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Brokeback Mountain

Wyoming 1963: Die beiden harten Naturburschen Ennis del Mar (Heath Ledger) und Jack Twist (Jake Gyllenhaal) müssen am abgelegenen Brokeback Mountain eine Schafherde hüten. Sie sind sich sympathisch, kommen sich langsam näher und vergnügen sich miteinander. Als sie wieder auseinander gehen, heiraten beide. Sie merken aber, dass sie sich ineinander verliebt haben, was im ländlichen Wyoming eine lebensgefährliche Angelegenheit ist…

Brokeback Mountain

Brokeback Mountain entstand nach einer Kurzgeschichte von Annie Proulx und die Autorin war auch sehr zufrieden mit dem Resultat. Doch um die Erlebnisse zweier “schwulenfeindlicher schwuler Landarbeiter“ (Proulx) auch einem Mainstream-Publikum zumuten zu können wurden einige Änderungen vorgenommen.

Brokeback Mountain

In der Short Story sind beide Männer eigentlich hetero und beginnen, bedingt durch ihren öden Arbeitsplatz aber auch zum Zeitvertreib eine Affäre, wobei einer der Männer dabei anfangs lediglich etwas aktiver als der andere ist. Im Film hingegen wird Hollywood-Star Heath Ledger (Oscar-Nominierung für die beste Hauptrolle) vom Independent-Star Jake Gyllenhaal (Oscar-Nominierung für die beste Nebenrolle) regelrecht verführt. Auch ansonsten ist Gyllenhaals Charakter deutlich schwuler gehalten als Ledgers Figur.

Brokeback Mountain

Doch ansonsten wurde die Geschichte noch stimmig ergänzt, ja sogar vertieft um zusätzliche Szenen und Nebenfiguren, wobei auch die eher negativ gezeichneten Charaktere dank Darstellern wie Randy Quaid keine eindimensionalen Karikaturen sind. Regisseur Ang Lee ist nach dem katastrophalen Hulk wieder in Höchstform. Er zeigt majestätische Landschaften als Kontrast zu äußerst öden Käffern. Mit viel Sinn für Details und kleine Gesten vermittelt Lee dabei sehr sensibel die Sehnsüchte und Ängste von Ennis und Jack.

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Joker/Harley: Psychogramm des Grauens

Der Joker hatte seinen ersten Auftritt im Frühjahr 1940 in US-Batman #1. Geschaffen wurde er wohl von Bill Finger und Jerry Robinson. Die genaue Urheberschaft ist jedoch nicht geklärt, manche nennen auch noch Bob Kane. Der Joker ist der schlimmste Widersacher Batmans. Sein Bekanntheitsgrad auch abseits der Comics ist groß, nicht zuletzt durch die Oscars, die Heath Ledger und Joaquin Phoenix für die jeweilige Interpretation dieser Figur erhielten.

Joker/Harley: Psychogramm des Grauens

Im Fachmagazin Wizard antwortet der Batman-Autor Dennis O’Neil 1998 auf die Frage  warum der Joker keinen ‘richtigen Namen’ habe: “Es ist symbolisch zu sehen. Der Joker repräsentiert das Chaos und eine extreme Form von Irrsinn, die das Menschliche übersteigt. Wir denken, seine Erscheinung als Joker ist stärker, wenn er keine andere Identität hat. Wir haben ihm niemals einen Namen gegeben, und dieses wird auch in Zukunft so bleiben.“

Joker/Harley: Psychogramm des Grauens

In Travis Langleys Buch Batman and Psychology: A Dark and Stormy Knight wird Jerry Robinson folgendermaßen zitiert: “Ich hatte nie die Absicht, einen Grund für sein Erscheinen zu nennen. Wir haben darüber diskutiert und Bill [Finger] und ich wollten es damals nie ändern. Ich dachte – und er stimmte mir zu -, dass es etwas von dem wesentlichen Rätsel wegnimmt.“

Joker/Harley: Psychogramm des Grauens

Aber dieses Geheimnis auszuhalten sind viele Autoren und Leser müde geworden und immer mehr Origins für den Joker werden erdacht. Zu groß ist die Verführung, es zu schaffen, eine ultimative Entstehungsgeschichte für ihn zu erfinden.

Joker/Harley: Psychogramm des Grauens

Unter DCs Imprint Black Label erscheint ein neuer Versuch. Autorin ist Kami Garcia, die zusammen mit Margaret Stohl die erfolgreichen Fantasy-Romane Beautiful Creatures schrieb. Im Mittelpunkt ihres Joker/Harley-Comics steht die junge Profilerin und Psychiaterin Harley Quinn (die sich diesmal schon vor ihrer Romanze mit dem Joker nicht mehr Harleen Quinzel nennt).

