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Thunderbirds (2004)

Mitte der 60er-Jahren war Gerry Andersons englische TV-Serie Thunderbirds ein voller Erfolg und zog sogar zwei Kinofilme nach sich. Im Zentrum stand Vater Tracy, der gemeinsam mit seinen Söhnen eine internationale Rettungsorganisation betreibt. Diese ist reichbestückt mit fantastischsten Fluggeräten, mit denen die gefährlichsten Situationen gemeistert werden können.

Die Spezialeffekte mit den abenteuerlichen Starts und Landungen der Thunderbird-Raketen können auch heute noch überzeugen. Anstelle von Schauspielen setzte Anderson jedoch Marionetten ein. Er nannte seine Puppenspieltechnik zwar “Supermarionation“ doch mehr als die Augsburger Puppenkiste hatte er bezüglich unreiner Gangarten und unveränderlicher Gesichtsausdrücke auch nicht zu bieten.

Erst bei Andersons Nachfolgeserien UFO, Mondbasis Alpha Eins und Space Cops kamen neben den weiterhin sehr rasanten Raketen echte Schauspieler zum Zuge. 2004 bestand schließlich auch die Familie Tracy aus Fleisch und Blut. Die englische Produktionsfirma Working Title (Notting Hill, Bridget Jones) holte sich Jonathan Frakes alias William Riker aus Star Trek – The Next Generation. Dieser hatte seinerzeit bereits zwei Star-Trek-Kinofilme inszeniert, kannte jedoch die Thunderbirds nicht. Die britische Serie hat vor allem in England, Japan und Australien eine treue Gefolgschaft, aber nicht in den USA.

Frakes Kinofilm versuchte sowohl die Thunderbirds– Fans als auch Neueinsteiger zufrieden zu stellen. Der Vorspann ist dann schon einmal ein sehr vielversprechender Einstieg. Zu flotten Computeranimationen, die einen leichten Pink-Panther-Touch haben, erklingt Hans Zimmers powervolle Neuinterpretation von Barry Grays Thunderbirds-Titelmelodie.

Die dann folgende Geschichte schielt etwas sehr stark auf ein junges Publikum und stellt weniger den von Bill Paxton verkörperten Jeff Tracy sondern dessen dreizehnjährigen Alan Tracy in den Mittelpunkt, der lieber Leben retten als zur Schule gehen möchte. Als es dem Erzrivalen The Hood (Ben Kingsley) gelingt Tracy Island zu erobern, schlägt Alans große Stunde…

Covere B

Insgesamt entsteht nicht unbedingt der Eindruck, der Film habe die richtige Mischung aus traditionellen und neuen Elementen gefunden. Ein permanent stotternder Wissenschaftler und ein glatzköpfiger asiatischer Superschurke sind, selbst wenn hier ein Ben Kingsley agiert, in ihrer Klischeehaftigkeit kaum noch auszuhalten.

Cover C

Die Konzentration der Geschichte auf sehr jugendliche Helden hingegen ist angesichts der Erfolge von Spy Kids und Agent Cody Banks zwar verständlich, aber nicht unbedingt im Sinne der Vorlage. Ein großes Plus sind neben den guten Spezialeffekten Sophia Myles und Ron Cook, die als pinkliebende Superagentin Lady Penelope und ihr Butler Parker so frisch aufspielen als wären ihnen gerade eben die Marionettenschnüren gekappt worden.

Cover D

Eine gute Möglichkeit sich mit der Serie und dem Film auseinander zu setzen, bietet ein limitiertes Mediabook mit vier Variantcovern von Turbine Medien. Sehr gut recherchiert und bebildert ist der Text von Christoph M. Kellerbach im 30-seitigen Booklet.

Erstmal in Deutschland erscheint der 94-minütige Film auf Blu-ray und auf einer zweiten Blu-ray ist sehr viel Bonusmaterial enthalten.

