Schlagwort-Archive: Frank Quitely

Grant Morrison & Frank Quitely: WE3

Als diese aus drei US-Heften bestehende Miniserie 2004 bei Vertigo erschienen ist, waren auf den Titelbildern auch rührend gestaltete Handzettel abgebildet. Hierbei handelte es sich um Suchanzeigen für drei von ihren Besitzern verzweifelt gesuchte niedliche Haustiere, die auf die Namen Bandit, Tinker und Pirate hören.

Grant Morrison & Frank Quitely: WE3
Softcover von 2022

Doch mittlerweile sind diese kaum noch als Hund, Katze und Kaninchen zu erkennen. Durch modernste Kybernetik sind sie zu nahezu unbesiegbaren Kampfmaschinen geworden und werden vom US-Militär als Killerkommando eingesetzt werden. Doch kurz bevor sie von ihrem Hersteller, dem ein noch tödliches Update gelang, eliminiert werden sollen gelingt Weapon 3 die Flucht…

Grant Morrison & Frank Quitely: WE3

WE3 besticht durch die kunstvoll hyperrealistischen – gelegentlich an Richard Corben erinnernden – Bilder von Frank Quitely, die die Geschichte ganz ohne erklärende Texte erzählen. Dabei gelingen ihm innovative Layouts und spektakuläre Action-Sequenzen, die sich oft auf Doppelseiten im Breitwand-Format abspielen.

Grant Morrison & Frank Quitely: WE3

WE3 wurde inspiriert Richard Adams´Romane Watership Down und Die Hunde sind los. Der Autor Grant Morrison arbeite bereits häufiger, etwa bei All-Star Superman mit seinem schottischen Landsmann Frank Quitely zusammen. Morrison erzählt fast immer aus der Tierperspektive. Frank Quitely zeigt die Gesichter der menschlichen Protagonisten nur selten, vermittelt aber eindringlich die Höllenqualen, die Bandit, Tinker und Pirate erlitten haben.

Grant Morrison & Frank Quitely: WE3
Softcover von 2008

Für die überfällige Neuauflage dieses modernen Klassikers ergänzten Morrison und Quitely ihren Comic um zehn Story-Seiten, durch die einzelne Sequenzen noch etwas vertieft werden. Panini hat Hardcover, Großformat und einen knapp 30-seitigen Making-Of-Anhang spendiert. Diese Edition ist ein Must-have für Comic- und Tierfreunde.

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Batman & Robin Anthologie

Nachdem Panini bereits zu fast allen großen DC-Heroen, wie Batman, Joker, Harley Quinn, Flash, Wonder Woman, Aquaman oder Superman, Anthologie-Bände herausgebracht hat, stehen auch Gruppierung im Zentrum von voluminösen Hardcover-Bänden. Nach Harley Quinn und den Birds of Prey wird jetzt anhand von Comic-Meilensteinen die Geschichte des dynamischen Duos Batman & Robin erzählt.

Batman & Robin Anthologie

Diese begann 1940, als auf dem Cover von Detective Comics 38 “die sensationelle Neuentdeckung“ Robin the Boy Wonder dem Zuschauer durch einen Reifen entgegenhüpfte. Die zugehörige Geschichte wurde von Bill Finger geschrieben und von Bob Kane gezeichnet. Ihre Schilderung des tragischen Schicksals des Artisten-Kinds Dick Grayson, dessen Eltern unter der Zirkuskuppel das Opfer eines heimtückischen Anschlags wurden, eröffnet die Anthologie.

Batman & Robin Anthologie

Das Buch enthält auch die inhaltlich nahezu identische Version dieser Story, die 1969 in Batman 213 enthalten war und vom späteren Spider-Man-Zeichner Ross Andru sehr viel beeindruckender in Szene gesetzt wurde. Vielen eingefleischten Batman-Fans geht der Wunderknabe Robin auf den Keks, denn sie bevorzugen ihren Dunklen Ritter pur. Doch 1940 machte der jugendliche Sidekick als Identifikationsfigur für junge Leser den Mitternachtsdetektiv noch populärer.

Batman & Robin Anthologie

Anfang der 80er-Jahre war Dick Grayson das Dasein als Assistent leid und er machte sich als Nightwing selbstständig. Daraus resultierte ein bunter Reigen von neuen Robins, die in der Anthologie fachkundig vorgestellt und analysiert werden. Den Anfang machte der etwas arogante Jason Todd, der 1988 in der Storyline A Death in the Family, deren Abschluss in diesem Band enthalten ist, nach einem entsprechenden Votum der Leser von DC “getötet“ wurde.

Batman & Robin Anthologie

Es folgte der noch sehr junge Tim Drake, der weniger akrobatisch, dafür aber hochintelligent war. Auch dieser machte schließlich sein eigenes Ding, wurde zu Red Robin und überließ seinen Platz Batmans Sohn Damian Wayne. Dieser war eigentlich gelernter Auftragskiller und die Umschulung zum Retter von Gotham City verlangte Batman einiges ab. Hinzu kommen mit der nur recht kurz als Robin tätigen Stephanie Brown und der von Frank Miller in Batman: The Dark Knight returns eingeführten Carrie Kelley auch noch zwei Girl Wonders.