Joker/Harley: Psychogramm des Grauens

Sie unterstützt die Polizei bei der Suche nach einem Serienmörder, der seine Opfer als Kunstinstallationen missbraucht. Sie ist hochbegabt und hat ihren Hochschulabschluss bereits mit vierzehn Jahren gemacht. Vor fünf Jahren wurde ihre Freundin und Mitbewohnerin in der gemeinsamen Wohnung ermordet – alles deutet auf den Joker hin.

Joker/Harley: Psychogramm des Grauens

Durch die vielen Rückblenden ist immer mehr über die Kindheit von Harley zu erfahren, von ihrer tyrannischen Mutter und ihrem kleinen Bruder hat. Parallel dazu wird von John Kelly erzählt, einem anderen Kind, das seine Mutter verloren hat. Deren Auto kam bei einer Verfolgungsjagd zwischen Batman und flüchtenden Verbrechern von der Straße ab, fiel in einen Fluss und die Mutter ertrank.

Joker/Harley: Psychogramm des Grauens

War bei dem Black-Label-Dreiteiler Harleen doch sehr schnell absehbar, wo die Geschichte endet – Harley Quinn verfällt dem Joker – so ist hier noch nicht erkennbar, wie die Geschichte in den weiteren zwei Bänden (also sechs US-Heften) sich entwickeln könnte. Die Zeichnungen von Mico Suayan, Mike Mayhew und Jason Badower sind überaus gelungen: Handlungen, die in der Gegenwart spielen, sind in schwarz-weiß, die Rückblenden sind farbig, manchmal fast schon (zu) fotorealistisch. Daher ist es erfreulich, dass Panini die Reihe im Hardcover-Großformat veröffentlicht. Insgesamt ein gelungener und frischer Ansatz.

Norbert Elbers

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Das Kabinett des Dr. Parnassus

Wer glaubt Fantasy-Filme sind künftig nur noch mit aufwändigsten Spezialeffekten und in 3D erträglich, erhält von Terry Gilliam eine heilsame Lektion. Während James Cameron den Zuschauer in Avatar zur ziemlich vertraut wirkenden fremden Welt Padora – in zugegebenermaßen so noch nie gesehener technischer Perfektion – aufbrechen lässt, schraubte Gilliam einen sehr eigenwilligen aber nie sperrigen Film zusammen, bei dem er nach eigenen Aussagen erst nach Fertigstellung wusste, worum es eigentlich geht.

Das Kabinett des Dr. Parnassus

So etwas hätte natürlich auch ganz schön in die Hose gehen können, man denke nur an Gilliams letztes Werk Tideland. Doch die im London der Gegenwart angesiedelte Geschichte um die heruntergekommene Wandertheater-Truppe des Doktor Parnassus (Idealbesetzung: Christopher Plummer), der vor 1.000 Jahren einen Pakt mit dem Teufel (gute Wahl: Tom Waits) einging, erstaunt und entzückt. Erinnerungen an Gilliams Meisterwerke Brazil oder 12 Monkeys werden wach, während die junge Lily Cole als Parnassus-Tochter Valentina eine ähnliche Karriere wie einst Uma Thurman nach Die Abenteuer des Baron Münchhausen hinlegen könnte.

Das Kabinett des Dr. Parnassus

Es ist nicht ausgeschlossen, dass ein tragisches Ereignis maßgeblich zur ganz besonderen Wirkung von Das Kabinett des Dr. Parnassus beitrug. Als die Dreharbeiten noch lange nicht abgeschlossen waren, verstarb Heath Ledger, welcher den mysteriösen Tony spielte, der sich der Truppe von Dr. Parnassus angeschlossen hatte. Zum Glück waren zu diesem Zeitpunkt bereits die in der Londoner Realität spielenden Szenen abgedreht.

Das Kabinett des Dr. Parnassus

Gilliam beschloss per Drehbuch-Überarbeitung, dass Menschen, die die magische Welt hinter Parnassus´ Zirkuswagen betreten, auch ihr Aussehen verändern. Für die “alternativen“ Versionen von Tony konnten – und das auch noch zum Nulltarif! – Johnny Depp, Jude Law und Colin Farrell gewonnen werden. Der Film wurde dadurch nicht nur fertig sondern höchstwahrscheinlich auch noch besser.