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Pearl Harbor

Ein irrsinnig aufwendiger Film über den 1941 erfolgten japanischen Angriff auf einen amerikanischen Marinestützpunkt erscheint ähnlich hirnrissig wie ein irrsinnig aufwendiger Film über den Untergang der Titanic. Doch ganz so erfolgreich wie James Camerons Schiffsunglück wurde Pearl Harbor 2001 dann doch nicht, auch wenn diesmal viel mehr Schiffe versenkt wurden.

Pearl Harbor

Genau wie der Angriff auf Pearl Harbor für die zuvor nur sehr zögerlich am Zweiten Weltkrieg beteiligten USA ein Wendepunkt war, so ist auch das ungefähr in der Mitte des Films erfolgende Bombardement ein Wendepunkt in der Geschichte zweier Marineflieger. Rafe (Ben Affleck) verliebt sich in die Krankenschwester Evelyn (Kate Beckinsale) und kämpft freiwillig für eine englische Fliegerstaffel. Nachdem Rafe als verunglückt gemeldet wird, überbringt sein bester Kumpel, der schüchterne Danny (Josh Hartnett), diese traurige Nachricht und verliebt sich in Evelyn. Beide verbringen eine Liebesnacht zwischen Falschschirmen und prompt wird Evelyn schwanger.

Pearl Harbor

Natürlich kehrt Rafe unverletzt aus Europa zurück und inmitten dieser dramatischen Verwicklungen greifen auch noch die Japaner an. Rafe und Danny gelingt es mit zwei Flugzeugen zu starten und sieben japanische Maschinen abzuschießen. Dies qualifiziert sie für ein (tatsächlich erfolgtes) Rache-Himmelfahrtskommando, bei dem B-25 Mitchell-Bomber von einem Flugzeugträger aus starten und Tokyo bombardieren sollen. Dieser Einsatz könnte Evelyn die Entscheidung zwischen Rafe und Danny abnehmen.

Pearl Harbor

Der Film lässt sich für eine Jerry Bruckheimer-Produktion erstaunlich viel Zeit, seine Figuren vorzustellen und ist daher vor allem im wirklich dramatischen Finale auch durchaus mitreißend. Der teilweise im pseudodokumentarischen Stil von Der Soldat Ryan in Szene gesetzte Mittelteil mit dem Angriff auf Pearl Harbor hingegen wurde in gewohnter Bruckheimer-Manier hektisch zusammengeschnitten. Dieser Teil des Filmes ist nicht wirklich spannend, auch wenn, wie gesagt, mehr Schiffe als in Titanic untergehen.

Pearl Harbor

Allen Unkenrufen zum Trotz trägt eher die Dreiecks-Liebesgeschichte als die bombastischen Schlachtengemälde. Während Michael Bay bei seiner sonstigen Spezialität, den aufwendigen Action-Szenen irgendwo zwischen Titanic-Dramatik und Private-Ryan-Realismus stecken bleibt, überrascht er als versierter Schmalz-Regisseur.

Pearl Harbor

Knapp ein halbes Jahr nachdem Pearl Harbor erstmals auf DVD erschienen war, legte Michael Bay einen Director´s Cut nach. Hierfür hatte er 60 Szenen verändert. Der Film ist dadurch nicht mehr ab 12 sondern ab 16 Jahren freigegeben, doch insgesamt nur eine Minute länger. Im Wesentlichen geht es beim Angriff auf Pearl Harbor etwas heftiger zu (einmal wird ein Soldat von den Bomben enthauptet) und zum Ende hin ist eine überflüssige Lagerfeuer-Szene zwischen unseren Fliegerfreunden weggefallen und stattdessen unterhalten sie sich auf dem Flugzeugträger. Insgesamt hat der Film dadurch etwas gewonnen.