Batman & Robin Anthologie

Die spannende und wechselhafte Geschichte eines wichtigen DC-Charakters wird durch 16 ausgewählte Geschichten von Comic-Meistern wie Frank Miller, Jim Lee, Grant Morrison, Frank Quitely oder Paul Dini gut nachvollziehbar und sehr unterhaltsam erzählt.

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2020 Visions

1997 startete beim DC-Imprint Vertigo eine 12-teilige Reihe, in der der britische Autor Jamie Delano (Hellblazer, Crossed) seine Vision der im Jahr 2020 herrschende Zustände präsentierte. Der Dantes Verlag hatte die originelle Idee diese Comics 2020 erstmals in Deutschland zu veröffentlichen, so dass Delanos prophetische Fähigkeiten überprüft werden können.

2020 Visions

Die Serie besteht aus vier voneinander unabhängigen Geschichten, die von verschiedenen Zeichnern illustriert wurden. Die Stories verbreiten jene Freude am Erschaffen von wilden apokalyptischen Welten, die das Markenzeichen von Comics wie Judge Dredd aus dem britischen Magazin 2000 AD sind, für das auch Delano tätig war.

2020 Visions

Bei La Tormenta, der zweiten Story in diesem Band, holt Warren Pleece optisch leider nur sehr wenig heraus, aus Delanos origineller Vision eines Floridas, das sich von den USA abspaltete und – nachdem Fidel Castro 2003 gestorben war – sich Kuba einverleibte.

2020 Visions

Den von Delano in seiner Einleitung recht plastisch beschriebenen Horror mit von mit Alligatoren bevölkerten Rentner-Wohnsiedlungen, sucht der Leser in Pleeces Bildern vergeblich.

2020 Visions

Ein echter Leckerbissen, allerdings mit einem ganz schön bitteren Geschmack, hingegen ist die Story Lebensgier. Das liegt jedoch eher an den Bildern als an Delanos gar nicht so weit von unserer Realität entfernten Schilderung, eines durch Virenepidemien kollabierenden New Yorks.

2020 Visions

Als Zeichner konnte der schottische Ausnahme-Künstler Frank Quitely gewonnen werden, dem danach mit Werken wie All-Star Superman oder Jupiter’s Legacy der große Durchbruch gelang. Bei Lebensgier überzeugt nicht nur die Inszenierung eines New Yorks kurz vor dem Untergangs, sondern auch Quitelys Fähigkeit die zunächst sehr unansehnlich und unangenehm erscheinenden Hauptfiguren im Verlauf der Geschichte immer sympathischer wirken zu lassen.

2020 Visions

Der zweite Band enthält mit Deserteur von James Romberger und Repromann von Steve Pugh die restlichen beiden 2020 Visions.

2020 Visions

Bemerkenswert ist, dass der Dantes Verlag – genau wie bei seiner Edition von Alan Moores Cinema Purgatorio – wieder einen umfangreichen Anhang mit interessanten  Erklärungen und Hintergrundinfos zu den einzelnen Storys angefügt hat.

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Mark Millar: Sharkey – The Bounty Hunter

Das Konzept klingt eigentlich ganz spaßig. Sharkey ist, ähnlich wie der DC-Charakter Lobo, ein galaktischer Kopfgeldjäger. Doch er hat sehr viel mehr Herz als der weißhäutige Muskelprotz. Sharkey empfindet immer noch etwas für seine im selben Metier tätige Exfrau und während er mit seiner Eiswagen-Rakete eine Terroristin jagt, auf die ein gewaltiges Kopfgeld ausgesetzt wurde, kümmert er sich um einen kleinen Waisenjungen…

Mark Millar: Sharkey - The Bounty Hunter

Genau wie schon The Magic Order und Prodigy wurde auch dieser Comic von Mark Millar im Hinblick auf eine Netflix-Serie konzipiert und daher hatte die Streaming-Plattform bei der visuellen Konzeption der Figuren mehr als ein Wörtchen mitzureden. Im Anhang dieses Sammelbands, der die aus sechs Heften bestehende erste Mini-Serie mit Sharkey enthält, befinden sich Entwurfszeichnungen, die von Kreativkräften stammen, die für Netflix arbeiteten.

Mark Millar: Sharkey - The Bounty Hunter

Den Comic zeichnete dann der Italiener Simone Bianchi, der bereits reichlich Erfahrungen bei Marvel sammeln konnte. Doch was er hier zu Papier bringt, ist – vielleicht auch, weil eigener Input von Bianchi unerwünscht war –  die wohl lustloseste Bebilderung einer Serie von Mark Millar. Pro Seite gibt es nur wenige grell kolorierte Panels, die es dem Leser nicht leicht machen, der Handlung zu folgen. Erinnerungen werden wach, an Fantasy-Comics aus den 70er-Jahren mit tollen bunten Bildern, doch ohne nachvollziehbare Geschichten.

Mark Millar: Sharkey - The Bounty Hunter
Cover von Frank Quitely

Fans von Mark Millar kommen um diesen Band dennoch nicht herum, denn es könnte sich um die Grundlage einer tollen Serie handeln. Wichtiger noch ist der Anhang mit der wunderschönen Sharkey-Variantcovern von Künstlern wie Frank Quitely (Jupiter`s Circle) oder Skottie Young (I hate Fairyland), die bestimmt tolle Comics über den galaktischen Kopfgeldjäger zustande gebracht hätten.