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Brothers Grimm

Man stelle sich die Gebrüder Grimm als Ghostbusters des 19. Jahrhunderts im von den Franzosen besetzten Deutschland vor. Aus Wilhelm Carl wurde Will (Matt Damon) und dieser ist der zupackende Teil des Duos. Sein Bruder Jacob Ludwig heißt nun Jake (Heath Ledger) und ist eher verträumt. Beide ziehen durch die Lande und dabei den Bewohnern das Geld aus der Tasche in dem sie diese vor Geistern schützen, die die Brüder zuvor selbst gebastelt haben. Doch dann haben sie es plötzlich mit echten Spukgestalten zu tun…

Brothers Grimm

Dem neusten Streich von Monty Pythons Terry Gilliam (Brazil, Time Bandits, Die Abenteuer des Baron Münchhausen) ist zunächst anzumerken, dass hier Harvey “mit den Scherenhänden“ Weinstein am Werke war. Im Auftrag des Miramax-Bosses wurde anscheinend die erste Hälfte des Filmes gnadenlos zusammengestoppelt. Unnötig hektisch werden Figuren und Situationen vorgestellt und der Humor zündet meist auch nicht so recht, das kann Tim Burton besser.

Brothers Grimm

Doch die phantastische Ausstattung hält den Betrachter bei der Stange. Wenn es dann schließlich in den wahrhaft verhexten Wald und gegen die böse Hexe geht, die schon etliche Kinder entführt hat, knüpft der Film an die Meisterwerke von Terry Gilliam an. Gewürzt mit allerlei Zitaten aus dem Märchenschatz der Grüber Grimm mixt Gilliam auf seine ganz eigene Art wohligen Schrecken mit überraschendem Humor.

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Monster’s Ball

Hank Grotowski (Billy Bob Thornton) arbeitet als Wärter im Staatsgefängnis von Georgia, ganz genau wie sein sensibler Sohn Sonny (Heath Ledger) und einst sein mittlerweile pensionierter rassistischer Vater Buck (Peter Boyle) . Als Sonny dem Job, der auch das Durchführen von Hinrichtungen umfasst, nicht mehr gewachsen ist und durchknallt, quittiert auch Hank den Dienst und versucht ein neues Leben zu beginnen. Hierzu gehört auch die langsam aufkeimende Freundschaft und Liebe zur farbigen Kellnerin Leticia (Halle Berry). Doch diese Beziehung ist nicht nur von Vorurteilen gefährdet, sondern auch dadurch, dass Hank zuvor die Hinrichtung an Leticias Mann vollzogen hat.

Monster’s Ball

Ohne Halle Berrys stark verweinte Oscar-Übernahme hätte Monster’s Ball unsere Kinos wahrscheinlich gar nicht erreicht. Das wäre sehr schade gewesen, denn der Film greift das Problem des Rassismus auf, ohne dabei allzu plakativ zu werden. Dies liegt in erster Linie an Billy Bob Thornton. Sein Hank hält zu Beginn des Filmes zwar nicht allzu viel von Farbigen, doch im Gegensatz zu seinem ausgebrannten Vater ist Hank jedoch ein beherrschter seinen Hass einigermaßen kontrollierender Rassist. Dadurch ist es glaubhaft, wenn Hank im Laufe des Filmes zu einem Menschen wird, der Freundschaften zu farbigen Mitbürgern nicht mehr ausschließt.

Monster’s Ball

Halle Berry ist ebenfalls sehr gut als am Leben verzweifelnde Mutter. Sie sollte die Rolle zunächst nicht bekommen, weil sie eigentlich zu attraktiv für diesen Part ist. Diese Bedenken sind in diesem Fall nachvollziehbar. Bei aller Differenziertheit kann dem Film durchaus unterstellt werden, er wolle zeigen, dass die richtige schwarze Frau jedem Mann von seinen rassistischen Flausen heilen könnte. Doch zum Glück hat Monster’s Ball deutlich mehr zu bieten als diese Binsenweisheit. Dazu gehört auch die scheinbar nur beiläufig gezeigte Hinrichtung am Anfang des Filmes. Die kurzen Großaufnahmen von den uralten primitiven Bauteilen des Elektrischen Stuhls sagen als Kommentar zur Todesstrafe mehr aus als ganze Filme zu diesem Thema wie Dead Man Walking.

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Batman: Joker

Aus nicht näher erläuterten Gründen wird der Joker aus der Irrenanstalt Arkham Asylum entlassen. Ein gewisser Jonny Frost erhält aus Unterwelt-Kreisen den Auftrag den irren Superschurken abzuholen.