Pearl Harbor

Extras der DVD-Box mit dem Director´s Cut: Drei Audiokommentare: 1. Ein sehr informatives Gespräch zwischen Regisseur Michael Bay und der Filmhistorikerin Jeannine Basinger, 2. Produzent Jerry Bruckheimer mit den Darstellern Ben Affleck, Josh Hartnett und Alec Baldwin, 3. Komponist Hans Zimmer gemeinsam mit Kameramann, Kostümbildner und Art Director, wie fast alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln.; Detailliertes Produktionstagebuch zu den Dreharbeiten (64:21 min); Umfangreiche geschichtliche Dokumentation zu den japanisch-amerikanischen Beziehungen mit deutsch eingesprochenen Texten (68:53 min); Filmmaterial als Super-8-Montage (4:39 min); Zeitzeugenbericht einer auf Pearl Harbor stationierten Krankenschwester (5:43 min); Musikvideo: “There you´ll be“ von Faith Hill (3:47 min, 1:2,35, nicht anamorph, Stereo 5.1); Die wahre Geschichte über den Bombenangriff auf Tokyo unter der Leitung von Pilot J. Doolittle, ein sehr interessanter Bericht des “History Channel“ (45:53 min); Multi-Angle-Demonstration (Film, Set, Storyboard) und Multi-Audio-Demonstration (sieben verschiedene Tonspuren der wichtigsten Action-Sequenzen (27:45 min);

Pearl Harbor

Die hohe Kunst der Effekte: Regisseur Michael Bay und ILM-Spezialist Eric Brevig unterhalten sich über die Special Effects (21:26 min); Die Vision vor dem Drehbuch und das ausschlaggebende ANIMATIC, mit dem alles begann (5:46 min) mit Kommentar von Michael Bay, jedoch ohne Untertitel; Boot Camp Special: Zwei Berichte über die Vorbereitungen der Hauptdarsteller im US-Army-Trainingslager (15:55 min und 5:46 min); Galerie mit über 500 Storyboard-Zeichnungen, Postern und Fotos vom Dreh; Easter-Egg: Wenn im Menü “Visuell Effects“ vom “Hauptmenü“-Feld nach rechts gegangen wird, erscheint ein roter Stern. Wenn dieser angeklickt wird,  ist noch ein 22-minütiger Bericht über die Spezialeffekte zu sehen; Hinter den Kulissen: “Vom geschichtlichen Ereignis zum Film-Epos“, ein recht ausführliches Making Of (47:29 min, 16:9, nicht anamorph); Japanisches Statement zum Film (1:51 min), Mako der Darsteller des japanischen Admirals Yamamoto erklärt, dass im Film die Japaner geschichtlich fair behandelt wurden; Kinotrailer (2:27 min, 1:2,35, nicht anamorph, Stereo 2.0)

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Blade Runner 2049

Satte 35 Jahre hat es gedauert bis Ridley Scotts seinerzeit vom breiten Publikum kaum beachteter und mittlerweile zum Klassiker gewordener Blade Runner fortgesetzt wurde. Scott ist hierbei einer der 15 Produzenten und die Regie übernahm Denis Villeneuve (Dune), dessen Science-Fiction-Film Arrival trotz seiner etwas sperrigen Machart recht erfolgreich in den Kinos lief.

Blade Runner 2049

Der Kanadier schien die richtige Wahl zu sein, um die Fortsetzung ähnlich kultig wie das Original in Szene zu setzen. Er bat die Vertreter der Presse so wenig wie möglich über den Inhalt des Films zu verraten. Daher nur so viel: Villeneuves Film lässt sich Zeit (mit mehr als 160 Minuten vielleicht etwas zuviel), um aus möglichst vielen Elementen von Blade Runner etwas möglichst Originelles und Eigenständiges zu basteln.

Blade Runner 2049

Die Hauptrolle spielt diesmal – gut und zuverlässig wie immer – Ryan Gosling, während zum Ende hin Harrison Ford auch wieder dabei ist.

Blade Runner 2049

Nicht uninteressant und durchaus im Sinne des Blade-Runner-Übervaters Philip K. Dick ist die Frage, was ein Wesen empfindet, das sich für eine künstliche Lebensform hält und plötzlich Indizien dafür entdeckt, möglicherweise doch ein Mensch zu sein.