Space Bandits

Sehr viel amüsanter ist Mark Millars im selben Universum wie Sharkey spielende Serie Space Bandits. Dies liegt sicher an der originelleren Story von Millar, doch in einem noch stärkeren Maße an dem inspirierten Artwork des Italieners Matteo Scalera.

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Mark Millar: Prodigy

Nach The Magic Order ist dies bereits der zweite von Mark Millar (Kick-Ass) geschriebene Comic, der auch im Hinblick auf eine Netflix-Serie entstanden ist. So stammen die im Anhang dieses Buches enthaltenen Entwürfe und Kostümskizzen zu Prodigy nicht etwa vom Zeichner des Comics. dem Brasilianer Rafael Albuquerque (Hit-Girl in Rom), mit dem Millar bereits bei Huck zusammenarbeitete, sondern von Designern, die Netflix angeheuert hat.

Mark Millar: Prodigy

Doch egal was da eines Tages gestreamt wird, der Comic steht auf eigenen Füßen. Mark Millar gelang es einmal mehr in nur sechs US-Heften einen neuen Helden zu kreieren und auf eine erste sehr spannende Mission zu schicken. Gegen Professor Edison Crane verblasst Indiana Jones, denn der dunkelhäutige Hüne ist reich, durchtrainiert, weiß mehr als Wikipedia und ist auch noch ein begnadeter Komponist.

Mark Millar: Prodigy

Der umtriebige Crane hat ohnehin schon mehr als genug zu tun, als er auch noch die Invasion von böswilligen Bewohner einer in einem Paralleluniversum gelegenen Erde bekämpfen muss. In diese hochspannende, mitreißend von Albuquerque in Szene gesetzte, Geschichte lässt Millar auch noch in kleinen Häppchen entscheidende Momente aus der Vergangenheit von Edison Crane einfließen.

Mark Millar: Prodigy

Abgerundet wird dieser Band durch den Abdruck der Prodigy-Variant-Cover, die u. a. aus der Feder von Frank Quitely und John Cassaday stammen.

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Mark Millar: Jupiter’s Circle

Im April 2013 startete Mark Millar seine Superhelden-Serie Jupiter’s Legacy und erzählte von einigen Menschen, die nachdem sie 1932 eine geheimnisvolle Insel besucht hatten, plötzlich über spezielle Fähigkeiten verfügten. Doch nicht nur die Intrigen zwischen den ihre Kräfte für unterschiedliche Zwecke einsetzenden frisch gebackenen Superhelden, die sich in der nächsten Generation fortsetzten, sorgten für Aufregung.

Mark Millar: Jupiter’s Circle

Da der Zeichner Frank Quitely (All-Star Superman) sehr detailreich arbeitete, herrschte auch große Spannung bezüglich des Erscheinungsdatums des nächsten Heftes. So vergingen insgesamt fast zwei Jahre bis endlich Anfang 2015 die fünfte den ersten Zyklus abschließende Ausgabe erschien. Bevor es dann im nächsten Jahr mit der Hauptserie weiterging, schob Mark Millar noch ein Prequel-Serie dazwischen.

Mark Millar: Jupiter’s Circle

Die erste Ausgabe von Jupiter’s Circle startete im April 2015 bei Image und das zwölfte Heft erschien pünktlich im Mai 2016, kurz bevor es dann mit Jupiter’s Legacy weiterging. Die recht rasche Erscheinungsweise war möglich, da diesmal neben Hauptzeichner Wilfredo Torres mit Davide Gianfelice, Chris Sprouse, Rick Burchett und Ty Templeton noch weitere Künstler am Werk waren, was manchmal zu leichten Stilbrüchen führte.

Mark Millar: Jupiter’s Circle

Die Story ist jedoch aus einem Stück und spielt Ende der 50er-Jahre. Gastauftritte absolviert neben dem FBI-Chef J. Edgar Hoover auch Katharine Hepburn. Der Look ist weit entfernt von Frank Quitelys akribischen Stil, sondern erinnert eher an quietschbunte Pop Art. Innerhalb der Geschichte kommt es zwar auch zu Superhelden-Action, doch diese scheint die Haupthandlung kaum zu tangieren.

Mark Millar: Jupiter’s Circle

Soap-Elemente dominieren die Geschichte und dieses “Wer mit wem?“ mutete trotz aller offen angesprochener Probleme (etwa bezüglich Homosexualität in den 50er-Jahren) eher freundlich und harmlos an. Doch wer dieses in gewohnter Millar-Qualität produzierte Vorspiel gelesen hat, dürfte beim zweiten Teil der sehr viel düstereren Hauptserie Jupiter’s Legacy nicht nur besser durchblicken, sondern auch emotional stärker eingebunden sein.

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All-Star Superman

Lange musste der Starautor Grant Morrison warten, bis er endlich eine Superman-Geschichte schreiben durfte, eine Geschichte über den Helden, den er so besonders liebt. Als im Jahr 2006 die Verantwortlichen von DC das Imprint „ALL STAR“ aus der Taufe hoben, bekam er endlich die Chance eine eigene neue monatliche Serie, die frei von Continuity-Problemen war und in der man neue und unverbrauchte Geschichten entwickeln konnte, schreiben zu dürfen. Diese Serie wurde inerhalb der Reihe “DC Universe Animated Original Movies“ als Animationsfilm adaptiert.