Batman: Joker

Doch allzu froh ist der Joker über seine neu gewonnene Freiheit nicht, denn allerlei kriminelles Gesinde hat Gotham neu unter sich aufgeteilt. Frost muss miterleben wie der unberechenbare Killerclown auf blutige Art und Weise eine neue Unordnung nach seinen Vorstellungen schafft…

Batman: Joker

Wohl stärker noch als Jack Nicholson in Tim Burtons ersten Batman-Film hat Heath Ledger der Figur des Jokers einen eigenen Stempel aufgedrückt und ihn wirklich furchterregend dargestellt. Daher hat auch in dieser Geschichte der mörderische Clown die aus dem Film The Dark Knight bekannten nur notdürftig rot überschminkten nach oben hin aufgeschnittenen Mundwinkel. Ob es hingegen sonderlich geschmackvoll ist ihn zudem auch noch als tablettensüchtig darzustellen, erscheint angesichts des durch einen unheilvollen Pillen-Cocktails verstorbenen Heath Ledgers etwas fraglich.

Batman: Joker

Recht gut zündet hingegen die Idee des Autors Brian Azzarello (100 Bullets, Batman: Noël, Dark Knight III) die unberechenbaren Aktivitäten des Jokers aus der oftmals fassungslosen Froschperspektive seines Assistenten Jonny Frost zu schildern. Als wenn dieser interessante Ansatz nicht schon alleine tragen würde, platziert Azzarello noch allerlei Gastauftritte von Co-Schurken wie Two-Face, den Pinguin, Killer Croc oder den Riddler während sich Batman seltsamerweise erstaunlich rar macht. Die Zeichnungen sind bei Lee Bermejo (Before Watchmen) in den besten Händen und die zwischen flächig und plastisch wechselnde Farbgebung von Patricia Mulvihill ist fast so unberechenbar wie der Joker.

Batman: Joker

Insgesamt gelang hier eine gute wenn auch nicht überragende Batman-Story, die manchen Fan des Kinoerfolgs The Dark Knight zum Comiclesen bringen könnte. Panini hat mittlerweile auch eine überformatige Deluxe Edition von Batman: Joker herausgebracht, die noch allerlei schönes Bonusmaterial enthält.

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Joker Anthologie

Mit der Batman Anthologie erschien bei Panini ein interessant zusammengestellter Sammelband mit einigen der schönen und markantesten Geschichten des Dunklen Ritter. So mancher Leser wird sich jedoch gefragt haben, warum der Joker, als schillerndster Gegner von Batman, in diesem dicken Buch kaum auftritt. Des Rätsels Lösung ist, dass kurz darauf zum 75. Geburtstag des Clownprinzen des Verbrechens eine ebenso gut gelungene Joker Anthologie erschienen ist (anschließend folgten eine Harley Quinn Anthologie, eine Flash Anthologie und eine Wonder Woman Anthologie).

Joker Anthologie

Das Titelbild stammt auch hier von Alex Ross (Marvels, Kingdom Come). In achtzehn chronologisch geordneten in sich abgeschlossenen Geschichten erzählt das Buch wie der mit Abstand interessanteste Comic-Bösewicht 1940 in Batman # 1 seinen ersten großen Auftritt hatte und sich danach in mehr als sieben Jahrzehnten zu einem Charakter entwickelte, der auch außerhalb der Comics Karriere machte.

Joker Anthologie

Bemerkenswerterweise war es die aus heutiger Sicht erschreckend trashige Batman-TV-Serie, die 1966 den seit mehr als 10 Jahren aus den Comics verbannten Joker aus der Versenkung hervor holte. Durch politischen Druck hatte sich die Comic-Industrie ab 1954 mit dem Comics Code eine Selbstzensur auferlegt, um dadurch nicht mehr als “jugendgefährdend“ zu gelten. Diesem Diktat fiel auch der oft sehr verstörend agierende Joker zum Opfer. Erst nachdem ihn Cesar Romero so markant im Fernsehen verkörperte, trat der Joker auch wieder in den Comics auf.

Joker Anthologie

Eine Art Gegenbewegung zur TV-Serie waren die von geschriebenen und von Neal Adams gezeichneten Batman-Comics. Diese machten Anfang der Siebziger Jahre aus Batman einen halbwegs realistischen oft auch als Detektiv tätigen Helden. Zu diesem Konzept passte der Joker nur bedingt. Er sollte erst 1973 in der letzten Story von O’Neil und Adams erzählten Batman-Story Jokers fünffache Rache auftreten, die in dieser Anthologie auch enthalten ist.