Blade Runner 2049

Insgesamt sind Story und Inszenierung von Blade Runner 2049 etwas phantasievoller ausgefallen als die Filmmusik, für die Hans Zimmer und Benjamin Wallfisch einfach ähnliche Klänge angerührt haben wie seinerzeit Vangelis.

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Batman v Superman: Dawn of Justice – Soundtrack

Im Kino hat Christopher Nolan nicht mehr die Deutungshoheit über den Dunklen Ritter. Der Regisseur fungierte bei Batman v Superman: Dawn of Justice zwar noch als einer der insgesamt 13 Produzenten, doch von Nolans eher “realistischen“ Ansatz in seiner Dark-Knight-Trilogie ist wenig mehr übrig geblieben, als ein etwas an Nolans Tumbler erinnerndes Batmobile, sowie ein ähnlich klingender Soundtrack.

Batman v Superman: Dawn of Justice - Soundtrack

Letzteres erstaunt kaum, denn für die Filmmusik war einmal mehr Hans Zimmer zuständig. Diesem assistierte wieder der gebürtige Holländer Tom Holkenborg alias Junkie XL. Dieser feierte mit seinen Remixen des Elvis-Titels A Little Less Conversation und von Madonnas 4 Minutes zunächst Erfolge im Bereich Popmusik. Seit 2005 ist Holkenborg auch im Bereich Filmmusik tätig. Im Alleingang komponierte er etwa die Soundtracks zu Mad Max: Fury Road, sowie zu den Comic-Filmen 300: Rise of an Empire und Deadpool.

00001Bei Batman v Superman: Dawn of Justice ist Holkenborg gleichberechtigter Partner von Hans Zimmer. Isoliert gehört wirkt ihre teilweise mit großem Orchester eingespielte Filmmusik oftmals bombastischer, als die Bilder die Zack Snyder im Kino dazu serviert. Das Soundtrack Album ist in zwei Varianten erschienen. Die “Volksausgabe“ enthält eine CD mit 71 Minuten orchestralen Soundtrack, sowie ein 8-seitiges Booklet. Die “Deluxe Edition“ hingegen bietet zusätzlich noch eine zweite Scheibe mit weiteren 20 Minuten Musik, sowie eine sehr viel aufwändigere Verpackung.

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James Bond Soundtracks

1962 war es für den englischen Musical-Komponisten Monty Norman keine besondere Ehre den Soundtrack zu einem James Bond Film zu schreiben, er musste mit dem Angebot geködert werden bei den Dreharbeiten auf Jamaika dabei zu sein. Von dort aus versorgte er James Bond jagt Dr. No mit allerlei flotter Calypso-Musik wie den Song Under the Mango Tree, der im Film auch kurz von Sean Connery gesungen wird, für Norman aber nicht als Main-Theme taugte.

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Hierfür grub Norman eine seiner alten Musical-Kompositionen aus, die John Barry mit großem Orchester sehr dynamisch einspielte und die sich gut mit den psychedelischen Vorspann-Spielereien von Maurice Binder zusammenfügte.

John Barry versorgte einen Großteil der folgenden 007-Filme mit eingängigen Leitmotiven. In Liebesgrüße aus Moskau (1963) wurde erstmals die sogenannte Pre-Title-Sequence eingeführt, die schon vor dem eigentlichen Vorspann für Spannung sorgte. Der Song From Russia with Love von Lionel Bart war im Vorspann nur in einer von John Barry sehr flott instrumentierten Version und erst sehr viel später gesungen von Matt Monro zu hören.

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Das Konzept einen James-Bond-Titelsong zum werbeträchtigen Hit zu machen, wurde erstmals bei Goldfinger (1964) erfolgreich umgesetzt. John Barrys pompös instrumentierter und von Shirley Bassey mit viel Power interpretierter Titelsong verkaufte sich als Single millionenfach. Daher kam die Sängerin auch bei Diamantenfieber und Moonraker wieder zum Einsatz.