All-Star Superman

Wie man es von dem Autor Morrison nicht anders erwarten konnte. setzt er starke eigene Akzente, aber ebenso macht er Anleihen in der 70-jährigen Geschichte des Stählernen. An Altbekanntem und Bewährtem – an Aspekten, die er eben so liebt.

All-Star Superman

Und gleich beginnt er auch mit einem Feuerwerk: Als Superman auf einer Rettungsmission für eine Helionautencrew (Astronauten auf einer Mission zur Sonne) ins Herz der Sonne eilen muss, hat die Sonnenbestrahlung für den Stählernen drastische – und möglicherweise verheerende Folgen! Sein Körper war zu sehr der Sonnenstrahlung ausgesetzt und seine (Solar-)Zellen scheinen diese Überladung nicht unbeschadet überstanden zu haben – er ist dem Tode geweiht.

All-Star Superman

Der Ansatz von Morrison ist eine Mischung aus bekannten Elementen und völlig neuen Ideen. Sein Clark Kent ist der etwas schusselige Reporter, der immer zu spät kommt, weil er noch eben die Welt retten muss. Er liebt Lois und Lois liebt Superman. Lex Luthor ist der ebenso geniale wie gemeine Erzschurke von Superman. Ihm gelingt es, dem Mann aus Stahl eine Falle zu stellen und bei diesem wissenschaftlichen Experiment, das von einem reichen und selbstlosen Mäzen finanziert und durchgeführt wird – er möchte eben bei dieser Expedition zur Sonne ein Stück von ihr zur Erde bringen um das Geheimnis der Fusion zu ergründen – einen beteiligten Astronauten (ein Metawesen) unter seine Kontrolle zu bringen. Dieser droht die ganze Mannschaft und das Raumschiff zu zerstören. Was ihm auch gelänge, wenn nicht Superman in letzter Sekunde das Schlimmste verhindern würde. Er bringt die Kapsel wieder heil zur Erde und muss nun leider erfahren, dass sein Körper durch die viel zu nahe Exposition zur Sonne droht zu kollabieren. Er wird sterben müssen.

All-Star Superman

Wie Prometheus der Menschheit das Feuer (und damit die Kultur) brachte, so versucht der reiche Dr. Leo Quintum der Menschheit “einen Teelöffel Sonne“ auf die Erde zu bringen und damit die Energieprobleme für alle Zukunft zu lösen. Er aber muss von Superman gerettet werden – genauso wie der Feuer bringende Titan Prometheus von Herakles gerettet werden musste

All-Star Superman

Wie der alte Held Herakles ebenfalls zwölf Taten vollbringen musste, bevor er ein Gott (und damit unsterblich) wurde, so hat Morrison gesagt, dass in jeder der zwölf Ausgaben Superman eine der “12 Super-Challenges“ bewältigen wird.Und diese Rettung der ersten bemannten Raummission zur Sonne ist dann auch gleich die erste der bevorstehenden Supertaten. Um die Neugier auf das “Wie schafft er das?“ ein wenig zu erhöhen, hier die zwölf Taten im Einzelnen:

Superman wird/muss:

• die erste bemannte Mission zur Sonne retten

• das Super-Elixier brauen

• die unbeantwortbare Frage beantworten

• den Chronovore, ein Monster, das alles altern lässt, besiegen

• unsere Welt davor bewahren eine Bizarro-Welt zu werden

• dem Underverse entkommen

• Leben schaffen

• Kandor befreien und Krebs besiegen

• die Tyrannensonne Solaris besiegen

• den Tod besiegen

• das künstliche Herz der Sonne schaffen

• der Menschheit eine Formel hinterlassen, um einen Superman 2 als Ersatz zu schaffen, während seiner Abwesenheit in der Sonne bis zu seiner Wiederkehr.

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Durch die drastische Überladung seiner Körperzellen bekommt Superman nicht nur neue Kräfte, er wird auch superehrlich. So kann er nicht länger vor Lois seine Geheimidentität verbergen – er muss es ihr sagen! Zumal sie auch Geburtstag hat und für diesen Tag hat er sich nun etwas ganz Besonderes ausgedacht: Er wird ihr sagen, wer er ist und sie in seine Festung der Einsamkeit im ewigen Eis mitnehmen. Die Festung wird von Quitely beeindruckend in Szene gesetzt und gleicht mehr der bekannten Silver-Age Version, als späteren Interpretationen. Hier findet man die bekannten Roboter von Batman, Robin und Jimmy Olsen & Co. ebenso, wie den gigantischen Joker-Penny und die durchsichtige Blase, die die Zeitmaschine ist, mit der die Mitglieder der Legion der Superhelden durch die Zeit reisten. Diese Darstellung der Festung der Einsamkeit ist eine Hommage an die Geschichte „The Super-Key to Fort Superman“ von ACTION COMICS #241 vom Juni 1958 (dt. bei Ehapa in Superman/Batman 12/1968.3, „Der Superschlüssel zum Fort Superman“. In dieser Geschichte tauchte die bekannte Festung mit ihrem gigantischen Schlüssel zum ersten Mal auf, hier schlich sich Batman in die Festung indem er sich in den riesigen Schlüssel einschweißte und fortan in der Festung Superman Streiche spielte; sollte ein Geschenk sein zum Jahrestag der Landung seiner Rakete auf der Erde. Am Ende spielt Superman aber Batman einen Streich. Solche Geschichten sind zeitlos und jeder Superman-Fan kennt sie wohl.

