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Harold Chasen: Harold und Maude

Harold Chasen bringt sich für sein Leben gerne um. Zumindest setzt er alles daran seine vermeintlichen Selbstmorde so echt wie möglich aussehen zu lassen, um von seiner im Luxus schwelgenden Mutter zumindest etwas Aufmerksamkeit zu erhalten. Außerdem fährt Harold gerne in seinem Leichenwagen zu Beerdigungen. Dort trifft er die lebensfrohe knapp 80-jährige Maude in die er sich nach und nach verliebt. Durch Maude lernt Harold den Tod zu respektieren und das Leben zu lieben.

Harold Chasen: Harold und Maude

Wer Harold und Maude hört, denkt meist an die begnadete Ruth Gordon, die im Kino die lebensfrohe Greisin äußerst temperamentvoll und unvergesslich verkörperte. In Erinnerung bleiben ganz sicher auch noch die Songs von Cat Stevens, vielleicht auch noch Bud Cord, der den schüchtern-morbiden Harold sehr sensibel spielte und der Hippie-Regisseur Hal Ashby der 1971 einen absoluten Klassiker drehte.

Harold Chasen: Harold und Maude

An den Drehbuchautor Colin Higgins dürfte hingegen kaum jemand denken, obwohl er die ungewöhnliche Liebesgeschichte zwischen Harold und Maude genauso zu Papier brachte, wie sie schließlich auch im Kino zu sehen war. Zeitgleich zu seinem Drehbuch verfasste Higgins auch eine Romanversion von Harold und Maude, deren Lektüre ebenso viel Spaß wie der Kinofilm macht.

Harold Chasen: Harold und Maude

Das Buch liegt jetzt in neuer deutscher Bearbeitung vor. Im Nachwort lobt der Übersetzer Marcel Keller die “scheinbare Einfachheit und Klarheit“ von Higgins´ Sprache. Der Roman sei allen Fans des Films aber auch jenen Menschen empfohlen, die das Pech hatten bisher noch keine Bekanntschaft mit Harold und Maude gemacht zu haben.

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Peter Biskin: Easy Riders, Racing Bulls

Ende der 60er-Jahre wurde Hollywood plötzlich ganz furchtbar mutig und ließ sich Filme von Menschen drehen, die zuvor garantiert bei den Pförtnern der Studios abgeblitzt wären. Der Erfolg des spottbilligen Road Movies Easy Rider (und der Misserfolg einiger schweineteurer Hollywood-Musicals) brachten die Studiobosse dazu, anstatt eines megateuren Filmes lieber ganz viele kleinere Experimentalfilme zu drehen.

Peter Biskin: Easy Riders, Racing Bulls - Wie die Sex und Drugs und Rock´n Roll Generation Hollywood rettete

Dies war dann die Stunde von unkonventionellen Regisseuren wie Robert Altmann, Hal Ashby oder Peter Bogdanovich. Peter Biskin betrachtet in diesem voluminösen aber ungemein spannenden Werk die Jahre 1967 (Bonnie and Clyde) bis 1979 (Apocalypse Now!). Er pickt sich pro Jahr einen markanten Film heraus und beschreibt umfassend und mit großem Interesse an pikanten (auch zwischenmenschlichen) Details die Entstehungsgeschichte von bahnbrechenden Werken wie Taxi Driver oder Der Pate.

Peter Biskin: Easy Riders, Racing Bulls

Im Dunstkreis von später gestürzten Giganten wie Francis Ford Coppola und Martin Scorsese trieben sich aber auch bereits George Lucas und Steven Spielberg herum, die durch ihre erfolgreichen Infantil-Streifen das alte Studiosystem wieder einführten. Nach Meinung von Biskin machten sie sogar alles noch viel schlimmer, da bei künftigen Filmen nur noch auf die Zielgruppe der Zwölfjährigen gezielt wurde. Daher hat er das letzte Kapitel seines Buches auch mit dem Schlusssatz aus Easy Rider überschrieben: „Wir haben´s vermasselt.“

Peter Biskin: Easy Riders, Racing Bulls
Ein ähnlich negatives Resümee bezüglich der Kommerzialisierung des Independent-Films zieht übrigens Biskins Fortsetzungsbuch Sex, Lies & Pulp Fiction, während Quentin Tarantino in seinem Sachbuch Cinema Speculation nicht allzu viel vom Hippie-Kino der 60er-Jahre hält und das Blockbuster-Revival durch Filmnerds wie Steven Spielberg oder George Lucas sehr viel höher einschätzt.

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