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Die Titelsongs zu den beiden nächsten Bond-Filmen waren weniger erinnerungswürdig. Thunderball wurde von Tom Jones recht gradlinig und ganz ohne dessen lustige Manierismen runtergesungen, sehr viel witziger ist da eine powervolle Coverversion von Adriano Celentano namens Il mio amico James Bond

Alternativ wurde für Feuerball (1965) der im Film instrumental eingesetzte Titel Mr. Kiss Kiss Bang Bang von Shirley Bassey und auch von Dionne Warwick eingesungen, was genauso verworfen wurde wie ein von Johnny Cash angebotener Song.

Nach Man lebt nur zweimal (1966) hatte Sean Connery genug davon James Bond zu spielen, auch der mittelprächtige von Nancy Sinatra (ursprünglich war ihr Vater Frank vorgesehen) interpretierte Titelsong konnte ihn nicht zurückhalten.

Sehr viel interessanter geriet die lustige Musik, die Burt Bacharach 1967 zur chaotischen mit David Niven, Peter Sellers und Woody Allen besetzten 007-Parodie Casino Royale beisteuerte. Darunter befindet sich auch das von Dusty Springfield unvergesslich hingehauchte The Look of Love. Für die deutsche Synchronfassung wurde davon die grottige Cover-Version Ein Blick von Dir mit Mireille Mathieu aufgenommen.

Dass sich George Lazenby nicht als offizieller Nachfolger von Sean Connery in der Rolle des James Bond durchsetzten konnte, lag ganz gewiss nicht am Soundtrack von Im Geheimdienst ihrer Majestät (1969). Selbst das im Film nur kurz zu hörende Weihnachtslied “Do you know how Christmas Trees are grown?“ ist so schön, dass es für die deutsche Fassung des Filmes von Katja Epstein als Wovon träumt ein Weihnachtsbaum im Mai? neu eingesungen wurde.

John Barrys im Vorspann verwendetes instrumentales Titelthema hat Drive, und der von Louis Armstrong interpretierte Lovesong We have all the Time in the World ist das wundervollste Musikstück aus einem James Bondfilm ever!

Für viel Geld kehrte Sean Connery 1971 ein erstes Mal zu seiner verhassten Paraderolle zurück und sorgte auch durch seine lustlose Darstellung dafür, dass Diamantenfieber zum schlechtesten 007-Film wurde. Danach pausierten Sean Connery und John Barry erst einmal, denn Roger Moore betrat die Leinwand.

Damit dieser als neuer James Bond nicht andauernd mit Connery verglichen wird, wurde versucht vieles anders zu machen. Der Moore-Bond trank keinen Wodka Martini sondern Bourbon und der Soundtrack zu Leben und sterben lassen (1973) stammte von George Martin, der schon den Song Goldfinger produziert hatte. Dem “fünften Beatle“ Martin gelang es Paul McCartney nicht nur als Komponisten sondern gemeinsam mit seinen Wings auch als Interpreten des Titelsongs zu verpflichten, was etwas Flower Power in einen Film mit rassistischen Untertönen brachte.

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Bei Der Mann mit dem goldenen Colt (1974) kehrte John Barry mit  mit einem recht ambitionierten Soundtrack zur Serie zurück. Barry komponierte auch einen mittelprächtigen Titelsong, der von der Schottin Marie McDonald McLaughlin Lawrie alias Lulu gesungen wurde, die 1969 mit Boom Bang-A-Bang den Eurovision Song Contest gewonnen hatte. Lulus 007-Eröffnungsnummer konnte sich hingegen als einziger James-Bond-Titelsong nicht in den Charts platzieren. Vielleicht wäre es besser gelaufen, wenn stattdessen Alice Cooper zum Zuge gekommen wäre. Dieser hatte seinerzeit einen Song namens The Man with the Golden Gun eingereicht, der nicht verwendet wurde, jedoch auf dem Album Muscle of Love enthalten ist.