All-Star Superman

Und genauso möchte Morrison seine Geschichten auch verstanden wissen. Sie sollen anrühren und den Leser mitnehmen in eine abenteuerliche Welt. Und in dieser Festung gibt es auch Hinweise an andere Geschichten, wie diese von Morrison selbst erdachte zu „DC ONE MILLION“: In der Festung gibt es ein Sun-Eater-Baby, dass mit Sonnen gefüttert werden muss, die Superman selbst schmiedet auf dem Kosmischen Amboss von Neu-Olympus.

All-Star Superman

Beim Rundgang durch die Festung darf Lois in jedes Zimmer schauen – nur nicht in einen bestimmten Raum. Dies ist eine Anspielung auf das (wieder Mal zeitlose) Märchen von König Blaubart. Nun hat Superman ihr also sein größtes Geheimnis erzählt, sie aber kann es nicht glauben und zieht die völlig falschen Schlüsse aus dieser Offenbarung: Anstatt, dass glücklich ist, wittert sie einen Komplott und sie bekommt Angst vor der Wahrheit. Quitelys Lois ist optisch sehr viel anders, als alle anderen Darstellungen, die man so kennt: Sie wirkt unglaublich attraktiv, wie sie so panisch durch die Festung irrt, auf der Flucht vor Superman und auf der Suche nach einer wirksamen Waffe.

All-Star Superman

Und nun erhält sie ihr Geburtstagsgeschenk: Eine Ampulle mit einem Serum, das sie für 24 Stunden genauso super sein lässt wie Superman selbst: Superwoman (siehe Supertat 2)!

So ziehen sie nach Metropolis um nach dem Rechten zu sehen. Dort erscheinen neben einem urzeitlichen Dinosaurier-Tyrannen aus dem Erdinneren auch noch zwei göttergleiche Heroen, die unverblümt Lois Lane den Hof machen. Der eine ist der zeitreisende Samson aus dem Jahr 2061 und der andere ist Atlas, ebenfalls ein Superman der Mythologie. Atlas löst das Problem mit dem Dino, indem er ihn kurzerhand ins Weltall hinaus wirft. Und damit möchte er Lois beeindrucken. Der wahre Superman kann diese Lösung ganz und gar nicht akzeptieren, da im luftleeren Raum dieser sterben würde – also holt er ihn wieder zurück zur Erde, was Lois auch besser findet.

Schließlich einigt man sich darauf den Stärksten durch Armdrücken heraus zu finden. Superman siegt problemlos und die beiden Unterlegenen haben nun gebrochene Arme.

Der Tag geht zur Neige, die Superkräfte schwinden und eine völlig erschöpfte Lois fällt in den Schlaf, noch ehe Superman ihr seine so wichtige Frage stellen kann. Der Heiratsantrag muss wohl noch etwas warten. Und bis dahin kann noch so viel passieren. Hatte Samson nicht eine Ausgabe des Daily Planet aus der Zukunft mitgebracht mit der Überschrift: „SUPERMAN TOT“?? Geschrieben von einem gewissen Clark Kent?!

Luthor steht vor Gericht und wird schuldig gesprochen für Vergehen gegen die Menschlichkeit. Sein Urteil lautet: Elektrischer Stuhl. Auf Stryker’s Island darf ihn der Starreporter vom Daily Planet (das ist Clark Kent) eine Stunde exklusiv interviewen.

All-Star Superman

Schon kurz nach Betreten rettet Clark Kent (getarnt durch seine Tollpatschigkeit) Lex Luthor das Leben. Ein Stromschlag hätte ihn wohl getötet, wenn Clark ihm nicht aus Versehen vorher ein Gerät aus der Hand gerissen hätte: Eine Ironie des Schicksals. Dank der Beweise vom Daily Planet sitzt Luthor in der Todeszelle, aber der beste Reporter vom Planet rettet ihm das Leben. Bei einem Rundgang durchs Gefängnis erklärt Luthor ihm seine Sicht über Superman und wie er die Welt sieht. Superman ist schuld an seinem Handeln und er, Luthor, wird nicht eher ruhen, bis Superman tot ist. Gegenüber Clark Kent erklärt er auch, dass er verantwortlich ist, für das langsame Sterben von Superman.

Während sie durch das Gefängnis gehen, bricht der Parasit los und eine Revolte bricht aus. Clark hat nun das Problem, einerseits sein Interview weiterzuführen, nicht in Kontakt mit dem Parasiten zu kommen, die Revolte zu beenden, die Wärter zu retten, Lex Luthors Leben zu retten und nebenbei auch noch: Nicht seine Geheimidentität preiszugeben.

Aber dank seiner Super-Fähigkeiten gelingt ihm das ganz passabel: Im Supertempo fliegt er die Wärter von der Insel, er schweißt mit Hitzeblick Wasserleitungen auf, friert mit Superpuste das Wasser zu Eis und tritt ein kleines Erdbeben los, welches den Parasiten begräbt.

Unglaublich witzig, aber nachvollziehbar sind die Szenen, in denen Lex Luthor seinem Gegenüber Clark Kent tief in die Augen schaut – dieser aber nicht in ihm Superman erkennt.

Der Affe im Superman-Kostüm in Luthors Zelle auf Stryker’s Island erinnert an Beppo den Superaffen (aus Superboy #76, Oktober 1959).

