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Gangs of New York

Im März 2001 hatte Martin Scorsese sein Opus Gangs of New York abgedreht. Vor mehr als 30 Jahren hatte er erstmals das gleichnamige Sachbuch von Herbert Asbury gelesen und sich fest vorgenommen einen Film daraus zu machen. Im September 2001 führte er eine knapp vierstündige Schnittfassung vor und nach dem Anschlag am 11. September unterzog er seinen Film einer „neuerlichen strengen Prüfung“.

Wahrscheinlich hat es dem Film gut getan noch ein wenig zu reifen. Direkt nach dem 11. September hätte die US-Bevölkerung Bilder von konkurrierenden New Yorker Feuerwehrmännern, die sich um Hydranten prügeln und von einem Kanonenhagel, den die US-amerikanische Marine mitten in die Stadt feuert, unweigerlich in den falschen Hals bekommen. Als der Film in die Kinos kam verwundern gewisse Sequenzen, doch sie schmerzen nicht mehr.

Zunächst sieht es so aus, als wenn Scorsese einmal mehr von den Methoden des Gangstertums und von der Entstehung der Mafia erzählt. Die Geschichte wirkt dabei auch allzu vertraut. Im Jahre 1850 tötet in New York ein sehr böser egozentrischer Bandenführer (brillant: Daniel Day-Lewis als Bill the Butcher) einen etwas milderen religiös motivierten Bandenführer (Liam Neeson). Der Sohn des Opfers (Leonardo DiCaprio) schwört Rache, verfällt aber zunächst dem dunklen Charme des Bösewichts. Zwischen beiden Männern steht dann natürlich auch noch mit Cameron Diaz als trickreiche Taschendiebin eine Frau.



Anfangs ist dem Film deutlich anzumerken, dass Scorsese Kürzungen vorgenommen hat, manche Übergänge wirken holperig, während die Musikuntermalung oft etwas unpassend und penetrant erscheint. Doch die grandiosen Bilder und die unglaublich detailverliebte Ausstattung entschädigen mehr als reichlich. Das Ende überrascht wirklich und macht den Film doch noch zu einem Meisterwerk: Die beiden feindlichen Gangs wollen sich gerade eine weitere wüste Straßenschlacht liefern. Plötzlich marschiert die US-Army auf und schlägt mit brutaler Gewalt (die deutlich heftiger ausfällt als alles was der Film zuvor zeigte) einen gleichzeitig stattfindenden Aufstand gegen die allgemeine Wehrpflicht nieder.

In der Tat erhoben sich 1863 mehr als 70.000 New Yorker und wollten nicht an den Fronten des amerikanischen Bürgerkrieges sterben. Dieses blutige Ereignis setzt der Film in erschütternde Bilder um, die noch lange nachwirken. Gangs of New York mag seine Schwächen haben, aber schon die Tatsache, dass Scorsese bei der Erstellung seiner Endfassung nicht einknickte verdient Respekt. Dadurch wurde sein Film zu einer (leider wohl allgemeingültigen) Parabel auf die gnadenlose Funktionsweise unserer Gesellschaft.

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Doctor Sleeps Erwachen

Nachdem ihn ein Fan bei einer Signieraktion fragte, ob er vielleicht eine Ahnung hätte, was aus dem kleinen Jungen aus Shining geworden sei, verarbeitete Stephen King diese Idee zu seinem 2013 erschienenen Roman Doctor Sleep. Hierin erzählt er von Danny Torrance, der als Erwachsener genau wie sein Vater Jack, zu einem verantwortungslosen Alkoholiker geworden ist.

Doctor Sleeps Erwachen

Nachdem er planlos durch die USA zog, wird Danny in einem Örtchen in New Hampshire sesshaft und dank der Anonymen Alkoholiker überwindet er seine Trunksucht. Dieser Teil ist vielleicht der beste des Buchs, wenn es danach immer übersinnlicher wird, geht es teilweise ganz schön albern zu. Dies dürfte es Lesern, die Shining nur aus dem Kino kennen, nicht allzu einfach machen sich für das Buch zu erwärmen. Hierzu sei aber angemerkt, dass es Stephen King nicht gefallen hat, was Stanley Kubrick aus seinem Roman gemacht hat und es ihm ein echtes Anliegen war, dass Mick Garris 1997 die werkgetreue (aber auch etwas öde) TV-Mini-Serie Shining in Szene setzte.

Doctor Sleeps Erwachen

Daher überraschte es, dass King erlaubte, das bei der Verfilmung von Doctor Sleep auf das optische Konzept von Stanley Kubrick zurückgegriffen wurde. Dies machte sich natürlich sehr gut im Trailer zum Film. Doch leider bleibt es nicht bei kurzen Zitaten aus Kubricks Meisterwerk, sondern der (durch Gerald’s Game Stephen-King-erfahrene) Regisseur Mike Flanagan versucht viel zu eifrig die Atmosphäre des Klassikers nachzustellen. Dabei ist es bemerkenswert, dass der Film – trotz seines Budgets von über 50 Millionen – hierbei schon optisch scheitert.