Der Spion, der mich liebte (1977) ist die Quintessenz aller vorherigen Bond-Filme und hat die beste Pre-Title-Sequence der ganzen Reihe: Bond stürzt scheinbar hilflos auf Skiern eine gewaltige Schlucht hinunter und erst im letzten Moment öffnet sich ein mit dem Union Jack bedruckter Fallschirm. Diese Szene geht direkt über in Carly Simons Nobody does it better, erstmals bei Bond waren hier Song- und Filmtitel nicht identisch. Genau wie der Titelsong stammte auch der Soundtrack von Marvin Hamlisch, der sich dabei an der Musik der Bee Gees orientierte.

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Danach übernahm wieder John Barry, der James Bond mit seiner Musik zu Moonraker – Streng geheim (1979) in den Weltraum schickte und einen Titelsong für Shirley Bassey komponierte.

Für In tödlicher Mission (1981) wurde der Rocky-Komponist Bill Conti verpflichtet und Sheena Easton, war als erster Interpret eines 007-Titelsongs auch im Vorspann auf der Leinwand zu sehen. Hierfür wurde ihr Kopf mit einer Art Schraubzwinge fixiert.

John Barry schrieb 1983 den Soundtrack und Titelsong zu zu Octopussy. Ursprünglich waren Elaine Page oder Shirley Bassey vorgesehen, doch Rita Coolidge bekam den Job.

Mit dem Soundtrack zu Im Angesicht des Todes und einem markanten Song von Duran Duran beendete John Barry 1985 zumindest musikalisch halbwegs würdevoll die 007-Ära von Roger Moore.

Zwischendrin kehrte Sean Connery im “inoffiziellen“ 007-Film Sag niemals nie (1983) als James Bond zurück. Aus rechtlichen Gründen durfte nur die selbe Geschichte wie fast 20 Jahre zuvor in Feuerball erzählt und nicht auf Monty Normans James-Bond-Theme zurückgegriffen werden. Der französische Komponist Michel Legrand schrieb einen abwechslungsreichen entspannt jazzigen Soundtrack mit einem mittelprächtigen von Lani Hall (ursprünglich war Bonnie Tyler vorgesehen) interpretierten Titelsong und einem grandiosen Tango of Death. Die Komponisten Stephen Forsyth und Jim Ryan hatten einen alternativen Titelsong namens Never Say Never Again komponiert, der von Phyllis Hyman interpretiert aber nicht verwendet wurde.

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John Barry half mit seinem letzten 007-Soundtrack Timothy Dalton in Der Hauch des Todes (1987, Titelsong von a-ha) dabei die Nachfolge von Roger Moore anzutreten und schuf eine besonders romantische Filmmusik.

Daltons zweiter und letzter Bond-Film stellte einen radikalen Richtungswechsel dar. Lizenz zum Töten musste 1989 mit US-amerikanische Action-Filmen konkurrieren, und daher wurde der Stirb Langsam– und Lethal Weapon-Komponist Michael Kamen verpflichtet.

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Die zugehörigen Titelmelodie interpretierte dann nicht wie zunächst geplant Eric Clapton gemeinsam mit Vic Flick (spielte die Gitarre beim Original-James-Bond Theme), sondern Gladys Knight schmetterte ihn in bester Shirley-Bassey-Tradition.

Erst 1995 startete mit GoldenEye ein neuer Bondfilm und mit Pierce Brosnan ein neuer Bond. Auch bei der Wahl des Komponisten hatten die Produzenten ein glückliches Händchen. Der Franzose Eric Serra (Im Rausch der Tiefe) veredelte den Film mit neuen interessanten Klängen und Geräuschen. Leider war er mit der Abmischung seines Soundtracks sehr unzufrieden und sicher auch mit der Tatsache, dass er nicht den von Tina Turner gesungenen Titelsong komponieren durfte. Serra beschloss künftig nur noch exklusiv für seinen Freund Luc Besson zu arbeiten. Womit bei 007 eine neue musikalische Ära begann.

David Arnold schrieb die Soundtracks zu den Roland Emmerich-Filmen Stargate und Independence Day. Für den 007-Job qualifizierte er sich besonders durch das von ihm produzierte Album Shaken and Stirred, auf dem zahlreiche namhafte Musiker wie Iggy Pop, Pulp oder Propellerheads klassische Bond-Titelsongs neu interpretierten.

