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The Fog – Nebel des Grauens

Nach seinen beiden hochgelobten, absoluten Low-Budget-Filmen Dark Star und Assault – Anschlag bei Nacht verwirrte John Carpenter seine Fans mit gradlinigen Schockern wie Halloween, Die Klapperschlange oder mit The Fog – Nebel des Grauens. In diesem Film erzählt er eine Horror-Geschichte klassischen Zuschnitts.

The Fog - Nebel des Grauens

Nach und nach wird enthüllt, dass der kleine Küstenort Antonio Bay keinen Grund hat, sein 100-jähriges Bestehen ganz groß zu feiern. Vielmehr liegt ein Fluch in Form eines geheimnisvollen Nebels auf diesem Ort, der nur abgewendet werden kann, wenn geklärt wird was seinerzeit mit dem Schiff Elizabeth Dane und einem falschen Leuchtfeuer geschah…

The Fog - Nebel des Grauens

Mit einem großen Ensemble guter Darsteller wie Jamie Lee Curtis, Adrienne Barbeau, Tom Atkins, John Houseman, Hal Holbrook oder Psycho-Legende Janet Leigh, erzählt John Carpenter eine recht unblutige aber bestimmt nicht blutleere Horror-Story. 2018 erschien eine großartige Blu-ray-Edition dieses mittlerweile zum Klassiker gewordenen Films. Höhepunkt ist die ebenso amüsante wie lehrreiche Featurette Horror’s Hallowed Grounds, in der Sean Clark die Drehorte aufsucht.

The Fog - Nebel des Grauens

Bonusmaterial: Zwei Audiokommentare von John Carpenter und Debra Hill,  sowie von Adrienne Barbeau, Tom Atkins und Produktionsdesigner Tommy Lee Wallace, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln,  „Vergeltung: John Carpenters The Fog‘“ (44:55 min); Featurette „The Shape of The Thing to Come (: John Carpenter Ungefilmed“ über nie veröffentlichte Carpenter-Filme (8:44 min); Einführung von John Carpenter von 2003 (8:17 min); Szenenanalyse von John Carpenter von 2003 (3:30 min); Vintage-Featurette „Die Angst im Film“ von 1980 (7:42 min): Das Storyboard (1:26 min), Featurette „Horror’s Hallowed Grounds mit Sean Clark” über die Drehorte (20:22 min);Geschnittene Szenen (4:10 min); Bildergalerie (8:02 min); TV-Spots (1:36 min); US-Kinotrailer (2:50 min)

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Stephen King: Creepshow

“Gute Liberale scheuen häufig vor dem Horror-Film zurück. Ich selbst sehe gerne die aggressivsten von allem – Dawn of the Dead zum Beispiel – als diejenigen an, die eine Falltür im zivilisierten Großhirn öffnen und den hungrigen Alligatoren die in dem unterirdischen Fluß darunter herumschwimmen, einen Korb rohes Fleisch zuwerfen. Weshalb die Mühe? Weil das verhindert, dass sie herauskommen, Mann!”

Stephen King: Creepshow

Dieses Zitat stammt aus Stephen Kings empfehlenswerten Horror-Sachbuch Danse Macabre und hat auch noch eine interessante Anmerkung zum Anklang den Dawn of the Dead in Westdeutschland fand: Während bei uns Der Exorzist, der in den USA alle Rekorde brach, nur durchschnittlich lief, ging Dawn of the Dead wie eine Rakete ab. King vermutet, dass die westdeutsche Bevölkerung Ende der siebziger Jahre anscheinend weniger Probleme mit fluchenden (und kotzenden) Teenies als mit bombenwerfenden Amokläufern hatte und daher Romeros Zombie-Film in der BRD den Nerv der Zeit besser als Der Exorzist traf.

Stephen King: Creepshow

Außerdem verweist King in Danse Macabre ziemlich häufig auf Night of the Living Dead und so sollte es nicht verwundern, dass es bald zu einer Zusammenarbeit mit George A. Romero kam. Nachdem King bereits 1981 kurz in Romeros Knightriders als pöbelnder Zuschauer zu sehen war, gaben sich beide 1982 in Creepshow ihrer Vorliebe für die alten EC-Comics hin. Diese Geschichten mit brachial-moralischen Happy-Ends schockten in den fünfziger Jahren Eltern- und Kirchenverbände ähnlich stark, wie später die Frühwerke von Romero, Wes Craven (The Last House on the Left, 1972) oder Tobe Hooper (The Texas Chainsaw Massacre, 1974) und entfesselten ebenfalls eine Zensur-Debatte.

Stephen King: Creepshow

Ein weiterer Einfluss waren AmicusEpisodenfilmen wie Die Todeskarten des Dr. Schreck oder Tales from the Crypt. Während Romero bei Creepshow Regie und somit ein gut bestücktes Schauspieler-Ensemble (u. a. Hal Holbrook, Fritz Weaver, Leslie Nielsen, E. G. Marshall, Viveca Lindfors, Ted Danson, Ed Harris, Tom Savini und John Carpenters Ex-Frau Adrienne Barbeau) führen durfte, schrieb King nicht nur die fünf Gruselstories (von der nur The Crate als Die Kiste auch als Prosa vorliegt) und die Rahmenhandlung mit dem kleinen Jungen, sondern er spielte auch noch die Titelrolle ieiner Episode und das noch nicht einmal schlecht.