Doctor Sleeps Erwachen

Die Rekonstruktion des Overlook-Hotels im gar nicht so großen Finale von Doctor Sleeps Erwachen kann Kubricks sorgfältig erstellten englischen Studio-Kulissen der eingeschneiten riesigen Luxus-Herberge nicht das Wasser reichen. Richtig albern wird es jedoch erst dadurch, dass es sich Flanagan nicht verkneifen konnte, mit Henry Thomas aus E. T. – Der Außerirdische ein Double für Jack Nicolson zu verpflichten. Im Vergleich hierzu gelang Steven Spielberg in Ready Player One eine sehr viel respektvollere (und optisch befriedigendere) Shining-Hommage.

Doctor Sleeps Erwachen

Es ist sehr schade, dass Doctor Sleeps Erwachen daran scheitert in Kubricks Terrain zu wildern, denn die erste Hälfte des Films hat durchaus ihre Stärken. Während in Kings Roman eine uralte Sekte namens “Der wahre Knoten“, die in Wohnmobile durch die USA reist, um übersinnlich begabte Menschen ihre Kräfte und ihr Leben raubt, nicht allzu bedrohlich wirkt, verkörpert Rebecca Ferguson (Mission: Impossible) “Rose the Hat“, die Anführerin dieser Gruppe, erstaunlich bedrohlich.

Doctor Sleeps Erwachen

Auch Ewan McGregor ist großartig als Danny Torrance, der es nicht gerade als Segen empfindet, dass er über die hellseherischen Kräfte des “Shining“ verfügt. Allerdings gibt ihm das Drehbuch wenig Gelegenheit zu glänzen. Schade, denn mit einer vorsichtiger dosierten Prise Kubrick hätte es ein guter Film werden können.

Doctor Sleeps Erwachen

Auf Blu-ray, aber nicht auf DVD, ist auch der Extended Cut enthalten. Der Film ist in der 30 Minuten längeren Version in diese sechs Kapitel unterteilt: „Old Ghosts,” “Empty Devils,” “Little Spy,” “Turn, World,” “Parlor Tricks” and “What Was Forgotten.”. Es ist auch mehr über die junge Abra Stone (Kyliegh Curran) zu erfahren, die ebenfalls über das „Shining“ verfügt. Leider kann dieser nur in der (wahlweise deutsch untertitelten) Originalfassung betrachtet werden.

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Psycho

Mit Psycho verfilmte Alfred Hitchcock 1960 mit dem Team seiner TV-Serie einen Roman von Robert Bloch, der lose auf dem Fall des Serialkillers Ed Gein basierte. Dieser kleine dreckige Thriller mit dem meisterlich in Szene gesetzten Duschmord sollte Hitchcocks wohl einflussreichstes Werk werden.

Psycho

Dies schlug sich auch in der Tatsache nieder, dass anschließend drei Fortsetzungen und ein 1:1-Remake von Gus Van Sant 1987 gedreht wurden. 1987 entstand zudem noch der TV-Film Bates Motel mit Bud Cort (Harold und Maude) als Norman Bates. Dieser war eigentlich als Pilotfilm für eine TV-Serie geplant, die jedoch erst mehr als ein Vierteljahrhundert später zustande kam.

Psycho

Eine preisgünstige DVD-Box enthält jene vier Psycho-Filme in denen Anthony Perkins als mörderischer Norman Bates zu sehen ist. Hitchcocks Original liegt in guter Bildqualität (16 : 9, anamorph) vor, wurde jedoch (im Gegensatz zu den aktuellen TV-Ausstrahlungen) geringfügig gekürzt. Als Extra gibt es nur jenen spaßigen Trailer in dem Alfred Hitchcock den Zuschauer durch das Bates Motel führt.

Psycho

1983 drehte Richard Franklin eine erste Fortsetzung zu Psycho in der neben Anthony Perkins auch wieder Vera Miles dabei war. Der elegant inszenierte Film spielt nicht ungeschickt mit dem Mythos, genau wie Jerry Goldsmiths Soundtrack recht ansprechend Bernard Herrmanns unvergessliche Originalmusik variiert. Auch die gute Besetzung mit Robert Loggia, Dennis Franz und einer sehr schönen blutjungen Meg Tilly, sowie die stimmungsvollen Matte-Painting von Albert Whitlock tragen viel dazu bei, dass “Psycho II“ besser ausfiel als zu erwarten war. Die DVD enthält leider nur eine Vollbildversion des Filmes, doch dafür ist der deutsche Ton in Dolby 5.1.

Psycho

Die Box enthält außerdem Psycho III in nicht anamorphen 16 : 9 – Format und mit deutschen Stereoton. Der Film entstand 1986 unter der Regie von Anthony Perkins und ist eher eine Fortsetzung seines Vorgängers als von Hitchcocks Original. Die Inszenierung ist ziemlich trashig und Diana Scarwid in der weiblichen Hauptrolle als abtrünnige Nonne kommt ziemlich unsympathisch rüber.

Psycho

Erstaunlicherweise geriet der vierte 1990 vom Stephen-King-Regiseur Mick Garris (The Stand) fürs Fernsehen gedrehte Film deutlich ansprechender. Dies könnte u. a. daran liegen, dass Joseph Stefano, der auch das Drehbuch zum ersten Psycho-Film schrieb und dies auch diesmal wieder tat. Erzählt wird hauptsächlich aus der Jugendzeit von Norman Bates, den Henry Thomas (der kleine Elliott aus Steven Spielberg E. T.) eher sympathisch als düster spielt, während Anthony Perkins in einer spannenden Rahmenhandlung zu sehen ist. Der Film ist kein schlechter Abschluss der Psycho-Reihe.

Psycho

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