Joker Anthologie

Einen großen Einfluss hatte auch ab 1992 die Zeichentrick-Episoden der TV-Reihe Batman: The Animated Series. Hier trat erstmals Jokers Komplizin Harley Quinn auf und der prägnante cartoonige Look schlug sich auch im Comic nieder. Die Joker Anthologie enthält ein interessantes Beispiel dafür. Die in diesem Buch enthaltene Short Story Nächtliches Gelächter wurde geschrieben von Paul Dini, dem wohl wichtigsten Autor der Animated Series, während es John Byrne sehr gut gelingt den Trickfilm-Stil zu treffen, aber auch eigene Akzente zu setzten.

Joker Anthologie

Das Kernstück des 370-seitigen Buchs dürfte der erstmals auf Deutsch veröffentlichte 65-seitige Comic Der Mann, der lachte von Ed Brubaker (Gotham Central) und Doug Mahnke sein. Der Titel wurde vom Stummfilm The Man, who laughs übernommen, dessen von Conrad Veidt gespielte tragische Titelfigur eine der Inspirationsquellen für den Joker war.

Joker Anthologie

Brubaker und Mahnke orientieren sich bei ihrer abwechselt von Commissioner Gordon und Batman erzählten Geschichte aber auch an einem weiteren Klassiker: Batman: Year One von Frank Miller und David Mazzucchelli.

Joker Anthologie

Auch ansonsten enthält das Buch so manches Kabbinettstückchen, wie etwa die von Brian Bolland (The Killing Joke) auf 2 Seiten brillant gestalteten Seiten erzählte Origin des Jokers.

Joker Anthologie

Der Joker dürfte auch weiterhin eine der interessantesten Comicfiguren überhaupt bleiben, was sich auch dadurch zeigt, dass sich Hollywood-Stars wie Jack Nicholson, Heath Ledger, Jared Leto (Suicide Squad), Joaquin Phoenix oder Mark Hamill (als Sprecher bei Batman – The Animated Series) erfolgreich um die Rolle bemüht haben.

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The Dark Knight

Der Titel The Dark Knight bezieht sich zwar auf Batman (und die bahnbrechende Erfolgscomicserie von Frank Miller), doch im Mittelpunkt des Films steht ganz sicher nicht Batman (und Frank Millers The Dark Knight Returns diente nicht als Inspirationsquelle). Den Film überstrahlt ohne Zweifel Heath Ledger, der den Joker so verstörend und erschreckend spielt, dass dagegen Jack Nicholsons Darstellung in Tim Burtons Batman eher an Caesar Romeros Kaspereien aus der albernen Batman-TV-Serie mit Adam West erinnern.

The Dark Knight

Zwar bekommt Ledgers Leistung einen leicht morbiden Beigeschmack, durch dessen seltsamen viel zu frühen Tod, und der Regisseur Christopher Nolan (der gemeinsam mit seinem Bruder Jonathan das Drehbuch schrieb und auch das Batmobil höchstpersönlich zusammenschraubte) packte den überlangen Film so voll, dass manche Komponenten (aber nicht Ledger!) sich zu neutralisieren drohen.

The Dark Knight

So ist Ledgers Joker längst nicht der einzige Schurke des Filmes, sehr ausführlich wird auch noch erzählt wie sich Aaron Eckhart als Staatsanwalt Harvey Dent in den janusköpfigen Two-Face verwandelt, Cillian Murphy hat einen überflüssigen Gastauftritt als Psycho-Vogelscheuche Scarecrow und die Idee mit den Batman-Nachahmern, die dem echten Fledermausmann das Leben schwer machen, spielt zumindest am Anfang des – wie gesagt überlangen – Filmes noch eine gewisse Rolle.

The Dark Knight

Ein schlechter Film ist The Dark Knight nun gewiss nicht (und ein erfolgloser ganz sicher auch nicht). Doch die Nolans packen das Ding so voll mit Nebenhandlungen, endlosen Verfolgungsjagden und ach so interessanten mühsam in den Film gequetschten Einfällen, dass zumindest ich mir gegen Ende des Filmes das Ende des Filmes sehnlichst herbeiwünschte. Doch all dies schmälert in keinster Weise Heath Ledgers beeindruckende Performance. Noch nie war ein Blockbuster-Schurke so spürbar bedrohlich.

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