Stephen King: Creepshow

In einer Rahmenhandlung des Filmes werden dem kleinen Billy (Stephen Kings Sohn Joe) Jungen von seinen besorgten Eltern die Horrorcomics entwendet und in den Müll geworfen. Dann folgt Episode 1 Father’s Day (Länge: 17 min) in der sich ein Toter an seiner Familie rächt. In Episode 2 The Lonesome Death of Jody Verill  (Länge: 14 min) darf Stephen King als tollpatschiger Farmer brillieren, der einen seltsamen Meteoriten findet. Episode 3 Something to Tide You Over (Länge: 25 min) fehlte in der deutschen Kinofassung. Hier bringt ein gar nicht lustiger Leslie Nielsen seine Ehefrau und ihren Liebhaber um. Natürlich kommt er nicht ungeschoren davon…

Stephen King: Creepshow

Episode 4 The Crate (Länge: 38 min) ist schließlich der Höhepunkt des Films. In einer Kiste haust ein menschenfressendes Monster. Ein unglücklich verheirateter Professor entdeckt dies und kommt auf dumme Gedanken. Episode 5 They’re Creeping Up on You (Länge: 16 min) ist vor allem bemerkenswert durch die Unmenge von Käfern, die auf E. G. Marshall herumkrabbeln. Die EC-Comics waren in den fünfziger Jahren meist moralischer als die Jugendschützer, die diese immer wieder verboten haben. Daher rächt sich am Schluss des Filmes auch der kleine Junge aus der Rahmenhandlung mittels einer Voodoo-Puppe an seinem Vater.

 Stephen King: Creepshow

Bei uns lief der Film nicht nur unter dem blöden Titel Die unheimlich verrückte Geisterstunde (wahrscheinlich hatte derselbe Knallkopf, der Airplane! mit Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug übersetzte, erneut zugeschlagen) sondern wurde auch noch um eine ganze Episode gekürzt. Dies geschah sicher in erster Linie um den Kinos täglich eine Vorstellung mehr zu ermöglichen. Auf Video erschien dann der komplette Film.

Stephen King: Creepshow

Creepshow wurde sehr gut aufgenommen und beeinflusste auch die Machart der TV-Serie Tales from the Crypt.  1987 entstand eine Fortsetzung. Diesmal inszenierte Michael Gornick, der beim ersten Teil und auch bei Dawn of the Dead hinter der Kamera gestanden hatte. Die grausige Mischung aus Trash und Grusel zündete im fast ganz ohne Romero (er produzierte lediglich) und King (er lieferte nur die Vorlage für eine einzige Episode) entstandenen Film nur noch bedingt.

Stephen King: Creepshow

Nicht unerwähnt bleiben soll noch die sehr gelungene Comic-Adaption von Creepshow, der Bernie Wrightson einen ansprechend-gruseligen Look verliehen hat. 2006 entstand schlißlich noch Creepshow 3, allerdings ganz ohne Mitwirkung von King und Romero. 2019 startete eine Creepshow-TV-Serie.

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Lincoln

Kurz nach Timur Bekmambetovs Abraham Lincoln – Vampirjäger startet eine etwas ernsthaftere Filmbiographie des 16. Präsidenten der Vereinigten Staaten. Steven Spielberg hat diesen Film schon sehr lange geplant und ursprünglich war Liam Neeson für die Titelrolle vorgesehen. Doch dieser befand nach einigen Jahren intensiver Vorbereitung, dass er mittlerweile zu alt für den Part sei.

Lincoln

Daniel Day-Lewis übernahm schließlich die Rolle und ist oftmals unter dem aufwändigen Make Up kaum zu erkennen. Sein erster Auftritt als Präsident zeigt ihn ziemlich steif sitzend auf einem Podest, während er sich die Geschichten einiger Nordstaaten-Soldaten anhört (später ist ehe er derjenige, der immer eine Anekdote parat hat).

Lincoln

Wenn sich Day-Lewis/Lincoln schließlich aus seinem Stuhl erhebt und leicht zappelnd eine kleine Ansprache hält, lässt dies an die animatronische Puppe aus der Disneyland-Attraktion “Great Moments with Mr. Lincoln“ denken.

Lincoln

Während Day-Lewis sich anscheinend vor lauter Ehrfurcht kaum traut in seiner Hauptrolle mal ein bisschen Gas zu geben., macht Tommy Lee Jones als fanatischer Sklaverei-Gegner Thaddeus Stevens einen sehr viel lebendigeren Eindruck. Der sonst eher stoische Darsteller geht in seiner kleinen aber wichtigen und gut geschriebenen Rolle voll auf. Jones macht jeden seiner Auftritte zu einem Kabinettstückchen. Gleiches gilt für Sally Field als Lincolns Gattin Mary Todd, auch wenn ihr das Drehbuch wenig mehr als einen beeindruckenden Moment einräumt.

Lincoln

Spielberg liefert keine komplette Lincoln-Biographie, sondern erzählt einen wichtigen Abschnitt aus dessen letzten Lebensjahr 1865. Der amerikanische Bürgerkrieg geht langsam aber sicher siegreich für den Norden zu Ende. Doch bevor Frieden herrscht, möchte Abraham Lincoln noch ein Gesetz durch den Kongress bringen, das die Sklaverei ein für alle mal abschaffen soll. Doch die dafür nötigen Stimmen können mit legalen Mitteln nicht beschafft werden…

Lincoln

Lincoln ist ein durchaus zeitloser Politthriller über Lobbyismus und darüber, dass jemand der Gutes tun will, sich gelegentlich auch die Hände schmutzig machen muss. Witzigerweise waren Anno 1865 die US-Republikaner als Gegner der Sklaverei die fortschrittlichere Partei, während es mittlerweile die US-Demokraten sind, die den ersten schwarzen Präsidenten gestellt haben.

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