All-Star Superman

Rückblick: In Smallville stehen Jonathan Kent und der junge Clark Kent auf den Feldern ihrer Farm und betrachten den Sonnenuntergang. Da kommt ein Meteorit hernieder und mit ihm landet Krypto der Superhund auf der Erde. Sofort fängt der junge Superboy an, mit ihm auf Super-Art zu spielen: Stöckchen holen mit Bäumen, Fangen spielen im Weltraum und die Aussicht genießen auf die Erde vom Mond aus.

Auf der Farm erscheinen drei Fremde und suchen als Erntehelfer Arbeit. Es stellt sich heraus, dass dies Kal Kent, der Superman aus dem Jahr 853500 ist, zusammen mit seinen Freunden, dem Unbekannten Superman und Klyzyzk Klzntplkz, dem Superman aus der fünften Dimension. Sie sind in Smallvilles Vergangenheit, um das Chronovore, ein Monster, das alles altern lässt, was es berührt, unschädlich zu machen.

All-Star Superman

Das Monster treibt sein Unwesen (durch Berühren verwandeln sich Kühe in das, was sie später sein werden: Hamburger), und Superboy möchte den anderen Supermännern helfen. Sie versuchen ihn aber daran zu hindern, denn wer sich dem Monster entgegenstellt, dem klaut es Zeit – genau diese Zeit wird Superboy gestohlen, in dem das Herz von Jonathan Kent aufhört zu schlagen. Aber der Unbekannte Superman ist bei Jonathan Kent und es stellt sich heraus, dass er der Superman aus der All-Star-Continuity ist. So ist es ihm vergönnt, doch bei seinem Vater in dessen Todesstunde anwesend zu sein.

Nach dem Tod von Jonathan steht für Clark fest, dass er Smallville verlassen möchte.

All-Star Superman

Superman-Prime (von DC One Million) erscheint und erklärt (dem All-Star-Superman), dass er zusammen mit drei Generationen (er selbst, sein jüngeres Ich und sein Nachfahre aus dem Jahr 853500) heute den Chronovore besiegt hat – eine seiner legendären zwölf Aufgaben. Der goldene Superman-Prime übergibt Superman eine unzerstörbare Blume von Neu Krypton und zurück in seiner Zeit. legt der All-Star-Superman sie ans Grab von Jonathan Kent, mit dem er nun doch noch leibhaftig sprechen könnte, bevor dessen Herz die Schläge ausgingen.

Wieder sind die Anspielungen und Hommagen an das Silver-Age und an andere Arbeiten von Morrison unzählig und sicherlich schwer, alle(!) zu erkennen. Man kann sich nur wiederholen: Morrison kennt sich aus mit Superman wie kaum ein zweiter, Morrison ist der moderne Jules Verne, Morrison ist Stephen Hawking auf Crack. Unzählige Anspielungen an zwei alte – in Amerika sehr erfolgreiche Serien: SUPERMAN’S GIRLFRIEND, LOIS LANE und SUPERMAN’S PAL JIMMY OLSEN sind immer wieder zu finden.

Seine Ideen und Vorstellungen über die Zukunft und den damit verbundenen technischen Fortschritt sind phantastisch. Er sprüht (wie man es eben von ihm gewöhnt ist) nur so vor Einfallsreichtum und Kreativität. Morrison geht es gar nicht darum „realistische“ Comic-Geschichten zu schreiben, sondern wunderbare, zauberhafte und utopische – aber in sich schlüssige – Storys, die anrühren und die typischen Themen der Menschlichkeit verarbeiten: Liebe, Scham, Angst, Tod und Freundschaft.

Dieser Morrison macht einfach Spaß und dieses Gefühl ganz in der Story zu verschwinden gibt es nur ganz selten. Das Entgegenfiebern dem nächsten Ideenblitz ist ein Gefühl, das im heutigen Comic-Einerlei leider viel zu selten sich einstellt. Bei diesem Opus stimmt alles: Witz, Fantasie, große Gefühle, Spannung – dargeboten in einer perfekten künstlerischen Harmonie zum Text.

 

All-Star Superman
Befreit von allen Fesseln der allgemeinen DC-Kontinuität erleben wir den besten Superman seit Jahrzehnten, geschaffen von zwei absoluten Comic-Genies – Grant Morrison (JLA, X-Men) und Frank Quitely (X-Men).

Diese vorliegende Arbeit ist nicht die erste gemeinsame Arbeit der beiden Kreativen Morrison/Quitely für DC. Zuvor schufen sie schon zusammen „JLA: Earth 2“ (dt. bei Dino JLA Sonderband #19).

Wie immer sind die Ideen von Morrison schrill und spektakulär, liebevoll altmodisch und unkonventionell progressiv. Die Bildsprache von Frank Quitely ist ausdrucksstark und sein Talent Mimik und Gestik darzustellen einzigartig.

„Frank Quitely“ ist sein Pseudonym – der richtige Name des schottischen Künstlers ist Vincent Deighan. „Frank Quitely“ ist ein Wortspiel für „quite frankly“. Morrison und Quitely sind übrigens beide in Glasgow geboren.

Norbert Elbers


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Mark Millar Collection 1: Wanted

Oberflächlich betrachtet steht Wesley Gibson gar nicht so schlecht da. Er hat einen Job, einen guten Kumpel und eine Freundin. Doch leider wird er auf der Arbeit wie der letzte Dreck behandelt, und sein Freund betrügt ihn nicht allzu heimlich mit seiner Freundin.

