits innerhalb der von Neil Gaiman gestarteten Serie “The Books of Magic“ künstlerisch tätig. Der Start, der eher auf Humor als auf Magie setzenden Fantasy-Reihe, sieht recht vielversprechend aus, auch weil Balbok und Rammar bei Snejbjerg – thematisch durchaus passend – ein wenig wie Laurel & Hardy aussehen.

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Die tollkühne Hexe in ihrem fliegenden Bett

So ziemlich jeder kennt das verrückte Zeichentrick-Fußballspiel der Tiere, das immer wieder gerne zur Auflockerung von Sportsendungen hergenommen wird. Längst nicht jeder weiß jedoch, dass es aus dem Film Die tollkühne Hexe in ihrem fliegenden Bett stammt.

Die tollkühne Hexe in ihrem fliegenden Bett

In einer Mischung aus Real- und Zeichentrick-Film wird hier eine zauberhafte Geschichte über die drei englischen Geschwister Charles, Carrie und Paul Rawlins erzählt. Als im Zweiten Weltkrieg Bomben auf London fielen, wurde das Trio aufs Land verschickt und landete bei der angehenden Hexe Eglantine Price. Diese wird von Angela Lansbury als eine Art herbe Mary Poppins sehr schrullig verkörpert.  Eglantine befindet sich noch in Ausbildung, doch im großen Finale setzt sie ihre Kräfte erfolgreich gegen deutsche Invasions-Truppen ein.

Die tollkühne Hexe in ihrem fliegenden Bett

Als sich Walt Disney Anfang der 60er-Jahre daran machte Mary Poppins zu verfilmen, war er nicht sicher, ob er auch die Genehmigung der Autorin P. L. Travers bekommen würde (siehe auch Saving Mr. Banks). Daher erarbeitete Disney mit dem selben Team ein Alternativ-Projekt. Als Vorlage diente die Kinderbücher der Autorin The Magic Bed Knob und Bonfires and Broomsticks der Autorin Mary Norten, deren Geschichten über die Borger vom Studio Ghibli unter dem Titel Arrietty verfilmt wurden. Doch nachdem es doch grünes Licht für Mary Poppins gab, wurde die „tollkühne Hexe“ erst einmal beiseite gelegt.

Die tollkühne Hexe in ihrem fliegenden Bett
10 Jahre später allerdings, Walt Disney war bereits verstorben, wurde mit großem Ehrgeiz versucht, den Erfolg von Mary Poppins zu wiederholen. Leider enttäuschte Die tollkühne Hexe in ihrem fliegenden Bett an der Kinokasse. Ich persönlich schätze den fantasievoll gestalteten Film, sowie die zugehörigen Songs der Gebrüder Richard M. und Robert B. Sherman sehr viel mehr als die stilistisch und musikalisch recht ähnliche Gouvernanten-Schnulze Mary Poppins, mit ihren viel zu vielen Löffeln voller Zucker.

Die tollkühne Hexe in ihrem fliegenden Bett

Dass Die tollkühne Hexe in ihrem fliegenden Bett nicht zum großen Erfolg wurde, lag mit Sicherheit daran, dass seinerzeit nur eine gekürzte Version des zunächst fast 3-stündigen Films in die Kinos kam. Bei Wiederaufführungen und Videoveröffentlichung wurde der Film sogar noch weiter verstümmelt.

Die tollkühne Hexe in ihrem fliegenden Bett
Diese DVD enthält die Langfassung

Eine recht gute alternative ist die britische Blu-ray-Veröffentlichung von Bedknobs and Broomsticks (so der Originaltitel des Films). Diese enthält zwar eine nur 117-minütige Version des Films. Doch alle Szenen, die noch zusätzlich auf der US-DVD enthalten sind, können im Bonusmaterial der britischen Blu-ray in allerbester Bildqualität betrachtet werden.

Die tollkühne Hexe in ihrem fliegenden Bett

Endlich erklingt wieder Angela Lansburys großartige Interpretation der Ballade The Age of Not Believing, die 1971 in unseren Kinos von Christa Berndl als Flegeljahre kongenial synchron-gesungen wurde. Großartig ist auch, dass jetzt wieder die turbulente Ethno-Tanzsequenz Portobello Road in voller zehnminütiger Pracht bewundert werden kann.

Die tollkühne Hexe in ihrem fliegenden Bett

Stärker noch als durch die verstümmelte deutsche DVD ist beim betrachten dieser Versionen festzustellen, dass sich der Film nicht hinter Mary Poppins verstecken muss. Auch Die tollkühne Hexe in ihrem fliegenden Bett hat mitreißende Songs, tolle Tricks und eine Geschichte mit viel Herz.

Die tollkühne Hexe in ihrem fliegenden Bett

Extras der deutschen DVD: “Music Magic“, eine sehr informative Dokumentation über die Dreharbeiten (11:27 min, mit eingesprochenen deutschen Kommentar); “A Step In The Right Direction“, ein nicht verwendeter Song mit Fotos von den Dreharbeiten  (3:48 min, mit eingesprochenen deutschem Kommentar); Galerie mit 38 sehr schönen Fotos und Entwürfen; Die Zeichentrick-Kurzfilme “Magican Mickey“ (Mickey, Donald und Goofy, 1936) und “Trick or Treat“ (Donald Duck, 1942)

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