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David Arnold übernahm auch das Komponieren der Soundtracks zu den letzten drei Filmen mit Pierce Brosnan. Für Der Morgen stirbt nie (1997) hatte zwar Blur einen Song mit dem Titel Tomorrow Never Lies komponiert, doch zum Zuge kam Sheryl Crow mit dem perfekt zum Filmtitel passenden Song Tomorrow Never Lies.  

Mick Jagger und die Eurythmics hätten 1999 gerne Die Welt ist nicht genug musikalisch bereichert, doch den von David Arnold komponierten Titelsong sang schließlich Garbage.

Bereits zu Timothy Daltons Zeiten wurde Madonna gefragt, ob sie den Titelsong zu einem Bond-Film singen wollte, 2002 in Stirb an einem anderen Tag kam sie zum Zuge und übernahm auch eine kleine Rolle als Fechtlehrerin.

Nicht nur durch den neuen Hauptdarsteller Daniel Craig, sondern auch inhaltlich wurde 2006 bei Casino Royale (Titelsong von Chris Cornell) Neuland betreten. David Arnold untermalte die Lehr- und Wanderjahren des Geheimdienstlers ihrer Majestät mit wuchtigen Orchesterklängen. Thematisch passend setzt er das markante James-Bond -Theme erst am Ende des Films ein, als Craigs Bond-Werdung fast vollzogen war.

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Auch die sehr direkte Fortsetzung Ein Quantum Trost betreute David Arnold 2008 musikalisch. Für den Titelsong waren eigentlich Amy Winehouse, Annie Lennox oder Beyoncé  vorgesehen, zum Zuge kamen schließlich Jack White und Alicia Keys.

Genau wie schon beim von Danny Boyle inszenierten Londoner Olympia-Eröffnungsfilm Happy and Glorious, in dem Daniel Craig zusammen mit der Queen auftrat (hier komponierte Rick Smith), war David Arnold beim nächsten James Bond Film Skyfall nicht mehr dabei. Der Regisseur Sam Mendes brachte seinen Hauskomponisten Thomas Newman mit, und der im klassischen Stil gehaltene Titelsong stammte von Adele.

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Zum selben Zeitpunkt erschien zum 50. Jubiläum der Kino-Reihe die Compilation Best Of Bond… James Bond, die erstmals alle Titelsongs der ersten 22 offiziellen 007-Filme enthielt. Es gibt diese Zusammenstellung auch als Doppel-CD mit allerlei interessanten Bonus-Tracks wie Do you know how Christmas Trees are grown? oder Mr. Kiss Kiss Bang Bang gesungen von Shirley Bassey.

Zum Bond-Film Spectre schrieb Sam Smith den nur bedingt mitreißenden – aber trotzdem mit dem Oscar prämierten – Titelsong Writing’s on the Wall. Da Smith das Lied auch persönlich singt, ist er – nach Matt Munro und Tom Jones, die Anno 1963 und 1965 die Titelsongs From Russia with Love und Thunderball schmetterten – erst der dritte männliche Solo-Interpret, der während eines 007-Vorspanns zu hören ist.

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Der Soundtrack zu Spectre stammt wieder von Thomas Newman. Im Zeitalter von iTunes, Spotify und YouTube ist es nicht mehr zu verstehen, dass die für teures Geld angebotene CD mit Newmans Spectre-Soundtrack nur eine instrumentale Version von Sam Smiths bereits einen Monat zuvor im Internet veröffentlichten Song enthält.

Die erst 18-jährige Billie Eilish sang 2021 den Titelsong No Time to Die zum Bond-Film Keine Zeit zu sterben und erhielt ebenfalls einen Oscar.

James Bond

Die Kalifornierin ist damit die jüngste Interpretin eines Bond-Songs und hat den Titel zusammen mit ihrem älteren Bruder Finneas O‘Connell komponiert, während der Soundtrack von Hans Zimmer stammt.

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