Mark Millar Collection: Bd. 1: Wanted
Marc Silvestri

Doch plötzlich ändert sich Wesleys Leben ganz radikal. Er erfährt, dass sein gerade verstorbener Vater der beste Killer aller Zeiten war. Dadurch verfügt Wesley über entsprechende Killer-Instinkte und eine Superschurken-Organisation übernimmt seine Ausbildung. Doch schon recht bald muss Wesley erfahren, dass es ihn nicht wirklich ausfüllt “rund um die Uhr böse zu sein“…

Mark Millar Collection: Bd. 1: Wanted

Die sechsteilige Miniserie Wanted lässt sich nicht viel Zeit mit der Schilderung von Wesley Gibsons frustrierenden Alltag, sondern sieht zu, dass so schnell wie möglich die (diesmal bösen) Männer in Strumpfhosen im Mittelpunkt des Geshehens stehen. Angesiedelt ist die Geschichte in einer Welt, in der sich die Superschurken verbündet haben und die Superhelden nicht nur besiegt, sondern auch aus dem Bewusstsein der Menschheit getilgt haben.

Mark Millar Collection: Bd. 1: Wanted

Nach einem mitreißenden alltagsnahen Auftakt wird es im Mittelteil etwas unübersichtlich, da es innerhalb der Erzählung von schillernden Charakteren nur so wimmelt. Doch die letzten zwei Seiten sind dann wieder einzigartig und für den Autor Brian K. Vaughan (Y – The Last Man, Saga) sind sie sogar “das mutigste und interessanteste Finale, das es je in einem Comic gab“.

Mark Millar Collection: Bd. 1: Wanted

Wanted war die erste Comic-Serie, die der schottische Autor Mark Millar 2004 unter dem Label Millarworld veröffentlichte. Nachdem er sich als Autor bei DC (Genosse Superman) und Marvel (Die Ultimativen) profiliert hatte, folgten zahlreiche von Millar geschriebene Serien wie Kick-Ass, The Secret Service, Jupiter’s Legacy, Starlight oder MPH – Schnelle Pillen, die er unter dem Label Millarworld bei verschiedenen Verlagen herausbrachte. Daher ist die vom US-Zeichner J. G. Jones solide in Szene gesetzte und 2008 erfolgreich verfilmte Serie Wanted ganz sicher der ideale Comic um damit eine “Mark Millar Collection“ zu starten.

Mark Millar Collection: Bd. 1: Wanted

Panini veröffentlicht den modernen Klassiker in einer mit 19 x 28 cm etwas großformatigeren Hardcover-Edition, die noch mit einem 50-seitigen Anhang garniert wurde. Enthalten sind nicht nur die zahlreichen bereits aus anderen Veröffentlichungen bekannten Variant-Cover, sondern auch noch das zuvor als Sonderheft erschienene “Wanted: Dossier“.

Mark Millar Collection: Bd. 1: Wanted
Frank Quitely

Hierin präsentieren prominente Comic-Zeichner wie John Romita Jr., Marc Silvestri, Ashley Wood, Bill Sienkiewicz oder Frank Quitely, aber auch der mittlerweile nur noch als Autor tätige Brian Michael Bendis (Jessica Jones), ihre eigenen Versionen der Charaktere aus Wanted. Mark Millar hat hierzu nicht nur Texte verfasst, sondern auch noch die Zeichnung von Joe Quesada geinkt. Viel schöner als in dieser Collection kann ein Comic nicht präsentiert werden.

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Mark Millar: Jupiter’s Legacy

Sheldon Sampson hat während der Weltwirtschaftskrise sein Vermögen verloren und bricht 1932 zu einer mysteriösen Insel auf. Mit dabei sind sein Bruder Walter und seine spätere Ehefrau Grace. AchtzigJahre später steht das Trio an der Spitze einer mächtigen Gruppe von Superhelden. Walter versucht seine Kräfte dazu einsetzen, um die sich in einer Krise befindenden USA politisch und wirtschaftlich zu reformieren. Doch der patriotische Sheldon will sich nicht in die inneren Angelegenheiten seines Landes einmischen und verrichtet stur seinen Job als Superheld Utopian. Der Konflikt eskaliert und hat gewaltige Auswirkungen auf das Leben von Sheldons sehr unterschiedlich veranlagten Kindern Cloe und Brandon.

Jupiter's Legacy

Mit Jupiter’s Legacy gelang dem Schotten Mark Millar nach den erfolgreich verfilmten Comic-Reihen Wanted, Kick-Ass und Kingsman – The Secret Service einmal mehr eine sehr ungewöhnliche Geschichte über speziell begabte Menschen. Die Mischung aus Familientragödie, Superhelden-Epos und Polit-Thriller funktioniert bestens.

Jupiter's Legacy

Die in diesem Panini-Sammelband enthaltenen ersten fünf Hefte erzeugen in vielerlei Hinsicht Spannung auf den weiteren Verlauf der Serie. Der Sammelband endet mit einem gewaltigen Cliffhanger, hüllt sich aber auch bezüglich der Ereignisse, die Anno 1932 auf der geheimnisvollen Insel geschehen sind, in ziemliches Schweigen.

Jupiter's Legacy

Qualität hat nicht nur ihren Preis, sondern braucht auch ihre Zeit. Zwischen der Veröffentlichung, der ersten fünf Hefte von Jupiter’s Legacy verging ein Zeitraum von fast zwei Jahren. Die Akribie mit der, der genau wie Mark Millar in Glasgow lebende, Frank Quitely (All Star Superman) gearbeitet hat, ist jedem der meist sehr breiten Panels deutlich anzusehen. Die auch von Quitely getuschten Zeichnungen sehen einmal mehr eher “europäisch“ als “amerikanisch“ aus.

Jupiter's Legacy

Mark Millar ist nicht nur Texter, sondern auch Herausgeber der unter seinem Label Millarworld bei Image erscheinenden Serie. Er hat sich dazu entschlossen mit der Fortsetzung erst an den Start zu gehen, wenn die nächsten fünf Hefte fertiggestellt sind. Stattdessen brachte er im Monatstakt die 12-teilige Ableger-Serie Jupiter’s Circle heraus, die von mehreren Zeichnern wie Wilfredo Torres oder Davide Gianfelice. gezeichnet wurde und im Jahre 1959 spielt.

Jupiter's Legacy
Variant-Cover von Jock

Abschließend sollte Panini noch dafür gelobt werden, dass der Jupiter’s Legacy Band nicht nur die ersten fünf Hefte enthält, sondern auch noch die – wie immer in der Millarworld – graphisch sehr interessanten Variant-Cover enthält, die von hochklassigen Comic-Künstlern wie Bryan Hitch, Dave Johnson, Phil Noto, John Cassaday, Duncan Fegredo oder Jock stammen.

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Django Unchained als Comic

Comics zum Film sind zumeist ein fades Abfallprodukt zum Blockbuster (Ausnahmen wie  Alien – Der Comic zum Film, Dune von Bill Sienkiewicz oder Mike Mignolas Comic zu Francis Ford Coppolas Dracula bestätigen die Regel). Doch der Comic zu Quentin Tarantinos Kinoerfolg Django Unchained ist etwas ganz Besonderes, was auch Tarantino in seinem Vorwort zum Ausdruck bringt, denn dieser liebt nicht nur Comics, sondern “ganz besonders“ Western-Comics.

Django Unchained als Comic

Die Comica-Aaption von Django Unchained stammt vom Reginald Hudlin, dem  auch als Comic-Autor (Wer ist Black Panther?) tätigen Produzenten des Films. Erzählt wird nicht nur die aus dem Kino bekannte Handlung. Das Buch enthält auch einige von Tarantino geschriebene Sequenzen, die es nicht in den Film geschafft haben, wie etwa eine schön in Szene gesetzte Kurzfassung der Nibelungen-Sage. Am Interessantesten dürfte jedoch die ausführliche Schilderung der tragischen Ereignisse sein, die dazu führten, dass die schöne Sklavin Broomhilda von Shaft in die Hände des skrupellosen Plantagenbesitzers Calvin Candie geriet.

Django Unchained als Comic

Gezeichnet wurde dieser Director’s Cut, der dank seiner sorgfältigen Machart erst Monate nach dem Start des Films komplett vorliegt, großteils von R. M. Guéra. Dieser wurde 1959 in Belgrad als Rajko Miloševic geboren und hatte seit frühster Jugend den Spitznamen Gera. Er las schon als Kind viele Comics und wurde ganz besonders inspiriert vom Westernklassiker Leutnant Blueberry, der von Jean-Michel Charlier getextet und von Jean Giraud alias Moebius gezeichnet wurde.

Django Unchained als Comic
R. M. Guéra auf dem Comicfestival München

In Jugoslawien veröffentliche Gera einige von Sergio Leone inspirierte Western-Comics. Als 1991 die Jugoslawien-Kriege ausbrachen, zog er nach Barcelona und nannte sich fortan R. M. Guéra. Sein größter bisheriger Erfolg ist die in der Gegenwart angesiedelte Western-Reihe Scalped, die in den USA erfolgreich bei DC Vertigo erschienen ist.

Django Unchained als Comic

Tarantino-Erfahrung hatte Guéra auch schon vor Django Unchained, denn er zeichnete als Werbung zum Film für den Playboy einige Seiten einer Comic-Adaption von Inglourious Basterds (auch hier erzählte er eine Episode, die nicht im Film enthalten war). Guèra war 2013 auf dem Comicfestival München zu Gast. Dort hatte er einige seiner schönsten Comicseiten aus Django Unchained, die übrigens alle noch keine Sprechblasen enthielten, für eine Ausstellung zur Verfügung gestellt und stand auch für ein Gespräch zur Verfügung. Hier war zu erfahren, dass Guéra den Comic gezeichnet hatte, ohne die Filmvorlage zu kennen und daher die Comicfiguren unabhängig von dem Aussehen der zugehörigen Darsteller entwickelt hatte.

Django Unchained Comic
Frank Quitely

Der schön aufgemachte Hardcover-Band von Eichborn enthält nicht nur den Inhalt der sechs US-Hefte, sondern auch noch einige von Guèras Skizzen, sowie zahlreiche Coverillustrationen, die von bekannten Comickünstlern wie Jim Lee, Alex Ross (Marvels, Kingdom Come), Guillem March oder Frank Quitely (All-Star Superman, Jupiter’s Legacy ) gestaltet wurden.

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